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Nr. S2S Sette 2 ,Hre<ötler Nachrichten* Englische Sorgen «m tte AntengolM Scharfe stritik «rens am Flottriulbkvnunea London, 6. Nov. Lord Ären sprach Montag mittag au einem Frützinick des Liberalen Rates in London über das englisch-französische Flvttenabkommen. Cr glaube, so führte er aus. die Regierung müsse sich darüber klar merde». das, sic mit dem Abkommen einen groben Fehler begangen habe Die notwendigen -Schritte inübten getroffen werden, um die dadurch entstandenen Sch Sven soweit als möglich zu beseitigen. DaS Abkommen habe im Ausland, tnS- besondere in Italien und in Deutschland, den Eindruck er weckt. als ob eine neue politische Entente zwischen England und Frankreich gebildet würde, so weitgehend, das, praktisch eine Zusammenarbeit aus militärischem und maritimem Ge bict zwisclieii beiden Ländern gesichert sei. Der Preis für einen solchen schwere» Fehler müsse bezahlt werden, Groß- britannien lue das bereits in Form einer zeitweiligen politi sche» Enisrelndiliig zwischen dem britischen und amerikanischen Volke. Die Politik der britische» Regierung in der ganze» Frage habe sich durch eine Ungeschicklichkeit und Fehlerhaftigkeit ausgezeichnet, die kaum zu über- bicten sei. Die Rede Lord Greus wird von der „Times" in einem anSsührlichen Leitartikel behandelt. DaS Blatt sagt, daf> das Abkommen keinerlei Bedeutung und Wert mehr habe. Zn der Tat sei das Flottenkompromiß tot. Di« ..Times" findet es unmöglich, die diplomatische Be handlung der ganzen Angelegenheit durch die britische Re gierung zu verteidigen. Die Regierung solle klar und ein deutig Nachweisen, das, das Abkommen in keiner Hinsicht ein Abweichen von der Loearnvpolitik darstelle, sondern tn der allgemeinen Linie der Sicherung des Friedens liege. Auch „D a i l n E b r o n i e l e" kommt in einem Artikel aus die Rede Lord GrenS zu sprechen und meint, dach die Re- nierilng mit alle» Mitteln bekämpft werde» mühte, wenn sich Herausstellen sollte, das, das Flottenkompromiß eine Ab weichung von der BölkerbnndS- und Lvearnopoltttk und eine neue Entente mit Frankreich für die zivile und militärische Zusammenarbeit bedeuten sollte. D-S Land sei mit Lord Grc« ängstlich besorgt, die bestimmte Bcrsichernng zn erhalten, das, das Flottenabkommen ein einzelner Fehler war und nicht die Folge eines politischen Kurses, der den Frieden be einträchtige und sich gegen die Bereinigte» Staaten richten würde. Die enslische Thronrede London. 6. Nov. Der König crösfnete heilte in Begleitung der Königin die süuite und lei te Tagung deS gegenwärtigen Parlamentes mit einer Rede, in der er zunächst erklärte, die B ezic h n n g c n z » den anderen 2t a a t e n seien nach wie vor sreundschastlicher Ratur. Er führte iveiter ans: Die Regierung hat sich bemüht, ihren Berpslichtungen gegenüber dem Völkerbünde nacinukommc», indem sie die Strcitkräste des Landes aus das mit der nationalen Sicherheit verein barte Mindestmaß berabietzte. Es ist eine Bereinbarung über die Einleitnng von Berhandlungen zur Prüfung der Mög lichkeit einer vollständigen und endgültigen Regelung des Reparationsproblems genossen worden. Außerdem wurde die Notwendigkeit erkannt, :» Berhandlnngen über das Er suchen Deutschlands «m die tlläninung des Rheinlandes cin- zutretcn. Zn Beginn der Aussprache im Unterhaus über die Ant- woriadrene ans die Thronrede crgrift Macdonald als Führer der Opposftion das Work. um scharfe Kritik an der Haltung l «» «uße D« der en« Regierung aus de« Gebiet« »er innere» «glische, re» Politik,n übe», rch die B«rbeh«lte der englische« Regier««« « A««ikrt«gs»«kt. so erklärte er. sel dieser t» ieiue« »er« -er stört ward«« Die Negierung habe ihr Bestes getan, um den Tätigkeit» bereich de» Bölkerbunde» etnzuschränken und der vorberetten- den Abrüstungskonferenz alle nur mvgltchen Hindernisse in de» Weg zu legen. Ich kann nicht annehmen, so erklärte Macdonald, das, de» Urhebern des eng lisch-französische» Flottenabkommens unbekannt gewesen sein sollte, daß dieses Abkommen ketnen einzigen neuen Punkt ent hielt und daß jeder der Punkte, in dem wir Frankreich Zu geständnisse gemacht haben, bereits von Amerika. Italien oder Deutschland abgclelint worden ist. Die Arbeiterpartei hat beschlossen, bet der Aussprache über die Antwortadresse tn erster Linie eine» Abänderungsantrag hinsichtlich der Arbeitslosigkeit und der Lage tn der Industrie cinzubringen. Abrüftunss-ebatte im Oberhaus London, 6. Nov. Auch Im Obcrhause fand eine Debatte über die Thronrede statt. Der konservative Lord Erobook. der die Autwvrtadresse eiubrachte, hob hervor, das, die Zu- kiiiisl des internationale» Friedens nur durch beträcht liche Bcrmindcrung der R ü st u n g c » der Nationen erzielt werden könne. Die Zukunft des internationalen Frie dens könne nicht sehr gefördert werden, solange Streitkrälte auswärtiger Mächte ein Land beseht halten, mit dem sic sich im Frieden befinden. Lvrd Parmvr betonte, es sei Zeit, daß die Regierung eine ganz andere Politik gegenüber der AbrüstnngSsrage verfolge. Er sragte, vb die Ausfuhrkredite auf alle Länder Anwendung finden sollen, oder ob Rußland davon ausgeschlossen werde. Er machte die Haltung der britischen Regierung sür den Rückgang des englisch-russischen Handels verantwortlich. Der liberale Lord B e a >, ch a m p sragte, ob sich die Re gierung der in Frankreich vertretenen Ansicht anschließe. das, die ReparattoiiSsragc mit der RänmnngSsrage zusammen- htngc. Außerdem fragte er. ob die Teilnahme eines britischen .Kavallerieregiments an den französischen Manövern ans An weisung des Foreign Ossicc hi» erfolgt sei oder ob dies nur eine Handlung des Generalkommandos darstelle. Zum Schluß wandte sich Beauchamp gegen das englisch-sranzöstschc Flottcnahkommen und bemerkte, er habe sehr wenig Hoff nung. das, die jetzige brilischc Regierung in der Abrüstungs- sragc etwas erreiche. L«rd Sarwik. der Wellttiegömkichcr, geslerbeii London, 6. -Nov. Im Alter von 70 Zähren ist an einem Herzschlag der ehemalige Unherstaatssekretär im Foreign Office. Lord Earnock. gestorben. Earnock. der vor der Er nennung zum Lord Sir Arthur Nicolson hieß, gehörte zu den Männern, die mit Eiser » nd Geschick die Triple- Entente gegen Deutschland z u st a n d e b r a ch t c n Earnock wurde im Fahre 1»Nä britischer Botschafter in Peters burg. Hier hat der zweifellos befähigte engliilt-e Diplomat mit aller Kraft sich jener Politik gewidmet, die daS enge Ver- hältniS Rußland, England und Frankreich herbcisührte. Die russisch-französischen Entente sand er bereits vor. Leine Arbeitskraft widmete er der Ausgabe, die zablreichen russisch, englischen Gegensätze im Naben und Fernen Orient io auszn- gleichen, dag ein Anschluß Englands an den Zweibund Frankreich-:!!iißland möglich wurde. Stürmische Sitzung »er snmMchea stammet Der gl,ftiz«i«tfter sondert Me«dat»bee«»»»»g Ricklt«» «nd Rost»» Part», «. Rov. Die französische Kammer trat heute nach mittag 8 Uhr zu ihrer ersten Litzung im Wintersemester zu- sammen. Der große Saal tm Palais Bourbon war bis ans den letzten Platz von den Abgeordneten besetzt, die Tribüne überfüllt. Al» der Präsident bereit» mit den ersten Worte» seiner Erüsfiiungdansprache begonnen batte, erschiene» Außen- mtnister Brland und Lustfahrtmtnister Eynae. Beide Minlster blieben nur während der <Sedächtnl»red« aus de» ver. storbcnen HandrlSmlnlster Vvkanowskt anwesend, danu machte der Präsident die Mitteilung, daß er von IusttzwiuiAer Barthou eine Mitteilung erhalte» hätte, di« die Kammer a«I» fordere, die Mandate Rickiiu» und Ross»«, der beide» «lslttsi» scheu Autonomisten, z« anuulliereu. Hieraus entspann sich eine außerordentlich lebhafte Debatte, an der der elsässische Abgeordnete Walter und Bcrton. der Abgeordnete Andrö, Hessc und andere teilnaiime». Walter und Verton vertraten die Auffassung, daß die ganze Frage nicht rechtlicher, sondern rein politischer Natur sei. daher wäre es notwendig, ziicxs» die Bildung der neuen Reaicruiig abzuwarten, die der Kammer Rede und Antwort stehen könnte, und dann ein« Kommission zu bilden, die nach den politischen Parteien zu sammengesetzt werden müßte. Im Anschluß hieran kam e» zu stürmischen Auseinandcrsetzunacn über das Schicksal Ricklins und RossSs, wobei es dem Präsidenten nur notdürftig gelang, die Ruhe im Hause ausrechtzuerhaltcn. Nach rtnstündiger Diskussion beschloß die Kammer, den Antrag Hesse anzunebmen und die Angelegenheit einer besonderen Kommission, die nicht nach politischen Gesichtspunkten zusammengesetzt sein soll, zu über tragen. Hierauf vertagte sich die Kammer aus 6 Uhr abends. Sr. Wulssm Wringischer Mii>tstrrvrüsi»kat Weimar. 6. Nov. Heute nachmittag wurde in der ersten Sitzung der neuen thürtngilchen Regierung Staatsmtntstcr Exzellenz Dr. Paulsse» iDcmokrats zum Vorsitzenden de» Staatsministeriums gewählt. Als NeichSratsbeuollmächttgt«, wurden Staatsmtnister Dr. Paulssen und StaatSmtntster Tvelle bestimmt. Die Russenauktlon tn Berlin Aufsehenerregende Bersttgung des Kammergerickjt» Berlin, 6. Nov. Während heute bereits im Kunsiauktlons- Haus Rudolf Lcpkc mit der sogenannten Russeiiauktioii be gonnen worden ts«, hat der Zivilsenat des KammergertchtS im Gegensatz zum Landgericht II folgenden ansschencrrcgen- den Beschluß gefällt: Zm Wege der einstweiligen Verfügung wird angevrdnct: „Die von dem Fürsten Dabischa-Coiro-, manicz beanspruchten angeblich ihm gehörigen «Keg« stände — eine Reiseapotheke aus Kristall und Gold, das Bildnis einer Fürstin und ein Dainenporträt — sind von dein Kunstaiiktionshaus Rudolf Lcpkc an einen Gerichtsvollzieher, zwecks Sicherstellung h c r a u S z u g e b c n." Gin -rutsch rumänischer Bertrao -urch Mantu? Berlin, 6. Nov. Der Führer der rumänischen Bauern. Partei, Munin, hat, nach Berichten ans Bukarest, erklärt, daß er im Falle der Neubildung der Regierung einen Vertrag mit Deutschland unterzeichnen werde. Durch Vermittlung Deutsck>- landS habe er ein Angebot der Vereinigten Staaten aus Gc- Erste Ergebnisse des Wahlkampfes l» S. S. A. Stärkste Wahlbeteiligung Neuyork. 6. Noo. Die Wahlbeteiligung im ganzen- Lande ist so rege, daß viclsach die Bekanntgabe dcö Endergebnisses in einzelnen Wahllokalen schon vor dem osstztellcn Schluß er wartet wird. Es lausen bereits Teilergebnisse, namentlich aus dem Süden und dem initiieren Westen ein. wobei im Süden, hauptsächlich in den ländlichen Bezirken. Smith die Führung hat. während im mittleren Westen und in einigen Atlantikstaatcn anscheinend Hoovcr an erster Stelle sicht. Teilergebnisse aus Texas weisen einen scharfen Kamps zwischen beiden Kandidaten aus. In A t la n t i e - E i t y . Philadelphia und einige» anderen Orten ist es zu tuiigcn den 6. November zum „Tag der Erniedrigung" er klärt. ES wurden Prvtcstvcrsammliingen vvr dem Rathaus abgehaltc». Z^i einem Umzug wurden mit rrancrslvr um wundene leere Wahlurnen inikgcführt und Lastwagen mit lebenden Bildern, die den seiner Bürgerrechte beraubten Washingtvner Steuerzahler darstellen, suhren vor dem Weiße» Haus vor und wurden dort photographiert. Brüssel Tagungsort der RrvarallonSkonserenz Paris, ll Nvo. Der „Tempo" glaubt zn wissen, daß infolge der fehlenden Ucbercinitimmung, Paris oder Berlin als Tagunasort der Fi'-anziachverständiacnkonscrenz zn wählen, man als Ausweg Brüssel Vorschlägen werde, wie dies be reits des öfteren in der französischen Presse erwähnt wurde. Mussolinis Schlacht -er Geburten Unterstützung durch die Geistlichkeit Berlin, kl. Nov. Der „Eorricre d'Italia" gibt eine Unter redung des Vizepräsidenten deS StandesvereinS des italienischen Klerus mit Mussolini wieder, die sich u. ä. um die wichtige Frage deS BevölkerungSproblems und der Ge burtenziffer drehte. Mussolini wollte sich über den Ein fluß der Geistlichkeit aus die Erhaltung eines gesunden F a m i l i c n l c b e n S unterrichten und stellte au den Vertreter entsprechende Fragen. Der Vertreter des Klerus meinte: „Je mehr die Geistlichkeit freien Zugang »ur Schule, in den Kasernen, in den Syndikaten und unter der breiten Menge hat, die leider so unwissend in den Grund sätzen und Geboten des Christentums ist. um so sicherer wird eine Lösung des schweren Problems ersolgen." Mussolini er widerte daraus: Einverstanden. Alle meine Gesetze gegen die Junggesellen und die Maßnahmen sür die Bcvölkerungs- zunahme in Italien werden einen ganz geringen Er folg haben, iv e n n das italienische Volk keine Gottes furcht besitzt und nicht vor dem Strafgerichte Gottes zurück schreckt. Unterstützen Sie mich! Zusammenstößen zwischen republikanische« nuL demo kratischen Wählern gekommen, da bei der Stimmenabgabe angeblich Betrügereien verübt worden sein sollen. Tie Ruhestörungen wurden jedoch rasch bcigelegt. nachdem einige Hauptschreier verhaltet ivordcn waren. Ein ernsterer Zwischenfall ereignete sich in Eharlestvn lWcstvirginias, wo ein Wähler, der mit einem anderen Wähler in ein politisches Wortgefecht geriet, von seinem Geg ner angcschonen und io schwer verletzt wurde, daß er sich in kritischem Zustand besindet. DaS in Ncimork und den meisten Landcsteilcii herrschende schöne Wetter läßt eine Wahlbeteiligung erwarten, die einen Rekord darsiellen dürfte. Die Berichte ans Ncnyorkcr Wahl bezirken melden eine außerordentlich starke Stimmabgabe. Seit den frühesten Morgenstunden herrscht an den meisten Wahlplätzcn großer Andrang. Hunderte von Wähler», darunter viele Fronen, warten in Reih und Glied vor den Wahllokalen. Allein in der Eiin von Ncmwrk wird die Ab gabe von etwa zwei Millionen Stimme» erivartet. Der Ncn- norker Polizeikommissar hat 6006 Polizisten, etwa die Hälfte der gesamten Polizeimachl. sowie l'M Speztalbeamte zur Ueberivachung der Wohltätigkeit aingeboten. Auch aus den übrigen Teilen deS Staates Neiinork. sowie ans den Landes teilen an der Külte des Stillen Ozeans wird stärkste Wahl beteiligung gemeldet. Zn Ehikago waren 2!4 Stunden »ach Eröffnung des Wahlaktes von der Gesamtstimmzahl von IM.',l>Ot> bereits über üONOOO Stimmen abgegeben. Kansas- Eitn meldet nach zweistündiger Wahltätigkeit die Abgabe von über öükim Stimme», was »ngeiähr einem Viertel der Gc- samtüimmcnzahl entspricht. Die Stimmabgabe schreitet allent halben unter stärkster Beteiligung >ort. so daß mit einer früh zeitigen Bekanntgabe des Endergebnisses gerechnet wird. Washington -arf nicht wählen Washington, 6. Nov. Während heute von den frühen Morgenstunde» bis in die späte Nacht hinein jeder noch so kleine Flecke» in den Vereinigten Staaten vom Fieber des Wahltages crsüttt ist, während alle Städte und Dörfer vvn Wählern oder ans das Wahlresultat Wartenden belebt sind, herrscht in Amerikas über eine halbe Million Einwohner zählenden Bundeshauptstadt Grabesstille. In Washington darf versassiingsgcmnß nicht gewählt werden, und die hiesigen BUrgervcreinigiingc» haben daher gemeinsam mit den Zet- Ser Akbeitskimps tn »er Eistnlndustrik Die Arbeitgeber verstän-igungsbereit Berlin, 6. Nov. Wie die „Germania" von autoritativer Leite aus dem Aktionskomitee der Arbeitgeber erfährt wer den sich diese dem Spruche des Arbeitsgerichtes bzw. der höheren Instanz untcrmersen. Würde also die Bcrbind- lichkeitSerklärnng des Schiedsspruches als rechtmäßig er gangen anerkannt, dann würde die Aussperrung aus gehoben. Wie das Blatt weiter hört, ist die Arbcitgcber- schast jederzeit grundsätzlich zu Bcrständigungsverhandlungen bereit. Ihr Haoptstreben geht dahin, zu einer langfristigen Sicherung und Fixierung der gesamten Arbeitsverhättniffe in der Eisenindustrie zu kommen, vor allem also auch der Arbeit» zeit Verhältnisse. Ausdehnung -es Arbeitskampfes Berlin, N. Nov. Der Arbettskampf tn der Metallindustrie Nordwcst greift jetzt auch in den Hannoverschen Bezirk über. Die Lobnvcrhandlungen mit der Ilseder Hütte und dem Peiner Walzwerk sind ergebnislos verlaufen. Das Angebot der Arbeitgeber wurde von den Gewerkschaften abgelchnt. Die Verhandlungen vor dem Schlichter wurden nicht mehr abgewartet, sondern der Belegschaft beider Werke wurde so fort gekündigt. Von der Kündigung werden rund 600» Arbeiter betroffen. Die Rückwirkung auf -en Bergbau Esten. 6. Nov. Im Bezirk Dortmund haben verschiedene Zechen infolge der Rückwirkung der Aussperrung in der Metallindustrie wegen AbsatzmangelS Feierschichten eingelegt. Am Dienstag hat die Schachtanlage «Fürst Hardenberg" Feierschicht, während bereits am Montag aus ..Minister Stein" iVcstagi gefeiert wurde. Im Bergbau H a m b o r n umren am Montag ebeiii.-lls zwei Lchachtanlagcn der Vereinigten Stahlwerke stillgelegt. Am Dienstag und an den folgenden Tagen folgen turnusmäßig weitere Feier, schichten. Auch einige Koksbatterien liegen still. In Bochum liegt am Dienstag die Schachtanlage „Konstantin der Große" still. Die Gewerkschaften gegen Sammlungen Berlin, 6. Nov. In verschiedenen Staaten werben Samm lungen, die anscheinend von privater Sette ausgehen, zu gunsten der Ausgespcrrten vorgenommen. Bon solchen Sammlungen rücken die Mctallarbciterverbände ab. Der Christliche Metallarbeltcrverband und auch der Deutsche Metallarbeiterverband erklären, daß die Lettong des Kampfes allein den Gewerkschaften obliegt, und baß privaten Sammlungen jeglicher Art das schärfste Mißtrauen entgegen- znbringen ist. Keine Kün-tgung von Werkwohmmven Esten 6. Nov. An der Verivaltiingsletterkonferenz nahmen sämtliche Oberbürgermeister und Landräte des Aus- ipcrrnngSgebictes Nordwest sowie Vertreter der angrenzen- dcn Bezirke teil, lieber -le Höhe der den Gemeinden er wachsenden Aufwendungen sür dir Unterstützung von AuS- gesperrten im Falle ihrer Bedürftigkeit lasten sich jetzt noch nicht feste Zahlen angebcn. Jedenfalls ist bei längerer Dauer des WirtichastSkampseS damit zn rechnen, daß alle kom munalen Haushaltspläne nmgestvßeii werden. Mit Befriedi gung nahm die Konferenz von der Erklärung der Arbcitgeber- scite Kenntnis, di« sür alle an der Aussverrung beteiligte* Betriebe abgegeben wurde, daß Werkwobnungen den AnS- gesperrten in keinem Falle gekündigt werben sollen. Dawit wird den Gemeinden eine große Sorge genommen. Luxemburg, 6. November. Die Luxemburger Gerichts behörden haben den Luxemburger Zollbeamten verhaften lasten, der, wie er behauptet in Notwehr, den Deutschen Frrnzle erschossen hat. Damit ist der erste Schritt getan, um die Angelegenheit zu klären und der diplomatischen Atmo sphäre zu entrücken.