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Dresdner Nachrichten : 16.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-16
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1885
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»rr »Irl ,<r»r »»« »0 »»» 5§»k'»8io"V «I»«n, i L«< Ur»»II>ri,r »»Nz. iprim»!»« n>»r»i, «Ir «r«,I»»», »«f«»»tl»e>> »», »», «»r»,r» »,» «.tizetr.Ü, «Ürpt, »,» LE ««, ,».««0 «,rck Hagebtall für Politik, Mtr-aNv««. -csLMrvkrKt-r. MrsnSerilSl. IrmdesNke. AI»«»«»«» ! in oedvarrev «. f»ri>>>?»n I .hlipscnn.tzravaUcnjj »OMiv 8I»IIp-»»«Iv>v, N«»vn»r»«v>> in OnN anä d»n,l mit ^<Nt'lon unä pnr^Li- kedi'n äsr-o» nimrvv, U»ntzvnet sn . krr»v a- ru Llr«m>»sttrntcnöpk«n, pspleer-cäsotre I. van«»» klül»»o, IIe«>8ilv», >>VU8>lrnlr<>»tl a»»e 2N». v. 8«»>»!»l«»8t, »pp« v itw l'optglat/. '-«KM» ^psc>sl-f,beüc tz,pejtzt.Lgt»nmI,-t.8isßsI-?öc>cs1-VeeA:s,la(89 8ch9t2M3rß«n pu^ue^i «/o»». «L^ii-LL^sn-^^sse: C4«»«I«»PI»»U a»«I IdN««H«», IH»rI«»»1r»»>»»«» tVr. 8. Xnr xekSUixon Ikoieirtnne ssroase ^namrdl van dl«»noi> in Link. Illvasing vv6 kkupkor, «avia all« Vattnnxou II«n«I W»rI,»«»,„p»I n ^I«n»p^I-^pp»^«lO. hält arcch rnr^ll«sakninr v.On»vir-^rd«itvvjvÄor ^rtbssloo« «mpfolrlon. liMtzelmll. U'M van I»i>ör. vn. Ik««r «mpfcrdlsn. Vorrlltkliebos Lltttol MI?an »Ile dlervsnsckmerron. L kaquot I dllc. vso. LvLmruw, MMraße Al. 2l. Mo ll. Mzltz MasLell- n. VkvLtorßLrÄvrodv, U»«-«5r, ^D ^»lträxv naeb auLivLrts rvtzräsn Nr. 1Ü. 30.1«hr-ai>ß. Auttaßt: 40.00« Lrpl. Ausfichten für den 16. Jan.: Ä»S! lich t übe, etwas Niederschläge. ger unbestimmter Wind. Ziem« Temveratnr wenig vcränrerr. Kclle ii. MW Neziiiisquette für Vtlä u. KvSüKei ^NKOi'8 ^'l!(!- u. 6fü!!Dl-ttiiliiilu»§ IS k> «818« kl« I«I«r8»LN0t>8« IS. Nt»««-« zzekiaelit, zvtrt noch von 2 !4l>. SN. vnrnlna» io vorrtissliebsr ^u^cvalil dir Uorrsn unä Vamvn L kinlQI . 2, part. uaü erst« Klage, prompt elleetuirt. Dresden, 1885. Freitag, 16. Jlttl. ««,a,lk»°itN»rr Redakteur für Poltt!jckjkt vr. »«N «t, r«p In Dre««» Sin neue» Anarchtsten-Perbrechen und die»mal schauerlich gelungen'. Ein pflichteifriger Polt'eibeamler erlag in Frankfurt den Dolchstößen anarchistiicher Banditen. Derartiger Schandtaten wurden schon mein,re seither von den Nihilisten in Rußland berichtet ; im vorigen Iabre war Floridsdorf bei Wien der Schauplatz gleicher anarchistischer Meuchelmorde; jetzt baten die Mitglieder dieser verruchten Sekte, di, Genoffen der Kämmerer und Stellmacher, auch Deutschland sich sttr ihren Wabnwitz als TlititigkeilSseld ausrrieben. Nach den Ergebnissen des Niederwald-Denkmal-ProceffeS braucht man allerdings über solche Höilcntkaten nicht mehr zu erstaunen. Derselbe Verbreederwalmfinn, der die gekrönten Häupter bedrohte, bebt nickt vor der Brust eines pflichttreuen Polizeibeamten zurück. Der Mord de» Poiizeiratl» S vr. Rumvff ist eigentlich sogar nur die Fortsetzung, die leider zuletzt gelungene Durchführung eine» Anarckisten-AttentateS aut diesen Beamten. Man entsinne sich, daß da» Kedäude der Polizeibirection in Frankfurt Ende Lctbr. l88ii in den Abendstunden mittelst Dnnainits in die Lust gesprengt werden sollt». Die Ervlono« richtete damals an dem Mauerwert erheblichen Schaden an. verletzte jedoch Polizeibcamte und Publikum nur unwesentlich durch StlaSsvlitter zerivringender Fensterscheiben. ES liegt nabe, daß diese Explosion eigens dazu bestimmt war. gerade dielen Polizeibeomlen, der den Anaichisten schars ans den Hacken war. aus dem Wege zu räumen. IK8I spielte sich nämlich vor dem Leipziger Reichsgerichte ein HockwerratbSproceb ob. Derselbe war gegen die Anarchistenband, Breuder u. Gen. emgeleitet woidcn. ist aber mehr unter dem Namen HochoerratbSvroceb Horsch l.kamst. Der jetzt io grauenbast in seinem Benste geiallene Polizeiratd vr.Runwfi batte mit seiner Energie und Findigkeit eine anaichinische Verbindung entdeckt und die Fäden dieser Verschwörung blosgeiegt; dabei bediente er sich einer allerdings libM anrüchigen Per ö'stichkest als Agenten, eines gewissen Horsch. Derselbe diente der Polizei alS Spion, gewissermaßen auch als Ausretzer (.4^«nt provocateur). Horsch bekannte vor dem ReichSgrrtchte. daß er die übrigen lm Ho»ve'atI,Svrocrsie Angckl»ten durch gehässige Reden über den Polizeiraih Rumpfs ausgereizt habe, wiewohl er bestritt, sic durch Beschimpfung Rumpss'S zu eine», Attentat gegen diesen provocirt zu haben. Ferner wurde durch den Hochverrotbsproeeß zwar nicht über alle Zwciscl hinaus, nachgcwiesen, daß Breuder u Gen. gegen Rumpfs ein Attentat beschlossen batten — so wahrscheinlich dies auch war, aber doch so viel erklärte da- Reichsgericht für erhärtet, daß Elremikalien angeschasst worden waren, um dem vr. Rurnpff und anderen Palizeibeamtcn in die Augen gespritzt zu werden. An der Herbei'chassuirg dieser Chemikalien war Horsch zugestandenermaßen persönlich betbeiiigt. Die Angeklagten von damals wurden zu 2' ajäliriger Ziichthausstraie verurtherlt. die inzwischen verbüßt ist; Horich „t nicht lange nach der Proces Verhandlung an der Schwiirdmcht gestorben. Alle diese Tbatsachen sind Fingerzeige für die Entdeckung der Verbrecher. Nun soll man nicht mit der tugendboldigen Entrüstung kommen, daß vr. Rumpn seine amtlichen Befugnis,e bei dem Nachspann der anarchistischen Verschwörung und speziell bei der Verwendung des Harsch zu weil auSgrdelmt babel Ten Henker auch — solche Todteinoe der menschlichen Gesellschaft soll man nicht mit Sammet- bandschuben ansaücn. So verächtlich daS Handwerk eines Poli,ei« irutzeis ist — die SichrrkeitsbehSrde kann sich ihrer zur Aufdeckung verbrecherischer Verschwörungen nicht immer völlig eirtschlagc». LVis Leipziger Reichsgericht mag gewiß Recht daran getrabt haben, als es in Wahrung der Hoheit der Fustiz dem als Zeugen „rrs- nctenvcn Horsch die Glaubwürdigkeit obsprach und in reinen E»t- icbeidungSgründrn erklärte: „ob da« Tbun dieses Hortet, sich aus elbischen Gründe» rechtlrrtigen läßt oder ob cs sich verbietet. daS gebürt vor den RichterstM der Moral, nicht vor oie'en Gerichtshof". Nim, das Doltsbewußtiein ist keinen Augenblick darüber im Zweitel, vah die Polizei zur Bloßlegung gemeingefährlicher Verschmorungen sab auch der im fiebrigen verächtlichen Spionage bedienen bars. ES kann ein einzelner Soitzel dabei Ungeschick zergen. es bars nie so weit geben, daß Spione eist zu Verbrechen znreden, oder sie gar überhaupt arrangiren, um sich erst einen Lohn zu verdienen und als besonders nütztich hinzustelkrn; aber daß Spione, wenn sie überhaupt etwas nützen sotten, sich den Anschein geben müssen, an der Ausübung von Verbrechen sich zu beit,eiligen. daS liegt einfach cntbekxcn kann sie solcher Äerheuae niäit, dem Minentriege der Geselllchaftöseinde kann man nrcht ohne unterirdische Gegenminen die Spitze bieten. Die Organe der öffentlichrn Sicherheit tragen dabei ihre eigene Haut zu Markte; sie setzen ihr Leben ein und der mit Stiletpichrn ermordete vr. Rumpfs in Frankfurt ist olS stummer Mann der beredteste Zeuge für die Pflichttreue, die im Kampfe mit diesen Gefahren ihr Leben läßt. Zur moralischen Brandnrarkrrng der Freveltbat bedarf cS nickt vieler Worte. Nur die Mörder und ilwe Svießgrsellen weiden nickt mit Abscheu von diesen, 'Verbrechen erfüllt sein. Sonst wird ein Rus des Entsetzens durck die Welt geben. Der politische Meuchelmord. daS Hinwegräumen verhaßter Gegner bebusS Erreichung politischer Zwecke oder zur Sühne der Rache schlägt ersukruirgSgemäß stets gegen Den aus, der zu solchen Mitteln grill. Eine poritrichesoziale Bande, die mittelst Meuchelmord» und anderer Bubnrstücke oorgiebi, eine goldene Zeit ans Erden berbeizussthren, ist von vornherein gerichtet; nie kann sie Erfolge erzielen, sie bat jede menschliche Rücksichtnahme verwirkt. Jedes Mitglied dieser Mordbubeniekte. welche der Arm irdischer Gerechtigkeit ergreift, ist maralisck, als mitschuldig der begangenen F eveitbaten zu betrachten. Aber gerade Fene, die in Wort und Schritt diese gütige Saat auS- stteuen, entziehen tick zumeist der Strafe, und dow sind stc alü die geistigen Urheber dovpelt strafbar. Der feige, elende Most lackt sich in inner amerikanischen Sicherheit ins Fäustchen und lwt wobt kaum ein mitleidiges Achselzucken für die Werkzeuge, die erging welchem sich die Vereinigten Staaten zur Höhle von Verbrechern berabwürdigen. nachdem soeben die Dnnamitbciden der Denier erneu in den Verdacht der englischen Polüeispionage geratenen braven Redakteu kaltblütig gegreuchell haben. Unter» dem Eindruck der Frankfurt«« Sck>ecke»Sthat trat der Reichstag in Berlin in die Btrathung einer ?ürzabi Anträge, weiche die Soziairefornr zu fördern bestimmt sind Es ist ein packender Gegensatz: zu derselben Stund,, da die Kunde von einem scheuß lichen Verbrecher' der So ialrrvolutlonäre bekannt wird, beratbct der Reichstag deutscher Nation die Mittel, um druck friedliche Re formen die ivirllücbastlicke und aeiell>chastliche Lage der Bevölke rung ans eine böl ere Stule z» bringen S br wahrscheinlich, daß soziale Reformen nicht die Verrlbnng sozialrevoiulroirä er Lchand- tbaten verhindern oder ausichließc» — es wird sich stets eine An zahl Fanariker finde», deren Temperamente eine friedliche Entwicke lung zuwider ist, Venen es zu langsam gebt und die mit Gewalt mitteln nachzuliclsen iür nötlrig finken — diese Wahrnehmung und Tlwtjache können die wahre» Patrioten keinen Augenblick abbalterr, ihre Pflicht gegen die Allgemciubeit in vollem Maße zu erfüllen Nickt eine „Lonrng der sozialen Frage" kann das Ziel sein — diese wird vielmehr i» alle Ewigkeit „ungelöst" bleiben, so lange es Menschen mit verschiedenen Anlagen des Geistes und Charakters, verschiedene Älimate, Hinim-lSzoire«. ein Oben und Unten in der Natur grebt — aber die Herbeiführung besriedigenderer und gerech terer geielllchaftlicher Zustände als unrer denen wir jetzt lel en. Ei» guies Stück sozialer Reformen hat der Reichstag in Angriff ge nommen. als er über die Anträge betregS eines Arbeiter,chrrtz > Ge setzes, Verbot der SoinitagSarbeit, Einschränkung der Kinder» und Frauenarbert, über den Normaiarbeitolag berielir und was bannt Ausnahme der sreibändlerischen Deutsch^rritiinrigen) mit woblerwo genen Anträgen fick an der rühmlichen Aufgabe betbeiligtcn. Für heute gebe» wir nur der Geiingtbriririg Ausdruck, daß nach der Ko- lonialbegeisterung nun auch die Ergänzung und das notliiverrdige Correlat derselben zur Würdigung gelangte. Mit dein Export- ianatiSmus, mit der Concurrenz Deutschlands ans dem Weltmärkte ist ja nicht der Weisheit letzter Schluß gegeben. Auch der heimische Consum verlangt sein Recht, auch die Lebeirsbedii'.gurigen der Ar beiter, die für den Export und nmere Kolonien arbeiten sollen, sind der ernsteste» Unter, uchrmg wertst Es ist nicht damit abgetban, daß Deut,chland Alles daranietzt, sich neue Absatzstellen aus dem Weltmärkte im Coneur enzknmps mit anderen Nationen zu erringen-, vietmetrr ist sehr zu beachten, baß dabei nicht die eigenen Arbeiter in ihrer LebenSiinterbaltring lrcrabgedrückt und nickt, »w ven Consum anderer Länder »u erhö en, selbst consumtioirsrinfäliiger gemacht werben Erst wenn man das sickere Gedeihen von Larrdrvirrluchasl und Fndm'lric durch Auriiahmesäbigmachuiig der heimischen Bevölke rung für die nnrionale Production fördert, eri» dann können wir uns unserer neuen Kolonien aus pollein Herzen freuen. Gerade das aber bezwecken die Anträge der sozial-» Resormparleien. . kzerm« Feuer geschickt hat. Solche Bestien sollte kein Staat der Welt Kegen und bergen. Der politische Nimbus, mit dem st» ihre Frevel- tbaten ausvutzen, Ist erbärmliches Blendwerk; wir baben e» mit gemeinen Verbrechen und Verbrecher« zu tknm.' für dir kein A'nl- reckrk angerufen werden dark. Vielleicht denkt man in Amerika künftig auch etwa- strenger Über den bodenlosen Leichtsinn, mit Nrurstt Telegramme ver..Lresvuer Rachr." vom 15. Jan Berlin. Der Reichstag setzte die Berathiing der lo,jclpc>li- til'chen Anträge svrt. Abg. Baiiurbach: die Tcutsch-Freisirinige» verhielten sich zur Tendenz der Anträge nicht ablehnend, wünschten aber eine kommissarischc Berathung. Er hätte gewünscht, daß das von der sozialdemokratische» Fraktion niigekündrie Arbciterschritzge- setz gleichzeitig »litbcrathen werde» könnte. Das Verbot der Kindcr- nnd Tonntagsarbeit sei schwerlich durchsnhrbar. ebenso der Nor- malarbcitstag. Er wünsche, daß die bei allen Parteien zu Tage getretene Arbeitersreundlichkeit nächstens bei der Tiskniirv» der tvetrrcidezöllc im rvahren Sinne zum Ansdrnck komme. Reichskanzler Fürst Bismarck: Wenn die verbündeten Regierungen die Gelrerdc- zölle Vorschlägen, so beweisen sie gerade ihre Arbeiterircinidlichkeil nicht blos den lcmdwiilhichastlichcn Arbeitern. Aste Arbeiter, die mit der Nahrungsmittelindustrie zu thun haben, werden davon profitiren. Die dderren, welche den Antrag aus Einilihrung eines Nounalarbeitstagcs stellten, wissen jedenfalls anch, wie s gemacht wird und mögen der Regierung diesbezügliche Vorschläge machen. Wolle man die Arbeitszeit iestslcllrn, so müsse man auch den 'Nor malarbeitslohn sestietzen, sonst werde de» Arbeitern nicht geholfen. Sie verdiene» einfach weniger, wenn die Arbeitsgelegenheit entzogen wird. Der Export werde dadurch geringer. Der allgemeine Nor malarbeitstag sei undurchsührbar. Wenn die Fürsprache des An trags Hcrrling erwähne, die Regierung könne den Arbeitern Helle», wolle aber nicht, so sei das eine unverdiente Härte gegen die Re gierung. Wenn wir allein im Bündnis, mit anderen Ländern ans dein vorgeschlagenen Wege Vorgehen, so mimen wir auch die Folgen allein ansbadcn. Die Regierung lhue Alles Mögliche, um vre Lage der Arbeiter zu verbessern, aus dem vomeschlagcrie» Wege sei dies nicht erreichbar. Abg. Ackermann ist für de» Antrag. Abg. Kropatscheck : Im Interesse der Wahrung der Soiiiitagsruhe klirre die Gesetzgebung noch zu wenig,auch die beschränkenden Bestimmungen der Gewerbeordnung bezüglich der Frauenarbeit in den Fabrikci sn unzureichend. Leicht könne man die Frauenarbeit nicht bereitig»» Das solle auS den 2M.000 Frauen werden, die jetzt in Teiiticblarir! in de» Fab-ike» beschäftigt werden, ihr Loos würde Arniciwersor- gmrg und Hunger sein I Auch die Kinderarbeit sei nicht ganz zu beseitigen. Man habe Industriezweige r. B. in Sachsen Weberei und Spielwaarriisabrikation. wo die Kinder gern arbeite» und bei 6 Stunden schwerlich Schaden a» der Gesundheit leiden. Er sei gegen einen Nonnalarbeitstag nicht vornherein abwehrend. Hor- seirtüch sei im Kommissionsmege eine gelinde Mitte zu finden. Abg. Schorlemer-Alst: Ter CcillruniScriltrag wolle nur eine Einschränkung der Arbeitszeit im Interesse der Gesundheit der Arbeiter sc, aus ge setzgeberischem Wege nicht allein zu erreichen, am Rötlichsten sei die Wiederherstellung des religiösen Sinnes durch Aufhebung der Maigcsetze. Abg. Stöcker: Der Maximalarbeitstaa sei uuinöglich, wenn er innerhalb der einzelnen Betriebe unter Mitwirkung der Industriegenosseiischatt festgcstellt wird. Abg. Grobe rVolkspartei) für de» Antrag HerNing. Morgen Fortsetzung. - Das Herrenhaus wählte wiederum das vorige Präsidium, de» Herzog Ratibor, Grafen Arnim und Abg. Besscler. — Das Abgeordnetenhaus wies eine Präsenz von 28l aus und ist demnach beschlußfähig: morgen jindet die Präsidentenwahl statt. In derEröstniliigsrcdeim weiße» Saale OM Mitglieder anwesend) wurde die Stelle, die Fürsorge der Larrdwirthschast betreffend beifällig ausgenommen. Dem Abgeord netenhaus ging zugleich eine Vorlage zu. betreffend die Uniwnird- lung der 4V» prozeutigen Korriols irr 4 prozentigc vom 1. April ab. Berlin. A»S der gestrigen Sitzung der Tampserkommission verdient ein Zwischenfall besonders htworgerufen ru werden. Es handelte sich um die Nebenlinie Siduer,-Samoa. Ter Führe* der .Deutz-bsteisinniarn" i» der Kommrssio». Aba. Dr. Ba»rl>ergkr operirte n,st der Insinnalro». die Lime solle lediglich z» dem Zwecke geschaffen werden, um der Plantagengcscllschaft Len Verkau, chrer Ländereien ans den Samoa-Jnieln r» erleichtern. Ter Vundes- kommissar Geh Knssarow wies diese Insinuation entschieden zurück und bemerkte, da koloniale Projekte bezüglich Reu-Gnineas mit der Linie in Verbindung gebracht worden waren, daß diele Projekte fest 1880 existirten und daß durch eine damalige unvorsichtige Depesche eines Reichstagsmitgliedes lBmirberger) nach Australien beinahe die Stellung eines Tlieils von Nen-Gninea unter deutsche Sckmtzhoheil hinfällig geworden wäre. Aba. Tr. Bnrnbecger erwiederte, seine nach Australien gerichtete Tepeichc habe nur angestagt. ob cs dort bekannt sei. inwiefern gewisse koloniale Bestrebungen au, NemGuinea mit der Ncconslruktion der Plankagengeiellichast au, Samoa im Ziriainnienhang stünden. Jedes Wort einer Depesche nach Anstralien rostet mindestens 10 Mk. M Prg. (»ach Oneensland lOMk. ÜOPsg. und nach Ncu-Seeland N Akk. 80 Prg). Tie fragliche Tepeiche kostete danach wohl 200 Mk. Wenn man erwägt, daß diele Anfrage »ach Australien nur einen kleinen Thei! der Bamberger'ichen Er hebungen aiismacht. so muß man gestehen, daß es sich Herr Bam- berger eüvas kosten läßt, dem deutsche» streiche — mn berühmte Muster zu varüren - den Welimachlstitzcl arrszntreiben. Berlin. Die freie wirthschastlichc Vereinigung des Reichs tages hielt gestern eine Plenarsitzung ab, um über die wichtige Frage der Erhöhung der Getreide,zolle Beschluß zu fassen. Es wurde be schlossen. für folgende Erhöhungen zu stimmen: Roggen für lOO Kilogr. -st Akk (jetzt 1 Mk.) Weizen iür IM Kigr 4 Mk. (jetzt I Mk.) Ravs und Rübsaat kür 100 Kigr. 3 Mk. (jetzt 30 Pig.). In Bezug ans andere GeOcidearten. insbesondere Haler (jetzt > Mk.) 0,erste ! und Mais (letzt 60 Psg.) soll es bei den bestehenden Zollsätzen ^ verbleiben. Pari S. Heute fand keine Explosion schlagender Wetter statt ! in den Kohlengruben Lievrn Patecalais, bei der 28 Personen ver- ^ wundct rvnrden. Paris. Die Antwort der französischen Negierung aus die ! englische» Vorschläge, Eghptengbetrcffend, sollen morgen an Granvillc übcrgevcn werde». ! Die Berliner Börse war inr Allgemeinen recht fest. Die Erwartung, daß die neuen rinsischen Emmissioiicn der Disiontoge- ! ,'ellichast einen großen Eriolg haben werden, wirkte anregend. Tic i Thronrede erwirkte für dentiche Bahnen und spekulative Banken ^ recht erhebliche Umsätze. Krcdikaktren der DiSkoirlogesellschart höher. Deutsche Bahne» vielfach höher, österreichische still, spekulative Bergwerke ans Teckringskäuse befestigt. Von fremde» Renten hatten Rune» beträchtliche Umsätze. Im Kassaverkehrc Banken still. Deutsche Bahnen meist etwas besser, österreichische vernachlässigt. Bergwerke fest, Industrien wenig belebt, österreichische Prioritäten wenig beachtet. ». M.. >5. Jouuar. »rü>i> 2L3'/.. Lta°r»d»lm —. Lombarden I2I>:,. «üer 2oo,e —. Oebr.r. Stlbkrrrnte —. Balncrrenrc —. Salijiler 217. Vetrrrr. woidiknie —, ««/o Ung. Äoldcrnic 7!>>>,. 77er Nullen —. 50rr Nullen —. L Orirnranlelbe —, Reurkre Ungar, »oldanl. —u. Oricnianlelbe —. Unnar. Diwlrir. —. T1»conlo SeL-». Sgvv,e> eä",. «LoUb.-B. Serben —. Sclr. Vir«. IL. Januar. Srcdlt 298.80. Slaaic-balin Zoo.bc,. Lombarden 1,8.70. ^ Nordwellb. 170,0V. Marknoren Sa.NL. Ung. »on.vv. Eid-tlial -. Abaeschvächi. , Pari«, ra. Januar. Scklub. Reale 79 bü. rinreibe lv9.S.-. Jiarieu-l S7.uv. ! riaaiobab» VIS.2L. Lombarden 8IL.0V. bo. Prlorrkbien —. rrgbvtcr 327.00. Oell. > Soldrenke 60,rs. O romanen > U3,V0 Tabar-AeUcn —. tzclr. London. >9. D-cemder. Aorm. II IN,r >0 Min. Italiener 99,86. ?iirten I6.V9. < Ungarn 77,93. Lltomanvaui 13,87. Spanier 99,6b. Egyplrr 6l,äl. Nullen 99.68. > Lombarden >-2.40. Mexikaner —. Erie I9,bi>, ,-,-oairc Eric 69.9». Lake syore « 633X1. Central pacitie 31,79. Ncwyork C.utralc 91,29. Taadcnz: Schwach. ' Sietrt», 19. Januar, Nachmiltags I Mir. lGetrerdcmarkt.) Wcr.re« hözrcr. loco >92 -162. »r. «prtl-Mat 169.9», Pr. Mai-J»»> I7l,9». Noggca böbcr,, loco >:«->«, »r. «pril-Ma, ,,3.bb. pr. Mal-Juni Rubül frst, Ibb Kg. pr. Januar 9Ü.0", Pr. April-Mai 92.09. Spirrtu» frst. loco ,9.79» pr. Januar 11,09, pr. A»ril-Mat <3.19. Juni-Juli 11.69. Pctrolcum loco 8.29. rv-eplau. lL. Januar, Nachm. «Gclrcidcmartr.r Spiritus pr. »ru Liter ,9 Proc. vr. Avril-Mar 12.99. pr. Jurii-Jrilr 11.9b. p>. J„li-Aug-.,>! 1t,-a). Wrizeri pr. Januar >62.9b. Roggen pr. April-Mai N2.k>9, pr. Niai-Juni 111.99, pr. Juni Juli >19.90. RtlbrU pr. Januar 92,99, pr. Avril-Mai 92,99, pr. Mai-Juui 92,99. tztnk rudig. Wcttcr lall. »art« «Vrodutleni, 19. Januar, ikarlud.» «Sri,re» Januar 21.90 M!ir>« Juni 2219. Fest. Svirikul ver Jan. 11,29. Mai-Augnst 19,99. Nubig. RübSi per Januar »7.29. Mai-Augusl 69,79. Jclt. «mklirda,» <Produtie»i. 19. Januar. «Schlich». Wetzen rer Mat 219.0». Weichend. Rogoen ver März 199.00, per Mai iüv.vo. Sreigcnd. c/r LvkalrS und LüchiischeS. — Hosphotogwvl' C. A. Teich in Dresden erhielt das Ritter kreuz des K. portugisischc» ElirirlnSordciis. — Kausinonn Herrmann Paßt er in Frribcrg erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe vom Albrrchloorden, der Slraßenwärter Gottlob Junge in Tbumirnicht das Allgemeine Elncineichcir. — Zu dein vorgestrige» sogen. Kamrnerbaii im hiesigen Königl. Reffdcnzichloffe waren gegen 260 Einladuirgeli ergangen. Wäbrend bei dem »euliche» gropen Hosball kalt gesperrt ward, wurde vorgestern gegen ll Ulrr warm svupirt. An dem Balle »abm auch Se. Holreit .verzog Joßann Albrecht zu Atecklenbrirg-Lchiverirr Tbeil. Das Musikkorps des 2. Grenadierregimcirts führte die Ballmusik aus. — Die Kreislrauptmamrschast Leipzig bat der Caroline vcrebel. Alberkin Podelwitz in Anerkennung der von ihr am 1. Oktober vorige» chalves mit Mutt, und lodensworthcr Entschlossenheit be wirkten Rettung dreier Kinder aus der Geiobr des ErtrintenS eine Getddelolmiiug bewilligt, „uv den Eheirauen Auguste Gnitzt'ch und Friederike Bretichneidcr daselbst für ihre erfolgreiche Mitwirkung bei dem Rellungowerke ihre lobende Anerkennung öffentlich aus- geiprechen. — Am 4. März erfüllen sich 30 Jahre, daß Herr Konsistorial- ratd l)r. Ä o hl s cb u t te r aus Glauchau in daS Amt bek- PlarrerS der diesigen Kiruzkirchengemeinde und des Superintendenten tür den Stadtbezirk und die erngepfarrteir Ortschaften dri'ch den danraligen als Kgl. Kommissar sungireuden Krchenralh Mar feier lich cingeiviesei, wurde. Ebenso begebt Herr Obeirabbiricr vr. Landau am 26. Februar oe» Erinneillirgotag an leine durch den verstorbenen Bürgermeister Neubert ertolgte Einweirung und Be eidigung als Vorsteber der biesjgen israelitischen Religionsgemeinde. — An d»n Zustandekommen des 6. allgemeinen deu lscheii Tlirniestes wird bereits mit voller Energie gearbeitet, wie das Bild belehrte, welches vorgestern Abend die Vertreter des hiesigen Tnrngarrcs den in Renner's weißem Saale erschienenen Turnern entrollten. Zunächst gab derGarwertreter, HcrrCarl. eine Schilderung der Vorgeschichte des Festes, der Einsetzung des CcnlraliHiSschusses. dessen Gliederung in Unterausschüsse, wie überhaupt der gesummten Organisation. An dieselbe reihte Herr Branddircklor Rietz in seiiier Eigenschast als Vorirtzender des Fest- und OrdiiiiiigSarisschiisses einen Bericht über die von dieser Ablhcilnng bereits gcthanc» Schritte. Dieselben arngen zumeist dahin. Alles zu erörtern, was rivtlng ist, um dem Platz ein festliches Aussehen zu geben. Am nothrvendigsten erschien dir Frage der Umzäunung des Fcstplatzes zu erörtern. Jedenfalls wird ein starker, widerstandsfähiger Plankenzau» gewählt werden. Für die Freiübungen ist nach dem Vechcr'jchrn Sttuaironö-
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