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Anbringung einiger Abänderungen in der Form des Schlittens und Bohrers für Herstellung von Schuhabsälzen, Anfertigung von Gewehrschäften, u. z. w.; gleichzeitig wird die horizontale Maschine zur Anfertigung der Nuthen in Rad naben, u. z. w., verwendet (Fig. 60 des Albums). In beiden Fällen, bei der horizontalen und verticalen Maschine, wird, da wo man keine abgerundeten Nuthecken brauchen kann, ein doppelter Beitel (Fig. 53 des Albums) angebracht. Dieser Beitel liegt genau mit dem Bohrer in einer Ebene und erhält seine Bewegung einfach mittelst eines Handhebels. Häufig verzichtet indessen der Praktiker auf diese Vermehrung der Organe und damit des Preises, und begnügt sich damit, entweder die Enden von Hand viereckig auszudäm men oder auch nur den Grad mit einer Raspel wegzunehmen; in diesem letzteren Falle bleiben die Ecken abgerundet und geben sogar, z B. in der Stellmacherei, einen besseren Verband. Indessen muss man auf den Usus Rücksicht nehmen, und desshalb auch das Ausstossen der Ecken auf der Maschine bewerkstelligen können. Dem Bohrer muss die nöthige Geschwindigkeit ertheilt werden; im Allgemei nen werden hierzu 2000 Touren in der Minute genügen; eine Ursache langer Ver suche war aber die günstigste Form des Bohrers; man hat denselben schrauben förmig, cylindrisch, mit doppeltem Löffel, u. z. vv., angefertigt; doch kommt man auf die Referenzen wegen der Schwierigkeit des Schärfens wegen immer wieder zur cylindrischen Form zurück, und zwar zum einfachen Löffelbohrer (Fig. 55 des Albums), eine Form die den Verzug hat, dass jeder selbst einen solchen Bohrer anfertigen und auch leicht schleifen kann, sei es mit der Feile, sei es mit dem Stein. Die verschiedenen Formen dieser Maschinen, sei es mit Holz, sei est mit Guss postament, passen dann für den verschiedenen Kraftverbrauch, für die Stell macherei, den Wagonbau, Tischler- und Kunsttischlerei. Wenn wir gelegentlich der Besprechung der Kreissägen die Anwendung der sogenannten Universal tischler als unzulässig verwarfen, so haben wir doch dabei eine Ausnahme ge-, stattet, es ist dies hei den in Frage stehenden Maschinen, dieselben können eben ohne Unbequemlichkeit, sowohl zur Fabrikation der Nuth als des einfachen Zapfens verwendet werden, und zwar auf zwei verschiedene Weisen. Einmal verfertigt man die Zapfen mit hobelförmigen Werkzeugen, deren Schneiden schraubenförmig gewunden (Fig. 62 des Albums); diese Form ge stattet die Bearbeitung grosser Längen; das andere Mal wendet man Kreissägen an (Fig. 63 des Albums) die über’s Kreuz gestellt sind; dies ist da vorzuziehen wegen Zerstören und beweisst keine Schärfe für einzuhaltendem Messer, wo die Fasern des Holzes gekreuzt sind, d. h. wo man die Messer nicht senkrecht zur Faser angreifen lassen kann. Man kann natürlich auch einen solchen Zapfen auf der gewöhnlichen Kreissäge mit beweglicher Axe herstellen; indessen, ausser dem längeren Zeitverbrauch, wird auch die Arbeit keineswegs so exact. Was ferner die doppelten und dreifachen Zapfen betrifft, so können dieselben zwar auch mittelst der Bandsäge erzeugt werden; indessen wendet man in die sem Falle vortheilhafter Maschinen mit rotirendem Messer an (Fig. 64, 65, 66, 67 und 68 des Albums). Hierdurch erzielt man eine ausgezeichnete Arbeit, bei einer Geschwindigkeit die der Nuthfabrikation mittelst Bohrer entspricht. Man kann darauf rechnen mit diesen Maschinen, je nach den Dimensionen, 50 bis 80 Nuthen oder Zapfen in der Stunde zu fabriciren. Der doppelte oder dreifache Zapfen kann dann rechtwinkelig oder schräge geschnitten werden, die Anordnung der Messer und die Entfernung ihrer Axen gestatten in wenigen Augenblicken, sowohl den Anschlagwinkel, als die Dicke, der Arbeit entsprechend ahzuändern. Das Loch und der Dübel sind gleichfalls Organe die zum Zusammenfügen bei der Holzarbeit verwendet werden, indessen verhältnissmässig sehr einfacher Natur. Die verticalen oder horizontalen Bohrmaschinen mit beweglichem oder festem Tisch (Fig. 69 und 70 des Albums), und die Maschinen zum Drehen cylin- derförmiger Stäbe die an n° 162, 163 des Preis-Courant’s zu finden sind, (Fig. 97 des Albiims), stellen diese Organe mit einer Schnelligkeit her, die den Bürsten- und Stuhlfabrikanten genügend bekannt ist. Indessen nehmen auch Zapfen und Nuth, ohne von der Feder und Nuth bei der Parquett-Fabrikation zu sprechen, bei zahlreichen Arbeiten der Kunsttischlerei, eine Form an, die unter dem Namen der Zinke bekannt ist. Im Jahre 1867 erschien nun auf der Pariser-Ausstellung eine Maschine ameri kanischen Ursprunges zur Zinkenfabrikation, eine sehr hübsch ausgedachte Ma schine, die auch ausgezeichnete Resultate lieferte, indessen doch nur da anwend bar ist, wo das Holz ziemlich stark und von gleichmässiger Dicke, die Zinken die sie in dünnem Holz verfertigt, sind von zu geringer Haltbarkeit. Um diesem in manchen Fällen lästigen Uebelstand abzuhelfen, kann man eine specielle Maschine construiren, die eine Zinke mit weniger scharfen Ecken erzeugt und dabei ^eben solche Haltbarkeit bietet. Man kann eben für jeden , einzelnen Fall die entsprechenden mechanischen Hilfs mittel construiren; indessen können solche Maschinen nie die allgemeine Verbrei tung der gewöhnlichen Maschinen zur Nuth- und Zapfenfabrikation erlangen.