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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030523016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903052301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903052301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-23
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.05.1903
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vrrtliche« ««d GächWch««. — Der Zentral-AuSschuß für Bolks- und Jngend- spiel« in Deutschland versendet soeben dte Einladung zum t> deutschen Kongreß, der vom 5. bis 7. Juli m Dresden aoge- halten werden wird. Der Zentral-Aussclmß kann nunmehr aus 12 Jahre einer stetigen und sicher fortschreitenden Entwicklung zurückblicken. Ausgehend von dem Bestreben, Jugend und Volk hmauS-urusen ins Freie zu erfrischender Sjeweguna in Spiel und verwandter Leibesübung, hat er in fast allseitlger Anerkennung die bescheidenen vorhandenen Anfänge zu reichem Leben in unserem Vaterlande zu entfalten gesucht. Die sehr reichhaltige Tagesord nung des Kongresses wird am Sonntag, den 5. Juli, durch die Vorführung der Dresdner Vaterländischen He st spiel e ein trägen: 1. Was können die Städtevcrwaltungen tun, um die kiirper- liäw Erziehung der Jugend, besonders die der Volksschule, und ziehung au> und Gesundheitspflege". Vom Geh. Meoizinalrat Professor Dr. Äaldeyer-Berlin, Erstem Vorsitzenden des Zentralausschusses ^ »—-- . hält Dr. med. über „Tie beste Aus- F. A. Schmidt-Bonn 3. einen Vortra,^ .. . gcstaltung öffentlicher Erholungsstätten für Jugend und Bolk", worin der Redner die gesamten Fragen der Einrichtung von Spiel- platzen und öffentlichen VolkSparks behandeln wird, unter Be nutzung der zahlreichen bezüglichen Pläne, welche auf der Städte- Ausstellung ausgestellt sind. Auch gelangt der mit Genehmigung cingesehene Plan Sr Majestät des Kaisers, den Grunewald als öffentlichen Bolkspark einzurichten. deS Näheren zur Erörterung An den Nachmittagen des 6. und 7. Juli werden Musterspiele un Schwimmvorführungen, einschließlich der jetzt in Deutschland mannigfach eingesührten Troaenschwimmübungen, zur " gelangen. Der Besuch des Kongresses steht lederma ,s> zu hoffen, daß besonders die staatlichen und städtisch! die Schulverwaltungen und Vereine Vertreter zu diesem Kongreß entsenden, die baldmöglichst bei dem Vorsitzenden des Orts-Aus schusses, Herrn Stadtschulrat Dr. Lyon-Dresden, anzn meiden sind. Von diesem, wie von dem Geschäftsführer des Zenlral-Ausschnsses, Herrn Studiendirektor Professor Raydt> Leipzig, können eingehendere Kongreßprogramme kostenfrei be- zogen werden. — Bei der König!. AmtShauptmannschast Dresden Neustadt wurde vom Bezirksausschuß gestern die zebnie dies j-ibrige Sitzung abgehalic». Es wurde Uber folgende Konzcisionsgesuche mit dem Erfolge der Genehmigung verhandelt: der Frau verehrt Gntöbesider Große in Weißer Hirlch zum Ausschank von Milch, Kaffee «beides seither schon, aber räumlich beschränkt), näkao, Schokolade. Tee, Limonaden «Flaschenbiere einschl. sogen. Gesnndheilsbiercü jedoch aus geschlossen) im Erdgeschoß ihres Grundstücks an der Loschwitzer Straße: des Herrn Konditors Piltz in Ravebcul zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken: des Herrn Obst- und Beercn-Wcinhändlers Donath in Laubcgast zur Ausdehnung seine» Weinschänke» aus ein drittes «saftzimmert des Herrn Kaufmanns Richter in Niederlößnitz «Kubitz'Nachs ) zmn Kleinhandel mit besseren Spirituosen und Essenzen «Rum, Arrok re.) mir in verschlossenen Flaschen nicht unter '/« Liter Inhalt: des Herrn Bäckermeisters Seidel in Niederloßnitz nur zmn Kasseeschank, soivic des Herrn Restaurateurs Schmidt ans der „Fricdensburg" in Niederlössnitz zur Ausdcbnnng seiner Schankbesugnis auf die ncucrrichtcte zweite Terrasse, während ihm die erwcitei tc Tanzbcsugnis «für Gesellschaften) von abends I» bia 12 Uhr nachts untersagt werden mußte. Adgcwiescn wurden nach mit ihren Konzessionsgesuchcn im Mangel eines örtlichen Bediirf nisses: die Dresdener (gelbe) Straßcndabn-Gcsellschasi zum RestaurationS betriebe in einem Ecke dcrWald- und Dresdener Straße in Tolkewitz neu zu erbauenden Wohnhausc, auch zur Kaniincmvirlschast während dieses 'Neubaues, sowie die Herren GnslhausbcsstzerSchmiedtgcn in Rähnitz zum regulativmäßigc» öffentliche» Tanzbaiteu im ganzen Iahreslause und Prodnktenhündler Nollau n, Tolkewitz zum Ausschank von Kaffee »nd Milch. — Uutcr Ausschluß der Ocssentlichkeit verhandelte daS Kvllegium über: einen Beschluß der Gcmeiudcräte zu Cuuncrsdors bei Schönscld und Rockau, mit welchem die Gebühren für öffentliche Tanzmusiken von süns aus drei Mark herabgesetzt werden: die Fortführung der Kraschinskvschen Schankwirlschasi in Klotzsche: das wiederholte Schankkonzcssionsgcsuch des Herrn Speisc- iriit Rüdiier in Laubcgast: das Gesuch des Herrn Tanzlehrers Berge in Kötzschcnbroda wegen Ausdehnung seines Tanzunlcmchis an gewöhnlichen Tonniage» bis 10 Uhr abends: die Konzessionsgesuchc des Herrn Gasthofs- beslher Kiesel in Radcbcul «„Zur goldenen Krone") zum allsonnläglichcn öffentlichen Ta»,halten im ganzen Jabrcslause und des Herr» Klempner Ernst öllmg ni Bühlau, welcher bisher nebenbei dort den Großhandel mit Rum m Gesäße» betiicben Hai, auch zum Kleinhandel mit Sviriiuose» in ver- ichiossenen Flaschen, sowie noch über die gleichartigen Konzcssionsgciuche mm allloimläglicheii öffentliche» Tanzhalic» im sogen. Lommerftalbjahre der Herren Gaslhossbesitzer Schwarz in Bühln». Richter in Rochwitz, Saupe m raubegast «„Stadt Amsterdam") und der Frau Gasthosspächierin verehcl. llcban m Lcuben. — Im übrigen genebmigie der Bczirksansichuß: das Hitsbangeseb der Gemeinde Niederlößnitz: das Ortsgcicb der Gemeinde Losch- witz zur Erhebung einer Biersteuer «wie in Niederpoiiritz gciichmigi): das Oris- aeictzderGcmcinde Rähnitz zur Einführung eincaDblasle,«buche»: cinenNachtrag mm siaiui sür den Sparkassen-Pcrbniid der Gemeinden Schönscld bei Pillnitz mit limgegeiid uud das OriSgesetz über die Erhebung von Armenkassen abgaben bei Tanzvergnügen und anderen Lustbarkeiten im Bezirke des Drlsarmcnverbände» der Gemeinde und des Rittergutes Wachau bei Radc- berg. — Schließlich wurde von der von« Rate zu Dresden entworfene» Acrwali.uigsordnung sür die Trinkerheilanstalt in Klingcnbcrg Kenntnis genoimneii. — Im Verein für Erdkunde besprach am 15. d. M. Herr Oberleutnant a. D. Näders die Geologie Bosniens und eine Besteigung des Bjelasnica bei Sarajevo. Während in früherer Zeit das Land infolge seiner schlechten Vcrkebrsverhältuisse und große» Unsicherheit nur wenig besucht lvurdc, ist seit der Okkupation, besonders anläßlich geologischer Untersuchungen, viel zur Erfor schung bcigetragen worden. Der Vortragende gab eine Uebcrsicht über die Grundzüge der Geologie Bosniens »nd besprach ein gehend die Kcnnzciche» »nd die Eittstebnnq der Karsiforination. T ie Besteigung des Bjelasnica szn deutsch etwa Schncebergj unter nahm der Vortragende zusammen mit einigen Herren von dem tleinen Bade Jlivze aus, dessen Direktion ihnen bis zu den Bosnaauellen einen Wagen stellte. Von hier führte ein anfangs leidlicher Weg über den Sattel des Jgman, dessen Hänge mit dem eigenartigen Busckwaldc überzogen sind. Beim Eintritt in den in größerer Höhe beginnenden Hochwald verlor sich der Weg bald, und nur mit Mühe kam man vorwärts. Am Fuße des eigentlichen Bjelasnica angekommen, mußte man den immerhin schützenden Wald verlassen, und über einen vollständig kahlen Hang erreichte man das auf dem Gipfel stehende Observatorium, sür den zehnstündigen Marsch Lurch eine herrliche Fernsicht belohnt. Am anderen Morgen ging cs bei strömendem Regen und Ge witterstürmen wieder abwärts. — Der ElbgauverbandderStcnographenvereine nach Gabelsberger hielt am Himmelfahrtstagc in der Turn halle zu Potschappel feine diesjährige Frnhjahrsversamm- lung ab. Unter den Erschienenen bemerkte man die Herren Re- gicrnngsrat Prof. Dr.Clemens-Dresden, Prof.Lllmert-Dresdcnu.o. Aus dem Musikpodium erblickte man inmitten eines grünen Haines die Büste des Meisters Gcrbclsberger. Aus den Berichten des 'Vorortes, «stenographenverein .,Aortschrstt"»Dresden, sowie des Propaganda- und Preßausschusses über die Tätigkeit des Ver bandes konnte man entnehmen, daß allseitig tüchtig gearbeitet worden ist und der Elbgauverband sich nach wie vor in erfreulichem Aufschwünge befindet. Er zählte nach dem Jahrbuch der Schule Gabclsbergers aus das Jahr 1903 2439 Mitglieder, was eine Zu nähme von 230 gegenüber dem Vorjahre bedeutet. Die Unter richtSziffer in Elementarkursen beläuft sich auf 895, wobei die Dresdner Vereine die höchsten Zahlen aufzuweisen haben. Im Bereiche des Verbandes ist es gelungen, im letzten Halblahre 4 neue Vereine ins Leben zu rufen. Von den 39 Verbandsvereinen waren 34 mit 54 Stimmen vertreten. Die Wettschreibordnung wurde dahin erweitert, daß als höchste Leistung die Aufnahme des Fcst- vortrags zu gelten hat und eine besondere Abteilung für Schön- " " der Preisarbeiten soll Systemurkunde der Den vorliegenden An trägen, geeignete Maßnahmen zur Erreichung der amtlichen Ein führung des stenographischen Unterrichts in die Volks- und Fort bildungsschulen und einer allgemeinen stenographischen Statistik iin Königreich Sachsen zu treffen, sowie den. An- trag auf Abänderung der Prüfungsordnung für Steno- graphickhrer beim Königlichen Stenographischen Institut wurde zugestimmt unk beschlossen, den im Juni in Kötzschenbroda tagenden Landesverband zu ersuchen, diesen Be- en beizutreten. An den am HimmelsahrtStage in Leipzig in icr Bildung begriffenen sächsischen Nordwestvcrband Gadels- bcraerscher Stenographen wurde ein Vegrüßungstelegramm ge- andt, von welchem noch im Lause des Abends der Dank eintraf. Das Ergebnis des Preisfchreibens stellte sich wie folgt: 1. Abt. >220 Silben pro Minute!: Sehr gute Arbeiten: dir Herren Paul Stöcker und Martin Blaucrt-Dresden-Plauen, gute Arbeiten: Herr Erpst Krempe-Dresden «Fortschritts und Fräulein Olga Tittel-Dresden lVerein Gabelsbergerj: 2. Abt. «l60 Silben!: Sehr gute Arbeiten: die Herren Oskar Böhm-Meißen und Eurt Franke-Dresden «Fortschritt!, gute Arbeit: Herr Andrä-Lcuben: 3. Abt. «l00 Silben!: Vorzügliche Arbeiten: die Herren Hans Keil- Dresden «akademischer Stenogr. Vereins, Albert Gerold-Dresden «Fortschritt!, Curt Franke-Dresden «Fortschritt! und Fr«. Elisabeth Binne-Dresden lDamenstenogr -V. „Gabelsberaer"!, sehr gute Arbeit: Herr Oswald Hosmanu-Dresden «Verein Gaoelsbergerj, gute Arbeiten: die Herren Gustav Willkomm. Richard Hecker, Franz Meyer-Dresde» lVerein Gabclsbergers, Pan« Schmalina-Dresden «Fortschr.I, Vaul Wagner-Niedersedlitz, Andrä-Lenben, Fr«. Martha Schumann-Meißen und Else Äötk»g-Drcsdcn «Fortschrj. Nach Schluß der Versammlung fand ein Tänzchen in der Turn ' lle statt, — Die Steinbruchs-BerufSgenossenIchast, Sek- tton 7 lKönlgrelch Sachten) wird nächsten Montag, den 25. Mal, vormittags ll Uhr lm Restaurant zu den „Drei Raben" hlerseibst ihre diesjährige ordentliche S e kt i o » so e rsa m m l u n g ab ballen. Am Schluffe des Jahres IMl zahlte die Sektion 1808 Betriebe. Selbstoersicherungen von Unternehmern und Bettiebs- beamtrn liefen im Jahre 1902 113 mit einer VersichernnaSsuiinne von rund 139000 Mk. ein. Im Lause des Berichtsjahres wurden 670 Betriebe revidiert und 17 Unfalluntersuchnngen vorgeiwmmen; dabei wurden nicht weniger als 264 Verstöße gegen die Unsnll- BerbütungSvorschristen sestgestellt. 2l Unternehmer wurden mit Geldstiafkn belegt. Unfälle sind lm Berichtsjahre 815 gemeldet worden, wovon 800 zu Lasten der Sektion enilallen. Tie Unfälle sind 1902 uni rund 4,5 Prozent, die Löhne jedoch um circa 10 Prozent zurürkgegangcn. Die Unfälle, die bei einiger Aufmerksamkeit z» vermeide» waren, habe» sich meist ereig net beim Ausbohreu versagter Schüsse, durch bcrumfliegeude Svrenastücke. leichtsinnigen Umgann niit lolem Pulver, vorzeitige Explosion beim Anbrennen »nd Besetze», durch Unterhöbliiiig der Erd- »nd Sandmasse», durch Auge»oerletz>iiige» bei der Arbeit In den Brüchen »)>v. Unfälle ans diese» Ursachen sind meistens schwerer Natur und belasten die Genoffcnlchaft mebr als jeiir. die dem SteiubrnchSbetrlebe a» sich sonst eigen sind. Entschädigungen wurden insgesgmt 320 098 Mk. gezahlt gegen 30t 824 Mk. im Vor jahre. Es sind >m Bericlstsiabre im ganze» 348 631 Alk. 17 Psg. verausgabt worden gegen 328 923 Mk. 31 Psg. im Vorjahre. In der Uufallbelastung der einzelnen Bernssgenosscnschasten des Reiches nnbm die Steiilbriicbs-Berutsgenosscnschast im Jahre 190l mit 18,64 Mk. dle 7. Stelle ei», während sie im Vorjahre erst an 12. Stelle folgte. — Die G e s e l l i ch a s t fü r Literatur und Kunst zu Dresden wählte tu ihrer Generalversammlung Herrn Dr. Phil. Otto Ocrtcl zu ibrem ersten Vorsitzenden. — Die diesjährige Jahreshauptversammlung der „Freien Vereinigung Kampfgenossen von 1870/71 zu Dres den" findet heute abend 8 Uhr im Saale des Hotels „Me Hof", Krcuzstraße 21, 1. Etage, statt. — Die Freie Vereinigung Kampfgenossen von 1 870/7 1 unternimmt morgen, Sonntag, einen Besuch des Arseual-MnseuniS- — Eine Anzahl von Besitzern von Droschken 2. Klasse zu Dresden erläßt, wie ans dem Inseratenteil der heutigen Nummer zu ersehen, eine öffentliche Erklärung, die sich gegen die allgemeine Einführung des sogenannten Multi- n o m - A P p a ra t cs richtet. In bec Erklärung hclßt cs ». a.: „Der Multiiiom-Apvarat ist außerordentlich schwierig zu hand haben. lein Tarii ist unnötig komvliziert und unübersichtlich, auch hat er sich in allen wesentlichen Funktionen als unzuverlässig er wiesen. Ter Mukliiwm-Avparat dielet vor allem dem Fahlgast nicht die wünschenswerte Gewähr sür richtige Bemessung und Au zeige deS Fahrpreises wegen seiner vorenoähnle» Mängel, iowi insbesondcie auch deshalb, weil nachweisbar durch Manipulationen manuigsaltiger Art die Preisauzelge zum Nachteil sür den Fahr gast beliebig beeinflußt werden kann. Schon allein von diesem Gesichtspunkte aus fordert das Interesse des öffentlichen Verkehrs die Entfernung des'Multinom." — Wie alljährlich, gelangen auch in diesem Jahre bei gutem Wetter die beliebten P romenaden - Konzertfahrten der Sächsisch-Böhmischen Dampfschisfahrts-Gesellschaft wieder zur Ausführung und zwar Montaäs und Sonnabends. Die zu de» KurhauS-Konzerteu in Klern-Zichachwitz stattfindcndcu Fahrten werden gleichfalls beibcbalkcn. Die Promcnadcnsabrten sind vor läufig von beute ab bis Mitte August vorgeiche». — Das erste Schis fährt sonach heute abend 6 Uhr vom Terrasscnuser ab. Auf der Hinfahrt werden die Stationen Neustadt, Loschwik und Blalewik und aus der Rikcksahrt außer de» vorgenannten auch P weise aiigelausen. — Die Fahrpreise betragen ab Di und Neustadt 1.50 Mk. sür Erwachsene und I Mk. für Kinder, ab Loschwitz-Vlaiewitz 1,30 Mk. bezw. 0.90 Mk. Die Fahrten selbst erstrecken sich bis in die Nälic von Heidenau und zurück, io daß demnach das schönste landschaftliche Gebiet in der Nähe Dresdens durchkreuzt wird. - Für die einzelnen Konzerte sind wieder aus schließlich Militärkapellen gewonnen worden. — Für die am 1. Mar in Kraft getretene Zugvcrbindung von Dresde Heilbrvmr bahnhose, . den vom 1. Juni ab in Dresden-Hauptbahnbof und Chemnitz durchgehende einfache Fahrkarten 1.. 2. und 3. Klasse ausgcgebcn. Bei Benutzung des genannten Zuges erreicht man Stuttgart 15 Minuten zeitiger als auf dem Wege über Nürnberg—Crails heim. — Ter Verband der Bauarbeitgrbcr von Leipzig und Umgegend nahm in seiner letzten Versammlung Stellung zmn Dresdner Streik. Wie bekannt gegeben wurde, sind die Verbandsmitglieder nach den Verbandslatznngen verpflichtet, Ar beiter ans Streikorten nicht cinzirstelleir, beziehentlich bereits eingestellte wieder zu entlassen. Der Vorstand bat auf Ersuchen des Vorstandes des Deutschen Bauarbeitgeberbundes ein ent sprechendes. ans den Dresdner Streik bezügliches Rundschreiben beschlossen und an die Mitglieder versendet. Mit dem Inhalte dieses Rundschreibens erklärte sich die zahlreich besuchte Versamm lung einstimmig einverstanden. — Polizeibericht. 22. Mai. Am 6. d. M. ist ein hiesiger Geschäftsmann von einem etwa 35jährigcn Unbekannten, an scheinend Kaufmann, dadurch betrogen worden, daß ihm derselbe für 3,50 Mk. einen Bezugsschein, anstatt s-ß Origmollos 1. Klasse der zweiten Mitteldeutschen Staatslottcrie «Hessisch- Thüringische! — Kollektion D. Lewin. Neustrelitz — verkaufte. Der Unbekannte, der noch mehrere solcher Bezugsscheine bei sich gehabt hat und noch weitere deralcichcn Betrügereien verübt haben dürfte, hat mittelstarken dunklen Schnurrbart, trägt Klem mer und war bekleidet mit dunklem Jackcttanzua, hellgelbem Sommcrübcr,sicher und schwarzem steifen Filzhnt. Vor dem Be trüger wird hierdurch gewarnt und gebeten, eventuell seine Fest- nähme zu veranlassen oder sachdienliche Mitteilungen an die Kriminalabtcilung — Hauptpolizei, Zimmer 29 — gelangen zu lassen. — Am Mittwoch hat in einem hiesigen Gelreidegeschäst der erst Tags zuvor eingestellte, 21 Jahre alte Volontär Lübbcrt 2200 Mark bares Geld und drei Wechsel im Gesamtbeträge von etwa 700 Mark veruntreut und «st flüchtig geworden. Der Flüchtige ist etwa 1,75 Meter groß, trägt schwarze», graumelierten Jackrttanzirg und hoben Stehkragen nnd war bei seinem Ver schwinden ohne Kopfbedeckung. Seine hellblonden Haare waren kurz geschoren — Im Avril betruu die Zahl der von dem Srekulivpcrsonale der biesi gen König!. Polizeidirektion angezeigten verbrechen. Vergeber und Uebcrtretungen 2877. die Zahl der erstatteten Anzeigen SObS. während sich die Zahl der zu Polizei- und anderen Akten gegebenen Gutachten und Auslassungen aus «Slg belief. Die Gesamtzahl der im hie sigen elektrhchcn Straßendabnbetrtebe vorgetommenen Unfall« betrug 27 — darunter 1» Zusammenstöße —. bet 1« Unfällen wurden 1« Personen ver letzt «II männliche, K weibliche), 1 Person — männlich — ist an den Fol gen verstorben. Die Zabl der Festgenommenen betrug 728 und die Zahl der Vorgesührten ISS. demnach zusammen 987 Personen, von denen »88 Personen Haststrasen zuerkannt erhielten. Im gleichen Zeiträume kamen 2S Selbstmorde und 7 Selbftmordveriuchr zur Anzeige. — AuSderGcschäftswelt. Die Kaffeerösterei von Mar Aß mann, Pirnaische Straße 31, welche sich feit ihrem Be stehen. d. i. seit mehr als 50 Jahren, eines vorzüglichen lienommees erfreut, hat, um ihren vielen in der inneren Stadt wohnenden Kaffee-Konsumenten Gelegenheit zum bequemen Ein kauf zu geben, ein Zweiggeschäft in dem Hause Schefsclslraßc 15 eröffnet. Die in modernstem Stil gehaltene Einrichlung ist von verschiedenen Dresdner Firmen hergestelst uud macht stu^Berem mit den großen getriebenen blanken Kupiergesäßen und Schale», den geschmackvollen Tee- und Kakaobehätlern, sowie den in die Augen fallenden Kassee-Stonddose» einen sehr gesälligen Eindruck. — Eine 'Neuheit, deren Mangel unzählige Male im Hausheil/.' einvfunden worden ist, bringt die Firma Ebeling ». Eroner. Kgl. Hos!, Prager Straße 28, zum Verkauf. Es sind dies Phero- ihone oder Zlmmertelcphone. die sich an der Klingel- eilung anbnngcn lassen. Es bedarf keines komplizierten Appa rates, sondern das an die erstere angeschlossene Hörrohr hängt, wie ehedem die Klingelüirne vom Kronleuchter oder der Zimmer decke herab, steht au« dem Schreibtisch oder ist an der Wand be- festigt, läßt sich überhaupr vermittels Steckkontaktes überall an- bringen und kostet mir 12 Mark. Im GeschästSlokol von Ebeling u. Eröner hängt ein solches Pherophon am Eingänge zur prak- tischen Vorführung. — Mit Eintritt der wärmeren Jahres-,>eic «lege» sorgsame Haussraucn in ihren Zimmern gewöhnlich euren urchgreisendcn Fußboden-Anstrich vornehmen zu lassen, Für die am 1. Mal m Kra«r getretene Zugocromoung von den nach Stuttgart über Hos-Würzburg-Osterburken- onn — Abfahrt 7 Nyr 20 Min. vorm, vom hiesigen Haupt- ose, Ankunft abends 8 Uhr 20 Min, in Stuttgart — wcr- Glöckner in Dresden-Löbtau in einer Broschüre niedergelegi, welche in den Verkansslokalen genannter Firma gratis verteilt wird. An der Hand dieser Broschüre kann jedermann seine Böden selbst streichen nnd wirk bei Benutzung der von der Jirina hcr- gestelllen gesetzlich geschützten Schnelltrockensarben und -Lacke stets ausgezeichnete Resultate erzielen. Dabei ist der Preis der letzteren ein außerordentlich billiger. — Der heutigen Nummer d. Bl. liegt sür die Gesamtauflage ein Prospekt von M. Petersetms B l um en g ä rtn c r e i c n in Erkürt bei. — Der wegen Vrsndstistiing verhaftete Sattler-nnd Tapezierer- meister Beuge ans Köhiche» broda hat sich erhängt. — Im Wege der Zwangsversteigerung ist die bekannte Grenadierburg in Schnitz sür das Höchstgebot von 25000 Alk. dem Kaufmann und Weinhändler Schönborn in Dresden zngc- schlagcn worden. — In Marienbad wurde am letzten Mittwoch das Bal- neologisch-hygienische Institut eröffnet. Professor von Basch stellte das neue Institut als ei» modernes wistenschastlichcs, als ein Laboratorium neben der großen Klinik Maricnbad dar Die reiche, des Weltkurortcs würdige Einrichtung fand allgemeines unumwundenes Lob. — I» Scheidender«; i. E, bat sich am Sonnabend der dort stationierte Gendarm erschossen. — Fabrikdircktor Teichmnn» - W e rd a u . gegen den am l7. Juni vor der Zwickaner Strafkammer wegen verschiedener Vergehen gegen das Handelsgesetzbuch und die Konkursordmiug verhandelt werden soll, ist vcrschwu » de n. Er war scinerzeir gegen Hiiitcrlcgnng von 100M Mk. Kaution aus freien Fuß gesetzt wvldcn. — Tödlich verunglückt ist am Himmelsahrtstage der Brems- wärter Oesterreich aus Annaberg, der den Abcnbpersonenzug von Eheinnitz nach Annabcrg zu begleiten hatte. Der Ver unglückte hat anscheinend während der Fahrt zwilchen Waldkirchen und Zschopau die Lampen eines Personenwagens anzünden wollen und war zu diesem Zwecke ans den Wagen gestiegen. Kurz daraus ist der Zug durch die am Bahnhof Zschopau liegende Brücke ge fahren und an dieser hat sich Oesterreich den .Kopf rin ge schlagen. In Wilischthal fand man den Bedauernswerten tot auf dem Wagendache liegen. — In Ebersbach erhängte sich am Donnerstag nach mittag in seiner Wohnung der 47 Jahre alte Fabrikarbeiter Keil. — Auf dem Bahnhofe Nengcrsdorf geriet am Mittwoch nachmittag beim Rangieren eines Güterziigcs der 47 Jahre alte Rangrervormann Paul zwischen die Pnsscr zweier Güter wagen, wodurch ihm die Brust eingedrückt wurde. Der Ver unglückte ist am Donnerstag sriili >/r3 Uhu ieincn Verletzungen erlegen. — Schwurgericht. Gegen den l856 in Liebethal ge borenen und wohnhaften Fleischer, Gailhofs- und Steinbrnchs- besitzer Gustav Emil Kranich ist Anklage wegen betrügerischen Bankcrotts und Meineids erhoben worden. Da der Angeklagte sich wegen einer ganzen Reihe strafbarer Handlungen zu ver antworten bat und zur Aufklärung des Sachvcrhal's 15 Zeugen geladen sind, währt die Verhandlung bis in die Abendstunden. Kranich machte sich im Jahre 1877 selbständig, indem er den in Liebethal liegenden väterlichen Gasthof nebst Fleischerei übernahm. Es standen ihm 8000 Mark eigenes Vermögen zu Gebote. Damals fand er auch Gelegenheit, mehrere Steinbrüche billig zu erwerben. Seine Ehefrau brachte ihm außerdem ein Barvcrmögen von 27000 Mk. »nd ein schuldenfreies Haus ein. Von dem Gelbe der Ehefrau kaufte Kr. im Jahre 1888 mehrere Stcinönichsaitteile, ein Hans und mehrere Acker Feld, Seine anfängliche Vermögenslage war also eine durchaus günstige. Im Jahre 18M erlitt er zwar einen Verlust von 5000 Mk,, konnte diesen aber ohne Mühe ver schmerzen. Vom Jahre 1891 an aber ging es mit den Vcr- mögensverhältnissen des Angeklagten rapid abwärts. Kr. war im Betriebe des Stcinbruchsgeschästs wenig vorsichtig, gab leicht- Außcrdem ist er ein Hunde. Zu seinem ülationcn ei» nnd sinnig Kredit und erlitt starke Verluste. Auß« leidenschaftlicher Jäger und hielt teure Jagdbu Unglücke ließ er sich auch in Grundstüasspekul trat zu diesem Zwecke in Verbindung mit geriebenen Dresdner Grundstücksspeklilante». Kranich imitzie seine allzugroßc Vcr- traucnsscliakeit hart büßen, denn cr verlor in den Jahren I""' bis 1893 nn ganzen gegen 45000 Alk. '/«ns diese Weise <i 1890 ging das Vermögen des Angeklagten rasch zu Ende. Er mußie nach nnd nach seine günstig gelegenen Hintcrjessener Baustellen mit Verlust verkaufen und auch ein seinen Kinoern gehöriges Spar kassenbuch verpfänden. Im Februar IM) war Kranich zabluugs- nittähig. Von nun an nahmen die Klagen und Pfändungen überhand und erreichten b>§ Ende des Jahres die Zahl 59. An fangs fanden die Gläubiger noch Befriedigung durch das Einlrclcn der Ehefrau, diese reklamierte jedoch zuletzt, als man auch ihr Eigentum angrisf, und versagte schließlich jegliche Zahlung. Schon >m September wurde K. auf Antrag des Steinmetzen Richter in Bühlau zur Leistung des Offenbarungseidcs vor das Pirnaer Schöffengericht geladen, nnd da er der Ladung nicht Folge leistete, am 3. November 1900 verhaftet. Nun leistete cr den Eid nach Ausstellung des üblichen Vcrmögensvcrzcichnisses, verschwieg aber dabei ganz wertvolle Bermöaensstücke. Ans dem Verkante der Hinterjesseiicr Baustellen stand ihm an den Maurer Römer aus Lcidnitz eine Forderung von 7200 Mk.. sowie die Nutznießung an einem seiner Ehefrau gehörigen Hause und ein anteiliges Recht an drei der Frau gehörigen Hypotheken in Gesamthöhe von über 17000 Mk. zu. Außerdem besaß er eine aus dem Verkaufe seines Gastboss herrührcnde Rcstkaufgeldfordernng von 7000 Mk. und zwei Leoensversicherungspolizen über 20MO und 255 Mk, Diese Vermögensstücke fehlten in dem ausgestellten Vermügens- verzcichnissc: trotzdem beschwor der Angeklagte dessen Richtigkeit und Vollständigkeit. Allem Anscheine nach war Kr. ein völlig armer Mann. Er hatte nämlich tchon am 16. Oktober den Gast- Hof nebst Inventar an den Privatus Karscb verkauft und eine daraus hcrstammcnde Forderung von 7000 Mk. an den Privatus Fricbcl in Loschwitz ohne Gegenleistung abgetreten. An, 1. 'November trat der Arabcdrängtc auch die erwähnte Forderung von 7200 Mk. zum Schein an den Gutsbesitzer K'ranse aus Liebclbal ab. Die Abtretung soll als Entschädigung für gegebene Gefälligkeits-Akzepte gegolten haben. Es wird aber von Krause selbst zugegeben, daß er an Kr. nur 600 Mk, in Wechseln gegeben habe. Nach Ab ' — - . ^ len 'Nun bcsaL , . . , Um auch diese Vermöaensobjckte dem Zugriffe der Gläubiger zu entziehen, verkaufte cr sic am 9. November 1900 an den Kaufmann Ernst Schcithaucr in Copitz. Run war alles, was ii-gcnd Wert licke gar keine oder mir geringe Gegenleistungen gewährt haben, er Mgeklagte wird wegen Gläubiaerbegüiistigiing zu 1 Jalw 8 Mo nate» Gefängnis verurteilt, dagegen von der Anklage des Meineids lcigcsprochen. — Landgericht. Die Arbeiter Amandus Emil Wilhelm Kutzer. Arno Bodo Naumann und Moz Georg Alfred Reichardt, amtlich von hier, legten Berufung ein, weil sie vom hiesigen Schöffengericht wegen Hehlerei verurteilt worden warm, 2. z» Nr. 14». Seite S. »» Sonnabend. 2». Mai 1U0L
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