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Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-21
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
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re» MW»««» kn ekn schlechte» Licht Nelltea.. «uch war emtlttett worden, das da» Kind a« sog. Vett-tan» leid« und mit Wrssm der Mutter einen falschen Grund Mr eine nicht zu entschuldigende Schulversäumnlb angegeben batte. Der Lrvrerin war Letzteres nicht bekannt gewesen, und da da» Mädchen sonst noch nicht aus Lügen ertappt woidrn war, so erfolgte die für das Kind günstige, beeloigtr Auslage der Erstere», welche mttwlrkle. daß der Angeklagte verurtyeilt wurde. Aus Grund der neuen Ermittelungen erwirkte der Berldeidiger jedoch da» Wiederauinahmeverladren und dir einst weilige Haftentlassung des Verurcheilten. In der neuen Verhand lung vor deoi Landgericht wurde Krause frelgesproche» und eS wurden ihm sümnrtliche Auslagen erstattet unter der Begründung, daß. wenn dem Gericht schon in der ersten Verhandlung der »wrisel- baste Charakter de» Mädchen» bekannt gewesen sei. schon damals bätte eine Freisprechung rrsolgen müssen. Tie Mutter des Mäd chen» aber, eine Frau Reichet. welcher erwiesenermaßen der lügen- bastr rmd unmoraliichr Charakter ihrer Tochter in der ersten Ver handlung bekannt gewesen war. wurde beim Verlassen dcsGerlchts- saaie» wegen dringenden VerdachreS de-Meineides vrrhasiet. Oesterreich. Im niederösterreichilchen Landtage theüte der Landmarichall »rit, dah iämmtliche die Vereinigung der Stadt Wien und der Vororte betreffenden Gesetze die kaiserliche Sanktion erhalten hätten. Die Mittheilung wurde mit begeisterten Hochs aus den Kaiser ausgenommen. Ter Abg. Dorh und Genosse» haben den Antrag einaebracht, die Regierung auszttsvrder». bet den österreichisch-deutschen HandelSvertraaS-Berhandluiige» auf die Be seitigung der deutlchcn landwiilhichafllichcn Zölle und aus die ttiiililichste Beschränkung der russischcn und der niniäniichen Vieh- Elnsuhr, hingegen ans die inöglichstc Begünstigung der Vieh ^Aus fuhr nach Teutichland und der Schweiz hiiirnwlrkcn. Einen eigenartigen Nutzen der Koch'jche» Liimphc für Zivecke der Diagnose habe» die Militärärzte herauSgefniidcn. Im Wiener Mtlitürkasino erklärte der GeneratllabSarzt Podrarkß: Bisher konnte man bei Nekrntirungcn a»s dem Affenlplatze nicht mit voller Be stimmtheit anssi'rechen, ob der junge Man», von dem man die« vcrnluthcn niock>te, wirklich tuberkulös sei: jetzt weide ein solcher Zweifel nicht mehr möglich sein, denn aiS diagnostisches Mittel wirke die Lvinove ganz sicher. In Wien ist es bereits zum zweite» Male den Antisemiten ge lungen, die Wahl des zweiten und dritten Bürgermeisters zu ver eiteln. Da z» einem entscheidende» Wahlgangc 80 Stimmen noth- wendig sind, diePhilosemiieii jedoch nur über 76 verfügen. so blie ben die Erstcren der Wahl einfach fern und erklärten, ihre Stimmenthaltung/» lange fortsuhren zu wollen, bis ihnen zur Vertrclnnu der Minorität ein Bürgermcisicrvostcn concedirt würde. Unter diesen Umständen ist die Auslosung des Wiener Gemeinde- ratheS nicht unwahrscheinlich. .Arisch - jüdisches Blanblnt." Unter diesem Titel bringt deS Rabbis Bloch .Ocslcrrcichilche Wvchci»chr>st" »nt sichtlicher Schadenfreude folgende Noiiz: .2i» Jahre 1800 sandcn zwilchen christliche» Aristokraten und Mädchen jüdischer Abstammung fol gende Ehen statt: Gras .Her HotvnSki heirathele «in 10. Januar sn Prag die Tochter des StaatsrathcS Johann Bloch und der Emilie geborenen Kroncnbern: Gras Georg Orßich de Sziavctice ehelichte am 14. Juli in Wien Katharina, erste Mimiken» der Wiener Hosopcr. Tochter des Jacob Martin Abel >„,d der The resia geb. Goidmann: Prinz Wladimir Woiniecki führte am 29. Juli in Warschau Marie, Tochter des vcrsischeii Generalkonsuls Eduard Epstein und Thercsie geborenen Puinska. zum Traualtar." Frankreich. Bei der letzlc» Ka»ii»e,vcrh»»d!uug über Wic- derziilnssung geistlicher Krankeiipflegeriiincii in den Spitälern kam es zu lärmenden Szenen. AlS Gras Do»villc-Mt<illejcn die Red nerbühne betrat, um gegen die KraukciN'slege der geistlichen Orden zii sprechen, cinpsingeu ihn die Ultraniontane» mit einem roildc» Jndianergchenl, das »liiiulcnlaiig daiievie. Ais er sich mit großer Stimmciitfaltttiig Gehör ocischatsei, koiiiite, brüllte er: .Thicrslim-- men niachcn mir nicht bange." Von der Rechten erwicderte man ibin: .Em Sturzbad aus leiiicn Kvpi ! Man gebe ihm die Brauie!" dffach ihm versuchle der Ullramoutane Bandrv d'Asson zu brechen, doch zur Vergeilung schrie, klopsle und trampelte die äußerste Linke ihn nieder. Tic Abstimmung zeigte übrigens, das; die Kammer mir 176 UUrainontanc gegen :M Gegner des KlcrikalismiiS zäblt. > Wie leicht man in Paris Aufsehen erreaen kauu. beiveist fol gende Geschickte: Ein heiterer Vorfall ictzic die Polizei mid in gewissem Grade auch da- Minislerinm des Ac»ßc>en in Bewegung. Im .Grand Hole!" Ilieg ein Herr ab: er war von ziemlich hoher Gestalt, hatte eine gewölbte Stirn, starke Augenbraue», viele Faste» unterhalb der Augen, eine kurze Rase und einen weiße», nach ab wärts gerichteten Schnurrbart. Ter Heir ging nachdenklich mir vorgcbengtcm Kopse soaz creu. Ein Mitarbeiter des „Reckieal" klaubte in ihm de» pursten Bismarck zu erkcnuc!,, und da eö hieß, Graf Herbert Bismarek fei kürzlich nach Paris gekammen, um da? Terrain z» jondiren, ob der Inest, ohne Unamichmlichleitc» nuSgesrtzt z„ sein, nach Eannes zu längerem Anfaiiihallc reisen könne, so hielt jenes Blatt die Meldung für wabricheinlich. In Folge dessen begaben sich auch die Mitglieder der Geheimpolizei in das Hotel. Vergebens bclheucrle ein Beamter deS „Grand Hotel", er kenne diese» Gast, derselbe habe bereits ü» Hotel ge wohnt und sei Herr H. aus Petersburg. Die geheime» Agenten blieben dabei, es sei Fürst Bismarck, und In dicieni Sinne wurde auch der Potizcivräsckt verständigt. Als Herr H. in de» Salon trat. likfen die Leute zusammen, um ihn nnzniehen. Es schien ihnen, daß er nicht groß und nicht alt genug sei. cme» z» klcmeii Kopf und „och zu tuet braune Haare habe; trotzdem hicHen sie ihn eine Zeit lang sur den Jülstcii Bismarck, Herr H. halte davon keine Ahnung >i»b ging nachdenklich ans »»d ab. Endlich über zeugten sich auch die geheimen Agenten von ihrem Jrrlhume. Ans dem Ministerium des Aenßern langten unterdessen »nzäbüge An fragen ein, ob cö bekannt sei, daß Bismarck in Paris weile. Hier wutzte man Anfangs inehls Bestimmtes und konnte erst Ausschluß geben, nachdem sich das Mißverstand»»; aufgelläit hatte. AuS Judockina ciiigegaiigciie Nachrichten berichten über eine vom General Godin niit Erfolg unicrnammeiic Expedition gegen die Piraten, webet die von den Piraten besetzt gewesenen Orttchaf- tcn Eaothuoiig und Tindno eingenommen wurden. In der Gesellschaft sur praktische Medizin lheiltc Tr. Petit mit, er bade mit Hilfe von Ebemileru ans »mthelisihem Wege eine Flüssigkeit bergeslellt. welche dem Kochin derar! gleiche, tos; selbst die minutiöseste rbcmiscke Analhse einen Unterschied zwischen beiden Flüssigkeiten nicht Nachweise» lönne: Versuche »lit der Flüssigkeit an Tlneren seien bisher nicht unternommen wenden. Ein „das scanzöiisch-riissische Bnndniß" nberschnehciier Artikel des „National" knüpft an den Toast an, welche» der vv» der fran zösischen Regierung nach Petersburg entsendete Ingenieur Maistiii misgevracht hat, ansviclend ans den Tag: „wo es nns crlandt iet» Wird, mit linieren Freunden, die wir die Franzose» des Nordens nennen, znsaninicnzntrcssc» und ihnen den Brudcrkiiß aus jenem Schlachtselde zu gebe», wo gleichzeitig die niorgeiitändijche »nd die abendländische Frage ihre Lölling siitden Wied, ans lenem Schlacht- felde. dessen Nanien die Zuknufi nenne» wird, aber das sieh sicher lich rwischcn Weichsel und llr'bein tesindel". Und nachden'. der „National^ diese „valrintischen" Wolle Mailsinch »»gezogen bat, fügt er bin;«: „Er isi in der Tbat undenkbar, daß ein offizieller Abgesandter unserer Regierung eine io bestinnnic Frag: zu sülircn gewagt bätte. wenn er dazu nicht ermächtigt worden wäre. Von jetzt ab betrachten wir das iranzosrich-ntiistche Blindniß ativ als ge schlossen . . A»S diesem Gunde bezeichnet cs der -National" auch als gerechtserltgk. daß Frankreich sein rauchloses Pulver dem russischen Freunde überlasse» habe, wns'ivnsi sehr gefährlich gewe sen wäre und auch der Regierung eine schwere Vcraniivartnng aus- erlegt haben würde. „Wir haben van jetzt ab", mit diesen Worten schließt der Artikel, .keine ankere Aufgabe, als zur Befestigung dieser Union bcizntragcn". Am TonnerSlcig entstand in der Verhandlung deS Ehraick- Bvmpard'schcn Prozesses Autruhr und Gctöie. Tie Verilieidigung batte den Plnickturarzt Voisin als EnIlastiingSzcngeii vorgcladcn. Voisin aber verweigerte unicr Anrnfuiig des Berufsgeheimnisses die Aussage. Als der Vcrtkcidigcr der Bompard Hiera» weitere Ausführungen knüpfen wollte, legte ihm der Gerlchlsvorsitz^idc etwas schroff Schweigen gns. Dagegen erhoben die Zuhörer hef tigen Einspruch mit Knurren, Pochen, Zischen und Pfeife«, ganz wie im Tingcl-Tangcl. Natürlich beuch! der Vorsitzende sofort die Räumung deS Saales, doch wurde vcr Befehl derart nnsgcsührt, daß einige Zuhörer in der Nähe der Thür, die sich ganz ruhig ver halten hatten, hiunilsgedrängt winden, während das feine Publikum der Sitzplätze, von dein der Lärm ansgcgangcn war. unbehelligt blieb. Am nächsten Verhandlungstage winde die Frage erörtert, ob die Bompard das Verbrechen nntrr dem Einflüsse von H»p»o- tiSmuS begangen habe. Pros. LiogriS begründete die Ansicht, die Tbat könne unter der Herrschaft einer Suggestion verübt worden sein. Der Antrag dcS Vcrlbcidigcr? der Bompard, mit Letztem be züglich des Hypnotismus vsscniliche Experimente vorziiiiehmen. imnde vom Gerichtshof abarlchnt. Ter Vertreter der Eivilpaitei. Advokat Tcmet, lichtete Name»? der Töchter Gonfsö'S bcwrgle 1 te ^dke Erschtvorenen und fordert« Mal!««' Zwischen dem Sekretär EriSpi'D, Mayor, «nd dem AbtheilunaSvorsbrnd im Ministerium deS Unterrichts, Luga, fand rin Säbrlvuell statt, bet dem Luga am Kopse verwundet wurde. Eine Barke, welche während heftige» Sturm- über die Meer enge von Messina setzen wollte, kam zum Sinken: 5 Personen büß ten dabei das Leben ei». Port«»al. In Portugal scheint man infolge der neuere» Ausschreitungen Englands in Attika sehr kriegslustig zu sein. In den Gewehrfabrikcn und Gcschükgitbercien wird bei erhöhter Ar- liciterzahi Tag und Nackt gearbeitet; ein Kriegsschiff wird mit den bisher fertig gestellten Armaturen nach Mvzambigue abgehen. Der König Dom Carlos empfing eine Abordnung der Liga Liberal, welche im Begriff Ist, ein starkes JrrtwtlligrnkorpS sur die Ko- lvnieei, nuSzurüsten. Belgien. In der durch ihre zahlreichen Unfälle berüchtigten Grube Eicoussiaux in Dour bat sich, wie kurz gemeldet, ein gräß liches Unglück zuaetragen. Bierzrbn Bergleute, darunter zwei junge Frauen, welche zum ersten Male eingesahrcn waren, hatten »ach beendeter Arbeit im Förderwaacn Platz genommen, um hinaus befördert zu werden. Während sich dieser Wagen in Bewegung setzte, wurde ein leerer, 2500 Kilo schwerer Förderwage» herunter- gelassen, aber in Folge des scharfe» Frostes brach das Kabel und der teere Wagen stürite mit schwindelnder Schnelligkeit hernntcr. In einer Tiefe von 645 Metern erreichte derselbe den die Arbeiter enthaltenden Wagen' alle Vierzehn wurden buchstäblich zermalmt. Unter de» Tobten befinden sich acht Familienväter, welche 24 Waiien hintcrlajjcn. Eine Untersuchung ist eingelcitct. Engkand. Nach 15monatlichen eifrigen und beharrliche» An- strcnguilgen ist cS der Londoner Handelskammer mit dem Beistände von leitenden Mitgliedern der Aibcilerklasjcn gelungen, das erste .Londoner Siihncamt" zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Kapital und Arbeit zu bilde». Kapital und Arbeit sind in der neuen Körperschaft gleich vertreten, elfteres durch Arbeitgeber, welche die Handelskanimer wählte, letztere durch Arbeiter, welche Gruppe» von Gewerkvcrcine» ernannten. A» der Wahl der dem Arbeiterstande nngehörigcn Mitglieder waren 52 Gewerkvereiiie bc- tbeiligt. Der erste Vorsitzende, Bonlton. ist ei» Arbeitgeber, der Viee-Vorsitzende. Mattos, ein Eisenbahnarbciler. Ter Londoner Grafschaftsrath ist in der Körperschaft durch Sir John Lnbbock und Fenwick vertreten. Sir EharicS Tilke hielt vor der statistischen Gesellschaft in London eine Vorlesung über das Armee- und Marine-Budget der E»roväiichen Mächte. Sir Charles griangie zu dem Schlüsse, daß England für eine viel kleinere Landmacht weit mehr zahle als Frankreich, Deutschland. Italien und Rußland. Dagegen glauble er, daß die Ausgaben für die briliichc Marine im Vcrhältniß zu den erzielten Resultate» ständen und das Marincbudget nicht ge kürzt weidrn dürfe. TaS britische Landheer gebe dem Lande nicht de» Schutz,, wie das anderer Staaten, welchen es namentlich in Anbetracht seiner Kostspieligkeit gewähren sollte. Die briliichc Feld- wie reitende Artillerie sei viel zu schwach. Die Organisation sei so nngenügend, daß England niemals kriegsbereit sei. Für 75,000,000 Psd. Sterl. jährlich erhalte England eine prächtige Flotte, aber kein Landhccr im modernen Sinne des Wortes. Wie ans London grichrichen wi»d, herrscht m allen Theilen Großbritanniens ieit einigen Tagen intensive Kälte, wie sie Jahre lang nicht dugeiveie». In den Teichen des Londoner Parks wird Schlittschuh gelanien, ein Vergnügen, das die Bewohner der eng lischen Hanplstadl seiten und dann nicht lange genieße» könne». Die Meteorologen sind der Ansicht, daß die Kälte noch einige Zeit anhallen wird. Infolge einer Anstauung von Treibeis ist die Themse bei Richinond zugefioren, was seit Jahren nicht vorge kommen ist. Parnell erließ ein heftiges Schreiben, worin er die Partei Gladüone's anklagt, Irland zur» Knechte Englands zu erniedrigen. Parnell erklärt lebe Verständigung zwischen Irland und England für »nmöglich. Das Schreiben schließt mit den Worten.- .Iri sches Volk, liefere mich nicht den englischen Wösten ans!" Tie Feriisprechverhiiiduiig zwischen London und Paris wird voranssichilich am 15. Februar eröffnet werden. Eine Unterhaltung von 5 Minuten wird etwa 20 Fr. kosten. Nusklnud. Tie jüngst veröffentlichten fünf Artikel des neuen Jiideiigeictzes Hilden nicht alle wichtigen Bestimmungen desselben. Der Eniwulf enthält im Ganzen 45 Artikel, welche in Abichnitlen l'crathe» werden. Ter jetzt vorliegende Abschnitt enthält drei Vor schläge. Einer ist zu Gunsten der Inden, da er die Linie in der Eniscliinng von 50 Werst von den Grenzen, außerhalb welcher die Inden bislang nickt wohnen dursten, abschafft. Tic anderen zwei weisen jüdische Handwerker. Apolhckergehiiicn und Apolheker-Lchr- llnge, Lvkkvigchisten, Zahnärzte und Hebammen ans allen Orte» außerhalb der de» Inden zum Wohnorte angcwicicne» Kreise ans. Ausnahmen werden nur mit besonderer Erlnnhniß deS Ministers des Innern gestattet; von diesen sind aber Kinder aiisgcschlosicil, sobald sic volljährig werden oder nicht io brgünjltgle Inden ehelichen. Bei einem letzthin in Petersburg slatigchable» Banket ehe maliger Zöglinge de? Poltawa'schc» Kadettenkorps machte General Ftlipenko die Mittheilung, ähnliche Idee», wie sie der Kaiser Wil helm jüngst i» der Schuikonsereiiz zu Berlin cniwickcile. seien in einer Jnslriillion des Kaiicrs Nilokans für die militärische Bildung dargclegk worden. Diese Instruktion lei eine bibliographische Sellenucit, werde aber veröffentlicht wecken. Aus verlranüchem Wege wurde dem An-schuß der englischen Versammlung gegen die Judenverfolgungen »ahcgclegt. keine Ver treter nach Petersburg zu sende», da i!„e schriftliche Kimdgebiing weder vom Ezarcn. noch von eine»! Vermittler ciitgcgciigeiivmmcn werden würde. Man glaubt i» leitenden Kreisen. England würde cS bei der Londoncr Vernnnmliuig bewenden lassen. Tie Zolltaris-Koinmission nahm die Erhöhung deS Zolles aus landivirthlchaftlichc Maschinen und Geräthe von 50 ans70Kopeke» pro Pud an. Türkei. Einen ganz besonders herzlichen Empfang fand das deutsche Schiilgeicbwivcr i» Eviistantinopel. Ter Slistan iah nicht »nr die Offiziere wiederhol' Pei sich, sonder» verlieh auch dem Eontreadniiral Schröder das Grnßkreuz des Mcdschidie - Ordens »nd den Offizieren andere Auszeichnungen. rlinmänie». In der Kaniiner beantwortete bei der Sbezial- debatte des Adreßciitwiirss der Minister des Answnitigen dieAns- sühliingc» der Opposition über eine angebliche Miliiärioiwenliv» mit Oesterreich-Ungarn und über das Schicksal darin Ungarn leben de» Rumäne». Eme Milllärkanvc»t«oli besiehe nicht; so lange die Tripelallianz den Frieden aistcecht balle, werde Rumänicn iniiBe friedigung die erzielten Resultate ivalirnehmen. Bei dem Eingehen einer Allianz werde Rumänien sich nur von eigenem Jntclesse lei ten lasse». Was das Leben dcr Niiinäiicn >» Siebenbürgen de.'rcssc, so habe die Regierung kein Recht, sich in die inneren Angelegen- heilen eines bcfrenndeien Staates zu mengen. GkNIstki». Nack einer Meldung des .Bureau Reuter" be- zifserl das Budget für ist!» die Einnahmen aus 9.820.000 Pfund. »u«st ««d Wissenschaft. ronkünftle,verein. Do» Proaramm de« -weste« Aussührung-abendS. welcher durch die Anwesenheit Sr Maiestär de» Königs und Ihrer König!. Hoheiten Prinz Georg nnd Priii- zesil» Amalie, Herzogin in Baßem, anSgezeichnet winde, beherrschten Haydn und Mozart. Von Erst««» gelangte ein Trio «Nr I, (1-cturs für Pianoforte. Violine und Violoncello zur Aufführung, ein graziöses liebenswürdiges Werk, da- in allen seinen drei Sätze» nur Schönheit und Wohllaut ausströrnt. Meisterlich, wie es empfunden, wurde er von den Herren Concerlmelslec Prof. Nappoidi, Concerlincister Grützmacher nnd Kammervirtuos Heg wiedcrgegebeii. Tie Führung der einzelnen Stimmen und daS Zusaniinenipiel der genannten Künstler war von einer Perfektion, die schwerlich übertrosscn werde» kann. Dem Trio folgte eine Sonate i» V-moll lop. 108) von Brahms. Sie ist die dritte und neueste deS Meister- nnd zeichnet sich durch Feinheit und Eigen art der Erfindung und fröhlich heilere Stimmung aus. Dein noble», melodischen Adagio wohnen Anmutb. Innigkeit und eine Begeisterung inne, die sich unmittelbar aus den Hörer übertrage». Der geistvolle dritte Satz und das Finale sind ganz dieses Adagios würdig undAsleiiipeln das Werk zu einer der schönsten Kcnnmer- iiiiifik-Conipositloneil der Neuzeit. Für den glänzenden Erfolg der Novität waren die Herren Concertmeister Feigrri »nd Pianist Jo hannes Schubert mit ihrer ganzen Kiinstleischast cingctrete». Die Hauptnumnicr des Abends brachte Mozart mit seiner dreizehn- stimmigen Serenade (I1-äur) sür2Lboe». 12 Elarinctten, 2 Bassel- Hörner. 4 Waldhörner. 2 Fagotte »nd Contrasagotk, unter Leitung deS Herrn Generalmusikdirektors Schuch von den .Herren Kammer musikern Viehring, Grimm, Gabler. Schneider, Lange, Förster. Hübler, Ehrlich, Franz. UHIeiiian», Bräunlich, Schmidt und Strauß vollendet schön gespielt. Tic Serenade, weiche man nur selten z» hören bekommt, besteht aus fünf Sätzen, von ivelchcn ein jeder w form- und tonschön gefaßt ist, daß man in Verlegenheit kommen würde, wenn man einem davon den Vorzug geben jollle. Mozart haucht hier de» Instrumenten den sehiilnchtsvoilen Athein der menschlichen Stimme ein nnd überall singl'S »nd klingi's nach der Weise des Meisters, der ebenso Genie als Wissenschaft und ebenso viel Wissenschaft als Genie be'csscn hat. Nennt man auch Beethoven den größten der Musiker, so bleibt Mozart doch der Einzige — mag man von ihm höre», waS man will, immer wird man zu dieser Anerkennung wieder zmückkchrcn iniissc». Er hat diese Er hebung neidlos von allen Seiten erfahren, von Beethoven bis Schumann, von Weber bis Wagner haben sich die Musiker aller Lündcr vor seinem Genie prosternirt und sogar der leichtlebigste und mißgünstigste aller Eompoiiisten, Rossini, lagt in seinen Me moiren: .Von allen Musikern gicbt es für mich nur einen Mozart — er ist der Einzige. Werde ich aber zu ihm in'S Paradies ein gelassen werden? Sirast »ister Herrgott auch die Musik»",,,den nach Verdienst, so erzittere ich für mich, denn ich habe in meinen Over» viel gefehlt und bin sozusagen nur ein »nisikalischkr Bummler (Bo- gabondo) nnd ein verdnmmiingswiirdiger Jünger meines erhabenen Vorbildes gewesen. Vielleicht aber finde ich doch Gnade für das wenige Annehmbare, was ich geleistet, nnd Mozart in seiner himm lischen Erhabenheit bittet am Ende noch in Person für de» Armen nach Recht verdammten." Tic Mozari'schc Serenade fand eine begeisterte Ausnahme. Herr mann Starcke. s Die König!. Hosopcr giebl beute mit Lern .Trompeter von Säkkingcn" das Köllcr'sche Weihnachtsmärchen .Ter Kinder Weibnachtstraum". Die Vorstellung beginnt halb 7 Uhr. -ß Im König!. Schauspielhause verabschiedet sich heute Friedrich Haase als Hauptnimin von Poscrt in Jfsland's Schauspiel .Der «Vieler". f Friedrich Haase wurde vorgestern Gegenstand einer seltenen Auszeichnung. Herr Geh. Rath Bär überreichte ihm im König!. Schauspielhause während seiner vorletzten GMpi'el-Bor- slellniig in Erinnern»» an das ab'olvirtc erste Tccciiniiim seiner Ehrciiniilgliedichast des Königs. Hoslhcalers die goldene Medaille „be-no morontilnw" am Eomthnrband des AlhrechiSvckciis zii tragen. Diese nur ganz jetten verliehene Medaille, »nt welcher seit langer Zeit Niemand ausgezeichnet wurde, ist älter als die Medaille „virtuti et inzzenio" und bedeutet eine Anerkennung ganz besonderer Art. Ganz abgesehen von der künstlerischen Bedeutung oesHaase'- schcn GasOpicts. hat das cclebre Ehrenmitglied »njcrer Hosbühne in der »ngüiisligslc» Thcalcrzeil, als welche die Zeit vor Weih nachten immer zu betrachten ist, thells vor gänzlich ausverkauften, iheils vor glänzend bcftichien Häusern gespielt. s- Nächsten Mittwoch, am heiligen Abend, bleiben die König!. Hofthcater g e s ch loisc n. 7 Im Rcsidenztheater gelangt heule das brillante Weihnachts märchen .Ha»»et »nd Grctel im Pfesferkiichciihänschen" von E. Karl zwei Mal zur Aiffftlhrnng; Nachmittags ä Uhr und Abends halb 8 Uhr. Beide Vorstellungen finden zu ermäßigten Preisen statt. Tic allerliebste Fabel i» ihrer geschmackvolle» und reichen Ausstattung ist Groß und Klein warm zu empfehle». Für die Weihiiachtssciertage hat die Direktion die Paffe „Gebrüder Bock" von L Arrongc und Rosen aiigeietzt. W v ch c» spielPla n der König!. Hvslhcaler. Altstadt. Sonntag : Ter Trompetcr von Säkkinge». Ter Kinder Wcihnachts- tranni. (Ans. halb 7 Uhr.l — Montag: Lohcngrin. (Ans. halb l 7 Uhr.) — Dienstag : Geschlossen. — Mittwoch: Geschlossen. — Donnerstag: Tannhäiilcr. , sÄiif. halb 7 Uhr.» — Freitag: Tic ReainikNtSlochlcr. Ter Kinder Wechnachtslrnnm. sAns. halb 7 Uhr.) — Sonnabend: Der Rattenlängcr. — Sonntag: Oper. Ter Kinder Wcihiiachtetrauni. Neustadt. Sonntag: Ter Spieler. Hr. Haase. a. G. lFür die Abonnenten des 24. ds.) — Montag: Großstädtisch. — Dienstag: Der UnlerstaatSsclrctär. — Mittwoch. Geschlossen. — Tonnerstag: z. E. Künstlernamen. — Freitag: Tesgl. — Sonnabend: Maria Stuart. sAiff. halb 7 Uhr.) — Sonntag: Künstlernamen. st Schneller als eS noch vor Kurzem möglich schic», können »iimnehr in derKönigl G c m ä ld c ga l c r i e, nachdem auch die sich über das ganze zweite Stockwerk erstreckende moderne Ab- tlieilimg neu geworden ist, die neuen Galcücsälc in den ehemaligen Räumen des MuienmS der GypSabgüsse schon morgen. Montag, den 22. Tez., eröffnet werde». Wie schon kürzlich anssührlicher gemgt wurde, sind hier alle Bilder a»S dem 18. Jahrhundert zn- lammciigeslellt. Zur Orienliriiiig des Publikums sei Folgendes zu bemerken: Ter besondere Eiagang z» den »cuen Galerieräiinicn liegt in der Milsciimsdlirchsahr!, dcm bisherigen zxi»gang zur Ga lcrie gegenüber. Tic Einlaßkarten an Zahltagen, weiche für beide Ahtbcstiingkii gelten ine werden a» jcvrm Eingänge gelocht), werden jedoch »ach wie vor mir an ihrer bisherigen Ausgabestelle im Haiiplvestihül der alte» Räume verabjolgt. dagegen sind an beiden Eingängen Garderoben eingcrichiet, an denen »nck Gegen- mmken für die inicittgclltichc Benutzung der gegenübeiliegenden Garderobe abgegeben werde». 7 Ter Herzog von Anlialt-Tcssa» hat Fil. Malten nach ihrem in Dessau mit Begeisterung ausgenommenen Gastspiel per sönlich den Oiden iiir Wissenschaft »nd Kunst verliehen. aS neue Ballet „Ein Ta n zmärehcn " von Gaul und Haßreiter hatte bei sciiicr vorgestrige» krste»/!l»silihrling in der dic AiiSjzabcn ans 9N2»,0)0 Pfund: der Uebenrlun! wird ans; Wiener Hvlopcr cinen bedciilciikcn Erfolg. Trotzdem ging diese .500,000 Pfund ge,cbatzi. 'Bon letzterem sind RMOck'P,nnd durch die P^mu-re nicht olaie Fnrcht nnd Lch.ecken ab. Kur; vor Beginn Koiiverlirmigen von IGM erzielt wockcn. )ie dime« d.ia.'c ohne j Vorstelliing brach Feuer aus. das alle Betbeiligten in die Yienchinlgniig der Mack-e mchc verivendek weiden. Nenerliel, ivnr-. Ael,ürzi:ng wart. TaS erste Bild war bereits gestellt, als de» Steuern ,», Betrage von 50.000 P,»nd aegcsckafft. wodiirch! Gardciodc,ii»»>cr der logen. Ballellinder, wo nngesäpr Ver lust Herabsetzungen anderer Slcuein die Geiaiiniiliediikilon l800s,E,i mnociend waren, eine Flamine hcrailsichlng und ci» Kostüm 22o,000 Piniid beträgt. Z» den Ertlarnngen zum Budget wcroen rnlzündeie. Tic 'slnivesendcn c>gln:c» in >a>ender Eile die Flucht die durch die Konvention von 15-,5 veranlagte» Enstchranknngeii in k^»„irn »iir niit .»sühe gerettet werden. Ter Feuciwelir ge- es streng krttinit, wert ste die Re- der Fi'iiaiizverwaltniig des Lande _ gierniig gehindert habe», die durch die gegenwärtigeFinanzlagrge botcneil Vervefferungr» eiiizusühreii. Amerika. Ter Expreßzng von Olsio entgleiste ans der Boiittvarbrücke, welche dabei einstürzte. Acht Personen wurden gctödlet, viele schivcr verwundet. lang es. den Brand sofort zu löschen und die Vorstellung konnte ihren Anfang »chuicn, ohne daß das Publikum von dem Vorfall Kc»nl»iß erhielt. lieber die Vertbcilinig des diesmaligen S ck i! l cr p rc i s c S, die bekanntlich über de» bestimmten Termin Po. Nopciiibcii hinans- gcschvhen wurde, veilankek nencckings, daß es gir nicht in der Ans Pillsbing wird rin cigenthnnilicher Unfall gemeldet ; Absicht liegt, dcn Schillerpreis a» Tramaliker gelangen zu lassen. Einige elektiische Drähte winden vom Sturme hernhgeweht, und drei Pferde, die mit denselben in Berührung kamen, blieben auf der Stelle todt. während mehrere Personen schwere Verletzungen davontnigen. Die elektrische Straßenbahn hat auf Webling der Behörde» ihren Verkehr zeitweilig eingestellt. Argentinien. L«s Piirtament begann die Beralhiing der Gcsctzeniwüise ocü Finanzmiiiistecs, betlcfsciid die Einlührmig bo» 5-Prozcntigen. vollsiändig in Gold zahlbaren Ausfuhrzöllen, die Einführliria vo» Eiii'nhrzvlle» nnd m-ncr Steuer» ans die Herstell ung von Alkohol, Bier. Cigarren. Streichhölzern, hoher Pateut- stcucrn ftir anSivärlige Vcrstcheriiiigsgciellichailcn nnd einer 2-pro- zcntigcn Steuer anf Ollttliaheil in den Privalhanken. Afrika. Tie neue Eisenbahn, welche den Ornnge-Freiitaat mlt dem Effenhghnnctz dcS Kav der nuten Ho>-nnng verbindet, winde dem öffentlichen Verfehl übergehe». Es solle» vielmehr, wenn bettelbe diesmal über ha not zur Verlheil- img gelangt, »ichrere Lchnilsteller, die aus novellistischem re. Ge biete Hervorragendes geleistet habe», dafür in Aussicht genommen weiden. 7 Herr Dr. Otio Tcvrient will in einer Schrift gegen dcn Oäeiicralliilcndaiile» Grasen von Höchberg 'eine sah unterbrochen« Thäligkcit als TIrcktor des König!. Schauspieles z» rechtfertigen suche». ck Auch im Koiistaiizer Stadttheater sind die weiteren Ausfüh rungen von Wildenhriich's „Hniivrnlcrchr" polizeilich unter sagt worden ß Ter h-koiiiite Nomanichiisisteller Adolphe Bclot ist am Tvnneislag in Paris geslorbc». In Mitarbeilerichast mit Tandet n. A. hat Vclot nehcn seinen zahlreichen nnd gern gclerciicn ff,'o- iiianen auch eine Anzahl Kvliiödic» geichricbe», die mit Veiiall ails jdeii dentichenBilinic» gegebenwiirdcii. Z» dcn bekairntesten dies« ^ Bühnenarbetie» gestört „Cäsar Girodolch Testament" i-ii j I -' . I U rs ,9 I
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