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Dresdner Nachrichten : 29.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-29
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1870
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— k> efst „ tlicht Gerichtssitzung a m 25. I u I Der GenSdarn, Heinrich Bieder hatte den Bierschrötcr Johann Gottlieb Piünch, der et»vas angctrmikc» mit seinem Geschirre in voriästiilowidriger Sclmcuigscit aui der Brcitcnttraße iudr. mit 'wwtNNI clU! L'lciI»II,l»ci!,c IN»'», gedroht, woraus dieser dem GenSdarn, in elstchcr A„.zeige ac letzender'Rieise antwortete. Bieder» wurde der Mslätlgnngscid und Biimel' :i Thlr. Strafe zncrkannt, welchen Enlsll'cid der KcrichtSI'ds i'cutc auircet't crdielt. In Folge der Bestimmungen veö HeimathgesctzcS datte der Gcmcindcrath zu Niederpöbcl ein kleines Mädchen mittelst ziveiipännigc» Geschirres in seine Hei- matt) dringen lassen und dalllr der Gemeinde ll Thlr. in Rech- nung gcvraä't. Damit ivar der dortige Handele-maiin Iol'ann Holla» unnlsricdkn, indem er meinte, man dätte dien aus dilli gere Weise durch einspänniges Geschirr oder Schiebcbock errel chen können. und sprach sich in der Sitzung des Gemeinderatl'S dadin auS, sic sullsten stets die Gemeinde zu dintergedcn. sie hätten'Niemand wegen dieser'Angelcgenl-cit gcsragt und gingen nur aus Betrug aus. Bon dem Gcmeindcdorstand Haneke we- geu Beleidigung verklag!. deliarrte Hoi.an vci nuner Anllllst nnd ivurde dcSdald zu l l ragen Gci.uiguiß verlirideiit. Sein gegen die Strawöde gerichteter Einipilich »omde deute adge wiesen. — Der Bcrgardeiter Earl Hcinr. Bräunig in Endch st; datte seinen Lvvn von «> rl aicrn in einem Borkcmonnaic ai der Lasche seiner Kulte siegen, als er eines rages in> käsigen Wirthsi'ause verkcdrtc und verminte aus dein Heiniwege sein Geld. Silles Suchen war criolglos unk cs mochte der Berdaedt irgendwo ausgctaucht sein, dass die mindcriädrige Slugune Wil bei nunc Hecker von kort, die im Wnsthsl'ame umniltelvar dinier idm gesessen, sich viel mit idin nnterdalten ilnd der er nsteder- Volt von seinem Getränke über die Schauern uireichtc. idm das Geld entwendet davc. Die Heger und ihre MntterAngmte Wilheiminc geschiedene Sll'önherr verklagten Bräunig, winken aber adgewieien unk zur Bezadlung der.besten venntdeiit. Z»» der heutigen Einspruchsveibandlung waren .»lägen» unk Beklagter cnchicnen, um die Bestätigung des erlassenen in kenntnisseö anzuhörcn. — Die Gerichtssitzungen vom 27. Juli mutzten nach stundenlangem Warten vertagt werden, weil in der Hauvtverdanklung wider den diesigen Handelsmann Earl Julius GeiSler (nicht Bcißler» einer der Verletzten, ein Haupt mann von der Armee im activcn Dienste, wadricheinlied von Dienstverhältnissen adgedaiten, nicht erschien, und in der zwei ten ebenfalls zwei der Verletzten aus Lkützengrün und Lcngen- selv im Voigtlandc ivcgcn dcö eingestellten Personenverkehrs aus der Ehcmnitz.Dresdner Badn die Reise wadrscheinlich nicht möglich war. — Angekündigte G e ri ch t s v e rda n d l lln g e n: Sonnabend, :,0. Juli, Vormittags t> Udr. Hauvtverl'andlung wider den Handarbeiter Nieoiauö Pornatzich aus Emyicivitz, lvegcn Dicbstadlö. Vorsitzender: Gcrichtsrakd Gross. — Dresden, den 2 8. Juli. Der Kronprinz von Prcu- tzcn zeigte dem Großherzog von Staden an, daß er die Führung der «üdarmce übernehmen werde, welche außer den gcsammtcn l iddcutschen Truppen auch auö preußische» Eorps beiteben »verde. Er wolle in Karlsruhe dem Großhcrzog persönlich Mel dung erstatten. Da Karlsruhe nabe der französischen Grenze egt. io crgiebt sich hieraus, daß man preußischerseits an eine Franzosen in nächster Zeit UeLerschreitung des Rheins durch die Fr nicht glaubt. Die Großherzogin von Baden ist inzwischen auö Karlsruhe abgcrcist. Die von Stadenschen Truppen gesprengte leite Rheinbrücke bei Kehl war von Staken 1858 -i->izi erbaut worden. Der Unterbau war französisches, der Oberbau beiden scheS Eigenthum. Der Deutsche Bund war seiner Zeit über diesen seltsamen Stau einer festen Brücke unter den Kanonen von Straßburg höchlichst überrascht. ES wurde Baden amerlegt, wenigstens Svrcngvorrichtungen anzubringen. Somit ist >etzt einer von den 4 mächtigen Strotn- pseitern, »velchr die Brücke bilden, gesprengt worden. Außer dem besaß die Brücke zunächst dem Hanke drehbare Tdünne, die aus beiden Ufern rückwärts gedreht waren, lieber die Brücke führten zwei Schiencnstränge und Fußwege. Die feste Brücke bei Mannheim, da, wo der Neckar in den Rhein mün det, ist ebenfalls mit einer Pulverkammer versehen. Hoffentlich haben deutsche Truppen nicht nötbig, dieses schöne Bainvert zu sprengen. — AuS Stavern trifft die Mittheilung ein, daß schon sein die „Organisation dcS militärischen Transportwesens im Kriege" vollendet ist. Dresden. 2». Juli. Die Enthüllungen der Times, welche in der Thal selbst nach französischem Zugeständnisse Tbatiachcn betreffen, sind offenbar der Trumpf, mit welchem Gras Bis marck den Eindruck der Grammont'schen Note beseitigt. Wir werden noch mancherlei Enthüllungen zu Gesicht bekommen und die Neue freie Presse t>rt Recht, wenn sie sagt: ES sind stau nenswerthe Dinge, welche zum Vorschein kommen, wenn zwei rücksichtslose Kämpen, wie Bismarck und Napoleon, an einan der gcrathen. Der erwähnte Artikel schließt mit den Worten: ES könnte geschehen, tasß nstun die britische Politik die Ueber- zeugung gewinnt, daß die Mitthcilung der Times eine Wahr heit ist. England auö seiner Neutralität hcrauötritt und in dem beginnenden Kampfe eine Partei ergreift, welche jedenfalls nicht jene Frankreichs sein würde. Es gewinnt aber schon jetzt den Anschein, daß der Kamps, den man localisircn zu können ge hofft hatte, seine verbängnißvollen Kreise nach und nach über den ganzen Wclttbcil erweitern wird. — Hoffentlich ist dies zu schwarz gesehen. ES kommt vorzugsweise aus die Haltung Rm;- landö und Oesterreichs an. Hierüber widersprechen sich die Ge rüchte. Die Slugöb. Allgcrn. Ztg. berichtet, daß in Polen 200,000 Mann Russen an der österreichischen und preußischen Grenze zufannnengezogen würden. Andererseits wird von den Polen in Wien, die für alle Bewegungen Rußlands ein sehr 'och wachsames Auge haben, dem widersprochen. Aehnlich ist's mit Oesterreich. Aus Böhmen meldet man, daß inan dort von Rüst ungen nicht das Geringste wisse, daßnochkeineEompagnic tislocirt sei re. Wiederum aber ist in Wien das Gerücht verbreitet, daß der Kaiser Franz Joseph, nachdem er den französischenBotictmiter em pfangen, einen großen Ministerrath abhielt, worin dieMobilmacb- ung von drei Anneecorpö beschlossen wurde. Entschiede» aui die Sette der Franzosen stellt sich Italien. Es sendet den bekannten Preußcnfeind General Lamannora alS Gesandten nach Wien, und man spricht von einem Eabinct dcö Generals Eialdini. General Nino Birio, ein Vertrauter Garibaldi'S, stellt sich dein Ministerium zur Verfügung. Ein zwischen Italien und Frank reich abgeschlossener Vertrag bestimmt, daß die französischen Truppen daS römische Gebiet in kürzester Frist räumen sollen. Der Ehre des Königs Victor Emanuel wird die Amrechterbal tung der September-Eonvcntion anvcrtraut. Die Rothhcmtcn rüsten sich zum Angriffe auf Rom. Umgekehrt begeistert sich hie Stimmung in England und Belgien täglich mehr für Deutschland. Hoffentlich blcibts nicht bei der zustisauenden Be geisterung, welche die HKide in den Schooß legt. BreSlau, "" " heute Wormittq durch die Stadl wett der neuen Insanteriecascrne. ein Kabn mi't"zwei^ompäg- nien Soldaten untergcgangcn sei. In der »Ritte des Stromes fuhr der wahrscheinlich überladene Kahn so heilig an den gro ßen Prahm an, daß er umschlug und die darin Befindlichen in ihrer vollen Armatur ins Wasser stürzten. Die aus dem großen Prahm Stehenden wollten nun ihren Kameraden Hilfe leisten, und Infolge dessen drängten sich alle Mannschaften aut die Vor derseite dcö schwerfälligen Fahrzeuges, sodaß dasselbe das Gleich gewicht verlor und Wasser schöpfte. Die in den Strom Ge stürzten batten sich inzwischen, um sich zu retten, tbcilö an die Kette, theilö an den Prahm selbst angcklanuncrt, unk diese ver mehrte Belastung des schon überladenen, ohnehin gebrechlichen Fahrzeuges bewirkte endlich, daß dasselbe, indem cs auöcinan- dervarst, unaufhaltsam untcisant — und etwa 450 mit schwerem Lornisl.r. Mantel. Säbel und Gewehr bepackte Soldaten in de» Wellen verschwanden. Den meiste» gelaug es dennoch, sich ' ' ' ' N wieder zum Leben gebracht. za retten, 20 wnrdcn leblos ans Ufer gezogen, davon aber Der „Köln. Ztg." geben auS Saarbrücken. 2:4. Juli, eine Anzahl neuer Mittbellnngen zu, die nicht ohne Interesse sind : „Eine seit etwa :;o Jahre» bei Saarlouiö auf dem Dil iingcrHüttenwerke wobnende und ihres Rcichthumö ivrgen sehr angesehene französische Familie, ans welcher zwei Töchter an französische Offiziere verheiratbet sind, wurde gestern anSgcwie- sen und zur Abreise innerhalb drei Stunden angehalte». Ich sab dieselbe ln vier Wage» und mit einer Unmasse von Koffer» und Kisten gestern Abend vier dnrchpassiren. Hier ist man über zeugt, daß die strenge Maßregel »nr durch sehr verfängliche Dinge habe veranlaßt werden können. Die Naelst ist uns wider ^»warten ruhig Versionen. Nichts verändert in der Pi'viiog- nomic. Man muß hier, wie die Mumien, stehend schlafen. Spä ter sage ich. wann», linier Palrouillenticmt wird hier mit der selben llncrmüdlichteit betrieben, wie sie namentlich unsere sie beuten Ulanen schon im Jahre Ist!,«, hewicsen. Um Mitternacht lernte ich die derühmten beiden Grenzdcamten kenne», an wel chen die Franzosen die erste Probe ihres HcltenmntheS hewie >e». als sie dieselben gegen Morgen in ihren Betten ahstngen. Beide meidclen sich in der venäenenen Nacht beim Eonnnando hier. Der eine von ihnen ist ein Berliner vom reinsten Waner: er erzählt» uns die Details seiner Bervairung nnd Gefangen schall. Die Franzosen batten kaö Zollhaus umzingelt, hatte» die Beide» aus ihre» Bette» geholt und sie nur halb angetiei det, ohne Rock, zwischen ihren Pferde» im Trabe davonae s.hlevpt. Vergebens beriefen ne sich daraus, daß sie keine Mai tairs, sogar »iebt eimnal mehr laiidwebrpsliclllig seien. Plan 'and i» ihrer Küche ein Gewehr, und das genügte. Beide wur den nach Forvach geschleppt nnd ins Verhör genommen. DaS Gewehr zeugte wider sie. Die Gefangenen erklärte», das Ge wehr sei schon seit vier Woche» geladen: man möge sich über zeuge». Hali nichts. Sie sollten Aussage» machen über die Stellungen der Plinsten. Sic wnstten niebtS. »Ran brachte iie in eine Kirche unk hier wurden sic leidlich mit Reis, Graupen nnd Fleisch verpflegt. Der Bürgermeister von Forbacb, den sie als eine» sehr freundlich«! Mann schildern, soll sich ihrer nach Möglichkeit angenommen haben. In welchem Grade daS Bolk drüben schon auigewiegell worden, beweist der Umstand, daß der Pöbel die Fenster der Kirche einivari, in welcher die Ge fangenen saßen. AlS man sic endlich losließ, verband man ihnen die Angen nnd führte sie hinaus. Der Pöbel empfing sic mit dem Rufe: „Stinkpreußen! Deutsche Hunde!" nnv dergleichen. Nach den Aenßeru»geii der Beiden sind große Trnppenmasscn bei Fordach ansgebäust, diel Artillerie: auch die berüchtigten Mitraillcnscn. diese aUcrncucstcn Mähmaschinen, haben sie ge sehen. Wie sic behaupten, wäre eine große Abtbcilung gestern in der Richtung SaarioniS manchtrt: indcß ist daraus ivobi nicht viel zu gebe». Gestern Nachmittag wieder ei» starkes Vor posten-Rencontre bei Plittersdorf. Ich melde Ihnen die Details iin Laute des TageS." AuS Baier n. Unrer den Uitrainontanen der bairischen Kannner bat keime so entschieden für den nationalen Krieg ge sprochen, alS Sepp. Er sagte unter Anderem: „Der Krieg bricht loS, jedes Wort kommt letzt zu spät! Es ist ein großer Moment in der Geschichte. Wir ziehe» mit, sonst rollt das Rad der Zeit über uns weg, wie allzeit über die Rciitralcn. Wie immer die Würfel fallen, »vollen Sie. m. H.. uns gegen über nicht die einzigen Deutschen sein. "Wir alle sind hier deutsch, und cö giebt keinen Halbllanzosen unter uns. Die französischen Ehauvinistcn sind langst ansgcttorbcn. Wir lallen uns an daS Wort dcö deutschesten unter de» deutschen Fürsten, weiland König Ludwig i. von Baicrn. Wir »volle»» Deutsche sein nnd Baicnr bleiben' Waö mich am meisten empört, ist die Beleidi gung, daß mir und wsbi auch ander», ans Frankreich eben eine briefliche 'Aufforderung zugcgangen, ja lllr Sie En'tucrnng der alten Waffcnbrüdcrschast mit Wort und Tbctt einzustcbci», wie sic im Rheinbund bestanden. Ich gebe bicinit darauf Antwort. Auch nur an diese Möglichkeit zu denken. Imltcn »vir für eine nationale Schmach, erkläre» »vir laut »nr Vaterlandsverratb! Ich bitte unk beschwöre Sie, meine Freunde! Nur nichts Kleinliches in diesem Augenblicke. Wir können nicht anders, die Mittel zur Kriegführung in vollen» Umfange Ich trage mit Freuden diese Verantwortung meiner Rede. Gott gebe den Waffen der Deutschen den rcye v»e Hcmke m den Schoost legt, u, 25. Juli. Wie eln Lauffeuer verbreitete sich W >n der l2. Stunde die Schreckensnachricht »dt, daß an der Uebenähre iin Bürgcnverder, un- wir müssen bewilligen, geflügelten Lieg." — Stuttgart. W. Juli. Der Kronprinz von Preußen ist heute irüb ' Sä Udr hier cingetroffcn n»t vom Könige, den Mi nistern unk tcn Spitzen der 'Behörden empfangen und von der Volksmenge enthusiastisch begrüßt werten, i Dr. I.» Paris, 27. Juli. Das „Journal oistcicl" veröffentlich ein Dccrct, durch weiches die Kauern» zur Regent!»» crnainit wird. DaS „Journal ollielcll" »agt, der Kaiser habe den Befehl cr- tbellt, die Gefangenen mit größter Humanität zu behandeln. DaS „Journal ollicicl" sagt bezüglich der von der,.Times" ver öffentlichten Verträge: '.stach dem Prager Frieden fanden wirt lich in Berlin zwischen Bismartt und Bcnekctti Besprechungen über ein Allianzproject statt. Ewige von den in dein Dveu- »nente der „Times" enthaltenen Ideen wurden angeregt, die französische Regierung hat aber niemals von einen» »christlich ior- »nulirtcn Entwürfe Kcnntniß gehabt. Wau die Vorschläge betrifft, welche bei ticien Unterredungen besprochen worden sein mochte», so bat der Kaiser sic vcrwoncn. Es wirk Niemanden» entgehen, zu welchem Zwecke man beute die öffentliche Meinung Engst »>kS zu tätliche»» >u bt. DaS „Journal olliciel" meldet, daß die De partements Niedcrrbcin unk Oberrbei» in Belagerungszustand erklärt sink.- Das .Journal omeie»" veröffentlicht einen Brief des Kaisers ai» die Natlonalgarte des SeinedevarteinentS. wel cher das Vertrauen des Kaisers am ihren Patriotismus und die Sicherheit der Kaiserin beschütze», t Dr. I.» AbscsticöSwvrte an die in den Kamps ziepende» Krieger deS >2. deutsesten Armeekorps. Dentschianko Söhne! Gleichwie der Morgenrötbe Glanz zerstreut die grauen Nebel der Vergangenheit, ,o ist nnö aus- gcgangcn der herrliche Tag, tcn die kühnste Fantasie dcö Jüng lings. deS Mannes zwar längst ersehnte, doch noch vor Kurzem nicht zu hoffen wagte, der Tag der Verheißung eines freien, einigen Vaterlandes, der Tag, an dem Ihr berufen seid, in den Kamps zu ziehen inr unsere höchsten Güter, stir Ehre und Würde, in den Kamps gegen Lüge »nt Vermessenheit. Soll ich Euch zürnst»: seid tapfer, seid großherzig? 'Rein, Ihr wäret cö und werdet cö sein. Gehoben durch das sittliche Bewußtsein des RcchtS, des Bewußtseins der unbcsircitbarcn Ebenbürtigkeit mit allen großen Völkern, in Allem, waö schön, was tüchtig und waö gut. getragen durch tcn weithin ballenden Beifall des edlem TbcilcS der Welt, werdet Ihr an der Seite Eurer tapstrn Ruhmcögenosscn, entflammt durch Körners Schlacht- gciängc. »nit nerviger Faust die deutschen Hiebe zerschmetternd nicdcnallcn lassen ans daö Pstudo-Easarcnbiid und uns be seelen von der drilcscndcn Alpeölast. Schlaget aus daö Buch der Geschichte der lctztvergangenen Jahrhunderte und Ihr findet genug dcö Hohnes und der -schmach, die »vir erduldet, Ihr werdet noch heute die Wunden fühlen, die unö fränkische Frevlcrhand geschlagen, noch heute wcldct Ihr in Spevee, Worms und Heidelberg tic sprechenden Denkmale hcnharlichcr ZerstörungSwukh erblicken. So möge den» durch Euch das Blich der Zerrissenheit und Erniedrigung des dentschcn Volkes geschlossen werden und der neue Abschnitt beginnen mit Dkutichlanrö Größe nnd Blütbc, ans daß ein Jeder von uns kabeiin und außerhalb mit Stolz wohl sagen könne: . Ich bin ein Deutscher", an» daß unsere Nachkommen nicht Weve des verlornen, nimmer wicterkchrcnden Tages jammern mögen. Wohlan! in der vollen Zuversicht beö Siegcö, den »vir Eurem Mnthc nnv Ene-w Krall l» banken haben merken, der unö der miendllchen Segnungen des Friedens theNhaftig werden der Ve " läßt, drücken »vir, mit der Versicherung, daß Euch unsere Ge- dmikc» liebend folge» und nnnange», Euch noch die Hand »uv rufe» laut pcrtraunngüvoll: „Aus Wiedersehen!" l'. * M e r kw ü r d l g c P r o pl> ezei l» unge n, welche tbeilü schon elngrtroifc» und wunderbar oft schlagend die jetzigen Er eignisse berühre», finden wir ii^einer Schrift welche bereits »gl scheu nnd in zweiter Auslage I Buchhandlung erschien. Sie zu Müncl'rn !» de» Giei führt den T itel: „Die in Erfüllung gegangenen nnd weitere» Borde»iagnngc» des 'Astro logen und Sehers zu München von Ludwig Hanfs. Wir wol len der 'Astrologie »iäll daS Won reden, obgleich Goethe iin Briefwechsel mit Schiller seine Meinung äußert indem er lägt: „Der astrologische 'Aberglaube rubt ans dem dniitcln Geihht eines »mgebeuren Wellganze». D>c Eriäl'rnng splicht: daß die nächsten Gestirne einen enilcheideiide» Einfluß am Wille»»mg, Vegelatlon »». s. w. haben. man darf »nr stmenweis immer aliswärts steigen und es läßt sich nicht sage», wo diese Will »mg ambört" i». s. w. Wir »vollen nicht a» die 'Worte Schillers in dem Gedicht: „Thekla, eine Geisterstimme" crinnekn, wo cö heißt: „lind er fühlt, daß ib» kein Wahn vctroge». Als er auswärts zu de» Sterne» sah." »vir wellen nur Thatsachc» aus dem 'Buche vo» anfsüh- ren, welches den italienischen Krieg von I"5'ä veumidigt nud vnchslabiich sich erfüllt hat, selbst bis am die Ereignisse in Mcrieo. Fasse» »vir in einigen Sätzbn die Vorhermgnngcn des Münchener 'Astrologen zusammen »reiche, wie das Buch Scste 25 besagt, die nachftc Znlunll Deutschlands betleße». Es heißt daselbst: I» Dcnischlano wird noch Eines Sinnes werde», wenn auch erst spater. 2, Der Krieg ist sür ganz Deutschland undernikidlich und schwere Prüfungen stehen Dcntschlaut bevor. :!, Blutige Schlachten »verteil geschlagen werden und daö einige Deutschland wird cndtich siegen, avcr »nr das einige Deutschland. 4» Jede frühere Bemühung, Frieden zu stillen, wird ve» gebiich sei»; erst müssen vlutigc Schlackten i» Italien und dein Rhein geschlagen werden und dann erst wirk Friede und Ruhe »verteil. 5 > F e st n nd bocd sollen dicDeut s ch cn auf den P rinzrcgcntcn vo »i P rc n ß c n v c r t ra u c n, seine Sterne zeigen gewaltige Dinge an. Prcnßem wird de n A nSscdIag geben z um b l n ti g e n L ic g'e a m R kein und über d e in R b c i n. Preußen hat Rußland nicht zu türchteii. eben so wenig Deutschland' 7» Deutschland wird anfgcrüttelt werden »rnd eine Be st cistc r u » g wird sich kund geben, bicAllcSübc r trifft, was bisher dagewescn i st. Die Bewegung wird mit dem Sturze Napoleons und seiner Dvnastic ende»: stine Freunde stürzen mit ihm, oder sic ziehen sich noch bei Zeiten von il-m zurück, wenn sie merke», daß cö mit ibnr zu Ende gebt. '.»> AuS den schweren Prüfungen, welche Deutschland be- vorstebcn, wird dasselde verjüngt hervorgeden. >0» Alle Fürsten Deutschlands und alles Volk wird von Gott erleuchtet werden. ll, Napoleons Schiffe »vcrden in Feuer auffiicgcn. große Notb wird über die 'Arbeiter und daraus große G c f a h r s n r Napoleon ko m in e n. 'Aus Leite W liesll man dann noch Folgendes: Napoleon steht »I85'ä> aui dem Gipfel seiner Macht dieses Iabr noch, aber dann rechnet Gott mit ihn» ab. Napoleon hat seinen gu ten Frictcnsstcrn verlassen, der ihm so schön leuchtete und hat sich zu tcn dösen Sternen hingcwcndct; aus blutige Saat wird blutige Aerndtc kommen. Napoleon Hl. batte seine freie Ambst Böses oder Gutcs zu wun; er hat das Böse ergriffen und die Folgen hiervon dlcihcn nicht aus. Deutschlands Fürsten, trauet Napoleon nicht. Gewaltigen Umsturz führt er im Plane; kein Einen bietet er Krieg, dem Andern bietet er Frieden, biö 'Alle nach und nach an die Reihe gekommen scinHollcn. Er denkt immer mir an Napoleon l. und sinnt nur darauf: ihn zu rächen. Darin liegt ein Geheimnis! sür ihn; er glaubst sich Hermen, Na poleon t. zu rächen. Jahre lana hat er seine Pläne danach gemacht; er ist schon längst in der 'Ausführung begriffen, nur wußte er seine Absichten schlau zu verhüllen. Er hat die gute Bahn verlassen und jetzt kommt nur Unheil. Daraus entstehen nur Lügen, Hinterlist, Treulosigkeit, Zwclhclttigkcit, Gcwalt- thätigkeit, Untcreinanterwersen des Göttlichen und Menschlichen und zuletzt ein gewaltsames Ende. — An einer andern Stelle dcs Buches sagt der Astrolog Seite :u: ES wird eine blutige Schlacht geschlagen, bei welcher Napoleon selbst ist, die Kriegs fälle! wird an mehr alö einem Orte anfiodcrn. ES wird sich zeigen, daß Napoleon III. noch schlimmer ist. alS Napoleon l. nnd die 'Aerndtc seiner Saal in den Jahren I>>57 und 1858 wird der völlige Stur; seiner Dynastie sein. Er wird cö mit seinem Leben bezahlen. Deutschland muß mit ganzer Kraft Zu sammenhalten, dann ist ihm der Sieg gewiß. * Patriotische Gaden. Eine große Anzahl von Preisen sind sür Soldaten als Belohnungen dcstiinmter Waffcnthcttcn anSgesttzt worden; die Erpcdition der „Köln. Ztg." hat allein die Auszahlung von lünf Personen übernommen: 5<>0 Thalcr dein jcnigen deutschen Truppcnthcile, der die erste französische Ka none erobert; 500 Thalcr der deutschen Eavalterie-Adthcllnng, die das erste französische Earrö vernichtet; 200 Thalcr der Ab theilung des »st. Anncccorps, die zuerst ein Geschütz nimmt; »sto Pfund Sterling dein Truppcnthcile, der tic erste Mitrailleme wcgnimntt; 200 Th!r. sür die Eroberer der zweiten französischen Kanone. ' Wikderowachm im Sarge und in Gräbern bilden gar häufig die Tbcmata leichtsinniger, gewissenloser Roinanschrciber nnd Berich! r tattcr, die, ohne am die Angst und Besorgnisse ihrer Mitbürger Rücksicht zu nehmen, bald hier, bald dort mit ihren liigenhcnten Sensationsnachrichten auftauchcn und Miß trauen gegen die staatlichen polizeilich »nediclnischrn Maßnahmen envectcn. Der Gcb. Mcdicinalrath und Professor der Medici» Iw. Göppcrl in B cvlau hat eö sich seit einer Reihe von Jahren zur Austabe gemacht, den in öffentlichen Blättern gemeldeten Fälle» von Scheintod schriftlich nachzulorschcn und stets gr ünsten, daß auch »iäll ein Fünkchen Wahrheit an denselben ge wesen. Eine erst jüngst mitgcthciltc Notiz über einei^in Ottcn- dors vorgckommcncn Fall von Sclstintod, bei welchem die ver meintliche Leiche bereits im Sarge gelegen und dann plötzlich sich vor den zur Lcichciiscier erschienenen Gasten erhoben, lmt den oben genannten Professor veranlaßt, bei der Ortsobrigkeit über den Fall Erkundigungen einzuzichen, und wie das in der rcöl. Ztg." vom 20. v. Pi. veröffentlichte Antn'ortschrcibcn dcö OrtsvorstchcrS und Land-PhysikuS zeigt, »var auch lene Nachricht von Anfang biö Ende erlogen. * In Rom geschehen noch Wunder! Kardinal Antonclli, der allmächtige Minister Plus des Neunten, ist im Stande gewesen, von seinem Gehalt, daö höchstens 10 biö 12 Tausend Thalcr beträgt, so viel zu spmen, daß er einem Neffen 5 Millionen Francs, also über l Million Thalcr, alö Mitgist geben konnte!! Mit natürlichen Dingen kann dies nicht zu- gchen. 'Auf den kleinen Ersparnissen dcö gut lebenden Kardi nals, der vor ungefähr zwanzig Iabrcn »och bettelarm war. muß ein ganz besonderer Segen geruht haben, daß sie zu einer solchen Holst angcwachscn sind. Das Wunder wird sich wohl erneuern, wenn ein anderer Neffe anözustattcn ist. * 'Als bei einem neulich in den Tuilcrlcn stattgchabtcu Empfange einer 'Anzahl Soldaten des ersten Kaiserreichs Napo leon an dieselben die Frage richtete, wer von ihnen bei Marengo geiocl tcn habe, »neideten sich zwei. Die Säst allst wurde be kanntlich 1800 geschlagen. ,»eicht schon in k cliieu schönen tr und daS Ausfälle der Fabrik von « Illlltz'I. jK»'!». Ilov Ichilümv. BiuPP U reu Pei Von heute Miieralvircction Abi. von Tresl Aul. in EUrmi Äl» v. Ehemn tink. in Zwieka Von An Von <5H Abi. von aebst Von T< Von W Von Z 6) Aut d> Bekanittniachur Xl.Abf.v.Dr XII - V. XIV. - v. XVI. - v. 7» Auf b Züge. Auf den v> lehr noch nicht Länimtlict giikverkchrc nu Drcöten, » Äöniglii Mit Tchir io ernsten Zeit den vollen L> beschäftigen, d gen solche MS «intreten. Lus wird. Wir hc kräitig cntgegr sott vor. In Nr. 2( chrttt: „Wie liberalen Pa» -auvtet wa» ten seine Ein« rats ist, wie » chlerselbst und aus Herrn I)r Es liegt tirt gewesene. Dreö Da nu Döhn, For kannt sein ,r Hache, u„ V scheiin,. DreSbl Der Adv. Hon«
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