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Dresdner Nachrichten : 20.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-20
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1899
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v«»u«4serühr dltUeWlW Mk-. r.so. dur» bi» Poti Mt. S.78. x„ »«ndm, »„ A«kt>ntz>,uii»«» I»r die näMic Nmnmer erlolat in der ^auvig-ichüiissielle. ManrnNr. W. u. Iu den Siebciimmadmeliellen u Vorm. > bis z Mir Nachm Sanniaas n u r Mrcenltr. üs v ri->/,l UbrMcttaaS. Anzeigentarif. Tie iivaiiiaeGnmd«eileica »Eilbeni is P i .Anknidiaunacn auk dcr Privat - ieilkSkilc-oPi.iDovveiteilc.imIerm Ltrich" iEmaclaiwv eo Pi. Grund- »eile iür Maniaae oder nach Nemagen ra Ma. iiiir Jamiliennachriäiien :c>. kj. so Pi. - Sluowärtiae Auitraar nur argen PorauSbecaliiuna. B-Irgblatierw-ro m ioPI. berechnet. Ltil Rückgabe eingeiandter Schrtit» tiücke keine Lerbindlichkeit. Sernlvrechanlchlub: Amt I Ur. » u. Ur. LVSS. Lik Llksdner Nachrichten ericheiNi» täglich Morgend. 44. Jahrgang. Julius Svutlvr, »reritsii. Vullstr. IS empüvblt iu 8rÜ8«ter A.U8rvLhlo LlSvrnv Oxlvu »> I Ileerelv. Keiedvill» unä L.an«I«ti lli^oliatti-t-tii«', üll»,-. Telear.-Adrcsse: Nachrichten, Dresden. w. L-r.i Vollkamiasnstsr, «nid»t> IKLtixsr xsraucictrloser Idür8odUe88er. kr »»,««»» 8l. iw osdnaek. Hk Lrospeets gratis u.frarrvo. «iurt L6n»8!» titelt». I»r« »rl^o Si., LurMrsteiüttr., Lek« Ilsekitr. (k'«niZprvek»Lar H, Rr. 2!M.j W-» Ua,-Iti>n» L ^ elexautes 1'oilvttemittsl riirRvlsknnx cier Kopfhaut, l h'IaLebs R Z I M. 25 kl tliliiu-Iliriiixx^^xi rVu^bcllea cksr D 8 giare, hlasehv 1 Lltc. 25 1't. Itntiinlti»-^luixlrr»^!»»-, <« rur (jonsvrviruuF clor /äilme, b'Iaseha 1 Llü. H ß "S".SELMP>KK.IIr!!!iSsii.KkWck>i«k z L » l LrSLZrL^LvL : ^ ll'oltcvcvitiiorstr. 2 8>r»8vnii^ 'I'allcervitrsrstr. 2 j! /vitun^kkommisktioiiür t'ün NInnvnit/ '! ^ ewplivült sielr /.ur Lnirabwa von lnMr.cteu n ^konnemellts K §. lür U ,,KDrv8«Invi' ^»»« I,i i, I»tvu." ! Leutschlaad und Amerika. Mt dem ?lngclsachsenthum ist gegenwärtig ein schweres Aus kommen, das hier zu Lande auf Schritt und Tritt die Erinnerung an das gute alte Wort wachruft: „Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn cs dem bösen Nachbar nicht gefällt '. Kaum sind unsere Beziehungen zu England einigermaßen auf den nor malen Stand zurückgeführt worden, da tauchen auch schon neue Schwierigkeiten in unserem Verhältnis; zu den Amerikanern aus, und zwar Schwierigkeiten solcher Art, daß sie sich nicht einfach igiwriren lassen, sondern nvthwcndig zu einer Erörterung hcrans- snrdcrn. Bis zu welchem Grade von Heftigkeit die vorhandenen Reibungen mit der transatlantischen Republik sich entwickelt haben, beweist am besten der Umstand, daß unsere leitenden Kreise sogar eine offiziöse Kundgebung in der Sache für nöthig erachtet haben. Tic „Köln. Ztg.", die für derartige Fälle als Sprachrohr zu diene» pflegt, erklärte dieser Tage unnmwnndcn, die Beziehungen zwischen Teutschland und den Vereinigten Staaten seien „von der Gefahr einer ernstlichen Trübung nicht frei". Eine Kriegsgefahr sei aller dings ausgeschlossen, aber die deutsche Politik, die durch den natnr- iiothweiidigen Verlauf der Ereignisse zu einer Weltpolitik geworden ist, sehe sich der Gefahr genüber, aus diesem Gebiet eine» höchst bcachtenswerthcn Gegner in einer Macht zu finden, die von Rechts wegen unser natürlicher Bundesgenosse sein sollte. Gleichzeitig bemerkte das genannte Blatt, cs könne sich über das ihm zur Ver fügung stehende Material nur mit großer Zurückhaltung äußern. Es muß in der That schon zu einer ziemlich weitgehenden Entfremdung zwischen den beiden Staaten gekommen sein, wenn in Berlin eine derartige Verlautbarung für angemessen gehalten wird. Die Amerikaner haben sich in ihrer Presse seit dem spanisch- amerikanischen Kriege in eine w lrampfhaste Wuth gegen uns hmemgeknnstelt, daß der weitsichtige Politiker gleich ain Anfang jener deutschfeindlichen Bewegung in den Vereinigten Staaten die jetzige, wenn nicht direkt kritische, so doch jedenfalls nicht ganz nn- tntiiche Entwickelung als werdende Thatsache erkannte. Neuer dings hat sich unter dem Hochdrücke der gegen Teutschland be triebenen Hetzereien sogar ein minderwerthigcr amerikanischer Volts- bcrtreter zu der ganz nngualifizirbarcn Acnßemng verstiegen, die Amerikaner würden demnächst in die Lage kommen, den Deutschen eine eben solche Tracht Prügel wie den Spaniern verabreichen zu müssen. Selbstverständlich denkt in Tenljchland kein Mensch daran, eine so aiisnchmende Ungezogenheit mit gleicher Münze z» erwidern; dazu ist die deutsche öffentliche Meinung in ihren maß gebenden Organen zu wohl diSzipünirt, auch würde cs nicht den Gepflogenheiten unserer nationalen Presse entsprechen, wenn sie die Lage der Regierung in schwierige» Umständcn dem Auslande gegenüber durch unnütze Schärfe des Tones verschlechtern wollte. ES kommt für uns nicht so sehr daraus an, einzelne besonders -chwere Verletzungen des nationalen Anstandes durch die Amerikaner zu regisiriren und gebührend znrnckznweisen, als vielmehr in eine sorgfältige Untersuchung der Ursachen des amerikanischen Vor Haltens ciiizutrcten. namentlich nach der Richtung, ob unsere Politik gegenüber den Vereinigten Staaten immer von solcher Art und Farbe gcwcien ist. daß sic geeignet war. dem eigenartigen Menschenschläge, der jenseits des großen Wassers die Herrschaft führt, Respekt einznflvßcu. Ucber den letztgenannten Pnnlt müssen wir uns deshalb eingehende Rechenschaft ablcgcn, weil den Angel sachse», Engländern sowohl wie Amerikanern, nur Derjenige impo- nirt, der cs gegebenen Falles versteht, ihnen fest den Daumen aufs Auge zu drücken. Wer dagegen in ihrer Auffassung als Schwächling erscheint, setzt sich bei jeder Gelegenheit den größten Znsultcn aus und darf so lange nicht hoffen, von jener Seite als glcichwerthig anerkannt zu werden, so lange er nicht gezeigt hat, daß er >m Rothsall auch nach Borcrmanicr mit einem kräftigen Slvß vor den Magen auszuwarten weiß. Zunächst muß fcstgestcllt werden, daß bei der Anfachung des amerikanischen FcgfcuerS gegenüber dem Deutschen Reiche wieder, wie üblich, eine englische Elignc das Schüreisen in der Hand ge habt hat. Es gehört zwar nach dem deutsch-englischen Abkomme» eigentlich zum politischen bau ton, daß man den Engländern ein nikiguantes Verhalten gegen uns gar nicht mehrzutrant, vielmehr die Ucbcrzcugung in sich elnsickern läßt, unsere britischen Vettern seien doch eigentlich charmante Kerle iin Allgemeinen und unsere micigcnnützigen Freunde im Besonderen. Es wäre ja gewiß sehr nett und annehmbar und würde in Deutschland mit aufrichtiger Freude begrüßt werden, wenn das englische Verhalten gegen »ns für die Zukunft eine derartige Auffassung rechtfertigen sollte. Einstweilen stimmt aber in der Rechnung noch Manches nicht, wie gerade die bis ans den heutigen Tag fortgesetzten unlauteren Einwirkungen der englische» Presse auf die öffentliche Meinung in Amerika zu Ungunstcn Deutschlands unliebsam beweisen. Ein un sinniges Gerücht über feindselige Pläne Deutschlands gegenüber der amerikanischen Kolonialpolitik jagt das andere und der Haupt ausgangspunkt aller dieser blanken Erfindungen, die nur darauf berechnet sind in Amerika Stimmung gegen Deutschland zu machen, ist — London. Von frcundnnchbarlichcr Gesinnung zeugt daS jedenfalls nicht und cs wird daher schon dabei bleiben müssen, daß wir in Deutschland erst noch deutliche Bekundungen der eng lische» Liebenswürdigkeit gegen uns abwartcn. ehe wir uns von der Skepsis znm Bertraucn zu erheben vermögen. Die Prugcl- gcschichtc iu Washington ist übrigens selbst dem Londoner Eitvblatt zu arg geworden. CS uionirt die fraglichen Aciißernngen als groß sprecherisch und ungehörig, warnt vor weiteren ähnlichen Aus schreitungen und ermahnt die Amerikaner, die lopalen Erklärungen der deutschen Regierung über die einwmidsrcie Haltung Deutsch lands gegenüber den Bereinigten Staaten doch ernst zu nehmen. Ter besonnenere Thcil der englischen Presse möchte also anschei nend die Geister, die er erst selbst mit herbeigerufen hat, jetzt gern wieder los sein. Ter sachliche Inhalt der geflissentlich verbreiteten Falschmeld ungen — re A, soll Deutschland die eingeborenen Tangalcn ans de» Philippinen gegen die Amerikaner unterstützen! — ist durch weg so alber», daß es für deutsche Leser geradezu eine Beleidigung wäre, wenn man den Versuch einer ernsthaften Widerlegung machen wollte. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Mr. White, trifft daher den Nagel ans den Kops mit der Erklärung, die er einem Ausfrager der „Associated Preß" (d. h. jener mächtige» Vereinigung, die den gcsammten kontinentalen Nachrichtendienst für die amerikanische Presse mvnopvlisirt hat und die daher für die Bildung des amerikanische» Urtheils über europäische Verhältnisse von ausschlaggebender Bedeutung ist» gegeben hat; „Die ganze Entrüstnngsbewcgnng gegen Teutschland ist dieses Jahr ebenso grundlos wie im vorigen Jahre, ja »och grundloser. Sie stammt von der geringe» Zahl derjenigen Leute, die im Trüben fischen möchten. Teutschland weiß und zeigt, daß e-s weiß, das; seine einzig richtige Politik im fernen Osten darin besteht, mit Anicrila arg gutem Fuße zu verbleiben." So viel ist also mit Bezug auf die Sclnildsrage bei der gegen wärtigen Zuspitzung der Lage unbedingt sicher, daß Dentjchtand niemals, sei es offen oder insgeheim, irgend einen Schritt zur Durchkreuzung der neuen ameritanischeu Kvlvnialpvlitik nethan bat. Dagegen dürste unser amtliches Verhalten gegenüber den Per- eimaten Staaten von der Schuld eines Zuwenig nicht freizn- iprcchen sein. Dieses Zuwenig liegt ans dcm mirthschastspoütischen Gebiete und hat sicherlich sein gutes Thcil mit zu der jetzigen Anmaßung und Uebcrhebnng der Ameritaner bcigetragen. Nicht genug, daß trotz der fortgesetzten öffentlichen Mißachtung dcs dcntichen siNeislbegünsligungsrechtes durch die Amerikaner, diesen von deutscher Seite mit einer unbegreifliche» Nachsicht die Meist begünstigimg unverändert wcucr gewährt worden ist, haben die Herren in Washington auch noch unsere ptatonischen Proteste gegen die amerikanischen Vertragsbrüche kurzer Hand in de» Papierkorb geworfen, znm Theil sogar unter Verletzung der diplomatischen Verkehrslärme». Von einem sachlichen Eingehen aus die berechtigten deutschen Beschwerden, von einem wirtlischastsbolitischen Entgegen tommen ist nie und nirgends die Rede gewesen. Im Gcgentheit, noch eine der letzren Handlungen der amerikanischen Legislative hat in der Einbringung zweier Renstntwncn bestanden, deren An nahme und Tnrchsnhriing mit der Eröffnung des Zolltrieges gegen Deutschland gleichbedeutend sein würde. In Berlin nahm man das Altes mit Gelassenheit bin. lim das Elend voll zu machen, hat sich auch noch innere radiial-manchesterliche Preise von vorn herein nach Krusten bemüht, der amerikanischen Insolenz den Schild zu halten und von infferce Regierung ein bedingungsloses Zilkrenzekriechen ;n verlangen. Dadurch ist jeweils des -zcans der Eindruck erzeugt worden, daß das Tentichc streich nicht den M»th und die Kraft habe, den Vereinigten Staaten wrrthschasls- politisch entgcgcnzutrcteu, und dieselbe latsche Vorstellung hat sich nun auch für die politische Bewcrlhnng Deutschlands bei den Amcritancnr eingebürgert. Die Lehre für uns, die wir den Ver einigte» Staaten gegenüber stets streng korrekt und lopal Verfahren und. kann aus diesen Vorgängen nur nach der Richtung gezogen werden, daß eine größere amtliche Festigtest, ein lelöslbewußteckr Anltreien Deutschlands in Wachington unbedingt von Nöthen ist Die Amerikaner gelüsten zu denjenigen Leinen, die nbcrmnßige Höflichkeit und Rücksichtnahme i» der Politik leicht als Schwäch ausznlegen geneigt sind. Die unlenghnrcil großen Jnlereffen aber, die für Deutschland in den Beziehungen zu Amerika in Frage tonnnen. müssen in jedem Falle den schwersten Schaden leiden, wenn in Washington und tu> anicrilanischcn Voile der Eindruck vorhewchend werden sollte, daß das Deutsche streich nicht gewillt sei, bei eintretender Nothwendigtest auch seine politischen und wirthschastspolstilchcn Machtmittel gegenüber den Vereinigten Staaten in Bewegung zu setzen. Fentschreib- und Aernsprech-BertÄle vom 1ff. Janmir. * Berli n. Ter Bundesrath überwies, der „Berliner Korrc sponden;" zufolge, den Gesetzentwurf über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau dem zuständigen Aiisjchnsse. Wien. Der Verein denischer Studenten ans >Lchlesicii „Ovvavia" wurde wegen Neberschreitnng des statutarischen Wirkung«- lrcile-S von den Behörden ansgelöst. ^ Pari s. (Telegramm der „Agenec Havas".) Hier ver lautet, gestern habe in London eine Unterredung zwischen Lord Salisbnr» und dem Botschafter Eanilmn stattgelnndcm, anderer seits sei gestern der englnche Bostckzaster vo» dem Minister dee Auswärtigen Dcleassö empsangen worden. Diese zweifache Unter redung habe jedoch lenierlei Anhalt sür eine Acndcrung der Lage ergeben, welche nach wie vor der Regierung zu ernsten Besorgnissen Anlaß gebe. " P a r i s. Ter Senat nahm nach der Erklärung des Justiz- Ministers Lcbrct, die für de» Kassationshof cintrat und betonte, das Urtheil des Kassativnshvses müsse ruhig abgewartet werden, und welche daS Verhalten Beanrepairc's chnrakterisirte, mit 212 gegen 2st Stimmen eine von Leydet ringcbraclste und von Lehret aeccvtirtc Tagesordnung, welche die Erklärungen der Regierung billig!, an. Berlin. Nci ch s t a g. Tic zweite Bcrathnng des Etats und zwar dcS N cichSamts de S I n n er». Titel Staats sekretär, wird fortgesetzt. — Abg. R ö s i cl c - Dessau (wildlibst: Die Thronrede kündigt mir cinc JnvaliditätsversicherungSnovclle an, die aber anscheinend sogar noch im Vundesrnthe Schwierigkeiten begegnet. Eine Unfallversichermiigsiivvellc läßt noch immer ans sich warten, weniger aus Rücksicht ans die Berufsgciwsscnschcfften als ans Rücksicht aus einzelne Gegner einer Reform der Unfall versicherung. So ist namentlich die von mir gewünschte territoriale Gliederung der Schiedsgerichte eigentlich nur von dem Central verbände der Industriellen bekämpft worden. Die rein negative Thätigkcit des Bundesraths zeigt sich auch in der Ablehnung lehr berechtigter Wünsche, so auch in Bezug auf Koalitionsfreiheit der Arbeiter, Zulassniig von einactrageucn Berussvcrcincn, Aufhebung des Verbinvungsvcrliots. Wre tan» man den Arbeitern verweigern, was die Arbeitgeber ganz ungehindert thun dürfen ? Las Be- kapier-k'Lbrlk-l.llzer H . kLpier-Kro880dslläIllll8 E «tt r»II« i kn« N»-a E A ^ >»« ki,I>ii,tr,t«»n« i». Ni I»«»i «I« q o,,v«;nt* A » L'r»l»pn» I'< nxuiu« »4,. 8« i«ß« i»- rin ! I'r», v -rUv, d orlü«^» § uni UoUvü, denviv »Her ru Ult OtUt-r kor ^Ntkol. K 6 — llllügüv I'roiLv. — L'romp^'.v Koäisaaüx. Deutschland Mid Amerika. Hofnnchrichten. Fernsvrcchgcbühre», Sozialistische Irrlehren. Rcicbsfeicr, > Muthmaßl. Witterung;! zktl.» »"» Zptrljri. Gastwirthsch. Versammlung, Turnervcrsammlnng, Gerichtsverhandlungen. Wiecke-Vortrag. I Warm, Niederschläge. ! LlIv v» denklichc an der Thronrede ist die Ankündigung eines Gesetzes, das sich sogar direkt gegen die Arbeiter richtet. Die Arbeitgeber machen Verträge, benützen die Konventionalstrafen, Alles dm- tonnen die Arbeiter nicht: und da will man daS Koalitionsrech'. derselben »och mehr beschränken durch neue Maßnahmen gegen einen Terrorismus, der, wenn er wirklich einmal ausgcnbt wird, auch jetzt schon bestraft werden kann. Die Thronrede sagt, die Verhältnisse in Bezug ans Streik und Terrorismus seien geradezu gemeimchädiich geworden. Seit 18W haben sich aber rm Gegen theil die Verhältnisse gebessert. Schon die große Zahl verlorener Streiks beweist, daß der Andrang Arbeitswilliger sich gesteigert hat. Ma» verweist ans die gestiegene Zahl der Streiks überhaupt, aber diese erklärt sich doch ausreichend durch die außerordentlich ge besserten wirthschafttichen Zustände. Es haben doch auch seitens der Arbeitgeber MaffenanSsperrnngen in zunehmendem Umfang stattgefmideii. Wenn der Kaffer über die Verhältnisse besser von seinen Rathen unterrichtet worden wäre, würde er die Rede ra Oeynhausen nicht gehalten haben. Redner tritt schließlich für die Errichtung eines Arbeitsamtes ein. — Abg. Wurm tsoz.l: Her- von Stumm braucht nicht besorgt zu sein. Borlänsig wird im streiche noch Alles in Bezug ans Arbcitcrgesctzgebiing nach seinein Wunsche gehen. 'Nicht von einem Terrorismus der Arbeiter, sondern nur von einem solchen der 'Arbeitgeber könne die Rede sein. Wir haben Arbeitsnachweise der Unternehmer, die thalsäch- lich nichts weiter sind nls MaßregelungsbnreauS. und in denen dos System der schwarzen Liste zu ieltener Volltvmmenheit entwickelt, ist. Selbst die vo» Herrn Rösicce empfohlenen 'Arbeitsnachweise unter gemeinsamer Leitung werden nicht viel nützen, denn Herr Rösicke ist ein weißer Rabe unter den Arbeitgebern. Tie Gcwerbe- beamlen haben anerkannt, daß gerade die Arbeiter-Organisationen sich bewähren und lcichsertige 'Arbeitseinstellungen verhindern. In Preußen sucht man die Zuständigkeit der Gewcrbebcamten möglichst einznschränkcn. in Bayern und Baden denkt man gerade entgegen gesetzt. In den polnischen Landestherlen müßten auch polnisch redende Gewerbcbeamte angcstcllt werden. Tie Ausdehnung der Bestimmungen der Gewerbeordnung über Arbeiterschutz aus die Handarbeiter, welche durch kaiserliche Verordnung ausgesprochen werden kann, ist noch immer nicht eriolat. Die Revision der ge werblichen Anlagen auf das Vorhandensein der 'Arbeiterschritzvor richtniigen ist unzulänglich, im vorigen Jahre sind mir dreißig Prozent der Betriebe revidirt worden. In derselben Zeit, wo in Deutschland viele Tausend Erwachsene arbeitslos waren, wurden i eine halbe Million Schulkinder zu Erwerbs-mecken beschäftigt, f Solche Tinge mußten durch ein 'Arbeitsamt oder durch Arbeitcr- , lammern tlärgcsteltt werden. Wenn, sich die 'Arbeitgeber noch w I sehr gegen die Arbeiterichntzvorrichtilnge» vergehen, so kommen sie > mit Geldstrafe» weg, wenn aber ein Redakteur eine Majestäts- ; beleidigung nArsieht, dann bekomme er vier Jabrc Gefängnis;, i Man spreche viel von den hoben Löhnen der Arbeiter. Wieder > trage cs sich damit, daß in Löbtau bei Dresden zwei m einer ; ovrtigen Glasfabrik beschäftigte Arbeiter ui» Armcnniilerstützungen j einwiiimen mußte», weil sie mit dem Lohne ihre Existenz nicht Q Dl' 77 S ^ L » LZij- sristei! tonnte» Und doch verbreitet die Fabrik die Nachricht daß sie mit einem bedeutenden Uebcrschnß arbeitet. - Abg. Mülle, natlb N Herr Rösicke bat geklagt, das; gewisse rheinisch-westphälrsihs Industrielle vor zwei Jahren die Revision des Nmallgesetzes und westest die territorialen Schiedsgerichte verhindert hättest: in Wirt lichtest aber war der Aideripmch dagegen nicht auf iene Kreis beschränkt, sondern ein viel allgemeinerer innerhalb der Berufs genvssenschaflen. Herr Rösicke hat wieder sür die Arbeitcrberus- vereine gesprochen: es ist das ein alter Gegensatz zwischen, uns. Diese Frage nstrd za anläßlich des darüber vorliegenden Initiativ antrages zur Sprache kommen. Im Gegensatz zu Rösicke meine ich ferner, das; Paragraph löst der Gewerbeordnung doch nicht in allen Fallen genügt. Der gegenwärtige Zustand der Tcrrorrsirnng von Arbeitswilligen darf nicht sortbcstehcn. Herr Wurm behauptet, die Arbeitgeber erhöhte» niemals freiwillig die Löhne, das ist aber nicht richtig, eine freiwillige Lotmcrhöhnng crsvlgi gar nicht w selten. Selbst Herr Rösicke hat anerkennen müssen, daß wir in Deutschland mit unserer wzialpolimsihcn Gesetzgebung allen anderen Ländern weit voraus sind: das solle man immer im Auge be halten, wenn inan Reden wie die des Herrn Wurm hört Täglich eine Million wird im Reiche für Unfall-, Kranken - und Invalid! iätsversichcrnng von de» 'Arbeitgebern und znm Theil allerdings von den Arbeitern aufgebracht. Die sozialdemokratischen Abgeoro - ncten habe» gegen alle diese Versichernngsgesetze gestimmt. Dem Verlangen nach einer Centralstelle sür die Arbcitcrstaiistik stimme ich durchaus zu. Die arbeiter-statistische Ncichskoimnission sollte nur ein Beiralh siein für dieseEcntralstelte. Ein Stillstand unserer wzialpolitffchen Thätigleit hat niemals slattgestinden. 'Aber bo> Uebereilung muß gewarnt werden, denn die Schritte ans dreicm Gebiete lönnen immer nur schwer zurnckgethan werden. Die Bei bindung der Kestclrcrusiuii mit der Gewerbeaussicht halte er sür durchaus richtig, denn jene Revision erleichtere es de» Beamte», iu die Fabrik hinernznkvmmen. Die Kleinindnstrie. auch die von Wurm erwähnte Tabakindnstric, würde man zu Grunde richten, wenn man, lote es Wurm will, auch sie allen 'Ardcitcrschutz Vorschriften unterwerfe, wie solche für die Großindustrie bestehen. Z» einer Fabrilänssicht von weiblichen Personen kann sich der Redner nicht bekennen, Frauen würden nicht objektiv aenug iein. das warme Herz würde mit ihnen durchgehen. cLachen links, i Was endlich die 'Arbeitszeit und den 'Arbeitslohn betresse, so sei jene geringer geworden, dieser gestiegen. Wir sollten uns freuen, daß wir in einem so guie» wirthtchastlichen Zustand sind, und 'AltcS ihn», nm ihn zu erhalten, um einen Krieg zwischen Arbeiter» und Arbeitgebern zu vermeiden. — Staatssekretär Graf Posa dato st»: lieber gesetzgeberische Entwürfe, die »och nicht an das Haus gelangt sind, bür ich nicht in der Lage, mich zu äußern. Eine Erlahmung der sozialvolstiicheu Gesetzgebung ist nicht cum getreten, ein gar zu schnelles Tempo darin sei aber nicht an- gniigig. Ergreife man beispielsweise sanitäre oder hugicinische Maßregeln, welche unsere Industrie konkurrenzunfähig machen, so nütze man den Arbeitern weniger, als man ihnen schadet. 'Also vorsichtiges Tempo! Das Vergehen von 'Arbeitgebern gegen die Arbeitcrichutzvorichriften müsse geahndet werde», das wünsche auch er. Er wisse aber auch, daß der prcnßiiche Handclsministcr den Justizministcr gebeten habe, so weit als möglich darauf hinzn- wirlcn. daß solche Vergehen streng bestraft werden. Wir. so schließt der Redner, werden in der Fürsorge der arbeitendenKlassen nicht ruhen, werden uns aber auch durch nervösen Dilettantismus nicht dazu treiben lassen, unreife Gesetze zu machen. — 'Abg. Agster (svz.) spricht über den Terrorismus der 'Arbeitgeber und sühn Beschwerde über Ungerechtigkeiten bei Feststellung der Un- s'W
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