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16 Die auf diese Anlage einwirkenden Factoren stehen in innigem Zusammenhänge mit der Anlage des Bahnhofes in Znaim. mit der Aufnahme des Flügels der Staatsbahn und mit der Fort führung der eigenen Bahn gegen Iglau, wesshalb das darauf Bezügliche erst im nächsten Abschnitte dargelegt wird. 2. Die Linie Znaim-Kolin-Jungbunzlau. Die Stadt Znaim liegt hoch auf einer der Granitkuppen, welche die Ausläufer des mährischen Gebirges gegen Süden und Osten bilden, sie wird gegen Süd westen und Süden vom Thayaflusse, gegen Westen von dem Granitzbache und gegen Nordosten und Osten vom Leskabache flankirt. Die Bette dieser Gewässer sind tief in den Granitfels eingegraben und umfassen die Stadt derart, dass das Terrain auf welchem dieselbe erbaut ist, nur mehr durch einen schmalen Weg gegen Nord westen mit dem Hochplateau in Verbindung bleibt. Schon diese Situation machte die Heranführung der Bahn an die Stadt sehr schwierig; dazu gesellte sich aber noch der Umstand, dass das Terrain von Norden her gegen die Stadt ein so bedeutendes Gefälle besitzt, dass man gezwungen war, mit der Bahnlinie ganz in die Höhe der Stadt zu rücken, denn nur von einer sehr hohen Bahnhofslage aus wurde es möglich, mit der vorgeschriebe- Maximalsteigung von 0 010 ?= 1:100 die nördlichen Höhen zu erreichen. Bei Anlage des Bahnhofes musste auf eine zweckmässige, beiden Theilen zusagende Verbindung mit der Staatsbahn Bedacht genommen werden, derenTrace vpn Brünn in der Thalrichtung der Thaya von Südosten her nach Uebersetzung des Leskabaches an. die Stadt herantritt. Einerseits die Rück sichten auf eine bequeme Verbindung mit der Staatsbahn, sowie auf eine entsprechende Erweiterungs- Fähigkeit des Bahnhofes, anderseits die Nothwendigkeit, ein Niveau zu occupiren, welches die Weiter führung der Bahn mit V 10 o Steigung zulässt, waren für die Qesterr. Nordwestbahn massgebend, einver-, nehmlich mit der Staatsbahn an Stelle der ursprünglich seitens dieser Bahn anders situirten Stationsv anlage die gegenwärtig ausgeführte zu projectiren. Demnach wurde der Bahnhof Znaim südöstlich von der Stadt auf einfer möglichst ebenen, weit ausgedehnten, für eine Erweiterung des Bahnhofes geeigneten Fläche, und. in geschickter Verbindung mit der . Stadt angelegt. Die Einführung der Bahm- linie von Wien her geschieht annähernd in der Richtung der Bahnhofachse. Die Linie durchkreuzt zunächst die Hauptstrasse in der Vorstadt und übersetzt sqdann die Thaya oberhalb Edelspitz in einer Höhe von 49 Metern., ; , , Nach Ueberschreitung des Flusses fasst sie wieder hohes Terrain. Die Uebersetzung der Thaya an der gewählten Stelle bot alle diejenigen Vortheile dar, welche unter den obwaltendenVerhältnissen für die U.eberbi'üc|tyng eines so bedeutenden und unregelmässigen Gewässers in so enormer Höhe; noch erwartet werden durften. Der Wasserlauf ist am gewählten Uebergangsorte eoncentrirt, das Flussbett normal, hat, kein grossesUeberschwemmungsgebiet,;der Granitfels, in den der Fluss eingebettet, ist, ermöglichte eine leichte und solide Fundirung und die beiderseits rasch ansteigenden Ufer gewähr ten den wesentlichen-Vortheil geringer Dammanschlüsse und kurzer Widerlagerflügel, endlich war die unmittelbare Zufuhr der Materialien zu den Pfeilern ermöglicht, und günstiges Steinmaterial fand sich in nächster Nüfye. . y , , • • Die Fortführung der Trace von Znaim nordwärts war in mancher Beziehung mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Zunächst ist es die rasch anwachsende Höhe der quer über die Bahn richtung sich von West naph Ost vorschiebenden Granitkuppen, deren Ersteigung bewerkstelligt werden musste; spdänn boten die vielen, dem Kamm des mährischen Gebirges meist mit westöstlichem Lauf entströmenden Gewässer, welche also den Weg der Bahn kreuzen, durch ihre Wildheit und ihre scharf markirten Thäler dem Bahnbau grosse Erschwernisse. Was bei dpq Wasserläufen diesseits der Thaya und der Thaya selbst gesagt worden, gilt auch hier. Je mehr sich, der. Lauf der Tiefebene nähert, desto gewaltiger und zerstörender zeigen sich die Wirkungen des Wassers auf die Thalufer.