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Dresdner Nachrichten : 09.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-09
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1885
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ster»s»rech'«t»a,a II M. 2S2 Neust,. DrrSocn. ,t dinteliiikscki« M.,2«. 3°l, M. r.7». - Mln-l.'- psamnüc «er ta- naMaaiae Er' Min«, kr ZZmenuc »>»b nicht «- -cdm. Au.ivarl^c (zulerlloiis Aut-, n^e acac» Pu>mnm'>'>»idom>>l»»« ^uräiBneimankii od. Veilem caliliing. Mralc „cisnica a»: A»»once»-t >-«ure-u>r ve» saalenitei» n. Bealer. I iitut'.Molie. Daube u,i!l>..Sttvalik«n- öa»t. o>. Micltei o>er,,>>. ch Siarck- .sallc.BAradi BcrMOV.Al. Klemer- .«imduia. »Lielm DwiN'. nur Ruit- euigr«. Manunrivle leme »Ber- ° biudlichteN. MM Tageökatt für Politik, »ickrsllliili. HrMls-erlitSr. MmliMi, 6ownt»I- lü-iltlil-ClLiiirion, vr-> ^L!l« 4k< , t.iiul ui»>l Itttülo in tiiot'vr komnivn jo<lor z,'ut?n6-l'fu'.-t'if?arrv pklviotiuv'l oilNo<^,ucurrt-n/.' z Ki^n, 2<Za 12 Al-r!.. 8niok H 5 Var«,rrntlk nnek ' ttu-,vrtrls von l,00 tttüek «n ItUltvf». L. LLmon, !l! I'IIIni</.ern<»nnd>t-, d Ltli<- <1,0U!<!ck>'it!'M! 21. Nk? M WMcki! ^dukrsslr «an»«- Vel»»8«v, ^lombon ote. 6orreeto iluskübrunxev. Kolicko kroiso. Lllf. Lül'UP, IVottivorvt-rasLo 26, oroto Ltrixo ^eraspreck8tettv Ü7S §6Lc^ü<VrL«-c-g/> - S. L « Iül»«rtl»p»n 8 NI»rIte v«»i»FIv^v» , « liÖIIIKl. IlftlripvtllvKv Vrv8ävll, tz L «L 1 slFtzI§ I> F» I ,»M isksrt äis kölNLtSL OVSI ILVIBKÄVI», ILl KLVIL Mä WH L »RiVfflL MU^HHIHß ^ Ultinu» iLt, Mt'LüI'«ä8»SL'8'r»«s-»« ü. «i»» CN«»rjxvntI»«r. ^ 8^»ESr-Sk»r^N«« NI ansvLvttv«. Nr. 313. so. r«hr,««,. Z-Nase: 40M0 eql. ! «««fiaue« tür »NI !>. Revbr.: Lftwind minierer Siarke bei d»ra,s4mi»I>ii> min- , . FN .»» ^ .. lerer rtcwiiik»»,. obne mcsciitlichc «tcderfchlanc. remverniur wrnin ucrnnocrt. DsteAdtN. Ic>Z». ^IlFNttlNN. IIlIZIlIlL. «emrrlu«,: «tz-rakter »er WiNkninn in, »!au,c »es Tancs wechselnd. ! ^ V» «»»VVV» . Neueste Telegramme der „Dresdner «achrtchten". London. In dem .Hrvnprvzesse ncsten den Cl>es Ncdnltenr ^lmd der „PolliimU-Äazctte", den Olsizier der wnennnnlen >>eilo- vn»ee, Bvoth. und zwei andere Aiuzeklaglc ivegen der En>i>il»ruiuz der ülizn Nrmstioiig ist am 7. November nach IMchaer Perliand- I>mz das Ucrditl der Geschworenen craan,zc». Tiesewen sprachen Me» die Anaeklastte» Stead und uegen die Frau Iarrelt das Zclinidig. in Bctrcss der Anfleklaaten Bvoll, und IasqucS das Nichiichuldia ans. Das Urcheil wird erst ge'allt werde», wenn die iNichwvrcnen ihr Bcrdikt über de» anderen Gegenstand der An il.ige — die anstösnge Untersuchung der Elija Armstrong — abge- tieden haben werden. stranksnrl, g, November, i-omilavv Verlebr.s Eredit 227, Ttaatsbalm Lv">. ieombarde» 104'.',. TiocoMo rvw». Elbcibal irv>'„ Lbavicr -. -!«n>n»rk, 7. November. Mebl Z,üa. NoU,er W>n>er>vc>'cu V5'/-. vcr Novbr. ' e,. r>er Teccmber ss'/«. vcr r>v»uar »8i>. Mais ,Ne>v> bv. ijrachl L. Dresden, den 9. November. — Ter hiesige grvhbritannnchc Geschnilsträger Mr. Strachch lriu dicicr Tage einen längeren Urlaub an; die Geschäfte sühn 'r>il»e»ddcm Herr Pjrekonml Nnvop. - Am 17. nächsten Monats feiert .Herr Lberhospredigcr Tr. h' ei> lichültcr sein NGjähriges Amtsinbiläum. — Ter hiesigen Firma R o m in l c r und I onaS. König!. Lmli>. .Eofpbotographen, ,wurde die Kaiser!. Lcstcrreichischc grohe goldene Verdienstmedaille mit dem Wahlspruche „Uiiitm Vinbw'e' verliehen. - Der Allgemeine utschc Schulvcrcin l,at in dem Feste, mit welchem am Sonnabend Abend im „Tivoli" die T-te-gruppe Dresden die Theilnehmer am dritten Vcrliandstag der mchsiiehen Gruppen begrünte, einen Ehrentag inehr in seinen chmalcn zu verre,ebnen. Eine solch hochgehendc Begeisterung für e>e ^aehe des ^cbulvercüis, tvic sie die über tausend Pcr'vneu vollende Versammlung ergriffen halte, hatten selbst die sanguini- icheilen Veriechter der guten Sache nicht zu hoffen gewagt, am wenigsten, das; sie auch ein so willkommenes greifbares Neiullat diese, Begeisterung zu verzeichnen haben würden, wie cs sich durch die Anmeldung von ca. L09 neuen Mitgliedern ergab. Neben zahl reichen Tdlegirtcn der sächsischen Ortsgruppen wohnten als Ehren- eine tue Herren Tr. Knoll Prag, Obcrstleutuant von Schulzcndvrf >:!§ Vertreter desIBcrlincr Eentralvorstandcs ruid Herr Oberbürgcr- »wsNlt Andree-Ehcmnch der Fcsttneipr, welcher Herr Architett "'mlut, als Vorstand der Dresdner Ortsgruppe und des sächsischen nidrsverbandes. unter Assistenz zweier Ebargirteu vom Pochlceh u!te> cheiangvercin Erato, prändirtc. Viaehdeisl der.Herr Vorsitzende ?c, Verrammlung für ibr zahlreiches Erschcienn gedankt, tvelches den Beweis geliefert habe, welch grosses und tiefes Interesse für die muhe des Sehulvercins ni der Dresdner Bürgerschaft tvic im e mzen Sachsenlande Platz gegrisken habe, stimintc die Bersainnrlung vegelsiert m rin von .Herrn Oberbürgermeister Tr. Andrer in schnei diger Rede cmSgebrachtes Hoch aut Kaiser Wilhelm und König Albert cin. welches in der Sachscnbhmne auSklana. Stürmischer Bci'M ertönte, als Herr Pastor Tr. Sülze die Rcdnerdiihnc bc- 'ue„. Fichte habe in 'einen gewaltigen Reden an die deutsche Aetmn. begann der Herr Redner, zur Zeit der tiefsten Erniedrigung de- dcmiche Volt mit einem mächtigen Aar verglichen, der empor mm Licluc strebe und überall den Sieg erringt;; und setzt, zur Zeit dcs dcniichen Glanzes, wage es der Philosoph Eduard von Hart- »mim dem deutschen Volke den Rath z» geben, die deutschen lvpmchimcln in fernen Landen auszngeben! Dieser Kleinmuth in euer m grossen Zeit! Aber diese Inseln haben durchaus nicht die Abshhi, au» ihre Existenz zu verzichten und auch für uns wäre ihr Vernhwinden cin grober Verlust, denn ein reges Geistesleben strömt von ihnen aus das Vaterland zurück. 'Redner führte sodann aus, n»e cs von allen Nationen allein dem denlichcn Geiste gelungen »c>. das Volk im idealen Sinne zu durchdringen und zu gestalten, lind was war es, das; er so gewaltig und mächtig altes Ideale znm Ansdimk bringen tonnle, wie nie zuvor? Ein Name drückt Alles a»S! »laut, der allen Scbövinngen unseres Geisteslebens den Ernst mW du' Macht des Gewissens verliehen bat. Und diesen Geist allen Völkern darrnbringen, bvr allein den Thcilcn unseres Volkes, d e als Inicln zcrstrent im Auslande leben, ist unser Aller Pflicht. Gerade diese müssen wir schützen und wahren, ihnen wolle» wir Lebciissllöme. Slrmne dcnlichcn Gcislcs und deutscher Krach zn- »il» 'ii, denn wir sichle», das; uns diese Theilc unentbehrlich sind. Tarn», ivvllrn wir unerschütlcrlich treu zu ihnen stehe», und dieser Einheit de-s echt deutschen Geistes wollen wir ein Hoch bringen! Von mäihtigcr Wirkung war ein von Ernst von Wildcnbruch dem Vorstände zugcgangenes Gedicht, „Allvaters Anrufung", welches vwrr Hvischaii'pieler Grube mit anzuerkenncnder .Hingebmig znm Vorlrag brachte. Wir lassen dasselbe hier folgen. Eöi' uns r»tc». liör iwe ictnvören: Wir sind neu und wir sind Tein, Uioer ieaub -oll un» veiivrc». UiocrcS Landes ivoll n wir sein! Lieb, der greinde will'» Verbinder». Altes Ncclit. er schreibt es neu — Later bleibe Deinen »indern. MM der Dcui'chen. bleib' mis treu! Lchiili'lc deine beil'aen Lvltcil. Reite die allmächläic Hand. Dan der Eindrinalin» erschrollc» Weiche ans dein deutschen Land; Tan er 'aaen lerne, ciil're Bor »rcw'aer Mvicsiät. Wen» in Forues IIi,aewiUer» Teuilchc Allmacht auiersiclit: Daki das Her; uns inuNiia werde, Liart m uciicr eiuvcrlicht! Baterland und Batcr Erde Rl, ' Ter du einik im WaldeSrauiche» Tcmcm Lotte dich aenaln. e.a» ie,>, Herz in briiull'acm Lauschen ^iNi cnliuudeik nir Tbai. Tcr du iiaud it an Deutschlands 2eüc! vmiiierdar und allerorts. ,<sm»> Lerbrcitcr warüknn .streite. Lvcnder ticsei, WeinlieilS-WortL, A-r von Deluein Bu» aeboren. 0ioli der Dculnbeu. nabe» dir, Dir in >rcuidcm Bott vertorcu, Dich. Allvater, noeu wir! Ealt es manchesuial aelebeu genes Lchauiviei voller Gram: sabli aus Deutichiaud Dciiti'che acven, Deren dieincr wiederlam. Tic aus Auail vor sremdcu -svöltcni Elaueii Aeicnü üch acichinM. - Wcibraiich urcmc» »rcuidcu Göller», Mit der sZremdm »leid verbrämt! Nicht minder zündend wirkte Raubt »us Macht der Mensche» nicht! ein Gedicht von Tr. Kopvel- Ellictd „Grus; au Teuisch - Oesterreich", tvelches gleichfalls von .Hcmi Grube wirkungsvoll vorgetragcn wurde. Eine Dichtung von Fclir Dahn in wuchiigcr, urkräitigcr Sprache, Pom Dichter eigens finden Abend dem Vorstand übermittelt, konnte leider, von weniger berufener Seite zum Vvrtrag gebracht, nicht recht zur Geltung kommen, dagegen wurde ein Gedicht von Karl von der Planitz Mikado) mit groszem Beifall ausgezeichnet. Im weiteren Verlaut des Abends brachte Herr Tr. Hankel vom Ncnstädler Gimmasinm in markiger Ansprache cin Hoch auf den deutschen Schulverein aus, worauf Herr Knoll-Prag mit lautem Jubel begrüszk, die Nedner- lnihne bestieg. I» beredten Worten führte er onS, wie der Sturm, dcr heute am österreichischen BvlkSthum rüttelt, wohl der ärgste Ici, der je gewüthet. Wenn er der Krone des ocntschcn Stammes auch einige Blätter raube, der Stamm selbst bleibe doch fest, und er lebe der Hoffnung, das; in diesem Falle die Kraft, die Böses will, dns Gute schafft, indem sic die Gegensätze hinwegräuml, die der Emigmig bisher im Wege gestanden. Schon heute sei das Denken und Fühlen der Dentschcn diesseils und icnseits der Grenze zu cmen> Einzigen verschmolzen und die scheinbare Spaltung werde zu einer um so innigeren geislche» Berschmelzmig des deutschen Volkes > werden. Sein Hoch galt Dcnlschland und Oesterreich. Nachdem Herr Tr Henna»» der dentichc» Jugend ein dvii»er»des Hoch dargebracht, dantte im Namen derielben Rei'erendar No>e»bagen in längerer, von jugendlichem Feuer durchdrungener Rede mit einem Hoch aus die. Vorlämpser de-S Tcut'chtlmmo. Seine vcwiindenis- wcrlhe Beherrschung rhetoriscbrr Formen, nicht minder der rairhe Flug der «fscdankcn erregte Sensation. Bon den übrigen An sprachen sei nur noch die des Herrn Oberstleutnant von Schulzcn- dvrs Berlin hervvrgebobcn. welcher am den Schulvercm im König reich Sachsen loastete. In den Pau»cn zwischen den einzelnen Ansprachen wechselten Gciaiigc'vortrüge des Polptechnikcr-Gesang- peremS Erato ab mit kraftvollen allgemeinen Kviismersgesängcn und Inslruincntalporträgcn des Ehrlichhchen Niusikkorps. — Ter im »Allgemeinen deutschen Schulvcrei n ailgeliindigle Bortrag des Herrn Pros. Knoll aus »Brag batte ge stern »Vormittag den Saal des GewcrbcbauicS sainmt Galerieir bis aus dcn letzten »Blatz gefüllt. Herr I)r. Hanckel crössnetc an Stelle des dnrck Heiserkeit bebindcrten Herrn Gurlitt die Versammlung und begrüßte die zablreichen »Anwesenden, unter ilmen spcciell die Dclegirlcn der einzelnen »Vereine SechsenS. Der Herr Vorsitzende siibrle aus, wie sich die Tbätigkeit des »Vereins in Sonverbeit ans Oesterreich erstrecke. Tie Haiiplmctlwde der Ezcchen bestelle darin, daß sie die Deutschen verbinder», deutsches »Wort in den Kirchen m predigen. Der »Verein machte im Anfang nur wenig Fortschritte. ISN zälllie er in Sachten 112, ISN 117, 1885 270 und seil vorgestern 150 Mitglieder. Sachse» besitzt verbältnißmähig die meisten Ortsgruppen; 1883 besaß cs 7 mit 1000 Mitgliedern und 2500 M. Einkommen, 1881 37 mit 3000 »Mitgliedern und 7000 M. Einfommen. 1885 00 mit 00M »Mitgliedern und 12,MO Nl. Einkommen. Oesterreich leistet bedeutend mcbr denn wir; die Deutschen in Oesterreich siiblen in unmittelbarer Nähe weit dringlicher, was untere Brüder zu leiden baben. Es gicbt in Oesterreich 1052 Ortsgruppen, darunter Ob FeaucnoltSgruppcii. Sic zäblen 100,000 »Milgliedcr (darunter 10,000 Fraueni, die Deutschen zäblen nur 12,000 Mitgliever. Der öslcrr. Sckulvcrcin verwendete 227,MO Giilden für Schulzwccke im vcrgangeiici, Fahre und weit über l Million seit seinem Ijäbrigcn Bestehe». Wir »ebmen in Sachsen nur 12,OM »Mark ein. dis nach d.in Eentrali'alienspunkl Berlin wan dern. Daselbst bat unser Landesverband mcbr Stimmen als der Cenlralvorstaud. da »ach Mitgliedern abgcsliinmt wird. Die Tbätigkeit des »Vereins dürfe noch nicht Nachlassen, denn un seren armen und leidenden Brüdern time Hille Notb. Hierauf sprach Herr »Pros. Knall, von anlialtenden Beifallsrufen cmvlange», in einem istündigcn, buchst interessanten »Vorträge über das Dcutschtlmm in Böhmen, dem cs sein Ansehen und seine Blüthe in jeder Beziehung verdankt. Die einzelnen, höchst gründlichen »Ausführungen des geschätzten Redners zündeten ungemein, das be wiesen die vielfach dem Redner unterbrechenden Beisallsbezeugungen. Ter Untergang des deulsch-böbm. »Volksslammcs würde eine ernste Schädigung des Dcutschlbums überhaupt bedeuten. Mil dem »Aus spruch : „Die Form kann man zerbrechen, die Liebe nimmerinclir", schloß Redner, auk das »Verhältnis; Deutschlands zu Oesterreich hinweisend, seinen mit stürmischem Beifall ausgenommenen Vortrag. — »Wenn von Neujahr ab die R clorm der städtis ch c n Steuern in Tresdc n eingesührt wird, io berührt dies die Militärs in der Hauptiache nur in io weit, als sie an der Höher bestenerung der VerzehrnngSgegenslände thcilnehmcn. Tenn das Haupislück der Reform : die Ersetzung eines Mielbzüisgrolcheiisteuer- Tcrmins durch eine städtische Einkoimnensreucr, läßt die Mililärper- svncn »»berührt. Jetzt sind die MOitärperionen (Oisizicre- von den direkten Gcmeindcabgaben sleuer>lci, sie bczahien iveder »Mietbzuis- groicben »och »Abgaben vom Grnndwertbe: nur zu den Kirchen- und Schullasten sind sie beitragSpslichlig Es tann ilmen al>v glcich- giltig lei», ob ein Miethzins Termin durch eine städtische Ein- komnienstener ersetzt wird. Für die Sladtkaisc träle nur in so fern eine Einbuße künftig e»i, wenn eine reiche Erbin, deren Vermögen in Zuknnst ja auch einer städtischen Einkoimucnstclicr nnteiliegen lvird, einen Offizier beiratbet, was i» miliuiier Vorkommen toll. Tann entginge der Stadt die Einkommensteuer von dem Vermögen der Erbin, das bin'ort als Offiziers Heiialhsgut steuerfrei würde, »Anders freilich gestalieie sich die iLache, ivenn daS Reichs Militär Pensionsgesek auf der vielfach bciprochcne» Grundlage zu Stande l kommt, daß das streich die Pensionen der Offiziere erhölch dafür aber ! die Gemeinden das »Vrivaivermögen der Offiziere gleich dem der i anderen »Bürger besteuern dürfen. TaS Irä'e im Ganzen nicht sehr viele Offiziere, denn diejenige», die überein »cmicnswcrlheSPrival- vcrmögen verfügen, bilden notornch nur eine geringe Minderheit. — Im Laute vergangener »Woche hat der als ansgezcichncrer »Redner bekannte »Prof. Dr. Fritz Schnitze zwei Vorträge hier gehalten und zwar den einen am Dienstag im Allgemeinen Hand- wcrkerverein (Meinhold's Säle) „Tie Prophezeiungen auf Deutsch lands Größe aus den Tagen der Erniedrigung", dcn anderen Sonnabend »Abend ini FiauenerwerbSvcrem «Hotel de Laxe) „Flchtc's Reden an die deutsche Nation". Tie interessanten AnS- fflhrungcn beider Vorträge berührten sich in mehrfacher Beziehung. Redner entwickelte, wie der Verwirklichung einer jeden großen That in der Mcnichengeichichte der Gedanke dieser That vorauS- gebc. Dieser Gedanke ist erst dunkel, dann drängt er sich dem Be wußtsein deutlich aus, tritt später in die Wirklichkeit cin und wird zur That. Die Einigung unseres deutschen »Vaterlandes ist die größte That dieses Ialnlmnderts. Es nmßte erst die Einsicht ent stehe», tvelches große Gut man verloren Halle, der »Raine des Deutschen mußte im »Auslande erst zum Spvllc und zur Schande geworden sein. Unseren Dichtern und Tenkern, einem Klopstock, Leising. Schiller, erschien das Zukunftsbild des neuen Vaterlandes zuerst. Srbillcr nahm seine Hohen Ideale aus der Philosophie von E. Kant. Lcibniz wies schon damals daraus hin, der Deutsche möge die Muttersprache nicht verwelschen lasi'cn. Kant brachte den deutschen Geist sich selbst zmn klaren Bcwnßllei». seine Gedanken gingen in die Rechiswissenichast, Staatswissenichalt und »Politik über; die spateren Philosophen waren seine Schüler, Sachsen schenkte dem dentschcn Valerlaudc die drei größten Denker: Leiblich, Lcssing und Job. Göttlich Fichte. Redner gab hierauf eine aus- , sührliche »Biographie von dem letzten dieser drei scharfen Denker, j Um de» Ehmakler Fichie's zu verstehen, muß man sich die Frage ^ pprlegen, welches war die Zeit, in der der große Philosoph lebte? - Es war die Zeit der AnMmmig und, so zeigt sich n»s Fichte als § ein Ehmakler der Unablsängikcit, Srlbslsländiakcit und Freiheit. , Im Juli 1800 war der Rheinbund unter »Napoleon geschlossen j worden. Picnßen allein hatte seine Selbstständigkeit bewahrt. Als ! die Schlachten von Jena und Auersiädl gegen »Preußen entschieden und Napoleon am 27. Oktober desselben Jahres in Berlin cinrücltc, als auch die Schlacht bei Friedland zu Gunsten Napoleons anssicl nnb der Friede Von Tilsit »Preußen zu »Boden wart, ging Fichte »ach Kopenhagen. Nach »Berlin zmiicigekehrt, hielt Fichte leine .»Rede» a» die deutsche Nation", eine der größten Thaten. die die auch in unserer Zeit mehr und mehr sine vollständige Reform der Jugend Weltgeschichte in dieser »Beziehung zii verzeichnen hat. Kur; znvvr mar der »Buchhändler Palm erschossen worden, Fichte lici; man ruhig gewähre». In seinen Reden herrschte ein sittlich-religiöser Ernst, eine dichterische Sprache, ein den »Nebel der Zuknnit durch schauender Seherblick wie bei den »Propheten des alten »Bundes. Fichte erlannle. daß, wenn die Wsedcrgehnrt der ganzen »Nation cr- lolgen solle, die Zerrissenheit und Zersplitterung unseres »Vaterlandes und die in demselben herrschende Zwielracht beseitigt werden nmßte. In der Erweckung eines regen Gemcinsinncs begegnete sich Fichte mit Slcin und Scharnhorst. Fichte stellte einen vierfachen Zweck der Fngendcrzichilng am. Tie Erziehung soll zum Berufe, zmn Staatsbürger und znm wahrhaft sittlichen Eharalter bilden. Hierzu »ins; die religiöse Erziehung komincn, die den Blick des Menschen ans das Ewige lenkt. Fichie's Zeit hatte bei der Jugenderziehung mir die »BcrmSbildnng im »Auge, die den Egoismus träsligk. Der Unterricht sollte nach Fichte cin Unterricht iür das Leben sein, liier ersaßte er die Idee des Anschailungsmtterrichtcs weit über Pestalozzi hinaus. TerUnierricht Wille kein lodles Wissen bleiben, wilder» in Handeln verwandelt werden. Hcrbarr hatte ocnsclbcn Gedanken entwickelt, der ja au ' »Platz greift. Fichte wollte eine erziehuiig baben, dieselbe sollte der Familie entnommen und dem Staate gegeben werden. Tie UntcrrichlSanstaltcn tollten nach Geschlechtern getrennt und aiff dem Lande errichtet werden. I» den Erziehungsanstalten soll »Alles selbst erarbeitet werden, erst wenn diese Grundsätze zu Fleisch und Blut in dcn Zöglingen ge worden, sollten sic den »Anstalten entnommen werden. Hiermit erörterte »Redner den zweiten Tbeil der Fichtc'schen Reden, der das wahre »Wesen des Tcutschen bildet. Tcr Deutsche ist — und wird es bleiben — mit charakteristischen Eigcnthünilichkeiten cmsgestattet, die sich in seiner Sprache. Poesie, »Philosophie und der »Art der Religion äußern. Am Schluß zeigte »Redner, wie Jichtc's »Prophe zeiungen in Erffillnng gegangen sind. — Hinler dem »Projekt, die Hauicr des »AntonSplatzcs und diesen selbst in eine Ni arkthallc umznwandcln, soll, wie wir vernehmen, eine Gruppe englischer Kapitalisten stehen. »Musterhaft sind die Markthaücnanlagen in Frankfurt a. »Ni. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, in der eisten Morgenstunde, spielten sich w heftige Excessc in der kleinen Kirchgasse ab. daß die »Polizei gcnöthigt war. energisch gegen die Störer der »Nachtruhe einzuschreitcn. Ter mächtig anjchwellendc Lärm, dessen Quellen in den geheimen Regionen der schon gciim'ii- tcn Gasse zu liegen schienen, erstreckte sich bis in die benachbmien Straßen und riet eine große Menge Zn'chcmcr herbei, io das; der »Vorfall beinahe einem Voltsamlmff glich. Znm Schluß setzte sich denn mich eine Kolonne von 0 bis 8 Personen unter der bcwährlen Führung von Polizeibcamtcn in der Richtung nach der Francn- lirchc in Bewegung. — Ini Jahre 1808 wurde ein Fabrikant wegen böSli ch e n »Bankcrotts am zwei Jahre in die Strafanstalt .Zwickau ringe- liewrt. Bei seiner Entlassung wurde ihm aut seine «.nage, wie er Ehre und guten »Namen wicdcrerlaiiacii könne, vom Direktor Gc- heiiiirath d'Alinge, erwiedcrt: durch streng sittlichen Wandel, regen Fleiß und völlige Befriedigung aller geschäftlich Verletzten. Vor einigen Tagen bat nun jener eliemalige Sträfling nachgewiescn. daß er sich der »Achtung seiner ».Nitbürger enreut und das; er im Lause von 15 Jahren alle seine früheren Gläubiger voll befriedigt bat. Gegenüber manchen betrübenden Erscheinungen verdient ein solcher Fall gewiß der Hervorhebung. — Am Sonnabend »Vormittag I»it sich in einem Gnsthmisc in- der Neustadt m seinem Zimmer em Fremder c r h ä n g t. — Am Sonnabend Nachmittag hatte bei einem Reparaturban in der Earolinenstraße cin Zimincrinann, »Namens Wermann, das ! Unglück, vom Gerüst bcradz u st ürze n. Man brachte ihn in das «Krankenhaus, woselbst er jedoch an dcn erlittenen schweren »Ver letzungen alsbald starb. — In Pirna erfolgte die Entdeckung^tues 15jährigen Laden dickes Das »Bürschchen batte am seinem Schullllatze ein förmliches Lager von Federhaltern und Federkästen nebst Stahlfedern :e. cin gerichtet, wobei sich ergab, das; diew Gegenstände einem Buchbinder durch fortgesetzte Ticbstäbl entwendet worden waren. — Unter den i» de» letzten Wochen an der Leipziger Universität Immntriculirten besindct sich mich der Erbprinz von Waldcck und PmmonI, »Prinz Friedrich »Adolph Hermann, der f 1805 geborene Sohn des Fürsten Georg »Victor und der Fürstin 'Helene, Tochter des verstorbenen Herzogs Wilhelm von Nassau. Erbprinz Friedrich stndirt Jura und Eameralia. — In Leipzig wurde ein Mmklhelicr cm tümsrkwcli ertappt, wie er Wam en seines Herrn an einen Händler für seine eigene Rechnung verkaufte. Er hatte dies schon lange gethan und der letzte »Posten, dcn er aus so spitzbübische Art vcrwcrlhcic, betrug allein gegen 200 Mark an Werth. — Zur »Warnung ffir gewisse Störcniricdc möge die Mitthci lnng dienen, das; dieser Tage das Königl. Landgericht zu Zwickau einen Einwohner aus Aue, welcher einem dortigen Velveipediahrer dadurch, das; er seinen Stock durch das im Gange befindliche Stahl muß gesteckt, zu einem imt Naclsthcsl an der Geinndheit verbundenen Fall brachte, wegen Körperverletzung in ideeller Verbindung mit grobem Unfug zu einem Monat Gc>ängniß, vcrurtbeilt hat. — »Am Freitag Morgen5Uhr stürzte in Rathen hinter dem Kleincrt'ichen Hanse von der dort ausübenden Felswand ein mäch tiger Stein im Gewicht von 80 1(0 Eentner herunter, welcher die Hauswmid cinschliig und die schlafenden Bewohner in nicht geringen Schrecke» versetzte, zum Glück aber »Niemand beschädigte. — »Als am 0. do. »Abends der Schwiegersohn des Gutsbesitzers »August Rcißmnnn in Sie n n im Begriffe ivar dcn Wohnwagen des EarousselbcsitzerS Brückner aus »Rocblitz zu der bevorstehenden Kirmes zu salircn, kam der Wagen durch zu schwaches Bremsen auf dem Lichtentanner Ebausscebcrg so in Schuß, daß ihn die Pferde nicht mehr ;n ballen vermochten und derselbe mit dcn Insassen neben der Eliansscebrnckc in den ca. 5 »Meter tiefen »Bach stürzte. Beide Picrdc ini Werlhe von »2000 bis »2100 Mark waren aus der Stelle tobt, wohingegen die 3 Schwestern des Besitzers mit einigen Kontusionen davoiigekommcn sind. — Schwurgericht. In der gestrigen Sitzung, welche unter Aiisschlnp der Oeffcntlichkcit stattsand. wurde gegen die Feder schmückemi Ottilie Liddv Stein, dcn Kommis Friedrich August Eduard Müller ans Wcicl, die Hebamme .Henriette Bertha verehrt. Körner und die Lageristin Anna Idn Helene »Weiße, wegen Ver brechen widrr das Leben bez. Beihil'c hierzu verhandelt. Nach einer ra. 8,tiina,gen Verhandlung wurde» die Angeklagten wie folgt verurthcilt: Ottilie Liddv Stein wegen Bcrbrechcn gegen 8 218 de;, bis 220 zu 1 Jahr Gefängnis;. KvminiS Müller wegen Beihilfe hierzu zu 4 Monate» Gciäiignis;, welche durch die Unlerüüliniigs hast für verdicht gelten, die Hebamme Körner, in Berücksichtigung des gröblichen Mißbrauchs ihres Amtes wegen Beihilie :c. zu l Jahr und 6 Monaten Zuchthaus, endlich die Lageristin Anna Ida -zi '.i^n .iznmv 'N'3nnr ,«^,>.i7:.w z >'«HOV >-i> n o,I
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