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«6 c"> — «06 - . Schon längst ichlief sie, al» au» Gerdas Zimmer immer nvch leise» Schluch ten erklang Gerdas Herz schwankte zwischen ,>urcht und Hvss»u»g. Erst war es nur das Mitleid mit dem Zugendgespiele» gewesen, da» iiir die Karten Warte geaen die Schwester in de» Mund gelegt hatte. An sich selbst batte sie nicht ne dacht, und erst die höhnenden Warte vianes: „La nimm Du ihn dach!" hatten den iVeuerhranü in ihre Seele neschleudert und die Hoffnung i» ihrem Herzen nciveckt. Wen» es möglich sein ivürde. ihn doch für sich zu neivinnen! — >lbr Herz pachte stürmisch . . . Aber nein, wie kannte sie nur an sich denke», wo ihm ia schweres Veid beaarstand! Wie nern hätte sie alle ihre Wünsche und Hass nnnneu zum Opfer nebrncht, um il»n »iummer und Lchmerzen zu ersparen, und dach lan das nicht in ihrer Macht, denn was hätte sie tun können, um Sinnes Sinn zu ändern! Lie hatte das deine «Besicht in dir Nissen gepresst und weint? haltlos in sich liinein, bis der Tianingvti sie i» seine Arme nahm und ihr liebliche Bilde» vor zauberte . . . Ein bescheidenes, friedliches Heim zeigte er ihr, und darin waltete sic, an seiner Seite, als seines Herzens Königin. Die Karten. die VianeS «Sliici aller Well verkündeten, waren hinaus gestalten. und voll lierzbetlenunender Angst batte Gerda daraus gewartet, das! sich euvas, Schreckliches ereignen müsse, bis uuter den einnelausenen «älüctivünschen sich eines Tages eine eiusache Karte besand. dir besagte, dah Herbert Blanken. Sind. jur.. dem nenverlableu Paar seine besten Glückwünsche siberlende . . . Damit war ein Stein van (Serbas Herzen gesatten. Er schien sich in das Annermeidliche zu füge». Viane ivars ihr einen triumphierenden Blick z» und fi^uie sich, da» sie keinen übereilten Schritt netan habe. Wenn sie es sich auch selb» nicht eingenelieit wallte, so hatte es dach Minute» gegeben. wo sie eine leichte «vurcht var einer unüberlegten Handlung Herberts nicht abzuschüttel» ver machte, und nun ärgerte sic sich beinahe, dan er sie sv leichten Kaufs ansgegeben hatte, Zeden falls aber ivar es besser >a. «Scrdas (Sedanten liatten sich nie sv intensiv mit dem Zngendsreunde be schäftigt wie in dieser .seit. Sie zermarterte sich das Hirn, um zu ergründen, ab dieser gleichgültig füllte tSlürkivunsch wirtlich seiner ureigenste» Empfind»»'' cnlipräche. Lie kannte nicht glauben, dag auch er sv aln-rslächlich war iind sein Berliältnis ;n Viane nur als ein laies Spiel mühiger Slunden ansgelastt habe. Mit tausend Schmerzen vergegenwärtigte sie sich die Abldiiedsszene. deren .'trugin sik gewesen, wie er im llebermafte der Leidenschaft Via ne an sich gepicht und tausend törichte. sinnlose Viebesivarte in ihr Ol>r geflüstert hatte, 'Bein, das war keilt Spiel gewesen, wenigstens nicht van seiner Seite. Aber wie kannte er dann die Geliebte ansgeben, ia atme jeden Kampf! Dach, ivnhte sie denn, was Herbert vielleicht im stillen durchgetämpst batte, und wie er vielleicht nvch litt? Eine fast sinnlose Wut gegen die Schicester er sagte sie, sobald sic in ihren Gcdanien zn dieser lleberzengnng gekommen mar. Und dach muhte sie alle diese Empfindungen in sich Niederkämpfen. denn niemand hätte sie ja verstehen lönnen. Sie ivar sah stets mit sich allein, denn sogar der Baker vernachlässigte sie in aus fälliger Weise. Seit ihrer Berlabnng ivar Viane auch bei ibm an Wert gestiegen und so in den Mittelpunkt des allgemeinen .Interesses gerückt. Dabei nahm sie alle Huldigungen, die man >br entgegenbrachte, mit einem lieblich verschämten Vächel» bin, das sie alle Heilen gewinnen lieh und den 'Bräutigam, der kaum nach van ihrer Seite wich, täglich van neuem entzückte. Bür früheres anspruchs »alles Wesen ivar wie ansgelascht, und selbst gegen Gerda. die ^niemals das Wart an sie richtete, ivar ne in "Gegenwart Diitter voll zärtlicher Sarge und Zuvor tvmmenheit. Die Schwester» schienen ihre Bollen vertauscht zn haben, denn mehr als einmal batte der Begiernngsrai nun Beranlassung. Gerda wegen ihres launischen Wesens gegen Viane ausznschelten . . . Seit der Bnektehr van der Sammerreiie ivar viane in fieberhafter Tätig keit. um alles iiir die bevorstehende Hochzeit varznberciken . . . Steiner batte einen eleganten "andaucr und zwei Goldfüchse angetchaist nnd hellte das Getälnt 'einer Braut zur freien Bersiiaung. Viane lieh sich nicht lange bitten. Sie bähte die Elektrische, mit der sie sich ia lange batte begnügen mitven. und schwur sich >elbh zn. sic nun nie mehr n benutzen. ->ah täglich nilir sie mit ihrer Mutter der das neue '/eben auch zniagtc, »nd die ahne Gewisiens- bissc van den Annehmlichkeiten, die Steiner seiner Braut bereitete, mitgenah in die Stadt, um Einkäufe en machen. Da der glückliche Bräutigam es sich als besondere G»iiü erbeten heitre, die für Viane bestimmten Zimmer nach deren Gc- schmact selbu möblieren zu dürfen, sv tonnte ne das vom Batcr sur ihre Mabel- — K07 — . - -- . - n . - . - - - . -7,, ausstattung bestimmte Geld für ihre persönlichen Bedürfnisse verwenden. Me Vieferanten gingen ein und ans, und Vtanes Zimmer glich bereits einem WaitBE Hause. Trahdem rümpstr sie zuweilen spöttisch das Büsche», wenn ihre .Vrenn, diniien -- die sich seht lebhafter als zuvor an sie drängte» — ihre Einkäuse be wunderte» und priese». Ob, die sollte» Augen mache», wen» sie erst Steiners iVrau war! Mit schmerzlichem Bedauern »ruhte sie seht »ach aus dir allerkost, barste» Sache» verzichten, um mit der ausgrlehten Summe einigermahcn zu reichen. Der Begierniigsrat schüttelte manchmal bedenklich den Kops. War es denn notwendig, sür dieses Beug sv viel Geld anszugebc»? Aber seine ,Vrau machte ihm begreiflich, dah Viane als „Miltionärsgattin" — die sie ja zweifellos wurde — andere Ansprüche an das Veben habe als bisher. ..Aber freilich, Du hast für dergleichen ia niemals ein Berständnis gehabt!" fügte sie seufzend hinzu, und Brenke» gedachte lächelnd der Beit, da es ihn so viet Mülie gekostet hatte, die anspruchsvollen Vaunen seiner jungen "sattln zu be- tänipsen und mit seine» Einnahme» einigermahcn in Einklang zu bringen. Bun, mit Viane fertig zu werden, das war ja Steiners Sache! Auherdem schien Viane gegen ilin ziemlich nachgiebig zu sei», und wer tonnte wissen vielleicht war ihm ein gewisser, begrenzter Aufwand gar nicht unangenehm. Gerda zeigte ihre Zntrrcssetvsigteit sin alle diese änheren Dinge so auf- sättig, dah Vlsane niemals versuchte, sie um Bat zn fragen. Das Betrage» der küngeren Schwester kam ihr zuweilen „lanüsch" vor; weigeite sich doch Gerda sogar standhaft. Steiners Wagen zu bennhen: einmal, als Viane ans dem Buck wpg von der Stadt Gerda mit dem Wage» von der Schule hatte abholen wollen, batte diese mürrisch erklärt, sie habe noch Besorgungen zu machen, die sie nur zu ,t»h erledigen könne, und ivar trab des drohenden Bcgens davongecilt . . . „Du solltest Dich überhaupt nicht mein' »m sie tümmern!" sagte Steiner eines Tages zu seiner 'Braut, als Gerda dieser wieder eine unhvsliche Antwort gegeben und das Zimmer verlassen batte. „Aber Karl, es ist doch meine Schwester!" hatte Viane saust erwidert und ihm kindlich vorwurfsvoll in die Augen gesehen. „Sie verdient es aber gar nicht, dah Du so gut zn ihr bist," entgegnctc er und fügte Hinz», indem er sie innig an sich presste: „Du bist überhaupt zu gut zn allen Menschen, und ich beneide jeden, mit dem Du sprichst!" Sie machte sich lächelnd aus seinen Armen los. „Aber Karl, Du zerdrückst mir ia meine neue Bluse!" Er amüsierte sich königlich über die säst zärtliche Besorgnis, die ans diesen Worten sprach — galt sie doch seinem süngsle» Gesehen!, wie er sich cinbildete, und sah belustigt zu, wie sie sorgsam die Eä liehen wieder glatt strich. „Zeh bin überhaupt nnr schnell herübergekommen, um Dir zn sagen, dah die Tapeteninustei sür Deine Bim wer gekommen sind." „Und das sagst D» erst seht'?" schalt sie in kindlichein Eifer. „Zch will nur schnell Mama rufen, dann lommen mir hinüber, »m ausznsnchen." Steiner hatte mit des Begicrnngsrats Zustimmung eine kleine Psorte in das Gitter brechen lassen, das die beiden Bachbargarien voneinander trennte, damit Viane nicht erst den Umweg über die Llrahe machen muhte, wenn sie später das Elternhaus aussuchen wollte: auch seht wurde diese 'Berbindnngspsorte schon eifrig beniiht. Soeben schritt Viane >n Begleitung ihrer Mutter hindurch, ohne Hui, sich nur durch einen weihen Sonnenschirm vor den noch allzu heihe» Strahlen der Herbstsonne schützend. Steiner kam ihnen entgegen und wollte sic erst in das im Parterre gelegene Ehzimmer nötigen, um ihnen eine kleine Erfrischung anzu- bieten, doch Viane drängte, sie wollte erst die Muster nnssnchen. , . . Die Hochzeit sollte in kaum einer Woche stattsinden, und während das junge Paar die Flitterwochen im Süden genast, sollten hier die Zimmer sür Viane her- gerichtei werden: so ivar der Gesamtcfsekt immerhin eine Uebcrraschnng, wenn sie auch jedes Stück selbst ausgesnchl hatte. Es amüsierte Steiner, zu sehen, wie Viane daS Geld mit ihren kleinen Kinderhänden hernmznsirenen verstand: instinktiv wie er glaubte — wählte sie stets das kostbarste Stuck. Er sah darin nichts weiter als die Betätigung ihres seinen, künstlerischen Geschmacks, denn von dem Wert des Geldes konnte dieses Kind ja keine Ahnnng haben! Wie er ivnhte, batte bisher stets die Mutter die Einkäufe für sie besorgt, und da muhte ihr diese Selbständigkeit des Handelns natürlich Späh machen. Ein leise mahnendes Wort des Begierungsrats, als Viane sich gar nicht genug tun konnte im Einkäufen teurer Möbel und wertvoller Knnstgegenständc für ihre Zimmer, beantwortete er mit einem gutmütigen Vächcln. Lunsiekt Lsifs winLl aus^neny geprüftem. eclelLfem ttokmalenial kenye§teUl! Ilireüualitäs istLtaken immenruvet'lLzriyäte beste! Va sie sür alle Zwecke, »vo es sieb um emwanclfreie ^einlicbkeit banäelt.^eeignet ist. veruLnolLn nur Liiere Leife biMionS'N Hausfrauen jeclen Ltancies! MW mackk ^ nein! I koreqzponrlkmr M'k zui ..p»**»«»"-'ln »k, mi» ffsdrikst clss iMerlen V/eritessük keinmeckonilk KskE Lf.kAkfs5 ti» 8ttvlrk5llcki-fig«>a-d,i-, toeiieraivertretnrik' Xosteniose niiverkincllicbe Vorlübniiix: durch: !>»»«I«»I. k1rc«deii-^., Csr. tzniderxazüo t t. 'bei. 179,'g. Bon allen die besten! So verichieben die federn bei der Gans, >o verichieden sind dtejeibeii auch beim Strang, och empfing von meinen sreennden von drüben wieder wunderbare schöne federn, ca. >-! Meter lang, nur 2 ./?, 6 10 ./( Kommen Sic bestimmt diese Woche znm Ansnichen. von f5 c; an. re«il,«n von 5»«> an, 1*1«»»'«»,!,^,, sivn B an. ». kt. Hau-Z von, Tiltmarkt. Manufaktur künstlicher Blumen I» « I di I» » > 2ur ku88pL!v§s! 'TVundlaufcn: Wolf. Sonueti. >l. Gtcttcherbrand werd. verhütet n. bcscit. d. balsam. Touristenercam Alarke „Vöwen-'Avolheke". Reüetiibe geg. Eimend. von h'> Pi. frko. ^»srschweifr: Amisept. Schweihercam „BormaU»". Zur Beseitigung übermäßiger Schweih ab,onüerung durch Härtung der Haut. Reisctubc gegen Einsend. von 90 Ps. frko. Hühneraugen: Hornhant n. alle Harle» Haul- wiichermigen werden in !j-ü Tageii schmerzlos beseitigt durch Horn- pslaster Marke „Presto". Karton gegen Einsendung von 00 Ps.' srto. vrasdan Stühle, »lelncre tausend Stück am Vager, Vcderfnihle. Nuhb.. echt Veder 12 Mk.. Ttdreib- »kühle u. M. an. sott». 1M> Lorten m Buche, Eiche ». Nnnbaum» Schautelftühse, Klavierkenel in alle« «reis- lagen verkauft Stuhlhandl. I-ntiil di« I»i , Borng. V, Edc Eanisttrahe. Tel. 11449. in MkartWer Äirwahl. » Gegründet 181l. Revaraturen—Bezüge. Wilsdruffer Strahe n - Pr«g-r Strah-1« Ama1l«*s1rahe 7 — Seestrahe 3. >