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Diele« Blatt wird den Lesern vosi Dresden «nb Umgebung am Lage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zugesketlk. mährend cS dw Poft-Abonneulen um Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. verugrgedühn «»«Er«» Ni» »«»»« kt tüsNch goetinaNaer Z»tra«a», durch uiilere «ote» »d u»« u»d »«,»»«. a„ Gtz«- u»d M»,la,e» nur «ünn-v »Mt «OPt. durch LUtivSrliucliom. »Moutre » «tbe«. , Mt. »0 Bt. »ei emmaliaer .luitepcinu durch die «ott»Mk. iotneBeÜellaeldi, imStu». iaud mU »tlprechenbe», Zulchiaae. -i achdruck aller »rlSel u. Oriuinal- Vtnieiiuna«,, nur mit deutlicher V««I>»»an,ab« i-Lre«d Naitir ") UiltiMa. Stachira,Itche Lonorar. ««ivrüch« bieiden unberiilkiichnau «lvtllauat« Ranuikrirue werde» »übt outbewadrl. rele-ranim-Ldretle: M«ch»tcht«» »resde«. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden Anreizen-Lallf. «nnabine von «li'küudieunqcn bi« nachmitiaad s Utic. Leu»- und SeicrlaeL mir Mai>e»»lrrai>e SS r>v» II vit> Vri Ubi. Die l ivaltiaeBruud- «eile >«. s Gilb»»- uu Lm.. An. kündiauiiae» au» der Pnvalieite Zette us Pia: die Limitiae Zeile am Leu- leite so Pla. als Lmaeiaiidt Zeile «-V Pi» In Nmuiuerii nach Som,- und giriert»,«» i ivaltiae Äruudzeilc so P»a, aui Privalieite 40 . L walliac Zeile aui Tervcite und als LmaemuK 80 Pi,. ÄuswüMaeSlu, nage »ui gegen Äolausbegakluna. Belcgbialler kauen ic» Piennige Fernivrecher - Nr. ll und ruvti. Hauptgeichaiibslelle: Manenitr 38. V«rnlelr«ln rin«I H«IiüiI<»ii von 8eIZIi1l8^I»nIivn «II«i !8^8loino u—OVLE» irDrLAlL^ir. Z?»IIrv»k1,nbt«v L rr. Di,. 7 gIg- «n « Ncucsle Dralilbetichle. Ländttigsvcrlmndlimgcn, Hosnachrlchtcn, Stanlsminister von Nostitz-Wallwii, e, lieber- I 1 »D d«»* «V» TAIlgN. »ahme des thüntzhadcs, GerichtSvechaiidlungk» Ressvuree Konzert. Berliner Leben s -h «r »tNIs, I ^^nNNN« L »r«fAZ» Neueste Drahtmeldnnzen vom 11. Januar. , Zur Lage in Russland. Petersburg. Eine amtliche Mitteilung besagr unter Bezugnahme auf den kaiserlichen Ukas uvm 2t. Dezember, bcir. die Beschleunigung der Einberufung de r Duma, das, die Regierung ihrerseits alles getan habe, um die Einberufung der Duma zu befchleuniaen Trotzoem ersorkern die Bor- «r^eiten diel Zeit, keinesfalls weniger als 50 Tage Ire Abge ordneten können erst Ende April in Petersburg zniammenlreien, falls nicht Amstände oder andere Unordmnigen Üterzögerungcm verursachen. Petersburg. T»je „Noivojc Wreiuja" gibt Aeuße- rvngen de- Miuistervräsidcnlen Wille ivieder, ivonach das Manifest vom 40. Oktober die s e ! b fl h e r r t i ch c n ist e ch t e de s K a isers in keiner Weise schmälert. Witte sprach sodann die Neberzeugung aus, daß die niis der Ntandichurer zurück- levrende Armee die Wiederherstellung der Rübe ii» Innern bedeutend fördern tverde. Demoralisiert seien nur die Truppen tm Rücken der Armee, etwa 80 Prozent. Tie M andschurei° Ärmer dagegen, also 70 Prozent, fei gut diszipliniert und Htwerlässig. Dom „slowo" zufolge in »der Bericht deS Statt halters im Kaukasus nicht vollständig vcrösscnilicht. Die Lage im Kaukasus fei höchst beuiirubiacnd. Alte Verkehrswege leien in den Händen der Aufständischen. P e t e r s o urg. In Rjcfhiza nahmen die Truppen gestern 5 Lettenführer gefangen, außerdem ist einer erschossen worden. Der Hauptaiiführer entkam. Tie Gemüter beginnen sich zu beruhigen. In vergangener Nacht wurde in Riga in der Hospttalstraße ein durchziehendes Bataillon aus drei Hausern beschossen. Von den Truppen wurde das Teuer erwidert. 19 Personen wurden verhaftet. Bei dir darauffolgenden Hnus- suchuiw wurden Waffen gesunden. Tic Aufständischen haben in d«m Kreise eigene Wertzeichen mit dem Bildnis eines TiihrerS in Umlauf gesetzt. Tie Ltadr Tomfel im Kicife Wvlmar ist von Truppen des Osenerals Orlow eingcschlossen. Petersburg. Aus Noworvfsijk 'ind die crftcn Meldungen nach Verhängung des Kriegszustandes am 9. Januar eingetroffen, denen zufolge eine Beruhigung eintrat. Der Aus- ftand der Post- und Telegraphenbeantten gebt seinem Ende ent gegen. Obgleich sich die Ztadt in den Händen der Revolutio näre befand, so kamen doch Unruhen und Zusammenstöße nicht rn dem Umfange vor, wie die Zeitungen gemeldet hatten. In Rostow am Don verliefen die Festtage rubig. Die Unruhen sind als unterdrückt zu betrachten. Der Eisenbahnverkehr ist wiederhergestellt. Moskau. (Priv.-Tests Zn der Station Nusaicwka der Rjkisan-Bahn ist das gesamte lokale Rcvolutions - K omitcc fest genommen worden Riga. (Priv.-Testi Ter Flecken A ii tz wurde von Artillerie beschossen. lAiiige Männer sind getötet und verwundet. Zm allgemeine» ist iLÜd-Livland und Knttand infolge des Borgehens der Militärgewalt ruhiger. In der Rigaer reichsdcntschcn Kolonie macht sich eine Reaktion gegen die übereilte Anslandssliicht bemerkbar. Gegenwärtig besteht keine unmittelbare Gefahr für die Reichsdeutschen in Riga. Warschau. tPriv.-Tel.i In der Jabrikstadt Ostrvwietz wurde ein Oberschukmaiin erschossen, zwei Polizisten verletzt. Bier betrunkene Infanteristen drangen i» die Räume einer Elfe»- sabrik und gaben ohne Anlaß mehrere Salve» ab, wodurch acht Personen getötet und verletzt wurden. Tie Stimmnilg rst furchtbar erregt. Odessa. Nachdem über das Gouvernement Eherso » der Kriegszustand verhängt worden war, ist dort dank dem energische» Vorgehen der Truppen die Ruhe wieder eingekehrt. A» verschiedenen Orten geben die Bauern das geraubte Gut zurück. Die Eisenbahnen sind in regelmäßigem Betrieb. Eine D» na- mitniederlage wurde hier entdeckt: viele Waffen wurden beschlagnahmt »nd eine Anzahl Aufständische verhaftet. Im Kohlenbezirk Verkehren die Züge ebenfalls. , A« rl i n, (Priv.-Tei.s Die Budgclko m m > i > ion d e s R e ichs ! aas setzte heute die Beratung des Postetats fort. Die Einnahmeposten wurden unverändert genehmigt und zugleich folgende Resolution angenommen: i. Soldateu-Paket- iendungen bis zu 5 Kiloaramm sreizulassen: 2. im Intcrcise der ländlichen Bevölkern»» eine weitgehende Berbilliguna der Telephon- »nd Tclegraphenbenutzuna, event. eine andere Repar tierung zwischcit Stadt und Land herbei,zuiühren ^ die Ab- schassttna des Bestellgeldes vorzubcrcitcn und deni Reichstag für die nächste Session eine Ucbcrsicht über die vorausstchtlich iinan- ziellcn Wirkungen dieser Maßregeln zu unterbreitenl st eine llntersuchuna einzuleitcu, ob und in welchem Umfange die auf Verträgen beruhend« Porlosreiheit fürstlicher Personen einge schränkt werden kan» Berlin. Der heutige Zustand des Freiherr» v. R i chi-- h ose u ist annähernd unverändert, doch ininml die Aufhellung des Bewußtseins zu. Berlin. Auf eine», Nettbau in der Roinniteuer Straf;« stürzten infolge Ueberlaslung eines iri'ch gemauerten Ge wölbes im 4. Stock sämtliche Decken ves Treppen hauses ein. Drei Arbeiter wurden schwer verletzt. Köln. Der Rhein ist weiter gestiegen. Der Pegel zeigt heute 5,40 Meter Wasserhöhc gegen 5,18 Meter gestern. Bndape st. In> Prcßburgcr Komitat wurde in der Nacht vom 9. aus de» 10. d, M. ein Erdbeben wnhrgenviunien. wo durch in mehreren Orten Schaden aiigeuchtet wurde. Z» Nadas stürzten acht Häuser ein. In Jablonitz wurden eine Kirche und der Turin statt beschädigt. Monteleo » c «Ealabue»). Gestern abend 9 Uhr 51 Min. wnrde hier ein heftiges Erdbeben verspürt. Es herrscht große Bestürzung, Schaden ist nicht angerichtet woiden. Paris, In den Wandelgängen der Kammer verlautet, daß auch oie gemäßigten Republikaner die unionistilchen Republikaner und di« vrogresiisiischen Gruppen an der Ver sammlung der republikanischen Partei zur Nominierung eines gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaft der Republik Iciliiehmer. werden. Tic Wahl Fälliörcs würde dann mit großer Mebrheit gesichert sein. Es heißt, daß sich die Kammer beute bis uacy der Präsidentenwahl vertagen werde. Paris. Der allgemeine Arbeitcrocrbaud ließ in der ver gangenen Nacht einen Auirus auichlagen, welcher in heftigster Weste gegen den Militarismus, sowie gegen jeden Gedanken an einen Krieg protestiert und erklärt, daß die Arbeiter den Frieden nm jedeü Preis wolle». Paris. <Vriv.-Tcl.) Der A u fsta » d i n B r itisch - Guyana gewinnt an Ausdehnung, Die Zerstörung des BureauS der Anglv Portugiesischen Bank wird bestätigt niitcr dem Zusatz, daß das Militär Salvcufcucr gegen die Aufrührer abgab, wodurch 7 Personen getötet und 48 schwer verletzt wurden, Madrid, Ter „Imparcia!" sagt, das Ministerium be absichtige, sich mit den Leitern der Madrider Blätter dahin ins Einvernehmen zu setzen, daß diese die Meldungen über die K oiilercnz inAlgeciraL in diskreter Form und so vcr- vfscnllichcn, daß keine diplomatischen Schwierigkeiten daraus entstehen können. London. Wie der „Daily Telegraph" aus Tokio meldet, ist ber Wortlaut des ch i n e! i s ch - ja p a ii i s ch e n B e r- trages gestern bekamrtgegebei, worden. Außer den bereits mit- geteilten Bestimmungen enthält der Vertrag ein geheimes Ab- kam men. durch das Ehina gebindert wird, irgendeiner arideren Macht zu erlauben, sich mit der Frage des Estenbahnbanes KiriwTichangl'chun und Siniistittiiig-Muldeii zu befassen. Das Blatt fügt hinzu, es sei klar, daß die ostgsiatische Frage nicht «dauernd erledigt sei, sondern daß man sie nur während der Zerr der Rußland zngestandencn Pachtungen ruhen lasse. Enina sei entschlossen, sich sobald als möglich von jeder fremden Ein mischung losznmachen. London. Das „Nenterschc Bureau" meldet aus Schanghai: Tie Fr e m d e n k o l o n i e in Tiinanfu ist gestern eröffnet worden. Ter Gouverneur hatte 50 Fremde cingeladen. LandtaMerhandlunqcn. Zweite Kammer. Die Kammer erledigte in ihrer hentiaeu 48. Sitzung Kapitel 86, 89 und 90 des ordentlichen Etats für 1908/07, betreffend Ministerium des .Kultus und öffentlichen Unterrichts, evangelisch-lutherisches L c» u d c s k o u ! i it o r i u w und k a t h o I i s ch - g c i st ! i ch e Behörden. Zu Kapitel 88, Ministerium des Kultus und o-'fentlichen Unterrichis, beiu rki Berichterstatter Abg, Enke- Leipzig stow st die meisten Titel stimmten mit denen dev Voretats »iberein und hätten der Depu tation keine Veranlassung z» Ausstellungen gegeben. Er bcan trage deshalb namens der Tepnlalion, die Einnahmen mit 51/,»> Mart zu genehmigen und die Ausgaben mst 818 KG» Mk. zu be willigen. Er könne aber nuncu Bericht nickt schließen, nnd alauve da'ür allseitig»-; Einverständnis zu «inoeii. ohne dem hochverehrten Herrn Siaalsuuniiter Tr, o. Seydewitz, der an der Spitze des Ministeriums für Kultus und ös'eiUlicheu Uuterttchi siebe und der von >chwerer Krankheit ieimgeiuchl ic», die herzlichste Teilnahme des Hauses und die besten Wüistch-.- kür seine baldige, Genesung cruszusprechen. stBraoo!» -- Die Kammer beichiießl hiemrus einsiimmig und ohne Debatte dem An trage der Deputation gemäß. K'apttel 89, evaiigeliich-iuttrerrichrs Landcskoniistorium, gleicht nach Angabe des Berichterstatters ebenfalls in der Haupt- »ache vem Boretat. Die Mehrsorderi'ua von 18 871 Mk. werde durch Stellcnvermchrnna »nö das veriassiingsmässtae Zuiammcn- tretcn der Landcschnod« im Fahre 1908 begründet. - Tie Kammer beschließt dem Deviitastoiisantragc gemäß obne Debatte und gegen 1 Stimme lAbg, OWIdstcin. Soz.1 die Bewillianug der Ausgaben mit 159 911 Ml. nnd Genehmigung der Eiu- w'hmen mit 210 Mk. Kapitel 90. katholisch-geistliche Behörden, wird ebenfalls ohne Debatte nnd gegen die Stimme des Abg. Goldstein dem Antrag« der Deputation entsprechend in den Einnahmen mtt 1060 M'- genehmigt und in den Ausgaben mir 38 656 Mk. bewillig:. Aul der Tagesordnung steht als letzter Punkt die Wohl eines Abgeordneten in die R c ch e n s ch ä s r s - D e p u t u 1 r o n, Vizepräsident Opitz beantragt, die Wahl durch Zuruf vor zunelnuen und den Abg. Bär irrest. Volksp.j zu wählen. Abga. Günibcr ltrci'. Volksp.l und Goldiiein l Soz.s widersprechen dem Anträge aus Wahl durch Zurin. Aus der danach vorgenommencn Zctlclwahl gehr Abo. Bär mit 14 Stimmen als aewählt hervor Abg. Goldstein erhält 13 Stimmen, 9 Zettel sind unbeschrieben und 1 ungültig. Nächste Sitzung: Morgen vormittag Th 10 Uhr. LertlichcS nnd Sächsisches. Dresden. 11 Januar, —* Ter gestrige diesjährige erste große Hof ball vereinigte in den Fesiräumcii des König!, Rosideuzschlosses eine lwchanschnlichc Gesellschaft von etwa 800 Personen, Von Fürst lichkeiten nahmen neben Sr. Majestät dem König Ihre Königl, Hoheit Pr ingos sin Mathilde und der Herzog Karl Borwin zu Mecklcnbnrg-Sirelitz mit den Tarnen und Herren der Hot- und Milttärstociten an diesem iVallfestc teil. Unter de» weiteren Gästen befanden sich das diplomatische Corps und di« Herren Staatsminister mit ihren Damen, die Direktorien und viele Mitglieder der beiden Tländckamuiern. die Direktoren und Räte der Ministerien und der verichiedenen Zivilbehörden, die Generalität »nd zahlreiche Offiziere mit ihren Damen, fremde und einheimische Damen und Herren der Aristokratie, sowie Mitglieder der Kunst und Wissenichait und der Finanz- und Handeiswelt. Var der Französischen Galerie im zweiten Stoci des Residenzsehlosics war eine Ehrenwache des Ggrdereilcr-Rc- ginients ausgetreten, die den oiikommcndcn Gästen die militärischen Ehren cNines. Dem Balticste ging von 6-h Uhr ab die Vcr- Itellnng von etwa 40 neu angemeldeten Damen und Herren bc m Könia und der Prinzessin Mathilde voraus. Um 9 Uhr trat der Hos >m EorGge in oen Balliaal eni. wo der König zunächst an der Spitze der Geiellichatt Ecrcle hielt. Nach dieser Begrü ßung begann der Tanz mit dem Stranßschcn Walzer .FNorgen- hlätier", dem dann rn Pausen Polka, Galopp und Francaste folgten. Als Vottäuzcr fungierte hierbei Dbcrleuinant Frci- > Herr v, Fritsch Tic Hosballmistik führte das Hoboisteulorps des > Grenadier-Regiments 8!r. 101 aus. Bold nach Eröffnung des Tanzes entwickelte sich in den königlichen Fest- räumen und besonders auch au den diesmal wieder nach den Gemächern hinter der sogeucinuteit Reitschule verlegten Kon- Knnst nnd Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theater. Die Ausgabe der neuen Sta >n in s > tzbücher aus das Jahr 1906/07 erfolgt für die bisherigen Inhaber in der Zeit voen 21. bis mit 27. Januar L, I, an der Tageskasse dcö Opernhauses von 10 bis 2 Uhr. Bei der Erneuerung sind die Luckumschlägc vmn Jahre 1905 06 vorzuzcigen. Bis mit 27. Januar dieses Jahres nicht enigelöste Stammsitzbücher wer den^ am 28. Januar d. I. weilervcrgeben. — Ter BtÜett-Ver» kauf zu der Sonntag, den 14 .Januar, uachmrttags 4 Uhr statt- sindcnden Ausführung des Weihnachtsmärchens „Schnee- wrttchen" beginnt Sonnabend, den 13. Januar, vormittags 10 Ubr lohne Aufgeld) an »der Kaffe deS Schauspiel hauses. — Die Generaldrrektion hat die dreiaktige Komödie „E r n st" sHro iniparknneo ok ksiva Snrnest) von Oskar W i l d f für das Königliche Schauspielhaus zur Aufführung an genommen. ff* Konzert. Die Ressource der Dresdner .Kaufmannichast führte in ihrem zweiten großen Musik Abend die neueste Sensa tion deS jugendlichen Virluosenttims ein, de» zwölfjährige» Io > ef Sziget a»S Budapest, einen Geiger von ganz hervor ragender Begabung. Seine Technik und milsikalisthc Intelligenz sind von erstaunlicher Reife, die Sicherheit und R»be des Vor trags bewundernswert. Das Konzert von Mendelssohn, mit dem er debütierte, spielt mancher fertige Geiger nicht besser. Es war eine gediegene, abgeschlossene Leistung, die er »ns darbot. künst- lerffch in der Auffassung, technisch säst tadellos. Nur letten hat mpn von jüngeren Geigern den getragenen Satz so schön, zart und eindrucksvoll singen hören nnd das Finale ähnlich brillant, ohne «ine virtuose Aufdringlichkeit mit in den Kauf nehmen zu nnifse». Der Beifall des distinguierten Auditoriums war nach dieser ersten Taientvrobe bereits so übergnellend, daß ihn der junge Sziget. obgleich er eben erst länger als eine halbe Stunde auf dem Podium gestanden, mit einer Zugabe — einem Stück aut der 8. Bnchschen Sonate — beantworten mußte. Von der Bravour technischer Kunst gab er mit Paaaninis „Hkrentanz" weitere glänrende Beweist. Die Skalen gelangen perlend, die Staccati und alle übligen Kunststücke nicht wenigei verblüffend. Die Wunderkinder sinken zwar einigermaßen im Kurs, wenn sie, wie wir eS in der lebten und der laufenden Saison erlebt, "stich t zu Vicrteldutzenden — Elman, Veeiey. Szigek — im Konzerttaate erscheinen. Wenn man ihnen aber Bedeutung nnd Beachtung ciilMäiimeii gewillt ist, so darf Sziget unter ihnen zweifellos einen eisten Platz einnehmen. — Die ansgeiprochene künstlerische Signatur gab dem Konzert die Königl. Kammersängerin Frau Irene Avendroth. In vollendetem Vorträge sang sie die in niistrer Zeit im Konzertsaale zur «Leltenbcit geworbene Leiniramis'- Arie kRojsinil: „Hol rnxuicm nnd, von Herrn Karl Pretzsch begleitet, Lieder am Klavier (Tchmiiann, Spohr, Lowes. Die Aufnahme war glänzend. Die Gew erbeh n ns-K a pclle unter Fühlung des Herr» Kapellmeisters Olse n leitete das Kon zert mit der .,Obcron"-Onvertüre ein nnd begleitete die Haupt- stücke der Solisten mit rühmenswerter Sicherheit. ü. 8t. ff* London. Der deutsche Botschafter Gras W ols f»M e t t e r n i ch wohnte gestern als Ehrengast dem all jährlich slattfindendcn Festmahle der Internationalen Bild hauer- und Malervereiniaung bei. Auch andere Mit glieder der Botschaft tvaren erschienen. Mr. Laver n, der bekannte Porträtist, einer der bedeutendsten Künstler Englands, brachte einen Trinkipruch ans Gras Metternich ans, in dem er erwähnte, daß es bedauerlich wäre, daß kein dentlchcs Museum Werke lebender englischer Maler besäße. lLtimmt wohl nicht ganz. D. Red.) Zugleich teilte er mit. daß man in abseh barer Zeit ein« Ausstellung der deutschen Kunst der Gegenwart in London abznHallen beabiichtiac. In seiner Erwiderung sagte der Botschafter, daß er die Ehre, die chm mit dieser Ein ladung erwiesen worden sei. als eine den deutschen Künstlern erwiesene betrachte. In ihrem Reiche der internationalen Brüderschaft kennten die Künstler keine Grenzen, keinen Unter» ichied der Sprache, sondern nur die Grenzen, wie sie ihnen die Natur in der Auffassung ihrer Aufgabe vorzeichnete. Berliner Leben. kl. Berlin, 10. Januar. Japan ist nun also auch in der deutschen Reichsl-auptstadt zum Range einer Groß- und Weltmacht eniporgestiegen. Der bisherige Gesandte deS Mikado am Berliner Hose, Gras Kathonuke Jnonye, ist zum Botschafter ausgerückt, gehört demnach zu icnen bevorzugten sieben, nunmehr acht Mitgliedern des diplomatischen Korps zu Berlin, die im wesentlichen folgende i Borrechtc genießen: er darf einen Thronhimmel in seinem , Empsangssmon aufstellcii', er kann beanspruchen, daß ihm seitens des Staatssekretärs des Auswärtigen nnd der Mitglieder des diplomatisch eil Korps der erste Besuch abgestaltet wird: er hat das Recht, sich in Gegenivarr des fremden Souveräns zu be- decken, wenn dieser darin oorgegangen ist: er hat ferner das Recht, mit seck>S Pferden und mit — hört! hört! — Staats- auaiten zu fahren: endlich darf er bei den regelmäßigen Empfängen im Auswärtigen Anne den Voriritt vor icdein Ge sandten auch außer der Reihe beanspruchen. Wenn also das Vor.p.mmer mit Gesandten. Minis»ir«stdeinen, Geschäftsträgern oder wie diese Vertreter kleinerer Staaten sonst heißen mögen, dicht besetzt ist, kann der zuletzt eintresfende Botschafter an ihren Nasen vorbei stolz beim Staatssekretär eintreten und mit diesem verhandeln, während die mi«»'» >>h'8- des diplomatischen Korn-'- draußen geduldig zu warten Hot. bis an sic sie Reihe komm» Wie man sieht, hat dieses letztere Vorrecht allein einen reellen Wert, den schon drr Realponttkcr Bismarck in seiner Gesandten zeit 'chmerzlich erkannt hatte, da es den Botschaftern viel Zeit nnd Langeweile beim Warten erspart. ^ Die anderen Rechte, insbesondere die sechs Pserde mit Sen StaatSauasten, den Pvr- reitern und den mit gepuderten Perücken aiiSftaffierken Km sichern und Dienern aui dem Hinteren Wäger, b rette besitzen »irr, was die Nationalökonomen einen AffckiionSioert »enner. Immorhiil ist auch dies« Aeußerlichkeit nicht ganz zu verachten Bei der großen Auffahrt am Ncujahrstage und zu Kaiser - Geburtslage nach dem Schloß pflogt das gaffende Volk in den Straßen die einzelnen Equipagen ichr ammerkimn zu mustern, und nach ihrem Auspnhe die Macht und das Ansehen deS Staates zu tarieren, den der Insasse einer solchen Kutsche repräsentierl, Natürlich ändert solche Schätzung an den realen Weltverkiältnnscn wenig. 'Aber man begreift,, daß Japan, noch- dem es seinen Befähigungsnachweis als Weltmacht erbracht Hai. auch ch solchen Aeukcrlichkeitcn nicht länger hinter der Türkei und Spanien zurückstehen mag. Gras Inouyö, der jüngste Botschafter, ist in Berlin langst eine bekannte und beliebte Erscheinung. Er kann just >n diesem Jahre das Jubiläum seines 20jährigen Aufenthalts in der deutsche» Neichshauvtstadt feiern. Im Jahre 1886 kam er als blrisiiinger Gesandtschastssekretär nach Berlin und wurde bald ein Liebling der mit dem Hose zusammenhängenden Gesell»