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Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-21
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.12.1890
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-«öffnet sein zwemial statffinden. Irn .Daheim 2. Adtl ' in demselben Umfange Packe lbrstrllung win> wie an den Werktage» an diesem Sonntage ^ für Arbeiterinnen' (Johannes Bereit», 2. Adthellung) wurde am 19. d. M. daö Christfest in üb licher Weise gefeiert. In Vertretung der Hoden Protektorin des Verein-, Ihrer Maicstät der Königin, war Ihre Königs. Hoheit Prinzessin Mathilde »ilt ihrer Hofdame, Freiin v. Gärtner, er schiene». Nach Begrüßung Ihrer Königs. Hoheit dnrch den Aus schuß und einem einleitenden religiösen Gesänge der irn «Daheim' »uigenomincnen Mädchen erfreute Herr Üonstttorialralh Dr. Kühn dnrch eine herzliche, warme Ansprache. Die den Mädchen dnrch die Huld Ihrer Majestät der Königin und zum Tdeil au» de» Mitteln des Vereins gebotenen Geschenke, welche in der Tl>at Nützliches und Angenehmes vereinigten, wurden von den Beschenkter, mit unverkennbarer Freude entgegen genommen. Ihre Königliche Hobest bekundete, in buldvollncr Weise sich mit den Damen des Ausschusses und vielfach auch mit den Mädchen und der Haus mutter unterhaltend. ihre rege Dbeilnahme an dem frohen Feste. — Ein Gerne in de tag iür die Bezirke der König!. AmIS- hauvtmannichaste» Dresden A ltstadt und Dresden-Neustadt wnrdc am Freitag im weißen Saale des «Italienilche» Dörfchens' hier »bgehaltc». Unter den zahlreich erschienenen Geine»idcvcrlrcrern welche » MI- der send ssen e aus den schwimmenden Eisschollen fliegen und auf den folgenden L u'm dann zurÜchast,egen ünd auf den fölgen! selbe Spiel sortznletzei — Durch die Ent gl sächsischen Malzfabrik im P r bi > treiben Schollen gen» bei der :tt de- Reise leisung eines Aüterwai ... Slauen'ichen Grunde, unwe . witzer Nebergangrk. war das eine Gleis der Diesden-Tdrmnttzer Eiirnbahnlinre geslem Nachmittag einige Zeit gesperrt Infolge deisen erlitt der vom Böhmischen Bahnhöfe 4 Uhr 66Min. Nachm, abzuserttgende Münchner Schnellzug eine Verspätung von eurer Stunde. — Polizeibericht. In mehreren starkbesrrchten hiesigen Geschäften, sowie vor den Schaufenstern solcher sind während der letzten Tage abermals mehrere Frauen ui» ihre Portemonnaie-. ,»m Theil mit erheblichen Geldbeträgen, bestohlen worden. — Eine Dame au» London bat am 18. d. M von einem unbekannten Droichkeirsührer, dessen Wagen sie mrt einigen Damen aus dem dann ren len Vorsitzende. Herr Gemeindevorsland Lemcke-Piescheii. erötinete die Versammlung mit Begrüßung und allgemeine» geichäsiirche» Mil rheilimgen, Vorkvinmniffe aus der» Gebiete der Gemeindeverwal tung im versivssencn Jahre betressend, in welchem auch die Herren Gcmeiildevorttand a. D Taickchcr-Blasewitz »»d Grineindevorstind Kliige-Dciiben das Zeitliche segnete», deren Andenken die Ver rammlung dnrch Erheben von den Sitzen ehrte. Herr Regien»,gs- »ssessor Tr. Uhlemann-Dresden-N. hielt eine» von der Versamm lung mit Interesse verfolgte» instruktiven Vortrag über die Alters- und Invaliditäts-Versicherung der Arbeiter, welcher mit dem Wunsche ichloß, daß solche humane Bestrebungen auch jederzeit von ebenso gesinnten Menschen richtig gewürdigt werden möchten — Am Weinachtshciligcnabenkc 8 (Ihr weiden vom Thurm der Aiinenkirche WeihnachtS'Choiälc und Lieder geblasen. — Wie wir erfahren, ist Horrath Tr. Credo vor einige» Tagen in den Besitz einer beträchtlichen Menge K v ch ' s cli e r L h rii pH c gelangt, wdaß die Behandlung Tnberkuiöier r» dessen Pripatkstnik, Chcmnitzeislraße l!3. hat beginnen tonnen. Desgleichen in die .'tvch'iche Lvml'be i» der Klinik des Herrn Dr. von Maiigaldt Kansferslraße 2 im Hanie der «Grauen Schwestern") borrälhig und werden daielbst gemcmsam von den Herren Dr. von Mang old t und Tr. Pnsinellr Imvsiingen an Tuberkulosen, sowohl bei inneren Erkrankungen wie irr chirurgischen Fällen, vorgeirommen. - In Loichwitz und llmgegend bildet jetzt die Verhaftung des in Möschwitz seil etwa einem Jahre ansässige» Rentiers S. oder Dr. 2.. wie er sich neirnen läßt, das Tagesgespräch. 2. be utzl eine Villa in dem genannten 2ne, hat anßerdem eine elegante Eampagc und trat überall äußerst nobel ans. Cr soll über arößere Geldmitle! verfügt lrabeii iind an der Börse zuweilen iebr Hark eiigagr-.r z.eroeien sein, auch wiisr »msangreiche Finaurgerchäsle >ul!er»oa»!:eu hiben. Tie Verballung ecloigte diirch Dresdner Po!i;eidea»nc, woraus S. aur Tage nach der Festnahme an das b'eüge Gericht abgeliesert wnrde. lieber de» Grund der Verhärtung c riahrc man nur, daß eine Regriisitioii einer österreichischen Behörde Aulas; dazu gegeben haben soll. Was sonst noch irn Publikum erzrlüt wird, beruht lediglich ans Kombinationen. Jedenfalls c'mbsiehlt cs sich, den Ausgang der 2ache abzmrartc» und den M.'iiu. der durch seine Verhaftung schon cmhsiudlich genug geichä- .-bigr r>k. nicht «roch durch nble Nachreden zu veidriben. Inivieweit A?rhm ttrafbare Tinge zur Last fallen, wird ,a die llnterinchnng bald 2*—ergeben. Gestern Nachmittag waren wieder mehrere Pestzeweamte ins Dresden in seiner Villa anwesend, »m Durchsuchungen vor ^ L - - ä'as Panorama International. Maricnstraßc ) Nat -'i . stell! von Montag a» den 1. Enklus Schweiz, das Berner -- .Sberl.nid. ans. Heute bleiben die Oberammerganer Passionsspiclc ausgcslellt. ' — Der ,.T rcsdncr Banverein für Arbeitcrwo l> n n » ge n' ^ «isi bereit seine DRstiglest — den so nöthigen Bau von kleinen ^ LHäw'ern zrr:n Erwerb iür Arbeiter — wieder auszirnehmen. wenn er Z-die Meiiicheiisreuiide Anthetlschcine von l-X) Mb zu höchstens 2 Pro; June» übernehme» wollen. Diesbezügliche Amchristen '».oolle man an den Vorsir-en-cn deS genannten Vereins. Herrn nur ^7« Kornn'.iö'ro-usrat!! Hermann Gmeincr-Benndon. Dresden, Schweizer- ^A stra'ch' 21. richtkn ^ . — I.r d.c Nc. Rst vom 27. vor. 2-stonatS wurde mitgethcilt. daß Tags vorher ein Menich hier verhafte! worden sei, als 77 eben vci einem hiesigen Händler eine größere Parlre Silbersacben S-'L'mb- vcrlan'eir wollen, und daß diele Silbergeräthe kurz vorder ---t»)e:nen: Rentier in.Zittau Nachts mittelst Einueigens gestohlen 22 ir.rdcn seien. Der fragliche Brensch gah damals an, daß er aus ^t NiedeclenkcrSdors stamme und Neumann heiße. Inzwischen bat sich ergeben, daß er über seine Person falsche Anaaben gemacht hat. zI -Er scheint identisch zu sein mit einem Sattler Nanwcks ans Balln- --r^pöhiien i. Ostpreußen. -in Jahre alt. cineni berüchtigten Diebe, der Ganzen bereits ln Ja!'re Zuchthausstrafe verbüßt bat. Honent- li.h wird der gefährliche lltzen'ch ant recht laiigc Zeit unschädlich r^n 2r gemach' - — Der Dresdner T »rngau beschloß vorgestern seinen ersten SamariterkursuS rnit einer Prüsimg der 27 Dhcilnehincr unter Lei.nng d.s Herrn Dr med. Hecker in Gegcinvart de-S Gan- tiirnrakhe-S. Zur Veranschaulichung gelangte die erste Hille bei Blutungen van Schlag- und Blutader». Ohnmächten u. i. w.. so.v e Wiederbelebungsversuche an Crirnnlenen. Tic Gcvrnsten ^Lcumb'.nei, Halleplatze an der RelchSslraße bestiege» hat und der sic Vvn der Lindenanslraße ans »ach den, Königs. Hosthcatcr hat. an Stelle einer geringwcrlhigcren Münze beim HeranSza aus das Fahrgeld ein G vl» stück erhalten. Sic hat dasselbe der . Polizeidirektro» übergeben lassen. — Vvn den in den Mo- »alcn August bis mit l. Oktober bei der Königl. GeneraidirekHon der sächsischen SlaatSbahne», als im Bereiche verleibe» gesunden, abgelieserlen herrenlole» Gegenstände sind etwa 2000 Stück bis jetzt nicht von den Verliisitiagerii ziiriickgefoldert und deshalb nun mehr der Königl. Polizeidireklio» übergebe» worden. Au Wcrth- sachen besinden sich darunter: i Korallenarmband. gez. .Mariha Brand', pei'chtedeae andere Arinbänder. Broschen, goldene Nadeln, Ringe. 2 Uhren mit je 1 Kette, l Bcrniieiirkettc, l goldener Klemmer, 1 gol'one Brille, l Damentäschchen. 1 Portemonnaie mit 27- Mk.. 1 Damennhr mit Kette, l Etui mit 2 Broschen, 1 Pa»r Ohrringe und 2 Armspange» und 1 Anzahl Portemonnaies mit kleineren Geldbeträgen. Weiler sind vorhanden: 4 wollene Schlas- decken. l Piüichdecke, 4 Pferdedecken. 2 Plaids. 12 Umichiagelücher. IO gehäkelte wollene Tücher, 4 »cidene. I Herrenihawltücher, 8 ichrvarze SvitzenshawlS. 77» Taschentücher, 14 Mnslervackete: an KleiduiigSiliicke»: I»> Hcrreir-Svmniernverzieher, 1 Sonnncrrock und I Beintleld, l Knabeiiiihcrzieher. 5» Herrciibeinkleidei. 1 Stanb- mantcl. l grauerDretlrock, 5 Schultcrkragcii. I Jackels, sowie Kinder- kleider: weiter: l Ballen Flanell mit 'x Meterinaß. I Ballen Damenkleiderslosf. l Packet Hosenstosfe, 77, Hocken und Pavicr- vackete, .Kleidungsstücke, Wanhe u. s. >v enthaltend, ll verschiedene Hemden, IBi Hcne»- n»d Dame»-, sowie Kindechnte, außerdem 12 Hntichachtcln mit Hüte». Ol Ervil- und Militärmrttzi.'ii, Heder-, Filz- nnd Gilmmüchnhwerk, D'chr-, Schul-, GeschichtS-, Necke- und Notiz bücher. Zciischristen. Kataloge, Schreibpapiere, 6 Oeldrnckbildcr, 2 Kislrhen Eigarren, 21 EigalN'N'pitzcn. 19 EigarrenctuiS. I!! Danien- täschchcn. 2 Sammellaschchcii mit Inhalt. 3 Tonriskciikascheu, 3 Reisetasche». 18 Brillen. 13 Klemmer, 3l Messer. 8 Fcldslirhle, 298 Stöcke und 8 Operngläser. — Ganz gewaltig innßtcn sich am 18. d. Nt. die beiden Jähr- meistcr in Wehlen anslrengen. Dieselben waren bereits aus die Pötzichaer Seile gefahren, nm die niii dem 3 Uhr-Zuge anlangendcn Pusiagiere noch nberznictzcn. Mi! der beladenen Schaluppe vcr> sir.hten sie nun in eben der Zeit zurnckznkehrcn, als daS Eis ge rade znin Stehen kam, wodurch sie nur dis kaum zur Mitte zu gelangen permochlc». Ta keine Möglichkeit war. das diessciliae User erreichen zu können, mußte man ivobl oder übel an die Rück kehr nach dein jei'.sciligc» User denken, und unter erneuten An strengungen gelang e-S endlich auch, tie Insasse» deS Bootes an j Pötzichaer Seile an s Iand zu setzen, letztere befanden sich m»i- niehr l» sehr fataler Liluation. waren sie doch gezwungen, nur den, nächsten Zuge hiS Vogelgesang znciickziisahrcn. um dann de» zwiichcn Oticdervogclgcsang und Oberposla bereits hergestelllcir Eisübergang benutzen und ans dem dicsseüigeir Ufer zu Fuß nach Wehlen gelange» rn können — Ein Ulan der Garnison O ich atz. welcher sich seit einigen Tagen heimlich von seiner Ruinen des eine halbe Stur Schlosses" in bejannnemSwerlhe , . Unglückliche, weichem beide Fuße erfroren waren, Halle seit einigen Tagen keine Nahrungsmittel zu sich genommen und wollte, wie er angab. srciivillig den Hungertod erleiden. -- Eigeitth.unlich itt es. daß schon seit vielen Volkszählungen die Heiden Städl: Meißen und Werdau in Bezug ans Einwohnerzahl immer neben einander zu stehe» kommen, und zwar der Abwechslung, daß ein Mal Meißen, das andere Mal Werda» die größere von beiden ist. Diesmal hak sich nun aller dings Meißen nicht von Werdau verdrängen lasse», sondern be hauptet, wie icdon 1885, den Platz vor der Induslriesladt Werdau. — Dnrch einen zu zeitig loSgegangcnen Sprcngschnß in einem Sleiiibrnche im Jößnitz,gründe verunglückte am Donnerstag der Arbeiter stade» ans Buchhol; auf entsetzliche Wecke. Demselben wurde die untere Kinnlade zertrümmert, die Mundhöhle durchbohrt und das rechte Auge verletzt: außerd.'in crhielr er noch an der Stirn eine nicht iinbedenlendc Wunde. Der Bedanern-Swertde wurde nach Anlegung eines Nvthveihandcs dnrch Herrn Tr. Beck jnn. i» daS KrankenlianS nach Dresden tranSbortirt. — Ein Schnrkenslrcich, der von veträchllicher spitzbübischer Findigkeit Zcnguiß ablcgt. wnrde am Freitag Vormittag in D' cipz > g begannen. Ans dem Ftnr einer Privakschule fragte um diese Zeit ein wenig Vertrauen erweckender Menich eine» Knaben, der zum Unterricht aing, wie seine Eitern hießen und wo sic wohnten. Als ihm die entsprechende Antwort zu Tbeil geworden, eilte der Menich in die beweisende Wohnung und mcldeie der Mutter des Kunden, sie solle so'c'ri nach der Schule kommen, ihr Kind sei gcslnrzt und schwer verwundet. Man kann sich de» chrcck der Mutter, die natürlich mir ihrer Gesellschafterin sofort NM oll allein et! ögen-ver! Rllnisseders > 20.000 amiaWM und führten den Kontur- derbe!! . läubtgrr »n Höhe von 200,000 Mk. zur trükung der vorhandene» Geschäftsbücher ergab 'eiten, daß dieselben nnztchtlg geführt waren schrndr urlach» haben, sich seitdem Schädigung hatte. Eine « verschiedenen _ deiondere wiesen die Materialien- und Formen-i Biebr-EIntröge auf. und ähnliche, mit de» nissrn im Widerspruch stehende Angaben enthielten das lloirto, da- Geschäftseinrichtung-' und Speien-Coiito, Debitorrn- Conto und GrnnvslückS-Conto. Zeitweise rvar außerdem da- buch gar nicht geführt worden. Betreffs der dem Angek Stiibing und dem Buchhalter Harnisch zur Last gelegten Me gipfelte di^ bcirüarrische Absicht darin, eine Reihe von tonen und der . . ^ _ lautende» 2l»klageprinkte reichten die belastende» Momente ff'ir das Schuldig der Angeklagte» nicht nnS. Der Gerichtshof unter Vorsitz des Herrn LandgecichtSdirektors v Kyaw erkannte gegen Stübing aus 1 Jahr 6 Monate 2 Woche» Gesanglich, gegen Brauer, den, nur eine geringe Mitschuld an der unrichtigen Büchertühruna zur Lack fällt, auf 3 Tage Gefängniß »»d gegen Harnisch wegen Bei» hilse zum Betrug aus 10 Monate Grsüngnch. Sowohl Stübing. als Harnisch, die vor einiger Zeit verhaftet worden Ware», baten um voriänsige Entlassung aus der Hast, wurden jedoch vorn Ge richt abfällig bejchicde», da bei der Höhe der Strafe Fluchtverdacht vvrliegr. Kortsetrnno des örtliche» Lkelles Seite IS. ragesgefchtchte. Tentsches Reich. DaS Befinden Ihrer Majestät der Kaise rin und des neugeborenen Prinzen ist. dem am Sonnabend ausgc- gebencn Bulletin zufolge, andauernd ein gutes. Zur Kasseler Gmnnnsialzcit des Kaisers erhält die «Kölnische Zeitung' an» Kassel, also wohl von dem Direktor Hartwig selbst, eine Zuschrift, welche sich iedr empsindlich äußert über die Mittbcr- lnng. daß der Kaiicr in wirrer Rede geäußert habe, es sei ihm mit unter gelungen, an der vvrgcschricbencn Schulzeit bis zu einer halben Stnndc ..abzuknnpscn". Es heißt darin: ES ist allgemein bekannt, daß Prinz Wilhelm ein sehr fleißiger, eifriger und. wie es bei der militärischen Erziehung fast sclvllvcrstäirvlich ist, ein nußerordciillich pünktlicher Schüler war. Er pflegte srühzeilrg aus dem Schnlhose zu sein und bat, wie Mitschüler sich erinnern, lange Zeit nur seinen eigenen Wunsch den KiaffenschlÜffcl beim Schul- dicner geholt und die Klasse ausgeschlossen. Bei der stet» bewiese nen Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue des Prinzen erscheint eS schon von vornherein ungianvlich, daß er. selbst wenn dre Pflicht« vergessene Schwäche und Nachsicht eines Lehrers ihm eS ermöglicht ljätte, sich einer cschulstnnde ans längere Zeit zrr entziehen, leine Lckiiilervsiicht nicht voll und ganz knüllt hätte. Wir sind aber auch in der Lage, aus das Bestimmteste zu versichern, daß ein «Abknap- ien' — das soll doch offenbar heißen: ein uncntschuldigtcs, eigen mächtiges Fernbleiben vom Unterricht — nicht stattgcfundrn hat. Wohl aber ist der Prinz vom Turnen und Gesang und auch vom srairzösischcir Unterricht befreit gewesen, von letzterem, weil seine Kenntnisse in dreier Sprache die seiner Mitschüler weit übertrofen und übeidicS rin eiacnS dazu bcslellicr Lehrer ihm Unterricht er lheilte. Um aber zu beweisen, daß er die französische Sprache nicht »nr sprechen könne, sondern auch die von der Schule geforderte» grammalischc» Kenntnisse besitze, hat der Prinz französische Klassen- aibeitc» rnikgeschrieben. Tie ausnahmsweise, aber ln diesem Falle gewiß wohibcgründclc Befreiung von einem Lehrgegeiistand wird sicherlich Niemand ein,Ahk»apsen' nennen können. CS isi auffällig, daß bei der Durchreise des Fürsten Bismarck durch Berlin von der offiziellen Weit kerne Seele anwesend war, Truppe entfernt halte, wurde in den , doch ist dies sicher — nur aus widrige Zufälle und znfällige Widrig- ande von L schätz gelegenen «Wickler,, teilen zurilckzickrrhren. Denn daß Fürst Bismarck in jenen Kreisen eilhem Zustande allsgclnndcn. Ter keinen Verehrer mehr haben tollte, ist schlechterdings nicht anzu- Herrsl öffentli che» L Fürste» Er bat eigien sich überall vertraut mir den nölhigen Maßnahmen und so^ znr schule eilte, denken. AIS sie dort den Kleinen gesund fand, tonnt: der Ganvertreter. Stadlrath Karl, mi! Morten der Benredig ring uns des Dankes gegen Leiter und Theilnchmer den Lehrgang 'chlirßen. — Heute Sonntag Nachmittag 4 Uhr veranstaltet die Kiraben Beichäftigungs - An st a l t zu Jriednchsladt in de» Dnrnhallc der >7. Bczirksichnle. WachSblcichgasse 28, ihrc Cdrckl- beicherung. während dieselbe für die Städtische Kinder- v r l e g e» ir st a l t morgen Montag Nachmittag ' »8 Uhr StinS- straße II slatffinöet. — Pro'eisor St. Roman, der hier reit vielen Jahren be kannte Zauberkünstler, siebt jetzt wieder in Meinhold's Sälen eine Reihe von Vorstellungen, welche bei täglich wechselndem Pro gramm immer neue Ueberraschnngen bietcn. Herr Roman versteht cs vermöge seiner Bulnosital im Zanvcr- und Hcrenipiel. seinen Zuschauern eine recht angenehme Stunde zu bereiten. Unter harm losem Geplauder führt er die rälhselhaslcsten nnv verblüffendsten Vorgänge vor Augen, ohne daß es. trotz aller Grübelei, gelingen will, den natürlichen Zusammenhang der gchejm»ißvc'llcn Wnnder- ericheinungen auch nur zu ahne». Ein Tauben- oder ein Enlcn- paar zaubert der Künstler plötzlich vor nickcre Augen, die vergeblich »mherspähcn, woher die Tbierchcn aus einmal gekommen sind, und spurlos verschwinden sie wieder, ohne daß man cmgcbcn könnte. >vo sic verborge» sind. Ein Kartenspiel wirst der Hezeiimeisler in die Luit und spießt ans deiniclbcn mit cinrm Degen gerade die jenigen Karten ans. die irgend Jemand aus dem Publikum in be liebiger Auswahl hierzu benimmt hat. Aus einem Stück Zeitung»-- vapier entlockt er einen Blnmenstranß. den er dann wieder seinen dienstbaren Geistern übcraicbt. um ihn in die unsichtbare Welt znrilckznsühren. Dnrch dergleichen Kunststücke in wechselnder MnnnigfaUigkeit weiß Herr Prof. St. Roman in origineller und fesselnder Weise zu unterhalten und selbst Liejcnlgen, welche leine Vorstellungen schon oster besucht haben, werden es nicht bereuen, in den Feiertagen ein Stündchen in seiner Gesellschaft verbracht zir haben. — Beim Putzen einer Maschine in der Dresdner Papierfabrik wurde ein Arbeiter von der im Gange befindlichen Maschine ge troffen und am rechten Arme so verletzt, daß er in das Stadt- kraiikenhauS gebracht werden mußte. — Am Freitag Abend fanden zwei Gardrncnbrände durch unvorsichtiges Gebühren mit Licht statt, und zwar an» der Psarrgasse »nd Lonisrnstraße. In beiden Fällen trat die Feuerwehr nicht in Thätigkeit, da die Brände von den Bewohnern leibst gelöscht worden waren. — Di« Waiiervögel. welche auf den Teichen ihre Heim stätte haben — so schreibt man dem «DreSd. Journ.' —. sind durch die anhaltend große Kälte, die ihnen ihr LebenS-Elcment durch eine starke Eisdecke verschloß, gezwungen worden, fortzuziehen. Von den zahlreichen Teichen um Moritzbnrg und aus viel weiteren Gegenden suchen die Vögel deshalb bei strengen Wintern auf dem Eibstrome, der auch da noch offene Stellen behält, eine Zufluchts stätte. wo sich ihnen außer dem Wasser etwas Nahrung durch Fische bietet. Durch ganze Schwärme, in Hunderten vvn Ezcm- plaren, ist die Eibe jetzt zwilchen Nedrgau und Kaditz von Wild- Enten belebt, iwelche durch ihr Gcschiiciltcr und ihr oft plötzlich fchwarmwriie erfolgendes Ausstiegen die Ansmerkiainkeit der Vor- Fveigebenden.erregen. Nicht minder groß ist dir Zahl der Krähen, reisicl die Müller ans freudiger Errrguiig in tiese Ohnmacht. Dem Individuum, welches der llrbcber des Streiches war und das außerdem noch ein Trinkgeld für seine Bemühnngen erhielt, scheint cs darum zu Ihn» gewesen zu sein, bei der vvrausznsehcndcn Ver wirrung im Trüben zu fischen und zu stehlen, was ihm im gegebenen Falle aber nicht gelungen ist. — Ans Glaucha n wird geschrieben : Großes Aussehen cr- legie vorige Woche in unserer Sladt der angeblich bei dem Kas sner eines hiesigen Sparvereins vcrüble Diebstahl von Svargeidern im Betrage von etwa ARO Mark. Wie sich jedoch nun dnrch die iajorl aus'S Eifrigste eingcleilete Untersuchung hcrausgcslcllk hat, liegt kein Diebstahl, sondern eine schon Jahre hindurch forlgcfnlwtc Unterschlagung der Gelder seitens des KassircrS vor. Diesem, einem Fabrikweber. der weder des Schreibens noch des Rechnens ordentlich kundig, noch viel weniger aber von Buchsüluuilg etwas versteht, sind leider Gelber bis zur Höhe von 8000 -7000 Mk. und noch darüber anvertrant worden, ohne daß derselbe nur die geringste Garantie dafür zu leisten im Stande war. Leider befinden sich unter den Geschädigten viele arme Leute. — In IvH stad t hat sich am 17. ds. der 18 Jahre alte Tischler und ArinenhanSbcwohiier Hermann Marschall »ist einem allen Gewehr durch die Brust geschossen; er ist an den Verletzungen gestorben. — AuS Planen i. V- Wird berichtet: Am Donnerstag Abend halb ll Uhr ist ans dem Bahnkörper des hiesigen oberen Bahn- hoieS der Leichnam eines llljährigrn Schulknaben von hier criiige- snndcn worden. Ter Knabe Halle sich am Dienstag ans Furcht vor einer polizeilichen Strafe Heimlich entfernt, war bis nach Gera gekommen, dort sestgenomnien und von der Polizei hierher zurück- gebrachl worden. Er bat sich alsdann Abends 6 Uhr aus der elter lichen Wohnung wieder entsernt, nach dem Bahnkörper begeben und sich dort etwa gegen 8 Uhr von einem Zug überfahren lassen. -Landgericht. In dem Prozeß gegen die Kanfleiite Wilhelm Heinrich Stübing. Friedrich Hermann Brauer und den Buchhalter Richard Harnisch wurde die am Donnerstag begonnene »nd am Freitag fortgesetzte Hauptverdandlung wegen unrichtiger Buchführung und bez. Betrugs gestern Abend-beendet. TieAnklaae vertrat Herr Staatsanwalt Stein, während als Brrthcidiger die Herren Rechtsanwälte Dr. Mittaich für Stübing, Krause für Har nisch und Dr. Coßmanii-Brrlin für Brauer fangieten. Ueber die Ergebnisse der Verhandlung sei in kurzen Zügen Folgendes mitge- theilt: Der 66 Jahre alte, noch unbestrafte Angeklagte Stübing besaß, als er sich am 1. April 1883 mit Brauer associirte, nock ein Vermögen von 25—30,OM Thalem und zahlte hiervon 30, E - - - - chuh- den . ompagnon die Fabrikation der Strobhüte leitete und auch die Reisen meist crussührte. In der Saison 1863- 84 machte die Firma Brauer ». Comp, einen Gewinn von 37,1 DO Mt., der im darauf folgenden Jahre ver einem Umsatz von 291,000 Mk. auf 10^89 Mk. sank. Im dritten Geschäftsjahr betrug der Umsatz 289,000 Mk.: anstatt eines Gewinne- ergab sich aber ein Verlust von über 40,0(0 Mk.. wenigstens »ach den Angaben der Angeklagten. Dir damals herr- Mk. als BktricbSkapltal ein. während die ursprüngliche Ge nehme». Verdanken doch viele jener Herrschaften dcni einzig und allein ihre gegenwärtige öffentliche Existenz, sie zu Dem gemacht, was sie im politischen Leben sind, und dafür haben sie gewiß dem asten Herrn und Meister die schuldige Dank barkeit bewahrt, lieber den Charakter der Kundgebungen schreibt die ..Post' : «Man spricht so viel von der Wandelbarkeit der öffent lichen Meinung, aber diese Huldigung hat bewiesen, wie wenig berechtigt diese Ansicht ist, wenn es sich handelt um einen Mann wie Fürst BiSmarck. Das war keine von langer Hand vorbereitete Ovation, das war ein Ausbruch des Gefühls der Volksseele, die ihrer Dankbarkeit AnSsrnck geben wollte gegenüber dem Manne, dem daS V rlerland >o unendlich viel verdankt. Nur allzu kurz währte der Aufenthalt, jedenfalls aber lang genug, um dem Fürsten Bismarck Zeiigniß zu geben, daß das Volk zu ihm steht in aller Treue und Liebe " Ucbcr den Jesnitcn-Aistrag wird aus Rom geschrieben: Ter b. Vater erhielt von einer hohen kirchlichen Periönilchkcit in Bayern einen eingehenden Bericht über daS Schicksal des JesuitciigesetzeS. In deiiffclbc» wird betont, daß der Reichstag die Aushebung wohl annehmrn wird, daß jedoch der Vnndesrcsth dem Beschlüsse des Reichstages mit Sicherheit nickt beitreteu werde. Namentlich sei cs die bayrische Regierung, welche sich zur Rückkehr der Orden durchaus ablehnend verhalte. Die übrigen Regierungen hätten sich um so leichter zu einem ablehnenden Beichliiffe bestimmen lassen, nachdem sie gesehen, baß die katholische Macht Bayern sich gegen dre religiösen Orden sperre. ,,Wohlthalcn werden nicht ausgedrängl!' Damit decke man sich. Dleie Darlegungen, auf die man übrigens an der Kurie nicht ganz unvorbereitet war, haben dem h. Vater tiefen Sckimerz bcrurlacyt. Er bat sich über diese Vorgänge in 'charsen Wollen geäußert. Bei verschiedenen Audienzen nahm er Veranlassung, »nt den erschienenen Prälaten über diese ihn tief bewegende Frage zu reden. Von Bayern habe man ein solches Vorgehen nicht erwartet, namentlich nach den Veisichernngen der Regierung in der Abgevrdncteilkcnnmcr. a!L sie für die Rückbcrufnng der Redcmvtoristen zu wirken versprach. .Zur „Novelle zum Patentgeictz', welche dci Reichstag einer Kommission von 2l Mitgliedern überwiese» hat, sind bereits aus allen industriellen Kreisen Petitionen und Wünsche an das Präsi dium de- Reichstages, wie auch an einzelne Mitglieder des Reichs tages gelangt: auch der deutsche Technikerverband, der über 2600 Mitglieder zählt, hat durch seinen Konlroivorstand eine Petition überreicht, in welcher um Berücksichtigung von drei wesentlichen Punkten gebeten wird »nd zwar wird in Vorschlag gebracht: l> eine geictzlichc Begriffsbestimmung deS Wortes .Erfindung' dem 8 1 des Patentgesetzes berziifügen, 2) Hcrabminderrmg der Patent- gebühren und 3) Anrechnung der Beschwerdcaelrühr ans die erste Jahrcstaxe, falls die Beschwerde für gerechtfertigt erachtet wird. Dre wirlhschastlichen Corporation,:« waren von der preußischen Regierung zn Gutachten über die Frage airfgesordert worden, ob die Ciirsührriiig einer einheitlichen Zeitrechnung für das bürgerliche Lcbc» zn eiirpschleir sei. Eine sehr große Zahl der hieraus erlheilteil- Gutachten geht dahin, daß die Einführung einer einheitlichen Zeit rechnung für de» inneren Eisenbalmdienst cmpsehlcnSweith sei, daß aber zur Einfühlung einer solchen für das bürgerliche Leben kein Anlaß vorliege. Rickmer's Aktiengeiellschast in Breme» (große ReiSmühle», Nhcdcrei, Schiffbau) schenkt ihren 600 Arbeitern 60,000 Mk. zu Wcrbnachten. Die Gabe» sind abgestuft nach der Dauer fde» ArbeitSverhältnisses. Für eine dreißigjährige Arbeitszeit ist ein Maximum mit 260 Mk. festgesetzt. Kriegsgerichtlich zu 6 Jahren Gefängniß verurtheiit wurde in Königsberg ein Maurergeselle, der im Oktober d. I. als Reserve« Unterosfizter zu einer vterzehntägigen Uebung nach Insterburg zur 2. Kompagnie deS JnsanlccierrätmentS von Bovcn (5. Ostpr). Nr. 41 cingezogen worden war. Derselbe war wegen sozialdemokratischer Umtriebe, insbesondere auch wegen Verbreitung sozlaldemokrati wer Schriften s.Z. in Haft genommen und nach Königsberg übergefiihrt worden. Trotz der Betheuerung seiner Unschuld wurde der Steuermann eines Alstei-PaffagierdampferS. Krause, am 16. Oktober d. I. von dem Landgericht in Hamburg aus Grund der Aussage eine- ILjäh- rigen Mädchens wegen eine- angeblichen Sittrnverbrechens zn eirwm Jahre Schon in der damaligen «Nagte« Zweifel age . _ „ verrirtbeil». Hauptverhandluna stiegen dem Vertheidig - an der Glaubwurdiakelt deS Mädchens auf. Da jedoch besten Lehrerin und die eigene Mutter die Wahrheitsliebe de» Kindes beschworen, so erfolgte die Benntheiluna de» verheiratheten Ange klagten. der wsoil behufs Abbüßung seiner Strafe da» Gefängniß beziehen mußte. Stach Verlaus von etwa 4 Wochen war e» dem Vertbcidiger jedoch gelungen, dem Gericht die Betveise dafür zu bringen, daß nicht bloS die Mutter deS Mädchens, sondern auch diese» selbst in der ersten Hauptverdandlung die Unwahrheit aesogt hatten, zwar nicht in Bezug aus die zur Aburtheilung stehend« Lhat selbst, sondern aus andere Dinge, welche die Sttteuvsinhest
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