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Kür den Ronat December »verden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße Nr. 13, zu ?*/, Ngr., sowie für auswärts bei gm Postämtern zu 8*/, Ngr. angenommen. Politisches. G eich einer Windsbraut hatte die Rede Eugen Richter» im Dresdner GeiverbehauSsaale die Denunciationen hmweggesegt, die sich bi» dahin in preußischen Blättern über eine angeblich reichsfeind- liche Haltung von Sachsens Regierung und Hof bi» zum Ekel breit machten. Sachsen hatte eine Zeit lang Ruh« vor der Partei, die unter der Flagge der „Reichstreu«" an derZerstörung de» sächsischen Staattorganismu» arbeitet. Die von Richter «Heute Lektion hat aber nicht lange vorgehalten. Zwar mit der Manier, in welcher man uns« Land anzuschwärzen pflegte, grht's zunächst nicht; dafür wird ein anderer Weg eingeschlagen. Da girbt der von dem slavi- schen Juak«-eschlechte der Trzka'S abstammende v. Treitschke in LerÜa ein« politische, nur durch den Buchhandel beziehbare Monats schrift heraus; da sitzt in Leipzig ein Professor, der, als « sich auf di« Politik warf, den ganzen Ingrimm seines dunklen Ursprungs Men seinen einst in Sachsen allmächtigen adeligen Halbbruder und hm Adel überhaupt richtete. Beide Professoren, einig durch das Band persönlichen Grolles, haben sich schon oft zu Angriffen auf ihr sche» Heimathland verbunden; diesmal galt es einen Haupt- Der jetzt lebende, wie d« tobte König müssen in einem > Artikel, der sich, obne quellenmäßige Angaben zu bieten, den Anschein bistorisch« Forschung giebt, angegriffen und ihrem Volke sowohl, wie dem Reiche verdächtigt werden. So wird zwar nicht mit direkten Worten, aber mit handgreiflichen. Andeutungen berich tet, daß die Königsfamilie 1866 beinahe bereit gewesen sei, ihre Herrscherrecht« gegen ein tüchtige« Stück GeV» zu verschachern. So wird fern« dem sächsischen Adel nachgesagt: er allein regiere in Hachsen und zum Unheil de» Volks. Wer in Sachsen lebt, weiß zwar -mau» daß unserBiSchmLandadel durchaus nicht da-Rückgrat uns««» GHatSwesens darfiellt. Wohl haben wir auch eine Junker- partel, ab« ihr Eüifluß ist, Da^k der Wirkung uusrrrr Constitution, ein gering«. Der sächsische Adel ist weder begütert, noch zahlreich genug, um de« Hauptfactor im Staat, abzugebe«. Das Volk em pfindet ab« die Wirksamkeit,Her Herren von" nicht als einen Druck, »mmchr «kennt eS srinen Hemptftind in -ewifftn annerlonisttschen dte. fich mit liberalen Wrasr» spritzt». Wenn ab« den Johann und Akbert ak» Vorwurf nachgeeedet wie», baßst, r«Äm«Nachr." regelmäßig lasen resp. «och lefm, sa wissen wir mitunter kaum die Staatssteuern, die sich in Oesterreich 40 Proc. des HauSzins-Ertragcs belaufen. Massenhafte Zwangs-Verkäufe stehen bevor und noch ist kein Absehen auf Aenderung dieser socialen Jammerlage. Nicht blos in die Wiener Verhältnisse schlägt es ein, sondern sie ganze Welt der Wissenschaft wird es interessiren, zu vernehmen, !>aß nach einer Untersuchung des berühmten Geographen August Petermann in Gotha das von den Wiener Nordpolfahrern entdeckte :anz-Jos«phSland bereit« vor 300 Jahren von einen, holländischen eemann, Cornelius Roule, entdeckt und beschifft wurde. bte ,M«Kmerllinchr." regelmäßig lasen resp. «och lesen, sa wtsfcn wir nicht, wieweit die« thatsachlich begrübet ist. Verhält eS fich soin Wahr heit, so würde uns der Äs« auf de« Königsthron weder stolz ma chen, noch akchalten, mit der vollen Wahrheit herauSzugHen, wenn wir sein« verantwortlichen Räthe und Diener aufJrrwegrn erblicken. Wohl ab« würden wir e« wben, wenn d« xrste Beamte unsere« Staate» sich üb« di« Sttömungrn im Volksleben durch di« Lektüre unabhängig« Zeitungen selbstständig orientirt, wem er nicht Alle« durch die officiell gefärbte Brille sieht. Wollte Gott, alle Fürsten sucht« die ungeschminkte Wahrheit zu erfahren, dann stünde es best« um die Welt! Uns« Reichstag kann auf die soeben beendeten Justizdebatten mit Genugthuung zurückblicken. Das mächtige Gebiet wurde mit Gründlichkeit, Sachkunde und groß« Objektivität behandelt. Zuletzt machte sich dav Gefühl der Sättigung geltend; die Debatte über die Civilprozeßordnung war vcrhältnißmäßig kurz. Da« weitere Ge schick der Justizvorlage ist der Gewissenhaftigkeit, dem Fleiße und der Einsicht der 28gliedriyen Commission anverEaut, an welche die Ent würfe jetzt gegangen sind. Erfreulich ist es ivahrzunehmcn, daß ge gen »ie Einrichtung der Zwischencommissionen (die nach Art d« uns m Sachsen geläufigen Zwischendeputationen von ein« Session zur anderen umfassendes GrsetzgebungSmaterial vorzubereiten haben) von kein« Seite Einspruch «hoben wurde. Auch die Mramonta- nm habe« sich mit dies« praktischen Einrichtung befreundet und die Besor-niß, daß der Stratege von Meppen auf einen FeldzugSplan gegen die Zwischencommissionen sinne, «wie» sich glücklicherweise als uiüegründet. Außerdem bietet die neue Einrichtung noch eine Lichtseite. Man kan» unmöglich dm Mitgliedern einer solche« Zwi- schackeputation, welche Monate lang in Berlin angestrengt arbeiten soll, tzumuHea, die» ohne Entschädigung zu thun. Man wird ihnen Diäten «währen und somit die Brücke zur allgemeinen Zahlung von i schlagen n " Diäten i müssen. chlag, Mt fieberhaft« Elle arbeitet die preußische Regienmy rin setz au«. Einige Schwierigkeittn berettet nur die ge schäftlich« Behandlung. Soll die neue Vorlage «st im Bunde«» rathe a» ei» Ganze« berathen oder der Bank-Commission de« Reichs tag» nur in Form von Amendements zugehrn? Wir hoffen, daß bei einer so wichtigen Frag« der coneete Weg der GeschäftSbehand- lung eingeschlagen und Ueberstürzungm wie Ueberrumpelungrn vermieden werden. Ungemein trübselig muß e« in Wien auSschauen. Die Folg« de« Börsenkrachs haben d« bürgerlichen Gesellschaft Wun- dm von ein« Tiefe geschlagen, welch« noch keine Sonde ergründ« hat. Seit Sintritt der großm Katastrophe hat sich die Bevölke rung der sonst stetig wachsenden Reichshauptstadt um 75,000 Men schen »«mindert, di« Zurückgebliebenen verarmen in nahezu er schreckender Weise. Der Flrischgenuß mindert sich alltäglich, die Löhne sinken stetig, di« Arbeitszeit wird verringert; viele Fabriken arbeiten auf Lag«, um ihre Arbeit« nicht entlassen und der Noch preisgeben zu müsse«. Am letzten Wohnungswechsel (dir Zieh- Termtn« sind in Men der 1. Mai und de» 1. Rovmiber) haben so viüe Mieth« ihren Zin« nicht zahlen können, dich dir Wirch« vor- sie nicht zu exmittiren, sondern Vergleich« üb« ratenweise ; ng de« Zinses mit dm Mechern abztischliMm. Die, selbst stud äußerst übel drander «rwag ihr« Häuft» - ? ^ -- ^ ' Locales und Sächsisches. — Dem bisherigen Gesandten am k. niederländischen Hose von Fabrice ist d« Gesandtschaftöposten an den Höfen zu Mün chen, Stuttgart und Darmstadt übertragen worden. Derselbe hat auch das Großkreuz des k. niederländischen Löwenordens «halten. — Der Kämmerer und Oberhofnieist« von Lüttichau hat das Comthurkreuz «st« Klasse des Herzoglich Sachsen - Ernesti- nischen Hausorden« empfangen. Am Donnerstage gab der Reichskanzler Fürst Bismarck den Mitgliedern des BundeSrathes in Berlin ein glanzendes Diner, zu welchem neben den preußischen, bairischen, würtembcrgischen und anderen Ministern auch di« sächsischen Minister v. Fabricc und Abeken und der sächsisch« Major Edler v. d. Planitz mit Einladun gen beehrt worden waren. — So wichtig di« Fürsorge des Staats für die materiellen Interessen seiner Bürg« ist, so verlangen doch die geistigen und sittlich«, Interessen behufs Förderung der Kultur und Ver söhnung der socialen Gegensätze nicht minder die rege Unter stützung des Staats und seiner großen Mittel. Diesen Gedanken führt är der heutigen Sonntagsbeilage ein volkswirthschastlicher Artikel aus, den Prof. v. d. Goltz jüngst in der Cvncordia ver- öffentlichtc. Die meisten Banken in Norddeutschland haben sich geeinigt, die von ihnen auSzugebendcn 100-Mark-Noten auf gleichem Papier, in gleichem Format, mit gleichem Wasserzeichen, gleicher Grundsär- bung (grün) und mit ein« für alle gleichmäßigen Rückseite ans«- tigen zu lassen. — In dieser Woche fanden nicht blos in den evangelischen Parochtm der Kreuz-, Reustädt«- und Annenparschie die Er , I . ' "7 " ' ? ^«»ch in der hiesigen chm Gemeind« »egte die Ergänzung dc« GemeindevorstandeL vielfach die Gemüther auf. Diese Gemeinde ist kn den letzten Jahren durch die massenhafte Niederlassung auswärtiger Glaubens genossen erheblich geivachsen; die neuen Gemeindemitglieder streben nun in dem Gemeindevorffiiid, der nicht blos ßvie Ver waltung de« außerordentlich großen GemeindevermögrnS zu besor gen hat, sondern auch auf den Ritus beim Gottesdienste großen Einfluß besitzt, eine Vertretung an. Außerdem will die Rcsorm- partei die Herrschaft der orthodoxen Richtung brechen. Voraus sichtlich findet heute, wo die Wahl in der Synagoge vorgenommen wird, eine große Stimmenzersplitterung statt; ßdenn das mfachc Mittel ein« Vorbesprechung zu den Wahle» hat keine der streiten den Partei, weder die der alten Dresdner, noch der Neuhergezogenen, weder die der Reformer noch der Orthodoxen angewcndet. — Im Laufe des Monats November d. I. ist in vielen deutschen Zeitungen, zumeist in solchen, welche in kleineren Orten erscheinen, folgendes Inserat veröffentlicht worden: „Offener Brief! Gebildete Damen und.Herren, welche täglich einige Stunden nützlich auszufüllen wünschen, finde» allerorts durch eine gewinn bringende schriftliche Nebenbeschäftigung (bestehend in vorgcschrie- bencm Correspondiren, Couvertiren und Adressircn, wozu weder besondere Kenntnisse, noch schöne Schrift erforderlich) sicheres Ein kommen und bei Verwendbarkeit fixe Anstellung. Das Betriebs material nebst Spesenverlag rc. kostet nur 2 Gulden und ist gegen Baareinsendung zü beziehen durch CH. Rothe, Dresden, Postbczirk II. Richthonorirte Briefe bleiben unberücksichtigt." Wie wir nun hören, sind gegen die Urheber dieses Unternehmens von Seiten der hiesigen Polizei Schritte gcthan und deren Ge schäftsbetrieb, soweit er sich auf jene Zeitungs-Offerte bezieht, sistirt worden. Die Sache erinnert an frühere gleich« Annoncen mck> Anpreisungen eines sichern einträglichen Nebenerwerbs, der in der Zucht der Seidenraupe, dem Handel mit amerikanischen Stahlfedern, englischen Scheeren, Edinburger Brillen, Papier rc. bestand, wie mitgetheilt wurde, wenn man so thöncht war unter Einsendung der geforderten Summe um Auskunft zu bitten. In dem vorliegenden Falle sind diejenigen, welche ihre 2 Gulden «ingrsandt haben, beschirm worden, daß sie sich bei Vermitte lung von Heirathen bethkitzge» möchten. Trotzdem daß jene Annonce den Stempel der Ünreellität im Gesicht trägt, so sollen doch eine Meng« Personen auf den Leim gegangen sein und gegen Einsendung d« geforderten 2 Gulden um Mitteilung jxuer gewinnbringenden Nebenbeschäftigung gebeten baben und war «S hohe Zeit, der Sache von Obrigkeitsivegen ein Ende zu machen. Der alte Spruch: „Die Dummen werden nicht alle" hat sich wieder einmal bewährt. — Wie uns aus Strehlen mitgetheilt wird, so ist in der Nacht zum Sonntag auf dem Neubau deö Baumeister Kirstcn «ine Baubude erbrochen und eine größere Partie Arbcitssachen und Handwerkszeug, namentlich solche« von Zimmerleutrn, daraus gestohlen worden. — Am Freitag Vormittag nach 9 Uhr wurde in der Nähe der Station Falkenau (bei Vöhmifch-Kamnitz) der böhmischen Nord bahn ei« Bahmvächt« durch den Warnsdorf-Egerer Zug in dem Ramente üb«sahren und sofort getödtet, als derselbe ein« auf drin r gelaufen« Gan» »»« Tod. durch U^rrfaftm, — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Im Monat Deeember herrscht in der Regel noch nicht anhaltend strenge Kälte mit heiterem Himmel, son dern es findet häufig Bewöllung mit müßig niedriger Temperatur statt, welche durch Westwind verursacht wird, während nicht selten südliche oder südwestliche Luftströmungen nebelig feuchte Witterung bewirken. Die mittlere Temperatur des Deeember ist um etwa 3 Grad niedriger als die Mitlcltemperatur des November. Die Ab nahme der Wärme geschieht gewöhnlich ziemlich schnell in der ersten Hälfte des Monats, dann langsamer und erst gegen Ende desselben pflegt strenge trockeire Kälte einzutreten. In den Tagen um den 20. Deeember fließen nicht selten- weniger kalte Luftströmungen über unsere Gegenden und bewirken einen Rückgang in der Steigerung der Kälte. Die Feuchtigkeit der Luft ist im Deeember gering, denn es findet an der Erdoberfläche wenig Wasser-Verdunstung statt. Die Al enge des Regen- und Schnee-Wassers ist durchschnittlich im De- cember geringer als in den Monaten Mai bis November. — In dieser Woche werden zunächst bei südlicher Windrichtung bewölk ter Himmel und zeitweilig Niederschläge statthaben ; dann werden die Luftströmungen über Westen nach Norden sortschreiten, wo durch Temperatur-Erniedrigung verursacht wird. Laiometrius. — Repertoire der König!.Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Margarethe. (Anfang halb 7 Uhr.) — Montag: Medea. — Dienstag: Ein Erfolg. — Mittwoch: Fiesco. (Außer Abonne ment und ermäßigte Preise.) — Donnerstag, zum Besten des Ehor- PensionsfondS: zum ersten Mal in deutscher Sprache: Rigoletto. Oper in 3 Acten, von Verdi. — Freitag: Das Urbild des Tartüffe. — Sonnabend: Der König hat'S gesagt! — Neustadt: Sonntag: Ein Erfolg. — Dienstag: Der Freischütz. — Donnerstag: Der Damenkrieg. Kleine Mißverständnisse. — Sonnabend: Ein Erfolg. — Herr Frackmann in den „neuen Fleischhallen" auf der Kreuzstraßc hat neuerdings 120 weidesette, sog. Frankenlümmer in Baiern erworben und wird davon das Pfund zu 45 Pfennigen, besonders gesuchte Stücke aber, als z. B. die Keulen, welche fast bei allen Fleischern Dresdens 6 und 7 Ngr. kosten, mit 5 Ngr. «blassen. —- Zu den Gegnern der Leichenverbrennung gehört auch Herr Pastor Weber in Hosterwih, welcher vor einigen Tagen im „evangclischen JünglingSvercin" dagegen eiferte. Wie ehemals, führte er aus, sei die Leichcnverbrennung auch noch heute eine Aus geburt des Hcidcnthums, sie sei stets Hand in Hand gegangen mit den abscheulichsten heidnischen Mißbräuchen. Die Lobredner dersel ben seien zugleich die Verächter des Wortes Gottes. Andererseits lesen wir von einem englischen Geistlichen HawciS, der in einem Buche lebhaft für die Leicheilverbrennung plaidirt. — Wie die lebende Stadt Leipzig von Jahr zu Jahr wächst, so auch ihre Todtenstadt. Am 26. Nov. wurde in der 7. Abther- lung deS Kirchhofes das erste Grab aufgeworfen. Der Lebensmüde war «in Armer und diese Abtheilung wird wohl die abgeschie denen Armen Leipzigs auch fernerhin aufnehmen. — Wir warnen hiermitIunsere Herren Rechtsanwälte und juristischen Beamten ^or einem Hochstapler, welcher besonders nach Kleiderstücken lüstern ist. Derselbe kommt, angeblich empfohlen vom Adv. 2. zu Adv. D. und bittet um irgend ein Kleidungs stück; hat er nun ein paar abgelegte Hosen erhalten, begiebt sich der Gauner zum Adv. .1'. und beruft sich dabei auf Herrn Adv. N- Treffen sich nun 3). und A. auf der Straße, so machen sie Beide lange Gesichter, denn Beide sind gehörig gemeiert worden. Also ausgcpaßt! — Es muß jetzt sehr wenig Geld unter den Leuten geben, denn die Geschäfte gehen, wie wir von Geschäftsleuten gehört haben, unter aller Kritik schlecht. In einer unserer Firmen und wahrhaft nicht der unbedeutendsten hat in letzter Woche an »mil chen Tagen die ganze Einnahme aus 2—3 Thlrn. bestanden. — Bei einem gewöhnlichen Wirlhöhausstreite, welcher am vorigen Donnerstag in dem Dorfe Schullwitz bei Pillnitz zwischen dem Gastwirth Angermann und dem Schneider Fröhlich aus Schullwitz stattgesunden hat, ist der Letztere, wie man uns nu't- lheilt, wegen einer Ohrfeige, die er in Folge einer hinzugcsügren wörtlichen Beleidigung dem Erstem, verabreicht hatte, von die sem, der ihm an Kräften wahrscheinlich bedeutend überlegen war, so geprügelt worden, daß man ihn bewußtlos nach seiner Wohnung hat schassen müssen, woselbst er am andern Tage gestorben ist. Angermann ist vorgestern wegen dieser Sache in Hast genommen worden. — Der hiesige Gerverbeverein besichtigte am letzten -Donnerstage den Leicl'envcrbremiimgsofcn dcd Herrn Slcmenö auf der Tharanttersiraße. Die Zahl der Tbeiliictzmer war, wie bei a'Ien dergleichen Ercursloiic», eine sehr protze. Im technische» Bureau war zunächst das bereits sehr dcrbesscrte Modell ausge stellt und begab man sich danach zu dem in ancikcmicnswerthcslcr Welse in Tbätigkctt gesetzten Oien. CtrcuS Mhcrö halte daö Ob ject» einen halben Psertecadaver, geliefert, der vor de» Augen der Anwesenden, darunter biete Damen, in den rothglühcndcn Oscn geschoben, die Verbrennung selbst von jedem Einzelnen durch die in der Eiiiiühmngsthiir befindliche Oeffnung beobachtet wurde. Der Oken selbst kennzeichnet sich schon durch sein Aentze rr S alö Vcrsuchöofcn; ob inan der Sache »och mehr genützt, wenn man noch einige Hundert 2Haler an eine würdigere äutzcreAus' staltung gewandt, wollen wir dahingestellt sein lasten. Der Wissoischalt, der gewöhnlich lehr beschränkte Nüttel zu Gebote stehen, genügt dieser vollkommen. Die Heizung tcS Ofenö selbst erfolgt, wie schon mehrlach erwähnt, durch erhitzte Gase sauö Braunkohlen entwickelte Schweiclgasc lind aimospvärische Luft»: die bei der Verbrennung entwickelten Gaic zicvc» durch einen «nterirkischcn Canal nach einer in der Nahe befindlichen Esse. Durch eine unmittelbar vor dem Oscn bcsindlichc Oefsmiug anS- aesaugt und chemisch untersucht, habe» dieselben schädliche Be- standtbtlle durchaus nicht ergeben. DieRnoche» verbrennen nicht zu Asche, sonder» zerfalle» in kleine Splitter; Aschciitbclle schei nen nicht durch den mehrfach gekrümmten Canal abzuflcbe», we- ' ' keine solchen dort voraetunben. R erdig bat man biö anSüttieittettr l in entsprechendem Raume In (unsere