151 4. Der Locomotiven-ßahnJiof. Die Anlagen für den Dienst der Locomotiven sind in halber Länge des Bahnhofes zwischen den Geleisen für den Personen- und Frachtenverkehr angeordnet. Sie bestehen aus zwei geraden Schuppen für je 16 Maschinen und einem segmentförmigen Schuppen für 6 Maschinen, ans zwei Drehscheiben von je 12 Meter Durchmesser, zwei Kohlen schuppen, Kanzlei- und Kasernengebäuden und einem Wasserstationsgebäude. Sämmtliche drei Locomotivschuppen sind in eine horizontale Ebene gelegt und die Geleise unterhalb derselben münden mit einem Gefälle von 1:475 und oberhalb derselben mit einer Steigung von 1:175 in die übrigen Bahnhofsgeleise ein. 5. Der Kohlen-Bahnhof. Der linksseitig von den Haupteinfahrtsgeleisen bis zur Flucht der längs dem Bahnhofe hinziehenden Strasse sich ergebende Kaum ist für die Anlage eines Kohlen- Bahnhofes ausgenützt. Derselbe besteht aus zwei Geleisgruppen von je fünf durch Weichen und Drehscheiben verbundenen Geleisen, an welche sich Kohlenrutschen' in der Länge von 700 Metern anlegen. Für die Sammlung der an den Rutschen entladenen Kohlenwagen ist ein besonderes Auszug geleise von 400 Meter Länge im Gefälle angebracht. Da auch die übrigen Geleise des Kohlen-Bahnhofes im Gefälle zu diesem Auszuggeleise liegen, so gestaltet sich die Verschiebung der entleerten Kohlenwagen, beziehungsweise die Verschiebung der vollen Wagen zu den Rutschen sehr günstig. ln diesem Auszuggeleise ist eine Brückenwaage für Waggons eingebaut, eine gleiche Waage von 400 Centner Tragkraft befindet sich im Niveau des Pflasters an den Kohlenrutschen. Einzelne Fächer der Kohlenrutschen sind zu Bureaux abgethailt. 6. Der Signal-Bahnhof. Dieser bildet den Bahnhoftheil zwischen der ersten und zweiten unter dem Bahnhofe durchführenden Parallelstrasse und besteht aus den sieben Haiiptgeleisen, welche zu den Bahnhofgruppen 1, 2, 3, 4 und 5 führen und hier mittelst der sechs Hauptweichen in die currente Bahn übergehen. Am Vereinigungspuncte dieser sechs Hauptweichen ist ein Signalthurm nach englischem Muster vorgesehen, von welchen aus diese sechs Weichen mit den zugehörigen Signalen gestellt und die sämmtlichen sieben Bahnhofgruppen übersehen werden können. Vorerst ist dieser §ignalthurm durch eine einfache Signalhütte ersetzt: das betreffende Wärterpersonale ist in einem in nächster Nähe errichteten vierfachen Wärterwohnhause untergebracht. Behufs Controle der in den Frachten-Bahnhof ein- und ausgehenden Wagenladungen ist auf diesem Signal-Bahnhofe noch eine Waggonbrückenwaage auf einem besonderen Ausweichgeleise ange bracht, so dass es möglich wird, jeden Wagen, welcher aus einem der 51 Geleise des Frachten-Bahn- hofes kommt, über diese Waage gehen zu lassen. Die geschlossenen Frachtenzüge gehen selbstverständlich in der Regel nicht über diese Brückenwaage. 7. Der Bahngrhalt u n g s h o f. Für die Dienste der Bahnerhaltung ist zwischen dem Personen- und Frachten-Bahnhofe ein Raum ausgespart, welcher nebst einem Magazine mit Kanzlei gebäude noch einen geräumigen Hof für Niederlegung von Oberbau- und Balinerlialtungsmateriale enthält und welchem zwei besondere Geleise zu Gebote stehen: der ganze Hof sammt beiden Geleisen ist besonders eingefriedet und mit einer Zufahrtstrasse versehen. Endlich sei noch erwähnt, dass die Fahrstrasse zwischen den beiden Güterschuppen-Complexen durch den ganzen Rangirbahnhof läuft und schliesslich in die erste unter dem Bahnhofe durchziehende Parallelstrasse einmündet, wodurch den nordwestlich gelegenen Vorstädten die Umfahrung der Bahnhof-Peripherie erspart und ihnen eine kurze und bequeme Zufahrtstrasse zum Güterbahnhofe geboten ist.