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»fftz, t»-l. «»r,i 5W: ». «»eu»» S, Gönnt. »l» Martenstraße 18. k?4^!) . <rt, '.',ü:! WMMrLS »mchit« «. Post vierteljMW Ein,rm» Ntumuer« »» Ngr. «Ntt 1 Ngr. Hageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaetrm: Theodor Drobisch. Anzeige« i dies. Blatt», da« zur Zeit in 8500 ärrmA. erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. M«. 1S8. Donnerstag, den 8. Mai 1862. Dresden, den 8. Mai — Am 14. d. Mts. von Vormittags 9 Uhr an wird vor hiesigem Kgl. Ober-Appellationsgericht in der Wider den Raub mörder Dietrich aus Licht enberg bei dem Bezirksgericht Chemnitz anhängigen Untersuchung öffentliche Verhandlung stattfinden, welcher dadurch ein besonderes Interesse verliehen wird, daß der in Chemnitz detinirte Angeklagte auf Antrag der Verteidi gung zu der fraglichen Verhandlung anher vorgeführt werden wird. Es ist dies unsers Wissens eist der zweite Fall, daß die Vorführung eines Jnculpaten bei dem Kgl. Ober-Appella- tionsgerichte stattfindet. Den Vorsitz in der Verhandlung wird Herr Ober-Appellationsgerichts-Präsident von Langenn führen. Die Staatsanwaltschaft wird durch Herrn Appellationsrath Klemm (den Stellvertreter des Generalsstaatsanwalts), die Ver teidigung aber durch Herrn Adv Kuntzsch aus Chemnitz ver treten sein. — Angekündigte Gerichtsverhandlung. Freitag, den 9. Mai. finden folgende Verhandlungstermine statt. Vor mittags 9 Uhr wider Carl Friedrich Bergmann wegen einfachen und Victualiendiebstahl; halb 10 Uhr Wider die verehelichte Johanne Christiane Unger in Leuben wegen Diebstahl; halb 11 Uhr Gerichtsamt Radeberg wider Emilie Auguste Schaar, schmidt wegen Diebstahl, vollendeten und versuchten Betrugs; 10 Uhr Johann August Richter von hier wegen Diebstahl; 11 Uhr Privatklagsache des Johann Benjamin Seyfert in Dresden wider Johann Traugott Schneider zu Cotta Vor sitzender Gerichtsrath Glöckner. — Im hiesigen Pudor'schen Conservatorium für Musik fand vergangene Mittwoch die zweite öffentliche Prüfung der Schüler statt. Das Programm war folgendes: Sonate von Beethoven für das Fortepiano Op. 53, L-<?ur (Herr Schmole), Arie aus Figaro von Mozart (Herr Stägemann), Solo für Oboe (Herr Niehr). Declamation (Frl. Huhn), Concert für Vio line von Kreutzer (Herr Huhn), Arie aus dem Freischütz (Frl Greil), Quartett für Streichinstrumente von Mozart (1. Violine Herr Lanka«). Auch die Leistungen dieses Abends waren durch aus brav und zeichneten sich nicht weniger als die des ersten durch sichere Beherrschung der technischen Schwierigkeiten als eine höchst solide musikalische Haltung aus. Wie verlautet, wird in kürzester Zeit auch noch ein dritter Prüfungsabend folgen. — Heute Abend wird im Belvedere der Brühl'schen Terrasse ine jener Soireen stattfinden, welche im Laufe des vorigen Sommers durch geschmackvolles Arrangement und doppelten Musikgenuß die feine Welt bis in die spätesten Abendstunden versammelte. Bleibt die Witterung günstig, so ist bei solcher Gelegenheit die prächtige Lage unseres weltberühmten Belvedere gewiß geeignet, die angenehmsten Stunden dort zu verleben — Der Bauchredner Prof. Mayer, der nur zum Besuch hier verweilte, daher nicht öffentlich auftrat, hat vor seiner Ab reise die Zöglinge unsere« Waisenhauses aus uneigennützige Weise mit einem Vortrag angenehm unterhalten. Während der theo retische Thcil anregte und belehrte, erweckte der praktische Thcil große Heiterkeit. Diese verwaisten Kinder, deren Lachmuskeln nicht oft in Bewegung gesetzt werden, dankten mit ihrem In spektor, Hrn Prediger Or. Sauer, dem Menschenfreunde beim Abschied herzlich. — Einen außerordentlich schönen Elephantenzahn von nie gesehener Größe, empfing dieser Tage direct aus London der Herr Drechslermeister Gustav Ledderhus (Schloßstraße 22). Es hat dieser höchst compacte Zahn die fast noch nie dagewesene Länge von 4j Ellen, die Durchschnittsstärke beträgt an der stärksten Stelle 8 Zoll und der ganze Zahn hat ein Gewicht von 154 Zoll-Pfund. Sachkundige haben das Alter des vor ungefähr zehn Jahren erlegten Elephanten auf 250 Jahre ge schätzt und es ist dieser Prachtzahn von Herrn Ledderhus mit 650 Thalern bezahlt worden Wer Interesse für diese Natur seltenheit hegt, kann solche unentgeldlich im Gewölbe des Eigen- thümers anschauen. — Denr Vernehmen nach soll in den nächsten Tagen end lich die Einweihung des Neustädter Gottesackers bei den Trachen- bergen erfolgen. Alles ist bereits fertig; das freundliche, durch hie Hand eines beliebten Architekten aufgebaute Kirchlein von 5 Fenster Breite trägt auf hohem gothischen Fronton eine Glocke. Todtenhaus und Todtenbettmeisterwohnung sind fertig, und gegenüber hat sich eine Gelegenheit gefunden, um Ermüdete oder Frierende zu restauriren. — In den ersten Kajüten der Elbdampsschiffe sind seit Beginn der diesjährigen Fahrten bereits zu wiederholten Ma len die gepolsterten Sitzkiffen auf frevelhafte Weise durchschnit ten worden. Die Direction setzt nun Demjenigen einen Preis von 25 Thlr. aus, welcher zur Entdeckung des Urhebers dieser boshaften Beschädigungen soweit behilflich ist, daß dieser der richterlichen Bestrafung überwiesen werden kann. — tz Ausflüge. Wieder rückt uns Pfingsten näher. Mancher wohl schnallt sein Bündel schon einmal eher und zieht als rüstiger Trapper, seinem Leibe und seinem Geiste zur rechten turnerischen Freude ins Land Wohin? Wohin? Natürlich wird auch die schöne sächsische Schweiz das Ziel manchen Wallers werden und wir wollen einmal mit etlichen Partien dahinaus fortfahren s) Zum Winterberg und Prebischthor in einem Tage Fahren wir früh 7 Uhr von Dresden weg, so sind wir kurz nach s9 in Schöna (Tagesbillet für Hin- und Herreise kostet nur 26 Ngr ), fahren oberhalb der Hirschmühle über, er reichen Schmilka enggeschmiegt in seinem Grunde und gehen von hier entweder die neue Straße, rechts des Grundes, zum Winter berge, oder wenig länger, aber bequemer, sowie kühlschattig, auf der breiten und bequem fahrbaren Zwieselstraße. Diese Straße beugt nach 12 Minuten (vom untern Dorfe aus gerechnet) oben rechts ab. Am Wurzelsteine links steigen wir langsam bis zur Wurzel, jenem Plateau, welches beide Wirterberge verbindet, auf. Oben ist ein Wegweis nach rechts zu sehen. Bon der Restauration bequem in j Stunden erreicht, lohn! eine berühmte vom Jefchken, Gelisch, Steinfchöna, Tannen- und Kattenberg«