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Dresdner Nachrichten : 21.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-21
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1927
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LN- * > ** d .... ... . SjjjUl»^ ». d«. Mts. beschlosjen, an die Mitglieder de» Arbeit»» jchuiseö der Re i ch«po st ve r waltu ng. der sich »er »Vorlage betr. Erhöhung der Postgebühren -u be- Der -eulsche Srotzhandel zu -er geplavlen vrhvhung -er Poitge-tchre«. Da» Präsidium d<» Zentraloerbande» de» Deutschen Grotzhandet», E. V. hat tn setner Sitzung am 1V. ' aus mit der . ....... sasjen hat. das nachstehende Schreiben zu richten: .Wie uns mitgeteilt wird, hat der Herr Retchspost. minister die Sitzung des Arbeitsausschusses des »Verwaltung.), rates vom 20. Mat aus den 10. Mat vorverlegt. Durch diese Verlegung de» Termins wird es bedauerlicherweise nicht möglich sein, daß der Großhandel noch rechtzeitig zu der erst tu diesen Lagen zur Verfügung gestellten »Vorlage, betressend Erhöhung der Postgebühren, in seinen Einzelheiten Stellung nimmt. Schon der Termin am 20. Mat mußte als äußerst knapp bemeijen angesehen werden. Durch die »Verlegung der Sitzung des Arbeitsausschusses wird den von der geplante» Gebühren» erhühung am stärksten bctrossenen Kreisen der Wirtschaft jede Möglichkeit genommen, ihren »Vertretern im Verwaltungsrat in geeigneter Weise Material Uber die Auswirkungen der geplante» Gebührenerhöhung zur »Verfügung zu stellen. Bei der außerordentlichen Bedeutung, die den bei der Netchspost geplanten Maßnahmen beizumejjen ist, muß unseres Er achten- unter allen Umständen eine überstürzte Ent- scheid» ng vermieden werden. Wir bitten daher dringend, im Interesse der vo,, uns vertretenen Wtrtschafts - kreise, daß die Vorlage yon dem Arbeitsausschuß in einer nochmaligen zweiten Lesung behandelt wird, nachdem es den interessierten Wirtschastögruppen möglich ge- wesen ist, geeignetes Jnsormationsmaterial zur Verfügung zu stellen. Wir gestatten uns nochmals als Ausfassung des gesamten deutschen Großhandels Ihnen bckanntzugeben. daß die ge- plaiuc Erhöhung der Postgebühren den s ch ä r s st e n W i d e r - st and desGrvßhandcls finden wird, und mir ersuchen, unter allen Umständen im gegenwärtigen Augen- blick davon abzusehen. Wir behalten uns vor, im einzelnen, und zwar in einer besonderen Denlschrtst. diesen unseren Standpunkt noch zu begründen, möchten aber nur im Augenblick daraus aufmerk sam machen, daß im Zusammenhänge mit den Vorgängen an den deutschen Börsen die geplanten Gcbührenerhühungcn in der deutschen Bevölkerung ipte auch im Aus. lande den Eindruck Hervorrufen müssen, als ob die deutsche Wirtschaft vor einer neuen Inflation stehe. Der Zentralverband des Deutschen Großhandels weiß — und er wird dieses sein Wissen auch mit allen seinen Kräften bemüht sein, vor der Oessentlichkett und in seinen Mitglieds» kreisen zu vertreten —. daß solche Ueberlegungen im Augen- blick gegenstandslos sind, aber eS ist zu befürchten, daß mit den mit den Gebührenerhöhungcn in unmittelbarem Zu sammenhänge stehenden Teuerungen eine Heraufsetzung der LebensuntcrhaltungSkosten eines großen Teiles des »Volkes unweigerlich verbunden ist, und daß aus dieser Herausschrau- bnna der Kosten sich auch itp internationalen Verkehr «ine Verschiebung der jetzigen Umrechnungskurse der deutschen Mark zwangsläufig ergeben. kstnnse. Im Hinblick auf die schweren Erschütterungen, hie hie. PiIs.e in der vergangenen Woche erfahren mußte, scheint uns deshalb eine Beibehaltung der Standardkosten der deutschen Wirtschaft dringend nötig ,» sein, zumal auch in Verbindung >nit, diesen Börsentagen eine Beunruhigung der ausländischen Geldgeber und der ausländischen Kunden der deutschen Warenabnchmer im Aus lände eintreten kann. Im gegenwärtigen Zeitraum muß u.E. mit allem Nachdruck die Beruhigung der deutschen Wirtschaft auf. Grund deS jetzigen Lebensniveaus gefördert werden, auch im Hinblick aus die Auswirkungen des Arbcitszcitnotgesetzes, das ja für viele Jndustricgruppcn und damit auch sür viele Handels, zweige eine wesentliche Verteuerung der Produktionskosten und der Preise für Halberzeugnisse und Fertigwaren mit sich bringt. Der Zentralvcrband des Deutschen Großhandels wird stets den Bedürfnissen der Reichspvstvcrwaltung Verständnis cntgegenbringen und auch bereit sein, i «einem anderen A u g e n b l i ck, als dem gegenwärtigen, etneAenderung der Postgebühren in einem geringen Ausmaße auf ihre sachliche Notwendigkeit hin zu überprüfen, obwohl u. E. andere Maßnahmen getroffen iverden müßten als schematische Gebührenerhöhungen, wenn der Postverwaltung wirksame Hilfe kommen soll. Sollten jedoch wirklich Er- Höhungen, auch etma nur nach Maßgabe des Vorschlages, ein- tretcn, so würde snh das bei den Betrieben des Großhandels geradezu katastrophal answirken. Der Zentralverband des Deutschen Großhandels kann nicht dringend genug davon abraton, die Gebührenordnung im gegenwärtigen Augenblick in irgendeiner Form zu ändern. Tie Postverwaltnng müßte durch eine strenge Rationalisie rung, ebenso ivtc die Privatwirtschaft, in der Lage sein, die erforderlichen Gelder aufznbringcn, »nd in ihrem Baupro gramm die notwendigen Einschränkungcu vorzunehmen." Aelchsverband -er -eulscheri In-ultrle. Der Hauptaußschuß des RcichsverbandcS der Deutschen Industrie trat am Donnerstag zu einer stark besuchten Sitzung zusammen. Fm Vordergrund des Fntcrcsses standen die Bor- träge des geschästSsührcnden Präsidialmitgliedes GehctmratS Kastl über „Wichtige Wirts chastSpolitische Ar bei- ten des RcichsverbandcS" und Gehetmrats Dr. Ernst v. Borsig über „Sozialpolitische Gesetzgebung". Geheimrat K a st l erörterte eingehend die aktuellen Handels-, Verkehrs, und iteuerpolitischen Probleme. Seine Ausführun gen liefen aus eine Warnung vorUeberschätzung der deutschen Wirtschaftslage hinaus. Bei der Dar stellung der steuerpolitischen Situation trat er stark für eine Vereinheitlichung unseres Steuersystems ein und verlangte auf der AuSgabensctte mit besonderem Nachdruck und unter leb hafter Zustimmung der Versammlung eine kritischere Tin- steliung der gesetzgebenden Organe, insbesondere der Reichs-, Länder, und Gcmeindeparsamcnte. deren. Bewilligungsfreudig keit bisher großen Schaden ungerichtet habe. v. Borsig unter zog das mit dem 1. Mai 1027 verabschiedete ArbeitSzeitnotgesetz einer eingehenden Kritik. Bezüalich des Arbeitszeitschutz, gesetzt» verwies er auf die von vornherein erklärte Bereit willigkeit der Arbeitgeber zu praktischer Mitarbeit, die in zwischen auch erfolgt kei. Da das Gesetz die Unterzeichnung deS Washingtoner NebereinkommenS praktisch vorweg nehme, hob er die grundsätzlich ablehnende Haltung Amerikas sowie die abwartende Stellungnahme Englands und Frankreich» gegen- über der Ratifizierung deS Washingtoner Abkommens hervor. Er ging dann aus die Ursachen der Arbeitslosigkeit und das kommende ArbeitSlosen-BersicherunaSgeseb ein und schloß seine Ausführungen mit einer Betrachtung der Sozial- belastung, die aegenüber dem Frieden mit 1.2 Milliarden Reichsmark eine Höhe von 4.0 Milliarden Reichsmark ein schließlich der Erwerbslosen-Unterstützung erreicht habe. Er betonte unter Anerkennung der sozialen VersichcrungSgesetz- aebuna die Notwendigkeit einer Entlastung der Wirtschaft auf diesem Gebiete und forderte, daß zum mindesten auch im Inter esse der Arbeitnehmer ein weitere» Ansteigen der Soziallastcn vermieden werden müßte. Der HanptauSsckuiß erklärte sich mit der Absendung einer von Präsidium und Vorstand vorgelegten Eingabe an den MetchSwirtschaft-mtnister einverstanden, in welcher dt« vorgetragenen Gedankenaänge bekanntgeaeben sind. Generaldirektor Dr. h. c. Ott behandelte den Umfang de» Wasser st raßennetzr» und die Leistungen der vinnenschtssahrt. Die volkswirtschaftliche Bedeu- tung der Binnenschiffahrt liege vor allem in ihrer natürlichen Billigkeit al» Auswirkung der niedrigeren Selbstkosten. Der Kapitalaufwand der Binnenschiffahrt werde in der Regel über- schätzt. Er betrage etwa nur ein Neuntel des gesamten, im Verkehr deS Eisenbahn, und Wasserstrabennetzes angelegten Kapitals. Dagegen betrage der Anteil der Binnenschiffahrt am Güterverkehr rund ein Viertel de» gesamten deutschen Güter- verkehr». Sehnlich stelle sich di« Zahl des jährlichen Aufwandes zur Unterhaltung der Wasserstraßen. Stark überschätzt werde auch der Saisoncharakter der Binnenschiffahrt. Die gegen wärtige Wirtschaftslage des BtnnenschissahrtSgewerbeS werde noch beeinflußt durch die AuSwirkungeL>der Fricdensverträge, insbesondere durch die in diesen erzwungenen Abgaben des hochwertigen deutschen Schiffsraumes an die ehemaligen Feind- staaten. Die Eisenbahntarifpolitik und der Ueber- sluß an Schiffsraum bei gesunkenem Verkehr ließe die Wasser- frachten und die Selbstkosten zurückgehen. Der Einfluß des StasfeltarifsnstemS der Reichsbahn könne nur durch Einsührnng ausreichender Umschlagtarise, durch Begrenzung der AuS- nahme-Tarifpolitik und Erfüllung der Forderung der Wirt schaft aus Ermäßigung der Naksrachten wettgemacht werden. Wegen der neuen Kanalpläne müsse das Ergebnis der Prüfung de» VerkehrSbedürsntsseS und der Bauwürdigkeit abgewartet werden. An Stelle deS Kampfes der Schiene gegen den Waller- weg mülle eine Zusammenarbeit beider Verkehrsmittel treten. Der Redner betonte nachdrücklich die Notwendigkeit einer einheitlichen deutschen BerkehrSpolttik, auf die bereits Geheimrat Kastl hingewiesen hatte. Den Abschluß der Sitzung bildete ein sehr anregendes und materialreiche» Referat des Herrn Professor H o e tz s ch, M. d. R., über die weltwirtschaftliche und welt- polttischeSttuation in Rußland. Der Vortragende behandelte aus wirtschaftlichem Gebiete vor allem die brennen, den Fragen de» Kampfes um den Preisabbau, der Getreide. auSsnhr und überhaupt der gesamten Handelspolitik und gab in dem politischen Teil seiner Ausführungen interessante Streiflichter, insbesondere über das Verhältnis Rußlands zu England und China. Er schloß mit einem Ueberblick über den Stand und die Aussichten des deutsch-russischen Wirtschafts, verkehr». Nürkgang -er SmisfionslSUgkell an -er Berliner Börse. Die im Mc-nat April 1927 zum Hantel an der Berliner Börse neu zugelassenen Wertpapiere zeigen gegenüber dem Bormonat eine bedeutende Verminderung, die sich am schärfsten bei den verschiede- nen Psandbriefireiten geltend mach«. ES wurden im Aprt' nur noch 1lk> Millionen Reichsmark auf Sachwert, Goldmark oder Reichsmark ausgestellte Pfandbriefe gegen S87.lt Millionen im März ,„gelassen. An Jndustrleobllgatlonen gelangten 48 iSl) Millionen Reichsmark, an Bankaktien 80Z Millionen Reichsmark >8,0 Millionen Reichs- mark und l.0 Million Reichsmark D. G.> zur Börse. Staat», und Stattanlcihcn kamen überhaupt nicht zur Ncueinführung. An Jndustrieaktirn wurden ZuiosiungSanträge über 2 472 820 Reichsmark genehmigt <März 128,4 Millionen Reichsmark, davon 118,4 Millionen Reichsmark Aktien der der fusionierten Gclsenktrchener BergwcrkS- A.-G.j. Die rückläufige Bewegung de» PsandbrtesabsayeS kommt damit in der SnnsfionSstatistik zum ersten Male scharf zum Ausdruck, nachdem der März noch eine diesjährige Höchsizisscr in der Börsen- einsührnng von Pfandbriefen gebracht hatte. Diese Feststellung wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, daß sich unter den Pfandbriefen 82 Millionen Reichsmark LiquidationSpsandbriefe befanden. Die Verzinsung der neuen Goldobligattoncn bzw. Pfandbriefe ließ keine Einheitlichkeit erkennen, neigte aber mehr zum öligen Top. Aller dings wurde auch noch eine ganze Reibe 7/^igcr Ausgaben getätigt. Die Hannoversche LandcSkreditanftalt führte sogar 20 Millionen Reichsmark 8 Alge Goldschuldverschreibungen <alS einzige» Institut) ein. Die neu zugelassenen Industrieaktien verteilen sich mit 2 Mil lionen Reichsmark aus die „Mtag" Mühlenbau- und Industrie A.-G. und 472 820 Reichsmark auf die Zuckerfabrik Fröbcln. verhältnis mäßig rege war die Emission von Bankaktien, hauptsächlich von Hypothekenbanken. An dem obengenannte» Gesamtbetrag ist die Commerz- und Privat-Vank mit 18 Millionen Reichsmark beteiligt gewesen. Im Monat April waren die Voraussetzungen für eine an geregte EmisstonStätigkeit trotz bereits angespannterer Geldverhält- niff« noch gegeben. Man wird abwarten müssen, welche Entwicklung die Emissionen im Mat und dem darausfolgenden Monat nehmen weiden, wie sich also der „schwarze Freitag" in dieser Richtung au», wirkt. Die EmtssionSstatistik sür den April zeigt aber bereits ganz klar, daß der innere Gelb- und Kapitalmarkt eine Schonfrist ver langt, weil seine Leistungsfähigkeit durch dt« erfreulich lebhafte Aus bringung von Mitteln während de« letzten Jahre» zu stark in An spruch genommen wurde. Ohne Frage liegt In dem Nachlassen der Aufnahmefähigkeit auch eine Rückwirkung deS geschmälerten Herein- kcmmenS von ausländischen Krediten. Damit tritt aber wiederum die bringende Notwendigkeit eine» weiteren krästigen Ausbaue» heimischen Sparkapital» zutage, um einen „echten" Boden für die endgültige Wiedererstarkung de« deutschen Geldwesen» zu schaffen. Der -eulsche Derubau im April. Steinkohlenbergbau. Ruhrbezlrk: Im April wurden insgesamt in 24 Arbeit»- tagen 9 129 022 Tonnen Kohle gefördert gegen 10800881 Tonnen in 27 Arbeitstagen im Mär, 1027. Arbeitstäglich betrug die Sohlen- sürderung im April 1027 880 401 Tonnen, im März 1027 402 588 Tonnen. Dir K o k S erzeugung de» RuhrgcbictS stellte sich im April 1027 auf 2 111814 «täglich 70 877) Tonnen, im März 1027 auf 2 288 002 (täglich 78 88«) Tonnen. Di« B r t k « t t Herstellung hat im April 1027 insgesamt 280 181 Tonnen betragen gegen 886 588 Tonnen im Mär» 1027. Dt« Gesamtzahl der beschäftigten Arbeiter stellte sich Ende April 1027 aus 414 481 gegen 418 475 Ende Mär» 1027. Infolge de» durch di« vcrschärste englische Konkurrenz hervorgeruse- »en Absatzmangel» habest trotz Etnlrgung von Feierschichten 4044 Arbeiter entlassen werden müssen. Dt« Zahl der Feierschichten wegen Absatzmangel» hat sich im Vergleich zum vorhergehenden Monat nicht unwesentlich erhöht. ES mußten au» dem angegebenen Grunde rund 248 000 iarbeltStäglich 10188) Feierschichten eingelegt werden gegen 84 081 <88 184) tm Mär, 1027 und 18 081 iv70) Im Februar 1027. Infolge de» Absatzmangel» haben di« Halben best S n d « «in« Zunahme ersahren. Die Bestände an Kohl«, Kok» »nd Preßkohle sSok» und Preßkohle ln Sohle umgcrechnet) stellten sich Ende Januar auf rund 1 452 000 Tonnen. Im Aachener Steinkohlenbeztrk betrug die Förde rung 408 615 Tonnen gegen 485 048 Tonnen tm Bormonat. Dt« KokSerzeugung stellte sich auf 84 l8S Tonnen gegen V2 004 Tonnen Im März. An Brikett» wurden 18328 Tonnen Hergestell» gegen 10 087 Tonnen tm Vormonat. Der Absatz ging weiöerhtn zurück, dementsprechend trat eine weiter« Vermehrung der Haldenbestände «in. Die Zahl der Arbeiter betrug 28 508 Mann. Die Förderung «m oberschlesischen Steinkohlen- bezirk betrug Im April 1027 bet 24 Arbeitstagen Im ganzen > 888 428 Tonnen gegen 1 605 807 Tonnen im März. Die Absatz lage ha« sich dein Vormonat gegenüber noch weiter stark ver- schlechter«. Insgesamt wurden im April 1 270 700 Tonnen abgesetzt gegen 1 542 000 Tonnen im März. Auch am KokSmarkt setzte sich bi» Verschlechterung der Lage weiter fort. Die S o k » erzeug»«« ging von 100 418 Tonnen aus 80 750 Tonnen im April zurück. Abgesetzt wurden im ganzen >m April 0712t Tonnen gegen 85 010 Tonnen Im März. Der Halbenbcstand stieg von 08 408 Tonnen Ende März ans 87 018 Tonnen Ende April. Ebenso ungünstig war die Lage am B r t k e «t m a r k t. Die Erzeugung stellte sich im April aus 24280 Tonne» gegen 8184« Tonnen im März. Abgesetzt wurden im April 82 401 Tonnen gegen 81870 Tonnen >m Vormonat. Auf Halde lagen a« Ende de» Berichl«monat» 2l87 Tonnen. Der nteberschleltsche Strtnkohlenbergba» hatte im April 1027 eine Förderung von insgesamt 440 484 Tonnen gegen 881 802 Tonnen tm April 1026 zu verzeichnen. Dl« KokS- gewtnnung stellte sich im «tzrtl 1027 aus 72 000 Tonnen, im April 1020 aus 07 107 Tonnen. Di« B r i k e «t Herstellung belief sich tm April aus 18 405 Tonnen gegen 14 850 Tonnen im April 1020. Die Gc- samtarbelterzahl betrug im BcrichtSmonat 28 804 Mann gegen 28128 Mann im April 1020. Die Förderung lm sächsischen Steinkohlenbergbau betrug im April 1027 821 442 Tonnen gegen 307 842 Tonnen im Bor- monat. Die KokS gewinnung stellte sich im BcrichtSmonat aus l8 420 Tonnen gegenüber 22 197 Tonnen im Vormonat. Die Brikett Herstellung belief sich aus 582« Tonnen gegenüber 0855 Tonnen im Vormonat. Die Belegschaftszahl betrug 25407 «Vormonat 25 082) Mann. Der Absatz in Hausbrand« al» auch Jndustriekohle war ivciter unbefriedigend, so daß auch im BerichtS- mcnat die Förderung nicht voll abgesetzl iverden konnte. Die Vor räte erfuhren infolgedessen eine weitere Zunahme. Auch die Nach frage tu Koks ließ merklich nach, so daß auch hier ein Teil der Produktion aus Vorrat genommen werden mußte. Braunkohlenbergbau. Mitteldeutschland: Im mitteldeutschenNBraunkohlen- bergbau betrug die N o h k o h l e n sörderung tm April 7 601 011 Tonnen gegen 8 830 673 Tonnen im Vormonat, die Brikett- Herstellung 1 918 600 ivornionat 2 802 214) Tonnen und di« SokS- erzeugung 80 560 tVormonat 85 075) Tonnen. Im Gebiet des Mittel deutschen Braunkohlen-SyndtkatS machte sich im BerichtSmonat eine leichte Vesser »ng tm Absatz von HauSbrandbrikeltS geltend. Der Absatz an IndustrtebrikcttS war dagegen auch im BerichtSmonat schlecht. Der Nohkohlenabsatz hielt sich etwa im Rahmen des Vor monats. Der GrudckokSabsatz ließ im BerichtSmonat sehr zu wünschen übrig. Im Gebiet des Ostelbischen BraunkohIcn-SynbikatS war die Nachfrage nach Briketts in den ersten beiden MonatSbritteln äußerst schwach. Infolge der kalten Witterung besserte sich dagegen der Absatz tm letzten MonaiSdriliel sehr wesentlich. Der Rohkohlen- absntz war 15 Prozent geringer als der deS Vormonats. Im rheinischen Braunkohlenrevier betrug die Kohlenförderung im April 1027 8 413 057 Tonnen gegenüber 8 040 308 Tonnen im April 1020. Die Brikett Herstellung stieg im April 1027 auf 810 587 Tonnen gegenüber 730 083 Tonnen lm April 1926. Erzbergbau. Siegerland: Bei den Stegerländer Gruben konnte die Be- legschastSzahl weiter erhöht werden. Infolge der Osterfetertag« er litt jedoch dt; Förderung gegenüber dem Vormonat einen größeren AuSsall. Ab 1. April findet ein allmählicher Abbau der Reich», und StoatShilsc statt, wofür ein Ausgleich auf anderen Gebieten gesucht werden muß. Lahn- und Dillgebiet einschließlich Oder- Hessen : Im Erzabruf und Versand ist während de» Monats April im Vergleich zum Vormonat Irgendwelche bemerkenswerte Sende rung nicht eissgetrcten. Cs zeigte sich, daß sich eigentlich erst jetzt di« StaaishilsSaktion aus die Gruben deS hiesigen Eisenerzbergbau» voll auSwirkt. Umsatz un- Unkoslen im TexMeinzelhan-el. Der Reichsbund de» Textil-EinzelhandelS veröffentlicht tn der „Textil-Woche" eine zusammensasscnde Uebcrsicht seiner Sonjunktur- stotisiik mit den Umsatz- und Unkostenzahlen sür da» Jahr 102«. Danach betrugen die Umsätze tm Jahre 102« im Gesamtdurchschnitt sür das deutsche Wirtschaftsgebiet dem Werte nach 01,8 Prozent des vorjahrSergebnisseS. Unter Berücksichtigung der außerordentlichen Verschiebungen, die in den Preisen mancher Textilien, namentlich der Vaumwollwaren, eingetreten sind, ist jedoch anzunehmen, daß der Umsatz mengenmäßig gegenüber dem Vorjahre nicht gefallen, sondern nicht unerheblich gestiegen ist. Die Umsatzstattsttk ist erstmalig nicht nur regional und »ach Größenklassen der Firmen, sondern auch fach lich nach Geschäftszweigen gegliedert, wodurch der praktische Wert de» Zahlenmaterial» bedeutend erhöht wird. So betrug beispiels weise der Umsatz von Wäsche- und Manusakturwarcngeschäften tm Jobre 1028 9l,0 Prozent des VorjahrSumsatzcS, der der KonfektionS- gcschästc dagegen nur 85,3 Prozent. Sehr wertvolle Anhaltspunkte bietet dl« Unkostenstatistik, die deutlich das Gesetz der mit zunehmender Betriebsgröße stärker anwachsenden Unkosten zeigt, und zwar sowohl hinsichtlich der Ge- samtunkostcn wie besonders der Löhne, Reklame- und der all- gemeinen Spesen. ES betrugen die Unkosten im Jahre 1020 tn Prozenten vom Umsatz bei Geschäften bis zu 5 VerkausSangestellten 15,7 Prozent, bi» zu 20 Angestellten l«,0 Prozent, bi» zu 80 Angestellten 22,8 Prozent, über 80 Angestellten 26,7 Prozent. Für Manusaktur- maren- »nd Wäschegeschäfte belief sich der Unkostensatz aus 19^ Pro zent bzw. 10,0 Prozent, für Herren-, Damen, und KinderkonfekttonS- geschäst auf 28.3 Prozent. Die Veröffentlichungen deS ReichSbundcS tn der „Texttl-Woche" enthalten ferner u. a. die Umsatzziffern für Januar 1027, sowie eine Berechnung de» wertmäßigen Durchschnitt»- Umsatzes eine» Verkäufer» tm Januar gegliedert nach Größenklassen der Geschäfte. ES ergibt sich z. B. bei 270 berücksichtigten Be trieben i», Januar ein GesamtdurchschnittSumsatz eines Verkäufers von 1844 Mark. Dresdner Produktenbörse vom 20. Mai. Weizen, inländischer, Basis 78 Kilogramm 205 bis 800 <295 bi» 300), stetig, Basis «9 Kilogramm 290 bis 205 1200 bi» 295), stetig. Roggen, sächsischer, Basis 60 Kilogramm 200 bis 271 <206 bi» 271), stetig, Basis M Kilogramm 258 bis 258 (253 bi» 258), stetig. Sommer- gerste, sächsische 208 bi» 278 i2«8 bis 278). ruhig. Winter- und Fntter- gerfte, neue 285 bis 200 i285 bis 200». ruhig, s-ser 202 bis 207 ,202 bis 267), stetig. Raps, trocken, geschäslSloS. Mais, La Plata 188 bis i08 <188 bis l«3). ruhig. Cinquaniin 2iv bi» 280 <210 bi» 280), ruhig, «icke» 28 bis 20.50 i28 bis 20,50), ruhig. Lupine», blaue 202,0 bi» 21.50 , 20.50 bis 2l,50», fest, gelbe 2i bis 22 i2l bis 22), fest. Fntter- lupincn 18 bis 10,50 il8 bis 10.50), fest. Peluschke» 28 bi» 20 <28 bis 29), ruhig. Erbsen, kleine gelbe 83 bi» 87 <38 bi« 87), ruhig. Rot klee 230 bis 240 < 280 bis 240), gcschästSlo». Trockenlchnissel 16 bis 15.50 «l5 bis i5,50>, ruhig. Zuckerschnitikl 10 bi» 2, <i9 bi» 2l». rubiq. Kartosselslocken 80 bi» 30,50 <30 bi» 30,50). fest. Futtermehl 18.50 bis 20 <18.50 bis 20), fest. Weizenkleie 15,50 bi» 1« <15.50 bi» 16). sest. Roggenkleie 1« bis 17,50 il« bis 17,50). fest. Dresdner Marken: Kaiser-AuSzug 48,50 bis 50,50 <48,50 bi» 50,50), ruhig. BLtkermnub- mehl 40,50 bis 42,50 <40,50 bis 42,50), ruhig. Welzennachmehl 28 bi» 24 <23 bis 24), ruhig. Inlandweizenmehl. Type 70 A 40 bi» 42 <40 bis 42), ruhig. Roggeamehl «I. Type 00 A 41,50 bis 48 «41,50 b>» 43), ruhig, Roggcnmehl I, Type 70 A 89,50 bis 41 <39,50 bi» 41), ruhig. Noggennachmehl 28 bi» 24 <23 bis 24), ruhig. Feinste Ware über Notiz. > Berliner Schlich- un- Nachbvrse vom 20. Mai. Auch In -er zweiten Börsenstunde konnte sich da» SurSnIveau nicht erholen, da die anfangs angeführten Momente weiter nachteilig wirkten. Die später an sich nicht gar allzu großen Verkäufe drückten die Kurse abermals um 2 bi» 8 A, da keine Aufnahmefähigkeit be stand. I. G. Farbenindustrie wurden zeitweise mit 200,75 gehandelt. Das Geschäft war bei dieser Situation wenig belebt. Di« Börse schloß lustlos »nd ohne Besserung, zumal auch der Kassamarkt über wiegend schwächere Notierungen auswie». An der Nachbörse fanden einige DcckungSkäuse statt, die teilweise kleine Befestigungen zur Folge hatten. Harpcner konnten sich aus »1- und Rheinstahl auf 214 befestigen. Dagegen übcrwog eine unstiycre un» nervöse Stimmung. Die meisten Terminwertc gingen tm Spätverkehr zu den niedrigsten Tageskursen »m. Bcmbcrg gaben an der Nachbörse um 10)8 aus 510 und Bereinigte Glanzstosf um 5 A auf 005 nach. Man hörte bet sehr ruhigen Umsätzen nachbörslich I. G. Farbenindustrie 298,5, Rheinische Braunkohlen 208, Schubert L Salzer 845, Locwe nach einem 20 Aigen TagcSverlust 281, Waldhof 815, Schultheiß 841, Ost werke 4l0, Danatbank 235,5, Deutsche Bank 171,5, Gclscnkirchen 174^, Siemen» 281„5. Hapag 138, AblösungSanleihe 18,70. Am Kossamarkt war die Kursgestaltung überwiegend schwächer. Nur einzelne Papiere befestigten sich stärker. Bielefelder
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