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Dresdner Nachrichten : 31.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-31
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1903
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Seite 4 »Dresdner Nachrichten" Seite 4 Montag, Li. August 1V<>3 Nr. 241 Ich Hab« aber «eine« Vater, damit er anständig leb«» könne, mein Erbteil belassen. Sann ich, da jetzt etwa» voraekommen ist, mein mütterliches Erbteil ohne weiteres verlangen? Kann iü» gezwungen werden, für besondere Zahlungen mein Erbteil mit angreisen zu lassen?" — Wenn Sie beim Tode Ihrer Mutter als einziger Abkömmling neben Ihrem Vater zur Erbschaft berufen waren, so hatten Sie allerdings bei dem Mangel einer letzt- w>tilgen Verfügung nach 8 3049 des sächsischem Bürgerlichen Gesetzbuch» aus Grund gesetzlicher Erbfolge drei Vierteile ves vor handenen. d h. des Ihrer Mutter bei deren Lebzeiten gehörigen und mithin ihren Nachlaß bildenden Vermögens, zu beanspruchen. Wenn Sie nun dieses Ihr Erbteil Ihrem Vater überließen, so »ragt es sich, ob Sie damit eiiva zu gunste» Ihres Vaters auf Ihr Erbteil verzichten wollten. Wenn dies der Fall wäre und nifoltze len «re letzt irgendwelche Ansprüche mir Aussicht auf Erfolg wohl kaum geltend machen. Wenn Sie hingegen Ihr Erbteil Ihrem Vater nur zur Verwaltung und Nutznießung überlassen baden dann können Sie Herausgabe verlangen. Dieser Anspruch unterliegt der Verjährung und zwar der regelmäßigen dreißs lähriaen. Den Stamm des der Verwaltung und dem Nießbra» . des Vaters unterliegenden Kindesvermögens können die Gläubiaer des Vater zu ihrer Befriedigung überhaupt nicht, die Früchte dieses Vermögens aber nur in beschränktem Maße in Anspruch nehmen. Bestimmtere Angaben lassen sich ohne genauere Kennt nis des Sachverhalts nicht machen. " Handschrrftenbeurteilung. Neffe SmU <50 Psg.). Du scheinst mir ein recht sauertöpsi'cher Gesell zu sein, ein rechter Miele- eeter, der beständig ein Gesicht macht wie ein Lohgerber, dem die stelle fertgeschwommen sind. Dich sreul nichts und der Humor, der über so manches Ungemach ii» Lebe» binweabült, aedl Dir anscheinend vollständig ab. Da« in Deiner Schrift die Züge 3l und t» in die Erscheinung treten, beweist nur. dag auch ein Melancholiker ein guter Kerl sein kann. — Nichte Alice <30 Psg.). Ein Ausbund von Ordnungsliebe bist Du gerade nicht und wer sich aus Dich verläßt, der 'ckeint mir mebrschlenteels vertagen zu rein. Deine Schrift ist ein ivadreS Muster von Ungenauiakeft und änkonieauen, : Zeilenftchruna und Interpunktion kennzeichnen Dich als em Nenichenkmd, das den Kuckuck nach verkommen und allen Brauch srggl unv einfach seinen eigenen Weg oder vielmehr seine eigenen Wege gebt, denn bei Deinem Mangel au Kouiegueuz bist Du mit einem Wege wohi nicht zusrieden, sondern bald aus vielem, bald aus jenem zu sinde». — Itcchle Mieze 130 Big ). Na. ein wadre« Glück, daki wieder einmal eine Mieze kommt; ich fürchtete schon, diele schnurrige Sorte wäre ausgestorben. Jedenfalls bat man cs in Dir mit einem noch sehr jugendlichen Menschen linde, sagen wir: einem Backsischchen zu tun. Das Merkmal kindlicher Naivität läßt wenigstens, obwohl Deine Züge lonit die Schulfteisdrit bc reit« abgelegt baden, an Deuüichkeit nichts zu wünschen übrig. Im übrigen bist Du. wie die meisten Backfische. «, oft auch b, 6, 9, neugierig uns 2S, das letztere aber wabrichcinlich unter Entwicklung eüies Geichmack», den böse Menschen „v-rbolici" nennen. Mach Dir nci drauS, Mieze! — Nichte HaidcrSschen <20 Psg.). Die etwas eckige und scharfkamiae Schrift läßt aus Eiaensinn und Hartnäckigkeit schließen. Du magst ein ganz a»er- tiebsteS Röslein sein, aber Du das! Dornen und Stachel», an denen man sich leicht verletzen kann, wenn man nicht vorzicht. dem ganzen Heide röschen überhaupt aus dem Wege zu geben. Vermutlich bat Dich Mutter Natur mit einem Icbr beweglichen Zünglein ausgcstaltel und Du machst, wenn es zu McinungSdifferenzen kommt, aus giebigen Gebrauch »davon bis zum sogenannten letzte» Wort. — Nichte Null, <30 Psg.) Dein Name ist, um Deine Frage nach dessen Be- deunmg zuerst zu beantworten, allerdings hebräisch und beißt zu Deulich ..die Anselmliche", .die Schone '. Du kannst alio mit Deinem Namen ganz zufrieden lein, namentlich wenn Du ib» mit Recht trägst, was ich aus Deiner Haudichrist selbstverständlich nickt zu erlebe» vermag. Aber ob Du nun schön oder wcinger schön bist, jedensalls bist Tu gut und das ist mehr wert als ein bübickes Gekickst. Die Züge 8l, <5, 13. 12 und 8 treten so deutlich bervor. daß ein Irrtum vollständig ausgeschlossen ist. Auch ist Dir ein ausgeprägtes Echönheitsaesübl eigen. Du bast auten Geschmack und bist, wenn mich nicht alles täuscht, künstlerisch veranlagt. — Nichte Pauline Z. «o Psg >. Du bist kein Heid, liebe Pauline, ioubern ein rich tiger Angstbase. 36 und 37, witterst überall Gefahr sür Leib und Leben, iürchlest Dick vor Deinem eigenen Schatten und gehst wabrichcinlich keine Nackt zu Bell ohne vorher unter das Bett, in jeden Schrank und wo möglich auch in oen Oken aelcuchtet zu haben, ob sich nicht »Einer" ver steckt bat. Im übrigen bade ich allen Grund. Dick sur ein bannloies, gutmütiges Menschenkind zu ballen, das kein Wässerchen zu trüben vermag. — Neste Otto <50 Psg.). Die Kcuieusorm der Buchstaben s und s unter der Zeile stempelt Tick zu einem Menschen, mit dem man sich am besten in den Austausch von Meinungen nicht einläßt. D» wirst leicht so grob, wie es der Zehnte nickt vertragen kann. — Neste Max <30 Psg.). Du bist ostenbar gausmlinn, 42 und 35. immer aus Temen materiellen Vorteil be dacht, immer hinter einem Proülche» der. sonst aber jedensalls kein übler Gesell, von Temperament 4 und bewnders bei guter Laune, ein vorzüg licher Gesellschafter, dem es auch einmal nicht daraus ankomml, im Interesse der Geselligkeit ei» pekuniäres Opfer zu bringen, d. h. etwas darausgehcn zu lassen. 1. bescheiden. 2. saust. l 3. duldsam, I 4. beiter, s übermütig, 6. mitteilsam, 7. verschwiegen, 8. hilfsbereit, 9. vertrauensvoll, 10 einfach, >t. natürlich, 12. liebenswürdig, 13. gefällig, 11. dernülia, 13. verträglich, 16. anspruchsvoll. 17. leicht aufbrausend. 18. empfindlich, 19. ernst, 20. mürrisch. 21. oeOchloffcn, 22. kiatichiüchlig. 23. egoistisch, 2t. mißtrauisch. 25. putzsüchllg. 26. kokett. 27. verliebt. 28. ungefällig. 29. berrschiüchlig. 30. streitsüchtig, 31. aulmütig, 32. schwermütig. 33. vochmüttg. 3t. mutig, 35. unlernebmend. 38. zaghaft, 37. schüchtern, 38. eigenstnnia, 39. rechthaberisch. 40. stolz. tl. launenhaft, <2. strebsam, 43. blasser!, 44. eüerftichtla. 4L. sanguinische 46. cholerisch, 47. phlegmatisch, IS. melancholisch. " HeiratsiehnsuchtSantworten. Neffe Strebsam <20 Psg s strebt nach dem Glück der Ebe und hofft dem hierzu notwendi gen Femininum auf dem Wege durch Onkel Schnörke Scuszerecke zu be gegnen. Er ist 26 Jahre alt und hat sür eine Frau auch das nötige Brot, denn er ist seines Zeichens Bäcker unv gedenkt sich rn Kürze selbständig zu machen. AuS gut bürgerlicher Familie stammend, ist Neffe St. nicht nur nicht unvermögend, sondern er hat sich auch, dank seiner grandiosen Soli dität. als Bäckcrachilse schon gegen lO-A) M. gespart. Trotzdem, ober vielleicht ist es richtiger, zu sagen: imolacdessen reslektierl er aus «ine Nichte, die sich in gleich guten Verhältnissen befindet, d. h. 4—6000 M. Moos besttzt. Außerdem soll sic sich aber auch eine« angenehmen Aeußeren zu erjreuen haben und Lust unv Liebe zum Geschäft mitbringen. — Nichte Leni <50 Psg > glaubt sich, obwohl sie bereits 29 Lenze aus vem Kerbholze bat, mit Fug und Recht als eine icbr angenehme und nette Erscheinung bezeichnen zu dürfen, auch versichert sie, «inen guten Charakter zu besitzen und sehr wirtschaftlich erzogen zu sein. An materiellen Werten hat sie ihrem Zukünftigen eine gute Ausstattung un» einige Tausend Mark Moos zu bieten. Da sie selbst die Tochter eines Beamten ist, so würde sie auch einem Post-, Forst- oder sonstigen Beamten in sicherer Lebensstellung den Vorzug geben. — Nickte Nom >30 Psg.) ist höchlich ergrimmt über die .Geldgier", von der ihrer Meinung nach meme Neste» mit wenig Aus nahmen behaftet find. „Sagt man. man habe kein Geld," so araumentiert sie. dann wird inan ignoriert, „bängt man es aber an die große Glocke, aber wie viel Tausende nian verfügt <>e mehr desto besser n"'ürlich), dann kommen st, gestürzt wie die hungrigen Wöis- unv nun soll man au« dieser Schaar sich seinen Zukünftigen wählen, von der man doch genau weiß, daß sie e« in erster Linie aus unser Geld abgesehen hat un» un« selbst, wenn wir nicht zusällig eine hervorragende Schönheit sind oder sonst ihrem <Se- ichmack gerade enlivrechen. als „notwendiges Uebel" nur mit ln Kauf nimmt, weil es absolut nicht anders zu machen geht!" Zum Beweis«, daß sie mein« Neffen nicht zu Unrecht verdonnert, erklärt Rosa, daß sie schon einmal in der Sebniumtsecke Parade gemacht und dabei auch nicht verhehlt hat, daß sie über «in Vermögen von 30 000 M. versiigt. Der Erfolg sei, io versichert Rosa, geradezu großartig gewesen und sie habe aus Grund der über st« hereinvrasielnden „Offerten" die Bekannlichaft von nicht weniger als 6 meiner Herren Neffe» gemacht, von denen jeder Stein und Bein aeichworen bade, daß er es keineswegs auf ihr Geld abgesehen habe, sondern sie auch heiraten würde, wenn sie nichts besäße. Aber schließlich sei «in« wie der andere von dem sauberen halben Dutzend aus Nimmer wiederkehr verduftet, nachdem sie jedem einzelnen, um ihn zu prüfen, die Mär ausgebunde» dabe. daß in der betreffenden HeiratSschnsuchtSnotiz ein Druckfehl« enthalten gewesen sei, indem sie nicht 30 000, sondern nur 5M0 M. ihr eigen nenne und davon auch noch ihr« Ausstattung beschaffen müsse. »Was nun tun?" frag! Ro!a, und ich bin leider nicht in der Lage, ihr zu einem neuen Versuche zu raten, Venn woher soll ich di« Gewißheit nehmen, daß das nächste halbe Dutzend nicht auch wieder verduftet, wenn Roia abermals 27 000 M. aus der HeiratSrcchnuua verschwinden läßt? — 'Neffe OScar <2 M.) schreibt: „Gewiß wirst Du Dich noch mein« Ansichts postkarten erinnern, welch« ich Dir aus Mailand. Venedig, Monle-Earlo sandte: beute nun klopfe ich an Deine Tür, daß Du mir eine Bitte erfüllst. Ichlweile jetzt hier am schönen Rhein zur Erholung, doch wenn man so allein« den ganzen Tag berumspaziert, fehlt einem etwas, und so habe ich auf einmal das Iunggeiellenleden so satt bekommen, daß ich die Zuflucht zu Dir nehme mil ber Bitte, mich mit einer Deiner schönen Nichten zu be- „lücken. Ich bin SO Jahre all. habe schon mit meinem lS.tzIadre meine lieb« Latrrstadt Dresden verlasse», uni in der weiten Welt Sprachen zu erlernen und Ersahruugen zu sammeln, habe inir auch «in schönes Ver mögen selbst erspart, wohl das beste Zeugnis für meinen Charakter, Solidität und Simamkeit. Ich habe ein« schöne Figur, auch seinen Schnurrbart, und glaube sicher, daß Du stolz lein kannst, mich zu Deinen Neffen zu zilblen. Wa« die Nichte betrifft, so taff« ich Dir sreie Wahl, nur möchte sie recht wirtschaftlich erzogen sein und die Küche gut verstehen, da ich ein ziemlicher Feinschmecker bin. Ich bitte aber, mich nicht lang« warten zu lasten, da ich Direktor eines gröberen Unternehnies im Süden btn und Ansang Oktober schon wird« nach dem Lande, wo die Zitrcmen blühen. O-rttlchs« m»d «Lchstsch-». — Me dle Bergstadt I r e i b e r g reich ist an alte« lieber- lieferunaen, Gerechtsamen und Sttstunaen. so dürfte sie wohl auch unter allen Städten de-Lande- im Besitze der ältesten Lebens versicherungs-Gesellschaft sein. E- ist dies die Desensioner- Lebensversicherung-.Gesellschaft. Am Anfänge de- 17. Jahrhundert- blieb die bedeutendste Ausgabe für den Rat einer Stadt zu KrirgSzeilrn immer die der Bewaffnung und Besoldung sein« Bürger. In Freibrrg besanden sich im Jahre 16U deren 98 Rotten, jede zu w Man». Dle Vorstädte vor dem Meißnischen Tore und aus der Neurnsorge stellten 67 Rotten, zusammen also 1710 Mann. Sie waren mit Gewehren versehen und nannten sich Desensioner. Bet Krleg-zügen des Landesherr» wurden dir Besten und Bersnchtesten aus den Bürger» zur Heersolge an-erleken. Dt» ganze sogenannte Freibergtsche Fahne umsaßte 520 Mann. darunter allein HO Mann aus der Stadt selbst. Es kam durch diese Desensioner. vo» denen einer tn voller Amatur am Schweden, denkmal der Nachwelt aufbrwalirt ist. einiger kriegerischer Halt in die Bürgerbewasfnung. die sich denn auch in den schweren Drang salen der Bannerschen und Torstenlonlchen Belagerung tresslich bewährte. Mußte doch der Schwede, dessen Drängen ein Magde burg zum Opfer siel, von der „unbezwungeiirn Hexenstadt". wir er Fretbera nannte, nach zehnwöchrntiicher Belagerung wieder ab- ziehen. WaS Wunder, daß sich die .Desensioner" zu einer .Be gräbnis-Brüderschaft" vereinigten und sich verpflichteten, „ihre ver» ftordenen Brüder und dcrrn Angehörige ehrbar und anständig zur letzten Ruhestätte zu geleiten". Das getchak im Jahre 1624 Mit Beendigung des harten vreißigjätnigen Krieges und der Rück kehr friedlicher Zeiten wurde die „Driensioner-Kompagnie" oder das „Desensioner Fähnlein" im Jahre 1661 aus landesherrlichen Befehl Kurfürst Johann Georg ll. ihrer militärischen Dienst leistung enthoben. Sic verblieb aber nichtsdestoweniger bei ihrer BegrävniSvlvnung. veränderte ihre „Geiellschafts-Artilel". sicherte aber fernerhin ihren.Mitgliedern neben dein „ehrbaren und un ständigen Geleit znr letzten Ruhestätte" gegen Zahlung gewisser Beiträge „eine Bethilfe zu dem einstmaligen Begrabirssannvande zu und nannte sich fortan Defriiüoner-BegräbniS-Kompagnie zu Freiberg. So ging »>aS. Irilweile unter Entäußerung mancher veralteter Einrichtung, 200 Jahre. Die Begräbnis-GrirUtchait blieb nach wie vor. Diese Bezeichnung verschwand erst, nachdem sie infolge mehrmaliger Erhöhung der zulässigen Versicherung- summe unv ourch Einführung zeitgemäßer Verwaltung--Einrich lungen die Grundsätze einer „Begräbnis-Gesellschaft" vollständig aufgegeben halte und in daS Fahrwasser einer „Lcvens-Ver- sicherungs-Geselllchast" binelngeraten war. Im Jahre 1872 wurde beschlossen, die veraltete Benennung autzugeden, wohl aber niit Rücksicht auf ihren Ursprung und aui das zu erhaltende Andenken nn oie rühmlichen Leistungen und Opfer, welche FrribergS Burger im dreißigjährigen Kriege bei der mutigen und standhaften Ver teidigung der alten Bergstadk gegen öaS wiederholte Andrängen eines mächtigen Feindes gebracht, oen Naincn „Desensioner" bei zubehatten. Vom ll. August 1872 a» hieß die ehemalige Defen sioner-Begräbnis-Kompagnie „Defensioner-LebeiisversichernngS-Ge- iellichaft zu Freidcrg" und in ihr ginge» im Lanie der Zeit von de» Wust in Freiberg bestandenen fünf Beerdigungs-Gesellschaften vier aut. die Gesellschaftliche BeerdigungSkaiie tauch die Große chnlzeiche besteht unseres Wissens noch. Der Versicherung ge hören in Freiberg sehr viele Leute an, namentlich auS den weutger bemittelten Stände», da die Beiträge auch sür den kleinen Mann nicht unerschwinglich sind. So beträgt der Beitrag für eine Ver sichenmg von lOO Mk.. zahlbar beim Tode des Versicherten, im Beitrittsalter vou 16 Jahren und ohne ärztliches Zeugnis monat sich 18 Psg., bei einem Beilrittsatter von 55 Jnhre» monatlich 54 Pig. Eine Versicherung von 150 Mk. kostet monatlich 27 bczw. 81 Pta. Unter Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses sind die monatlichen Beiträge noch geringer. Etwas hoher sielten sich die monatlichen Prämien, wenn die Versicherungssumme spätestens »ach einem bestimmten erfüllten Lebensjahre ausgezahlt werden oll. So zahlt z. B. ein mil 100 Mk. auf daS 50. Lebensjahr Versicherter bei einem Bettrittsatter von 16 Jahren monatlich 26 und bei einem solchen von 35 Jahren monatlich 6l Psg. Mit der Erweiterung des Zahlungstermins verringern sich daun die Prämien wieder, io das; ein Uljähriger, der sich mit 100 Mk. ans das er stritte 65. LebenSiahr versichert hat. monatlich nur 20 Psg. und ein 35jäbnger 34 Pig zahlt. Nach üjäbrrger Mitgliedschaft treten die Versicherte» außerdem »och tn Genuß der Dividende. — Die ineisten alte» Leute (n b e r 70 I a h r e alt) — im Verhältnis zur Eiiiwobuerznhl — wohne» »ach den Unter suchungen des Kömgl. Statistischen Bureaus im Körrigreich Sachsen in Bernftadt, Leisuig, Bischofswerda, Glaucha». Hot>enstei»-Er»st- tkal, Löbau und Bautzen, die wenigsten in Aue, Radeberg, Oschatz. Ehemnitz. Leipzig. Tie Zahl der über 80 Jahre alte» Personen ist in den letzten Jahren absolut und relativ gestiegen und zwar von 2.8 pro Mitte im Jahre 1880 auf 3.5 im Jahre 1900. I» der KreiShauptmanirschafl Bautzen lebe» verhältnismäßig die wenigsten Ledigen und Geschiedene», aber die meisten Ver witweten, in der Kreishauplmannichaft Chemnitz die meisten Ver heirateten und in der Kreishanptmannschaft Leipzig die meisten Ledigen und die meisten Geschiedenen. In großen und mittleren Städten leben in der Regel relativ mehr Ledige als in kleine» Städte» und ans dem platten Lande. Dagegen rst der Prozentsatz der Verheirateten in großen Städten kleiner als in den übrigen Landesteilen. — In den letzten Jahren ist wiederum die Frage aufgetaucht, ob Mineralwässer, die nicht unmittelbar aus der betreffenden Quelle geschöpst werde», sondern vor der Füllung einem Verfahren unterworsen werden, die Eigenschaft der Natürlichkeit dadurch rin- büßen. Es dürste Konsumenten von Mineralwasser interessieren, zu hören, daß in einem von Mineralwasser-Fabrikanten gegen The Apollinaris Company Limited tn.London geführten Prozeß der Lord Chies Jnstice von England entschiede» hat, daß das Apollinaris-Wasser von der bekannten Mineral-Quelle bei Neuenahr — so wie es seit Jahren gestillt wird — ein natür liches Mineralwasser ist. Die Klage wurde insolgedessen kosten- sällig abgewieien. — Landgericht. Der Kaufmann Max KlemenS Schwinger aus Zauckerode reiste sür eine hiesige Firma, für die er Aufträge entgegennahm und Gelder von den Kunden einkassierte. Von diesen Beträgen unterschlug er 100 Mark, die er zur Deckung von Schulden verwendete. Die Anklage legte ihn zur Last, 180 Mark veruntreut zu haben, doch^ konnte für diese Höhe der Nach weis nicht erbracht werden. L-chw. wird zu 2 Monaten Ge- sängnis verurteilt. Ungeachtet dieser Strafe ist der Angeklagte zur Ersatzleistung der unterschlagenen Summe verpflichtet. — Ter 23 Jahre alte Hausarbeiter Otto Karl Heinrich Scheffler erschien am 14. Mai im Laden einer Viktualienhändlerin in Pieschen, um der Inhaberin Vorhalt zu tun, weil sie unbegründet die Behauptung ausgestellt haben sollte, Scheffler schulde ihr 1 Mark für Zigaretten. Obwohl die Frau gar nichts derartiges gesagt batte, ließ Scheffler nicht von seinem Vorwurf ab. sodah die Ladeninhaberin die Geduld verlor und dem Burschen die Tür wies. Dieser aber ging nicht eher, als bis er sich an der Iran noch tätlich vergriffen uno Sachschaden in dem Laden angerichtet hatte. Für dieses Auftreten erntet Scheffler 3 Wochen Gefängnis — Amtsgericht. Der Stallschweizer Herrn. Ad. Art fConrad. Paul Friedr. Genanck. Michael Hatt und Iohzmn Hatt. sämtlich in Rippien, lebten mit den männlichen Dienstpersonen ihres Alters aus der Nachbargemeinde Babisnau aus gespanntem Fuße, da erstere mit Mädchen ans Babisnau verkehrten, was die Knechte dieses OrteS nicht dulden wollten. Am 25. Juli, gelegentlich des Schulfestes in Gaustritz, kam es zwischen den Parteien zu einer Schlägerei, die die genannten vier Angeklagten inszeniert hatten, in Gemeinschaft mit dem flüchtig gewordenen Stall- ichweizer Herrmann. Die Brüder Halt bedienten sich bei der Schlägerei eine» Taschenmessers bezw. Hausschlüssels. Sie erhalten dafür vom Gericht je 3 Monate Gefängnis und werden bei dem Vorliegen dcS Fluchtverdachts sofort in Haft genommen. Conrad und Genanck werden zu 2 Monaten Gefängnis ver urteilt. — Die '' Eaer und s abends aus dem Lanztaale ves Elaftyots zu dort mit einem Gaste Skandal, wodurch die Ordnung und Ruhe gestört wurde. Nur infolge des energischen Dazwischentrctens des Saalaufsehers ist eine Schlägerei verhindert worden. Dle Ruhestörer wurden aufaefordert, sich zu entfernen, mußten gewaltsam hinansgebracht werden, drangen jedoch ' wieder ein. Eger wird zu 4 Wochen. Müller Gefänanis verurteilt. Ueocrdies erhält jeder 2 HVIttl«, bchefselstraße LS. 2„ für »«het«, iftuHH» Die Auskunftei HV. Svl»»ii»«»«lpOv>»r bildet «tt de, Ihr verbündete» vornehmsten amerikanischen Au»kunst«j FK« »i'etzetuti'vst Loi»»z»»u> eine große bewährte Organisation ftr kausmänniiche Erkundigungen. Bureau- in Dresden, Ältmarkt Leipzig. Chemnitz i. S. u. s. w. Jahresbericht oder Tarif postfrri. «« 8»ru>» Kalo«Ioi»t, unentbehrliche Zahn-Creme, überall zu habe». Zur Reinhaltung der Zähne arniigk» Zahnwäsier allein nicht. Die Cntfennliig aller am Zahnfleisch sich unausgesetzt neu bildenden schädlichen Stoffe kann nur durch die mrchanilche Reinigung i» Verbindung mit einer erfrischend und antüepliich wirkenden Zahn-Creme erfolgen, al- welche sich „ILnlvckwol" in erfolgreichster Verwendung bereits in allen Kultulstaaten be währt hat. FLr anlerr Hausfrauen. Wa» speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: NeiSsuppe. Lendrnsteakt mit Pisten. Gestillte Tauben mit Salat. Apfelstrudel. — gür «tu » sacher«: Bratwurst mit Sauerkraut. Leber-Knödel. Ein« frische Kalbsleber wird aebiiutet. aepu»i, fein gewiegt und durch ein Lied gestrichen: bann milcht man «ter mit einer halben Taffe Master gequirlte Eier, 12k Gramm sein geschabten Speck. 100 Gramm würslig geichnüteneS, rn Butt«, geröstetes Weißbrot, zwei gehackte. ,n Butter geschwttzie Zwiebeln, etwas Salz. Pfeffer, ge- riebene Muskatnuß und soviel Mehl lünzu, als zum Zutammenvalten der Klöße ersorderlsch ist. rührt alle» gut durcheinander, macht zur Probe einen kleine» Kloß au« ber Masse, legl ihn in kochendes Master, nimmt ihn, wvatd er gar ist, kerauS unv Überzeugt sich durch Ausdrechen, ob er innen volllommen locker ist. Ist dies der Fall, so formt man mit den mit MeI>I bestreuten Händen die Klöße tn Größe eines mtlttcren Apfel« und kocht sie uun io Minuten tn Bouillon a»S Liebigs Fleischektrakl. Belm Anrichten in» dem Laucrkraut bestreut man sie mit gerosteten Semmeldröieln. Vtz'«I»»r«>»t»r beste» Qugsttäl, mchngch vrämistl, empsehien »tzc «Ile,., Wenieisigiabrik Hvlliei.. Meisten. Die Zitroneniaitsgbuk CvssebaiidesDresden liefert den weit berühmten besten Nauir-Zitrvneusast zur Kur, Limonaden rc. weil dieselbe nur die heilkräftigen, allein Wellruf habende» Zitronen von Meisina — der besten Pflege Siziliens — preßt. Wiexe ? ältar - krak. In tiefstem Schmerze zeige» wir hierdurch an. daß unsere liebe, gute, treusvrgende Gattin, Mutter und Pflegemutter kr-m Lnl. lAariv oSlltrsod, vcrw. gew. --''«»nlt« geb. «eure nach GotteS unersorscblichem Ratschlüsse nach längerem schwerem Leiden heule früh 4 Nhr sanft und ruhig entzchlosen ist. Riesa, den 29. August 1903. HVolckeman I>üI1t»»«Il», Knpserschmiedemeistcr. nebst trauernden Hinterlassenen. Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag >/r5 Uhr vom Trauerhauie aus statt. Allen lieben Freunden und Bekannten hiermit die traurige Nachricht, daß Sonnabend mittag 2 Uhr n»serc gute Gattin. Schwester. Schwägerin und Tante, Frau Ltsindorv §sd. LariÜLeli, sanft entschlafen ist. Dresden, Moritzburger Str. 7.1., den 30. Ang. 1903. LSI« Iranern«!«» Iltnteela»»«»«». Die Beerdigung findet Dienstag den 1. Sept. nachm. 4 Uhr auf dem inneren Neuslädter Friedhöfe statt. Allen lieben Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere gute Gattin, Mutter. Schwester und Schwiegermutter kLiiliils Nektsr §°d. viel: am 29. August, abends V-12 Uhr, nach langen schweren Leiden sanft verschieden ist. DreSden-lNruna. Zwingltstraße 27. III« tieaol-rueleu Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. September, nachmittags 4 Uhr, van der Parentationshalle des Iohannisfriedhoses (Tolkewitz) aus statt. Offene 8tellen. Alm!Uk»M. 25 I., mit sehr guten Empfeh lungen , sucht Stellung. Offerten erbet, unt. s. LZ. 807 in die Erped. d. Bl. Ati«k MMkin e»den angenommen Gr. Kirch- weiden gaste vir. 3/5. Ovsavlrl wird ein "loiei, welches kochen kann. z. 15. Sept. oder 1. Okt. von einer Otsiziers- Familie. Mit Buch zu melden vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von 5—7 Uhr Schtllerstraste Nr. 11. Ein tüchtiges, kräftiges »imMcliiüi nicht unt. 22 Jahren, für sosoü gesucht Eifenftuckftr. 86, I. Z» einer dentschen. momentan in Paris lebenden Familie wird eine deutsche Jungfer gesucht. Frisieren nicht absolut erwidert, dagegen perfekte selbständige Schneiderei Hauvtbediug. Zeugnis-Abschriften auch über L-chncidcrkeniitnissc. Gchalts- nnsprüche und, wenn Vorhände», Photogr. sind zu senden nn Frau L. vor «-Iinrelt geb v. Bosse, Z Vtllcrs-uui i»vr, (Lal- vaSos) „Orr I-o^i.-r", Frankreich. GS ns Itltte rzxot in Nähe Dresdens wird per 15. Sept. oder 1. Oktober eine jüngere MWftmil gesucht. Familienanschluß wird gewährt. Gest. Offerten unter 1?. 81AV Erv. d. Bl. erbeten. 8fe!l6»i-668ueli6. «Ärlnvr, gedient. Militär, mit gut. Zeuan.. sucht dauernde Stell, auf herrsch. Gut od. Villa. Ost. ». ». v- L.» I«« postlag. Langebrück. Llk»ui.. «MMt.. Buchh., Korresm rc. werde» kostenl. nachgcw. d. Raekotvs Untere.« Aust.. Altmarkt 15. Amt l. 808L Ik« sinn» MM» empfehle ich für los. od. 1.Se-t. und Oktober verheiratete o. ltd. erfahrene, kautionsf.. tüchtige Obemlimlrei' mit besten Empfehlungen. Nach weis kostenfrei. Oberschweizer Itlü»»!» in grohburg i. S..
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