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Unerwartete Uuslegnna. Direktor: „Baben Sic auch das nötige Feuer zum Othello?" Schauspieler: „lvas, ich sage Ihnen, Bäume könnte ich ausreißen!" Direktor: „Also Loulissen-Reißer!" rvas viel ist, ist tu viel. Bausfrau: „Sie sind mir als gutes, bescheidenes Mädchen empsoblen. Aber ich glaube kaum, daß Sie die Stelle bei mir werden ansfüllen tonnen. Sch suche nämlich ein besseres Mädchen!" Mädchen: „Mas, noch besser? Das werden sich gnädige Frau wobl malen lassen müssen!" In einer Berliner Sebule. Lehrer (der seinen kleinen Zöglingen den Unterschied zwischen gleich lautenden Substantiven und Adjektiven klar machen will und zu diesem Zwecke die Morte „Meise" und „weise" an die Tafel geschrieben bat : „Nun, kleiner küdicke, welcher Unterschied ist denn zwischen diesen beiden Mörlen,? Kleiner Lüdicke: „Det eene is 'ne jroße Meiße nn de» andere eene kleenel" Ja so! A. : „Marum warfst Du denn dem Bereu, der soeben an uns vorüber ging, einen so wütenden Blick zu?" B. : „Meil mich der Kerl nm mindestens 50000 Uiark gebracht bat!" A. : „Nanu! Mann hättest Du denn einmal so viel im vermöge» gehabt?" B, : „Gehabt Hab' ich's noch nicbt, aber kriegen bätte icb's müssen, wenn mir der Lump die Band seiner Tochter nicht verweigert hätte! tstcacnseitiac Uusricdtiaki.it Sie (nach der Bochzeit': „Ich muß Dir leider gestehen, lieber Mann, daß ich Dich bezüglich meines Alters getäuscht habe, Sch bin einige Jabre älter, als ich Dir gesagt babe!" Gr: „Offenheit gegen Offenbe», Klara! Auch ich habe Dich getäuscht, den» mein Einkommen ist bei weitem »ich» i'o hoch, als ich Dir gesagt habe!" S-ic kann - ni.Bl auSc» «,. j? cn11 on sv orsteh eriii: „Aber, Ludmilla, was soll das beiße» ... ein l Brief und ein Bukett von einem Leutnant? Ludmilla: „Ja, Fräulein, dafür kann doch ich nicht — wir leben doch nun einmal in einem Militärstaat!" Rechenaufgabe. Lin Vater, der 5 Söhne und 50000 Mark vermögen hat, wird von seinen jüngeren Kindern weidlich geplagt, testamentarisch zu bestimmen, daß sie bei der Teilung seiner Btziterlassciiscbaft einmal mehr bekommen als die älteren. Der Vater, dem eins seiner Kinder so lieb ist wie das andere, will sich erst hierzu gar nicht verstehen, gibt aber dem Drängen schließlich nach und setzt im Einverständnis mit seinen Kindern testamentarisch das Folgende fest: Der älteste Sohn soll bei der Teilung des Vermögens 2000 Mark zum voraus haben und von dem Übrigen den sechsten Teil. Der Zweite soll dann 4000 Uiark zuni voraus wegnehmen und von dem Rest wieder den sechsten Teil erhalten. Der Dritte bekommt 6000 Uiark voraus und vom Rest wieder um den sechsten Teil. Der vierte bekommt sooo Mark vorweg und vom Rest ebenfalls den sechsten Teil, während der Letzte dann alles haben soll, was übrig bleibt. Mieviel wird nun einmal jeder der fünf Söhne bekommen? Auflösung der Linstellnngs-Aufgabe i» Nr. 155: ! 8 L. > X « 8 I dl X > ! 8 0 ! T Iß > F X 6 > ! K F 1 U 8 i X O X X ! F I ZV Iß X ^ I X 8 Iß X x! x 8 l X II I! X X ir 6 II I kk 0 X 8 Iß I X ! !)l .F I? 8 X E» X j F kk I ^ 8 X! I! Iß 8 6 > kk X X 8 I I) - kk Zl > ^ R » l > X I) I X (i Iß X X X X L l) ^ 1 l X 8 ! X ^ 8 ZV X II > « ZI X! F X ? ! ! 8 I I X! X! X N l X ! v 0 ! x kr »ß I! X X 8 X § I 1 1 F X! I rZ. ! Bus NSnnderscblost. Znm Rentier Knnscbickel kam eines Tages ein Reisender und bot ibm ein jdatentschloß zum Kaute - an. Ls war ein äußerst sinnreicbes Kunstwerk, das j von Snnen jedermann auf leicbte Meise öffnen konnte, wäbrend es von außen, und das war die Bauptsachc, nur Lingcweihte, »nd zwar ohne Schlüssel, zu öffnen vermochten. An dieser Stelle verriet nur ein kleines, unscbeinbares Meffingschild, das mit vier Schrauben befestigt schic», seine Anwesenheit. Menu man min noch ans das Schild chen seinen Namen eingravieren ließ, so abntc kein Fremder, das man es mit einem Schlosse zu tun hatte. Die vier Schrauben aber standen mit einem kunstvollen Mechanismus in Verbindung, und cin- oder mehrmaliges, nach einem bestimmten Gesetze zu erfolgendes Drücken auf die Schrauben vermoch ten das Schloß leiä't zu öffnen. „Aber mei Ginster," meinte Knusebickel zu dem erklärenden Reisenden gewendet, „da kann ja jeder Banstapps das Schloß'anfmachcn." „Nicht doch," entgegnete jener, „ich vermag nämlich die Mechanik des Schlosses derart zu stellen daß man auf jeden Schranbenknops eine bestimmte Anzabl mal drücken muß, nm das Schloß in Tätigkeit zu setzen. Am vorteilbaftesten würde cs z. B. sein, wenn Sie eine beliebige, vierstellige Jahreszahl wählten. — Bitte, nennen Sie, Berr Knusebickel, mir eine solche, damit ich's Ihnen einmal vormachen kann." Der Rentier überlegte, und da er sich nicht wenig auf seine literarischen Kenntnisse zu gute tat, und wo es nur irgend anging, damit zu glänzen suchte, meinte er: „Missen Se was, mei gutes Berrchcn, ich bin Se nämlich ä glihender Verehrer von unserm großen Dichter Schiller und seiner gott begnadigten värschpocsic. Nehm'n m'r ämal seinen vierstelligen Geburtstag. — Geduld'gen Se sich norr ä Oogenblickchen, ich will ämal im Lexikon Nachsehen!" j,Ist nicht nötig, Berr Knusebickel, so viel ich mich noch aus meiner Schulzeit erinnere, war zisy das Geburtsjahr Schillers. Ist's nicht so?" „Na ja, um die Drehe 'rum kann's gewesen sein," erwiderte der Rentier. „Meintswegen stellen Se Ihr Schloß ämal auf die Nummer." Nach einigen kunstverständigen Griffen hielt der Reisende dem Rentier das Schloß hin, indem er meinte: „Sehen Sie verehrter Berr, wenn Sie jetzt bier oben links einmal, rechts siebenmal, unten links fünf- und rechts neunmal drücken, so springt das Schloß sofort aus." Knusebickel versuchte sofort das Kunststück, und siehe da, es glückte tadellos. Lr freute sich über die Maßen, und nachdem er das Kunstwerk bezabli und die nötige Anweisung über das Befestigen des Schlosses erhalten batte entließ er den Reisenden Schon am nächsten Vormittage war das Schloß an das Gartentor, welches in den Vorgarten zu Knnsebickels Villa führte, befestigt. Der Besitzer war stolz auf die seltene Neuerung und konnte kaum den Abend erwarten, seinen Freunden am Stamm tische davon zu erzäblen und sie später im Lrnstsalle das erste Mal in Tätigkeit z» setzen. Mit den Morten: , Mnltercheii, D» brauchst Hetze Abmd »ich auf mich ze warten, kannst ooch de jdanline ze Bette schicken. M'r feiern nämlich beite Schnupplich's Geburtstag, und da kann's ä bissei späte wär'n!" verabschiedete sich Knnscbickel von seiner Gattin Tberese. Geradezu leicht fühlte er sich ohne die Last des Bausschlüssels beute, und die Rübe, die ihm das Bewußtsein gab, durch Unan- nehnilicbkcitcn mit dem Bansschlüssel nie wieder in Verlegenheit zu kommen wirkte außerordentlich wobltuend auf seine Gcmüisstiminung. Knusebickel verlebte einen außerordentlich heiteren Abend, und zu Lhren seines neuen Schlosses, von dem er nickst genug zu erzählen wußte, und seines geburtstagfeiernden Freundes sprach er heute dem Glase mehr zu als sonst. Ncie gedarnisct tc ^sncttcn jetzigen Remitier Bleisgeii in Drosen. S»:i. Die Blascwitter SeBieler. Die Llascwitzer vädcr sind beklommen, Meil von den Jungen Dritten leider jetzt In seine Schulen kecncn mebr veifetzt, Der dort in Blasewitz zur Melt gekommen. Ln ieblen Ausgang hat das schon genommen. Die bcedcn Rädhc stehlen sich verletzt And in den beeden Lagern wird gehetzt Und sowas kann der Lenigkect nicht frommen. Nur Mar und Moritz, zwce verfitzte Jungen, Die ffuden es im Gegendce! scbr schöne Daß Drosen tritt auf seine Biiiderbecne. Sic sind von dem Gedanken ganz durchdrungen Mie glücklich sie als scbnlbefretze Meien Näbm' sie nicht Blascwitz und oocb nicht D r 0.' e n! Ziemlich spaie und müde von dci angciiebnieii Auslegung niachie sich Knusebickel am Lnde aus den Meg. Scbiiorpel der m seiner Näbe wobnie aina mit ibm und sollte das anizerordenilicbe Glück genießen, Zeuge des Öffnens des Mnnderscblosses zu sein. Im tiesen Frieden lag die Siraße und die Villa Knusebickels. Jetzt standen die beiden Freunde vor dem Gartentore. Lnien Augenblick sann Knu'ebickel dann fing er an zu drücken und z» tasten aber keine Tür öffnete sich. Lr arbeitete lebbafter und sein ohnebin nicht ganz klarer Kops verwirrie sich noch mebr. Die 0.ur blieb fest verschlossen. Knusebickel sing an z» schwitzen. Bore Schnorpc! beaanii er endlich, „sage mir nm's Bimnielsivillcn wenn der große Dichter Schiller geboren is! „Schiller? — Schiller? — Nee, Bickelchen, das kann'ch d'r beim besten Millen ni sagen; das muß d'r nämlich schun ä ziemliches Mcilchcn her sein, und sir solche alte Sachen hab'ch d'r nu ecmal kecn'n Merks," lautete die Antwort. „Du bist ä Unglicksmcnsch, Schnorxel." bemerkte der Rentier. „Zehn gute Groschen gäb'cb auf d'r Stelle, wenn m'r eens sagen kennte, wenn mei alter lieber Schiller geboren is. Ich bin momentan reenc wie vor n Koxx geschlagen!" Da kam die Straße daher etwas unsicheren Schrittes ein junger Berr, dem Anscheine nach ein Muscnsohn. Knusebickel stürzte auf ihn zu. „Mei Berr," sprach er erregt, „sagen Sc mir das einzige Mal, wenn der Dichter Schiller geboren is!" Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Llinnm!" sang mit wcithintöncnder Stimme der Gefragte und sranrpftc weiter. Knusebickel eilte ihm nach und erneuerte seine Frage, doch jener redete, ohne nur einen Augenblick still stehen zu bleiben, das verworrenste Zeug. plötzlich erscholl Säbelklirren. Knusebickel eilte dem Kommenden entgegen. Ls war ein Offizier. , verebrt'frcr Berr," begann er in bittendem Tone, „reißen Sc mick' ans änncr großen vcrlcacnhcet und sagen Sc mir, in welchem Jahre mei Freind Schiller geboren is!" — Der Ofsizicr blieb einen Augenblick stehen und blickte den Frager scharf an. Mein Berr, ich will nicht annebmcn, daß Sie Scherz mit mir treiben! — Ibre Frage aber läßt eine »olchc Annabmc wobl zu, sagte jener kurz. „Ach nee, mei hocbgechner Berr Offizier," sprach Knusebickel auf's neue, „ich rede in völligem Lrnstc, wenn Sie mir meine Frage ni beantworten kännen, so bleibt mir meine Garrcntürc verschlossen!" „Sic scheinen etwas lange und reichlich gefrüh- stückt zu haben," bemerkte der Offizier und ging weiter, obnc sich um den Fragenden weiter zu bekümmern. Knusebickel war außer sich. Sollte er klingeln und seine Frau und das Dienstmädchen aus dem Bett jagen? Lr hatte das bisher stets vermieden. Da trat plötzlich der Nachtwächter hinzu. „I guten Abend Berr Knusebickel," sagte dieser, „Sc ha'm wohl d'n Bausschliffei vergessen? — Na da kann'ch Sie ans der verlegenden brlsen." Mn diesen Morien wollte jener den Schlüsse! den er mir vielen anderen Schlüsseln an einem großen Bunde trug, zum Schlosse fübren. AS du menie Gne, mei Berr Nachtrar, damit wär'n Se heile märschlentecls kcc Glick ha'm," lcnnctc die Lnlgegnung, Ibr Schliffe! cffnet das Tor ni aber wenn Se m'r sagen könnten, wenn der große Berr Schiller aeborcn is, da wär'n Se mei Mann und könnt» sch ä Finfgroschensrickel verdienen." „Meencn Se ctwan den berihmrcn värschcl- machcr? — Da tut m'rscb wärklich leed ni dienen ze känn'n. Kimm're ich mich doch kaum um meinen cegnen Geburtstag, wie viel weniger um än'n andern." Mit dielen Morten wand' - c- " b zum Geben. Beinrich De war'cvi wobl l, acln missen " beinerkic ictzi der ziemlich tctznabmch- dabeistebendc Scbnorpel. Im ibriaen wunchc ich Dir änne scbeenc guie Nackt! und ebne sich weiter um seinen ratlosen'F: cnnd zu kümmern, ging er davon. D-Mi armen K'nn'cbickel blieb am Lnde nichts andcres übrig. als die Bausglocke zu ziehen und Frau und Dienstmädchen aus dem Schlafe zu reißen. Als K'nu'ebickc! am nächsten Abende ansging, steckte er wieder den Bausschlüssel zu sich.