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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.11.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19281107017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928110701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928110701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-07
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.11.1928
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LN- SStrm-nschtffahrt^Kre-tt- uu- Kl-tnschtfs-r- Nothilf- «u« dem Jahresbericht de« Schlffrrverein» «ken lLlte) «nt- uehMen wir: Dt« Rotlag« der Vinnenschisfahrt hatte t-re Vrganisatto« »er- «»laßt, wiederholt Anträge aus Gewährung von Regierung»kr«diten an dt« vtnnenlchtsfahri zu stellen. ^Diesen Anträgen ts« entsprochen worden, indem 182« ein 6-Mtlltonen-Kredit für dir Wiederbelebung »er Tätigkeit der SchisfSpfandbrlesbanken zur Verfügung gestellt wurde. Dt« Kredit« sind in 88« Darlehen zur Verteilung gelangt. Davon entsallen auf dt« Slbe und den Slbe-Trave-Kanal IKK Dar lehen. von den ««« Darlehen sind 188 für Neubauten, SVK sür Um bauten und großer« Instandsetzungen gegeben worden. 4,21 Mil lionen. also zwet Drittel, sind an Kleinschisfer verausgabt. Im Jahr« 1828 hat der Deutsche Reichstag dann noch einmal einen Be trag von S Millionen Reichsmark al» Kleinschisser-Nothilse zur Ner- sügung gestellt. Davon sollen l,7 Million al» nicht zurückzahlbare «rihtlfen an notleidende Kletnschisser gewühlt werden. Di« Bcr- tetlung der Kredit« erfolgt durch dl« Lünderregterungen, dt« Au», zahlung erfolgt wiederum durch die EchtfsSpfandbriefbanken. Die Srebtt« sind nur für Kleinschisfer bestimmt, die unverschuldet durch Krieg uird Inflation in Not geraten sind. Wenn auch derartige UnterstützungSmaßnahmen der Negierung an sich zu begrüßen sind, so sind st« zweisello« nicht der richtige Weg, um einem hart bedräng ten ehrbaren Gewerbe aus die Dauer zu helfen. Von der außer- ardentlichen Not der Pkivatschlssahr« zeugt die Tatsache, daß die im Jahre >V2« versommcrten Odcrschisser al» NotstandSarbetter bei «asserbauarbeiten beschäftigt werden mußten. Akttenumgrün-uny -er Senschel L Sohn G. m. d. H., Kassel Rach Informationen de» D. H. D. bei der Verwaltung hat die Henschel ch Sohn V. «. b. H., Kassel, thr« Umwandlung in ein« Lkttengesellschaft mit einem Kapital von 4 5 Millionen Reichsmark und 4,5 Millionen OteichSmark Reserve angemcldet. Die Uwgründung in ein« Aktiengesellschaft hängt davon ab, ob der Heuschel ch Sohn G. m. b. H. noch da» SteuermilderungSgesetz be willigt wird, da augenblicklich durch die letzte Nichtbewilligung de» Reichstage« hier etne Lücke geschossen ist. Im Kalle de» Zustande kommen« der Aktiengesellschaft wird, wie der D. H. D. weiter er- sährt, auch über die bestehende Personalunion mit bcr I. A. Maf fe t-A.-B., München, hinaus, eine Interessengemein schaft errichtet, die gleichzeitig durch Aktienaustausch sMaf- sel-Sapital 8 Millionen NeichSmarkt verankert werden soll. Wie hoch dies« finanzielle gegenseitige Beteiligung wird, soll noch nicht scst- stehen. Zu erwähnen ist, daß die Lokomotiv-Bau-Ouote von Henschel über 20 N beträgt. E» hat den Anschein, daß »war etne los« Fühlungnahme mit »er Lokomottvfabrik Krauß L Co. A.-G.. München, für eine Einbeziehung in diese Kombination Maffei- Henschel stattsand, aber noch kein greifbares Ergebnis brachte. Die Verwaltung von Krauß betont In einem Kommunique, daß sie hoffe, auch weiterhin ihre Selbständigkeit erhalten zu können. L-onhar- Netz, A G . Köln von Verwaltungsfeite wird mitgetetlt: Nachdem die am 8. März US« l« Zusammenhang« mit der damaligen amerikanischen Obli gationenanleihe beschlossen« Kapitalerhöhung durchgesührt ist und da» Aktienkapital nunmehr 81,S Mtll. Mark beträgt, wurde in der Aus- stchtSratSsitzung vom 8. d. M. beschlossen, einer auf den 17. Dezember d. I. einzubcruscnden Hauptversammlung ein« weitere SapttalerhShung um 8 Millionen aus 87,S Millionen vorzu- fchlagen. Die Aktien werden zu ISS A> von einem Konsortium über- nommen, da» sich verpflichtet, hiervon 5 167 000 M. den alten Stamm, aktionären zum Kurse von 180 N in der Weise anzubieten, daß auf nominell 6000 M. alte Aktien eine junge Aktie von nominell 1VVV M. mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1828 entfällt. Die rest liche» 888 000 M. sollen im Interesse der Gesellschaft Verwertung finden. Die durch die Kapitalerhöhung hereinfließenden Beträge find zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Durchführung der schwebenden Bauvorhaben bestimmt. In der AufstchtSratSsitzung wurde berichtet, daß der Umsatz in den bisher abgelausencn neun Monaten de» Geschäftsjahres sich günstig entwickelt hat. Zu der vlättermeldung, daß dl« Firma S. Schönberger ch ,Co. in da» Vankenkonsortium ausgenommen worden sei, verlautet von Vermal- tnngSseite, daß c» sich hierbei nicht um das Konsortium handelt, das die jetzt beschlossen« Kapitalerhöhung durchführ«,, wird. Verliner Schluß un- Nachbörse vom 6. November Privatdiskout f>,»7S Im verlaus war di« Tendenz zunächst etwa» unsicher, konnte sich jedoch später, ausgehend vom Elektromarkt, an dem auf neu ein- tresfcnde umfangreiche AuSlandSorderS große Umsätze getätigt wur den, erneut befestigen. Auf Nachrichten, allerdings unbestätigt, -aß inofflztelle Besprechungen zwischen den Arbeitgebern und -nehmern in der Eisenindustrie bald eine Einigung erwarten lassen, konnten Montanwerte beträchtlich anztehcn. Auch Ttetz und Karstadt waren gefragt, ebenso A.-G. für Verkehrswesen. Später wurde das Geschäft wieder etwa» ruhiger aus Gerüchte von dem Sturz des Kabinett» Poinearz. Im einzelnen gewannen gegen ihr« erst« Notiz Schuckert S,7S, Siemen» 1, Bergmann 1^5, GeSsürel 1, Tietz 4,5, Karstadt 2,5, Rheinstahl S, Rhein. Braunkohlen S.S, Hocsch 1, A.-G. für Verkehr 8, Norddeutscher Lloyd und Hapag je 1 N. Fest und lebhaft lagen auch weiterhin Banken unter Führung von Danat, die 2N anzogen. Schwächer waren N. A. G. um 1,7S und Glanzstoss um 2 N. Auf dt« Bestätigung der Demission de« Kabinett» Potncard wurde gegen Schluß der Börse die Tendenz allgemein schwächer, da man die Neu bildung eine» rein recht» eingestellten Kabinett« befürchtet. Fest lagen nur Montanwerte, da man wissen wollte, baß der RctchSaußrn- mlnlster in dem Lohnkonslik in der Eisenindustrie zu vermitteln beabsichtig«. Die Börse schloß durchweg abgeschwächt. Auch nach- blrSlich gaben die Kurse weiter leicht nach. Man hörte Danat S71. Reichsbank 801. Norddeutscher Lloyd 14s. «. E. G. 188.S. Siemen« «03. Schuckert 228, Karstadt Süü.S, Tietz 287, Daimler 83, Farben SS8, Gclsenkirchcn 128,S, Harpcncr 187, Salzdetfurth 487, Ver. Glanzstoss L72, vemberg 487, Stvhr 244. Altbcsiy 50,8, N-ubesitz 14,8. Erholt lagen aus Deckungen SvcnSla mit SRI. Der Kassamarkt blieb bei kleinen Umsätzen weiter freund lich. Erwähnenswert fest lagen Gebr. Gocdhart, die weitere 14 N ge wannen, Wille Dampf wurden bei nur 4vi> M. Uinsatz bei 40 Niger Zuteilung 8N, Georg Granert 2, Guano nach der gestrigen Ab schwächung 8 N höher bewertet. Roddcrgrube gewannen 10, Hannover Zement, bet de» au» -er Frcigabczahiung ein Acquivalcnt sür dir Aktionäre erwartet wird, 8, Pttllcr 7 und Eichcnberg weitere 4 N. Freund Maschinen verloren 2, Döring S- Leermann 1, Ver. Lausitzer Gia» 2,75, Girme» 7. Gothania 6,5, Tächs. Waggon Werdau werden am 8. November zum letzten Male notiert. Frankfurter Aben-börfe vom «. November Geschästölos und schwächer An bcr Abendbürse herrschte eine außerordentliche GeschästS- losigkeit, deren Ursache t» der KabinettSauslüsung Poincarc z» suchen ist. Ferner gewann die ungünstige Beurictlung der Lage im Der Ginhettswertbefchei- Bon Regierungsrat Dr. Uhltch ln Dresden. Nach ungefähr zwetjährtger Pause erhalten die Grund. stückSetgentümer und dte Inhaber lanbwirt. sch östlicher, forstwirtschaftlicher und gärt, nerischer Betriebe jetzt wieder Elnheitswertbeschcide, das find Bescheide, durch die für jedes Grundstück und jeden Betrieb eit, Etnheitswert festgesetzt wird. Die ersten Etn- heitswerte waren aus den 1. Januar 1025 festgestellt worden, und zwar im Herbst 1920. Diese Einheitswerte haben sür Steuerzmecke im allgemeinen bis jetzt gegolten und werden nunmehr durch dte neuen Einheitswerte ersetzt, dte für den 1. Januar 1928 ermittelt werden. Die Einhettswertbescheide unterscheiden sich von anderen Bescheiden der Finanzämter dadurch, daß sie in der Regel tmanchmal werden sie mit einem Bescheid über die Vermögenssteuer verbunden! keine Zah lungsaufforderung enthalten und überhaupt nichts davon er- wähnen, ob eine Zahlung zu leisten ist. Der Bescheid be- gnügt sich mit einigen Feststellungen. Trotzdem oder auch gerade deswegen, weil dte Wirkungen dieser Feststellungen nicht sofort spürbar werden, muß dringend empfohlen werden, sich den Bescheid und seine einzelnen Feststellungen genau anzusehen, da sonst später unliebsame Ueberraschungen ein treten können. Der Bescheid enthält einen Hinweis auf die zulässigen Rechtsmittel. Jeder, der einen Einheitswert bcscheid erhält, muß sich genau überlegen, ob er gegen den Bescheid oder eine einzelne darin enthaltene Feststellung Ein spruch «tnlegen soll, was innerhalb eines Monats nach Emp fang des Bescheids zu geschehen hätte. Die wichtigste und in allen Fällen bedeutsame Feststellung ist diejenige des Wertes. Der Wert wird deswegen fest gestellt, damit er als Grundlage für die Steuererhebung dienen kann. Dabei ist zunächst hervorzuheben, daß der neue Etnheitswert genau so wie der frühere voraussichtlich wieder für mehrere Jahre Geltung haben wird. Obwohl hier- über noch nichts bestimmt ist, rechnet man allgemein mit einer Gültigkeit der neuen Einheitswerte aus drei Jahre, also bis zum 1. Januar 1931. Doch kann sich der Zeitraum noch ändern, insbesondere durch bas zurzeit im Reichsrat der Erledigung harrende Steuervereinheitlichungsgesetz. Jeden- falls wird es gut sein, mit einer längeren Geltung der jetzigen Einhettswerte zu rechnen. Das Finanzamt selbst wird die Einheitswerte für die Vermögenssteuer zugrunde legen. Viel einschneidender ist es, daß anch die Grundsteuer behörden für die Grundsteuer an den Einheitswert ge bunden sind. Die Einhettswerte für das Betriebsvermögen der gewerblichen Betriebe kommt für die Gewerbesteuer in Betracht. Der auf Grundstücke entfallende Teil davon wird allerdings dabei ansgeschieden. Eingerechnet wird dagegen der Grundstückswert bei der Verwendung der Etnheits- werte für die Zwecke der Jndustriebelastung und Aufbringungsleistungen. Weiter spielen die Ein- heitSwerte für die Erbschaftssteuer oder Schenkungs- steucr eine Rolle. Sie werden schließlich auch für andere steuerähnltche Zwecke zugrunde gelegt. So werden z. B. vielfach, wie in Sachsen, die Beiträge für die Land wirtschaftskammer an der Hand der Einheitswerte erhoben. Es ist also ein ganzes Bündel von Steuern, das sich nach dem Etnheitswert richtet. Hinzu kommt, -aß für dte Landwirtschaft die Ertragswertklasse, die sich nach der Höhe des bet der Einheitsbewertung angewendcten HektarsatzeS richtet, bestimmend ist für die Leistungen an Einkommensteuer und Umsatzsteuer. Bedenkt man. daß die Wirkungen nicht nur für ein Jahr, sondern für mehrere Jahre eintreten, so entsteht ein Eindruck von bcr umfassenden Wirkung der Einheitswerte. Für die einzelnen Steuern kann an dem Einheitswert nichts geändert werden. Der festgestellte Einheitswert muß vielmehr unverändert als Grundlage für die Steuerfestsetzungen genommen werden. Wer also Einwendungen gegen den Etnheitswert hat, muß sie jetzt gegenüber dem Einheitswertbeschcid Vorbringen. In dem Bescheid wird hieraus kurz hingemicsen. Doch kann der Hinweis nicht oft genug wiederholt werden. Auf die Einzelheiten der Bewertung sür die verschiedenen Vermögensarten kann im Rahmen dieses Aussatzes nicht ein- gegangen werden. Eine sehr beachtliche Neuerung enthalten die diesjährigen Bescheide gegenüber den früheren Bescheiden insofern, als darin auch die wichtigsten BewertnngSmerkmale angegeben sind, so daß der Empfänger selbst erkennen kann, wie der Einheitswert berechnet worden ist. Für die zwangs bewirtschafteten Grundstücke werden der Wehrbeitragswert und der angewendete Bewertungssatz angeführt. In den Be scheiden für dte Landwirtschaft sind die zugrunde gelegte Fläche, der für einen Hektar angewcnbete Bewertungssatz lEinreihungswert) und die Ertragswertklasse lwie bereits er wähnt, von Bedeutung für die Einkommensteuer und die Um satzsteuer! angegeben. Sind besondere Zuschläge oder Ab- schlüge vorgenommen worden, dann sind diese besonders auf geführt. Der Empfänger des Bescheides kann sich also dies- mal an der Hand des Bescheids selbst ein Bild über die Bewertung machen und hat es nicht nötig, bet dem Finanz amt besonders nachzufragen. Der Einheitswert kann nicht bloß deswegen angefochten werben, weil er zu hoch sei. Er kann auch als zu niedrig beanstandet werden. Fälle, in denen dies geschehen ist, sind bereits bet der früheren Einheitsbewertung vorgekommen. Dte Frage, ob ein niedriger oder ein hoher Einheitswert zu wünschen ist. muß sich jeder Empfänger eines Einheitswert, bescheides unter Würdigung der besonderen Umstände seines Falles vorlegen. Für einen niedrigen Einheitswert sprechen selbstverständlich die zahlreichen daran geknlipften Steuern. Es gibt aber auch Umstände, die einen hohen Einheitswert erwünscht erscheinen lassen. Insbesondere ist hierbei an die Vermögenszuwachssteuer zu denke», die bet der jetzigen Zusammensetzung des Reichstages mit Bestimmt- heit zu erwarten ist. und sür die die Bcrmögensseststelluiig für den 1. Januar 1928 vermutlich der Ausgangspunkt sür die Feststellung eines späteren Vcrmögenszuivachscs werden wird, so daß ein« jetzige hohe Wertsestsetzung den später scst- zustellcnden Vermögenszuwachs herabmindern wird. Neben diesem steuerlichen Gesichtspunkt spielen noch rein Wirtschaft, liche Erwägungen eine Nolle. Mehr und mehr wird allmäh lich der Einheitswert bei Beleihungen und bei Verkäufen von Bedeutung sein. Die dem Eigentümer hierbei durch einen hohen Einheitswert entstehenden Vorteile können den Nach, teil der höheren Steuern bet weitem ausglcichen. Außer dem Wert enthält der Einheitswert, beschetd noch weitere Feststellungen, denen Be. achtung geschenkt werden muß. Hier ist zunächst eine Fest, stellung zu nennen, die der Bescheid nicht ausdrücklich, sondern nur durch seine Aufschrift enthält, die Feststellung, wer am 1. Januar 1928 Eigentümer des Grundstücks oder des Betriebes war. Wie durch die Rechtsprechung des Reichssinanzhvses geklärt worden ist, wird bet der Einheitsbewertung mit einer sür die Steuern binden- den Kraft entschieden, wer als Eigentümer anzusehen ist. Der jenige, der einen Einhettswertbescheid widerspruchslos ent- gegengenommen hat, kann bei der Heranziehung zu den ein- zelnen Steuern nicht mehr geltend machen, daß er am 1. Januar 1928 nicht Eigentümer gewesen sei. Wer einen derartigen Einwand erheben will, muß ihm jetzt gegenüber dem Einheitswertbescheid Geltung verschaffen. Dies wird bei Eigentumswcchseln in der Zeit der Jahreswende eine Rolle spielen, kann aber auch sonst Vorkommen. Im Falle des EigentumSwechsclS kann der Bescheid stets nur demjenigen zugestellt werben, der am 1. Januar Eigentümer mar. Derjenige, der ein Grund, stück nach dem 1. Januar erworben hat, kann zwar vom Finanzamt Auskunft über den festgestellten Einheitswert er halten. Eine förmliche Zustellung des Bescheids an ihn kommt dagegen nicht in Betracht. Gegen den sür den 1. Januar 1928 festgestellten Einheitswert hat nur der frühere Besitzer und nicht auch der nachträgliche Erwerber das Recht, ein Rechtsmittel einzulegen. Natürlich kann sich der Erwerber von seinem Vvrbesiher für die Einlegung und Durchführung des Rechtsmittels Vollmacht erteilen lassen. Wie sich aus der Rechtsprechung des Reichssinanzhofes ergibt, kann der Erwerber eines Grundstücks für den Tag seines Erwerbs eine Nachfeststellung des Grundstückswerts beantragen, so daß er den gegen den früheren Eigentümer festgestellten Wert nicht einfach zu übernehmen braucht. Unterläßt er aber einen solchen Antrag auf Nachfeststellung sür den Tag seines Erwerbs, so muß er natürlich die Steuern nach dem alte» Wert weiter entrichten. Gehört ein Grundstück ober ein Betrieb mehreren, so enthält der Bescheid bei jedem Miteigentümer die Angabe seines Bruchteils. Dies ist eine Neuerung gegen früher. Auch die Angabe des Bruchteils wird von den Be- teiligtcn auf ihre Nichtigkeit nachgeprüft werben müssen, da auch diese Feststellung für die Steuererhebung verbindlich ist. Bestreitet einer der Beteiligten mit Erfolg die Richtigkeit seines Anteils, dann muß der Unterschied einem anderen Beteiligten zugerechnct werden. Das Rechtömittelvcrfahren ist sür diese Fälle so ausgestaltet, daß jede Rechtsmittel, entscheidung für und gegen alle Beteiligten wird, und es nicht Vorkommen kann, baß etwa ein Bruchteil ausfällt. Aehnltch liegen die Verhältnisse bei Pachtungen landwirtschaftlicher Betriebe. Bei diesen wird zunächst d^c Einheitswert für den ganzen Betrieb festgestellt und dann auf den Verpächter und den Pächter verteilt. Beide erhalten den Bcscheid über den ganzen Einheitswert, wobei festgestellt wird, welcher Teil auf den Verpächter und welcher auf den Pächter entfällt. Auch diese Feststellung kann nur durch Rechtsmittel gegen den Einheitswertbeschcid bekämpft werden» wobei jede Entscheidung für und gegen alle Beteiligten wirkt. Bel Grundstücken entscheidet der EinhcitSwertbescheld enb. lich auch darüber, ob und inwieweit das Grundstück zu einem gewerblichen Betriebe des Eigentümers gehört. Soll bestritten werden, daß da» Grundstück überhaupt zum Betriebsvermögen gehört, oder soll geltend gemacht werben, daß der Ausschuß den zum Be- triebsvermögen gehörigen Anteil des Grundstücks nicht richtig ermittelt habe, dann müssen alle diese Einwendungen In einem Rechtsmittel gegen den Einheitswcrtbelcheid geltend gemacht werden. Bet der Feststellung -es Einheitswerts für das Betriebsvermögen ist die bet der Grundstücksbewertung getroffene Entscheidung bindend. Ueber dte Tatsache und den Umfang bcr Zurechnung des Wertes eines Grundstücks oder Grunbstücksteils zum Betriebsvermögen kann bet der Ein- heitsbewertung für den Betrieb nicht mehr gestritten werden. Ein etwaiger Streit darüber muß vielmehr im Rahmen der Grundstücksbewcrtung ausgetragen werden. Auch dies dürfte noch nicht so allgemein bekannt sein, wie dies erforderlich ist. Es sind also eine ganze Reihe von Punkten, dte bei dem Einheitswertbeschcid zu beachten sind. Wer sich vor Schaden bewahren will, wirb umfassende Sorgfalt anwenden müssen. Elsenkonflikt wieder stärkere» Gewicht. Die gesamten Märkte waren eine Kleinigkeit schwächer, so besonders der Bankenmarkt um 0,8 bl» 0,75 N und der Sicktromarkt durchschnittlich um IN. Am Montan markt hielt die schon heut« mittag beobachtete Vernachlässigung weiter an. Der Rentenmarkt war umsatzlos. An der Nachbörse nannte man Schuckert 227, Siemen» 402,5 und I. G. Farben 242,25. ES wurden folgende Kurse notiert: Deutsche Staatsanleihen: Deutsche ReichSanleihe, Abt. Altbesitz 50,SO, dcrgl. Neubesitz 14,80, 4Ntgc chutzgebictSanleihe 6,125. A »»ländische Anleihen: 4Ntge Zoll- türken II 18,25, sNige Mexikaner 16,25. Bankaktien: Commerz- Bank 188, Danatbank 201,5, Deutsche Bank 166, DiSconto-Gescllschast 162, Dresdner Bank 168, Mctallbank 184F, RcichSbank 802,5. Berg- werkSaktten: VuderuS 8,5,25, Gclsenkirchcn 122,5, Harpener 186,75, Ilse 280, Kali AschcrSleben 288, Wcstcregeln 284, Klöckner 108, Mannesman« 127, Phönix 81,5, Rheinische Braunkohlen 276,5, Rhein- stahl 185,5, Laurabütte 66, Vereinigte Stahlwerke 88. TranSport- wert«: Hapag 148, Norddeutscher Lloyd 144. Jndustrieaktten: Adler» Kleycr 108,5, A. E. G. 188, Daimler 88,25, Elektr. Licht und Kraft 285, I. G. Farben 252,5, Felten <L Guilleaume 451, Th. Goldschmidt 271, Hirsch-Kupfer 80, Neckars»!»» 21, RütgcrSwerke 104, Schlickert 227,25, Siemens <L HalSkc 408, SNSdeuIscher Zucker 150, Voigt 6 Hässner 208. GeSsürel 271. Auswärtige Devisenmärkte London, 6. November, 8.50 Uhr engl. Zeit. Devisenkurse. Ncuyork 484"/,,. Montreal 485'/,«, Amsterdam 12,00»/,„ Pari» 124,15, Brüssel 84.88. Italien 02,60, Berlin 20,85,75, Schweiz 25.18,75, Spanien 80,07,50, Kopenhagen 18,18,125, Stockholm 18,18,875, Oslo 18,18,875, Lissabon 107,875, HelsinglorS 182,70, Prag 168,65, Budapest 27,81,50, Belgrad 276, Sofia 670, Moskau 812, Rumänien 805, Konstantinopel 864. Athen 874,875, Wien 84,47, Lettland 25,17, Warschau 48,25, Buenos Aires 47,47, Rio be Janeiro 501, Alexandria 07,50. Hongkong 2.0,875 Br., Schanghai 2,7,875 Br., Jokohama 1,11 Br., Mexiko 28.50, Montevideo 50,87, Valparaiso 80,60, Buenos aus London 47,46, Rio auf London per 80 Tage 580 bis 588. Ncuyork, 6. Nov. Infolge bcS Wahltages fiele« heute die Devisenuotie rungcu aus. Hauptversammlungen * Deutsch« Niles-Werke A.-G. In Verlln-Weißensre. In der Hauptversammlung dieser zum Richard Kahn-JnleressenkreiS ge hörenden Gesellschaft wurde der Abschluß für das Geschäftsjahr 1827 widerspruchslos genehmigt. Bei eine», FabrikatlonSgcwinn abziig- lich aller Unkosten und Steuer» in Höhe von 288 098 ll08 400> Reichs mark verbleibt »ach Abschreibungen von insgesamt 201075 s 104 585)
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