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Dresdner Nachrichten : 01.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-10
- Tag 1890-10-01
-
Monat
1890-10
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1890
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der von Ml) in lebender manches den doch vke und Hasse» fehlt ei» e bedem n. Die kan der- u-länder idet man hat sich Ser Pra ll lassen. An allen chwiinm- >. haben, e Untrr- miststück. . Dort j Wasser überdeckt >er Saal- den und hcn A»- sie sclbit ilmniacn »lin oder lebe. — Illiouctte insel ani len dann ct »nieder letzteren Pralinen Die in reilich io se event. ch allein Zweckes ^reichend lle ist es ßen Insel iten, be- ulver- An der Nim bc- g seinem limt. daß cherhcitS- . welches »beuge», ins ibren ,e gcfnn- n ivollte. >Spapiere. iciiamiicr bmc, daß nssc, i»ü- ubekaniit. te. »ahm ld, sie zu i W. an; ch iiciicr- cugS und tcrin und »gewiesen idlich ge> Timpc hr 25jäh- strie-Ans- n ölns- »ronzcncn Nie, Karl iplom die eiten die bronzene ndermaiin iiginaschi- Hcrmann >k, Tcich- ittcte der königstein t in allen aber, diel > nächsten i und fein, : auf dem Litzen die u laßt. — K Deine,n wärkS. — riula (2l.) Ä.) drein. Trägt der cit ander n ein An- ,d 5 Meter nbruch er- Altinarkt z», unter nnien und Lorgestcm ein Wet- cm Stadt- s aus der : Flucht ei Thaler- ckelt. DaS i niedcrgc- Strohhut, , Weg nach er Mcnich Berichtes n Klopfer" hfür einen »und besaß klopferauS was nach schon aus- r Betnige» r desselben a NamenS en Privat strafe ouS tanten- n Dirigen- ium». ES .'rhandenen >en und »u ener beseht nhe gesetzt liebgewor- lcbrcr aber eschritlencn t wird, sich illein nicht wnMlutroneue. «ver er vevr iew,r lreneno vervvr. , gleich hinke. Die Ausschüsse haben gar keinen Antbeil nischen Leitung der Produktion oder der kaufmännisch, führuna Beides unterliegt nach wie Nor der uneii Deutsche» Reich. Ueber die Arbeit«»»,»schlisse, »velche im preußischen StaatSrath dringend gefordert, von dein Handels- Ministerium auf den Gruben de» SaargebirteS eingetuhrt und von den, llentralverbande deutscher Industrieller, sowie von den Berg- wcrkSbesitzern deS Dortinttnder Reviers leidenschaftlich beläinpst worden Md. bat der um die wissenichastliche Erforschung sozialer Fragen vielfach verdiente Verein für Sozialpolitik eine »msaug- relche Untersuchung auaestellt, deren Ergebnisse letzt in einer Bear beitung von Professor De. Max Sering Vvrliraen. Der stattliche Band enthält Entrichten, Berichte. Statuten und eine höchst über sichtliche Bearbeitung de» gelammten Materials. Mit Befriedigung ist au» dem Buche zu ersehen, wie mit der Eimichtuiig von Ar- betterauSschüssen in der neuesten Zeit in den verschiedensten Zweigen der Industrie der Versuch gemacht wird, durch Betbeiliguiia der Arbeiterschaft an der Verwaltung eine Annäherung zwischen U» uedmer und Slrbeiterstand herbeizusilhren und den so,Ialen Frieden zu fördern. Der Verfasser vergleicht diese» Antbeil an der Herr- ichaft mit einer Umwandlung der absoluten Monarchie in eine konstitutionell« Aber er hebt selbst treffend hervor, daß der Ver keinen Antheil a» der lech ben Gelchäits- liigrichränklen Latscheidung der Besitzer oder Direktoren. Dieser Umstand ver bürgt die unverniinderle wtrthschastliche Lelstungksähiakelt des Unternehmens. Aber wenn die Arveiteransschlisse an der Verlvai tung aller Einrichtungen Theil habe», welche den nächsten Jntcr- essenkrriS der Arbeiterschast berühren, also daS Arbeitsverhältniß Wohlsahrtsanstatten, Handhabung der Disziplin, Ausbildung der jugendlichen Arbeiter und dergleichen mehr, io verbürgen diese »Eelditvcrwaltungsbebördcn für Arbcilerangelcgenheiten" , Zweifel eine nähere Vertrautheit des Arbeiters »nt den praktischen Verhältnissen, und eS ist durchaus richtig, wenn der Herausgeber sagt: »Nichts stärkt mehr de» Sinn für das Praktische, Mögliche uno Nothwendige, als die unmittelbare Theilnnhnic am Regiment. Wer immer solche Schule durchgemacht hat, weiß mit richtigem Empfinden das Richtige und Falsche in allen Vorschlägen und Plänen zu unterscheiden, mit denen man vorhandenen Mchslttndcn nbhelsen z» können meint. Nur dann glaube» die Menichen an das Un mögliche, Phantastische, Utopische, wenn ihnen de Möglichkeit einer Besserung ihrer Lage im Wege praktischer friedlicher Arbeit genommen ist." Einer der Wege ni der friedlichen Besserung ist die Einrichtung der Arbeiterausschtlsse. deren erster in dru sechziger Jahren durch David PcterS in Neviges geschaffen wurde. Heute enthält das Werk des Vereins für Sozialpolitik bereits Dutzende von Unternehmungen, in welchen solche Ausschüsse bestehen, und nicht minder werden große gewerbliche Vereine genannt, deren Mitglieder dir gleiche Einrichtung angenommen haben. Von eln- rclnrn Großindustrielle» wird geradezu begeistert über die heilsame» Wirkungen der Arbrllrrausschüsfe gesprochen, „och dazu inmitten einer sozialdemokratischen Bevölkerung, und man begegnet in dem Buche sein dilugeudcn Ratbe erfahrener Arbeitgeber, die Ausschüsse durch die Gesetzgebung obligatorisch zu machen. Ter Herausgeber steht sichtlich auf den, Standpunkte, die Arbciterausschüsse für eine höchst nützliche Einrichtung zu halten und ihnen die denkbar wei testen Befugnisse zuzusprccheu Dem Reichstage liegt die Gewerbe- uovclle vor, welche, wruigslenS mittelbar, im 8 161(1 die Arbeitcr- ausschiisse anerkennt. Tie „Magdeb. Ztg." veröffentlichte kürzlich einen längeren Artikel, um »achziiwelseu, daß Fürst Bismarck mit seiner Verab schiedung auch aufgehört habe, Mitglied des Staatsrathcs zu sei», weil er nur in seiner Eigenschaft als Miuisicr dem letztere» au- gehört habe. Hierauf antwvrten die „Hamb. Nachr ": Tie .Magd. Ztg." ist tni Jrrlhume. Fürst Bismarck ist nicht i» Folge seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten Mitglied des Slnalsrathcs geworden, sonder-, war bas bereits vermöge der im Jahre 1851 bei Neubelebung des Stantsralhes erfolgten Ernennung und ist also 8 Jahre früher zum Staatsrath als zuui Ministerpräsident crnauut worden Jni Uebriyen Hut die Frage, wie es scheint, eine prak tische Bedeutung nicht, sondern nur eine akademische und wird, wenn überhaupt, wahrscheinlich auch nur in diesem Sinne Gegen stand eines Gespräches mit dem Fürsten gewesen sei». Von In teresse ist in dieser ange»!chei»lich vom Füllten Bismarck ausgehen den Notiz neben der rein staatsrechtliche» Feststellung die Beto nung derThatsache. daß derselbe nicht von dem ihm zweifellos zu- sleheiidcu Rechte Gebrauch zu machen gedenkt. Bekanntlich ist die Reichstagskonimlsion, welcher die Gewerbe ordnungs-Vortage überwiesen ist. in ihren vor der Vertagung ge faßten Beschlüssen mehrfach in den der Industrie auszucrlegeudc» Beschränkungen erheblich über die Vorschläge der Negierung hinaus gegangen. ES ist dies infolge einer Art Wettrennens nm die Wahluimmen der Arbeiter seitens dcr dciiisch-frcisinniacn und kleri kalen Mitglieder der Eommissio» mit de» wzialdcmokraiische» ge schehen. Tie von der Regierung eingcsvrdcrten Gutachten wirlh schastlicher Körperschaften und Veceinc haben sich fast durchweg gegen die Erweileruugsbcschlüssc der Commission erklärt. Wie die .Rat. Ztg." erfährt, wird innerhalb der Rcgieruugskrcise diele Ausfassung durchaus gethcilt, svdaß ein HiiianSgelic» des Bundes rathes in der bezeichnet«! Richtung über die Vorschläge des Ent Wurfs ausgeschlossen erscheint. Bei der Reichstags-Ersatzwahl in Bon» Sladl, Bonn Land und Rhei»bach wurden im Ganze» 10,502 Stimmen abgegeben; von diesen erhielt der Kandidat des Ceiilrums, Landgerichtsrath Peter Spahn in Baun, It>,l56, während auf den Klempner Mar Lücke in Köln (Sozialist) 228 Stimme» entfiele». Der Gouverneur von Mainz, General v. Reibnitz, hat sich an das KricaSminislerinm nach Berlin gewendet mit der Vorstellung, die in Aussicht genommene Eisenbahnbrücke Mailu-Wicsbndeu inöge aus straicgiichcu Giündcu baldigst tu Angriff genommen werden. Dies liegt auch im Jnicressc deS Verkehrs der beiden Städte Wiesbaden und Mainz. In einem .Tie Zukunft der mitteleuropäischen Staaten" über schrieben«! Aussatz crörlcct die .Post" die durch die Mac Kinlcy- Biil geschaffene Lage und bemerkt hierbei: .Ihr (nämlich der durch die amerikanische Hochschutzzollpolitik für Miticl-Europa ge schaffene» Lage) abzuhelfen gleist cs ein großes Mittel, das nicht nur die Abbitte der Gefahr, sondern durch ieine sittlich erziehende Wnkung weit größ«es Heil bringen könnte. Das Mittel heißt: Solidarität der mitteleuropäischen Nationen. Ihre unerläßliche Bedingung ist die Bccudigung der Feindschaft zwischen Frankreich nnd Tciittckland. Früher als bei uns ist diese Einsicht i» Frank reich aufgcdämmcrt, hat sie doch sogar in den Spalte» einer Zei tung wie „Siecke" Aufnahme gesunde». Aber fteilich, sich aller Geister hcniächtigcn wird dieie Einsicht i» Frankreich schwerer als bei uns in Dcutichland. Daß sie cs könne, müssen wir das Unsere thun " Bekanntlich haben die Vorschriften über die Handhabung des Paßzivanges in den Reichsianden im Laufe dieses Sommers eine Milderung erfahre», und es ist der Ucbcrtrilt über die Grenzen er leichtert worden. Die Regierung hat sctldcni die Wirkung dieser Aendemngen mit Aufmerksamkeit verfolgen lassen. Die Reisezeit war für solche Beobachtungen besonders geeignet. Die Bccichle der äußeren Behörden sollen nun lämmllich darüber übercinstimmc», daß von unliebsamen Folgen bisher nichts bemerkt worden ist. Die neuerdings verbrcitcie Nachricht, daß in jüngster Zeit eine wei tere Milderung zu Gunsten sranrösischcr Offiziere «»getreten sei, wird als unrichtig bezeichnet. Nach wie vor wird französische» Offiziere» grundsätzlich nur im Falle einer iiachgcwicfeiicn besonders dringenden Nvthwendigkeit ein kurzer nach dem Zwecke bemessener Aufenthalt gestattet. Ter Pariser „Figaro" behauptet, daß die wahrhcitswidrige», hetzenden Berichte der „Times" ans Zanzit gegen Deutschland hetzenden Berichte der „Times" a»S Zanzibar der Feder des englischen Generalkonsuls Evan Smikh entfließen. Gras Kleist-Lovß machte tu den letzten Nächten verzweifelte Versuche, seinem Leben durch Erhängen ein Ende zu machen. Laß eine von einem Svzinldcmokraicn einberntene Versamm lung zu Gunsten der nationallibcralen Sache mit einem Hoch auf den Kaiser endet, dürfte nicht oft Vorkommen. Der sozialdemokra tische ReichStanSabgeordnete Molkenbuhr aus Kellinghnse» hielt i» Hadersleben einen politische» Vortrag über: „Die Lage der Ar beiter Deutschlands". Die Mitglieder der staatserbaltenden Par teien waren in großer Anzahl erschienen, sodaß der geräumige Saal dieselben kaum zu fassen vermochte. Es mochten gegen 400 Personen anwesend sein. Anhänger der Sozialdemokratie waren nur in geringer Zahl, ca. 60. zugegen. Da» von, Einbernfer vor geschlagene Bureau wurde verworfen. Dasselbe wurde vielmehr gebildet auS den Herren Gvmnasiallehrcr Macke al» Vorsitzendem, Dr. Mariens und Redakteur Schütze al» Beisitzern. In ca. IV»- stiindiger, ruhiger, sachlicher Rede verbreitete sich Molkenbuhr über die jetzige schlechte Lage der Arbciier, wobei er die Gründe und Ursachen darlegte, weiche an dieser schlechten Lage die Schuld trügen. Im zweiten Theile verbreitete sich der Redner über die von der sozialdemokratischen Partei ausgestellten Forderung«' zweck« , Beseitigung dieser Notblase. Er besprach dke Regelung de» Ar beitertage», die Beseitigung der Sinderaibett, die Errichtung eines Arbeitertages, die möglichste Ausdehnung de» KoalmouSrechtS u. s. w. Der nun solgcnde Meinungsaustausch, a» welchem sich u. A. Bürgermeister Chemnitz, der Vorsitzende und Mollenbuhr betheiligten, trug ebenfalls einen durchaus sachliche» Charakter. Die von einem Sozialdemokraten beantragte Resolution: -Die Versammlung erklärt sich m,t de» AuSsi'ibruilge» deS Herrn Molken- buhr einverstanden" wurde mit großer Mehrheit abgelrlznt. Da gegen wurde folgende vom Vorsitzenden beantraate Resolution angenommen: .In Ueb«elttstimi»ung damit, daß auf dem von Sr. Maj. dem Kaiser bcschrittenen Wege eine Lösung der sozialen Fraae auf friedlichem Wege zu erreichen ist, erklärt sich die heutige Versammlung bereit, Se. Majestät mit allen Kräfte» in seinem Bestreben zu unterstütze»" Mit einem vom Borsitzenden auSge- brachten Hoch auf den deutschen Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Bvrigen Freitag besprach Hofpredlger Stöcker in einer Ver sammlung der christlich-sozialen Partei in Berlin den KreiizzeitiiiigS- artikel überiden Adel. Nachdem er aus die Initiative hinäcwiesen, welche die .Kreiizzcitttila" in dieser Angelegenheit ergriffen, sagte er: „Wie steht die FvrtichriltSpresje nnd die Judenvresse dazu? Diese Presse druckt daS ab, was gegen den Adel gerichtet ist. das Andere nicht. Wir leben noch mitten in den Schinutzwellen, die der „Fall Lindau" anfgewirbell hat. Ein öffentlicher Verein erklärt de» Mann für ehrenhaft und seine Freunde sagen: Wir sind Alle nicht besser! Das ist die Almosvbäre. in der wir leben. DaS ist die geistige Nahrung, die unser Volk Tag für Tag genießt. Wir sind llrtcrarisch ganz verkomme». Abgesehen von einigen alten Schriftstellern und Dichtern haben wir lein Genie, kaum ei» Ta lent. Blumenthal und Lindau können doch nicht als solche gelten. Woran ttcgt diese Verkommenheit? Unser Volk ist.vermanschelt: daran liegt es." In Gegenwart des Fürstbischofs von Breslau. Dr. Kopp, nnd anderer hoher katholischer Geistlichen erfolgte in Stettin die feier liche Einweihung der ersten katholischen Kirche. Ein rnlsetzlicher Mord ivurde in der Nacht zu Sonnabend ans dem Wolstchncht zu Molke (Schlesien) begangen. Der znm Feuern des Wettervfcns bcslellie Bergmann ist in die glühenden Flammen des Ofens geworfen worden und «endlich verbrannt. Es liegt ein Racheakt vor. Wegen SitttichkeiiSverbrechen gegen Zöglinge erhielt von der Strafkammer i» Nürnberg der Gärtner des Reichswaisenhauses in Schwabach 4 Jahre, ein ehemaliger Lehrer 5 Jahre Zuchtbaus. Ein Zeuge, der Waisenhantzvatcr, wurde in der Gerichtsverhand lung wegen Kiwvcl« verhaftet. Oesterreich. Die Kaiser Wilhelm und Iran; Josef, sowie König Albert von Sachsen werden mit den übrigen Zagdgästen am 1. Oktober 6Vc Uhr Abends mittelst Separatznyes in Ncuberg ein- Ircssen und zu Wagen »ach Mucrzsicg Weiterreisen, wo die Ankunft 7'/« Uhr Abends erfolgt. Jeder Empfang bei der Ankunft ist ver beten. Dem Vernehme» nach werden an drei Tagen Treibjagden abgehaltcii werden : rin vierter Jagdiag ist für den Pütschgang be stimmt. Tie Nückreise des Kaiser Wilhelm dürste über Pafsau erfolge». Frankreich. Der verhaftete Börsenspekulant Arnanid, an welchen die von Ranch abgesandie lügnerische Depesche über einen angeblichen Greiizzwischeiifall adressirt war, hat eingestaiidc», bereits im April p. I. zum Zwecke von Börscnmanövern derartige Depeschen verfaßt nnd abgesandt zu haben. Tie französischen Truppe» im Sudan besiegten daö Heer Ahmadn's bei Kiiiunkarv; Ahmadn verlor 680 Mann und floh in der Richtung nach Niorv. Die französische Ostbahngesellschast läßt sehr häufig einen Son- dcrzng von Bclfort nach Paris abgehc». Diese Züge, von denen im Lause des Sommers eine ganze Reihe von der genannten Stadt, wie auch von Ranch abzugehcn Pflegen, sind hauptsächlich an»' die rcichsländiichr Bevölkerung berechnet, die sie denn auch ihrer Billigkeit wegen niasseiidnst benutzt. DeuischcrseitS sind bis jetzt nur vereinzelte Versuche gemacht worden, die Reiselust in Elsaß- Lothringen ostwärts abjuleuken. Schon ans politischen Gründen wäre es tonnscheiiSwerlli, wenn nach dieser Seite hin etwas ge schehe» könnte, selbst aus die Gefahr hm, daß in den eisten Jahren die Bahnverwallnngcn lein besonderes Geschäft damit machen würden. Italien. I» Mailand hielt der Abgeordnete Marchese v. San Gi»lla»o aus Calauia im Theater Eanobdiana vor einem zahl reichen Publikum eine Rede über die soziale Frage. Er hat unter stürmisch«» Bcisalle die Tripel-Allianz vcrttzeidiqt und bewiesen, daß Frankreich »nd Rußland an den allgemeine» Rüstungen schuld sind. Sein großer Erfolg ist darum bemerkcnswcrtb, weil Mailand als diejenige ilalienische Stadt gilt, wo die Tripel-Allianz die wenigste» Freunde zählt. Der „repnblitänischc" italienische Abgeordnete Eavallotli, der sich »ach Paris begebe» hat, um die Tripcl-Allianr in die Luft zu sprengen, hat in dem General Bonlanger einen seiner windigen Bundesgenossen gefunden. Ein Paar saubere Brüder! Der Ge neral bcabsichiigt, sich nach Italien zu begeben, nm dort die irrc- deniistiich-sozialc Bewegung zu schüren. „Die savohische Thnastic", bemerkt der „Eapitan Fracassa" sarkastisch, „würde naiürlich wie durch Zandcrschlag verschwinden." Portnaal. Aus Lissabon wird den „Dailh NewZ" gemeldet - Alle Mühlen beschlösse», den Betrieb einzuslellen, um die Negierung dadurch zu zwingen, ihnen die Einfuhr beliebiger Mengen von Weizen zu gestatten. Die Republikaner lasse» kein Mittel unversucht, sie greisen zu den verwerflichsten Maßregeln, nm die Aufregung zu steigern. So waren von republikanischer Seile Flugblätter verbreitet worden mit der Bchauvtnng, die Regierung habe die Depositengelder des Jnstttiils Mvnie-Piv Gcral verbraucht, wodurch unter den kleineren Kapitalisten eine surchlbaie Paiuk entstand, so daß man am Freitag und Sonnabend die Kasse bestürmte und an 500 Kontos Depositen ziirückfordcrte. Der Finanzminister tras außerordentliche Maßregeln »nd die ganze Summe wurde in Gold ansbczablt. Acht Republi kaner, welche bei der Verbreitung dieser falschen Nachricht belhei- ligt waren, sind vechasiet. Schweiz. Ter Biindesrath erklärt offiziell den Rächen, er habe immer die gesprengte Regierung Tessins als die legale aner kannt und werde sie nach dem Vvllscnticheid vom 5. Oktober, un bekümmert um dessen Ergebiiiß, im geeignet erscheinenden Momente wieder zum Amte znlaffc». Belgien. In Brüssel fand die Eröffnung eines flämischen Theaters statt mit einem »alwnalen Stücke, in welchem antisraii Hebamme gelödteten Kinder auf M. Frau eine bereits meh ' don der kannte man in der bei! aber er> rin, welche in Wilna wesen Diebstahl» eine einjährige GesängÄß- slrafe abzubliße» batte, darauf vor sechs Jahre» als Mitglied einer DiebeSgciellschaft in Moskau «grill«, und mit ihrem Kom plizen zu langjähriger Zwangsarbeit i» Sibirien vcrnrcheilt wor den war. Von dort gelang es ihr zu flüchten, und nachdem sie sich einen gefälschten Pan verschafft batte, ließ sie sich in Warichan nieder, wo sie seit nahezu fünf Jahren ihr Gewerbe als Hebamme und Engelmacherin betrieben hat. Aus de,» Vorleben derselben bat man ln Eifahrung gebracht, daß sie als kleines Mädchen i» Grodno an eine CtrkuSgesellschaft verkauft worden war und als Kunstreiterin weite Reisen durch Emopa flcmacht butte, wobei sie bereits eine Reihe unlauterer Handlungen zeder Art begangen babe» soll. — Das Bekanntwcrde» dieser Dinge hat begreiflicherweise die größte Aufregung in Rußland hervorgerufeir, und bestürzt fragt man sich, ob denn mit dieser Perlon die Liste der Engelmacherin nen abgeschlossen sei, oder ob man erwarten müsse, daß bald auch in den übrige» größeren Städten des Reiche» ähnliche Entdeckungen gemacht werden. Türkei. In Konslantinopel feuerte ein junger Armenier ans den Hauplgelstlichen der Kathedrale von Kum-Kapuil. Die Kugel ging fehl. Al» Grund deS MordanschlagcS wird angeführt, daß der Geistliche vor dem Kriegsgericht über die neulich statlgehabten Ruhestörungen in der Kathedrale Zeugenaussagen gemacht habe. — Der Vikar des armenischen Patriarchats hat sein Amt nieder- gelegt. weil er Drohbriefe erhalten hat. Serbien. Dem Präsidenten des Staatsrnihs Dokic wurde unerwartet seine Entlassung als Gouverneur des Königs Alexander mitgetbeilt. Zu seinem Nachfolger wurde der Oberst Mischkvvic ernannt. Die Entscheidung in dieser Personcmrage hatte sich Exkönig Milan als ausschließliches Recht Vorbehalten. Asien. Ter „Times" wird ans Rangoon gemeldet: Infolge Fürsprache des deutschen Konsuls i» Bangkok wurde der in Dien sten der siamesische» Regierung stehende denlsche Ingenieur Bcstigo mit dem Bau einer Eüeiibah» zwischen Bangkok nnd Korat betraut. Bei dem Ban sollen deutsche Schienen und Lokomotiven verwendet werden und solle» die Lokomotivführer zumeist Deutsche sein. Kunst uud Wissenschaft. 's Das Königk. Schauspielhaus gab vorgestern ein neues Lust spiel von Paul Hehse: „Gott schütze mich vor meinen freunden!" Laiigalhmlg wie der Titel der Novität ist das «stück selbst, trotz einer kurzen Dauer von ca. zwei Stunden. Merkwürdig, einem Dichter wie Hehse, dessen Wiege die Grazien der Anmuth, der Schönheit und Jugend nmstand«, haben, dessen Dichtungen von tiefstem, fesselndem SchönheitsgesUhl nnd begeister ter Freude an dem Schönen durchglüht sind, will es wie manchem Anderen seines Zeichens nicht geimgen. diese oft erprobten Wirk ungen aus die Buhne zu übertragen nnd es auch hier zu einer wirk lichen Vvlkstbüinlichkeit zu bringe». Gewiß darf sei» „Hans Lange" nnd „Colbcrg" auf den großen nnd dauernden Erfolg eines Vieriel- jahrhnndertö zurückblicken, aber seitdem ist fast allen dramatischen Arbeiten ein weniger glückliches Loos beschieden geweien. An was es diesen minder glücklichen Komödien eigentlich fehlt, ist nicht leicht z» sagen, denn sie enthalten alle ein gewisses Quantum von dra matischer Kraft und gesunder, sarbenprächtiger Poesie — nur fällt bei allen diese» treffliche» Eigenschasle» gewöhnlich ein übertriebe nes psychologisches Spinlisire» auf, eine Art von Seelen-Pliiloiophic, die sich besser und behaglicher als Lektüre genießen läßt, die sich aber in den Räume» des Theaters verslüchtet und den gewollten und beabsichtigten Eindruck mit verfluchten licht. So auch in dem neuen Stück. Soviel Anmuth und Liebenswürdigkeit, so viel doch und fein gestimmter Humor, soviel Wahrheit und Diese des Seelen lebens bie neue Komödie auch enlfalien mag, cs kommt darin trotz Alledem nie zu einer begründeten, dauernden Wirkung und die Akte schließen alle so schwach und interesselos, daß damit dem Vorhänge das Fallen ziemlich schwer gemacht wird. Der milde Glanz der Hehse'schcn Liebenswürdigkeit, die glättende Sorgfalt und der sichere Geschmack in der Beherrschung jeden Details beleben und heben die Handlung des neuen Lustspiels zwar momentan ganz bedeutend, ober die Handlung selbst, die auf das oft gebrauchte Thema, daß sogenannte gute Freunde oft mehr verderben als nützen, zucncksällt, ist so einfach und durchsichtig, daß man selbst ans Grund der ge wöhnlichsten Bühnenersahrnng den Ausgang des Stückes vom ersten Akt an ohne Weiteres Voraussagen kann. Ein wahres Glück schien es, daß Gott des Dichters Wunsch nicht erfüllte nnd ihn diesmal nicht vor seinen Freunden schützte, denn wohl nur diese bewahrten sein Stück vor dem Schicksal cmcö eittichiedcnercn Versagens. Zn dielen Freunden zählten in erster Linie die Darsteller, welche ihr ganzes Können für einen Erfolg cinsctzten - daß ihr Bemühen schließlich nur zu einem Achtungserfolg führte, konnte und durfte ihnen nicht zur Last gelegt werden. Fcl. Salbach traf vortrefflich die Empsindnitg der niit feinen Limen gezeichnete» Seraphine, überall den Takt und das savoir-tüiro der aiisgeiprochencii Salon- dame wahrend. Vornehm »nd dabei doch flott und mit den Allü ren eines gebildeten Künstlers gab Herr Pani de» Historienmaler Fre», ganz ausgezeichnet unterstützt durch den jovialen Brander des Herr» Swobvda und den verschüchterten Banguier und Dichter Balduin des Herrn Gunz. Für die unmögliche Figur des Leut nants a. D. Rupert Kolbe that Herr Miene ici» Bestes, ohne diese mehr als traurige Verzeichnung möglich machen zu können. Solche Hampelmänner von Leutnants, wie sieHcyse hierin Kolbevorfübrt, mag eS vielleicht anderswo geben, in unserer deutschen Armee sind sie leibst als a. D.. Gott sei Dank, nicht zu finden. Der brillante Baron Fliesen des Herrn Bauer, der charalierisli'che Jnstizrath des Herrn Ecdmann und die kleinere» Daiiieiirollcn der Gcheimrälhi» Sulzbach, Tora nnd Ehreniraut ivurde» von den Tanicu Guiiinnd, TuUinger und Wolf zur allgemeinen Befriedigung gegeben. Einmai wird Jeder das neue Stück nnd seine «gante, vornehme Darstell ung und Jnscenirung gern sehen — ober auch nur einmal! H c r r mann Starcke ß Die Mehnl'sche Oper „Joseph >» Egypten" soll nächsten Sonnabend i» der Königl. Hofopcr neneiiistndirt in Szene gehen. Fri. Margarethe Swoboda, während der letzten zösiicbe Tendenzen in scharfer Weise znm Ansdrucke kommen. Der Sioff ist dem Werke .Geschichte des BancruansstandeS (1780) von Tctiörc" enliionimen. Das Stück hatte eincn anßcrordcnr- Ersolg, wird aber wahrscheinlich feindliche Manifestationen Nestor liche» der Franzosen Hervorrufen Holland. Der König war in den letzten Tage» gcnöihigt, das Bett zu bitte»: doch sprachen sich die Acrzie nach einer Evn- sultatio» dahin ans. daß das Besinoe» deS Königs Wilhelm zur Zeit keinen Anlaß zu besonderer Äcunrnhignng gebe. England. Dem Verband der Kohlenhändler haben sich bis jetzt 120 der bedcuteiidstcn Londoner und Provinzial-Firmen äuge- schlosse». Die Mitglieder haben sich verpflichict, sich in kcmcr Weise Vorschriften über die Annahme von Arbeitern von dem Gcwcrkverein machen zu lassen. Auch darf eine Lohnerhöbung nur linier Zustimmung deS Exekutiv-AuSschusscs erfolge». — Die Föderation der Schisfsrhcder bat einen eigenen Ausschuß eingesetzt, welcher bei jedem in den Häsen des Kanals von Bristol vockom- »icnden Fall von Einschüchterung oder Intervention der Geiverk- vereinler gegen NichtgewerkSoercinlerdaS Nötliige zii veranlassen bat. Während deS Morgkiigoltcsdieiistcs in der «t. PanISkirchc zu London, inmitten der P>cdigt, crsckivb sich ein 40jäbriger Man» Namens Easto» durch zwei Revolverschüssc. Der Zwischenfall ver ursachte große Aufregung; viele Leute verließe» die Kirche. Nach einer kurzen Paule setzte der Geistliche die Predigt fort. In der Verhandlung über den Prozeß gegen die Irländer O'Brien und Genossen erklärte der Vertheidiger Hcaly, daß er im Namen der übrigen Vertheidiger den oberste» Gerichtshof in Dublin auffordcrn wird, den Prozeß vor den Magistialsbehordcil nicht weiter zu führe», da diese gegen die Angeklagt«! eingenommen seien. Der Staatsprokumtvr erklärie jedoch, er werde die Verhandlungen ' eben. Alderman Savorh ist von der Gemeinschaft der Aldcrmcn ein stimmig znm Lord-Major von London für das nächste Jahr ge wählt worden. Russland. Die Stadt Drnja, Gouvernement Wilna, ist fast gänzlich abgebrannt. Mehrere Menschen sind in den Flammen umgekommcn. Der Schaden ist bedeutend. Ueber das Treiben und Vorleben der Engelmacherin Schwarz in Warschau werde» von dort säst niiglanblichc Einzelheiten mitge- theilt. Bis jetzt wurden fünf ihrer Helferinnen in Hast genommen, nnd nach den bisherigen Ermittelungen schätzt man die Zahl der zwei Jahre Mitglied des Wiener Bnrgtheatcrs. hat ihre Ent lassung gefoldert, nm einem Rufe an das Braunschwcigcr Hof- thecstcr zu folgen. Frl. Swobvda tritt in Braunschiveig zunächst als Luise („Kabale und Liebe") nnd Desdeniona („Otticllo") auf. s- Das Abonnement für die K a in m c r m u! i ka b c nd e von Frau Marg. Stern. Herren Petri und Stenz wird am 4. d. M. ^ 1 v ^n dem am 22. Oktober statlsindenden Conccrt des Kammer sängers Heim Nachbanr wirkt der Pianist Herr Georg BuddenS ans Leipzig mit. -s Herr Eoiiecrlmeister Röntgen vom Leipziger Gewand- hauSorchesler feierte vorgestern das 40jährige Jubiläum als Mit glied dieses wclibcrühinle» Instituts. Ter Jubilar war übrigens schon vor 1856 in Leipzig. Er gehörte zu den 62 im Jahre 1818 in'S Königs. Coiijcrvatorinm der Musik cm-zcirelciie» Schülern, nnd stiidirtc hanplsächlich bei David. Nachmals winde er selbst Lehrer des Violinsvicis an derselben Kunstschule, va» welcher Siellnng er sich jedoch später zurückzog. — In der mnsikaliichen Welt Leipzigs ist der Eviiccrtmeisier Rvnlge» eine wohilhnciidc, durch ihre gediegene künstlerische Gesinnung sympathisch wirkende, sinnig vornehme Erscheuning, der man alle Zeit gern begegnet. s- Die letzte Vorstellung des Pasnonsspicls in Ober» m in er gau fand bei herrlichem Wetter statt. 'Ans mondhelle 'Nacht folgte ein prächtiger Tag mit wolkenlosem, blauem Himmel. Das Dorf wimmelie von Fremden, darunter, wie immer, ungewöhnlich viele Engländer und französische Geistliche. Wie auch die französischen Blatter melden, hat i» der letzten Zeit ein starker Zuzug der besseren französische» gesellschaftlichen Kreise nach Lbernmmergan slatlgcfiindeii. Die Münchener gehen nach Erledigung ihrer Gastspiele in Sinttgart, Wiesbaden nnd Hamburg mul, Amerika, um dort drei bis vier Monate eine Gastrciie durch vettchicdene Städte der Union zu unternehme» und Amccika für die obcrbairischc Komödie zu erobern. Das gesammle Material a» Dekorationen, Möbeln nnd Auöstatlungsregnisiicn steht schon bereit und wird in wenigen Tagen nach der neuen Welt abgesendcl werden. Der Tournee der nmerikaiiiichcn Sängerin Frl. Sander- son, welche im Laufe des Winic»s auch hier concertircn wird, haben sich Frl. Clolilde Klccberg und die Herren Emile Säuret und Emil Blanwaerd angeschlosscit. * Ans einer gründlich verregne!«, RI,«„reise kommt ein dur- tiger Oesterreich« dieser Tage nach Köln nnd beginnt dort mit einem Gastwirth daö in dieseni Jahre übliche Gespräch über das chlechte Wetter. „Was soll," jammert er. „bei dieser Nässe und Kälte Heu« mit dem Wein weiden ?" — „Ach," «wiedcrte ihm der biedere Kellner, „mit dem Wein hätte es am Ende noch keine Roth Wein kann man immer machen, aber K->rtosie!n?" 8
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