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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021112019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902111201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902111201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-12
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.11.1902
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Dresdner Nachrichten. Sir. »t». Lettes. Mittwoch. »2. November N»OL a««o«««a. — Präsident Graf Bakkeftre» Wäg« vor, die Brrathung morgen IS Uhr sortzusetze». — Äbg Singer bittet, morgen «chwerw-laa ubzuhullen. mit derTageSordnuaz: Anträge. — Äbg. Bachem: Ich vitt«. dem Vorschlag des Präsidenten zu tilgen Es kommt hier auch ein wichtiges BolkSr^cht in Frage: die Petitionen. Es liegen so viele Pennoven zum Zolltarif vor. daß es dringend geboten erscheint. >chon im Interesse dieser Petenten, den Zolltarif zu erledigen. (Bei fall rechts und im Centrj — Äbg Singer («ozi widerspricht dem Ändere Petitionen zu deratyen, ieieii er uiid seine freunde durchaus bereit, aber den Zolltarif solle man einfach unerledigt lassen Das wäre da» Best« — Äbg Pach nicke ifreis. Vereinig j verlangt ebenfalls die Berathung der wichtigsten Petitionen. Hei ivan doch noch nicht einmal über die VereinSrechtS-Petition hin- auSgekvmmen: auch di« Initiativanträge hätten sich seit dem Lessioiivbeginn 19tX) ausserordentlich aittgesamoielt Die Mehr heit müsse doch selber die Erlediguna dieser Änträge wünschen, denn ehe dieselben nicht erledigt leien, könne auch der Antrag Aich- vichler nicht auf die Tagesordnung kommen, liedhafter Beifall ttukS Unruhe rechts! — Abg. Bachem lEentrj: Wenn Sie nur die namenilichen Abstimmungen wieder aus daS frühere Muß mrucknihren wollten, dann winden wir uns auch viel leichter unk den Initiativanträgen beschäftigen können — Präsident Gras Ballestrein: ^35 spricht von einem Schwerinslage pro Woche, nur als „in der Regel", gestattet also, daß unter Umständen wich tigen Gegenständen der Vorrang gegeben werde. — Hierauf wird d.e vom Präsidenten vorgeschlagene Tagesordnung für morgen genehmigt. Berlin (Pno-Tel.) Ein hiesige» Abendblatt schreibt: Es ist mehrfach behaupte« worden, der R e > ch S ka n z l e r Graf Bülow reize neuerdings dem Zolltarif gegenüber eine nickt zu per- '.'nnende Resignation, sein Interesse für die Borlage habe nach- gelassen Demgegenüber scheint eS angebracht, daraus hinzu- iveisen. dag ui Len Foyer-) des Reichstags die Thalsache viel besprochen wurde, dag gerade in diesen Tagen angesehene Par- gmenianer verschiedener Richtungen in, Reichskanzlei palois ver- 'ehrt haben. Es kann al» feststehend betrachtet werden, datz die dort gesührleii Unlerredungen den Zolltarif betrafen. Berlin iPriv-Tel.f Der Ä önrg von W ürltemberg. . er einige Tage hier bei seiner Tochter. der Erbprinzessin Pauline i Wied, zum Besuch wellte, hat sich nach Stuttgart zurückbegeben. Ter russische Lhronsolger ist heute Älvend im strengste» ieoguilo hier eingelrvssen. diinrte beim rnssischen Bo'schatter uö ietzie um N Uhr die Reise nach Petersburg fort. — Mvrgen ruh Endet ein Teelenaml für die verstorbenen CentrumSabae- -diieten Tr. LingenS und Brandenburg in der Maria Vre- eriakavelle hierselbir sralt. — Für den Abg. Dr, Hitze ist Abg. v e r»ken b e rger in die Lomnulsion für gewerbliche Kinderarbeit emgetreten. WeitzenfelS. fPriv-Tel) Bei Klein-Wangen a d. U ' nierie geslern Abend ein mit vier Schisfein besetztes Boot, s L! Schisser ertranken Essen, iPrlv-Tel.s Der Landgerichtsdirektor Cappel in Ber!r.l bat der Stadt Eis au tcsiumenturi'ch 150 OM 8Nk für den Bau einer Kunslhalle vermach! und außerdem 50 Gemälde and Biwnzen von hohem Kunstwerthe geschenkt. Breslau. sPrio.-Tebl In dem heute vor dem hiesigen ^chmseuigenchi veibandelimi BeleidigunuSprozeß deS Talers ,Curlv B ö ct l i n - Florenz gegen den Breslauer Univcr- >.ialsproie.>ior Tr. Richard Mulher blieb Letzterer dabei, datz i cr etwa 'ec>S rn der venenam'chen Ausstellung uuSgestellt gewesene j Bilder fiir gesäischt Halle. Es sei ganz unmöglich, datz Arnold j Bocklin deraVl entsetzliche Solchen gemalt haben könnte Ter Ber- ireier des Pr ivaiklägerS erklärte, datz die uiigezweiselten Bilder ! lange vor Boeölui'S s.ode ieMiggeslellt seien. lieber diese Bilder habe Arnold 'Lüocklin mit venschiedenen Personen gesprochen, so uut dem Tireklczr der Berliner Nutionulgaleric. Der Gerichtshof beschloß Bertaguug und Vernehmung von 12 Zeugen und Sach verständigen. darunter die Prosefforen v. Tschudi-Berlin. sowie Zirle und Grützner-Münche« Wien. Ter nieder« st erreich »sch e Großgrund- be'itz wählte bei den heulmcn Landtagswahlen, einem abge schlossenen Kompromiß gemäß. 13 Verfassungstreue und 3 Konservative. Graz. Bei den heutigen Landtags wählen wurden aus ver Kurie SeS Großgrundbesitze» 12 verfassungstreue Groß grundbesitzer gewählt. Pest. Abgeordnetenhaus. Auf Antrag von 20 Ab geordneten ordnet Präsident Gras Avoonch eine geyeime Sitzung an. Franz Kostuth beqrärchat den Aittrag damit, daß im Inter esse der Souveränität SeS Hauses gewisfe Aeußernngen des Justiz. Ministers zurückgewicsen worden müßten. Dieser habe nament lich in der gestrigen Sitzung des ImmunitatS-AuSschusses erklärt Sie Immunität der Abgeordneten werde nur durch die Verhäng ung von Zreibeitsstras«» berüshrl. nicht durch ein ehrenrälhlicheS Venabren oder ein LiSciplimarversadren. wie im Zolle Nessi. Werner habe der Minister geäußert, die Immunität der Abgeord- ! nekei, bec-ebe nch nur gut deren Äußerungen >in Parlament und ! nickt aui Aeußernngen außerhalb desselben. Tiefe Aeußernngen ^ Bldeteii einen bedenklichen Präeedenzsall. um so mehr, als das Immunitätsrechl nickt eodvlc»« sei. Mlnisterprandent v. Srell rklarr, die Tebatte über diese Aeußerrungetl des Iustizminlsters mn'st' in ö''entlicker Sitzung itatis'rnden. Ter Iusliznunisier er widert, er habe gestern der Meinung Ausdruck gegeben, das FmmunirätSrecht der Abgeordneten außerhalb deS HauieS biene nur zum Schutze ver persönlichen Freiheit. bestehe jedoch keuies- ---u >n einer völligen 1Inverantwc>rtlichke>t i'ür Handlungen der lbgeorvneten. Tas ImnninilatSrecht sei durchaus nicht unbeschränkt. Bach längerer Tebatte wird die Begründung deS Antrags aus ".n.r aehenne Sitzung für unzureichend erklärt und die Sitzung wie der eine ö''entliche. Pari s. Tem heutigen Ministerrath wohnte der Kriegs- '.UiNister General ÄndrS trankheitShaLbcr noch nicht bei. Minister- or : T:elil EombeS theilke die eingelausenen, aus den Grnbenarbeiter- irS'cand beiualichen Tepescken mit. Tarnach hat sich die Lage we'enrstch geändert. ^ienS Tie Nacht ist im Bassin von PaS de Calais ruhig uerlau'en Gemelder wird die Wiederaufnahme von Ar ven .n größerem Umfange. Madrid Ter König hat Sagasta bedingungslos die Bnvung des neuen KabinetS übertragen. Sagasta wird sich -ergen nach Sem Königlichen Schlosse begeben, um über weitere 2.hntie zu berichten. Bern Tre von der Berner Regierung cmbcruscne Kon- '..e 'i von Teleg nen der Regierungen der. am 2öt,'.chberg- durchstich inlerestirten Kantone hat beschlossen, eine Eingabe an den BundeSrath zu richten, worin dieser ersucht wird, bei den Berliandlungen über die Konzession für den Iura-Turchstich Zramc-Ballon und bei Vorleanng des bezüglichen Staais-Ber- trags offiziell d:e Erklärung ävzugeben. daß der Bund der Zu- n. ' iuw SimploN'Mitteldurckstich der Berner Aloen eine iilinliäre Behandlung zuüchere. wie jedem anderen bedeutenderen .'.nsahttsvroick: zum 2'mplon, und baß die an dieiein Unter- ., hinen iNteceistrle» Kaiuone aiis die Ihatkräslige Rkithil'e des Bundes zur Durchführung des Projekts rechnen dürfen. Tic'e E „gäbe wird zunächst den betheiligien Kchnron-Regieningen zur Unterzeichnung zugcstellt. London B otha und Dclareh hatten heute mit Chamber- uim >ui Kolvnialamt eine Privatunterredung. Dem Vernehmen nch statteten sie der Regierung für die freigebige s!j finanzielle Bci- Inlie inc die südasrikanisclzen Kolonien den Dank ab. leriingham Wie nunmehr festgesetzt ist. wird Kaiser Wilhelm ani Sonnabend Bormiltaa von Wostervon nbreisen und sich nach Lowther-Castle. dem Sitze Earl os Lvnsdalc'S begeben, wo er gegen 7 Ubr AbensS eintrisst. Heute sr»l, begaben sich die Maiestäien »ns die Gäste aus die Rebhuhniagd. dann fand früh stück in einem Zeile statt, zu dem fick auch die Königin und die Dame» der königlichen Zamilic cinsanden. für morgen ist eine große Iagdpartie >n Aussicht genommen. 1. 1/«. iDidtuii. <reo« isiv.zg tiskanio t^/.oo. Bank . «,aal»dal>>> - 18.SV. eourodlli» —. llnaar Go!» voriugt«!«» dl.so Feil. »«»». i> u»r «-N» W,77>lM.M W.W ii«tu«»'kn ai.oo. Dirtkn A.M stirinNo»" »AM 0«»«<n»d»nk Mi-, iiomdordrn —. ge st. ««ri», Dieodvktrnmorei Seilen sei tiovbr ri.oo. orr Mtirz-IlMi ri ro. matt emritu» °«r Ro°-md-r 17.7). o«r Mai-Lligu« «>.«. bch «U»« »er St-vdr. , «r rioi-Sluauft öL^o. »mli»r,»m. «rooutt»» .««!»». »«»«» »m Roodi. —, 01 NLl» —, »«schtittll«». Rog>»n ,«r Vier, —. «,r Mal —, geschOft»!«-. Ge! Bes W VLiS leüunl Hvlltuoelii G A'i'2 » lNd« 2° ha»» choube r° ellunaen. — (Mt«" Abend besuchte die Herzogin von Mecklen. g. Schwerin ml« Gefolge die Ao»lkll»ng in, vpeendaufs — Dem OberverwaltungtgerichtSrath S t o g ist aus Änlas seine» bevorsichenden Uebertritt» in den Ruhestand dal Somthur- kreuz 2 5ttass« vom AlbrechtSorden verliehen worden. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Recht», aiuvakt und Notar Iustizrath Hösel in Chemnitz die China- deitkmuiix« au» Stahl umtehui« und traue. — Wie dem „Tr Jour» - von zuoerlaisiger Seite mit wird, ist vom 1. Januar nächsten Jahre« ad an Stell» de» Tn den Rudestand tretenden MinisterialdlrektviS Geh Rath» De. Bodel zum Direktor der 3. Äbiheiluna de- Minmerium» dr» Innern der vomaaend« Rath in diesem Ministerium. Geh Rath De. iur. Roscher, und der dirhenge HifsSardeiter in demselben Ooer- rrgierungSratb Dr. iur. Kris cde zum Vortragenden Rath mit dein Titel und Range als Geh Regierung-rath ernannt, sowie der juriststch« Hils«ardeilel der der KreiShguotinariiischast zu Chemnitz RegterungSrath Dr. iur. Lantzsch in gleicher Ctgrmchast in das Ministnium des Inner» versetzt worden. — Dem BürärnchuUehrer Karl Heinrich Krüger tn Döbeln ist vom König! Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter- lichkS der Tuet .Oberlehrer" verliehe» worden — Herr Overhofprediger 1). Ackermann ist durch den gestern nach schwerer Krankheit erfolgten Tod seiner Gattin in tiefe Trauer versetzt worbe». — Nach schweren Leiden ist am Sonntag im Alter von nahezu 71 Jahren Herr Anitsgerichksrath Iustizrath Geißler r» Friede bürg bei Jreiberg gestorben. — Mil 1. Januar 1903 scheidet der seit 1S8S an der 19. Bczirksschule iLedanslraßes amlirende Herr Direktor PawlikowSkh aus seinem Amte, während Herr Direktor Baron an der 8. Bürgerschule iGutzkowstraßef Ostern 1908 in den wohlverdienten Ruhestand tritt. — Die Centrumspartri will bei den nächsten Reichs- tagSwahle» in Sachse» mit keiner anderen Partei ein Bünd- »iß schließen. Man will selbstständig Vorgehen und eS ist der Bvischlaa gemacht worben, in allen sächsischen Wahlkreisen eine» ählkandidaien ausznsteüen: als wlcher wird für sämmtliche Kreiie iislizrath Dr. P vr > ch in Breslau tn Vorschlag gebracht. — Heute ist der 100. Geburtstag eines der bedeutefidsten Gelehrten und Kunstkenners seiner Zeit, dessen Name» mit der Stadt Dresden eng verknüpft ist, Gustav Friedrich Klemm'S. Er war Biblioihekar an der Königlichen Bibliothek und zugleich 'Verwalter der Porzellan- und Gefäß-Sammlung, über welche er eingehend schrieb Dem Prinzen Johann von Sachsen wurde Klemm im Jahre 1838 aus seiner zweiten italieni schen Reste als Begleiter beigegeben. Zahlreiche Werke ent stammen der Feder dieses Dresdner Gelehrte», u. A eine „All gemeine Kulturgeschichte der Menschheit" in zehn Bänden, eine weibändige „Allgemeine Kulturwissenschaft" und ein sechsbändiges ulturhisloniches Werk „Die Frauen". Am bekanntesten dürste Klemm indessen in kleineren, die Geschichte Sachsens und shez ell Dresdens behandelnden Schriften sein, von denen die mit Hilscher zusammen kerauSgegebene „Chronik der Königlichen Residenzstadt Dresden", 2 Bände, 1337, noch heute als Nachschlagebuch gern gebraucht wird. — In letzter Zeit sind die Ergebnisse des Rechnungs- Abschlusses von zwei deutschen StaatSeisenbayn- bet rieben für das Jahr 1901 bekannt geworden, die auch in Sachsen besondere Aufmerksamkeit verdiene», weil sie zu einem Vergleiche mit dem Ergebnisse der sächsischen Staatseisenbahnen geeignet sind und hierbei die Ansicht widerlegen, daß die Ver hältnisse ui Sachsen ungünstiger, seien, als anderswo. Weit nn- günstiger vielmehr, als der sächsische, erweist sich der badische Rechnungsabschluß für das Jahr 1901. Er zeigt bei einem Ein- nahmcaussall von 3.88 Millionen Mark einen Rückgang der Eisen- bahnrente von 3.31 Prozent im Jahre 1900 auf 2.55 Prozent und e>n Anwachsen des BelnebScoessizicnten >d. h. der Auszehrung der Einnahmen durch die Ausgaben in Prozenten! von 77.53 auf 80.77 Prozent. Bei den sächsischen StaalSeisenbahnen betrug die Rente bei einem Emnahmeaussall von 4.9 Millionen Mari immer noch 3.04 Prozent und ihr BetriebSeoöstizient. der im Jahre I960 75.84 Prozent betrug, stieg nur auf 78.64 Prozent, blieb also in der Steigerung sowohl, wie in der absoluten Höhe deS Coöfstzienten hinter dem badifchen zurück. Von besonderem Interesse ist aber ein Vergleich mit dem soeben erschienenen Rech nungsabschluß der bayerischen S'aaiSeisenbahnen, der, wenn auch nicht in den absoluten Zahlen, doch bezüglich des Rückganges gegen das Jahr 1900 noch ungünstiger erscheint, als der badische Bei den bayerischen Staalseisenbahnen minderten sich die Eni- nahmen gegen doS Vorfahr um 4.73 Millionen Mark gleich 2,76 Prozent. Dagegen vermehrten sich die Ausgaben um 5,28 Mill. Mark gleich 4,24 Prozent, während bei den sächsischen SiaatS- isenbahrien noch eine Abminderung der Ausgaben gegen daS Vor- auStze M . lur « Vesürckl- e w«rd« - s--kr,k !«. ist keine nicht scheut, neben den großen Summen für da» Heer >u auch noch — wenn auch nur vrrhältnißmäßig gen« Invaliden und Veteranen de» Heere» zu fordern, m stößt, weil man sich erhaupt nicht mehr vom Net ungerechtfertigte. Die Frag«, ob in aew r rin solche» Hinziehen^aus Sympathien, Marine für die ^ , . —ae» wir nicht erührrn. Man mag sich aber erinnern, daß es «ne» Macht- warte» de» jetzige» Reichskanzler» bedurfte, um vorige» Jahr da» Gesetz vor den Reickstaaszu dringen, welche» di« Kriegs- und Relikirnzulage» erhöhte. Man vergesse auch nicht, daß da», was die KriegSinvaliden und die -rieashinterbliebenen sei« >872 bezogen haben, au« dem Fond» fließt, dessen Bestehen der Tapfer- ! e>t unsere» Heere« zu danken ist. Wenn der Jnvalidensond« nicht mit Ausaoben beschwert worden wäre, di« außerhalb de» chm ursprünglich gesteckte» Rahmen» liegen, so würde er au-gereicht hoben, um den Krieg-invaliden und Kriegshinterbliebenen em völlig sorgenfreie« Älter zu gewähren: bisher ist den Steuerzahlern omit eigentlich noch gar nicht anaesonnen worden, persönliche Opfer zu dringen Man erinnere sich an den maßgebenden Stellen endlich de» Umstande«, daß die Reihen der Invaliden und Veteranen, man möchte sagen, von Tag zu Tag sich mehr lichten und daß. wenn ihnen ihr Lebensabend vom dankbaren Vaterlande befriedigender gestaltet werden soll, die« bald geschehen möge, denn in diesem Falle gilt da« Sprichwort wie nie: »Wer bald giebt. giebt doppelt!" — lieber dt» Wirksamkeit der zur Förderung der sächsischen Landwiikhlchast bestimmten und der Verwaltung deS König! Ministeriums des Innen, unterstehenden Reuntng-Stistung in den letzten zwei Iadrrn wird jetzt bekannt, daß Herrn Ritter gutsbesitzer Di Hübel aus Sachiendoik bei Kührrn ern Vrei« von 1000 Mk. für die beste Beaibestung de« Tdema» „Die Gestaltung deS laiidwirtdicdastlichen Betriebes mit Rücksicht aus den heirichen- den A'beitermangel" znertannt werden konnte, und daß einen der >e 5nO Mk. betragende» Prelle für mustergiltiae bäuerliche Dirth- 'chasksbetiiebe Herr Gutsbesitzer Emil Schmidt in Kieinschönau bei Zittau kür da» Inh, 1901 erhielt. 1902 Hoden sich um die zwei 500 Mk -Preise für niufterailttae bäuerliche Wirihschafts- delriebe wiederum zwei Landwinde beworben, brren Güter vor einiger Zeit ovn dem aus den Herren ErbarnchtSbeslber Bennewitz- La»gken»eisdoN. Oekonvmieralv Däwentz Döbeln und Ritterguts besitzer Kasten-Rosenbcig bestehenden Prrisaericht besichtigt wurden Das Endresultat der Konkurrenz steht noch nicht fest, wirb aber demnächst konstatirt werden. Gegenwärtig stehen zur Konkurrenz folgende Fragen: 1 Welche Bodenrente kann von einer be- tiglmten Klklntelchwiitdichgst bei sachgemäßem Betriebe unter den verichiedenen Verhältnissen im Königreich Sachten erzielt werden und welche Wiltb'chastsweiien und beionderen Maßnahmen und kür die veiicdiebenen Höhenlagen und Bodenarten anzuwenden. um eine solche Rente zu erlangen? (Einlieferungstermin 3l . Tezember 1903. Preis: lOOO Mk.) 2- Inwieweit emvsiedlt sich die Austolstuiig minderwertdigrr oder ungünstig für den Land- wirihschaftSdetrieb gelegener Flächen und wie ist dabei unter be sonderer Beachtung de- KleinvcsikeS zu veriabren? lEinlirierungs- termin: 31. Dezember 1903. Preis: 1000 Mk.) 3. Anichoulichc Daistellung der Organisation, Enrwlckelung, LebenSbedingungrn. Vermehrung-- und Verbreitungsweise der wichtigen Samen- und Wuizri-Unkräuter, kiit»che Schilderungwohtaelungener, desgleichen mißlungener Auswttungsveriuche und hieraus sich ergebende begründete Anwrounacn zur Bekämpfung der Verunkrautung der Felder durch allgemeine vorbeugende, towie duich die für einzelne Galtungen angezeiglen besonderen Vertilg»,igsmaßrUkla. (Ein» lieferungStermi»: 31. Dezember l!N4 PietS: 3000 Mk.) — Der Postverkehr in Dresden im Jahre 1901 zeigt leider recht wenig günstige Zahlen. Wo noch eine Zunahme )eS ' Brief- nn ,ahr um 26000 Mark, 0.03 Prozent, möglich war. Ter gleich 0.03 Projl ileberschuß der bai»erischeri StaatScisenbalinen erlitt daher einen Rückgang gegen das Voriahr von 10,i Millionen Mark gleich 21,46 Prozenl gegen 4,9 Millionen Mark gleich 14.76 Prozent bei den sächsischen Staatseisenbahnen. Dieses ungünstige Er- gcbniß drückt sich natürlich auch in dem rapiden Steigen des bayerischen Betriebscotzssizienten aus. Er stieg von 72.78 >m Vor- fahre auf 78.01 Prozent, also um 5.23 Prozent, und erreichte damit annähernd Len jächstichen, hinter dem er 1900 noch um 3.06 Prozent zurückblieb. Der bayerisch« Abschluß crgiebt zu Lasten des Staates einen Fehlbetrag von 7.1 Millionen Mark Die Verzinsung deS Anlagekapitals ist von 3,57 aus 2.71 Prozent gesunken, also noch beträchtlich unter die sächsisch« Rente von 3.04 Prozent. — Bon angesehener Seite wird uns geschrieben: Fast olle Völker erkennen es als eine ihrer vornehmsten Pflichten an. das Andenken jener Männer, welche im Kampfe um die Ehre deS Vaterlandes, um das Wohl ihrer Mitbürger ckr Leben geopfert haben, zu ehren, denen, die ans gleichem Anlasse ihr« Gesundheit verloren oder als Krüppel ein beengtes Dasein fristen, den Dank des Vaterlandes dadurch zum Ausdrucke zu bringen, dag sie ihnen auskömmliche Mittel gewähret^ damit sie neben den physischen Schmerzen nicht auch noch dre isorg« um das täg liche Brot auält. Tie Formen, die diese Dankespflicht annimmt, weisen rn den verschiedenen Staaten merklich« Unterschiede auf. sie werden beeinslußt von der sittlichen Höhe, vom kriegerischen Geiste der einzelnen Nationen. Dort, wo daS Getübl der Dank- barkest nicht auSrcicht, sollte zum Wenigsten die praktische Vernunft wrechen. Denn das Hervorheben und die Löhnung der Verdienste weckt ui der Heranwachsenden Jugend den Trieb zur Nachahmung solcher hervorragender Thaten. Das Geaentheil bewirkt bei dem in's Feld ziehenden Krieger die Aussicht, seine Angehörigen fänden sich Entbehrungen rm Falle seines Todes auf dem Felde der Ehre ansyesetzt, oder er stehe, wenn er mit zerschossenen Gliedern, unfähig, feinem Berufe weiter zu leben, heimkehrt, neben dein moralischen Drucke, den die körperliche Unbeholscnhcit, welche 'Verstümmelung stets neben den physischen Schmerzen mit wachsenden Jahren immer mehr ausllbt, auch »och der Noch- Wendigkeit gegenüber, statt deS wohlverdienten Tankes seiner Mitbürger deren Mitleid in Anspruch zu nehmen. Man sollte denken, eS liege im Interesse deS Staates, alle Gelegenheiten zu nützen, uni die moralische Tüchtigkeit des Heeres zu festigen, dies geschieht aber nicht nur durch die Würdigung seines Derthrs und die Hebung des Selbstvertrauens im Allgemeinen, sondern nicht minder durch die Ehrung der HccreSangchörigen, die ihr Leben im Kampfe ließen, durch die Fürsorge für die, die ihr Blut und ihre Knochen opferten, um die Siege zu erkämpfen, aus denen die zu Hause Gebliebenen und die gcstind Zurückgekehrten die Bor- theile ziehen. Nur zu bald fallen diese Verdienste der Vergessen heit anbcim, und die Nachlebenden Generationen haben keine Ahnung, wie bedrückend für die alten Krieger das Gefühl ist, um die Gewährung von Unterstützungen bitten z» sollen. Dann be neiden diese mit Reckt die, welche in der Schlacht den Heldentod fanden Eine Belebung des Gefühl« der Dankesvsticht gegen die Kämpfer auS der großen Zeit ist um so nölhiger, als in der Gegenwart ein um sich greifender selbstsüchtiger Geschäftsgeist alle edleren Regungen, besonders aber den Patriotismus und die soldatischen Tugenden zu unterdrücken droht und der Knltu» d«S Komödiantenthum» feierlichere und namentlich praktisch werth- vollere Formen annimmt, al« die Würdigung des Verdienstes selbstloser Helden. Böswillige Agitation läAt da« ohnehin schlecht enn auch Dresden mir diesen ungünstigen Ergebnissen nicht allein dofteht. so ist dieser Rückgang immerhin als ein Zeichen der ungünstigen wirth- ichaftliänm Verhältnisse sehr zu beklagen. Wir lassen nun die Zahlen für d.e denselben stets Zahlen und in ^ . .. Telegrammgcbühre» wurden in Dresden vereinnahmt 8133166 Mari, mehr 279 442 Mk. oder 4,8 Proz. wie 1900, gegen 7^ Pro; Zunahme im Vorjahre. Nach dieser Einnahme steht Dre-den an fünfter Stelle unter den Städten des Rerchspostgebiets, nur nachstehend den Städten Berlin. Hamburg. Leipzig und Frank furt a. M. An Empfänger im Orts, und Landbestellbezirke sind ein gegangen: 64492500 Brlefsendungen (Briese. Postkarten. Drucksachen und Waarenprobens. mehr 5245900 Stück oder 8.9 Proz. Im Boriahre hat die Steigerung 21L Proz. betragen lgenden fügen wir die Zahlen über die «Steigerung v«S s von 1899 zu 1900, nach Prozenten, in Klammer bei Es gingen ferner ein: 2 585 945 Packete ohne Werthangabc. weniger 35888 Stück oder 1.4 Proz. f-s- 8,0 Proz.i, 65877 Packete mit Werthangabe, weniger 5664 Stück -oder 7,9 Proz !->- 1,8 Proz ), 154 400 Briese und Kästchen mit Werthangabc weniger 8127 Stück oder 5,0 Proz. (— 2.1 Proz !, 357 783 Post- nachnahmesendungen, mehr 1326 Stück oder 0,4 Proz -st 20,6 Proz.s, 64331 Postaufträge, weniger 2664 Stück oder 4.0 Proz. s-st anwestung elehrte Volk in Unkenntmtz über den Werth des HerreS, sie gegenüber dem Voriadre zu Packctverkehr zeigt Rückgaw z.s, 64331 Postaufträae. weniger 2664 Stück oder 3,4 Proz ! und 174 494 468 Mk. ausgezahlte Post- der, mehr 4 223644 Mk. oder 2,5 Proz !-st 10.0 Proz.j. Bett» Ein> an vierter Stelle, nach Berlin. steht Dresden un Ällgemeuic.- omburg und Leipzig. Außer- 500 Stück oder 9.3 Proz s-st 18.1 Pro--). 3825883 >e Wcrtbancade. mehr 97 232 Stück oder 2,9 Proz H.), 51996 Packete mrt Werthangabe, mehr 4845 Stück mehr 6 §19 500 S Packete ohne l-st 3.4 Pro. oder 10. Werthan und 120 28i,5v!> Mt. ringe,achte Pottanwenungsg, 3:B4 326 Mk. oder 2.9 Pro,. (2.8 Proz.). Aus jeden Ein wobner entfalle» in Dresden beim Eingänge: 143 (138) Brief ienduiigen. 5.7 (5,8) Packete ohne Wertdanaabe und 385 k379> Mk ansac,ahlte PostanweislingSgrlder. Tie Aufgabe ergiebt durch- 'chmttiich siir irden Einwohner: 172 N14) Briefiendungen. 8 (7.9) Packete ohne Wcrtdangabe und 266 Mk. <262i PostanweisungSgcld Zum Vergleich mit diesen Angaben lassen wir bin noch die gleich artigen Angaben aus den 4 größten Städten Sachsens folgen In Leip,ig kommen ans leben Einwohner im Eingang« 151 Briestend»ngen. 7.5 Packete ohne Werthangabe und 541 Mt. atil ge,achte Posta»wrisu»gSdettlIge unv in der Ausgabe 342 Briet scndungc». 14 Packele ohne Wntbangabe und 273Mt. kingcrahlleö PostanweisungSgeld. In Clremnttz erhielt jeder Emwodnei 111 Brieiiendungen, 5.3 Packete ohne Weridangode und 278 Mk. ans Postanweisung: jeder Einwohner gab aus 103 Bnefirndungen. 8 Packrte ohne Werthangabe und 317 Mk. aus Hoftanweiiung In Zwickau stellt sich der Eingang aus 91 Bricstci,düngen. 5.8 Packete ohne Werthangabc und 295 Mk. aus Pvftonweiiuna. die Aufgabe auf 98 Brlefsendungen, 5.1 Packete ohne Wetth ongabe und 257 Mk. Postanweisung»««!». aurn !. .^^'k!"^d??_?.^rgerverrtntsunj,,a H Programm über ' ----- >- zugegangen. ' wll. I»'' entnehmen, halb veS Rahmen« der de» bestehenden Staat Parteien ihre Pflichten al» EtaatÄürger. dei .... tag»- und kommunalen Wahlen auSzuüben, wie
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