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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240430010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924043001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924043001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-30
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1924
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Nr. 1ZS Seite« — Dresdner Nachrichten — Mittwoch. S0. «prll 1SL« Oertliches «>ü» SSchsisches. «rhShung -er arm»rH»t»je«uulerstützun-. Vom öffentlichen Arbeitsnachweis Dresden und Umg wird uns mitgeteilt, dafi die vom NeichSkabtnett beschloffene Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung um durchfchnittltch Ai v. H. mit Wirkung vom 5. Mai lü24 ab in Kraft tritt. Die erhöhten Lahe gelangen erstmalig in der mit dem 5. Mai veginnenden Woche zur Auszahlung. Infolge Riiekgange» der Arbeitslosigkeit war eS auch möglich, siir Lachsen die Beiträge zur Erweebslosensürsorge, die zu gleichen Teilen vom Arbeit geber »nd Arbeitnehmer aiiszubringen sind, von 8 auf 3 v. H. des Gniudlohnes herabzusetzen. «rziehungssonntag. Mit dem Tage der ReichStagowahl fallt in diesem Jahre der alljährlich am Svniit.ig MisericordiaS Domini in allen Kirchen Sachsens abzuhalteude Schul- und ErziehungSsvnn- rag zusammen. Sv bewegen am l. Mai sowohl das Recht »lS auch die Pflicht christlicher Kindererziehuiig die christlichen Eltern, Gilt es doch, nicht nur in der Schule die Kinder christlich erziehen zu lassen, sondern auch, und hauptsächlich im eigene» Elternhause, in rechter Weise seiner Bcrant- wvrtung Gott gegenüber Genüge zu leiste». Mlthelsc» will die Kirche. Kein christliches Elternpaar sollte es unteilassen, seine Kinder regelmäslig in den KtndergvtteSdienst zu schicken. Da, wo in der Schule die christliche Unterweisung trotz Gesetz noch nicht erfolgt, sollte von der Gelegenheit, die Kinder in den kirchltcherseitS eingerichteten Religionsunterricht zu schicke», in allen fallen Gebrauch gemacht werden, wie auch von den Morgenandachte» und den Ltederstunden. Die Gottesdienste am t. Mat sind der christlichen .Kindererziehung gewidmet, und die Teilnahme aller Eltern an ihnen ist not- ivendig, wie auch die aller christlichen Kinder in den am l. Mai allerorten abzuhaltendeu KindergvttrSdicnsten. Fragen der chrisiltchen Lehrerschafl auf dem ReichseUerntag. Mit Recht betonte im Anschluß an den letzten Bortrag ^ der Bcrtietersitznng ..Stellung der Lehrerschaft zu> d e n E llernbündc n" durch Rektor Krüger. Hannover. Professor Htckmnnn, daß gerade die Lehrcrfrage eine der wichtigsten sei, mit der sich der Reichselterntag noch zu be fassen habe. Das bestätigte eine eingehende Aussprache. Gerade die christliche Lehrerschaft hat vielfach am meisten unter den verheerenden folgen der Kulturkampfgcsctzgcbung ge litten. Anderseits hangt die Zukunft der evangelischen Schule selbstverständlich davon ab, daß es wieder, wie eine christliche Mutter unter starkem Beifall auSsührte. nicht nur religiöse, sondern vom Bollgeliali des Evangeliums durchdrungene Lehrerpersönlichkeiten gebe. Daß der Reichselternbund den Bedürfnissen der Lehrer schaft entaegenkomnit, zeigte die Belehrung, die er dem Schul manne E. W. Dorp seid zollte, dessen lNOjährigcr Geburts tag durch eine glänzende Gedächtnisfeier in dem gefüllten großen Saale des Rathauses begangen wurde. Daß der Schwiegersohn des Gefeierten, Oberkonsistoriairat D. Dr. von 8! h o d e n, die Berianimlung leiten konnte, verdient besonders hervorgehobcn zu werden. Die aus dem Innersten hervor- gnellende Aufforderung von Konsistorialrat Fischer zu aktivem Ebristentunie auf allen LebenSgebieten, die mütterlich begeisterten Worte von Frau Dr. Hummel. Altenburg, über Sie Frau und die Familie, und endlich die geistvollen Aus führungen von Rektor Pleitgen aus dem besetzten Gebiete über die christliche Schule als Stätte deutscher evangelischer Bildung und Erziehung rundeten sich zu einem eindrucks vollen Gesamtbilde ab. Zn ganz besonderer Weise kamen die christlichen Lehrer auf ihre Kosten durch Sie religivnöpädagogische Kon ferenz in der Universität, die am 25. April der Tagung folgte. Die an eine Lehrprvbe sich anschließenden Ausführun gen von Schulrat Eberhard, Greiz, des anerkannten Fach mannes der Arbeitsschule aus religiösem Gebiete, von dem so eben ein neneS Buch „Arbeitsschnlinäßiger Religionsunter richt" erschienen in, über die Totalität und die Personalität im christlichen Unterricht und die in die Tiefe der Nelrgions- vsnchologie führenden Gedanken von UnivcrsitätSprofcssor D. Tr. G j r g e n s o h n werden allen Hörern reichen Stoff zur geistigen Berarbeitung gegeben haben. Der ReichseUerntag verabschiedete sich mit einer einmütig gefaßten Entschließung, in der es heißt: „Zn herzlicher Dankbarkeit denkt der ReichSelternbund auch der christlichen Lehrer Sachsens, die sich unbeirrt und treu zur evangelischen Schule bekannt haben. Der Reicks- eUernbuud scheidet vv» Leipzig mit der Zuversicht, daß der Kamm um die evangelische Schule in Sachsen, der bereits, wie die letzte Entwicklung im sächsischen Schulwesen zeigt, hoU'nnngsvolle Erfolge erzielt hat, zum vollen Siege führen wird." Die Schulpolitik der sächsischen Demokraten. Bon einem in der christlichen Eltcrnbewcgung stehenden Leser erhalten wir folgende Zuschrift: Ter Bolkskirchlichc Laienbund nnd der Landesverband ber christlichen Eltcrnvereine veröffentlichen in der Tages- Die Dresdner Wahlbewegung. Muislerlal-lrekkor Schulze ln -er Deutschen DolLsparlei. Die Deutsche BolkSpartet hielt am Dienstag abend im Ballhaus. Bautzner Straße, eine Wählcrversammlung ab. in der Ministerialdirektor Schulze da« Referat über nommen halt«. Auü leinen umfassenden Ausführungen sei folgendes festgehaiten: Ein Gefühl beginnender Sicherheit geht durch das Volk, man sang» an. wieder Boden nuter den Zützen -u spüren. Vereinzelt dringen Worte der Bernunst über den Rhein. Dieser Anfang einer Gesundung beginnt mit der Politik Stresemanns. Redner setzt sich als Thema die Beantwortung der Kragen, warum der Beginn des ÄesundungSprozcsses mit dem Antritte StresemannS zusammen füllt, und waö wir vom neuen Reichstage erwarte» müssen, ive n n die Gesundung fort sch retten soll. Er gibt zunächst einen historischen Ueverbltck Uber die Mißgriffe der früheren Kabinette, streisi die Inflation, die Erwerbslosigkeit, die Furcht de« Volke« vor nicht endcnmvUcnder Not und die Zeit der allertiessten Demütigung Deutschlands im vorigen Jahre. Das Elend war aufs höchste gestiegen, als Stresrmann den neuen Kurs der auswärtige» Politik auf Grund der groben Koalition einschlug. Die letzte Auswirkung dieser Politik ist der Geivinn für Deutschland, daß die Voraussetzungen für daS letzte Sachverständigengutachten endlich vernünftig sind. Eine Lösung bedeute das Sachvcrständigcngulachlen nicht, da Frankreich es mit seiner Weigerung, die Rnhrpfänder aus- zugebcn, ständig durchkreuze. Mit allen Kräften müssen wir die Regierung i» ihren schweren Kämpfen unterstützen. Red ner geißelt mit scharfen Worten den Kamps, den die NechtS- und Linköradikalen trotzdem gegen die Regierung führen. Erst wenn alle Macht in den Händen der Negierung vereinigt sei, lnüsse für das deutsche Volk die letzte Gefahr des deutschen Bürgerkrieges als beseitigt gelten. Besonderen Nachdruck legt der Redner aus seine Fcstsielliinq, daß allein die Politik der mittleren Linie Erfolg bringen kann. Die Sozialdemo kratie erweise dem Vaterlandc keinen Dienst, wen» sie nicht abläßt, die Reichswehr zu bekämpfe». Eingehende Ausfüh rungen macht der Referent über die Frage, ob sich der neue Reichstag mit einer Revision der Weimarer Ver fassung beschäftigen müsse oder nicht. Die Frage erhalt ein besonderes Aussehen unter dem Gesichtswinkel der separa tistischen Bestrebungen in Deutschlgiid. In diesem Zusammen hänge betont der Redner, daß die Weimarer Verfassung in sofern ein Torso sei, als der Zusammenhang der Staaten innerhalb des neue» Reiches nicht so fest sei. wie es den Zeit- crsordcrntssen entspräche. Auf diese Blößen der Verfassung weise die Deutsche -VolkSpariei besonders hin. Hinsichtlich der Wirtschaftspolitik hob der Redner die ent setzlichen Folgen des verwirrten RcchtSbegrifss Mark —Mark hervor. Die Rentenmark ist nach seiner Auffassung da» Werk de» Kabinett» Stresemann. Helfserlchi» Pläne über dt« Roggenmark, sowie da» System der vodenmark hätte» uur deu Weg -ur wertbeständigen Währung geebnat. Uud daß man beute vvrhabe, aus die deutschen Bahnen Hypotheken «»f. zunchmen. sei eine bittere Notwendigkeit »ur Befreiung de» Ruhrgebiet». Der Beamtenabbau sei. wenn auch eine rigoros« Maßnahme, so doch eine unabiveiSliche staatliche Notwendig, ket» gewesen. Längere Ausführungen machte Redner über Stresemann» Politik hinsichtlich der Utopie de» Goziali» stcrungSgedanken». der Bodenreform, der WohnungSzwangs- Wirtschaft, sowie de» Achtstundentags. Uebcr letzteren sagt« er. daß die Deutsche VolkSpariei den Achtstundentag als ideales Gut anerkenne, aber beute als absolut unaus führbar bezeichnen müsse. Hier gelte daS Wort „summum tu», summa injuria". Redner geht dann »ur Absplitterung der Natt», nalliberalen Bereinigung von der Deutsche» BolkS- partct Uber, die er als im höchste» Sinne der bürgerliche» EtnhettSpvltttk abträglich bezeichnet. Da» Zusammenarbeiten der Deutschen VolkSpariei mit der So»ialdemokratie sei nicht grundsätzlich zu verurteilen und tm Interesse der Gesundung des Vaterlandes notwendig. Dieses Zusammenarbeiten »um Grunde einer Parteizersplitterung zu machen, sei tief be dauerlich. Die Hoffnung Deutschlands müsse auf Vereinheit lichung der bürgerlichen Politik gerichtet bleiben. Die der Rede de» Referenten folgende äußerst stürmisch« Debatte, die sich wiederum durch vielfach ganz unmotivterte» Lärm ivcit vv» jeder Sachlichkeit entfernte, ließ auf» neu« erkenne», wie notwendig der beständige Hinweis ist. daß man sich bei den Wahlkämpfen einer größere» Würbe und Sach lichkeit befleißige. MSHlerversammtnngen. Dentschnationale BolkSpartet. Bis zum 4 Mat finden noch folgende Wählerversammlungcn der Deutschnatlonalen VolkSpariei in Dresden statt: Heute, Mittwoch, X8 Uhr, Hammers Hotel, Augsburger Straße: Redner: Reichstags- kandidat Obermeister Bien er. Chemnitz. — Heute. Mitt woch, 8 Uhr. Weißer Adler, Lvschwitz: Redner: Reichstag», kandldat Syndikus Dr. Reicher». — Heute, Mittwoch, '(8 Uhr, Stadt Amsterdam, Lanbegast,- Redner: Rechtsanwalt Dr. Kurt Philipp, Vorsitzender des LandeSverbandeS Sachsen der Dcutschnationalen VolkSpartci. — Freitag, ^8 Uhr, Logenbaus. Ostra Allee: Redner: RctchSlagSkandldat Syndikus Dr. Reichert. Deutsche VolkSpariei. Freitag 8 Uhr spricht tu einer Wählerversammlung im KoiizcrthauS dev Zoologische» Gartens Universitätsprofcssor F. I. Schmidt jBerltns. presse Erklärungen der politische» Parteien über die Frage ihrer Stellungnahme zur christlichen Schule usw. Wenn in einer Erklärung die Temokralische Partei ausspricht, daß sie als Verfassungspartei für das verfassungsmäßige Recht der Eltern auf Religionsunterricht eintritt, so berührt mich daS bet aller Hochachtung für den Spitzenkalididalen Dr. Külz recht eigenartig. Die Demokraten sind im Reichöschulgus- schuß mitschuldig geworden an dem Scheitern des Neichd- schuigesctzeS, aus das gerade wir Sachsen sehnsüchtig warten, sic sind hervorragend beteiligt durch ihren Abgeordneten Lehrer Claus an dem sächsische» Uebergangsschulgesch, das de» Religionsunterricht aus der Volksschule verschwinden ließ. Die Schulpolitik der sächsischen Demokraten steht unter dem unheilvollen Einfluß von Leuten aus dem radikal auf die weltliche Schule und gegen den Religionsunterricht ein gestellten Sächsischen Lchrcrvercin, wie z. V, des ehemaligen Kultusministers Dr. Seysert. der in seinem Aufruf an die deutsche Lehrerschaft sich dagegen auSsprach, daß der Wille der Eltern in Schulsragen maßgebend sein soll — ein eigenartiger demokratischer Standpunkt —. und wie z. B. des Führers der Dresdner demokratische» Lehrer uns dcS Dresdner demokratischen SchiilaiiSsrhullcS. des allen christ lichen Eltern und weiteren Kreisen sattsam bekannten, auS der Kirche ausgetretenen Lehrers K v s l e r. Mer ernstlich a»f der Forderung der verfassungsmäßig gewährleiste!,:» christlichen Bekenntnisschule sieht, dem kann ich »irr ein „Vorsicht vor den sächsischen Demokraten!" zu- rufen. RSuberhaupfmann Kölz als Reichsrioskandl-al. Nachdem die Kommunisten fünfmal erklärt haben, daß Hölz als Spitzcnkandidal aus der kommunistischen Reichsliste und aus dem Vorschlag des Wahlkreises Ehcmnttz—Zwickau steht, und nachdem sie diese Erklärung bereits sechsmal wider rufen haben, bringen sic neuerdings, wie schon mltgelctlt, eine Meldung heraus, daß auf den Einspruch SüdwestsachsenS die konimunistische Rcichsvartcilcitung als Spitzenkandidaten nunmehr doch noch Max Hölz ausgestellt hat. Das ist natür lich eins der üblichen kommunistischen Manöver, denn die Frist für die Einreichung der NcichSmalilvorschläge ist längst abgelaufen und Näuberhauptmann Max Hölz steht nicht darauf. Die kommunistische Presse macht ihren Leuten natür lich das Gegenteil vor. Diese widerstreitenden Meinungen innerhalb der K. P. D. werde» erst verständlich, wenn man das Begnadigungsgesuch vv» Max Hölz liest, das dieser am l7. Februar lS24 an den NcichsamnesticauSschuß richtete. Max Hölz, der ganze Stadtteile in vvgtlänüischen Städten in Flam- me» setzte und durch den von ihm inszenierten Aufstand Hun derte von Menschen aus dem Gewissen hat, kommt in seinem Gnadengesuch zu der Erkenntnis des Zwecklosen und Ver brecherischen seiner Handlungen und sagt sich von der S. P. D. loö. Die Kommunisten, die nach ihren neuen Moskauer Be fehlen den Pntschismus in der von Hölz früher geübten Form über ganz Deutschland auSbrctte» wollen, glaubten in M«>x Hölz eine besonders zugkräftige Wahlparole zu haben und er leben nun damit einen Rclnfall, wie er in dieser krassen Form wohl selten eine Partei der Lächerlichkeit prciSgegcben hat. — Allgemeine ev.-luth. Konferenz. Nachdem der 1. Vor sitzende der Allgemeinen ev.-luth, Konferenz, LaodcSbischof v. JhmelS. seinen Wohnsitz in Dresden ausgeschlagen, ist auch die Kasscnstellc nach Dresden verlegt worden, AmtS- gerichtSrat Götz hat sich bereit erklärt, die Kassengeschäfte zu übernehmen lTranbestraße 8>. Ferner ist auch daS Sekretariat in die Nähe deS 1. Vorsitzenden gekommen. Pastor Hübener in Miltitz bei Meißen, der jetzt frei über seine Zeit verfügt, soll und will von neuem seine Kraft in den Dienst des großen EinigungSwerkeS stellen, das durch den Wcltkvnvent in Eisenach und durch die Zusammenarbeit mit dem National Lutheran Council erhöhte Bedeutung ge- wonnen hat und deshalb auch auf immer regere Uuter- stNtznng aller luth. Glaubensgenossen rechnen darf. v,i Uns Xorpulenr - k-ellleldiskell Vs. ttottdsues'8 Lnlfsllungs - 7sd>v11vn voNko«men »n«,7,!tgNc1, »Nit r,Io>Lr»ict> oNno N,tne 8MU6- <v>se. ti-In /rvklNirmNlel, cz»sINtirNc1>o Nrc>z<jittr>; ,riul». S«rIIn »*»., l.etpri,«r 8tr. 7«. VSntioNplat». 2a baden c 0r»»U»n - /».. »«oraN-Kpott,«»,, »lalbllllellXr»«« «I, mul Sl>»rt»n-a,»o«,»u», -rilmartit II . ß Sie ibn nur an ihre Nockbänder, aber glauben Sie nicht, daß ich still bleiben werde, weil Sic zufällig reicher sind alö ich!" Aber sie duldete die Legan, alß einzige. doch. Es war die regelrechte amic-n, aber alle andern ballen wahrlich nichts zu lachen „Demolierte Frisuren" war daS meniasie. waS cS absetztc Eines Abends kam sie weinend zu Bnron, ihr Mann vrügle sie, sie wolle nicht mehr nach Hause. Do cs spät mar. ließ sic Vvrvn für die Nacht bleiben, aber „am nächsten Tag war sie nicht sortzubrinacn". Der Mann kommt nntt- ichnaubcnd, weint, bittet, Marghertta bleibt unaertihrt. Der Bäcker schickt Byron die Polizei auk den Hals, Bnron weist die Lbirren an das Streitobjekt, „Bitte, nehmt sie doch, ich brauche sie nicht," Schließlich muß sie doch zum Mann zurück und drei Tage später ist sie wieder im Palazzo Mocenigo, und war nicht mehr wegzubekommen. Nun wollte Sie Cogni als „Frau vom Hauke" auch die große Tome spielen. Nicht, daß sie übertriebenen Luxus wünschte oder große Ausgaben machte, im Gegenteil, Bnronö Ausgaben während ihres Regimentes sanken um die Hälfte, aber sie wollte sich elegant kleiden, Fedcrhut und Schleppe, und darin iah sie. wie Bnron einmal berichtet, einfach grauen haft lächerlich anS. Aber sie ließ nicht von ihrem „höllischen Schweif", Byron mar nicht der zärtliche Liebhaber, wie man ihn sich vorstellcn mag — eine Ausnahme machte die Gräfin Guiccivli während ihrer Krankheit — nnd so kam cS. daß er mit zoologischen Bezeichnungen nicht immer sparsam umging, „Oh. Du Kuh!" Worauf die Pompadour aus der Backstube mit einem tiefen, atlasrauschenbcn Knicks in biederer Ruhe antwortet: „Deine Kuh. mein Lord!" Es blieb nicht bei diesem Zdnll: der damals kaum Dreißigjährige verspürte nickt die geringste Lust, in einer, auf jedem Nidotto bespöttel ten Lwbs''"'st mit der Plebeserin. der G-iernante. zu ver flachen,- andere Frauen iah er ln einem andern Palazzo in seinem heimlich gemieteten „Casino". Marghertta wußte und sch-"iea, doch die Stimmung wurde biS zur Unerträglichkeit gereizt. Bnron. der für sie reichlich gesorgt hatte, will sie nach Hause schicken: sie weigert sich und droht mit dem Messer. Der Lord lehnt sich im Stuhl zurück und meint kühl: „Bitte. Nur zu. es ist nicht das erste Meller, und wenn es nicht ge nügen sollte, so steht auch die Gabel hier zur Verfügung." -Nicki eine Frau verträgt Ironie, warum sollte gerade „das „schone Tier" eine Ausnahme machen? Die Cogni fährt auf das Meiler los und sticht Byron in die Hand. Der Daumen blutet, die Wunde ist leicht, aber jetzt wird eS dem Dichter zu bunt: er läßt die Sinnlose von seinem alten Kammerdiener Fletcher und seinem Gondoliere Tito au» dem Hause schaffen. Sie geht ruhig, und Byron beendet seine MtttagSmahlzett. Nach wenigen Minuten Tumult, Lärm, man träat Marghe rtta brsinnun-»los dte Treppe» btna»t: ste batte stch au» der Gondel ins Waller gestürzt, ohne den geringsten Schaden genommen zu haben. Bnron durchschaut das Manöver, läßt seinen Arzt holen, fragt wie lange sie zur Erholung btaucht, nennt ihr die Frist und erklärt ihr. falls sic bis dorthin sein Haus nicht verlassen habe, werde er cs tun." „Ich war an unbärdige Frauen gewöhnt und kannte ihre Art." sagt Byron, und tatsächlich verließ die Cogni nach der festgesetzten Frist für immer das Haus Bnrons. Im April lSll>, spät abends bei der Benzon, sicht der müde, blasierte Byron plötzlich neben sich ein blasses, sichtbar wirklich nttideS, aber keineswegs blasiertes sungcs Geschöpf: dte rot blonde, neunzehnjährige Gräfin Teresa Guiccivli. Byron stellte ich, um der Etikette zu genüge», vor, der Klang seiner Stimme bezauberte die Gräfin, die Gattin eines Greises, derart, daß ie von diesem Augenblick an von einer geradezu krankhaften Liebe zu Bryon befallen wurde. Auch auf den Lord machte dte unglückliche, junge, ätherische Frau, die so ganz anders war als Marghertta, einen tiefen Eindruck. Die Kränkliche, die säst nichts aß, war für ihn, der sozusagen von seiner Hungcrtheorie lebte, eine wundervolle, überirdische Erscheinung. Die gegen seitige Liebe wird nach wenigen Tagen bereits nnmcßbar groß. Teresa wird bet ihrer Abreise auü Venedig aus Schmerz über die Trennung dreimal hintereinander ohnmächtig, und Bryon läßt sein geliebtes Venedig und folgt ihr in daS langweilige Ravenna nach. Im August geht cS gemeinsam Uber Bologna nach Venedig zurück und dann in Byrons Villa La Mira tm Brr »total. Der Galle holt Teresa, sic erkrankt wieder, und ihr Vater kann endlich de» Gatten überreden, Bryon als er klärten Liebhaber Teresas nach Ravenna kommen zu lassen. „Alles wäre ganz gut," schreibt einmal Byron, »wenn es sich ihr Vater nicht in den Kopf gesetzt hätte, mich tagtäglich in seinem Sechsspänner durch dte Straßen zu kutschieren und mich wie eine wilde Katze zu zeigen!" Ein Jahr später wird cö aber dem alten Ehcmannc, der eine sehr häßliche Rolle spielt, angeblich zu bunt, und Teresa antwortet mit ScheidungSbc- gehr. Im Juli wird die Ehe vom Papst getrennt. Teresa heißt nicht mehr Gtucciolt, sondern Gamba, und sic zieht mit ihren Angehörigen und mit Byron zunächst nach Pisa, dann nach Genua. Hier endet Byrons italienische Zeit: tm Frühjahr »828 schifft er sich mit Teresa» Bruder nach Miflolunght ein, wo er tn der Nacht vom l8. zum lll. April 1824 einem Fieberaufall erlegen ist. Fast sieben Jahre hat Byron tn Italien gelebt, zuerst al» Flüchtling vor den Verleumdungen seiner krankhaft bösartigen Fra«, der Bella Milbanke, seine« engherzigen LaudSleuten und der allzu freien Jan« Llatrmont, dte er tn der Schweiz zurückließ und dte er trotz Shelley» Borstellungcu nt« wieder j-h-» THeje stehe» Jahre wgreo hie hestE Zeit deA Dichters, die glücklichste des Menschen Bnron. „Der Gefangene von Chillon" wurde hier vollendet, „Mazcppa" und „Die Insel" wurden frei und leicht geschaffen. Wenn man an „By ron in Italien" denkt, so sicht man immer nur das eine Bild: der Scheiterhaufen in Biareggto, ans dem der Lord seinen er- trunkenen Freund Shelley verbrennt. Aber diese Episode, so viel Aufsehen sic auch damals gemacht hat, war für Byron selbst fast unwichtig. „Wir haben die Körper Shelleys und Williams an der Küste verbrannt, um den Transport möglich zu machen. Tu hast keinen Begriff von dem grandiosen Effekt solch eines Scheiterhaufens!" schreibt er an Moore. Wichtig war Venedig, die Stadt des „Bcppo", die Albrizzt, Tron, Segati, Giuccioli und „vacca", dte Tigerin. Kunst und Wissenschaft. Dresdner Theater - Spielplan für heute. Opern- h a ns : „Tiefland" sl48j. Schauspielhaus: „Der Kauf mann von Venedig" i'/-8>. Neustädte^ Schauspiel. Hans: „Pygmalion" l-M>. Ncstdcnz-Thcater: „Der Fürst von Pappenheim" s'/L8). Neues Theater heute geschloffen. -j- Veranstaltung««. Heute Mittwoch Uhr: lm Lcretuthau» Liederabend Uender: im Palmengarien: Dresdner Streich quartett: tm kleinen Saal der Kausmannlchast: Konzert vor S e n t a H e n s e l «Mezzosoprans, G c o r g Kllle lCellos nnd Clemens Brau» «Klaviers. s Sa«»erl»nger Paul Bender, der heute abend lm Berelnshau« Lieder von Schubert, Schumann. Trunk, Strauß und Löwe Ilngt, befindet sich aus der Durchreise nach London, wo er im Rahmen dev Deutschen vverngastsplcls austritt. ^DresdnerBühnenjubiläum. Franz Gustav Christ, ctn geborener Dresdner, feiert am Donnerstag sein vierzig jähriges Bühnenjubiläum. Die ersten Jahre wirkte er am Schauspielhaus« al» Chargenspleler, und seit lvi>4 trat er au daö Residenz.Theater über, an dem er al» Schau- spleler und Jnsptztent und jetzt auch als Bllhnentnspektor eine reiche Tätigkeit enlsaltet. dte da» Publlkum. da» nicht hinter dt« Kulissen zu bltcken vermag, kaum zu würdigen ver steht, dt« aber grüßte Sorgfalt erfordert. Er fand aber immer noch Zeit, sich Bllhnenvcreinen zu widmen. So war er lang- jähriger Spielleiter de» Katholischen Gesellenvcretn» und des dramatischen Verein« Lützower, deu er in» Leben gerufen hatte, und leitet« 2d Jahre lang dte WelhnachtSfestspiel« der Grauen Schwestern. Durch seine Pflichttreu« und sein freund- ltche» Wesen hat er sich die Gunst der Theaterdtrekttou vuh h«, «üustlzr t» hohem «rast« «ttypr-en. .
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