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Dresdner Nachrichten : 25.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-25
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1882
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VrosSov 1882. «g»e«>i> I»0« 7 «Ijr «» r«r <kr7>kd»i«n: Mai>cns>rahr »»»nmmevttprei» »I-rteljdlirli» ,«.rk tü L,,,.. dunb dl, voll »I»«rt7»Ps°e Numm la vi^. «usi,^ 37O0O »nm»l. Hitr dlk Nlicköod« einaelontier «». m°»! sich die «cd-c»i»> ntchr »crbtiltlich. «im»ncen für ui» »elimcn »nr Dl« A»non««n<7lurt»ur v.-»al«»< «ae« » «». - »t«li>«r mHamli!irg kvinliolll Ülbrivtil, > Il v»M0llMLlltoI-v0llkvvt10Il h ltl»rt«»e»tr»»«-v »4, viv-ä-zj^ dem ?ortikun st vwpüoklt einen xroküon l'oston N<x<„«,ttnt<> von ^ xuton 8toÜ'ov, »nt Iluldi, l'roi^o xuliiokxvüvtrt. Tageklatt für Uokitik, Antkrhalt«nz,Gtschästsvcrktl>r. LSr/enbkMt,Fremdmlifk. 27. Snlerxie werden Dixrieofteete >7 ki» NxiSin. » Utzr exaexen"»««. «xnnix,, dt»M,Ua,»»«Ul,r. r>n Neuftxdl ne: an Wochentagen: ar. MosnrgxNe Nr. k> dleRach«. »Uhr. — Di« eintzxltige Pelll»lle lallet >L PIge. «ingeiandt La Psge. Eine SiaranNe für dal Nächst» tLgigc »rlchrinea der Jnierat« wlrd nlchl gegeben. «urwivlige «tnn-ncen-ilnitr仫 von undelannic» »c>c > io»e» julenre» wlr nur gegen PiLiiumeranb«» Aaiilung durch »irirlinxrle» oder ll-oilcmjadlung. Schl Silbe» tollen ld Pig. Jnjerxle lstr dtr chlontxge- »tmnine: oder nach ememKelua«» Mlier Ilir lillMIickkii LInivriAt/, I?Iui»»diru«ßr«ri» Eorrecto -Luskülirunx. Nüssixo I'ioiüv. /illinliünntloi', A>nrle ln«,tr»dl»«v 7, I. A Arn iviivtr. 5 A uiul f'ortUiUll ülui-joiiktr.L unä kortikusjt 6. l). KIsss ompövlilt sein ii-timIlM. I'reiso. Vorküxun; >ur vitzvnen lalriikal, Iliustrirto ftreis-ftüelier ckoäorniaiin franco eur dNIiMt« «r. 2S , WIttennig vom 24. Ianvar: Barometer nach vdkar iSöjoNi, Wallstr. I'-lAdd». ü ».) 7-tL Mill.. teil geiirni» Miil. aeltienc». rd-rmomelroai. ». Neaum,: De,»per. ", ° W " ^ blich«« ' " - '' »ledr. Tcn>». l » ; döchsle lemv. 4 " W. Süd-Acsi-Wind. Bcdcilt. Aussichten für den 25. Januar: Wenig Aenderung. Mittwoch, 2». Ja» verantwortlicher «edacleur für Pvljtjschkö I>r. Ein tl llllcrev lit Dresden Von all den volkswirthschaftlichen Reformen, welche die kaiser liche Eröfsnungtzbotschast in grosicm Stnlc und weithin sichtbar als Perspektive für die Reichstagsarbeiten socialer Natur auf die Lein wand malle, konnte das Parlament bei seinem jetzigen Zusammen sein keine einzige in Angriff nehmen. Sie sind in, Rcichülunzlcr- amte alle noch in der Vorbereitung und Vorberathung begriffen. ES ist heute noch sogar einigermaßen zweifelhaft, ob auch nur von einem dieser Entwürfe der Wein flaschenrcis zum Genießen in einer Frübjahrsscssion sein wird. Damit entfällt auch die Nothwcndigkcit, die Ende Januar entlassenen Rcichstagsbotcn bereits im März wieder nach Berlin zu entbieten. Eines aber hat der jetzige Reichstag dock fertig gebracht: er beschloß die Herstellung einer umsaffenden Be- rufSstatistik und bewilligte dazu die Geldmittel. Damit erlangt man überhaupt erst den Baugrund für die künftigen Bauten volkSwirlh- schaftlichen Materials. Ohne eine ausreichende Statistik würde man auf Triebsand haben bauen müssen. Nunmehr aber ist mit einem breiten Baugrunde die Möglichkeit des Bauens beschafft worden. Es ist erfreulich, daß der Reichstag ziemlich cinmiltbig diesem grund legenden Gesetze zustimmtc. Selbst diejenigen Abgeordneten, die in das Gesetz nicht alle ihre einzelnen Wünsche und Licblingtzgedanlen ausgenommen sahen, dachten deshalb doch nicht: Alles oder Nicht». ! sondern nahmen das Mindere als Abschlagszahlung gern an. Es war zweckgcmäß, daß man dieses Gesetz nicht mit allzuviel Lasten bepackte. So erscheint z. R. die Verbindung der BerusSstatistik mit der Viehzählung als eine nnnothige Erschwerung des eigentlichen Zwecks des Geschäfts. Zugegeben, daß im Winter der Viehstand bei der Landwirthschaft am beschränktesten, iin Sommer am aus gedehntesten, somit daö Frühjahr die geeignetste Jahreszeit zur Er mittelung des mittleren ViehstandeS ist, so würden in vielen Gegen den die Landwirthe bei dem jetzigen Anlässe die Fragen nach der Zahl ihrer -Hühner und Gänse mit ziemlichem Mißtrauen ansehen. Eine Viehzählung soll vielmehr erst 1883 in Ve.bindung mit einer landwirthschastlichen Gewcrbczählung stattsindcn. Durch die Re sultate der BerusSstatistik wird man ersehen, wie sich die Millionen Reichsangehörigcr auf die verschiedenen ErwerbLzweige vertheilen, wie viele für eigene Rechnung, für Fabriken und Magazine arbeiten: auch die Zahl der Arbeiter und die Form deS Gewerbebetriebes will man ermitteln (ob durch Einzelne, ob durch Akticngescllschast, Ge nossenschaft, Gemeinden, Staat u. dcrgl.). Wir zweifeln schon jetzt keinen Augenblick, daß das Kleingewerbe und die selbstständigen Handwerker durch die BerusSstatistik in ihrer vollen Bedeutung hcrvortretcn und damit dem thörichten Gerede der Boden entzogen wird, als sei der selbstständige Handwerksbetrieb dem Untergänge geweiht und als sei der Großsabrikbetried die einzig richtige Arbeits form der Zukunft. Wird diele Tliatsachc durch Zahlen erhärtet, dann tritt an die Gesetzgebung die zweite Ausgabe heran, den zahl reichen Kleinbetrieb so zu organisiren und zu kräftigen, daß er lebensfähig und der erdrückenden Eoncurrcnz des Großbetriebes gewachsen bleibt. Vom Kriegsschauplätze am Südcnde der österreichischen Mo narchie fährt der Telegraph fort, nur Erfolge der Waffen der K. K. Truppen zu erzählen. Allerdings ist durch die örtlichen Verhältnisse jener rauhen unwegsamen GebirgSnatur und durch die Jahreszeit bedingt, daß die Kriegsberichte vorderhand nur kleine zerstreute Ge fechte zum Inhalt haben. Immerhin ist cs ein günstiges Zeichen, daß bei den jüngsten Zusammenstößen die Insurgenten zurückgcworfen wurden. Doch soll man diese Gefechte nicht zu großen Hcldenthaten ausbauschcn. Wesentlich für den ferneren Verlauf der Kricgsereig- nisse in jenen unwirthlichen Gegenden wird cL maßgebend sein, wie sich die nächsten Nachbarn, Montenegro und Serbien zu dem Auf stande stellen. Die Wiener Staatsmänner verfolgen mit begreif lichem Interesse die Haltung jener Hose. Bisher war das Verhalten der Fürsten Nikolaus und Milan so korrekt, als man sich'S in Wien nur wünschen kann. Die Zeitung der südslavischen Kriegspartei ist wurde von dem Fürsten der Schwarzen Berge gemaßrcgclt. Derselbe sandte eine Deputation der Aufständischen, statt ihrem Gesuche um direkte Unteistützung zu entsprechen, zwangsweise über die Grenze zurück. Aber neben der osfieicllen Politik der Regierung gicbt cS dort auch eine volkSthümliche. Die jetzige loyale Haltung jener süd slavischen Regierung kann sich ändern, wenn der KricgSverlanf eine für Oesterreich ungünstige Wendung nähme. Dann würden die Regierungen von ihren Unterthancn unbedingt gezwungen werden, ihrem nationalen Verlangen nachzukommcn und mit den Aufständi schen in der KriSwoschje gemeinsame Sache zu machen. Jeden Augenblick kann der Pariser Telegraph den Sturz Gambetta's hcrübcrblihen. So stehen augenblicklich die Dinge. Gambctta hat die für einen Staatsmann unentbehrliche Kaltblütigkeit völlig eingebüßt, er trat in dem Mer Ausschüsse herrischer und leidenschaftlicher denn je auf. Die Opposition stellte bezüglich der Absichten Gambctta s in der Revision der Verfassung eine Reihe klug berechneter aber verfänglicher Fragen. Gambctta ließ sich von feiner Leidenschaft daraus zu Aeußerungen hinreißen, die man allgemein alü unverhüllte Drohungen niit einem Staatsstreiche ausfaßte. Er erklärte den Versuch, die Wanderung der Verfassung gairz im Allgemeinen auSzusprechcn, als ein revolutionäres unterfangen, dem der Präsident der Republik schon zu begegnen wissen werde, denn dieser sei der „geborene Hüter der Verfassung". Der Ausschuß faßte dcnir auch emen Beschluß, der eine neue Demütdigung für den Ehrgeiz de- Einäugigen bedeutet. ES ivurde im vollen Gegensatz« zu seinen Planen die Revision der Verfassung im Allgemeinen beschlossen, jedoch mit Ausnahme der listenwersen Wahl der Deputinen. Gerade dieses Projekt aber ist Gambctta ans Herz gewachsen. Er hofft in seiner Verblendung mittelst der listenweisen Wahl eine Art PlcbiScit zu erzielen» die ihn zum Diktator Frankreichs ausrust. Die Pariser Presse fordert denn auch bereits cinmüthig den Rücktritt, oder, wie man cS dort lebhafter auüdrückt: d>c Beseitigung Gambetta's. Tie „Franec" crklärt sein ferneres Verbleiben rm Amte als eine „öffentliche Gefahr" und sein Todfeind. Rockcfort, behauptet trocken: Gambctta sei unzurechnungsfähig. Für denselben Gambctta, der vor wenig Wochen noch ein Staatsmann ersten Ranges war, sucht dieselbe Nation jetzt ein neues Wort der Geringschätzung und der Entwürdigung. Dieser aber gicbt feine Partie keineswegs für verloren. Er gebt, Eigarrcn rauchend, in den Wandclgängen des Palais Bourbon herum und versichert den Dcputirten, daß das Kabinet bleibe; die in dem Ausschüsse gefaßten Beschlüsse seien offne allen Werth und nur das Werk einer unnatürlichen Verbindung sonstiger Gegner. Er verhinderte mehrere seiner Minister-Collegen, die ihre Entlassung nehmen wollten dies zu tbun und stieß einigen seiner Vertrauten gegenüber die zornigen Worte aus, den Herren Dcputirten werde der Streich, den sie ihm gespielt, thcner zu stehen kommen. ..Ich unterwerfe mich nicht, ich werde diese Kammer reiten, bis sie lahm ist". -Heute scheint cS freilich, als besäße dieser Percberongaul Temperament und Feuer genug, den übcrniüthigcn Reiter in den Graben zu werfen. Es ist das Spezialmalheur Gambetta's, daß diese Krisis m t dem Börsenkrach», der in Frankreich ausgebrocbcn ist, zusammcnfülli. Der enorme Eourssturz der französischen Rente trifft mit der Gewalt eines Donnerfchlageg seine Regierung. Das Volk der Franzosen vereinigt bekarmtlich mit seiner ost so stürmischen Frcikeitsliebc eine Unterwürfigkeit gegen die Regicning, von der wir Deutschen, denen man sonst jo gern die Bcdicntenhastigkeit nochsagt, uns kaum einen j Begriff zu machen wissen. Das Volk macht seine Regierung für Alles verantwortlich, für Regen und Sonnenschein, und den Millionen der Dnrchschnittssranzoscn ist eö sonnenklar, daß nur die Verwerflichkeit der Gambetta'schcn Regierung mittelst des Rentcnsturzcs das Volksvcrmögcn um l Milliarde geschädigt bat. Die Zenrörung aller Börsenwerthe nimmt ungeahnte Timeusiouen an, Tausende von wohlhabenden Leuten sind mit einem Schlage Bettler geworden, der tonst so mächtige Organismus der Börse in völliges Stocken gerathen. Der grauenhafte Umfang der Berinögenüzerstörnngen wird sich erst Anfang Februar, nach der Lignidation am Ende d. Mts. übersehen lassen; soviel mögen wir Deutschen uns jetzt bereits nur hinter die Obren schreiben: auch wir werden eü an unserem Leibe verspüren, was es heißt, wenn der Wohlstand eines io reichen Nachbarlandes, wie Frankreich, io 'chwere Wunden davonträgt Tie Franzosen sind mit die besten und zablnngsfäbigstcn Abncbmcr für unsere zabireichen und wichtigen Exportartikel. Unserer beimischcn, auf die Ansiubr angewiesenen Industrie wird auf lange Zeit hinaus zum guten Tlicilc eine ausgezeichnete Kundschaft geschmälert. NcuesteTklesirümme dcr„Trcsdurr Nnchr." vom 24. Januar Reichstag. Debatte über den Kaiser-Erlaß. Fürst Bismarck Mit dem Vorwurf der Deckung durch den Krieg überschätze» Sic sich. Wenn Sie io etwas behaupten, müssen Sie doch die Ge schichte der letzten 2st Jahre gar nicht kenne». Sic werfen nur da mit Feigheit vor. Die Ungerechtigkeit einer solchen Behauptung muß Ihnen doch die Rötbe inS Gesicht treibe». (Zuruf.) Hoffent lich muß ich diesen Vorwurf nickt wieder hören. (Zuruz.) Der Reichskanzler geht von seinem Platze nach der Rednertribüne und ruft der Linken zu: „Kommen Sie doch hervor, wenn Sic den Muth dazu haben!" Rufe: Der Vorwurf der Feigheit wurde gar nicht erhoben. BiSmarck kehrt aus seinen Platz zurück: Dies ist Ihr Glück. Ein Parlament, welches ans einer Menge Fraktionen besteht, welches keine Majorität bietet, kann doch nicht die Basis einer parlamentarischen Regierung abocbcn. Auf den zweiten Tbeil des Erlasses übergebend, erklärt der Reichs kanzler: In der Ausübung des eigenen Wahlrechts soll der Be amte nicht beeinflußt werden, aber das könne man doch verlangen, daß ein Beamter dem, maS vor! in politische Brunnenvcrgiftung genannt wurde, den Uebertreibungen und Unwahrheiten, die gegen die Regierung erhoben werben, cnlgegcntrcte. Er erkläre als oren- üissber Bevollmächligter im Aufträge seines Königs, daß 'dieser sich verfassungsmäßiges Reckt nicht nehmen, noch verkümmern !, werde, und daN er (Redner) entschlossen sei, dem König v. Bennigsen gclhan, aber der Rerckskanzler habe cs für richtiger aebalten, Häncl dafür anzugreiscn. Weil das Für oder Wider dem Reichskanzler nicht verfangen wollte, versuche man cS jetzt mit: Für oder Wider den Kaiser; vielleicht gehl man auck noch weiter: Für oder Wider die Gottheit! v. Minnigerodc: Richter habe s. Z. gesagt: wir wollen von dm Hobcnzollcrn regiert werden; daß dies der Fall, sei constatirt wor den. Die Fortschrittspartei habe also Recht behalten (Heiterkeif-. Liebknecht: Das persönliche Regiment siebe da, gleichviel ob es Kaiser oder Kanzler heiße. Der Kanzler sei nicht zu theilen; die Fortsckrillspartei müsse entweder die Sache durch einen Evnflict zum Austrag bringen, oder die Situation hinncbmen. Er stimme gegen das Budget; wozu das stehende Heer - In der Thronrede fei die Situation als friedlich geschildert worden. Die Abstim mung über den Vertagungsanirag crgiebt Beichlußunsähigkeit deS -Hauses. Berliner Börse« Höhepunkt der KrisiS gilt als über« schritten. DaS Geschäft lag still, aber die Eouric erzielten ansehn liche Avancen. Franzosen besserten sich um ll), Lombarden um l2 Mark, DiSkontogeiellichast 6, Deutsche Bank 4, Laura und Dortmunder je 4, Oberschlesiiche 4, Ungar. Goldrentc 1'/> Procenl. Freilich sind die Eonrie nur mehr nominell. Eiienbalme» hatten ziemlichen Verkehr. Banken Ingen ganz still. Deutsche Fonds nicht besser, dagegen besserten sich fremde fast allgemein. vokales und Sächsisches. — Aus Anlaß der Investitur Sr. Mas. des Königs mit dem Hosenbandorden und zu Einen der anßcrordenftichcn g:oß- brilainiiichcn Gesandtschaft sind verschiedene Hosicstlichkeiten für Anfang Februar in Aussicht genommen, wie GalndincrS, ein Hos- concert, ein großer Hosball. Auch Se. Erc. der Herr Kriegsminister v. Fabriee wird ein glänzendes Pallfest ärrangiren. — Gell. Hosrath Prof l)r. Fricdl erg in Leipzi g erhielt das Großberzoglick badensche Koiiimandenrkrcuz II. Kl. des Ordens vom Zähringer Löwen ; Bahnhossinspektor Heinrich Winter in Leipzig daS Ritterkreuz II. Klasse des Herzoglich Sachien-Crncstinischen Hausordens und Rentuerwaiker Herklotz auf dem Nittcrgute Pur- sckcnstein das allgemeine Ehrenzeichen. — Landtag. Die I. Kammcr ließ die Petition Hänel's und Gen. zu Selima, Wiesa:c. um Aufhebung des Verbotes des Fifchcns bei Nachtzeit auf sich beruhen. Einen gleiche» Beschluß faßte sie bezüglich der Petition des Schicfcrdcckcrmcisters Ludcwig in Niederwulzicbwitz, dessen Einschätzung zur Einkommensleucr bctr. (Res. Bürgcrmslr. Heinrich). Die Petition des hiesigen Flcischer- mcisterS August Kar'ch um Niederschlagung des gegen ihn eingelcitcten Ltrasverfalirens wegen Stcuerlniuerziehung, beziehent lich Rückerstattung der dadurch entstandenen Straf- und Kosten beträge ivurde (Referent von Zezschwitz) als unzulässig beigelegt. — 2. Kammer. Die Finanzdepntation erstattet Bericht über den Etat der Ueberschüssc des EIftcrbadcs. Die Regierung hatte für den Ankauf von Grundstücken zur Arrondirnng des Areals der Radc- Anffalt 6I(i > Mk. vostnlirt. Für die nächste Periode handelt cs sich nun um den 'Ankauf van !I Wieienparzellen zu dem Gesummt« Kaufpreis van mir 5dNO Mk, weSbalb die Tep. beantragt, die etatisirte Summe von «>4M Mk. abzulebncn und dafür obengenannte Summe einznstellen. Tie Kammer trat die sem Vorschläge einstimmig bei und genehmigte die Ein nahmen mit 96,250 Mk. die 'Ausgaben mit 8^,855 Mk, somit einen Ueberschnß von 11,495 Mark. Hierauf gelangte die Petition des Gutsbesitzers Ulilemann zu Mü'bitz u. Gen. um Aushebung des Gesetzes vom 40. November 1843 über die Tlieilbarleit deS GrnndeigentbumS zur Schlußbcrakbung (Res. Gclbke). Aus der Tribüne batten sich zu diesem Vcrbandluiig-sgegcnslandc viele Gütcr- schlächtcr und Grnndstücksspeenlaincn, darunter manche Orientalen, cingefnnden. Innerhalb der Dcpnkation wurde einstimmig an erkannt, daß eine gänzliche 'Aushebung deS Gesetzes und ein voll ständig freies Gebabren in Bezug ans die Tlicilbnrkeit des Grnnb- eigciithmnS in keinem Fall im öffentlichen Jntercssc liegen könne. In der fcrncrwciten Beratbung aber theilicn sich die Ansichten. Abgeordneter l)r. Pfeiffer empfahl den von ihm schon früher k " rität l'.'lbgg , . , . , witz und der Referent) beanftagre, die Petition aus sich beruhen zu lassen. Abg. Günther erllärt die 'Anträge ans DiömembrationS- sreibcit für büchst bedenklich, weil sie den mittleren Grundbesitz gefährde, dessen Erhaltung nnS vor Mein am Herzen liegen muß. Dadurch werde das kleinere und mittlere Kapital immer mehr durch daS Großkapital verdrängt. Er erblickt darin einen Versuch, den Grundbesitz immer mehr lierabznwürdigen und die Spe kulation, Ausbeutung und Gitterichlächterci als Gewerbe zu legiiimiren. Unsere Aufgabe müsse fein, Schutz zu gewähren gegen solche Gefahren, welche uns die Zustände einer ganzen Reibe anderer Länder vor Äugen führen. Wenn der Großbejitz schließlich Alles anfsangt, könnten wir noch Zustande erleben wie in Irland. Die kleinen Leute würden dann erst vollständig abhängig von den Gütcrwncbercrn. Eine Revision halte er für so lange nnthunlich, bis nicht bestimmte Vorschläge in dieser Hinsicht vorlägen. Für die nothwcndigc Mobilisirnng unseres Grundbesitzes reichen übri gens unsere bestellenden Gesetze aus. Abgg. Riedel und Hcinze erklären sich sür den Minorttätsaiilrag. Abg.n.Oelilscblägel empfiehlt der Regierung die Anordnung einer Statistik über die Bewegung und Umgestaltung der Grundbesitzverliättnissc. Die Abgg. Köckert, Ulilemann, v. Kirchbach, v. Scndcwitz, Heine und Philipp wünschen die Regelung der Dismcmbrationögcschäfte im Einzelnen möglichst gerecht und verlangen gründliche Prüfung und Handhabung der Bezirksausschüsse. Stnalsministcr v. Nostiz-Wallwitz bezeichnet die Erklärungen des Abg. Günther als völlig seinem Standpunkte ent sprechend. 'An dem guten Willen, mit dem cs möglich sei, Un gleichheiten und schwierige Fälle auSznglcichcn, soll cS durchaus nicht fehlen. Mit 3!> gegen 25 Stimmen wurde sodann die Peti tion ans sich beruhen gelassen. — Wie auf ein breitaiigelegtcSOrchcstcrstück cine knappgehaltene Onartettmnsik, so folgte aus den Subscriptionsball vom Sonn- Sr. Erc. dem Herrn bischer sein lassen werde, und daß er treu zu dienen, nicht als Vormund, sondern als Diener. (Bravo.')' l)r. Häncl erklärt, daß ec den Vorwurf der Feigheit nicht erhoben bade ; er müsse vermnthen. daß Bismarck einen solchen PaffuS ge braucht habe (Unruhe, Glocke des Präsidenten). Fürst Bismarck: In der Behauptung, ich benütze die Perlon deS Königs als Schild sür mich, liegt der Vorwurf der Feigheit. Häncl bat diesen Vor wurf liier vorgcbracht und leugnet ilin jetzt ab. Damit macht er seine Woftc nicht ungeschehen, er hat de» Vorwurf erhoben. (Lebhafter Beifall.) v. Trcitschke weist mit großer Entschiedenheit die Angriffe gegen den Erlaß deS Kaisers zurück. Der selbe enthalte nichts Anfechtbares. ivic Häncl selbst zngab, warum werde er denn angegriffen? Redner begründet die Notb- Wendigkeit der monarchischen Institution sür Deutschland. (Beifall.) v. Bennigsen hätte gewünscht, daß der Reichskanzler nicht niit so ungewöhnlicher Leidenschaft den Parteien cntgegcngctreten wäre. Das trage nicht dazu bei, das beiderseitige Vcrbältniß in diesem Hanse würdiger zu gcsial cn. In Deutschland wurzele die Monarchie tics und das deutsche Volk besitzt insosern einen Schatz. Für den Erlaß habe keine Notbwenbigkeit Vorgelegen; offne dringende Nothwendigkeit denselben zu erlassen, war aber gefährlich. Mit der Interpretation, welche Fürst BiSmarck von dem Zweiten, die Stellung der Beamten zu den Wahlen betr. Tlicilc des Erlasses gegeben, sei er vollständig einverstanden und wünsche er mir, daß diele Interpretation allgemein zur Kenntniß ge lange, damit die Besorgnisse beseitigt werden, welche der Erlaß hervor- aernsc». v. Kardorff tritt für den Erlaß ein, namentlich sür den 2. Theil. Er weist aus die Entstellungen und Verleumdungen hin, die sort- schrittlichcrscits gegen die RcgierungSpolitik erhoben wurden, von Staufsenbcrg: Von selbst tonnte man ans die vom Reichskanzler gegebene Interpretation des Erlasses nicht kommen. Esseidringend nötbig, daß allen Beamten schleunigst eine authentische Interpreta tion des Erlasses gegeben werde. Redner beklagt sich über die , „offiziöse" Korrespondenz in der Wiener „Pol. Corr ", worin ein abend am Montag der Elitcball bei Konflikt angckündigt würde. StaatSsekr. v. Bötticher ist sehr begierig ^ KricgSministcr v. Fabricc. Dort klingen die mannigfachsten gewesen zu erfahren, was man gegen den Erlaß einzuwenvcn habe, > Klangeombinotioncii massig, aber intcressircnd zusammen, hier ist nach der Rede des Reichskanzlers sei aber nichts mehr gegen den- mit den subtilsten Mitteln die feinste Durchführung einzelner selben angeführt worden. Die Wiener „Polit. Corrcsp." habe nie- ^ Themen doppelt fesselnd sür den Kenner. Das Ballfcst im Albcrt- malZ mit der preußischen oder RcichSregierung etwas zu tbnn Theater ist eigens dazu bestimmt, die verschiedenen gesellschaftlichen gehabt und lp.be nichts damit zu tlmn. v. Maltzalm-Gültz Kreise der Residenz einander zu nähern; das Balltest im Ministcr- legt die verfassungsrechtliche Stellung deS Königs den Ausführungen Hotel vereinigt ausschließlich DaS, was man „die Gesellschaft" nennt. HänelS entgegen bar. Richter-Hagen fragt, ob Constantin Rößler' Dort schließt man neue Bekanntschaften, hier kennt sich alle Welt; nicht offiziöser Corrcspondcnt der Wiener „Pol. Corr." und der ^ dort promenirt und beobachtet man und tanzt auch nebenbei, liier „Grenzbotcn". Die Regierung solle sich keine osssziöse Presse bal-' ist das Tanzen Hauptsache, alles Ucbrige Beiwerk. Selbst das ten, dann werde man sic nicht suchen, wo sie sich nicht finden lassen Souper, das auf den Snbscriptionsbä'llen zu einem der behaglichsten wolle. Tie Acußcrung vom Schilde der Regierung habe zuerst Genüsse zählt, drängt sich hier auf ein halbes Stündchen hastigen s 'ck ! M 1 > ^
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