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TicscS Blatt wird den Leiern von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereu» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während er die Post-Abonnenten am Morgen »n eurer Geiamtaurgnbe erhallen. Kerugzgebildn vlertffiälirli» stik Lekttze» dkl täalickt UvktmaN«« Niillaaun« darck, untere Bolen >»»'«»« und m«r,kn«. an Lvnn und Moniaeen nur einmav »Ml voPl. dttraianswäliiaegoin- mtisionäik S Ml de» S Ml »o Pt. Bei einmaliger Zulieiinng du ich die Lull »Ml. lolnieBelieligeld'. im Aus- laich mit invorechendem Zuichlage. -i ach Sruck aller Artikel u. Onainal- Miitetlunaen nur mil deutlicher Luellenanaabe l.Dresd. Nachr") »ilaitia Rachiräglich« bonorar- an'vruche dleide» unberücklichtml: «werlcuigte Ltanullnvle werden nicht auideivavrt. Telegramm-Adreile: N«chrtch»«» »rr»d«n. AegvLrrrSeL L838 Uevlag von Kiepsrli Ueiciiardt. Nnnalnne von Aulliudlguneen dis nachmiuaas 3 Nur Tonn >md Ne»na>:s „nr Mata-cinabe sa von N dis Nlir Die I ipaitigeÄnind- «eile ica 8 Silden« so Pi» . An. klindignugen anl der Pnoaucne Zeile Ls Big.: di« LipalligeZeile cu» Lerl- leile so Pig. als Eingeiaudl Zeile so Pig. In Plummer» nach Soun- und gclertagrn tipallige lLrundzeli« so Pig. au! Puvalirue 4v Pig.. Livaluge Zeile ans Terlicile und als Euigeiandl so Pia. Auswärtige Aul- näge nur gegen Boiuiisv^aiiiuiir. Belegblaner inerden um ro Psg, beicchuel. Nernlvrechaulchlutz: «»>, l Nr. U und Nr. 200«. -MM Nr. 54 Eiikicl: Neueste Trahtbeiichte. Hofiiach>ichlen. Nimeevkiänderungeil, Tl«sdnrr Wolmungsmaikt. Bund für Lebens- lesolm. Prozetz v Grabow u Gen. Lage in Rutzlnud. 5 Pyilbalmontsches Konzert Eia Schillcr-Atmanack. Tonnersraft, 22. stell»,inr Neueste Trahtineldnnncn vom 22. Februar. Zur Lage in Muftland. Warschau. Der Betrieb der Aktiengesellschaft der Dresdner Gardinen- und Spitzen-Manusak- tur ist seit heute früh wieder ausgenommen worden. Charkow. Heute sind infolge des Setzer-AuS- standes keine Zeitungen erschienen. , . Russisch-javanischer Krieg. London. Der Vertreter des Neuterschen Bureaus in Petersburg meldet: Ungeachtet offizieller Ablcugnung erhielt ich ans einer sich hoher Gönnerschaft ersrencnden Quelle die In formation, datz die Frage des Friedens von Kaiser Nikolaus nicht allein formell erörtert sei, sondern datz man sich über die Bedingungen, auf Grund deren Nutzland zum Friedensschlutz bereit sei, tatsächlich, wie folgt, geeinigt l>abe: Korea soll unter japanische Suzeränität kommen, Port Arthur »nd die Liaotung-Halbinsel an Japan abgetreten wer den. Wladiwostok soll zum neutralen .Hasen nach dem System der offenen Tür erklärt werden. Die chinesische Ostbahn soll unter eine neutrale internationale Kontrolle gestellt, die Man dschurei bis Chardin hinauf als integrierender Teil des chine- sstchen Reichs ziirückgegcben werden. Eine Schwierigkeit liegt in der Erledigung der Frage der Entschädigung, woraus Japan be steht; doch wird angenommen, daß diese Schwierigkeit nicht unüberwindlich sei. Obwohl es sehr gut möglich ist, datz Nutz- land eine weitere Schlacht wagen wird, che man zur Entscheidung gelangt, hält man doll, von glaubwürdiger Seite hier an der Meinung fest, datz angesichts der inneren Lage und der enormen Schwierigkeiten, den KLieg fortznfiihrcn, der Friede ans Grund der oben skizzierten Bedingungen abgeschlossen werde, wenn cs gelingt, die Entschädignngsfrage innerhalb eines verhältnis mäßig kurzen Zeitraumes zu ordnen. London. Ein Vertreter des Neuterschen Bureaus Hai die seinem Bureau über die Fricdensaussichten bczw. Friedensbcdingungen zugegangene Depesche aus Petersburg dem japanischen Gesandten Vicomte Hayashi vorgelcgt. Ter Ge sandte erkannte zwar an, daß die Tcpciche interessant und von Bedeutung sei, erklärte aber, datz er nicht in der Lage sei. zu sagen, welche Friedensbedingungen für seine Regierung annehm- tcn nicht von Japan ansgehen. ^Jas die Wahrscheinlichkeit betrifft, daß Rußland solche Schritte unternehmen werde, so sehe er keinen neuen Grund dafür, ausgenommen möglicherweise den inneren Zusiand des Landes, das noch nicht beruhigt sei. London. „Daily Mail" glaubt zu wissen, die japa nischen Friedensbedingungen seien folgende: Rück- gewäyr der ganzen Mandschurei an China unter der Ver pflichtung, datz China für eine ante Regierung sorgt und das Land für den Handel öffnet. Port Arthur erhält eine java nische Garnison: ferner Anerkennung des japanischen Protek torats über Korea. Auslieferung der in neutralen Häsen fcstgehalte- nen russischen K ieaslchisfc an Javan. Zahlung von Kriegs- raten an Japan, Besetzung von Wladiwostok von Javan bis zur vollständigen Zahlung der Kricgsratcn und Rückgabe Sachalins an Japan. London. „Daily Telegraph" meldet ans Tokio, dort ein getroffenen Nachrichten zufolge besuche sich das Geschwader Kamimliras in der Nähe des Indischen Ozeans. Man glaubt dcsijalb, daß eine nrotze Seeschlacht nahe bevorsteht. ^ London. Nach einer Meldung der „Morniiig-Post" aus Schanghai ist Admiral Uchtomsky von dort nach San Francisco abgereist. Tokio. Die Regierung ordnete den unverzüglichen Bau von 25 Torpedobootzerstörern an. Hiervon sollen 15 m den Werften der Regierung und die übrigen in den Privat- Werften gebaut werden. Berlin. iVriv.-Tel.j Die B u d g e t k o m m i s s i o n des Reichstags genehmigte heute die einmaligen Ausgaben des Auswärtigen Amtes und der Kolonialncrwallung, letztere in Höhe von etwa 18,6 Mill. Mk., die in der Hauptsache aus Zu schüsse» sür die Verwaltung der einzelnen Schutzgebiete sich zu- sammcnsctzen. Hannover. Der gestern abend von dem acsamten Lehr körper der Technischen .Hochschule gewählte Ansschutz zur Bei legung der H o ch s chu l z w i st i c> ke i t e n hat am schwarzen Brett folaenden Anschlag veröffentlicht: Der Ausschuß der Pro fessoren erblickt wie die Studentenschaft in der Wahrung der überlieferten akademischen Freiheit, die aus der Eigenart deutschen Wesens sich entwickelt hat, eine Grundbedingung für das Ge deihen der Hochschule: insbesondere erkennt der Ausschuß das volle Recht der Stndentcnschast an, in ihren Versammlungen akademische Fragen zu erörtern, entsprechende Anträge bei der Hochschule zu stellen und sich in studentischen 8l,niclegenh-'iten zwecks Meinungsaustausches mit anderen Hochschulen in Ver bindung zu setzen. Hannover. Heute nachmittag fand der Auszug der gesamten Studentenschaft nach Hildesheim statt Paris.^ Der Deputierte Le Herisss veröffentlicht eine Reihe von Schriftstücken, die zum größten Teste die von den Zeitunaen veröffentlichten Grausamkeiten Tognets und seiner Mitschuldigen beweisen. London. In der aeffriaen Sitzung des Oberhauses brachte der Parlamentssekretär des Kriegsamtes Earl os Tonoughmore eine Gesetzcsvorlage ein, die die Regierung er- mächtigt, in Zeiten, wo die Miliz durch eine besondere Prokla mation zum aktiven Dienst bei der Fahne einberusen ist, auch Milizmannschastcn für den Dienst im Auslande anznwerben. Das Oberhaus nahm nach längerer Debatte die Vorlage an. London. Unterhaus. Im Verkniffe der Beratung über den Unterautrag Nedmond zur Adresse sagte Nalwur noch, es gehe augenscheinlich aus den Erklärungen Camvbell Banncr- >"ans und anderer während der Beratung hervor, datz die Homer »le-Bewegung noch nickt tot sBeifall bei den Jrenj, sondern eine noch lebendige und brennende Frage sei. Er wende sich also an die Nnionisten mit der Aufforderung, alle Fragen nnteroeordnetcr An beiseite zu lassen und nicht mit kleinen Streitfragen die unionistische Sacke zu schädigen. Das Amendement wird mit 286 gegen 235 Stimmen abgclehnt. OcrtlicheS und Cächsischcs. Dresden. 22 Februar. —* Se. Majestät der König unternahm heute vormittag, begleitet vom Flügeladjutanten Major v. d. Decken, einen Aus flug nach Moritzburg zur Pürschiagd im Tiergarten. Heute nachmittag 6 Uhr findet im Rcsibenzschlosse eine größere Tafel statt, zu welcher Einladungen ergangen sino an den öster reichisch-ungarischen Gesandten Vslics v. Läszlofalva, Staats minister v. Nostitz-Wallwitz, General der Infanterie v. Mincknfftz, General der Kavallerie v. Kirchbach, Wirkl. Geh. Rat Meusel, j Präsident des evangelisch-lutherischen Landcskonsistoriums von > Zahn, Ministerialdirektoren Geh. Räte Tr. Wäntig und Dr. l Apelt, Geh. Räte Dr. Börner und Professor Dr. Schilling, Generalmajor Frciherrn v. Milkau, Generalmajor v. Bartkv, Geh. Oberpostrat Halle, Senatspräsident beim Oberlandesgericht Hardrath, Präsident des Landgerichts Dr. Müller, Königs. Kammerherrn Grasen MoritzWallnitz, Geh.JnstizralGensel, Geh. Finanzräte Koblschütter und Donath, Geh. Negicrungsräte von Burasdorss und Dr. Genthe. Oberverwaltnngsgerichtsräte Dr. v. Gehe und Hecht, Obersten Götz und v, Larisch. Geh. Re gierungsrat Münzner, Generalarzt Dr. Müller, Geh, Regierungs rat Dr, Scbmoltz, Geh. Forstrat Francke, Obervcnvaltnngs- gerickitsrat Großer, Obcrkonsisloriairat I) Kühn und General arzt Dr. Haase. * Nack Rückkehr des Herrn Justizrats Dr. Körner steht noch nickt sest. —* In Chemnitz rüstet man sich, König Friedrich August bei seinem feierlichen Einzuäe am 1. März festlich zu empfangen. Die Ankunft erfolgt Mittwoch, den 1- März, nachmittags hib Uhr, aus dem Hauptbahnhofe mittels Sonder- znges von Dresden. Der König verweilt drei Tage in Chemnitz. Trotzdem der Monarch ausdrücklich wünscht stvie in Leipzig!, datz die Errichtung von Ehrenvfortcn und sonstige besondere Ausschmückungen unterbleiben sollen, wird die Chemnitzer Bürger schaft es sich nickt nehmen lassen, das stichsische Manchester in das schönste Festkleid zn hüllen. Von seilen der slädtiickcn Be hörden wird man sich darauf beschränken, nur daS Nathans als Huldig ingsslälte zu schmücken. Als Absteigecmarlier und Wohnung ist für den Monarchen das Hotel „Römischer Kaffer" am Markte anscrsehen. — Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: -K- v. Toiiiorus, ObcrMIM. beim Stube des 139 Jns.-Ncg, zur Dienitieisluog beim Bizükskommanvo I Tressen, Zt- Lippe, Mffor und Vals.-Kommandeur ii» 109, Jas >tca. zur Dienslleffiung beim VezüIS- kommanvo II Dresden, — abkommnndierl, — Tie Laupllcate : Schröder, Adimant der 89. Jns..Br>a., als Komv.-Cbes in das 199. Jns.-Neg., Ht- Slciningcr im 139. J„s..R-g., koinmandicrt zur Diensiletklnng beim Bekieiduiistsam! 12. Armerkoips, als Mitaüed zu diesem Vsklcidunasmui, -It- Arnold im 13«. Jnf.-Rcit., unter Lnibebuna non dem Koiiiniaiwo zur Tiensilcisiuna beim Belindunasainl 19. Armeekorps, als Komp.-iKies in daS 191. Jus.-Reg. — veffetzt. A- Frbr. v. d. Busichc-Laddenbauscn, Hanplni. und Komp.-Clics im 199 Ins.-Ncg., ein Vatrnt seines Dienstgrades verlieben. jsrbr. v. Friesen, Obcillnt. im Leib-Kren -Neg., unler Er nennung zam Adjulanten der 89. Ins. Vrig, zum Saupim., — die Veul- »antS : v. Campe im Schtiben-Nen , 4t- .Kirchstofs im 194. Ins.-Neg. — zu OberliniS., — belörderi. v. Byern, charnliery. Fiiknr. im 12. Jäger- Bai., i» das 19. !>ui.-Aea. versetzt. -X- Frbr. v. Zschinskv, Nitim. und Esladr.-Ebes im 18. Lus. Rrg., -Ä- Hegcmeiiler, Haupim. und Baii.-Cbet im 81. Feld-Ari.-Ncg, — Patente ibrcS Dienstgrades verlieben, Korn- Nlann-Bailckv, Lauvtm. und Direktor der Pulveffabrik, unter gleichzeitiger Kommandicrung zur Artillerieinerlstnit, als Komp.-Ebes in das 12. Fub- Arl.-Neg. vcffetzt. Goltickalch, Lauptm. und .Noinp.-Cbcs im 12. Fnß- Art. Reg., zum Direktor der Pulveffabrik ernannt. Auerbach, Obcrlint. im 12 A»b-Arl.-Neg., aus ein Jahr zur Dienstteistuna bei der Abteilung sür Landesausnahm« kommandierl. — Die charakieris. Oberstleutnants z. D.: -X- v. ffezsbw-tz, 3. LtabSosfizier beim Lnndw.-Bez. Il Dresden, znm 2. LtabSoisiz, -U v. Echönberg, Bezirksoisiz. beim Landw -Bcz. Il Dresden, zum 3. Siabsvssiz., — ernannt. — Im Beurlaubten st an de: Ma-tiensse», Llnt der Landw.-Kav. 1. Ausgeb. deS Landw.-Bez. Leip- z>g, zu den Ossizrercn der Rei. des 18. Ul.-Reg zuriickuersttzl. Jensch, Ltnt. der Res. des 12. T>ai»-Bnt., Znumcrmann, Lv». des Lnndw - Trains 1. Ausgeb. des Landw.-Bez. Zittau, — zu LberltntS,, die Vize fel'webel bezw. Lizewacktincister: -ft- Ltubmann des Landw-Bez, I D csben, zum Ltnt. der Res. des 177. Jnf.-Reg., Müller des Landw.- Bez. Pirna, zum Ltnt. der Res. des 179. Ins.-Reg.. -U- Sarsert deS Lanbm.-Bez. Klauchau, zum Ltnt. der Res. des 18. Hui.-Reg. Paul des Landw.'Bez Ziltau, zum Ltnt. der Ncs. de« 12. Feld-Art.-Reg., -1t- Richter des Landw.-Bez. ZNtau, zum Lt-ck. dir Res, des 48 Feld-Art. Reg., — befördert. — Adschiedsbewilligungen. -1t- Sommer, Ltnt in der 19. Maschi»cnaew.-Abt., scheidet bebuss Ueberlriits zur Kaiser lich » Schlitzitlippe für Südw-stasr>ka aus dein Leere aus. -1t- Frbr. v. Oer, Oberst von der Armee, in Kcncbmiguna seines Abschiedsgesuches mit Pc» ston und der Erlaubnis zum Tragen der Unisorm des Schützen-Reg, zur Disp. gestellt, -1t- Bleyl, Laupti». und Komp.-Ebes im 194. Jm.-Rcg., mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Armce-Unisorm der Ab schied bewilligt. — Die Fabnnche : -1t Frhr. v. Wangenbcim im log. J,»s - Neg., -1t Schreitcrer ttit 134. J»f.-Reg., — zur Reserve beurlaubt. -1t Bauer, charall-ris. Obcrsllint. z. D,, unter Enthebung von der Stellung als 2. Smbsossiz, den» Lauem.-Bez. II Dresden, FortgeioSbrung der gesetzlichen Vcnsio» und mit der E-laubnis znne T>agen der Unisorm des 134. Jnf.- Reg , dcrAb-chied bewilligt. — Im Beurlaubten st a nde. -1t Witstc- seld, Lauptm. der Landiv.-Jnf. 1. Aufgeb. des Landw.-Bez. Leipzig, mit der Erlaubnis zum Trage» der bisbengen Unisorm. -1t Offline, Lauvtm. der Landw.-Ins. 2. Aufgeb. des Landw. Vez. Wurzen, bebuss Uebeffüh- >ung zum Landsturm 2, Ausgeb. milder Eilaubms zum Tragen der Landw- Armi-e-Uniform, — der Abschied bewilligt. —JmSaniiiitvkorvs. -1t Dr. Slrcilbcrger, Assittcilzarzl beim 133. Ins.-Reg., znm 28, Fffb-Art,- Reg. veisetzt. — Dis Unie>är,te : -1t Runge beim 108. J»s.-Reg., unter Ver setzung zum 12. Fuit-Ari.-Rcg., -1t Dr. Beutler beim Schützen-Reg. — zu Atsillcnzürzten, — die Assistenzärzte der Res. : -1t Dr. Richter lAicranver), -1t Dr. Piering iin Landw.-Bez. II Dressen, -1t Dr. Deutsch»,»»», -1t Dr. Liebold im Landw.-Bez. Leipzig, -1t Dr. Scnnig im Landw.-Bez. Zittau, — zu Oberärzten. — die Unterärzte der Rei. : -1t Dr. Bücking im Landw.-Bez. II Dresden, -1t Schumann im Landw.-Bez. Leipzig, -1t Dr. Kras im Londw.-Bez. Plauen, — zu Assistenzärzten, — befördert. -1t Tr. Bennewitz. Stabsarzt der Res. im Lanow.-Bez. II Dresden, bchuio Uebeffübrung zum Landstuim 2. Ausgeb., -1t Pros. Dr. Lildcbrand, Stabs- Kunst und Wissenschaft. 's* Die Philharmonischen Konzerte haben gestern gleich änzend abge>ch!ossen. wie sie begonnen: Die fünfte Aufführung, s die diee-jähriA letzte, sand vor ausdcrrauitem Gcwervc- glan als unter so großem, allgemeinem Beifall statt, datz die Prosperität dieser immer gleich vortrefflichen, künstlerisch vor nehmen Konzerte weiterhin gesichert scheint. Der Abend ge hörte diesmal dem französischen Geiger Jacques Thibaud. Er ist uns längst kein Fremder mehr, sondern ein von seinem Auftreten in den Sinfonie-Konzerten der Königl. Kapelle her Ivieles bewies er wieder in Lalos O-ffur-Konzert und Saint Casus' Havanaise (beide mit Orchesicrbeglestungj, noch mehr aber fesselte er mit Beethovens O-cstir-Romanze und der bekann ten Arm von Bach. Er spielte diese, dem romanischen Künstler für gewöhnlich etwas ferner liegende Werke aus echtem, warmem Empfinden heraus, gut im Stil, klassisch phrasiert. Für diese brillanten Leistlingen, auch für die Zugaben, zeichnete man ihn mit so anhaltendem, herzlichem Beifall ans, daß es Mine. Antonia Dolores nicht leicht wurde, ähnlich glanzvoll neben ihm zu bestehen. Immerhin wußte sie einen höheren künstlerischen Standpunkt erfolgreich zu behaupten. Datz der Eindruck darüber nicht hinausaing, mag der Folge einer zn eifrigen Reklame zuzuschreiben sein, mit der ausländische Blätter dn Künstlerin zn oiencn sich bemühten. Man pries sie als außer- gewöhnliche Erscheinung, als künstlerische Erbin und Traditions- trägerin der Trebelli und dergleichen mehr, sodatz man eine An Sensation erwarten dnrfte. Als ein« solche ist Mme. Dolores allerdings nicht hinzunehmen, wohl aber als eine gediegene, seriöse Künstlerin von vornehmer Schule und anerkciinenslvertcr ge sanglicher Begabung. In einer antiquierten, sür uns längst ab getanen Arie aus Grstrys „Jmant ialmix" wies sie viel Talent für den koloristischen Gesang nach, sehr schöne, besonders zuver- lässige Mittel der hohen Lage und sichere Beherrschung des virtuosen Vortrages. AutzergewöhnlicheS hat sie uns damit aber nicht vargeboten. Auch nicht mit den übrigen Gesängen: einem beim alten Vater Haydn ausgegrabei en Liedchen: „Mein Mütter lein wohl täglich spricht" (noch dazu in englischer Sprache ae- lungens, einer nicht weniger alten Arie des braven Paisicllo usw. Möglich, datz die Wahl so merkwürdiger Stücke dem Erfolge einen kleinen Dämpfer aufgesetzt, genug, man hörte in Mine. Dolores eine gute, sehr lobenswerte Künstlerin, aber keine, auf die wir bis jetzt vergeblich hätten zu warten brauchen. — Vortreff lich spielte die Gewevbehauskapelle unter Kapellmeister Olsen Mastenets „Cid"-Ouvertüre und begleitete gleich ausgezeichnet, wie es .Herr Pretzsch am Klaviere tat. II. 8t. j- Das Geld für die Ausführung des Hamburger Bismarck-Denkmals reicht nicht. Der Denkmals-Aus schuß ist gezwungen, entweder die Sammlungen noch einmal zu eröffnen oder die Bronzerelicss am Sockel fortsollen zu lassen. Bei ^er ursprünglichen Sammlnna war in acht Woche» eine halbe Million Mark eingelaufen. Rnnd 160 OM Mk. sind davon sür das Preisausschreiben und die Vorarbeiten ansgegeben worden, die übrig gebliebenen 4M OM Mk. erweisen sich setzt als nicht ausreichend. Ein Schillcr-At inanach. Ter Wiener Journalisten- und Schriftsteller-Verein „Concordia" veranstaltete am Sonnabend ein Balltest, bei dem, nach der herkömmlichen Sitte an „Federbällen", eine Damenspende verteilt wurde, die diesmal in Gestalt eines Almanachs aus der Schillcr-Zeit erschien. Das Büchlein war genau nach dem Exemplar hergestellt, das Schiller seinerzeit an Herder gegeben batte. Das entzückend ausgestottete Büch lein steckt in einer Hülle, die mit einer Silhouette Sck zllcrs und reizvollen Emblemen aus Bronze geschmückt ist. Mit gutem Recht konnte der Wiener Verein eine Glocke mit der Inschrift „Concordia" ans das Titelblatt setzen, die von geflügelten Putten festlich bekränzt wird. Von den Versen und Sprüchlein, die das Büchlein unter dem Titel „Schiller im Urteile der Gegenwart" enthält, seien im nachfolgenden die hübschesten mitgeteilt: Bon dem göttlichen Friedrich Schiller Ward's auf dem Marktplatz still und stiller. Hundert Jahre nach seinem Tode Kommt er Plötzlich da wieder in Mode Llber die Menschen, denen er teuer, Branchen keinen Kalendcrvermcrk: Seiner unsterblichen Werke Feuer Läßt sie verzichten auss Feuerwerk. Ludwig Fulda. Tie Herzen zwingt der große Schtvabe Mit seines Geistes Sturm und BrauS; Wir schöpscn fort aus seiner Habe, Sie beut der Welt den reichsten Strauß. Wir drücken selbst den Wert der Ostibe Durch Schillers eig'nc Worte aus: Ter Jüngling und der Greis am Stabe, Ein jeder geht beschenkt nach Hans. Julius Bauer. Erregt's Euch, wenn die ganz Modernen Auf Schiller seh'n mit hockmutSvollem Blick, So mögt Ihr Trost aus Hebbels Worten lernen „Wenn einer Kot wirst nach den Sternen, So stürzt er ans sein eig nes Haupt zurück." Oscar Blumenthal. Ter Jugend nicht und nicht den Frauen, Tie flüchtig sich an Dir erbauen, Den Männern, den ausgcrciften, allein, Kredenzest Tn den reinsten Wein. Heinrich Bnlthanpt. SchillersgröhtcTriumphe. Als Hebbel, dessen Piychologcngenie fick gegen den Wallen- stein-Tickter jo heftig wehrte, wehren mutzte, den Tod nahen fühlte und, als ein frommer Tichtcr, nicht ohne den letzten Gruß hoher Poesie hingehen wollte, bat er Frau Christine, ihm ein Gedicht vorzulesen. „Von Goethe?" fragte die Frau. „Nicht Goethe! Etwas von Schiller." Goethe hätte ihm die Scheide- stunde nicht erwärmt. Tie umdüsterte Seele sehnte sich nach dem Glanz des Schwabenphöbus, das leidende Herz langte nach dem „heiligen Mann" Friedrich Schiller