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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051207019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905120701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905120701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-07
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.12.1905
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verugrgedlldr: «u.Nl>ä»rNck I«r »«*»«» bet tSailck .womalieer 8«Nl»auna d«rck untere -v» >«»«»»« uud an ^o»,. und Vaniaa«» nur etnvol) ,VN «»Bi.durckaucklck»»«»»»«. un'ttMr» » M« bu » RI »v «I -->k, emmalla« .^iulialluna Eck dir <K>)i>»MI, »obneiketlellarldi. »mitu» >L„d mit enlivrrkixudrm äulchtao-. ^ »»druck aller Xrtitel „. Ongiiial iriltolunaen nur mrt deutlicher LueUenanaabe <„ Lreed. Rackr') tuWi» 4<ack>t>üatrck« tövnurar. »u,„rücke bleiben unürrückiickiial: ux„clla»llite Mauuilnvr- werde» nickt »lutbewalut. Lelegramm-Adrette: »ochrlchte» LreSd««. .'vauillzefchäststieUc Mariciistr. 10. Stgrnudct 1856. Ubren uns 6-lMsren unerlrunrir dem« kierug-quells Üll8tsv 8wv, AorllLlltr. 10. /inreigen-tank. Hmiaünie rrau btuNtubtaunse" »ti> Mck>N!!ttL,i> r Ukt. Sv'.u. UI> 4e»e»i»isS nur Biavietislrabc »s Uo- n d>L'/,! i!d». Dir 1 W->t»ie lvru»>d ».e,!e ira. » Ltldeio r» 'Utli. L»»- ILudiaunae» aut „er 'Lruuuteit« Le.U EBtzi ! die Livailme ä«'.e »uf L.» - - teitr so P!j«.. Etnaelandt Lei.« iv V'e zu» Stumme»» n-ck k><>«» und Heieiiazeu I lveitrar lftrunbreU' SO Bf».. aw P-. ,'..»»«!>« « Vis Ltdalüsc t-ev: ui»' ^erlsiite und <ue Üinaeianb: o- L»»»iuür >iae Ü-»!-. traue >-ur oeoe»» iij„»ur.edc»Ldü-nu itiele».lütter wrrderl uu» .» LU brreckirei. Herritüreüiunlcklue: Amt l Nr U unv Nr 2t»!>«t jtäor ^rt au», eien bsstoutsuchLlei, OlueNüitvii cts« tu- unck Z ^ustancke« vluplebleu iu »oiebbulttxsr ^usrvuUI iernlsarö W Schäfer r Hrager Ströhe r H 1V1IK. illlll 8ulm, Künizrl. ttüt'livt'sriuitem, A s:.,-. Ä I vbibU1«II1Uiß^S Llür^vilüirLki^v §> ^ k»«o»i»«»rl»t lL. D «»N»>>»I«, l>-,l«IIe Ai. I. «081. ^ iA V> OÄ ü tllr Uro-, olülili. sii»:Iit. LütwlüUiu. llvrosn. u L — r^ ^ —^ —^ ddeeltrrvkene»««« »II M vrüt,t»t«8 une» vo,nblini->tv> sLII^lK ILIlM ^kuL^L^kH. ködssueks- uni! l.uxus-l.kljki'Ml'gn. A.AÜI! l.sü8l'«3!'gn-8flkr!s!-888e^tt Julius 8vIiÄl>iit!li i Liu I>ie,« IU, purt. u. I. L». 8e!ei»:Iil!iilg8Lkgsii8lMk!öl li«»«,«-titeedl. LU I'iSt;«n LU. «rüz^. Lordringe» des Puleutums. LLadirechtödemonstrcililiieii, Gcwcrbekummer. Lehrewer-! Mulmatzl. Wittemna: ^ 21dei!»^ slimmlung, Landtagsverhniidl. Hiov'cvelts Br>t»chast. Mo-artvercin. Letterielisie. ! Mild, veränderlim. i v »iNtI V»I» I»^ ^ I lli r' i. it » ->/ e> » Tie nSchsteAnfnabe derOstmarken-Politik. I« mehr die Vr'rgünge in Rußland unsere eigene Nufmerl- umkeit aus die polnische tÄesahr hinlenken, desto peinlicher wird iuch von der nationalen öfsentlichen Meinung die unter den Deutschen in den Ostniarlen sich kundgebende Neigung ;nr Landflucht enipfnnden. Der üble Eindruck, den der Mangel an nationalem Beharrungsvermögen der ostmarkischen Deutschen gegenüber der polnischen Eefahr allgemein hervorrnst, i't so stark, dass selbst die Thronrede zur Eröffnung des pren- tzilchen Landtags sich veranlass gesehen hat, sich darüber zu »sichern und die Deutsche» lener erponierten Gegenden ernstlich zu ermah neu, ihrer vaterländische» Pflicht eingedenk zu sein und ihren besitz treu zu verteidigen. Tie national p vlni s »h e Prap a- grnda in Ostprenhen macbt sich tat','schlich immer stärker bemerk sieh. Neuerdings find wieder die von jeher in deutschem Besitz scsindlichen Rittergüter Grcchsaekra», Sandob und LeSgewnng- mimien in den ostpreichischcn Kreisen Neidenbnrg und Ragnit. .u'ammen ?)iorgeir. von Polen angekauft worden. Äeitere Ankäufe dnre!) Polen in Ostvieichen stehen bevor. Seibst- vcrsilindlich werden auch diese polni'chcn Erlverdmigen wiederum chr bald die Brennpunkte einer rührigen nationalpolnischen Pro paganda unter dem Landvolke sein. Wenn die zahlreichen, in letzter Zeit sich ausfällig häufenden Peiluste deutschen Bodens an polnische Güteragentcn. die ihrer- 'silL im Dienitc der allpolnischen Bewegung stehen und anschei nend mit unerschöpflichen Mitteln ausgestattet sind, in allen Gauen deS deutschen Vaterlandes schmerzlichen Widerhall »geweckt haben. >o beucht diese Erscheinung ani dem Umstande, daß in demselben Äaße. wie der Kampf der preußischen DtaatSregierung gegen das unmer selbstbewußter und anspruchsvoller »uftretende Pvlentum m einer nationalen, All-Deutschland angehenden Sache geworden ilt, auch die Erfolge und Mißerfolge auf deutscher Seite ans e Gesamtheit des deutschen Volles zurückwirken. Leider kann an Erfolg nur m recht, beschränktem Maße die Rede sein. Unter den Mitteln, über die der Staat bei seinen Bemühungen um den Lchntz und die Förderung der deutschen Kultur verfügt, sind weifellos die wichtigsten und wirksamsten die Schule und das änüedknngswesen. Das Ziel, ans das die Schule hinnrbeitet, >1 die Pflege der deutschen Sprache und Geistesbildung unter der .'ranwachsenden Generation. Aber diese Aufgabe wird erschwert einmal durch die unermüdliche Propaganda, die die Leiter und Z.ntennänner der nationntpolnischen Bewegung im Interesse der polnischen Schrift- und Uicterlialtnngssprache betreibe» lassen, isi» vielleicht noch ernsterer Gegner und Störer der durch die Zchulen betriebenen Germnnisiernngsarbeit ist die potntsch- ! atholische Geistlichkeit. die katholische Kirche überhaupt, staunend und voll gerechten Zonies hat es der protestantische Teil deS deiitschen Volkes erlebt, daß die ernsten, verweisenden md zur patriotischen Pflichterfülleng mahnenden Worte, die der ä eatsche Kaiser bei seiner letzten Anwesenheit in den Ostmarkcn >NI die Herren vom Gnelencr Domkapitel gerichtet hat, mit einer Zerfügnng deS Erzbischofs von Stab lew Ski beantwortet nnnden, die entgegen den Intentionen der preußischen StaatS- ikgiernng die Erteilung des Borbereitungsunterrichts für die Fir mung in polnischer Sprache als ein unerläßliches Gebot fest- >ehte. Die polnische Presse war natürlich des Jubels voll über diesen neue» Erfolg, den man vielleicht nicht mit Un recht auf eine Weisung von Nom her zurnckführ», und tag täglich kann man in den Blättern, die der Bevölkerung polnischer .hinge ihre geistige Nahrung und zugleich die politischen OrdreS liefern, die wie eine offene Drohung klingende Erklärung lesen, daß es noch eine höhere und mächtigere Stelle gibt als den König end die preußische Regierung: den Papst in Rom. Demgemäß. »» lautet für die Begründung neuer polnischer Forderungen und liebergriffe das Gowruin aoiiseo, müssen alle polnischen Ange legenheiten. in denen die Regierung irgendwelche Schwierig- - eiten macht, bis an die höchste Jicstanz in Rom verfolgt werden: dann könne der endgültige Erfolg nicht ausbleiben. Leider sind olchc Darstellungen nur zu sehr berechtigt, wie ein Blick auf di« Partei- und ParlamentSverhältnisse im Reiche und in dreutzen zeigt. fftgch schlimmer ist es um die g e r m a n i s o t o r i s ch e Z« si«d el u n g s v ol > t i k des vreussischeu Staates bestellt. Es war der Zweck und die Absicht der Ansiedlungskommissiou, i» überwiegend polnischiprachigen Gebietsteilen Güter zu er- werben, sie mit deutschen Bauern zu besetzen und von diesen deutschen Enklaven aus das. Deutschtum durch Angliederung weiteren Landbesitzes zu verbreiten. Das ist auch anflmglich Nit gutem Er'olge geschehen und konnte auch in kultureller Hinsicht mit um so größerem Erfolge geschehen, als in diesem Kampfe um den Grund und Boden erwachsene deutsche Männer und Frauen, im allgemeinen nationcll-zuoerlässige Elemente, der benachbarten polnischen Bevölkerung gegenüber traten. nicht wie in der Schule unfertige, haltlose Kinder der eingefleischtesten Chauvinisten polnischer Zunge und Nationalität. Aber bald stellte sich heraus, daß man die nationale Geschlossen- beit und di« finanzielle Leistungsfähigkeit der Polen ganz ge- «altig unterschätzt botie. Die polnischen Land- irnd AnsiedlungS- bankcu machten das preußische Shstem zu dein ihrigen, und dank ihrer besseren Kenntnis der Verhältnisse, dank ihrer Stammes- verwaiidsichast und vor allem dank der erstaunlich reichen Mittel, über die sie verfügen, ist es ihnen gelungen, ein ungleich größeres Gebiet ostmarkischen Landes aus deuffchcr Hand in polnischen Besitz zu dringen, als cs umgekehrt die AnsiedlungS- kommission trotz angestrengtesten und ehrlichsten MühcnS ver mocht hat. Und, lvas noch bedenklicher ist, diese unleugbar großen Erfolge haben das polnische Nationalgcstih! ganz außer ordentlich gestärkt. Während S t ü ck für Stück deutschen Bodens verloren ging, ohne daß Sclbsthiffe oder staatliches Eingreifen erfolgte, hat die polnische Presse jeden Fall von Ver äußerung polnischen Gutes an einen deutschen Erstcher aufs schärjstc gcbrandmarki: unvergessen isr sie Erklärung der Familie Grabski. daß sie den als einen Ausgeflaßenell und PaleriandZ- oerrätcr ansehe, der die heimatliche Erde den „Fremden" preis gebe. Und jetzt haben eine Reihe polnischer Adclssamilicn eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, die jedem polnischen Adligen, der um materieller Vorteile willen seine nationale Pflicht ver letzt, die Achtung und Freund'.hast seiner Standesgenossen aus- künoigt. Demgcgeuüber ist cS notwendig, an der Forderung festzu- halten und sie aufs neue uno immer dringender auszusprechen. daß l»i Zukunst über die in der Novelle zum Ansiedlungsgesetz gesetzlich festgelsgte Beschränkung polnischer Amiedlungen weit huiaiisgegangen und j ed e r E r w e rl> d e u t sch c n B odens fürpolnische Interessen, sei es durch Güteragcnten. sei eL durch die polnischen Land- und Parzellicruligsbanken. unmöglich gemacht werden muß. Nur die nackte, unum stößliche Wahrheit sprechen d>e polnischen Blätter ans, wenn sie den Grundsatz vertreten: „Wer das Land hat, hat die Macht und hat die Zukunft." Wer das sichere uns immer raschere Fortschreiten der Polnischen Bodenpolitik aufmerksam verfolgt, muß gewahr werden, daß ein Snflcm, eine wohlberechnete Methode darin steckt. Wenn irgendwie in der Politik, so ist hier das Wort berechtigt: „Im Verzüge liegt Gefahr!" Wenn es sich bewahrheitet, daß die preußische Regierung der Arrsiedlungskorninisswn nochmals zu Hilfe kommen will, daß sie bereits die Dbcrpräsidentcn von Posen, Westpreußen und Schlesien ausgefordert hat, schleunigst Vorschläge zu machen, die eine Schädigung der deutschen Sache durch den Verlust deutschen Grunb und Bodens für die Zukunft unmöglich machen — eine Absicht, deren Verwirklichung ebenso sehr durch verscffsungsmäßige wie privatrechtliche Bedenken erschwert wird — so kann man nur aufs dringendste wünschen, daß mit diesem Werk ungesäumt begonnen und daß dann ganze Arbeit gemacht wird Neueste Drahtmeldnnqen vom 6. Dezbr. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.s Das Haus ist stark besetz!. Reichs kanzler Fürst Bütow leitet die 1. Lesung des Etats, der Flottenvorlage und der Finanzrefvr in Vorlagen ein. Von dem Ausgang der Finanzresorm, führt er aus, hängt die Wohlfahrt des Reiches und die gedeihliche Ennvickiung der Einzclstaaten c>b. Lhne gesunde Finanzen ist keine soziale Ent wicklung möglich, und ohne solche entbehrt unsere Wehrmacht zu Wasser und zu Lande der wirtschaftlichen Unterlage. So wie bisher kann cs mit der Finanzwirtschaft nicht weiter gehen. Die Besserung ist keine dankbare Ausgabe, denn Steuern sind immer unpopulär. sHeiterkeit.) 'Insbesondere bat jed» neue Steuer etwas Ungemütliches. Man zahlt sie nicht gern, auch nicht »aus Patriotismus. Mit einer kleinen Finailzreiorin kann uns nicht gedient sein. Wir bedürfen einer Reform, die dauernd Abhilfe schafft. Unsere Finanzen sind sebr irübe. Fm Gegen satz zu Engend lebt man bei »ns von der Hand in de» Muno. In diefln Verhältnissen liegt auch der Anlaß zu höchst uner- wünschten häufigen Beuuruhigunge» der Steuerzahler. Dag die Eiiizelstaaten zu ungedeckten Matrikularbeiträgeu herangezogen werden, war früher Ausnahme: jetzt ist cü die Regel. Früher war das Reich ein Kostgänger, der für seine Kost königlich an die Einzelstaaten zahlte, setzt ist auS dem König ein armer Reisender geworden. iHeirerkcil.s Die Interessen der Einzelstaaten er fordern gebieterisch, daß sich die Matrikulcrrvcitrage in mäßi gen Grenzen halten, sonst gehen die Einze lstaaten finanziell zu gründe. Redner berust sich hierauf aus die eitt'prechenden Aeußerungen des Fürsten Bismarck und deS Ministers von Miauest und fährt daun -fort, daß mehr als 2st Millionen unge deckter Matrikularbeilräge die Einzelstaaten nicht ausbringen könnten. Eine Sckiuldeiwermehrung zur Deckung lausender Aus gaben. wie in den letzten beiden Jahren, gehe nicht mehr an. Fürst Bülow verbreitet sich ausführlich über die Steigerung der Schuldenlast deS Reiches und der Einzelstaaten vro Kon? der Bevölkerung, im Vergleich auch zu ausländischen Staaten, speziell Oesterreich-Ungarn, Italien und Großbritannien seit 1871. 'DaS HanS brauche nicht zu besorgen, daß uns steigende Einnahmen künftig zur Verschwendung veranlassen würden. ES habe große Staaten gegeben, die bei großen Ein- nahmen Virtuosen in der Sparsamkeit waren. Dies Bild hoffen wir Ihnen auch noch vorzusührcn. lHeiterkeit.s Die Mehr- einnahmen, die hier zu erwarten sind aus der natürlichen Ent wicklung der vorhandenen Einnahmen»eilen, werden absorbiert durch die natürliche Entwicklung der Ausgaben für Heer und Marine, soziale Fürsorge und andere kulturelle Zwecke. Diese Entwickluna der Ausgaben findet sich bei «mS ebenso, wie bei den auswärtige» S'.aaleu. Das Reich habe aber auch Au'gaw. kulturelle, die bisher wegen Mangels an Mitteln zurückg-fl: werden mußten. Ohne Gefährdung der Sicherheit und Wo lahrt des Reiches sei »ach d-.r selten Ueberzeugung der verüb - deten Negierungen eine Sanierung durch neue Dienern nur' länger hinauSzuschiebeu. Ter zu deckende Fehlbetrag ist o. rund Löst Millionen veran'chlagt. Nur zum kleinsten Teil Deckung durch Mchrertrag der neuen Zölle zu erwarlei' Rücksicht auf schwächere Schullern soll allerdings genommen werden. Tie Besteuerung des notwendigen Bedarfs soll ur.t».: bleiben: »aber nur den Luxus zu besteuern, wirst nicht genug ab. Es gibt eben nicht genug Reiche. Jede Steuer, die einig»/, maßen ergiebig sein soll, muß auch allgemeine Bedürfnisse treffen. Tie Steuern, die die Einzelstaaterr haben, dürfen ihnen uiö.: genommen werden, sonst erschüttert mau die Reichsoecsanu»! ' uns damit die Grundlage des Reichs. Wir müssen die Steuern amoringen mit se:n denkbar geringsten Druck für die Steuer Zahler. Mn Rücksicht gerade hierauf war mein großer Anne Vorgänger von seiner Aiffangszeit an. von seiner Referendars- arüeit an. ein Anhänger der inüirekleu Steuern. Wenn die verbündeten Regierungen sich trotzdem auch zu der R eich s e rb j ch a s t s st e u e r ent schlossen haben, so wollten sie damit zeigen, daß sie nicht eigen innig sin», sonder», ausgechrocheneu Würstchen ent- gegenkommen. Eine Reichsein kommen- nnü Vermögenssteuer würde einen Eingriff m die Rechte der Einzeisiaateu bedeuten. Dem Herrn Schatzsekretär überlasse ich es. über die einzelnen Steuervorlagen sich näher auSzulassen. Als cS sich vor zwei bis drei Jahren um die Neubesetzung der Stelle des Schatz- sekrelärs handelte, sagte ich Sr. Majestät, Laß ich nur drei -Männer kenne, die den Etat aus dem ff verstellen. Der eine, der Abg. Richter sHeiierkelt), ferner Herr Afcheuberg, drittens Herr v. Stengel. Ich fügte hinzu, daß ich glaubte, Herr Richter »würde leider wohl nicht geneigt sein, die Stelle anzunehmen. sHeiterkeit.) Herr Aschenberg sei über die Jahre hinaus, wo es einem Spaß macht, einen solchen Posten anzunehmen sRuse links: Spaß lsi, also ist nur noch Herr v. Stengel der richtige Mann. Ebenso bin ich jetzt überzeugt, daß Herr von Stengel der Mann ist, seine Ausgabe, die Steuerreform, in gewissenhafter und gerechter Weise iu diesem hohen Hause durchzusiihren. Meine Herren. Sie be willigen diese Reform nicht für die verbündeten Regierungen. Diese haben die Vorlage auch nicht eingsbracht, wie ein leichtsinniger Student, der von seinem Later die Einlösung eines Wechsels verlangt. sHeiterkeit.) Was Sie bewilligen, bewilligen Sie vielmehr dem Lande, bewilligen Sie für die Wohlfahrt des Reiches und der Einzelstaaten. Sie vollbringen bannt ein»' eminent patriotische Tat. lBeisall.) — Staatssekretär Freiherr v. Stengel icgt eingehend das Bedürfnis einer Bermehrun/ der eigenen Einnahmen deS Reiches dar und begründet bain die verschiedenen Steuervorlcigen im einzelnen. Leider sprici'. Redner so leise, daß seine Ausführungen kaum >m Hause, oi»-. weniger aus den Tribünen un Zusammenhänge zu verfolg»-" sind. — Aba. Fritzen sZentr.) erkennt die vom Staats selretär geleistete Rcdearbeit cm, bedauert aber, dost; der Reichs tag so spät einbcrusen worden sei. jS-chr richtig!) Glaube irgenr- jemand, '»aß es möglich sein werde, den Etat bis zum 1. Äpr>» fertig,znitellen'? sR-iffe: Nein.) Dabei sei es wohl kaum ein »glück, sicher Gedanke des Staatssekretärs gewc;en, die Erträge de- neuen Steuerooriagen gleich in den Etat hineinzuarbeiten. D» - Reichstag werde seinericits die entgegengesetzte Prozedur vo: nehmen und die neuen Steuern wieder aus dem Eia; heran bringen müssen, damit we.sigstcns der Hanvtctat annähernd reck zeitig fertig,gestellt werden kann. (Sehr richtig!) Eine wiche Arbe - kann aber »sin allerwenigsten einem diätenloicn Hanse »ugemur- »»erden. Redner streift weiter die allgemeine politis cd- Lage. Der rii'si'ch-ßipanischc Krieg habe mancherlei veränber» Verbältnine geschaffen. Daß in Rußland bo»o wico.r istmei Rühe cinkehre, sei auch im deutschen Interesse zu wünicher Uobcr die marokkanische Angelegenheit, unsere, Stellung Japan, die Stellung Italiens zum Dreibünde usw. erwarte »'- noch Mitteilungen vom Reichskanzler. Unsere Beziehungen / England schienen ja jetzt wieder in ein besseres Gleis zu kow men. Wir haben nichts gegen England, aber England ma nch daran gewöhnen müssen, baß auch Deutschland überall , » der Welt seine wirtschaftlichen Interessen -wa'irntmm!-. Bezugs:»' der K o l»»u i a l p o I i t i k fordert Redner eins Reorganffattc- der Verwaltung der Kolonien von Grund aus, Äu^ d:e Ford ruugen ihres T o lera n z a n trags würde.» leine Freund»: sie» - wieder zuriickkommen müssen, so lange, bis sic erfüllt seit» lieber die Anwrnche der MisiRrverwaktuna. betreffend Penzione wesen, Äendernngen im Servis -und erhüyte Ouarsierlentungc- Em'chädigungen werde sich iu der Kommission eine Einigung er sielen lasten. Die Begründung der neuen Fobderijugen fü die Mariile >«i '«gr knapp: seine Freunde warteten noch nähere Begründungen »rb und würden dann L!e Forderung»:'- ernst und ruhig, aber auch wohlwollend griffen. Die F iuan z retorm und die neuen Steu.«.'Vorlagen -»'.'.»r/geud, glaubte-» 'e.ne Freund»', daß der Bedarf an neuen Einnahmen weit uk-» - 2M Millionen vom Schatz'ctrslär viel zu hoch ge'chätzt se- Seine Freunde würden nicht Anstand ucn>rnen, von den neu» » Steuern die eine oder die andere, je nachdem sie «S für notig Hielien, zu streichen., Tabak- und Bierffeuer-Erhrhungen feiest eins Belastung des Massenverbrauchs, und dagegen batte» sich »eine Freunde beim Flatterig»-tt-izc von EDO ausdrücklich erklär Dieses Votum sei für seine freunde noch jetzt programmatisch Bein» Tabak würde die Sach»: vielle.ch.r anders liegen, wenn man zu einer Wertsteuer schritte. Beim Bier, würden, sein- Freunde zwar einer Staffelung der Sreucr zuflimmen können, isichr aber einer so allgemeinen starken Mehrbelastung des Bierkonsums. Ein« Niedrighaltung der ungedeckten Matrrlular- beiträge sei auch seinen Freunden erwün'cht. nicht aber könnten sie eine Ausschaltung der MarrikularLeitröge bezw. die Fest setzung eines Maximums derselben akzeptieren Werden einzeln»' Steuervorschläge beseitigt, so müsse natürlich Ersatz geschaD werden, und dann habe er namens seiner Freunde zu erkläre:- äußerstenfalls würden sie bereit sein, auch die Erbänfäll? der
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