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Imiolime von 8ntündtaun,en bis nachmillaas a Utir Lonu- unr Keierlaas n>ir Manenlirabe a» dou II dis '/.l Uln Die i tr-alliaetdrund «eile -ca. s Sildeni uo Bia, An kündta-iiiaen aut der Prioaiteite Zeile 2SP'a: die rwainae Zelle aufTeri teile so Pta., als c»-uaeiai-t>t Zell- bv Pta In Stummer» »ach Saun und IN'iertaaen nvalitae <i!ru»i>ieil, so Pi« . aiii Brivatteite ao Pta Ltvaltiiic Zeile au» Teeiielle uiw al. lLmaeiaiidt so Pi« AuswärtlacSin! «räae »»r geaen Bora»sde»at>luna. Beteadläller lrmeu io Licrmr«e. Fernsprecher: Nr. U und Lvav. 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Tmiiirrsiag, >8. Z-iimar »'.»<>«. FattioreS — Präsident der Republik Frankreich. Das französische Volk hat durch seine Vertreter gesprochen: die aus sämtlichen Abgeordneten der Teputiertenkammer und den Mitgliedern des Senats bestehende N a>t i o n a l - V e r- sammln ng hat den Advokaten und Senalspräiidcnten Zalliöres gestern mit 449 Stimmen zum Präsidenten der Republik gewählt, während 371 Stimmen ans Doumer, den Präsidenten der Deputiertenkainmer. sielen. Dieses Resultat war zwar schon seit einigen- Tagen ziemlich sicher vorauszusehen, aber da in Halliöres kein wirklich hervorragender politischer Name im Vordergründe stand, hatte auch sein Gegenkandidat, Doumer, nicht unbedeutende Chancen für den Präsidentenstnhl. Mit slsalliöres hat der fort schrittliche Nepublikanismus über die nationalistisch-klerikale Reaktion, die in Doumer verkörpert ist, gesiegt. 78 Stimmen Mehrheit bedeuten ztvar keinen glänzenden Erso^g, aber immer hin — Falliöres ist jetzt Präsident der französischen Republik. Die Wahl des neuen Präsidenten ging diesmal nicht allein Frankreich und seine innere Politik an, sondern begegnete and) ün Ausland, besonders in Deutschland, einem weitgehenden Interesse: handelte es sich in gewissem Sinne doch auch um Ärieg oder Frieden, denn in Aig-eciras ist trotz aller Friedens beteuerungen noch immer genug Zündstoff angehäuft, der leicht zur Erplosion führen kann. Von diesem Gesichtspunkte aus ist die Wahl Falliäres mit Genugtuung zu begrüßen, denn mit ihm zieht ein Mann ins Elysee ein. der von ruhigem, besonne- n-eni Temperament ist und mit seinen 65 Jahren die Reife des Alters besitzt, die sich selbst nicht zu übereilten Entschlüssen Hin reißen läßt, wie sie auch auf andere mäßigend wirkt. Der neugewählte Präsident übt bis zum emdgültigen Antritt seines Amtes keinerlei Pflichten des Staatsoberhauptes ans uiw zieht erst am 18. Februar ins Elysöe, wo bis dahin Herr Loubct wohnen bleibt. Die Republik hat mit Falliöres also wieder einen Republikaner erwählt, denn auch Loubet >var Republikaner. Tie offene und maskierte Reaktion sah ihren schönen dkandidalen Doumer in der eigenen Maulwurssarbeit untergehen. Zein Zweifel kann darüber herrschen, daß die große Mehrheit der Franzosen das Verdikt in Versailles freudig willkommen heißt. Er'olqlen nicht die Präsidentenwahlen in geheimer Abstimmung, wären alle Volksvertreter so ehrlich, -auch ohne die Kontrolle der Oeffentlichkeit zu handeln, wie es ihre Wähler von ihnen erwarten, das erzielte Resultat hätte nicht einen Augenblick in Frag« stehen können. Der Triumph des bescheidenen Demo- traten, den seine Ehrlichkeit, seine Gutherzigkeit und sein Wissen ganz von selbst inmitten der Bürgerschait der Stadt, der Provinz und schließlich des Landes emporgehoben bis zu den höchsten Ehrenstellen, die Niederlage, in welcher Form sie sich auch präsentierte, seines Gegners, dieses „Iioiama ela tortuna", bereit zu jedem Handel dank einem wunderbar elastischen Gewissen, — zu diesem Ergebnis der Wahlkampagne -muß sich die Nevnblik gratulieren. Auch im Ausland wird man es, wie schon angedentet, gen» selben, daß ein ruhiger und doch keineswegs der Energie entbehrender Mann statt des Helden der turbulenten Parteien ans Ruder gelangte. Von der gesamten internationalen Presse bekundete nur die konservative englische für Paul Doumer, als der Telcassvschen Richtung Höherstehend. große Sympathien, und sie ging so weit, zu behaupten, der Beifall, mit dem man i» Deutschland die Kandidatur Falliöres ausgenommen, lwbe den Senalspräsidenten um alle Chancen gebracht. Das war ein Irrtum. Glücklicherweise ist der „verderbliche Einfluß" 'Deutschlands in der Republik nicht groß genug, haß sein Bcijall im selben Maße genügt, einen braven Politiker unmöglich zu »nachm, wie sein Protest einen gesährlichcn. Es ist dos fried liebende Drntlchlaiid, das den Amtsantritt eines klugen und be sonnenen Franzosen begrüßt, gerade in einer Zeit, die einem „zivilen Boulangcr" Gelegenheit geboten hätte, sich auSzuzcichnen. Man hat zu gute Erfahrungen mit dem patriarchalischen Charakter der Piäsidcnlschaft Emile Loubets gemacht, um nicht eine Fortsetzung des biederen bürgerlich-väterlichen Eouveräiientums im Elysöc zu wünschen. FalliöreS wird diesen txttriarchalischcn Eharakter der Präsidentschaft wenn möglich noch akzentuieren. Hinter Falliäres' offensichtlicher Gutmütigkeit ist dabei aber doch eine absolute Willensstärke zu finden. Zum achten Male batte ihn der Senat vor einigen Tagen zum Vor sitzenden gckvählt: im hohen Seniorcnhaus sind gewiß niemals ähnliche Radauorgien zu befürchten, wie mitunter in der De- putiertenkammer: aber Fallisres wußte die Debatten stets in jo musterlxfftcr Ordnung zu Hallen, daß die Herren Senatoren nicht anders als aus ihre eigene Wohlerzogenheit stolz sein konnten. Fm Elpsöe wird ein Mann offenen Auges dem Gang desRegierungsapparateS folgen: sei» lauleS Käuimando wird zwar "icht zu hören sein, aber man wird wissen, daß er auf dem Posten ist. To will eS auch sie Kvnslitntion, die den Präsidenten über die Parteien stellt, ohne ihm das Recht zu geben, legislativ mit Ausschluß der Parlamente Einjchneidend-s zu unternehmen. Falliäres ist ein geschätzter Mvokat, Lüdsranzose wie Loubet und seit 30 Jahren als Politiker bekannt. Er war ichon sieben mal Minister und einmal Muiisierpräsident: von Gesinnung ist er radikal, ohne jedoch zu den Miras der Partei zu gehören. Wie sranzösischen Blättern zu entnehmen ist. ist Fa!li-aes sowohl in Sprache wie im Auftreten und äußerer Erscheinung Loubei ziemlich ähnlich, und auch seine bürgerliche Stellung isi säst völlig identisch mit der Loubets. Seiner Gemahlin wird nach gerühmt, daß sie es »ersiehe, mit viel Gefchmact und großer Diskretion ihren Platz tu der offiziellen Weil einzunehmen. Das ist keine gleichgültige Sache, denn die Repräsentations- pslichten des Präsidenten der sranzösiichcn Republik sind erheblich gewachsen. Die Zeiten der früheren Einfachheit Und Etikettelosigkeit sind dahin. Eis» lachte man in Frank reich »über das Zeremoniell, -das sich der ehemalige Gerberei- bcsitzer Felix Faure durch seinen „Oberhosmeisier" Crozier hatte ausarbcitcn lassen, nachher schickte man sich drein und fand -es endlich vollkommen in der Ordnung. Das eiche Haus der Republik wird von Fa sichres gut -geführt werde», ohne Dünkel, mit Würde. Die Volksvertreter, die das Land im Frühjahr neu wählen wird, werden wissen, daß der Präsiden: der Republik, wenn er auch schon nicht mehr laut das Wort ergreifen wird, um sich in die Politik zu mischen, kurz vor der Natio nalversammlung in Versailles, aus dem Wahltag in 'Agon, sich für die Trennung von Kirche und Staat, zu deren Zustandekommen er durch feine feste Leitung im Senat nicht wenig beigeiragen, und für d-as radikale Znlunsisprogramm — Einkommensteuer und Arbeiterverchcherung — erklärt hat. Nach außen hin wird Fall ihres Loubets Werk sortsetzen; was an ihm liegt, wird er tnn, um die Beziehungen zu den fremden Staaten immer srenn-tffchafi. lichcr zu gestalten und den Handelsaustausch zu heben. Neueste TrahtmeldlMlicil vom 17. Januar. Deutscher Ncichstag. Berlin. sPriv.-Tel.s TaS Haus ist ausnahmsweise gut besetzt. Am Vunoesratstische ist dagegen nur Unterstaatsseieeia: Wermut!) vvm Reick,saun des Fnnern anwesend. Aus der Tagesordnung stehen die Diäten- A «träge. Der Entwurs beaniragt in Abänderung des Artikel 32 der Neichsveriassniia Gewährung von Anwcscnhcilsgcidern 120 Mark pro Tagj an d:e Abgeordneten ffir die Dauer ihrer Amne-enhcil bei den Reichs- tagS-Lihuiigcn. In --Abrechnung wllcn etwaige Tagegelder kommen, die ein --Abgeordneter als Mitglied einer tanderenj poli tischen Körperichait für dieselbe Zeit bezieht. Die Naiionai- Udcralen beaiuragen eine Resolution: die Regierungen zu c> iuckie», unverzüglich einen GeietzenUvur' wegen Ein'ührung von Anivcienhcitsgeldern und freier Eisenbahnsahrt für die Mit glieder dcS Reichstages vor,zulege». — Ada. >i irsch tZentr.j: Die parlamentarische Geschichte der Diäleiffrage sei cine Leidens- ge'chichtc, fRuie: -Lehr richtig!> Zu dem letzic» bezüglichen Ve- ichluß des Hauses erklärte der Reick-kanzler 'ckwn Anno 1903. der Vnndesrat habe sich noch nicht schlackig gemachi. Jetzt schrei be» mir M-0, und der Bundesrai habe sieb nock immer nicht ichlü-sig gemacht. Was würde man von einem Privatmann tagen, ver drei Jahre und länger ans Antwort warlcn lacke. Drei Jahre! Damals war der Reichskanzler noch Gr-n Vülow. in zwischen sei er längst Fürst geworden. Da sollte schon Las »obla>8c obliga ihn veraltlasten, auf eine Entscheidung des Bundesrats zu drängen. sLebhaffcr Beifall.l Namentlich den süddeutschen Mitgliedern des Hauses icc eS durch den Mangel an Diäten erschwert, hier so off anwesend zu sein, wie dies wünschenswert sei. Bedauerlicherweise sei der Reichskanzler nicht an seinem Platze zu sel>eii, ebensowcnia wie er vorgestern bei der Duell-Anlerpettation sich trab' sehen lassen. Voraester» l)at ver Herr Reichskanzler aber eine Erklärung durch de» Herrn KricgSimnister ergehen lassen. Sollte er heute wieder eine Er- klärung durch einen Stellvertreter ab-nben lasten, w kann ich nur hoffen, daß die Erklärung so aus ällt, daß durch sie ,n>edcr gut gemacht wird, was durch die vorgestrige Erklärung gesündigt worden ist. lLebbaffer Bestall.> — Abg, V a i i e r in a n n lnasi.l erklärt, seine Freunde würden «ich» nur sür ihre eigene Reso lution, sondern auch sür den Gesetzentwurf des ZEimiiw stimmen. Redner weist dann aiff die durch den Diätenmanacl mitvcrichuldete Ausdehnung der Verhandlungen des R ichstaaes bin, durch welche mehr und mehr auch das Interesse an den Verhandlungen im Lande abgestumpft werde-. Daß durch die Gewährung von Diäten die Kaffe der Sozialdemokraten er leichtert werde, sei richtig. DaS könne aber nicht ins Gewicht fallen. Im Gegenteil,pickst mit Unrecht »ibe schon früher ein mal der Abgeordnete Storz gesagt: Gerade durch die Gewäh rung der Diäten würde» die sozialdemokratischen Abgeordneten von ihrer Partei unabhängiger »erden. Redner verurteilt schließlich noch die „Knauserei", die in bezug aus Gewährung von kreier E > s e n b a h n s o h r t an den Mitgliedern des Hauses geübt werde. Audi hierin müsse Nemedur geschaffen werden. Endlich weist Redner noch bin aus die vielen wichtigen Vorlagen — Flotte, Finanzreiorm, Steuervorlagen —. deren Er ledigung unter dem durch den Tiäteiimongcl mit ver schuldeten schwachen Bestich des Haistes leide. l'Bcffall i — Abg. Lenzmann (freist Volksp.i: Kein einziger Mann im ganzen Reiche glaubt, es wagen z» dürfen, sich in der Diäten- frage dem ausgesprochenen Willen des ganze» Landes entgegen- instkllen. In dieser Frage sollte» Reichstag und Bundesmt zu- kan»»«,,stehe». Gerade in der hentigen Zeit und ini Hinblick ans das Ausland sei Eiiimiitigkclt zwischen Volksvertretung und ver bündete» Regierungen mehr wert, als die Rede eines einzelnen Mannes, die bald denienliert, vnld anders ansgeiegt werde. Red ner vetbreilet sich da»» noch über den Widerstand, der in Preußen einer Wahlgesetzresmni entgegengesetzt werde. Was tolle das Ausland darüber denken, wenn e« sehe, wie im Gegensatz dnz» im Süden ein bayrischer Königssohn crlläre, daß das allgemeine gleiche, direkte »nd geheime Wahlrecht daS einzige sei, daS den Willen des Volkes richffg zum Ausdruck bringe, Plan sollte sich Hilten, durch einen solche» Widerstand gegen Reformen beim Votte den Stofs zur llnznfric'denhelt zu vermehren. — Abg. v Stand» -lous.) erklärt, der Standpnnkt seiner Freunde sei derselbe w>-- früher. Ei» Teil seiner Freunde 'ei s»r Aenderung des Artikels 32 Verfassung. Alle aber stimmten darin überein, das; dinch - der e>ne gleichzeitige Abaiider»iig der (--seichästsordnniig eine Gewähr sw AbHirznug der Verhandlungen des Reichstages gegeben werden müste — Abg. S i» g c r (Svzck tritt sür den Eniwurs des Zentrums ein und hchanplct. das; in einem wirklich konstitutionellen Lande eine Regierung unmöglich sein wurde, die sich dergestalt cinmistigei Forderungen der Vottsvettietung widersetze, und widerspricht u. a. der vom Abg. Kirlch aiigedenlelen Auffassung, als könne die vor gestrige „Sünde des Reichskanzlers" in der Duellsrage durch ein Entgegenkommen in der Diatensrage wieder gut gemacht werden. — Abg. K i r> ch erklärt, das auch gar nicht geniemt z» haben. — Abg, Lieber »i a n n v. S o n nenber g lWirtsch, Bern will die endliche Bewilligung von Diäten nicht von der von den Konservaiioen gefordercken und an sich wünschenswerte» Abände rung der Geschäsisoidnimg abhängig machen, — Abg Schräder islkis, Ver l: Tie vorgestrige Eiklärnng des Reichskanzlers sei durch keine andere Eitt-iuma wieder gut zu machen. Sehr rich tig > Wenn der oberste Beamte des Reiches au-sspricht, daß unter Umstände» ei» Offizier deni bestehenden Gesetz zuwiderhandeln müsse, so ist das eine Erklärung von höchster, durch nichts abzu- ichirächender Bedeutung. (Sehr richtig.> Von einer Abänderung der Geschäftsordnung dürfte die Zalstung von Diäte» keinesfalls abhängig gemacht werde». Tie Geschäftsordnung gebe sich der Reichstag selbst. I» sedein anderen Lande würde eine Regierung, die sich so bebanlich einem säst einmüligcir Beschlüsse der Volks vertretung widecsebe, einfach verschwinden. — Abg. v. Diede rn a n n -Rcichsp.»: Einzelne von uns sind nach wie vor Gegner der Diäten, aber die Mehrzahl von uns tritt dasür ein. Wir sind setzt dafür, weil wir tehen, daß in anderer Weise der chronischen Peschluswnfälsigkeit lei» Ende zu machen ist. Redner erklärt sich 'odann gegen den Zentrums. Ge>etzenlwuis und für die nationalliberale Resolution, ivcii auch die Geschäftsordnung des Hauses geändert werden müsse. — Ab^. M silier- Meiningen ffreis, Vvltsp.) äußert sich im Geiste Schräders und meint, wir sind zu gute Kerle, das; wir uns eine solche Behandlung gefallen lasten. (Große Hellc-itclt,) Zn ko wichtigen Fragen sollte der Reichstag einfach die Verhandlung aiiSsetzcn, bis der Reichskanzler im Saale er scheine. In gewiffe» K,eisen habe man anscheinend gar kein Ver- ftanfuiS sür die Opfer, die ein Abgeordneter, zumal ei» süd deutscher, dinch eine längere Anwesenheit in Berlin bringen müsse Eine Revision der Geschäftsordnung sei in manchen Punllcn erwünscht: es niiisie aber icdcr Schein veunieden werden,, als bezahlten wir Diäten mit Kompensationen, lleberdies dürfe' die Revision der Geschäftsordnung teinessälls auf eine Schmälerung der Rechte der Minrriläk hinanstanscn, lieber sehr viele Erschei nungen der Ni-uzrst tei man im Süden tief vc>stimmt. so über gewisse nnvoisichiige Pemeikungen. die sowohl ini Innern wie im AnSlandc unliebsam berühren, ebenso über die--Art der peisönlichen Behandlung der Volksvertreter. Tieiben Sie popiilärcrcPolitik, sonst können Sie im Süden der Mainlnsie leine moralischen Eroberungen machen. Auch der Renbskaiizler sollte sich doch sagen, so geht es ciwaeh nickst weiter. Sejsall.) — Abg. Werner lAnlis.) tritt lebhaft für Diäten ein. Man sollte einfach einmal de» Bundes rntSmitgliedein die Gehälter verweigern. (Große Heiterkeit.) - Abg. Blu ment bat iell Vrlksv.) erklärt sich cbensalls für Diäten, mit denen im eisaßffotiwingiichen LnndeSausschuß aute Ersahrnngen gemacht seien. Dieser lei immer vollzählig. Man habe Mittel vorgeschlagcn, um den Bnndcsrai zur Gewährung der Diäten zu zwingen. Wenden Sie sieb an mich, ich mache mit «Große Heiterkeit. Bestall.) — Darauf wird die Resolution der Nationalliberalen gegen einzelne Stimme,> der Rechten an ge n o in m e n. Das Hans tritt »nn in die zweite Beratung des vom Zentrum beantragten Geletzeillwmss ein. — Hierzu beantragt Abg. v. Ttrombeck. daß die näheren AussühiungSbesliinmun gen dem Präsidenten des Hauses überlasse» bleibe» sollen. Tiefe: Antrag wird an genommen »nd damit der ganze Gescheut wmf gegen die Stimme» der Rechten. — Schluß A-5 Uhr. -- Moigen I Nur: Erste Lesung der Kameruir-Eisenbahnvorlage. Milriärpensivns gesc tze. Berlin. (Priv.-Tcl > Der S i c » e r l o n> m i s s i o n des Rciebsrags ijr als erste Drucksache die Schätzung des Zoll- crtrags zugegangcn, deren Begründung 7 Drucks-citen um'aßl Danach ist eine zuverlächge Berechnung Der zu erwartenden Zollcninähmen nicht durchführbar. Mit diesem Vorbehalt Nnrd angenommen, daß der Anteil der Rcichskasie ans der Steige rum. der Zvllcinnahmen narb dem Inkrafttreten des neuen Zoll lariss sich au; etwa 20 bis 30 Millionen Mark belaufen durste Die an anderer Stelle bewn-dcrs in An'chlag gebrachten Mehr- erlräac der nr den Stcucrvorlagc-n beanlvaglen Zollerhöbung sür Bier sowie tür Tabak und Tabaksabrikatc sind in die' Summe nicht mit einbegriffen. Zur Marokko-Konscrcnz. Berlin. lPria-Tcl.l Aus Algeciras wird gemeldet: Die erste Sitzung huiicrließ bei alle» einen a n g e n c h m e n Eindruck, da Spa-neu. Deutschland und Frankreich über einstiinmleii Mohammed cl Tores zagte beim Nachhaufegohen zum Herzog von A-mvoovar: ^Ick, danke ollen für die Änei ieniiiliig der Rechte meines verrn und der Integrität des Reiches gleich in der erste» Sitzung." Die folgenden Sitzungen beginnen um 10 fthr morgens. Die Presse erhielt eine rein mirrende offiziöse Note. Paris. Nach der Rede des Herzogs v. Mnovovar »m der Konferenz van Algeciras sagte Revorl, dem „Matin" zu folge: „Ich schließe mich den Emlpsindnngcn, die der Herzoa oon-Mmodovar ,v beredt ouSgedrückt hat. an und schlage vor. daß die Konserenz der von ihm so höflich ausgelprochencn Idee beiststnme »nd^nr Basis der geplanten Reformen das dreifache Prinzip, der Souveränität des Sultans, der Integrität der marvkkanstchen Reiches und der offenen Tür in kommerzieller Beziehung, wähle, Dicien Prinzipien schließen sich dieienigen an, die in ökonomischer Hinsicht im Programm verzeichnet stehen, daS sind Submissionen bei allen öffentlichen Arbeite« und keine Fortgabe öffentlicher Verwallnngszweig« zu gnnlska