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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19140403012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1914040301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1914040301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-03
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.04.1914
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unentgeltlich zur Verfügung stellen wollen. SS gibt weder eine kleine noch eine große Schulreform, sondern stir die nächste Zeit nur eine Reform deS Lehrplans. Wo» die Jugendpflege und daS Verbot der Konfir- mandensetern onlongt. so irrt Herr Nitzsche, wenn er glaubt, es sei auf eine Gencralverordnnng der obersten Schulbehörde zurückzuführeu. Tie Bezirksschulinspektiviien haben diese Verordnungen erlasse» und e» ist dagegen »ich, daS geringste einzuwcnde». «Unruhe ItnkS.i Sie als Ver treter der Arbeiterbeivcgling bezeichnen sich als die An gegriffenen. Sie sind aber die Angreifer. Schule und Kirche sind dicienigcn, die im Nahmen des Wesekes daraus haften, das, die Aufgaben von Schule und Kirche nicht irgendwie untergraben werden. Sie suche» eine proleta rische Jugenderziehung herbciznstihren. Die Schul behörden habe» die »»bedingte Pflicht, alles zu tu», was geeignet ist, dem entgegen zu wirke». iVeisalt rechts, Widerspruch lintS.s Wenn wir »ns acht Jahre bemüht haben, unsere Engend sittlich-religiös und vaterländisch zu erziehe», dann kommen Sic am Abend des Konsirmations- tageS und halte» den Kindern vor, die Kirche sei eine staatlich subventionierte Verdnmmungsanstalt. Die Schul behörden tun recht, daS zu verhindern. Und ich glaube, ihr Vorgehen wird die Anerkennung aller bürgerliche» Par teien finden. lBcifall.i Nichts fördert mehr die Erziehung, als eine innige Verbind!,na zwischen Elternhaus und Schule. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, das, das.s was die Kinder in der Schule in vaterländischer und sittlich- religiöser Beziehung gelernt haben, als etwas hingestellt wird, was sie ohne weiteres auf die Strafte wersen könnten. Die «nach links) sind eö, die sich zwischen das Elternhaus und die Schule stellen. (Zurufe linkS: Unverbesserliche Reaktion.) Dann hat der Abgeordnete Nitzsche ein Urteil des O b e r I a » d e s g e r ! ch t s zum Gegenstand seiner Kritik gemacht. Namens der StaatSrcgicrung mnft ich gegen eine solche Herabsetzung unseres obersten Landgerichts aus das energischste protestieren. Unser Nichtertum ist frei von Beeinflussung von irgendwelcher Seite und auch die Richter unseres QberlandesgcrichtS geben ihre Urteile nicht anders als nach ihrem Gewissen ab. Weiter ist von den Herren von der äußersten Linken in sehr absprechenücr Weise über die Jugendbewegung gesprochen worden. Sic (zu den Sozialdemokraten gewendet) haben die wenigste Ursache, uns Vorwürfe zu machen, denn Sie beanspruchen ja die ge samte Engend für sich, und Ihre Turnvereine »sw. sind nichts weiter als Pslegstättcn der sozialdemokratischen Ge- sinnung, Sie erziehen die Jugend in ganz einseitiger Weise und schüren den Klassenhaft. DaS Große unserer vater ländischen Turn-, Gesangvereine usw. ist dagegen, daft sie die sozialen Wegensätze überbrücken, und wenn Sie gesehen hätten, wie beim Deutschen Turnfest in Leipzig die 86 066 Turner, die sich aus allen Schichten des Volkes zusammen, setzten, freudig ihrem Fürsten gehuldigt haben, nnd wie im vorigen Jahre beim vierzigjährigen Jubiläum deS Sächsi schen Militärvereinsbundes die 36 Mb ehemaligen Soldaten unserem Könige zugejubelt haben, so würden Sie die Be obachtung habe» machen können, wie in diesen Vereinen die sozialen wcgensätze überbrückt werden, wie arm und reich Schulter an Schulter zusnmmcnstehcn. DaS Kultusmini sterium wird es nach wie vor als seine vornehmste Aufgabe ansehen, darüber zu wachen, daft unsere Volksschule den Kindern die unverrückbaren wrundlagen einer sittlich-reli giösen und vaterländischen Gesinnung mit ans ihren Lebens weg gibt. (Beifall.) Abg. Dr. Distel (Fortschr. Bp.): Nach einer Regierungs- ausknnst wird erwogen, das vormalige g-rie-rich- städtcr Seminar für die TurnlchrcrbildnngSanstalt zu verwenden. ES soll aber auch noch das Schulmuseum des Sächsischen Lchrcrvercins und das Heimatkundliche Museum de» Dresdner LchrervcreinS zusammen mit dem in der Ent stehung begriffenem Semincirmuseum dort untcrgebracht werden. Ich habe Bedenken gegen diese Verlegung der TurnlchrcrbildungSanstalt. Es ist heute wieder von der kleinen Schulreform gesprochen morden. Dg sind leider Kräfte in Wirksamkeit, die namentlich ans dem Ge- bietc des Turnens und Zeichnens jeden Fortschritt hintan- zuhalten bestrebt sind. Auch auf anderen wcbieten sind recht unerfreuliche Erscheinungen zu beobachten: besonders der Evangelische Schulverein hat sich neuerdings sogar zum Denunzianten entwickelt, indem er die Eltern ausfvrdert, ihm Mitteilung z» machen, wenn sie mit dem Religions unterricht, der ihren Kindern zuteil wird, nicht zufrieden sind. Also eine zweite Aufsichtsbehörde. Nach weiteren Aus führungen, die sich mit der Jugendbewegung, mit der Chem nitzer Lelirervcrsammlnng, dein „Wandervogel" und den Pfadfindern usw. beschästiatcn, verteidigt der Redner den Standpunkt seiner Partei gegenüber den Schnlbei- Hilfen. Abg. Grenze! lkons.) weist die Angriffe des Vorredners und anderer Redner gegen die Konservative» wegen ihrer Haltung in der Frage der Schulreform und beim Scheitern des VolkSschiilgcsetzeö zurück. Abg. Nitzschkc-Lcutzsch tnatl.) vertritt den national- liberalen Standpunkt gegenüber dem der Konservativen In der Frage der VolkSschiilrcform »nd geht nochmals auf ver schiedene in der Debatte bereits behandelte Wünsche nnd Angelegenheiten ein. In der Ersten Kammer ist neu lich eine Z e n t r ii m S r c d e gehalten morden, wie wir sic selbst von den bekanntesten Kaoläncn nicht gehört haben. Bedauerlich ist, daft diese Ausführungen unwidersprochen geblieben sind. Es wird uns nun klar, welchem Einflüsse wir es zu verdanken haben, wenn alle unsere Warnrufe bisher ohne Widerhall geblieben sind. Wann bckvmmen wir vom Kultusminister endlich einmal eine Antwort ans die Frage, wie cS mit den drei katholischen Geist- lichcn sicht, die trotz des von ihnen geleisteten Moder- nist ciiet des noch am Bautzner Lehrerseminar geschicht lichen Unterricht erteilen? Abg. UHUg (Svz.) begründet die Mindcrhcitögnträge bezüglich der S ch n l b e t h i l se n. Der Redner polemi siert dann gegen den Abgeordneten Hettner und verteidigt die Jugendbewegung von seinem Stgndvunktc ans. Kultusminister Dr. Beck: Der Abgeordnete Uhlig Hai gesagt, so taktlos wäre niemand, die Aussprüche, die ich a»ö dem Munde seiner Fraktionsgcnosscn bet einer Konfir- mandcnscicr anführcn konnte, vor Jugendlichen zu halten. Wir sind gcwvlmt, das, was mir vor Erwachsenen sage», auch vor Jugendlichen anSznsprrchc». Abg. Dr. Dictcl bat gefragt, ob eine Besprechung der Kultusminister statt- gciunden habe. ES hat eine solche Besprechung slattgcsun- den, aber cs waren nicht Kultusminister, sondern Vertreter der Kultusminister, vieler grosser Staaten, die z» einem Austausch der Meinungen über viele Schnlsragc» zn- sammengesommen waren. Ich hoffe, daft noch mehr solche Besprechungen stattfinden werden »nd auch ferner zum Segen deS VoikSschulwrsens für ganz Deutschland gereichen werden. Was die drei katholischen geist lichen Lehrer In Bautzen anlnngt, so ist die Unterrichtsverwaltung gegenüber ileberraschnn- gen gesichert. Die betreffenden Geistlichen, die den Mvdernisteneid geleistet haben, haben zunächst die püda- aogtschc Prüfung abgelegt. Sic haben nach einem vvr- geschricbene» Lehrplan sämtliche Unterrichtsgegenstände zu behandeln, es wird eine sorgsame Anssicht geführt, Kom missar der Prüfungen ist ein Vortragender Rat im Kultus ministerium. Trotz dieser Aussicht ist nichts beobachtet wor den. was »nr entfernt den seitens des Staates erlassenen Bestimmungen widerspricht. Die Staatsrcgierniig würde nicht zögern, andernsalts unverzüglich cillziiichreitcn. Was die Behandlung der k o n s c s i i o n e l l e n F rage n in der Ersten Kammer aiilang», s» verzichte ich, wie in der Ersten Kammer, so auch liier, ans die Angelegenheit znrüekzn- kommen. I»> Interesse deS »ns allen am Herze» liegenden koiisessiviicllen Frieden» müssen mir unbedingt an dem Ge setze von 1876 scstbaltc». Sie können überzeugt sein, daft die Regierung stet» daran fesihalten wird, daft die den Ko» sessione» gezogene» Grenzen in keiner Weile verrückt werden. Abg. Dr. Böhme ikons.i bittet die Regierung, da» mög lichste z» tun, »in eine» Ausgleich der Differenzen zwischen de» Bvilakadcinikern und de» Semiiiarakademikern herbetzusühren. Dem Abg. Tr. Dietei gegenüber verteidigt der Redner den Evangelischen Schulverein. Hieraus polemi siert er gegen den Abg. Nttzjchle wegen dessen partei politischen Aiiösühruiigcil und spricht sich dann ichars gegen die Jugendbewegung der Arbeiterschaft au». Da die Abgeordneten Dr. Zöpbcl, Biener, Güutber. Dr. Hähnel, Barth, Gleisberg, Dr. Kaiser, Brodaus, Willig. Tr. Spiest und Nitzsche-Dresden auf das Wort verzichten, ist die Debatte geschlossen. Die Anträge der Deputation bcz. der Mehrheit werden angenommen, nachdem die Anträge der Minderheit mit 38 gegen Ai Stimmen abgelehnt ivordcn sind. Lchlust der Sitzung nach ^9 tthr. — N äch steSt tz u n g heute vormittag 1-16 Uhr. — Tagesordnung der Zmeiteu Kammer siir die 73. öffentliche Sitzung heute, Freitag, vormittags E-U> Uhr: Lchiiißbciatuiig über die Petitionen der Maschinenfabrik Rocisiroh n. Schneider in Heidenau um Rückzahlung von Strafgeldern i» Höhe von M-MU M. aus der Staatskasse, und deS Buchhalters Bruno Zeller in Dresden »in Erlas, von cherichlskosle». Sertliches und Sächsisches. Gtadtvrrordnrten»Gitznng. In der gestrige» l I. össentlichen Sitzung der Stadt vcrordiieten wurde ein Schreiben des Rates verlesen, ln dem er mitteilt, daft er der Abänderung des Bebauungs planes für die Stadt Dresden, Abteilung Dresden-Loschivitz «Ausschließung und Bebauung de» Geländes des Schlosses A l b r e ch t s b c r g) widersprochen habe. Das Schreiben wurde auf Antrag der St.-V, N n rasch an den Rcchtsansschuft verwiesen. Nach Eintritt ui die Tagesordnung genehmigte das Kollegium einige H a u s h a l l p v s i t i o n e » , Wasser werke, Ratskellern, Steuern nnd Abgaben. Der Referent St.-V. Nn rasch legte aus» entschiedenste Verwahrung gegen einen schriftlichen Vor wurf und Tadel des Rates ein, daft der Finanzausschuß den Haushaltplan nicht schnell genug verabschiede. iSehr richtig.) Der Ausschuß habe eifrig gearbeitet; man müsse bedenken, das, die Ausschnftmitgliedcr nur die Abendstunden eines einzigen Tages in der Woche benützen könnten, während den städtischen Beamten der ganze Tag zur Beifügung stehe. Ein solches Mahnschreiben des RateS sei ihm in seiner ganzen 12 jährigen Tätigkeit als Finanzausschuft- vvrsitzcnder noch nicht vorgekommen. Er schlage nciincns des Ausschusses vor, für 1911 wiederum 7 6 Prozent der S t a a t s c i ii k o m in c N st c u e r als Gemcindeeinkommcn- steuer zu erheben, Stadtverordneter Schöne wandte sich gegen die Abgaben des Gewerbebetriebs im U mH erfahren und beantragte, diese Steuer fallen zu lassen. Biirgcrmcisler Kretzschmar sprach seine Freude darüber ans, daft cö der fleißigen Tätig keit des Finanzausschusses gelungen sei, den Haushaltplan zwei Monate früher als sonst zu verabschieden. Es habe ihm ferngelegen, den FinanzanSschuft zu kränken. Dem Antrag Schöne bitte er jetzt nicht näher treten zu wollen: im Laufe des Jahres werde sich sowieso „och Gelegenheit bieten, sich mit der Steuer des Gewerbebetriebs im llmhcrfahren zu be schäftigen, da diese Steuer mit den Bestimmungen der Rcichsgeiverbcordnung in Einklang gebracht werden müsse. St.-H. Nötzschke und St.-V. Ncuschild wandten sich scharf gegen den Antrag Schöne. Die ansgefahreneii Waren seien zumeist halb verdorben und litte» unter dem Staub der Straften. St.-V. Grützncr trat einem Wunsche des Referenten, der Verwaltirngsansschuft möchte sparsamer sein, entgegen: dieser jede? Jahr wiederholte Wunsch sei überflüssig. Dt.°V. Kühn verurteilte die Lust barleitsstener und behauptete, die iimhergefahrenc» Waren seien einwandfrei. Referent Nn rasch trat dein Stadtverordneten Schöne entgegen, der gesagt hatte, die nmhcrziehenden Händler seien die Acrmsten der Arme». Wer mit gefüllten Wagen und eigenen Pferden durch die Straften ziehe, der sei nicht arm: die kleinen Prodnktcn- händler, die ihre Waren in Handtaschen in die Häuser trügen, feien sicher viel ärmer. Ter Antrag Schöne wurde mit allen gegen die Stimmen Ser Sozialdemokraten abgelehnt, die Position angciivmmcn. Zur Entwicklung des städtischen Giroverkehrs drückte der Referent St.-V. U n r n s ch seine Freude über die wirtschaftlich erfreulichen Folge» des Giroverkehrs ans: daS Kollegium nahm Kenntnis davon und ersuchte den Rat, den Stadtverordneten auch fernerhin die Rechenschafts berichte alljährlich mitzntcilen. — Schließlich bewilligte man 2566 Mk. zur Herstellung gärtnerischer Anlagen aus dem Rathaus- Plgtz e. Schluß -er Sitzung 8 Uhr. Eine geheime Sitzung schloß sich an. — Rach Bijährigcr Tätigkeit bei der städtische» Garien- vcrivallnng trat am 1. April der Obcrgärtner Gustav Crentz in den ivoblvcrdicnicn Ruhestand. Er wurde ans diesem Anlaß im Beisein von Vertretern der Vegintcnschaft durch den Vorstand der Garteiiverwaltnng. Herrn Stadtrai .Hosral Kcimmsctzer, unter anerkennenden Worten verab schiedet. Die Beamten überreichten ihm ein Ehreiigeschenk. — Treue Mieter. Am l. April waren 35 Iabre ver flossen, seitdem Fra» Helene vcrw. Fcchncr in ein »nd derselben Wohnung im Hanse W a t c r l o o st r a st e 5, Dres den-Strehlen, wohnt. — 36 Iabre Hai Frau Berlin, Hoff man» ihre Wohnung in dem Grundstück Fcrdinandstrafte 5 in ne. - Sein istjähriges Jubiläum als Hausmeister feierte vorgestern Herr Alwin D r c ft l e r, Königstraftc 11. - Der Evangelische Landcöprcstverband stir daS König reich Sachsen veranstaltet vom 26. April bis I. Mai d. I. in Dresden einen I n st r » k t i o » s k n r s » s für die Ge schäftsführer der kirchlichen Preftansschüssc Sachsens. — Der verfilmte Jules Berne. Nun hat sich die Flimnicrkiinst auch an das schmierigste Problem hcran- gcmacht, an die Verfilmung des große» technischen und geo graphischen Phantasten InleS Verne. Der bclannie fran zösische Romancier, der die Gewisscnhastigkett eines Gelehr ten zn der üppigen Fabulierlnst eines Dichters gesellt, und dessen Gedanle» über fünf Erdteile spazieren gehen, erfor derte von de» Künstlern der lebenden Photographie daS Un möglichste, ei» Dahinhuschen über alle Weit, ein Festhalten non anftelgemvünlichen Naturkatastrophe», von fast un glaubwürdigen menschlichen Leistungen. Aber mn» ist da vor nicht zniückgeschrecki. Der Weltreise-Roman „Die Kinder deS Kapitän Graul" ist nach zweijährigen Arbeiten in Europa. Australien, Südamerika »nd Afrika nunmehr scrtiggestcllt und S a r , a i a n i führt gegenwärtig Verhandlungen, »in das Ltandartwcrk moderner Ktno- knnsi für Dresden z» sichern. — Unfälle. Während der Ausübung seines Berufs stürzte am Donnerstag uorintttag ans der Reickcr Strafte Nr. 36 der Baiiklcmoner Kurt Röntzschkc vom Dache und erlitt n. a. eine Ritckgralverletzniig, die seine Unterbringung im Iohaniistädtcr Krankenhanse erforderlich machte. -- Der Straßenkehrer Bruno Scherzog stürzte am Donnerstag vormittag ans der Saalliansener Strafte i» Vorstadt Nauß litz vom Rade »nd erlitt derartige Verletzungen am Kopse, daß er mittels Krankenantomobils nach seiner Wohnung ge bracht werde» »inftte. — Beim Anfspringcn aus einen Liraftenbahittvagen glitt die ln de» zwanziger Jahren stehende Konirollenriii Schlcnzlg ans dem Postvlatz ans, wurde etwa 56 Meter well geschleift und besonders am Kopse und ii» Gesicht stark verletzt. - Beim Ueberschreiien der Fahrbahn lies ans der Annenstraßc der Tischler Flaute in einen Strasicnüahnwagen hinein, wobei er sich inchrsach verletzte. Er wurde znnächsl »ach der Verbandsttttion und dann in seine in Leubnitz gelegene Wohnung gebracht. Ans dem Postplatze blieb am Donnerstag vormittag die 76 Jahre alte verwitwete Auswärterni Göhier mit dem Ab sätze in einer S t r a ft e n b a l> n I ch i c n e hängen, kam zu Fall »nd verletzte sich erheblich am Kopse. Sie wurde nach der Vcrbandsicttio» und später durch eine» Wohlsahris- oolizcibcauiic» in einer Droschke nach ihrer Wohnung ge bracht. - Der Arbeiter Ehrlich geriet ans der Wettiner Strafte beim Ueberschreiien der Gleise zivl scheu zwei S t r a ft e n b a h n z ü g e und wurde am rechten F-uft derart ge„ uetscht, daß er nach dem Fricdrichstadier Kranken haus gebracht werden mußte. — Ei» bedauerlicher Unfall im Eireus Larrasaui er- eignete sich in der gestrigen Abendvorstellung am Ende der ersten Nummer, des sogenannten „Potpourris in den Lüsten". Die Künstler halten ihre schwierigen Hebungen mit Erfolg beendet und sich eben in das Fangnetz gestürzt. Um von da ans ans den Erdboden zu gelangen, schwang sich der eine Künstler über den Netzrand »nd ergriff dns zum Boden führende Gleiiscil. Das Seil aber riß nnd der Be dauernswerte stürzte ans einer Höhe von etwa vier Pietern ans den Manegerand. Anscheinend hatte er schwere Quetschungen an der linken Brust nnd am Halse erlitten. Er mußte in das Iohannstäöter Krankenhaus gebracht werden. Im übrigen nahm die Vorstellung einen glatten Verlauf. — Explosion. In dem Kabclkanal an der Ecke der Viktoria- und Bankstraftc sind gegenwärtig Arbeiter des Tclegraphcnamtcs beschäftigt. Als gestern ein Arbeiter die Lötlampe anzündete, erfolgte eine heftige Explosion, durch die die Telcgraphenarbcitcr Weise und Mieisch erhebliche Brandwunden an den Händen und in, Gesicht erlitten. Beide Verunglückte erhielten in der Sanitäiswache ans der Wallstrafte die erste Hilfe. Die Verletzungen sind nber glücklicherweise nicht lcbensgcsährtich. Tic Ursache der Ex plosion ist wahrscheinlich daraus znrückzusühre», daft bei Auffüllung der Lötlampe Benzin verschüttet worden ist. — Tot ausgesundcn wurde in seiner Wohnung ans der Annenstraftc 31 der 66 Jahre alte Klempner B a ch m a n n. Der Greis war infolge Alters- und Herzschwäche verstorben. — In die Elbe siel am Mittwoch nachmittag das 7 Jahre alte Mädchen Erna Schuppe »nd wäre ertrunken, wenn nicht rasch Leute an -er Cottaer Landungsbriicke hinzu- gekommcn und das Kind gerettet hätten. Es wurde seinen in der Rabenaner Strafte wohnhaften Eltern überbracht. — Rekognosziert. In dem in Gohlis am Sonntag von Schissern anS der Elbe gezogenen Leichnam wurde ein seit mehreren Wochen vermißter, in DreSdcn-N. wohnhaft gewesener Leich cnträzer Z. ermittelt. — Briesnitz. Zum Besten des Ortsausschusses für nationale Jugendpflege hielt am Mittwoch abend Fabrik bcsitzer Maximilian Növold einen großen Lichtbildcr- vortrag über seine Reiseerlebnisse in Ostasrika. Rochwitz. Herr Oberlehrer Schneider beging sein 25jähriges Ortsjubiläum als Lehrer und Schulleiter. Bühlau. Hier findet am Palmsonntag, nachmittags 6 Uhr, ein Vespergottesdienst statt, in welchem das christliche Volkslied zur Geltung kommen soll in Verbin dung mit Orgel- und Violinvorirägcn, Chorgesängen des Freiwilligen Kirchenchorcs nn- der Konfirmanden und Solo gesängen der Konzertsäiigerin Fräulein Ecssi, Andressen aus Dresden. Ter Eintritt ist frei. — Pirna. Die G c w c r b e k a in m c r zu Dresden richtete an den bisherigen Herausgeber nnd Chefredakteur des „Pirnaer Anzeiger". Herrn Dr. phü. Johannes Eber- lei n, das nachstehende Schreiben: „Geehrter Herr Doktor! Wie wir erfahren habe», werden Sie infolge Verkaufs Ihres Geschäfts Ende dieses Monats von der Leitung des „Pirnaer Anzeiger" ziirncktreten. Aus diesem Anlaß möchten wir 8 e, V Ls - s --rr -s- 6t nicht unterlassen, Ihnen für Ihr aufopferndes und verdienst-«« volles Wirken und Ihr marmeS Eintreten für die Interessen von Handwerk und Kleingewerbe unsere Anerkennung »nd zugleich unseren Dank ansznsprechcu. Möge es Ihnen ver gönnt sein, sich noch recht viele Jahre bei guter Gesundheit nnd stetem Wohlergehen an den Erfolgen Ihrer Tätigkeit zn erfreuen. Dresden, am 86. März 1911. Die Gewcrbe- kammcr. A. Schröer. Dr. Kluge, SnndiknS. — Am ii., 12. und 13. Mai findet hier der 13. sächsischc Fleischer bczirkstag föatt. — Riesa. Im hiesigen Stadtpark wurde gestern früh ein Liebespaar erschossen ausgefnnden. In de» Toten wurde der LOjährige, ans Angermünde gebürtige Maurer Will» P. und die 19jährige Spinnereiarbeiierin W., geboren in Skalung, fcstgestellt. Beide waren zuletzt in Gröba bei Riesa wohnhaft. — Herr Bürgerschnllehrer Paul Kurze, hier, wurde in Naundorf bei Kötzschenbroda zum Schuldirektor gewählt. — Gröba bei Riesa. Hier ivurdcn in der Nähe des Friedhofes Urnenfunde gemacht. Die Urnen enthalten Amuletts, Münzen nnd Bcinringc. Es handelt sich an scheinend »m wertvolle Funde, da schon beträchtliche Sum men für sie geboten worden sind. — Chemnitz. Dem Beispiel der zahlreichen Chemnitzer Betriebs- »nd InnnttgSkrankenkasscn folgend, bat der Vor stand der Allgemeinen O r t s k r a n k c » k a s s c zn Chemnitz mit dem Kassenarzivcrei» für Chemnitz nnd Um gebung einen neuen Vertrag in bezug ans die Honorierung für die Kasscnmilglieder abgeschlossen. Der Vorstand des Vereins der Kassenärzte bat dagegen zugcsagt, den Umfang der Eiiizcllcistungcn seiner Mitglieder wie bisher zn be aufsichtigen, damit die Allgemeine Ortskrnnkcnkassc finanziell nicht übermäßig belastet wird. Es ist auch zugesagt worden, daß bei Einsührung der Familiennittcrsiütznng das größte Entgegenkommen »nd Förderung dieser Maßnahmen seitens der Aerzte betätigt werden soll. Des weiteren hat der Vor stand der Allgemeinen Ortskrankenkasse infolge satznngs- gemäfter Einsiihrnng der Liiligeidgewähriing mit dem Chem nitzer Verein für Gesiindheitsoslegc ein Abkommen über die Kontrolle des Stillens genossen. Durch die Koittrolie wird den Stillmüttern zugleich die Beibringung des Nachweises über das Stillen, den sie bchuss Erhebung des SiiiigcldeS zn fuhren habe», erleichtert. Waldhcim. Kommissionsrai Stadirat Brcnning, der Ehrenbürger der Siadt Waldhcim, ist hier im Atter von nahezu 76 Jahren verstorben. Brenning hat sich durch seine langsährige Wirksamkeit im össentiicben Leben große Ver dienste nm die Entwicklung der Stadt erworben. Glauchau. Bürgermeister Brink lnnn auf eine 25sähr! ge Tätigkeit als Bürgermeister der Stadl znrückbiiclen. Vercinskalendcr für heute: Dresdner Liedertafel: Probe, '^6 ttbr, Kronprinz Rudolf. «. S. M».-B. Fita. ii. Schilf,.: Mitgi.-Acrs., 6 Mir, Rercinölokai. Roland": Monatövcrsainminng, 8 Uhr, Neustädte,' Boliuhos. Ski-Abt. D. ». Oe. Tvnr.-Klnti: Haiivtocri., 8)4 Uhr, Stadl Eosr. AnS der Geschäftswelt. : F r ü l> 11 » st A t c si in H a s e n I> c i ui, so lauiei ein Schild im Sihouscniler der Firma Hartwist u. Aastet, A.-G., Al, markt >5. Bor dem Gasilios z»in Kohlkopi in Hasenheim erblickt mau ein lustiges Haseunölkche,!, daS sich aus grüner Au Im ?a»ze dreht. KapcNe Langohr sviclt siott zum Tanze auf. Der situgi'k Hasenspros, vom Koliikops-Wirt liegt in seiner Wiege linier grünen Räumen, sorgsam von der Hasenamine bewach«, und stolz sicht der Hasenvaier daneben, im Rcgriss, seinem Slammhaltcr schöne biutte Eier zu gebe». Die Kvhlkops-Wirliii sicht dem lustigen Treiben vom Fenster des Wirtshauses zu, während ihre Acttcstc sröhlich vom Raikon anS winkt. Oben ans der Esse des Kobikvps-iSasihoss hat der Klapperstorch sei» Nest gebaut.
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