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Dresdner Nachrichten : 06.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189406069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940606
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-06
- Tag 1894-06-06
-
Monat
1894-06
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.06.1894
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ikdvlmm rou L> r,SII all. r»'»j, «iilluutlieh« vilije u.ki-«ltil »o,j>l>»Iilr s V«x: II Ill il-Aiid«»«- . liunstd, I*0kUIlU8 n. ü. Hürlettirillo , ^ 8. ZTvIiv-^rNItvI, Itelxv - 8v»t<I»vnIt« en>i>li'1ilt i» ikl'ÜM-t«!' ^»«rralil LenrlkrL Mälzer, KSKSllsedli-ms «r. 1S7. z tt»ut/ue»tr. 46. ^ Svmrled 5 M lit» i»io» I orsvt8 / v»cb >I»«5 ; r,«ao-* *y l'»r ,»r. Dr^rvlor un^ Vivnvr klaul. u ryscle-n. V/LNr'.r. 2'-. § K lalopli ^.l7. M m KrQ««t«r Spttgel: Finanzdcbattc t» der italienischen Kainnier, Grrichtsverhaiidliiiige». taat venuicdeir rvcrdcn 8cdimkilbi'ik v. A. kvt8vdko, ^il^liulftz^ti'. I?. Hosnachrichte», Brrnfsgenpisenichnststag, "Baron ffaskel. Gr«'am»itrathssib»iig, Ft Dagesgeschichte, „Wiener Walzer". Stnltgarlrr Musikfeit. MtlIIttIvU), HD» ^IIIII» Volttische». Dir gwße Jinanzdebatte in der italienischen Kainnier, dir eigentlich am 12. Mai licgiimcn sollte, dann vertagt wurde und vom 21. Mai an 1t Tage lang svrtgesührt wurde, ist am Sonn adend durch einen jener taktischen Schachzüge unterbrochen wor den. die ein erfahrener Aridherr zur Verbessern»» der Chancen sei nes strategischen Hauptplancs bei Gefahr im Verzüge anzuwenden vilegt. Herr Crispi stellte nämlich am Sonnabend. als der Ver lauf der Verhandlungen eine kritische Wendung zu nehmen drohte und dem ganzen Projekt bereits ein hippokratisches Gepräge verlieh, den mit allgemeiner Verblüffung aufgenoinmencn Antrag an die Kammer, eine Kommission von 16 Teputirtcn zu crncnnen mit dem Anstrage, am 30. Juni einen Gesetzentwurf zur Vereinfach ung der Verwaltung und Erzielung grös;t,»öglicher Ersparnisse im Staatshaushalte vorzulcgen. Der Schreck über diese Kriegslist Erispi'S war der Opposition dermalen in die Glieder gcsahrrn, das, sic ganz konsternirt war. Sv kam es, daß der Vorschlag Crrspi's. die Berathuna über den Rcgicrungsantrag aus den so! gendcn Montag zu vertagen, mit der verhältnißmäßig großen Ma ivrität von 35 Stimmen bei 1 l Stiinnienthaltungcn die Billigung der Dcputirtcn fand. Daß sich inzwischen die Opposition wieder gesicht hatte, zeigte die Abstimmung am Montag, bei welcher der RegicrungSantrag nur eine Mehrheit von II Stimmen bei 6 Stimmenthaltinigcil erhielt. Crispi hat also nnnnichr bis znm 30. Juni Frist gewonnen. Zum besseren Verständlich der Gegen sähe, die in der Frage der Finanz- und VerwaltuiigSrcsornr zwischen Negierung und Volksvertretung bestehen, wird ein kurzer Ucbcrblick über die Finanzvorschläge der Regierung und des Fnnszchncr- auSschusses der Kammer dienen. Nach dem Erpvsä des Finaiiz- ministcrs betrügt die Unterbilanz 152 Millionen Lire, die durch Ersparnisse in der Verwaltung und neue Stenern iiiisbcsvnderc Erhöhung der Kvuponstcuer und der Calzstcuer) gedeckt werde» solle». An diesem ministeriellen Jinanzprvgrainm macht der Füns- zrhncrausschuß Abstriche von ea. 70 Millionen Lire. Ganz be sonders wendet sich die Opposition gegen die porzzeschlagenc Erhöh nng der Rentenkvnponstcuer. durch die man eine Verminderung des italienischen Ansehens im Auslände befürchtet, und der Salz stcuer. Die Ersparnisse in der Verwaltung sollen durch Vercinsach- nng des jetzigen beispiellos bureaukratische» Mechanismus erzielt werden. Ein recht bezeichnendes Licht ans die gegenwärtigen Zu stände wirst eine kleine Episode aus den Verhandlungen über das 'rrc cmiiiwlagrn zu neuen. L,ie ^rnmnug oieier r-ungavr löglich. weil» das Finanzprogramm Crispr's in seinen n Gruildzügen zur Tnnhiuhrnng kvininl. „lliach An- r Finanzreiorm dcS Minlsteriums Crispi", schreibt ein ^».»> Müsieil soniit bei einervvrurtheilsfreien Betrachtung der Verhältnisse die inneren Vvrbedingnngcn einer gesunden Weite,entwickeliiug der italienischen Verhältnisse als vor handen ertlärt werden, so kehle» auch nicht diejenigen Voraussetz ungen des Gedeihens, welche in der ärmeren Machtstellung dcS Staates gegeben sind. Crispi hat nicht zugegeben, das; an der Grnndlaqe der staatlichen Erislenz, einer schlagfertigen Armee, ge rüttelt wurde, sondern er erklärte bei der Berathnng des Heeres bndgets, das; „Misztrauen die beste Garantie der nationalen ttnab bängigkeit sei" und bewahrte durch seine entmische staatstluge Haltung dir Wehrkraft seines Landes vor dem Schicksal der Zer rnttimg. Die Hanptansgaben der nächsten Znkunst Italiens sind freilich nicht niilitämcher, sondern finanzpolitischer Natur. Es gilt, den italienischen Slaatskredit wieder in die Höbe zu bringen und ihn ans gesicherte Grnndlagrn zu stellen. Tie Erfüllung dieser Aufgabe ist nur möglich """ '—"" wesentlichen »ahme der angesehenes Börienorgan. „ist mit Sicherheit daraus zu rechnen das; italienische Rente, die nach Erhöhung der Evnpvnslcner immer ein mit l Prozent in Gold verzinsliches Staatsvapier bleibt, den Rückgang, den dieselbe im Lause des letzten Jahres erlitte» hat, zum griff,ten Thcil wieder ciiibriiige» wird." Herr Crispi wird, das darf man nach seiner Vergangenheit erwarten, die ans ihn gesetzten Hoffnungen nicht z» Schanden machen. Sollte die am Montag niedergesetzte Finanzkvinniission sich zur Forinulirung positiver Vorschläge als unfähig erwciien, so bliebe nur noch die Möglichkeit der »>an»ncrauslvnnig übrig. Dieser Eventualität dürfte Herr Crispi ruhig rnlgcgcnsehc» können, da in den Kreisen der Wähler sowohl wie bei den einsichtsvollen Politikern sich all mählich doch die Ucbrrzcngnng Bahn bricht, das; eine kräftige Re gierung und sparsame Verwaltung die niicrläßlichc» Vorbeding ungen icdrS Fortschrittes sind. Ma» wird daher nicht kehl gehen wenn ma» iin Auslande sich mit Bezug auf die innere Lage Italiens zu der Auffassung bekennt, der ein sülircndcs römisches Organ dieser Tage in den zuversichtlichen Worten Ausdruck ver lieh : „R»r die Regierung weis;, was sic ivill und wird ihrer hohen Ausgabe gewachir» sein. Ihr Programm wird zuguterletzt von einer groszen Mehrheit der Kammer angenommen werden. Tic redliche dauerhafte Ordnung der Finanzen Italiens wird die mit Reden verschwendete Zeit Nicht ganz verloren erscheinen lassen." Ktrnschrcib- und Aeittsprech-Äerickite vom 5,. Juni. Berlin. Ter Kaiser, welcher sich andauernd des besten Wohlseins erfreut, lies; sich gestern von dem Schiffsbau-Ingenieur schlick verschiedene Modelle und Ervcrimente vvrfnhren »nd unter nahm dann mit der Kaiserin zum emen Malr seit seiner Operation einen Spaziergang. - Die 8. Wanderausstellung der Deutschen LandwirtlnchastSgciellschast wird morgen durch den Präsidenten der ! Gesellschaft. Prinzen Heinrich, feierlich eröffnet. Der Erifffnnng j werden voraussichtlich auch die Kaiserin und Prinz Friedrich Leo- Budget dcS KricgsministcrinmS, aus der hervorging, das; allein von wold beiwohne». Tee Kaiser hat seinen Besuch für einen der der italienischen Arineeverwaltung jährlich für nicht wenigcr als tzächste» -oge in Aussicht gestclltz r,ieE>öfs>>nng vollzieht Prinz -m- »M° M°w» 2!.. r,.-.dm,! > SLn"«»' L" tzc ^,,d wird. Wenn sich übrigens lediglich die Vorschläge der Regierung ! sn-,ln„a zer'ällt in ooei Ab,Heilungen. ?ie erste ninsaüt 572 Pferde, und des FünfzehncrausschusseS gegenttbcrständc». so wäre die Lage Nie! Rinder, kl», Schafe. Ritz Schwciiie. 77 Ziegen idarnnter ans immer noch rinigermatzen geklärt und übersichtlich. Allein die, .^"^ncn eingelie>'ert. ü Rinder. 12 Lchase und 12 «chweinel, MN».,,dm,,.«d°°SL schwer ist, sich ein deutliches Bild des Für und Wider zu machen. " - AuS dem mehr als halben Hundert Reden, die zu den Finanz maßregeln gehalten worden sind, scheint nur so viel mit Sicherheit bervorzugehen. daß drei prinzipiell verschiedenartige Auffassungen unter den Deputirten vorherrschen: die eine geht mit der Regier ung durch Dick und Dünn, die zweite springt mit dem Fünfzchner- auSschuß über Stock und Stein und die dritte erklärt, die wirth- schaftliche Nothlage des Landes vertrage eine Erhöhung der Stcuer last in keinem Falle: der einzige Weg zur Rettung sei daher eine Vcrinindcrung der Staatgausgaben. Die Raivctät der letzteren Anschauung fand übrigens durch den Ausbruch einer allgemeinen Heiterkeit in der Kammer ihre gebührende Abfertigung. Sonstige abweichende Meinungen, die im Lause der Debatten noch auf tauchte», gaben einem römischen Blatte Veranlass»»», von einer „babulonischcn Verirrung der Ansichten" zu spreche» und die Fiuanzdebatte als einen „Jahrmarkt der persönlichen Eitelkeit" zu bezeichnen. Angesichts der kritischen wirthschaftlichcn Lage Italiens ist es rin wahrer Jammer, daß eine durch und durch in unfruchtbarer Kirchthnrinpolitik verknöcherte Opposition einer energischen Re- sonnthätigkeit der Regierung solche kleinlichen Schwierigkeiten in den Weg legt. Gleichwohl kan» nicht im Ernst daran gezwcifrlt werden, daß CriSpi schließlich doch .Herr der Lage bleiben wird, da er thatsächlich der einzige Mann im ganzen Königreich ist. der zur Zeit Politischen Scharfblick, wirtbschaftliche Einsicht und znm Hanseln bereite Energie in genügcndcin Maße besitzt, um die Lebrnsintereffrn Italiens gegen die blöde Selbstsucht gewisser be sitzender Kreise und die hirnverbrannte Prinzipienreitcrci radikaler Doktrinäre wirksam vcrtheidigen zu können. Die wirthschaftlichc Roth läge des Landes ist unzweifelhaft bedeutend, ober falsch ist die Ansicht, daß sie unheilbar sei. Insbesondere ist auch die land- wirthschastliche Krisis in Italien nicht schwerer als sie in andere» Ländern austritt. wie kürzlich in einem leitenden Wiener Blatte ausgesührt wurde. Eine Reihe landwirthscbastlicher Kulturen ist sogar in unverkennbarem Auffchwnng begriffen. Vor Allem gilt dies von der Weinproduktion. Tic gesammte Immobiliar-Ver- schnldung beträgt für ganz Italien nur 6 Milliarden Lire, eine Summe, die einen Zustand der Ucberschuldung immerhin noch nicht darslcllt Zudem Hab italienischen Industrie einen breiten Spielraum zur ihrer vollen Ervortthätigkeit gewährt. Der eigentliche Kern der KrisiS liegt in ver verfehlten Erscnbahnpoiitik und der t!on. worin der größte Dhcil der ffüsngen Mittel der gelegt worden ist. A ' ^ Jahre» durch einen wahn In ' der ^ , werden sicherlich die von der» Fehl« bei der Uebmiahmc sinanzic haben vortheilhastc Handelsverträge der einen breiten Spielraum zur Entfaltung »e Kern der Pnilspekilla« BimlW fm» us dem Gebiete des Eisenbahnwesens ist seit kovslose» Ansbau des Verkehrswesens eine worden, gerade Leitung cre» Ministerien begangenen Verpflichtungen durch den Hilfsmittel und in 5027 R>iiii»irrn landwirtbschastlichc Geralde A» Preise» sind ansgesetzl i» ^»inina 33 Preisgaben und finden sich ». A ^achscii für nowirtlncnamicne 12!>,l76 M. in Geld, ferner Unter den Geldpreise» de M« Preismünze». A 50i> M. vom Landeskiiltiirralli für das Köniarcich Schweine. Vorsitzender des Preisgerichts ist Ritter gutsbesitzer v. Ocblichläael in Oberlänge»»» in Sachsen. — lieber die Rciseplänr des Fursien Bismarck ist bis letzt nichts Bestimmtes sestacsetzt. Der Für» wird für einige Zeit »ach Varzin gehen, die Rene soll jedoch erst in der zweiten Hälfte dieses Monats erfolgen. Fürst BiSmarck leidet seit einiger Zeit wichrr an Gesichts-Neuralgie. Ein für gestern angeietztrs Frühstück mit einigen Nachbarn wurde abgesagt und verschoben, trotzdem nntcrnal»» der Fürst Nachmittags »ach langer Zeit wieder einen Spazierritt. — Die erneute Ver handlung der vom Reichsgericht nach Aufhebung des ersten richter lichen UrtbeilS an das Landgericht Berlin II verwiesenen Klage dcS Reichskanzlers Grasen Eaprivi gegen den Herausgeber der ..Zukunft. Harden, wegen Beleidigung durch die Artikel..Das Eavribi-Dciikimrl" »nd ..Tic Bilanz des neuen Kurses" ist aus den 2. Juli anberaunil worden. Leipzig Das Reichsgericht verwart die vo» dem Bnch- liäiidler Carl Miiidc gegen das Urthcil des Landgerichts Berlin eingelegte Revision, durch welches Mindc wegen Beleidigung durch Verbreitung der Schrift: „Eine jüdisch deutsche Gesandtschaft" zn 2 Monaten Gefängnis; und 100 M. Geldstrafe vrrurthcilt wurde. Die Revision des Staatsanwalts wegen Freisprechung des Tr. Wesendonk wurde gleichfalls verworfen. H a n » o v e r. Dem Antisemiten Dr. Schmitz ist vom Land gericht Hannover ans seine» Antrag freies Geleit gewährt, wenn er sich bis zum 1. Juli de» Behörden stellt. — Be, de» hentigcn GewcrbegcnchtSwahlcn hat sich ;u,n ersten Male hier der Fall ereignet, das; unter 12 zu wählenden Arbeitgebern -1 Sozialdemo kraten gewählt wurden. Die Bethciligniig seitens der anderen Parteien war theilwciic schwach. Rudolstadt. Angesichts der »ivracndcn Wahl des ersten Bürgermeisters läßt die Regierung eine Erklärung verösscntlichcii. derzilsolge die Wahl dcS zweiten Bürgermeisters Heinrich znm ersten Bürgermeister nicht bestätigt werden würde Stuttgart. Kammer. Ter Präsident verlas «ine Note des StaatSminislcriumS. wonach die Vorlage betreffend die Ver sasslingSrevision zurückgezogen und der Schluß des Landtags am' wird. Nach dicicr Mittbcilung be den 6. ds. Mts. anberaumt Rach vre Verschwendung deS Nationalvermögens betrieben w dieicr Beziehung Wandel zn ichaffc». dazu ist EnSpi , rechte Mann. Unter iciner kräftigen und zirlbewnßtcn L ^früher "" " ' ' — inlcller leuchtete Paper die gegenwärtige Lage und bedauerte die Zurück Ziehung der Vorlage in ihrem letzlgcn Stak Regierung kein genaues Bild über die ^ der Vorlage erb der Vorlage. C die Regierung möge unter Beseitigung der Heranzicbiing der konservativen Elemente r bringen und dabei das Proportioiial-Wablsyslci» erwäge». — Der Komvonist Professor Einanuel Faißt ist gestorben München. Bor drin Nmiipbenburger Schlöffe veiivundele gestern Abend ein angeblicher Amerikaner einen vatronillirciidr» Gendarmen dirrch drei Messerstiche sehr schwer. Der Thätrr wurde vom Publikum scstgehaltcn und verhaftet. Karlsruhe. Ter Grvßherzvg hielt aus dem Kriegcrlage des Oosgau-Militäwerbnildes zu Bade» Bade» eine Anwrachc. >n der er iagtc: Es war 1812. als ich das Lffizicwaicnt rrliicli Wenige Jahre später war Alles zerstört, weit »ch ein Griff inndgab. der sich nicht mit der staatlichen Ordnung vereinbaren wollie. Der Geist der Unterordnung iff absolut nothwendig. und da iangc ich bei mir an: ma» iimß sich zu untrrvrdnen wissen ii»te, die große Geineinschast: nnr wen» man selbstlos iff, vermag ma» Etwas sj,r das Ganze zn leiffcn. Er verharre bei dem Worte, das er einmal gesprochen, obgleich es vielfach mißverstanden worden: man »liiffe den Weg der Ehre gehen. Wien. Tie Blätter halten überwiegend an der Anffai'nna fest, daß Tr. Weierle mit der Bildung des Kabinets betrank und in diesem Falle die srübcre» Minister Vorschlägen weide, Tieie Bermutluiiig gründet sich lianptsächlich aus die Annabnic. daß Wckerle jetzt aut die von der Krone abgelchiiic Ei>»»cblignng der Ankündigung eines Pairichubs verzichten könne, da in seiner Wicdcrberusuilg eine zwciscllvie Kundgebung des Vertrauens de» Krone geczenüber der ablehnenden Haltung des Magnatciiliaiiies liege. Dbalsächliche Anhaltspunkte für die größere oder geringere Wahrscheinlichkeit der Lvffing dieses Tilcmma sind auch heute noch nicht vorhanden. P csl. Tr. Wckerle wurde Vormittags vom Kauer i» ein- slüiidigcr Alidienz enivsanaen. Wie verlanket. stebrn weitere Be rllsiliigen politischer Periöiilichkeiten, dariiiiler Kolonian Disza's, ziii» Kaiser bevor. Pest. Koloman Disza wurde heute Nachmittag vom Kaiser empfange». Lembcr g. Tie galizische Laiidesnusffcllmia ist heute Namcnß des Kaisers von, Ercherzvg Karl Ludivig 'tierisch eröffnet worden. Ter Präsident des LandesansstcUiliigskomitees betonte die unver brüchliche Lonalitüt der Polen »nd Rntbcncn für den Kaiicr und das laiserliche Haus. Ercherzvg Karl Ludwig betonte in seiner Erwiedcmiig seine Befriedigung über das einträchtige Zusammen wirken der beiden Stämme des Landes. P aris. Ter „Figaro" veröffentlicht das angebliche Faksimile zweier Visitenkarten des dcutichcn Militär-Attaches in Brüssel, Grase» Schmcttan. auf welchen dieser Dnrpin bittet, zu ibm aus die Gesandtschaft zn koniinen. da er ihm Mittheilungen zu machen habe. * Pari s. Kammer. Auf die Interpellation Grouffct s be züglich der Figaro-Interview mit einem angeblichen Armeekoiiiman- dnnten erklärte der Kricnsliiinister, das ganze Weicu der französi schen Generale zeige das direkte Gegen»,eil von Entmutlngiiiig. Durcb derartige Anschuldigungen erschüttere mau das Vertriiucn zur Armee und entwaffne Frankreich gegenüber anderci: Mächten, die täglich stärker rüsten. Grousset meine Galliset: dessen Tem perament sei aber »och dasselbe wie bei Seda». Gro»ffet verlangte vor Gericht gestellt zn werden. Die Kammer nahm schließlich mit l"8 gegen 37 Stimme» die von dem Ministerpräsidenten Diinnitz aceeotirtk Tagesordnung Sanzct an. welche de» Figaro Artikel! braiidiiiarkt »nd Vertrauen zn der Armee und deren Führern ans spricht, Ter zweite The» der Tagesordnung Sanzel wurde ein-! stimmig angenommen. Paris. Ter Khcdive trifft am 29. ds. in Paris ein und ver bleibt hier bis zni» 1. Juli. R o »i. Tie Kammer hielt heute Vormittag Sitzung ab. in welcher dir Beratliinig dcS UiiterrichtSbudgets fortgesetzt wurde, Tic österreichische Regierung hat die Ermächtigung dazu rrtbci», daß aus de» itnlicnnche» Giciizdistriktcn Vieh aus die Tiroler Alpe» getrieben werden kann. R o ni. Crispi theiltc der Kammer mit. baß das Kabinct seine Demission gegeben habe, der König habe sich die Entscheidung por behalten. Tic Minister würden behufs Erledigung der laiiscuden Geschäfte bis n»f Weiteres ans ibren Posten bleiben. Tie Sitz n»g wurde darauf uiiterbroche». Tic Minister begaben sich nach dem Senat, in» dort eine älmlichc Erklärung abzugebeii. Nach ibrer Rücktet» in dir Kammer wurde eine neue Sitzung anberaiirnt. Iiribriani sprack, sich dagegen ans. das; die Budgets als Ver waliimgsniaßregrl» weiterberatberr würden. Nach tnncr Debatte erklärte sich die Kammer mit der Fortsetzung riiiperffaiide» und begann die Bewlhung dcS Budgets des Wasserbaniiiiiliffcriums. - In dein gcslenr Abend abgrhaltenc» Miiiiffemrtb batten einige Mitglieder her Kammer die Auflösung vcrsangl, die von Crispi energisch bekämpft worden war. Crispi wird mit der Bildung des neuen Kabinets beauftragt werden, L v n d o n. Cinc furchtbare llebclichweniinniig des Willamette Fliisses wird aus Portland lOrcgon gemeldet Ter Fluß ffebt 3l Fuß über der Norrnalböhc' nnd steigt tägllcb um en, l Friß, H»n derlc von Hänicni rlclicil bis znm 2, Stock unter Waner Trc Cinwobncr flüchteten in Boote», Das ganze Waarendepot jff übcochwrinmt. Tie iämnitlicben Babncn bis ans die Soutbrrn- Pacitic-Balnr sind anßer Betrieb gesetzt, Sofia. Ter Minister Nattchewitscb ragte in einer Iliitcr- rcdnng mit einem Journalisten, ffir das Anstand bleibe Biilgaricn ganz dasselbe, mir im Iiinern solle es anders werden indem Ge setzlichkeit au die Stelle der Willkür trete. Cr wußte teine Zu geständnisse, wclcbc die jetzige oder eine andere patriotische Regier ring machen könnte. »i» Bulgarien Freunde r» mache», die jetzige Regierung werde aber niemals, wie Stainbiiloiv grtha». Rnßtaiib vrovorire». Sofia. Ter Minisierpräsideni richtete an die Präfekten ein Rnndichrcibe». worin er erklärt, die Regierung werde sich in rigo rosester Weise an die Gesetze und die Versaffung halte», Cr ver lange von seinen Beamten die gleiche Haltung, einsichtsvolle Er siilliiiig der ihnen gesetzlich anfeileate» Pflichten »nd Unparteilich keit gegen alle Bürger bei allen Maßnahmen. Gegen Ticienigcn. welche sich Heraiisnrhinen. Bürger z» belästigen oder deren Freiheit zu beeinträchtigen, wird strenge Verfolgung angcordnct. Tie Prä Ickten solle» den Polizei und Verwaltungsbeaintrn zn versieben gebe», daß die Beamte» im Tienff eines freien Staates sind und daß sie die Pflicht trabe», die Gesetze zn vollziehe». Rnbc nnd Ordnung anffecbt zu crbalte» und der Bevölkerung nützlich WZ ' 7 zn rein. , Die „Swoboda". welche gestern nach 5tägigcr Pinie wieder Stadium weil bierdnrch die! er'chirncii iff. bestätigt, daß Prinz Ferdinand das Tci»iffio»sgcsnch aenaucs Bild nver die Strllinig der Kammer ;»! des Kabinets Sta»ib>llo>v noch in, Aiislande empfing, ltc. Gröber bedauert gleichfalls die Znrückzicbiiiia Tie Berkinrr Börse zeigic iin Ganzen schwache Haltuna. Lr babe Namens seiner Freunde beantrage» wallen.! Größere Realisationen fanden namentlich in Cnciibalnicn. drioii- r privilegirten. aber inil > drrs in ichiveizenichc» iowic in rnssiicher Siidipcffbahii statt, auch eine andere Borlagc rin Prinre Henri gingen trotz der großen Mein innahme von 37,v"« äck: dr ,sr, etwas zurück: deiitsche und öslrrrrichische Bahnen im Ganzen gut behauptet. Bergwerke sehr still nnd ngchacbend Banke» br> wahrten im Allgemeinen gute Haltung. beiondeisKiedit. Tentiche. Trcsdncr. Handclsanlheile nnd Nationalbank. ivabrend T arinitädlcr schwach lagen: Tiskonto-Anthcile setzte» etwas niedriger ein, be teiligten sich aber später. Schitsfahris Aktien, besonders Bremer
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