Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 18.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-18
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.12.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'S-7 die Schiffe quer in der Elbe liege» und einen großen Tbeil des Flußbettes ausfüllen, liegt die Möglichkeit, daß das Treibeis stehen bleibt, sehr nahe. — Durch da-Z neue „Hotel Imperial", hier, König Johann-Straße 12, Ecke Ringstraße und Pirnaischer Platz, dessen Eröffnung an» Sonnabend erfolgte, ist Dresden abermals um ein aroßackigeS Gasthaus beieichcrt worden. Herr Josef Mn »kücs», der Besitzer des ninnchem Dresdner wohlbekannten Hotels „Ahlbecker Hof" im Seebade Ahlbrck und dcö ,,Casv Metropole", hier, ist der Begründer dieses Hotels, dessen Einrichtung einfach, aber doch durchaus nobel zu nennen ist. Absichtlich ist alles Ueberslüssige und Ucderladciie i» der Ausstattung vermieden, dennoch ein an- beimelnder, den modernen Ansprüchen angepaßter Evinfort ge- ichafsen worden. Das Hotel »msasff 60 Zimmer mit WO Betten; das Mobiliar, meist Roth-Mahagoni und Ratureiche, trägt zur Gcmüthlichkeit der Zimnicr viel bei. Einige in Hellgrün mit Möbeln in Eiche mit Gold abgcsetzt nusgestattete Fremdenzimmer sind in der Dhat reizendzu nennen. Der Knfseesalon, biisD-chrcib- »nd Lrsezimnicr mit lauschigen Lese-und Plaiidcrccken sind überaus gemüthlich. Die breiten Korridore und das Treppenhaus, sowie lamnitliche übrige Raume, mit koslbmen Teppichen belegt, und die Höhe der Zimmer machen einen vornehme» Eindruck Das Haus ist mit elcltrischcm Licht und Eentralheiznng sowie Perionenaufzug Ins zum vierten Stockwerk und mit Baderäumen versehen. Die einem Hotel wurde von bauliche Umgestaltung des Gebäudes zu Baumeister Wuczlawlck, die Schlvsserarbeiten, Gäs-, Waffer- und Badezimmeranlagen von Fabrikant Hermann Müller. Neitbabn- 'traße, auSgestihrt. Sämmtlichc Tischlerarbeiten lieferte C. Sachs, Marschallstraßc, die Eentralheiznng M. Hnalc, Striesen, die clek- ! rische Lichtanlage die Finna Ebeling u. Eroencr. Pragerstraße, die Kronen- und Beleuchtungskörper zum Theil dieselbe Firma, zum Theil KM- Seifert, Löbtau. Die Malerarbeiten sind in besonders geschmackvoller Weile von Franz Schernitzk» ansgefnhrt. Tapeten, Stühle in neuester Form und verschiedene andere Holz- möbel lieferte die Firma Krnmbholz." WaisenhanSstraße. die Teppiche die Finna Rnhlcmann n. Krüaer. Marienstinße, ivähreno die Polstermöbel und dekorative Ausstattung von Anglist Knhlmann, Johann Gevrgcn-Allce. ausgesührt wurden. Zur Besichtigung teincs neuen Gasthauses hatte Herr Miinlaesy am Sonnabend Abend eine Anzahl von Freunden und Gönnern geladen, die sich schließlich bei einem auf's Vorzüglichste miLgestaltcten kalte» Büffet zu einem Abendessen vereinigten, welches durch launige Trink- iprüchc »nd humorvolle Vorträge fröhlich belebt wurde. — Für die Deutsche G r oße G a rten ba n - A n S ste l l u n g, die st» Frühjahr 1900 in Dresden veraustaltet wird, ist der 1. Nach trag zum Programm erschienen. Darin sind für eine Reihe neii- cingesügter Ausgaben anßcr zahlreichen Preisniünzcir noch einige Tausend Mark an Geldpreisen, darunter ein solcher von l(M Mk. und ein weiterer von M)P,'k. für -Iral-'a iircliea, ansgeictzt, io daß allein an Geldpreisen die Gesammtiumme jetzt rund 00,lM Ml. beträgt. Programm und Nachtrag sind vom GeschäfiSamte der Ausstellung zu beziehen. — Ferner bewilligte der Stadtrath zu Dresden 3000 Mk. zur Verwendung als Geld- und Ehrenpreise, wwie 8000 Mk. für außerordentliche Ausgaben der Stadtgärtnrrei ;u»i Zweck der Ausstellung. — Vierhundert Stück Stollen täglich! — werden in der Bäckerei von M. Satow. K. Feh re's Nächst seit dem l i. Dezemder gebacken und versendet. Seit Jahren hat das Ebrist- sioUengeschäft dieser Firma, dank der Güte aller Zuihaten. weiche beim Backen verwendet werden, fortgesetzt einen größeren Umfang angenommen. Anßcr der Befriedigung des allsgedehnten Dresdner Knndenlreises hat die Firma cilliährlich Hunderte von Bestellungen nicht mir ans allen Gegenden Deutschlands, sondern auch aus überseeischen Ländern auszuMren. Wegen seiner vorzüglichen Haltbaikeit eignet sich der Dresdner Chrislstollen zmil Versandt ailSgczeichlict. — Einen hübschen Bismarck - Bricfbeschwerer bringt, gerade noch rechtzeitig vor dem Feste, die Firma Alfred Bichl er (Karlsruhe i. B.) in den Handel. Der Briefbeschwerer ist aus Broncc- und Eisenguß in Form eines oblonge» Blockes heigestellt, der links in der Ecke als Plakette das Brustbild Bts- mnrck's, rechts unten die deutsche Eiche mit dem GebnitS- und dem Todesjahre nnseieS erste» Kanzlers zeigt. Das Stück ist bei aller Einfachheit geschmackvoll ailsgefühck und dürste als Weih nachtsgeschenk vielfach Berwendiing finden. — Tie .3 ol> lentran >.iportc aas den Sächsischen Staaldkiscnbahnm im Monat Noixiiivcr zeigen gegenüber denen im gleichen Monat des Vorjahres wieder eine crlieblime Zunahme. Die chesammiineiige der bc> förderten Kohlen betrug 1,020,208 Tonnen und überstieg songch die Trans porte im November 1888 um 32,004 Tonnen. Bon dieser Menge ent fielen auf sächsische Steinkohlen aus den Zwictaucr. Lugau Oclönitzer und Dresdener Bezirken 327,227 Tonnen <-!- 19,200 Tonnen), aus schlesische Steinkohlen 48,322 Tonnen <-S 1140 Tonnen), aus Steinkohlen anderen Uripriinges 21,Mg Tonnen <-s- 3M«> Tonnen), aus böhmiscla: Braunkohlen 438,878 Tonnen <— 10,197 Tonnen), ans AlienburgiAi« Braunkohlen 118,046 Tonnen <— 3892 Tonnen) und aus Brauntohlen anbercn llr- sprünacs 72,226 Tonne» < 11Tonnen), Mit Ausnahme der Böh mischen und Nltenburgischcir Bramüolilen haben sonach alle andere» Kohlcnwrlen Mehrtransporte zu verzeichnen. Durchschnittlich an einem Tage gelaugten im November 31,607 Tonnen (ff 1007 Tonnen) zur Be förderung. — Der T reSd n c r N cs id cnz k a l en d cr für 1900 ist im Verlag der König!. Sachs. Hofbuchhaudliing Warnatz n. Lehmann soeben erschienen. Wiederum bietet der übersichtlich gcoidnelc Kalender eine Fülle interessante» Stoffes und ist auch in seiner neuen Auflage Private» wie Korporationen und Behörden an gelegentlichst zu empfehlen. — Wie das Sal;, de» Messer, den Mucker und andere Gewürze, sindc! man den Eisig in seiner Gestalt als Tcncl- oder Einniack-Eisia als uncnl- bebrlicheL Genußiniitcl in jeder Küche. Aber wie verschieden sind die Ona- lilaten von Essig, die man voisindet! Da ist Essig ans altem verdorbenen Bier, Sprit-Essig, sogenannter Wein-Elsig, Malzessig :e. Me die'e Eisige sind aus dem Wege der Giilirwili hergestcllt, enthalten ost viel Ilnroiulich- leüen, Flocken, Kahm, und die, wenn auch nicht aeiundbeilschädlichen, so doch gewiß sehr unappelulichen Ejsigälchcn. Lhatsäcklich ist es aber der Wisscn- lckast und Technik gelungen, einen guten, reinen lind billigen Essig herzu- siellcii, der allen Anforderungen, besonders auch in Bezug aus Haltbarkeit, entspricht, und die Aktiengesellschaft für Trebeckwcimmg bat da» Verdienst, dem 'Publikum mit der bereits allgemein bekannten und beliebten 2r. Fischer's Essi g - Ess en ; einen Artikel für die Küche geschaffen ;n haben, dessen Porzüge gewisi von jeder Hausfrau dankend anerkannt >vcr- den. Die Dr. Fischer's Essig-Effcnz kommt in hübsch ausgestattclc» Flaschen ä 1 M. und die besondere» Sorten mi! Estrayon-Geschnmck ü I.IS M. und mii Fines bcrbcö-Ge'chmnlk l, 1,80 M. in den Handel. Eine Fla'che genügt zur Herstellung von iS Flaschen Essig. Man kan» lim abo keinen billigeren E'sig denken, zumal der aus Tr. FWer's Essig-Essenz bercileie Essig lehr rein schmeckend ist, nie verderben kann und bequem herzustellen ist. Dr. Fi'cher's Min-Essig-Essri« da! den Vorzug, in verdünntem Zustande dem «dien Äeineffig in lliezug auf Geschmack imo Geruch nichts nachzu,leben, aber gut 200 sz billiger ist als jener. Dieselbe ist binnen kurzer Zeit aus zwei Ausstellungen mit de» höchsten Äuszcichnunae» dekorirt worden. — Ans de» Archen der Zk i n d c r s v i c l iv a a r c n i >, d » st r i c ist in letzter Zeit mehrfach über Erschwerungen Klage geführt worden, welche dem Vertrieb der als Kinderspiclzeug dienenden Bleisoldaten dadurch be .eilet werden, das, die!« Artikel wegen ihres Bleigchaltcs von den Behörden als gesundheitsgesährlich beanstandet werden. 'Nach einem von dem kaiser lichen Gesundbensamle »rilallclcn Gutachten sind im Allgemeinen Blei- wkdaten in bemnliem Zustande als gesundheilsgcsährlich im Sinne des Nahrungsmitlelacsches nicht zu erachten und es lieat deshalb, >vie das NelchScnnr des Innern ausgesprochen hat, in der Regel zu einer Äcanstand- nig vom geiuiidheilspolizeitichen Standvunlt a»S kein Grund vor. Das Gleiche hat von allen anderen zu Kindcriplclzwecken besttnzmtcn bemalten Bleifiguren zu gellen, Inwieweit die vielfach als stinderspielzeug in Ge brauch befindliche» CK-, Trink und Kochgeschirre ans bleihaltigen Metall legirungen. iBuvvenqe'chirre, Kinderspieliervice) zu gesundheitlichen Bedenken sinlas, geben, unterliegt zur Zeit noch der llnleriuchimg. — Erstarrt cinsgcsiindell ivurde am Freitag ein harsüßiger, aber 'onst gut und sauber gekleideter Alaun an der Brückenschänte bei Bornitz. Derselbe wurde in das Oschatzer Kranktnhaus übers»!»'!, wo er. ciniac lichte Augenblicke ausgenommen, bis letzt bewußtlos darnicdcrliegt. Man ermittelte in dem Verunglückten den 12 Jahre alten Friedrich Hosmann aus Zitzichewig bei Kötzicbcn- broda. Wie derselbe uni Stiefel und Strümps«: gekommen sein nag. ist noch nicht aufgeklärt. — Leipzig. 17. Dez. Heute früh in der 5. Stunde wurde aus der» Gleite der baheritchen Bahn und zwar in der Nähe des Bahnhofes der 13 Jahre alte Schulknabe Edgar Ehdner mit schwere» Verletzungen aufgeiunden und »ach dem Krankenhause gebracht. Bermutylich hat sich der Junge aus Furcht vor einer kriminelle» Strafe überfahren lassen. — Wegen schwerer Urkunden fälschung wurde gestern ein schon bestrafter 38 Jahre alter Kauf mann ans Lindenau verhaftet. — In der Behausung des Gutsbesitzers Herrn v. Feilihich in Schreiers grün hat am Freitag, wie das „Reichend. Taacbl." meldet, der 7-iährigc Sohn des Besitzers seinen 3-jährigen Bruder erschossen. Das Gewehr hatte geladen in der Ecke gelehnt. Nach der Katastrophe hat sich das unglückliche Kind entfernt, ist dnvon- ge lauten und noch nicht wieder gesunden worden. — Der 35Jahre alle Friseurgehilse Kosemann in Hochkirch m nide aiff dem von Kuptmtz noch Hochkirch führenden Fußwege in am der Nähe deS Busches hinter deni Kirchhofe erfroren aefub Kosemann hat wohl, durch Genuß geistiger Getränke ermüdet, ruhen wollen und ist so der Kälte zum Opfer gefallen. — In EIterletn brach am Freitag in einem Haute Markt Feuer aus. das rasch auf die Nachbargebäude Übergriff. Es staiiven vier Hauser in Flammen. Die Kalamitosen habe» so gut wie nichts versichert. Die Häuser waren von sieben Familien bewohnt. — In Neuarrsdorf brach am Freitag Abend im Hotel „Stadt Zittau" Feuer ans, wobei der obere alte Saal und der Tnchstuhl vollständig nledcrbrannten. — Amtsgericht. Dein Obsthändler Ehristian Friedrich Stein ging ein stadträthlicher Strasbefchl über 20 Mk. zu, weil ec während der Vogelwiese Branntwein verkauft hatte, ohne im Besitz einer Kvnzession zu jcin. Er beantragte gerichtliche Entscheidung und behauptete, er habe nur aus Nächstenliebe einem Besucher der Vogelwiese, der über Leibweh klagte, ans dessen besonderen Wunsch elnen „Kräuterbltlcrn" verabreicht. Mit dieser Erklärung hatte Stein aber keinen Erfolg, es vciblcibt alsv bei der erkannten Strafverfügung. — Der wiederholt und schwer vorbestrafte Bau arbeiter Johannes Henjchcl, 1874 geboren, unterschlug am 24. Oktober einen Geldbetrag von 7 Mk., den er zur Bezahlung einer Rechnung empfangen batte, und verwirkte dadurch 1 Woche Gcfängniß. — Von der Anklage des Diebstahls bez. der Unter schlagung von 20 Mk wurde die Verkäuferin und Aushilsskclliierin Johmine Louise Emma Rnske sreigesprochen. — Der 1874 geborene Maurer Karl August Otto Thonig ans Bautzen beschloß, sich zu verheirathen, besaß aber nicht das Geringste, um ein bescheidenes Helm gründen zu können. Er verschaffte sich gegen einen so genannte» „Miethsvcrtrag" eine Anzahl Möbelstücke im Werthe von 139 Mk.. leistete eine kleine Anzahlung und verkaufte dir Möbel, ohne sie voll bezahlt zu haben. Weiter ist ihm zur Last gelegt, eine»! Gendarmen gegenüber, der ihn beim Bettel» absaßte, sich eines falschen Namens bedient zu haben. Bei seiner Fest nahme leistete er Widerstand Er wurde zu einer Gesammtstrase von 10 Wochen Gefängnis; und 1 Woche Haft vernrthcilt. - Dem Zimmermann Oskar Richard Werner wurden wegen Kinperverletz- iing eines Bcnffsgenvsscn 4 Tage Gesängniß anferlegt. -- Der 1872 zu Döbeln geborene Kaufmann Alfred Paul Wirlh, welcher früher selbstständig war, durch schlechten Geschäftsgang jedoch in Bedrängnis; gericth, war seit Juni als Hnndlungsrcisender thätig. In dieser Eigenichast vereinnahmte er eine Summe von 139 Mk., welche er in eigenem Nutzen venoandte. alio unterschlug. Dem Angeklagten wurde eine Geldstrafe von 00 Mk. anferlegt. — Aus der Alaunstraße beleidigte der Ajähriae .Handarbeiter Johannes Muschnlla am 2 d. M. eine i» Reihe und Glied inarschircndc Ablheilnng von Rekruten in der gröblichsten Meise. Durch einen Gedärme» erfolgte leine Festnahme und Beförderung nach der Polizeiwache. Aus letzterer angelaiigt. machte er sich der Beleidig ung der anweienden Polizcibeamteu schuldig. Unter Berücksichtig ung des Umstandes, daß M selbst Soldat gewesen ist. ivurde er wegen Beleidigung von Mitgliedern der bewaffneten Macht, Ver übung groben llnfugS und Beamtenbeleidigung zu 2 Wochen Gc- sängniß und 10 Tagen Haft vermtheilt. — Oesscntlichc Versteigerungen <n denKSnigl. AmtSg crichten. Donnerstag, den 21. Dezember. Dresden: Karl Wilöelm Schröter'S Baullelle in Leuben. 80V6M. Dresden : Marie Helene verchol. Müller geb. Kampiatb's WobnbauS mit Garten in Radebenl, 25,800 M. Dresden: Emil Neichardl'S Wvhnbans in Pieschen, Tornaner- straße 88, >28,006 M. Döblcn: Flcischcrnieislcr Robert Hugo Weibtlag's Sans in NicdcrhäSlich, 2L.866M. Lichtenstei» : Annn Milda verni. Knapp'ü HanSgnindslück daselbst, 4686 M. Meitze» . Handarbeiter Richaro Theodor Eisold's Wohnhaus in Jessen an der Dorssiratze, 8134,86 M. und Feld und Wiele, ebenda an der Straße nach Gröber», 880 Nt. Radebcrq: Julius Hermann Hanse'S Saus in Oltendon, 88V6M. Brand : FürckNegott Louiö 'Zösclmer's Haus und Wirse in Beethelsdors, 8100 M. Freitag, den 2. Dezember. Pirna: Baugcwerke Otto Jobannes Friedemann's Wohn gcbäude und Felo daselbst, 46,4M M. und Wcrkplatz mit Viv. Arbeils- aebäudcn. 18,000 M. Dresden : Ernst Richard Angerniann'üWobnhauS in Löbtau, Gaitenstrahc l, 68.000 M. Dresden : Karl Friedrich Wilhelm Ja cob und Julius Hermann Stroübach's zum Theil ausgclchachiete Baustelle in Löbtau, Ecke Franlenbera- und Roonstratze, 17,700 M. Werdau: Un mündigen Ferdinand Arno Kictzling's Vackcre-grundstitck in Trünzig, 6218 Ni. — Im Geschüslsbcreiche des Ministeriums des Kul! uS und Sssentlicden Unterrichts. Zn besetzen. Ostern 1006 : 1. «ine ständige Lehrcrstclle in Hartbau bei Chemnitz. Kollator: die obersteSchnl- ochördc. Der Ansangsgchalt beträgt löüO M. cinicklietzlich 18 "/» Wohn- uiigSeiNichädlgung und steigt durch regulativmähige ÄltrrSznlagcn mit deni 80. Lebensjahre bis zum Höchstgehalte von 2800 M. inll. WohnungSgeld ; 2. die dritte ständig« Lchrerstelle in Jatinsdors. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M. Gehalt und das acictzlichc Honorar für Erlbcilung des FarlbildiingSschulmiterrichtö, sowie freie Wohnung im Schulhause. Anberdeni werden der Fra» des Lehrers bei etwaiger Utber- nabme des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten 216 M. jährlich gemährt. Gesuche um diese beiden Stelle» sind unter Besinnung der erforderlichen Beilagen bis zum 6. Januar NtOO bei dem König!. Aezirksschulinspeltor Schulrath Richter in Ehcmnitz einzureichc» : — 1. die zweite pehr-cstelle an der achtklasstgcn Vollsschiilc zu Eibau-Oberdors. Koualar: das König!. Ministerium des Kultus und össenlliche» IlnienichtS. Einkomvicn : 1206 M. Grundgehalt, Isis ans Weiteres 2>6Nl. sür lieberstunden, sowie sreie Wobu ung; 2. die Schulstelle zu Neu-Eibau. Kollator: daS Königl. Ministeriuin des Kultus und öffentlichen NnlenichlS. Einkommen: >200 M. Grund- gebali, 24 Nt. sür kirchendicnstliche Verrichtungen, l»S aus Weiteres 396 M. kür Ueberstundcn, sowie freie Wohnung. Bewerbungen um diese Stellen sind unter Beisüguna ssimmtlicher Zeuguiffe bis zum 22. Dezember bei dem Königl. BcffrkLichuIinspeklor Bach in Löbau r. S. cinnireichcn; — die -weite ständige Lchrerstelle in Mc-nesgrün hei Nodewsich >. Vogtl. Kolla- >or: daS jiönigl. Ministerium des Kultus und össenttichcn Unterrichts. Einkommen : 1200 M. Gebali, autzcrdcni Amtswohnung nn »enerbanien Schnlhause und Gnrtcngcnntz. Gesuche mit allen erforderlichen Unterlagen sind bis zum 31. Dezember bei dem Königl. BezirkSschulinwekior in Aner bach i. V. cin-urcichen. TancSsttschichlc. Tentsches tlieicki. Ans Gehrde wird vom lsi.d. gemeldet: Nach dein Jcigdjlühstück fand die Jocid ihre Fortsetzung in einem Treiben auf Rothwild im Revier im Bccser Grund. Der K o i s er erlegte 10 Hirsche. Kurz nach 3 Uhr war die Jagd beendet: Sc. Majestät kehrte nach dem Schloß zurück, wo Tafel stnttsand.^ Nachher be sichtigte der Kaiser vom Fenster ans die im Schloßhose bei Magnesinmbelenchiung bereitete' Gesammtstrecke des heutigen zweiten Jagens, die 112 Stück Rothwild und 0 Stück Schwarz wild answies. Bald nach 0 Uhr tubr Sc. Maieslät unter leb haften Hochrufen des Puhlikinns nach Station Göhrde, n:n über Wittenberge nach Potsdam zmückzukehrcii. Der „Italic " wird ans Berlin gemeldet: Kaiser Wilhelm werde den geplanten Besuch in Italien in Begleitung des Kron prinzen nächstes Jahr ausiührcn und unter Umständen noch mit der Königin Viktoria an der Riviera Zusammentreffen. Tie Tarne des großen, für den Verkehr zwischen Hamburg und Amerika bestimmten Schnelldampfers „Deutschland", dessen Stapellauf am 3. Januar 1900 in Stettin in Gegenwart des Kaisers stattsindcn soll, wird ans Wunsch der Hamburg-Amerika- Liuie durch den Staatssekretär Grafen v. Bülvw vollzogen Tic zweite Badische Kammer Hot folgende Erklärung angenommen: l. Tie Kammer erklärt, daß sic mit der von der Regierung den badiichcn BundeLralhsbcvollmächl-gtcu ertheilten Instruktion, tnr die Geietzesvorlage über den Schutz des gewerb lichen ArbeitSvcrhältnisseS zu stimmen, nicht einverstanden ist. 2. Die Kammer ersucht die Regierung, daß. wenn eine neue Geietzesvorlage an de» Bundesrath gelangen sollte, in welcher eine direkte oder indirekte Beschränkung des Koalitionsrechts der Arbeiter enthalten ist, die Regierung den badiichcn Bundes- rathsbcvollmächtigten die Instruktion crthcilt, gegen eine solche Vorlage zu stimmen. lieber einen angeblichen neuen Handelsvertrag mit Amerita wird gemeldet, Staatssekretär Ha» habe mit dem deutschen Gesandten v. Hollcbcn in einer Vorbesprechung die wetenllichsten Punkte eines neuen Handelsvertrags vereinbart ein schließlich der Rücknahme der Flcijchciiifnhrbeschränkniigeil. Tie 'Aushebung der Jlcischemsuhrbeschränkiingen muß bis ans Weiteres als durchaus unglaiibhast erscheinen. I» einem der ersten Restaurants Berlins halte der berühmte Kapellmeister der dort eonccrtrrendrn Kapelle in der Nacht eben seine Prodnltioricn beendet, als der Oberkellner des Hotels an die Wirthstafel mit der Meldung kam. ein alleinsitzender innger Mann, elegant gekleidet, habe, nachdem er eine Zeche von 64 M. für Speisen, Wein und Scct gemacht hatte, ihn um ein Darlehen von 300 M. ersucht, für welches er heule (Sonntag) Vormittag 500M. zurückgcben wollte. Da hier offenbar der Versuch einer Zech prellerei vorlag. wurde der Oberkellner beauftragt, die Kriminal polizei herbeiznhotcn und inzwischen den zweifelhaften Gast zu ver trösten. Dos Lokal war lehr gut besucht und daS heitere Gespräch der Gäste schwirrte durch den Saal. Der miige Mann iaß an seinem Tische und leerte das letzte Glas des bestellten Sectes. Die Gäste schenkten ihm keinerlei Aufmerksamkeit und die Kellner hatten sich, — "—' — ''— diskret zr und der Er hatte sich eine Kugel durch die Schläfe gejaat. Die Aufregung unter den Gästen war namenlos. Mehrere Damen verfielen in Äelnkrämpfe. sodaß die im Lokal anwesenden und aus Anordnmw des ÄirtheS sofort herbeigeholten Aerzte fast mehr mit den Damen als mit dem Selbstmörder zu thun hatten, der iinwilche» stoch. Unterdessen waren Schutzmänner, ein Vertreter der Krliniiialvolstei und ein Pollzeiarzt erschienen. Die Persönlichkeit des Selbst- mörderi var vorläufig noch nicht festgestellt Italien. Bei dem Orte Travani (in Sizilien) ist es zu einem offenen Kampfe mit derMasfia gekommen. Die Gendar merie hat erfahren, daß die Maffia einen Arzt und einen Guts besitzer gleichzeitig zn eunorden gedachte. Die Mörder sielen in einen Hinterhalt: einer von ihnen wurde erschossen, ein zweiter schwer verletzt. Andere entkamen. England. Wie verlautet, ist die Stimmung in Lon don in den leitenden Kreisen die denkbar pessimistffchste. Man giebt zu, das; es sich um Sein und Nichtsein des britischen Koloiiial- rcichcS und damit der britischen Weltmacht handelt, und trotz der tönenden Versicherungen herrschen die trübste» Ansichten über die Möglichkeit, des 'Aufstandes tu Südafrika Herr zu werden, denn Englands viclgerühinte QilsSauellen glichen denen Chinas im japa irischen Kriege. Eine disziplinirte Armee lasse sich nicht aus dem Boden stampfen, wenn sie nicht vorhanden sei, che der Krieg be ginnt. Mit allein Gold der Welt könne man keine zivillsirten Heere mehr besiegen. Die politischen Folgen in England seien vorläufig nicht abzusehe». Möglich sei cs, daß schon die nächste Zeit Ueberraschungen brächte. In London fand, wie die einberuseiier Kabi netsrath Chamberlain nicht beiwohnte. Türkei. Der „Franks. Ztg." wird aus Konstantinopel gemel bei: Der Schwager des Sultans. Mahmud Pascha, seit 20 Jahren mit der Schwester des Sultans. Prinzessin Senil,a Sultana, verheirathet, wird mit seinen zwei Kindern seit vorgestern v ermi ß t. Mahmud gilt als liberaler Mann. Sein Palais am Bosporus ist teil heute von Palastvolizei umstellt. Tie Prinzessin Scniha weiß keinerlei Auskunft über de» Aufenthalt ihres Mannes zu geben. Sie fand nur einen Brief vor, in welchem er schrieb, er verlasse Konstantinopel aus immer, da die Verhältnisse ihm das Lebe» hier verleideten. Der Minister des Aeußeren erhielt heute vom Sultan Befehl, an sämmtlichc Gesandtschaften und Botschaften der Türkei im Ausland«? zn telegmphiren, sie sollten über den rblcib Mahmnds Nachforschungen anstellen. (Wiederholt.) Transvaal. Die Folgen der 'Niederlage Buller'S am Lugela lassen sich kaum abschen. Zunächst ist sein Zweck, Ladnsmith zu entsetzen, nicht eireicht worden und wenn er nicht mehr die Kraft hat. bald anf S Neue zum Angriff überzilgehen inid ihn glücklicher als gestern dnrchziisühreii, so dürfte das Schicksal der Division White besiegelt sein. In militärischer Beziehung hat jetzt die Lage Buller's in 'Natal große Aehnlichkcit erhalten mit der Lord Methuen'ü in, Westen. Bride Triippcnkörpcr schweben in der Luft, nur gestützt auf eine einzige lange Eisenbahnlinie, die überall verwundbar ist. Blätter melden, statt, deni der ein in aller Eile Kolonialministcr halben zur Hellen Flamme schüren müssen. Ob sich diese Gefahr durch nur allmählich verfügbare Verstärkungen meistern, ob sich der Fehler der Verzettelung der Sircitkräste auf drei Schauplätzen, der letzt so osieiiklindig in die Erscheinung tritt, durch neue Rüstungen wett machen lassen wird, ist nach dem Schlage, der gestern Sir und den Redners Bullcr getroffen, zweifelhaft geworden. 'Nichts mehr i nichts weniger steht beute m Frage, als die Aussicht, ob es Engländern überhaupt gelingen wird, diesen Feldzug bis zu einem sür sie günstigen und entscheidende» Wafsencrfolge durchzusühren. Es rst die Stimmung bitteren Ernstes und Hacker Noth. der jetzt das anfängliche stolze Siegesbcwußtscin. das von einem militärische» Spaziergang nach Pretoria träumte, gewichen ist, und die herben Worte, mit denen die „Moriiingposl" »ach der Niederlage Mcthuen's ihren Landsleuten in's Gewissen redete, kann sie heute nach dem Schlage am Tngcla mit doppelter Berechtigung wiedeiholen. Die Geschütze Buller's, mit denen er seinen total mißglückten, in eine entscheidende Niederlage verwandelten Angriff unterstützen wollte, sollen von dem vor Durban liegenden Kriegs schiffe „Derrible" nach der Front geschasst worden sein. Ihr Per lnst ist sür die Engländer um so erheblicher, als auch viel Muni tion, und zwar solche der berüchtigten LNdditgranatcn, in die Hände der Buren fiel. Wenn England nun forlfährt, Lyddil gegen die Buren zu verwenden, dürsten diese mit gleicher Münze dienen. Die englische Armee könnte dann an sich selbst die Wirkung ihies furchtbaren MordwcrkzeugeS erfahren. Vom K c iegss cha up l a tz liegen folgende Meldungen vor. die einem Theil der Leser bereits mitgetheilt werden konnten: Nack, einer Ziitammeiistclluna, welche die Blätter aus Grund der letztr» vom KriegSamt mitgetlicilen 'Verlustlisten gemacht haben, beträgt der englische G c s a m mtverl n st in dem Kampfe bei M agers sontein an Todtcn. Verwundeten und Gefangenen 963 Mann. — Ein Telegramm der „Times" ans Modder-River voin 15. Dezember lanlct: General Methucn erösinele Morgens das Gcschützseuer. welches die Buren erst erwiderten, als sich die Eng ländcr znrückzogcn. Tie Buren warfen weitere Vcrschanzungen ans und scheinen die Errichtung einer Art Gibraltar z» be absichtigen, welches die Bckhiilinie beherrscht. — Eine amtlich durch Tepeschenrcitcr überbrachte Mittheilung aus Modder-River besagt: Die Buren machten eine Menae Beute, darunter M Lccnchford - Gewekre, 2 Kisten Patrone», eine Menge gefüllter Pulverkapscln und Hunderte Bajonette. Die Engländer zogen sich thcilweise von Tweerivieren nach Balmont zurück. Die Verluste der Engländer sind sehr groß. Hansen von Leichen bc decken das Schlachtfeld. Wir verloren eine beträchtliche Anzahl Pferde. Die Schlacht war sür uns ein glänzender Sieg, hat die Begeistcnlng iinjerec Kampier noch erhöht und wird sie zu noch größeren Thatcii befähigen. — VorMafcling findet ein Angriff ans daS kleine britische Fort statt, welcher gut sortschreitet. Das Fort ist bereits schwer beschädigt. In Maseking war o»i 6. Dezember angeblich .,'AlleS wohl". Die Zahl der Buren betrage nur 2000 Mann unter General'Jiigmann: sie haben 4 Feldgeschütze und l Belagerungsgeschütz. Nachträgliche Berichte über den Kamps vor Storinberg lassen die eisten Meldungen noch als viel zu günstig für die Eng länder erscheine». So sollen jetzt eine große Anzahl der in breiter Kolonne und vollster Kopflosigkeit fliehenden Engländer gefallen sein. „Dciilti Mail" meldet: „Tie Leute sielen in dichten Schaaren." Der „'Argns"-Kapstadt meldet, die Verwirrung auf der Flucht sei so groß gewesen, daß die englische Artillerie auf die eigenen, noch in einer Bodenvertiefung befindlichen Leute geschossen zu wissen, ob sich dort der Feind befände oder nicht. Die „Times" sagen: Als die Truppen das erste Feuer erhielten, marschirten sic gerade gegen den nordwestlichen Theil der feindlichen Stellungen, während die südwestliche Position der Buren angegriffen werben sollte. Unsere Leute waren um diese Zeit bereits seit 4 Uhr am Sonnabend Morgen nnterwegs, hatten dabei unter einer glühen den Sonnenhitze ,n offenen Karren den Weg nach Mvlteno zurück gelegt, das bereits 2 Stunden zn spät erreicht wurde, so daß nur eine Stunde zum AuSruhcii während der Nacht übrig blieb und die Lcnlc den Nachtmarlch gen Storinberg selbst vollständig er müdet und hungrig antretcn mußten. Das Kapitel der unvorher gesehenen Zwischenfälle ist endlos. Das Unglück verfolgte die Kolonne vom ersten Augenblicke an." «uust nud Wissenschaft. s In der Königl. Hofoper geht heute Abend zum Besten des Unterstützungsfonds „für die Wittwen und Waisen der darstellenden Mitglieder der Königl. Hoktheater" die „Fledermaus" in Scene, wäbrenv das Königl. Hosschausptel Otto Emst s deutsche Komödie „Jugend von heute" zur Aufführung bringt, vie sich andauernd der außerordentlichen Gunst deö Theaterpuvlikums erfreuen darf. sJm Nesidenztheater geht henke Abend Drehers .Probekandidat' mitRudolfRittner vom „Deutschen Theater" zu Berlin o. G. in Scene, der die Nolle deS Benefeld in dem amüsanten Stücke giebt, s- Im Musenhaulc findet heule der dritte Klavierabend von Herrn Al »red Rcisenaucr statt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)