Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-22
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.04.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Für die Monate Mai nud Funi werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstrafte Nr. I», zu I Mark 70 Psg., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanslalten im deutschen Reichsgebiet zu I Mark 84 Psg., in der Lesterrcichisch - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 54 Kreuzer (cxcl. Agiozuschlag) angenommen. TccaiuwoctNchcr Ncdaclcur (llr Plllsls^chkö vr. Emil VIrrko in D-eUen Ein Stern am Himmel der Wissenschaft ist erloschen, dessen Glanz noch die fernsten Jahrhunderte bewundern werden: in seine: Einsiedelei zu Down starb am Donnerstage Charles Darwin. Diese Traucrkundc kommt ziemlich unerwartet; cü war nicht bekannt, das oer berühmte englische Naturforscher kränkelte. Und nun hat docl, ocr unsterbliche Mann im Alter von 73 Jahren der Natur ihren Tribut entrichtet. Noch für die spätesten Menschcngeschlcchtce werden der Geburts- und der Sterbetag von Charles Darwin, de, 12. Februar 1800 und>der 20. April 1882 die Gedenktage weibc vollster Feiern bilden; denn wenn längst die Namen aller berühm ten Schlachtcngewinncr und Rcichegründcr, Kaiser und Staats Männer, ja Künstler und Dichter vergessen oder den sic Aus- sprechenden Schall und Rauch sein werben — der Name Charles Darwin lebt unsterblich im Gedächtnis der Menschheit, als eine, ihrer größten Wohlthätcr fort. Tie zweite -Halste des vorigen und die erste dieses Jahrhunderts nennt »>a» mit Recht das Jahr hundert Gocthc's; die Zeit nach 1850 wird für alle Zeiten in der Kulturgeschichte des Menschengeschlechtes das Zeitalter Darwin'c beißen; 1850 veröffentlichte Charles Darwin sein Hauptwerk, dem einzig die Bezeichnung „epochemachend" gebührt. Cs führt den Titel: „Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl im Kampfe ums Dasein". Dieses Werk bildet den Grenzstein zwischen zwei Weltanschauungen. Bor 1850, viele Jahrhunderte rückwärls biS in jene nebelhafte Ferne, da sich an den Usern des Nilcs die Ltcinkolosse der Puramiden erhoben, herrschte die Anschauung von der übernatürlichen Entstehung unseres Erdplaneten und seiner Bewohner durch vereinzelte und willkürliche Schöpfungüakte. Darwin zerschlug diese Weltanschauung, indem er die Menschen lehrte, daß eine allmäligc, ununterbrochene Entwickelung aller lcbendigeirErdbewohucr, ein Fortschritt vom Einfachen zum Zusammengesetzten, vom Niederen zum Höheren nach einem vorausbcdachten Entwickelungs- plane stattsindct, welcher alle Abänderungen leitet. Er wies unwiderleglich nach, daß alle lebenden Wesen, Menschen, Ttnere. Pflanzen von wenigen Urformen, vielleicht einer einzigen abitam- men, und daß die verschiedenen Aenderungen unter stetem Kampfe ums Dasein, in Folge und kraft eines Prinzipcs vor sich gehen, die er als „natürliche Auswahl" (Zuchtwahl) bczcichnctc. Das Wissen tritt an die Stelle des Glaubens. Darwin riß die ganze Welt des Glaubens und des bisherigen Wissens in die Erörterung über daS Entstehen der lebenden Wesen. Es gicbt kaum eine Sphäre menschlichen Denkens und Fühlcns, die nicht auch von seiner großen Theorie berührt und beeinflußt worden wäre. Der befruchtende Erfolg dieser Lehre aus die Entwickelung aller menschlichen Wissenschaften und damit auf die Geschichte des Menschengeschlechtes ist enorm. Geologie und Paläontologie, ver gleichende Anatomie, Botanik und Physik, Kultur- und Weltgeschichte, Psychologie und vergleichende Sprachforschung zeugen laut für die Tarwinische Wahrheit: der Entstehung der Arten durch die Abstammung. Alle Zweige exakter Forschung nahmen seitdem einen ungeahnten Aufschwung; sie befähigen daS Menschengeschlecht allmälig zum Herrn der Natur, zum Beherrscher der Naturgcwalten zu werden. Die Lehre Darwin'S befruchtete aber auch die Philosophie, die seit 1850 eine heilvolle Umwälzung erfuhr, die sie nun wieder befähigt, die Ersahrungswisscnschasten zu befruchten und damit auf die Rechts pflege, das Erziehungswesen und die ganzen sozialen Ordnungen fördernd ernzuwirkcir. Die Tarwinische Abstammungslehre löste mit vorsichtiger Hand die Binde von den Augen der Menschheit; gesegnet sei das Andenken dieses erleuchteten Geistes! Nichts ist wohlfeiler als die Scherze, mit denen man die Abstammungslehre lächerlich zu machen suchte. Die tröstliche Tbatsache. daß der Mensch die höchste entwickelte Form aller lebenden Wesen ist, daß er einen Organismus darstcllt, der im Lause vieler Millionen von Jahren sich allmälig aus der Almen» reihe der Wirbeltbiere hcrvorgebildct und alle seine Verwandten im Kampfe ums Dasein weit überflügelt hat, diese erhebende Thatsache glaubte man mit den, Spottnamen eines „Asien- Evangeliums" abthun zu können; man witzelte über die Asien abstammung des Menschen und wollte die Schüler Darwin'S als die „Apostel der Thicrheit" brandmarken. Es ist nur wenigen Gcistesbcroen von der Bedeutung eines Darwin besckicdcn gewesen, den Triumph zu erleben, daß sich in wenig mehr als 15 Jahren die ganze wissenschaftliche Welt zu seiner Erkenntnißlchre bekannte. Galilei mußte vor der Jnguisition die Wahrheit abschworcn, Ko- pernikuö und Newton haben nicht erlebt, daß die Männer der Wissen schaft sämmtlich sich zu ihren Systemen bekehrten. Dieser hohe Triumph war dem unsterblichen Briten zu Theil. Darwin hatte seine Vorläufer: den Franzosen Lamarck und unseren großen Götlie, der, ein Dichter und ein Weiser zugleich, daS große Problem der Abstammung und Entwickelung der Arten auseinander in den Grund zügen ahnte und erkannte. Aber ihre Erkenntnisse blieben 50 Jahre lang unbeachtet. Darwin selbst hat erst als öOjähriger Mann sein Hauptwerk geschrieben. Während dreier Jahrzehnte ist es in seinem Geiste gereift. Sein Buch machte anfangs keinen bedeutenden Lärm. Erst nahmen nur Wenige Notiz davon und diejenigen, die seiner gewahr wurden, zeigten zum größten Theil geringe Freude daran. Binnen 15 Jahren aber hat diese Lehre ihren Triumphzug um die Erde gehalten. Man würde diesen Triumphzug wunderbar nennen müssen, wenn nicht Darwin selbst alles Wundcrthucn ein für alle Mal in Trümmern zerschlagen hätte. Es hat nicht wenige Männer, Priester und Laien. Staatenlenker und Jugenderziehcr gegeben, die von dem Darwinismus die schlimmsten Folgen für die Moral und die gesell schaftliche Ordnung besorgten. Eitle Furcht! Das im Darwinismus zur Geltung gelangte Prinzip ist nicht allein zerstörend, sondern auch ausbaucnd. Ter Wunderglaube kann allerdings nicht vor ihm Stich halten, aber man bat in allen Zeiten jene von Freiheit durch glühten Männcrherzcn gepriesen, welche den Göttersumen „Ver nunft" nicht zum Sllaven des Wunderglaubens crniedrigleu. Wel cher Trost liegt aber nicht in der unumstößlichen Lehre einer fort schreitenden Entwickelung der organischen Welt, in der Theorie der Zuchtwahl, wonach nur daS Gute im Kampfe ums Dasein dauernd zur Geltung kommt, wonach das Schlechte und Wenigcrgutc vom Besseren mit eiserner Notlnvendigkcit besiegt und wonach speziell in der menschlichen Gesellschaft nur eine Entwickelung zum Vollkomme neren möglich wird! Die von Darwin enthüllten eisernen Natur gesetze lasten den Menschen auch über die Sittlichkeit nickst im Un klaren, sic flößen die besceligende Zuversicht ein, daß das Gute und Bessere allein cxistcn(berechtigt ist. Das ist eine Weisheit und Moral, deren Eindringlichkeit sich dre Männer vom Worte Gottes herzinnig freuen sollten. Komisch ist cü ebenfalls, wenn man den Darwinis mus stnatsgcsährlich und demokratisch nennt. Dann sind alle von den Regierungen selbst eingestellten Professoren der Naturwisien- scbastcn stnatsgcsährlich, denn eS gicbt leinen aus einer Universität, ocr nicht Anhänger Darwin S wäre und das geringste Naturgcschichts- prich, das wir unseren Kindern in die Hand geben, baut sich aus den Sätzen deü Darwinismus aus. Sodann bezeugt der größte Jünger Darwin'S, der sächsische Professor Härtel in Jena, der von sich bekennt, daß er in seiner Jugend ein begeisterter Demokrat war, daß er durch seinen Meister Darwin zur aristokratischen Anschauung bekehrt wurde. „Hat der Darwinismus überhaupt eine politische Teile, so ist er im besten Sinne eine aristokratische Lebre. Die Na turgeschichte lehrt, daß das treibende Prinup das aristokratische ist." In der Tbat müßte die Demokratie die Grundsätze des Darwinis mus verabscheuen, da sie nicht das Nivclliren, das Gleichmachen, das Beseitigen aller Unterschiede, sondern vielmehr das Verdrängen des Maskenhaften und Wcnigcrgutcn durch das Bessere, Stärkere mrd Edlere, den Aushau einer Pnramide mit einer Krone aut der Spitze. predigen. So erscheint nom Standpunkte des Moralisten wie des Politikers der Darwinismus nicht nur als nngesährllch, son dern vielmehr als verheißungsvoll und als ein Element der Ordnung. lieber die leisten Nätlstcl des Daseins gicbt uns allerdings selbst ein erlauchter Geist, wie der von Ebarlcs Darwin, leinen Ausschluß, kr zeigte wobl der Menschheit, daß eine Entwickelung aller lebenden Wesen vom Niedere» bis zum Höheren stattsindcl, aber über die weihende Kraft dieser Entwickelung, über den Ursprung alles Lebens, über den Baumeister aller Wellen hat er dem nach Erkenntniß dürstenden Mentchengeiste keine Auskunft zu crlheilen vermocht. Woher wir kommen e Wohin wir gehen? Weiches unser Zweck ist? darüh.cr tappen wir noch im Finsteren. Den Entwickclnngs- plnn alles Geschaffenen weist Darwin in seinen einzelnen Phasen nach, aher das Bild des Urschöpscro, des die Materien beseelenden Willens, des erhabenen Geistes, der das Wort „Werde!" ries — Dieses vermochte er uuü nickst zu enthüllen. Was über der Grenze oeS in der Welt Liegenden binansgelft, Das bleibt uns nach wie vor verborgen: ihm naben wir nicht als Wissende, sondern in De- niutli als Gläubige. Hier ist der Raum tur die Religion, die Tröstungen ihrer Lssenbarungc». für den Gottesfrieden. den sie barmhcrzig in das an seinem Wisse» verzweifelnde Mcnschenherz gießt. Zunächst aber sagt uns unser Wissen, daß der Urguell aller 'Wesen einen lieb unserem geistigen Auge immer herrlicher vsscn- larci'den Enlwickeliingsplan, weil über Zeit und Ewigkeit hinaus, entworfen Hai. Ter uns aber >ür diese Gcwißbeit immer neue und »innnslößliche Beweise geliefert, der damit der wankenden Sittlich keit aus neue, kräftigere und unzerstörbare Stützen hinwies, das ist der große Brite Ebarles Darwin, der am Donnerstag die Augen schloß. Ncncskc TrlcstianlMt der „Dresdner Nachr." vom 21. April. Berlin. Die vom Arbcftoministcr Maybach geplante Reform der Ausbildung der Staatsbaubeamlen soll sich nach Miltbcilung des Ecntralblalls für die Bmwcrmnltung erstrecken aus die syste matisch Seitens des Staates zu leitende Ausbildung der Bausülner unter Fortsalt der diätariscbcn Besoldung und aus die zeitgemäße Reorganisining der Banmcister-Staatsprüfung. Der Plan unterliegt gegenwärtig den behördlichen Bewachungen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus beendete heute die Beratb- nng über die Vorlage bctr. die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Ausrüstung des Staatseiseuhalumetzeö. Die Gesammtsumme der Bewilligungen beläuft sich auf 08,218,000 Mk., wovon 47,038,OM Mk. aus neue -reekundärbalmcn, 30,030,000 Mk. aus Legung zweiter Geleite auf acht Strecken und 22,050,000 Marl aus Bahnt,ofs- Umbaute» entfallen. London. Dem Dcputirtcn Parnelk ist auf sein Ansuchen die Erlaubniß ertbcilt morden, nom 0 Tage auf freiem Fuß zu ver bleiben, um dringende Familicn-Angclegenheitcn zu ordnen. - AuS Irland wird ein neuer Agrarmord gemeldet. Ans der »ach Krak- barrn sübrenden Landstraße wurde der Gcrichtsvdllzicbcr mit zer schmettertem Schädel aufgcsunden. Alexandrien. Befürchtungen herrschen in Kairo wegen eines Bediiinenanfstandcs gegen die jetzige Regierung. Ai» 20. d. sind eiligst Truppen nach Zagazic und Tamanchar abgciandt worden, um die Grenze zu schützen. Berliner Börse. Nachdem di? gestrige Nachbörse weitere EourScrmäßigungcn niit sich geführt batte, erösinctc die Börse heute unter dem Einfluß von Teckungskäufen in ziemlich fester Haltung bei steigenden Coursen und wurde hierin von festeren Notirungen der auswärtigen Plätze unterstützt. Trotzdem machte sich wieder eine ziemliche Reserve bemerk bar. infolge deren die Umsätze sehr beschrankt waren. Der Schluß blieb ziemlich fest. Kreditaktic» waren 1'/- Mk., Franzosen 4 Mr. besser, Lombarden dagegen 1 Mk. und Galizier G Prozent schlechter. Der deutsche Eiscnbahnaktienmarkt zeigte jedoch keine ausgesprochene Tendenz, die Eourse waren aber meist unverändert. Banken rukig aber fest. Diskonto 1'/- Proc. Deutsche Fonds waren wenig beachtet und kaum verändert, fremde fest und thcilweise etwas besser. Italienische Rente wurde viel ge kauft. Industrien und Montanmcrtbe hatten feste Haltung und vielfach kleine Coursavanccn zu verzeichnen. Die Nachbörse verlief schwach auf mattes Paris. iyraiiklurt a.M.. 2l. April, »tbcnd». Srcdil 252,00. Slaalkbalm 2«2>/,. Lom barden lea.oa. Mcr Loose—. Silbcrrcnle —. Papierrcnle . Slalizicr 2«I.ro. Ocslerr. Goldrcnte —. «»5, Ungar. Goldrcnic 75» ,,. 77er Russen —. "Ser Russen 71- ,. 2. Orieulauleilie . Ncutsle Ungar. GoldaiUcchc —. 3. Lricn1anlcil,e . Un garische Pav'crrenI« —. Ltbconto —. 21. April. Abend». Credil mo.oo. Ltaatrbab» NI.70. Lombarden l»>.25. Anglo-Austria-Vaiik . NavoleouSdor—. Galizier—. Pavicrrculc —. Oeiierr. Gvldrcnte —. Ung. Moldrcnle —. Ung. Goldrenle —. Ungar. Credit 236.00. Nnioubank —. Clbelbaldaim —. Bankverein—. Roi-dwcst Aa.'>2. Macknotcn S6.72. Varl», 21. Avril. lSchlnb.' Rcnlc i-3.65. Anleihe ir.22. tzialiencr sl.I5. S!aal»!>a!ni w.i.::,. Lombarden 313,:c>. do. PUorinucn 2sl,c-S. CM'lcr 3la,VS. Lcsicrr. «oldicnlc . Schirach. LvlnlrS und Sächsisches. — Die Vorparade der Königsparade findet heute trüb 0 Uhr aus dem Alaunplatz palt, die Parade am Sonntag Mittags 1 Uhr. Zu der am Sonntag siallnndenden Parade kann das Be setzen des BischosswegcS längst des Alaunvlatzc-., mir mit solchen Wagen geschehen, welche mit Vorsahrknrtcn ver>elicn sind. Der Stadttommandantur ist die 'Ausgabe derselben übeUragen worden. — Im K. Polnte cli n r l u m wird morgen cu Ebrcn des Ge burtstages Sr. Mnj. des Königs, Vormittag-., ll Uliv, in der 'Aula ein Fcslaktns abgehaltcn, der wie aitjäbrlich in Gesang und einer Festrede bestellt. Die letztere hält Herr Professor Lcwicti über „die Entwicklung der Lokomotive". — Inder öffentlichen Hän de l s l e h r a n st a i 1 der DresdnerKaufmannschaft wird die Geburls- tagsscier übermorgen, am Monlag, mit freiem Vorlrag eines Handelsschülers «I. Klasse). Pani Men, Festrede des Herrn Emil Teckcrt nnd Schlußwort des Direktors begangen. — Anläßlich der morgen zn Ehren des Geburtstagssesles Sr. Mas. des Königs hier stattsindendcii P a r n d e erhalten die an liegenden L rOchasicn schon von heule au Einanarlieruugei'. a!:.-- würis garnisonirender Tnippenllieüe. In Blake w i tz wird die l. Batterie des 2. Feld-Artillerie-Regiments aus Pirna vcrgliaro.rl. — Nachdem gestern Vormittag gegen ll Uhr das z.Z. noch in Meißrn garnisonirciide Jägerhataillön Ocr. 10 zur Königs- Parade liier eing et rossen war, kamen kurz nach I Ul>r auch die Mannschaften des 12. Jägerbatailtcms an, deren Standauarlier bekanntlich Freibcrg ist. Obgleich die wackeren Jäger den 'mündigen Weg von der alten Bergsladl durch den Grillen.h'.irgcr Wald nnd Planenschen Grund mit Gewehr nnd Tornister in ca. 7 Stunden zurückgelegt halten, da man zweimal Halt gemacht,, zeigten dock, säminiliche Soldaten bei ihrer Ankunft hier rolle Elastwihit und munteres Aussehen. -- Seiten des Deutschen In validen Vereins „König Albert" wird das Gcburtssest Sr. Mai. des Königs und gleiebzeckig damit daS 8. Stiftungsfest des Vereins morgen Sonuiag den 20. d. Abends ' 28 Uhr im Trianan in festlichster Weise mit theatralischer Anssübrung, Conent und Ball begangen. — Zu Ehren des G eb» r tssc st c s unseres allverelnte» Königs wird Herr Restaurateur Jobu am morgenden Tage 'einen Gästen durch Eonecrt, entsprechende Dekorationen :c., sowie Abends durch große Illumination des Waldschlößchenbrauerei Restaurants mancherlei Ucberraichungen bereiten. — Die Pferdebabn wird für beute und morgen ihre ganz besondere Tbätigkeit entfalten, indem sie zur größeren Bcguemtich- teil für die Besucher der K öu i g sp a rade morgen von io Uhr an besondere Wagen zwischen Poitvlatz und Bischossweg verkehren läßt. Auch zn der beute früh 0 Uhr startniivcnden Probe ist in gleicher Weise von ' G lllw an für besondere Verkehrsmittel gesorgt. — Ta neuerdings der Fall vorgekommcn ist, daß die Beitellun.g einer an einen „Schulvorstand" adrcssirten Postanweisung von der Post aus Grund der Postordnung abgelclmt worden ist, io hat das Kultusministerium an die Schulinspektionen eine Genera!- Verordnung erlassen, die Schulvorstände bei. Sclnilausschüsie ihres Bezuges anznwciscu, daß ungesäumt der zustäudigenPostnnstall eine Person als bevollmächtigt zur Empiancinalmic aller unter der Olvrenc des Schulvorstandes bcz'. des Schniausschupes oder auch dcrSckml- lassc eingehenden Wcrlhsendungcn in bezeichnen sei. — Bekanntlich sind für das Reichsgericht durch den Tod eincS Mitgliedes und Pcnsioninmg zweier Mitglieder drei Raths- slcllcn zu besetzen. Ter Bundesratll bat für diese dem Kaiser vor- geschlagcn den K. preuß. Landgerichtspräsidcnicn Schauer zn Liegnitz, den K. vreuß. Obcrlandcsgcrichtsratb Meischcidcr ui EcÜc und den K. bayrischen Oberlandcsgcr'chtsrath Bczoid zu Augsburg. -- Im neuen kleinen Saale deS GcwcrbehauseS sand vorgestern Abend eine V 0 rv c r s a »1 m l u n g bezüglich der gestrigen großen Frö helfe ier statt. ES halten tick, der Vorstand und verschiedene Äitglicdcr des „Allgemeinen Erzichungsverciiis", viele Kinder gärtnerinnen und Lehrer und eine Anzahl der bereits von auswärts gekommenen Vertreter und Vertreterinnen thcilweise in weiter Ferne gelegene: Kindergärten und Fröbel'schcr Eizicbrmgüvcrcine cinge- tundc»; sogar London, Vcuedig, Bologna, Kopenhagen,^Hamburg u. s. w. waren vertreten. Zugleich hatte man seitlich im Saale eine Ausstellung von Arbeiten der kleinen Zöglinge unicrcr hiesigen Kindergärten ausgestellt, au denen sich recht klar erwies, wie richtig daS System der Verbindung von Spiel und Arbeit ist, da Zeich nungen, Papierflechtercien, in Brodteig oder dcrgl. »wdcllirte Ge genstände, Stick- uns Nähereien aus diesem Snstcm bcrvoigehen, ^ die, wenn man bedenkt, daß drci-^ vier- »nd fünfjährige Kinder sie guSgcsührt haben, geradezu in Erstaunen setzen und die Uebcr- ftzcugnng geben, daß diese Kinder neben der, erworbenen Handgeschick- iichteit auch bereits einen Sckritt im Scbönheits-, Formen-, ja Kunstsinn gctban haben, der in vielen Fällen beißendere Folacn haben wird, als später unverständlich entwickelte Theorien. — Die König!. Hotbuchliandlung von Burdnch (W.-rnatz u. Lctzmaun) batte !die gelammte Fröbcl'schc Literatur und alles Einschlageiwc in übcr- j sichtlicher Ordnung nusgcbreitet »nd bielt au Ort und Stelle gleich Verkauf derselben ab, während Herr Buchbinder Schüller verichic- j dcnc Fröbcl'schc Lehrmittel und dcrgl. ausgestellt bat. (DaS größte ^ hiesige Lehrmittel-Museum war hier nicht bctheiligt, balle aber und ! bat noch in seinem Lokale selbst, Frauenkirche 22, 1. ELg., zur 100- ! jährigen Fröbelfcier eine ganz umsasiendc Ausstellung von dcffcn ! Beschäftignngs- und Untcrballungssvielen nrrnngirt, die Ellern, Er- j ziehen:, Kindern u. s. w. warm empsoblen sei, da daselbst auch Ver- j kauf der Gegenstände stattsindct.) — Das bicsiege Lehrerguailetk, 1 welches sowohl vocal- wie instrumental tbätig sein lami, sang und blies während des Abends manch sinniges nnd melodiöses Stück und erntete viel Anerkennung. Kurz iiacb 7 Ubr crichiei'. ! Hen: Oberbürgermeister kr. Stübel, um die Versammlung im Na- ! men der Stadt herzlich willkommen zu heißen. Er versicberle, daß -die Gemeinde niemals den Bestrebungen der Flöbcl'icbc'n Er- ^ zielmngsweisc gleichgiltig zugcsehcn, sondern jederzeit deren Fvrde- ' rnng mit Freuden begrüßt habe. Er freue sich, daß gerade in Dresden eine so hervorragende Fröbclscier begangen und von so vielen Fremden besucht werde nnd hoffe, daß die .nOtlichlcil auch hier dazu beitragen werde, die »och immer bestehenden irrigen Meinungen über Frist cl zu zerstören und seinem Werke iinincr größere Anerkennung zu schaffen. Mit den Worten au die Gäste von auswärts: „so heiße ich Sie herckichst im Namcn der Stadt willkommen und wünsche, Laß auch die Tage in Dresden förderlich sein mögen Ihrem Werke, dem Werke der Mcnschencrzicbuug!" schloß der Herr Oberbürgermeister seine mit Applaus mitgenommene Ansprache. Es hieß sodann auch der Vorstand des die Feier ver anstaltenden „Allgemeinen ErzichungsvereinS", Herr Direktor 1)r. Hausmann, die Gäste willkommen und tlieilte mit. daß die große Förderin des Fröbci'schcn Werkes, die namentlich in Italien Kindergärten ins Leben geritten, Frau Baronin von Marenboli?- Bülow, durch Krankheit an der Tlieilnahmc verhindert lei. — Das aus Venedig Lberbrachtc, von den italienischen Fröbel-Vercincn für die obengenannte Baronin gestiftete prachtvolle Album, in rothem Sammet gebunden und mit vorzüglichen Kunstblättern versehen, ' - - ° " ' ' Es waren auch mehrere lag aus «nd wurde allgemein bewundert. Es unmittelbare Schüler Fröbel'S anwesend, wie na bekanntesten, SchnlreitiimV Herr Dttcltor MaiariaN, vom 10. d. M in einem in ct'l -e-Ni rn d mten 0 „Sächsischen aber l'etzr mv-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite