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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270124013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927012401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927012401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-24
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.01.1927
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Monkoa. 24. Januar 1922 — .Dresdner Nachrichten* — Nr. 3- Seite Z Oerlliches und Sächsisches. Was gelchtehk eeaen -le Einwanderung von Öitjuden? In der Sitzung de« Landtage« am K. März 1924 Und in- solae der Anträge de« Abgeordneten Hoimann und Gcnosic», die Zuwanderung und Etnbllrgcrnna von Ostiuden betrcsscnd. und des Abgeordneten Börner und Genosien. betretend die Entziehung ron Wohnungen acgeniiber tremdsiämmiaen Aus. 1Ä»dcr». melier die Anträge -»um mündlichen Bericht des HaushailausichuNc« 1. die Regierung zu ersuchen. Mafmas>men gegen die «iierivünlchte Einwanderung non Ausländern ntchtdcullchen Llammeö zu treffen: 2. die Negierung zu ersuchen, den in den lebten stins Jahren zngewand erten fremdstämmigcn Ausländern. fall« diele nicht eine Eriatzwvhiiunn durch Neubau bis Ende >924 zur Verfügung lniilru obloobi sie Iiierzn in der Laue sind, die denn' ten Molinnngen zu entziehen. soweit rü mit dem allgemeinen Frcmdeiirccht vereinbar ist. in Zukunft aber eine Sperre von Wohnungsnachweisen an iolche Ausländer zu erlassen. aniu'"l'ui»icn worden Tie deutsch nationale LcrndtagSfraktion hat nun criu'ut an die Realer,mg die di n f r a a c gerichtet: ..Welche Mnsmahmeu bal die Staatsrrgicrnng im Ver- fola dieser Anträge gctrossc». und welches Ergebnis ist zu verzeichnen" Das llchechifrt'.deuNct'e Hluoabkommen, das am Sonnabend tu Prag unterzeichnet morde» ist zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil rntbält die recht lichen Grundlagen ttir den zwi'chrustaatlichen Flugverkehr. DaS lsebrrslieacn der beiderseitigen TtaatSgebtetc von pri vaten sslnarengeu und Freiballons th unslstäudia frcigegcbcn norden. Der zweite Teil betrachtet die Einrichtung ron Luit- verl l>r-'inien mit deren Ervisnung Ansang März aerechnet wird Die wichtigste Linie ist Berit n —Dresden — Praa-Wien wit Abzweiauna von Berlin nach Skandi- naiü n und mit Ab'wetauna vv» Wien nach dem Balkan und Italien. Die zwetswirhtiaste Linie gebt von Breölau über M l> n ch c » nach Gent Die dritte verbindet die w e 9 b S b in t l ch e n Kurorte mit dem Reiche und gebt iiber Leipzig nach M a r > e u b a d. >ic vierte Linie über Plaue» nach Mnrienbad und die sünstc Linie berührt Bremen—.Hannover—Eh"wniti—Vran. Die erste Linie soll am 7. Mär» eröffnet werden die zweite Linie am >9 Avril. Der neue »wilchenstaatliche Lultnerkchr wi.d von Flugzeugen beider Staaten durchgefiihrt werden. Köntgftein. uneinnehmbar, unrrstetsbar. so erscheint e», dräu» er in» Land hinan«. Wohl niemand vermag sich dem Ein» -ruck de» Mächtigen uivd Grostarttg«,, zu entziehen, der von dieser ernsten FelSivarte auSgeht. Gerade in keiner ilnbe- ritlirlbett. in seiner einsamen Größe beruht die edle Schön- heit diese« einzigartigen Felsrngcbictc« Alle«, was an ihn von unten angchängt oder an ihn angelchn» wird, wa» ihn äugen- sche'nlich ersteigbar und einnehmbar macht, must leine Schön heit unwiederbringlich zerstören, leine hehre Majestät er» nie-drigen. Der Eindruck starker Erhabenheit wird durch die beweglichen Kästchen, die an ihm auf. und abkicttern. silr immer verlchwinden. Der wunderbare Blick Uber die Elbe entlang aber wird zerschnitten und verklcinltchl. Der Krait und der Gesundheit ist viele« Vorbehalten, was Leben und Natur bieten, und da« must so bleiben gegenüber all den sogenannten Errungenschaften einer falschen Kultur einer zu weitgehenden Technik, die jede Porste vernichtet und aste«, was der Kraft und Anstrengung Vorbehalten ist. dem Geldbeutel erlchlicstt. Dost die gegenwärtige einfache Drahtseilbahn beseitigt würde, wird kein Mensch für einen Fortschritt erachten. Das, der Staat aber eine erhöhte Einnahme a»S der Verpachtung der staatlichen Esgstwirllchaft erzielen würde, dark iiir de» Staat, da cS sich wahrhaftta »ur »m eine Kleinigkeit handeln würde, gar nicht in Betracht kommen. Auch der Hinweis, dast der Staat sich an dem llnlernchmcn beteiligen sollte, ist nur ein Hinweis ans einen Irrweg, den der Staat um jede» Preis nermcidc» must. Unrichtig ist die Behauptung, dast die Bahnanlage ans die „Natur und Helmalschönbeil belebend wirken würde". Net», sie wird die Nnlurlchönhcit schlimm beeinträchtigen Ebenso unrichtig ist die Behauptung, dast die Bahnanlage »ortclllmlt den Vergleich mit den Bahnanlage» am Fichtct- berg am Krciizcck und an der Zugspitze auSlxrllcn würde. Nein, sie wird dieselben Nachteile und Unlchönheiten a»s- mcllci, und »och viel unerfreulicher wirken, weis sie viel geringere Unbcgucmltchkeilen mit großtiiertschcn Mitteln be kämpfen wird.... Diei'cm Protest des Heimatichutzes haben sich folgende Bcr- l>äiidc angeichlosicn: Bcrgwachl Saclsten r. B. Sitz Drcsd.n: Sächsischer Bergsteigerbund Dresden iS. B. N i: Intcrcstcn- gcmclirschasi der Bergsteiger. Skiläufer und Wanderer: Erz- gebirgszmcigvcrcin Dresden tLandsmannschalt der Erz- acbirgcr und Nvgliänderi: Verein zum Schuhe der Sächsischen : Schweiz, e. V: GebirgSncrcin kür die Sächsi'che Schweiz; ! Nlesengebirgsnercin. Landesgruppe Sachsen, e. V.; Touristcn- ^ ncrciu „Die Natursrcundc". Gau Sachsen. da« sragische Schicksal einer psltchlgetrru.cn. kinderlieben kreuz, bravjen Krankenschwester in einem Wiener Kinderhoipttal, dir, voif dem Hunger »ach ein wenig Glück und Liebe getrieben, na« vierjährigem untadeligen Ausharren in des Dienste« Trotinrllhle eines Abends ohne Urlaub mtt dem jungen Apo. tiivtr deS Spiialo, den sie sii» verehrt in den Prater hinaus« geht zu Musik und Wein und Tanz und — ehrvergessenem Stinnenrausch. In derselben Nacht stirbt einer ihrer kleinen Psuogebciohlenen an Herzschwäche, »ich, ohne ihre Schuld, deizi» durch Anwenduug geeigneter Mittel wäre der Junge zu reiltn gewesen Mehr noch als sie tst jedoch eine Pflegerin an dem, Unglück schuld, die sie erst zum unerlaubte» AuSgang verleitet und ihr versprochen Hai. an ihrer Statt de» Dienst bei den Pslegltugcu zu versehen. Auch anderivcite Intrigen unH Schändlichkciten stempeln die gewissenlose Pflegerin, die deni gleichen Abend ebcnsalls j„i Prater verbringt, zur Haupt- schuldigen. Es kommt zur hochnotpeinlichen Untersuchung des Faßes ist. AM und zur össentlichcn Gertchtsvcrlnrndlung «4. "AM und damit zu den geschickt und bühnenwirksam ge- stolzierten Höhepunkte» des Dramas. Obicho» Beronila grost- l,C»zig alle Schuld aus sich allein nehmen will, kommt schließ lich die volle Wahrheit an de» Tag. Veronika wird irci- gellproche». Ein Kindcrleben ist durch sie in teuer 'Nacht vcr- lcipengcgangen: ein neues keimt seit derselbe» 'Nacht in ihr azis. Auch der Vater des werdenden Kiiidlcins. der junge Mzotheker, bekennt sich z» diesem und z» dessen Ntnttcr. Mancherlei satiri che Aussälle und politische 'Anspielungen wützz-'n dos austergeivölinlich spannende Stück. Tic Veronika spielte ergrelsend schlicht und herzgewinnend Elärc :N o d c ck, lwuircnd ihr schnstiges, tcichtsertigcs Gegenstück, die Pslcgcrin P,«ultne. von Gtsela Wage» er vvllsaittg und lebens kräftig als skrupellos um Ansehen Liebe und Genus, kämp fe, «de Vollblntwieneri» ans die Buhne gestellt winde. Schade, das, der junge Apotheker, um dessen Besitz die beiden Niva- liitiicn ringen, nicht ganz ans der gleichen darstellerischen Höjhc stand. Io ernstlich sich auch Karl B 1 a » ck m c i st e r um dic? auch vom Dichter nur stiesmüllerlich bedachte Nolle be mühte. I» Episodenrollen sielen durch treffsichere Char gierung besonders Carlo Ptccoli l.Kanzlist Himbcerj, H>»rrn Klein lNechtsanwalt Dr. Löwenstammi und Fritz RZc i st m a n n iLeopold Sgarellaj ans. Das volle Hand belachte bei der Erstaussnhrung am Sonnabend dem Stück wie iHer Darstellung grösstes Inlcrcssc und lebhaften Beifall ent gegen. — Dresdner Sämercimarkt Dieser althergebrachte, für S^ei Garten- und namentlich den Gemüsebau wichligc und ge- ,ii'L>hnlich von wcilher stark beschickte und besuchte, in Dentsch- Vvlkslrauerlaa 1827. In der Sitzung deö AuSschusics silr dic Icstschnng elncv Voikslraiiertaocs wurde bekWonen. den VolkStrancrtag z»m Andenken n» dic im Weltkrieae Metallenen wie bisher am sünfie» Sonntag vor Ostern ..Neminiszcre" t!3. März 1927> in ähnlicher Weile zu begehe», wie dies im Vorfahre acschchc» ist. Die Anordnungen für die Ieicrn in Berlin und im Reich liegen in de» Hä"dc» deS Volkesbundes Deutsche KriegS- gräbcrsiiriorge. c V.. der seil Jahren kür die Einkührnna eines VolkstraneriageS kämvst Die Iciern werden, wie im Borioäre. darin bcsteben. das, beim Gottesdienst am Vormittag der Sch'iallcnen deS Weltkrieges acdgcbt wird. nL tgg? ei» Länlen aller Glocke» itattsii'det und ansierdem Tnallciern al>- gel'giten werden Der NeichSminiitcr des Inner» ^at durch MundM-ch vom tsi Januar 1927 den La"deSreaiernnacn non dem Wunsche d"S VolkSbnndeS am 19 März d. I den VoikS- traneriag ,n scicrn. mit dem Anhcimstclle» der weiteren Ver- anigiinng Kenntnis gegeben. Der Kel'vat chu^i prvleUierk aegen -le Lilienlleln-Schwebebahn. Ter La »deö verein Sächsischer Het matsch uh hat an dic Sächsische L a n d c s f o r st d i r e k t t o u eine Eingabe gerichtet die sich gegen daS bekannte Projekt einer Scilichivebebahn ans den Lilienstei» richtet. In dielen, Schreiben heisst cs u. a.: Bereits im Jahre 1911 hatte daS damalige Kommisiarlat siir elckirilchc Bahnen >m Iinanzministcrinm den Landeö.er- ein ,u einer AuSiprachc über eine ichvn damals bcabsicht gtc S ilichwebebahn nach dem Liiicnstein ausgcfvrd"rt. Ter Landesvercin bittet, jede Bergbahn im Gebiet der Sächsi'che» Schweiz qr » ndiätzlich ivege» der drohenden Vcriinstaltuna eines der herrlichsten Gebiete unseres Heimatlandes, aber auch ans ctistiche» Gründen, die besonders in unserem Gutachten von INI dargelcgl sind, abz» lehnen. Ein allgemeines Bedürfnis ist gar nicht vorhanden. Dast die Tralst'cilbahn über die Elbe wcgsührc» soll, ist bc» sonders ichlimm. Der Lilienstei» ist mit Recht der König nnstres Bcrglaiidcs genannt worden. In einsamer Majestät thront er auf der Hvch'lächc am rechten Elbuser gegenüber , ltjnd einzig bestehende Svndermarkt wird dieses Jahr Tlcns- — Dresdens Oberbürgermeister ln Aegypten. Ober-, iLg. den I. Februar, in der Gros,mark,Halle von früh 7 bis bürgermcister Tr. Bl «her ist nach K a i r o gefahren um Abends 9 Uhr nbgchallcn. Nach der Marktordining s,cl dieser dort an der Einweihung der H „ g 1 e n e - A u 8 st e l l u n g. >*Mark, bisher aus den letzten Dicnstaq des Februar. Tie die ans Mittel» des Deuttchen Hngienemnscums aufgcbaiit Zerlegung ans einen früheren esciipiinkt. und zwar den etrsten Dienstag dieses MonatS. erfolgte auf Antrag deS be- .tpiligle» Sänicreihandels. Neben Gemüse- und Blumen- Amcrctcn aller Art spielen i» der Regel die bedcntcndstc Rolle ivird teilzunchmcn. Obcrhürgcrmcistcr Dr. PUüher wird am 2si. Februar leine» Dienst wieder ausnehmcn. — Noriibcrgehenbc Nachlwagenumicitungon. In der Nacht vom 2i. zum 2ö d. M. ivcrdcn die 'Nallstivagen nachstehender Linien wie folgt nmgclcitct: Von 1,15 bis 4,89 Uhr früh fahre» die Wagen der Li » tc » 7 u » d 29 zwischen Tharandter Straf,c »nd Postplatz über Lübtauer Strafte. W tstcritzstrastc und Ostrn-Allcc: der Linie 19 zwischen Hauplbahnhof und Postplatz über Bismarelstrastc, Hohe Brücke, Plancnschcr Platz Grvstc Plauenschc Strafte'und Maricnstraste. Dic aus fallenden Fahrten der Linie iS zwischen Postplatz und Planen werden durch KrnftomntbnSfahrtcn ersetzt. — Bedilrsniöanstalten im Grosten Garten. Der Rat zu Dresden gibt bekannt, dast die Bedürfnisanstalten aller im Grosten Garten vorhandenen Schankwirtschaste» auf Grund der non, Finanz»,iiiistcrinm mit den Pächtern der genannten Schankwirti'chasten abgeschlossenen Verträge allen Besuchern des Groben Garicnü »»cnlgcltlich zur Verfügung stehen. — Der Landesverband ehemaliger Schlitzen 198. c. N.. hat' durch de» am 29. d. Ai. erfolgte» Tod des Vorsitzende» seines! GcbächliiiSstätteliausschusscs Max Hörnig einen schweren! Verlust erlitte». — Die Iahrtauscndscier der Stadt Tetschen verschoben« Der Haiiptansschnst gibt bekannt, das, in diesem Jahre voiz der Abhaltung der Iahrtanscndfcicr abgesehen wird, da gleich, zcitia im kciiUchcn Elbctalc zivci grvstcre Feiern die 7M-Iahr, Feier der Stadt Lcitmcritz »nd das grvste allgemeine dcutschtz, Tnrnscst in Aussig stattsindct. Um eine gegenseitige Bc»> einträchtigung z» vermeiden, müsste doS Tctschener Fest aus' den Spätsommer angcsetzt werden, was wegen der zu dieses ,Fcit statUIndcnde» Gemcindcwahlen unmöglich ist. — Theater am Wasaplatz. Direktor Adolph No deck hqst mit der Dresdner Erstausführung des vieraktigci, Schauspiels ..Veronika" vv» Hans Müller idem Be<-> sasscr von ...Könige"! wieder einmal gezeigt, dast er hohctn Kunst.zlclcn zustrebl. ..Veronika" tst nach der Uraufführung ! in Wie», dessen Lust es atmet »nd nnöströmt. in Berlin ithex ^ hundertmal mtt Käte Dorsch In der Titelrolle gegeben wortzc« und wird sicherlich auch in Dresden sei» Publikum flntzoir obschon seine innere Wahrheit »nd äustcre Gsaubhaftiqkett nicht eben aus sehr festen Fitsten stehen. Es handelt sich.um lPi diesem Markte die Steckzwiebeln, wie sic besonders durch djen hochentwickelten Gartenbau der Dresdner Umgebung in ssroste» Mengen erzeugt werden. — Musikatiichc Veranstaltung lür Erwcrbstole. Ter tessentliche Arbeitsnachweis Dresden »nd Itmg. veranstaltet Freitag, abends 7 Uhr, im Gcivcrbehaus, Lstra-Aklcc 13, einen Kviizerlabend für i!r- svcrbslot'. Prvaramm: st>t.'nt>olin>.n-P'chester- »nd picdervorirägc. Leitung: Prosestor Gcorgo Ehartosilar, Frau Konzerlsängcrin Trude Lchüne-Knitpsel. Am Klavier: Herr Kantor Schöne. Eintrittskarten, nur für Erwerbslose, sind in allen Fachablcilungen des Lcsscntltchcn Arbeitsnachweise« uncnlgcltllch zu cnlnchmcn. Auster der Einlritls. sarle ist die grüne oder gelbe Kontrollkarte vorzuzcigcn. — Knsammcnichluh der chem. rilier. lim auch ln Dresden eine» siusammenlchlnst der chem. 24l,er kerbciziisührcn. toll am Sonntag, dem g. Februar. 3 llbr. im Pirnaischen Oos, Schrcibcrgal,« >3. eine c'.usammcnknnsl staltsindcn. Anmeldungen an Otto Haym, DreS- den-A. Ä>, HcrkulcSstr. 2t. Vereine und Veranstaltungen. — Mllitlrvereiu Fns.-Negt. ll>3 Dresden. Mittwoch 8 Uhr Haupt- ^Versammlung im Vercinslolal. — Englischer Sprachklnb. Hauptversammlung. Mittwoch 8 Uhr im KItnstlcrhau« — Döbeln. lVürgermeisterwahl.s Nach langer bürgcrmeistcrloser .'seit erfolgt« i» der letzten Siadtocrord» nctcnsitzung die Wahl eines ersten und zweiten Bürger meisters von Döbeln. Nach dem Ausfall der Gcmcindcmahlcn war vorauszusehcn, das, dic linke» Parteien ihre Kandidaten durchdrückcii würde». Tatsächlich sind zwei hiesige Sozial- demokratcn gewählt worden, nämlich Stadtrat Knnzcmann tTöbclni, der a» Stelle der schlcndcn Bürgermeister bisher dic Geschäfte sührcn musste, und Verwaltuiigsiiispektor Röher, der die Haiipikanzlei beim iNate bisher leitete. Einiges Kopfzerbrechen macht zurzeit noch dic Forderung, dast ei» Bürgermeister Jurist sein mns,. Man will »ersuchen, Herrn Röher, der Hvch'chullehrgänge in Volkswirtschaft, Wirtschafts- und Stagtsmisscnschastcn besucht bat. als Juristen zu präsentieren. Interessant ist bei der Wahl noch, das, auch die .Kommunisten, die tm verflossenen Jahre of> die S. P. D. scharf bekämpft haben, die sozialdemokratisch»:» Kandidaten mit gewählt habe». Äunjl und Wiisenschast. Opernhnus. Am Sonnabend in „T o s c a" erneuerte sich ein Austritt vergangener Jahre. Man erinnert sich, wie dereinst Pattiera als lchnchtcrnrr junger Anfänger, doch sogleich erfolgreich, die wellhedciiteiiden Bretter betrat. Ganz ähnlich erging cs dies mal dem ttliiacn italienischen Tenor Guglielmo Fazzini. Auch er ist ein unverkennbares GcsangStalent mit guten An lagen. Cr besitzt vor allem eine schön, echt italienisch gefärbte, lnrilchc Slinlinc. Sie ist noch in der Entwicklung begriffen: der lniensincn Höbe steht eine schimächtige Mtttellagc und Tiefe gegenüber, und die Höhe selbst klingt »och etwas gepresst, l»lian>gestc»iint, hat noch nicht den ganz freien, durch verstärkte Knvl'rcionaliz bedingte» Glanz Wenigstens nicht Im Forte. AnSaealichcncr wirken mittlere K ianastärkcn: da gewinne» auch die tieferen Lagen schon recht schöne Resongnz. Immerhin, die Slnaweiic hat noch etwas NatnrbnrschciihasteS. llnd ähnlich steht cs um das Spiel, daS obwohl der Sänger in Italien schon ani der 'Bühne gestanden haben soll, noch recht besangen und ansängcrhait ist Aber all das tat der Ersrcnlichkclt deS GelaniteindrnckcS keinen Eintrag man fand Begabung In der Stimme auch' a» der frischen ingendlich schlanke» Erscheinung, man spürte Talent im Singen und trotz allem AiCängertnm a„ch tm romanisch lebhaften Tbcatertviel: — so verfolgte man die Leistung vv» Ainana bis Ende mit ausrichtiacm Interesse. Die besten Momente brachten der erste »nd dritte Akt: der zweite, mit dem geforderten Aufschwung zur hochdramaltschcn Geste eine- MärtnrcrS der Freiheit, ging über die stimmlichen „nd gestattenden Kräkle des inngen Sängers noch hinaus. Aber die grvstc LiebcSIzenc mit Toßea in der Kirche und die gegensatz- reichen Morgcnstimmnngen aist der EngelSbnrg waren reich an gcianglichcn Werten. Mit am schönsten gelang der schwierige AhisbiedSnesang: Inae-vnn Io ,s<-Ile-". dessen tief liegender deklamierter Anscina klar und sonor hcranskam »nd sich zu einem bezwingenden kantilenhasten Schwung steigerte. Dast der innar Künstler Italient'ch singen durste, war natürlich sür ihn sehr vorteilhaft: wie er sich nun mit der deutschen Sprache ablinden wird bleibt abznwartcn. Jedenfalls aber könne» graste Hossnnnaen ans kein Talent geletzt werden. Die Titelralle lang z»m ersten Male E l! s a S t ü n z n e r. Hier war »nn alles reise Künstlerichass. Viele Einzelheiten könnte man auch da hervorhcben: vor allem, mit welchem Ge- schwack und Können die Sinastimme. die an sich sa nickst den italienisch welchen Charakter bat. doch ans getragene kck'öne liantilenk eingestellt rrlckst-n dann wir vornehm die ändere einzelne Bewegung war — aber all daS ist nicht kennzeichnen^. DaS Entscheidende war vielmehr der einende Gcsaiiilciiidrn st: eS war eine mnsikdramaiische Leistung ans einem Gust, »sit starker Steigerung hingestcllt. ans fröhlicher Licbesländclei in Leide» und tragische Größe hineinwachsend. Zu einem g«,nz besonderen Erlebnis in der Bereinigung rührender lliid heroischer Momente wurde der zweite Akt: er ging an Be seeltheit über daS, was Text und Musik an sich geben, nlicit hinaus »nd gestaltete sich z» einem inneren Eindruck stärkster Art. Daran hatte »nn freilich auch der prachtvolle, eine be zwingende Vereinigung von Kavalier, Tyrann »nd erotiiclirm Dämon gebende Scarpia BnrgS grosten Anteil. Von Eiüsa Stünzner jedoch darf man heute »nd gerade nach dir-em »cucstc» Eindruck nnr wieder lagen, dast sic z» einer knust- lcrischc» Persönlichkeit erster Größe geworden tst. Der Slllrkc ihrer und BnrgS Kunst gelang es diesmal sogar, de» törijlite» Bann, der nach dem Schancrschlnß deS zweiten Aktes de» IBci- sall z» unterbinden pflegt, zu breche». ES gab »ach diesem Akt für Toöca nnb Scarpia eine Anzahl triumphaler Hcrvort.zise. Zum Sck'lnß wurde aber auch der junge F-azzjni herzlich ge feiert. So mar ev ei» Abend, der in schöner Vereinig ling Gewordenes und Werdendes genießen ließ. Dr. E » g e n S ch tz. s Dresdner Tstcnterspiclplan ktir heute: Opernha »S: 8. Beethoven-Konzert. l>68.> Schauspielhaus: ,„Di« heilige Johanna" i!48). A l b c r t-T h e a t c r: „Läs-nie" i>L8>. N c l i d c n z - T h e a t e r : „Die ZlrkuSprinzessin" s^8>. Dic Komödie: „Der Arzt am Scheideweg" l^«8>. si en- traltheatcr: „Ter Lcbcnskünstlcr" ss^8). ^ Spiclplanändcrnng im Schcrnspiclhanse. Für Fsscitag. den 28. Januar, anstatt „Dame KobolH" abgcäirdertt. in „Minna no» B a r » h c l m". Beginn )<8, Ende ^11 lihr Z Die Komödie. Wvlier H a I e n c l e v e r s neue» vi^tstpiel „Ein b c I s e r e r H e r r" ist zur Aussüliriing erworben wordj:». — Leovotdine K o n st a n I t n tritt Freitag, den 28. Januar, Isa Ser Komödie „Die Schule der Kokotten" erstmalig in Dl essen ans. — Täglich Zs8 Ubr „Ter Arzt am Scheideweg". Z Konservatorium. Heute Montag, abends s^8 Uhr. singet tm Konzertlante der Ausstellung der Beethoven-Abend, tintt Solisten. Ehor »nd Lechcstcri »cS Dresdner Konservatoriums statt. Eintrittskarten Im Konservatorium LandhauSftr. lt. 2., und an der Abendtaue. Z Forsthochschule Tharandt. Der Prosessvr bet der ForstivI/ tschaft- llchcn Hochschule Thnraudt, Dr. Krieger, ist zum Nescrechlcn siir forstliche Angelegenheiten von der Thllrlngtschen Hauptlatidivtrt- Ichasialamincr ernannt worden. 4 Tanzmatine« in der Komödie. Der erste EindrüE Be- frembnng. der letzte Vcriilkung — Rntbolph La.ban «zllN'lirllP 'I V >'I P l '1 "I II »IIIIII I«'I^ >I^I»III VIP I » ^ III v» V ^ ^ ^ ^ ^ v ,, , Erlchcinung. wie kultiviert und künstlerisch empfunden setcüürstc sich nicht wuodern. wenn mancher Besucher der geft^tgen Veranstaltung mit diesem Urteil davongcgangcn wäre. Er macht cs den Dresdnern wahrhaftig nicht leicht, den Weg zu seiner Art zu finden, und Mangel an Erfahrung in der Be- urbciluiig tänzcri'chcr Gebilde kann er dem Publikum. daS vor ihm saß, aiis keinen Falt Vorwerken. Zugegeben, daß räumliche und andere Verhältnisse die erstrebte Wirkung be einträchtigten. Dic drei Szenen aus der Taiizdichinng „Don Ina»" litten vor allem doch daran, daß Laban, Diissia Berel k,r lind Ruth Vveße äußerlich nicht mehr das ilinsiviiförderildc Format besitzen. Masse ist der Feind alles Tänzcrisch.'n. und weil» diese Maste noch durch ungeschickte Kostümierung b tont wird, ist dic kunstreichste Pantomimik, die geistvollste Grup- picruiig ohnmächtig. Wieder kamen Cinzclmomentc zu be deutender Wirkung, sowohl in dem Sieg Don Juans über dic vier Frauen iaiistcr den schon gc»n»»ic» »och Gabriele Dalgre» »nd Erika Hillcbrcchti, wie in dem letzt-.n Kamps mit dem Komtur iHcrmann Robstt. Daö Emanze entbehrte aber der alles sortrcißeiidc» Leidcn'chaft, des großen Zuges. Zu der letzten Szene erklang dic Musik von Gluck, genial in ihrer Einsgchheit und drainatischc» Wucht. Im übrigen hatte die Pantomime mit dem gleichnamigen Ballett von Gluck ni^ts zu tun. Schadet Auch für die ersten Szenen hätten sich wertvolle Anregungen dort finde» lassen. Wis ans den ersten Blick fast wie eine NaSsührnng des Zuschauers a»S- sah, war die Pantomime „Die gebrochene Linie. Eine Folge abstrakter Begebenheiten." Entwurf: Dussia BcreSka. Cho reographie: Laban Musik: Erich Itvr Kahn, der vortreffliche Begleiter. Eine Reihe von Szenen, in denen Tänzer und Tänzerinnen in seltsamen Kostümen, greller Bemalung und wilden Haarbüschen dincheinanderaniricn. bald als mecha nische Figuren Marionetten oder ElownS, bald in Groteske, Parodie und blankem Blödsinn. Vielleicht das Narrensnicl eines Meisters, der aller Stilarten und Methode» über drüssig. in einem Anfall von künstlerischem Katzenjammer alles dnrchcinanderwirft und das Ausgefallene Trumps sein läßt. Man lachte, aber eS war ein gezwungenes, kein be freiendes und glückliches Lachen. Auch „Die gebrochene Linie" war brüchig. Man erinnerte sich der „Marsbewohner", die Künstlcrlaniic einmal aufs Papier geworfen. Vielleicht ge lingt eS Laban und seiner Tanzgruppe, das Gewollte ein andermal deutlicher z» machen. — ck — s- Violinkonzert. Von London kommend, bot der Prager Geigenvirtuose Vasa Prihoda im VercinShaiiS ein Kon zert. daö leidlich gut besucht war Obe» alles voll, im Haupt- saale so manche leere Stnhlrcihe. Der Kenner weiß, was daS zu besagen hat. An den »m zwanzig Minulcn verspäietcn Beginn hat man sich bei Prihoda allmählich gewöhnt. Boa
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