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Dresdner Nachrichten : 11.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189705112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-11
-
Monat
1897-05
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.05.1897
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oimx, mmmirmm. 64. MU" As«>»Iivi1vn "WH vLv8»rrt V»u»vi»IriLtv. jisaelwltssigo, porkönliclis Lmliäufs una Illoäs^tuäien in vorlin, s^ant». Va,>kcNK»>l«Llvljcru8»->u,!>>ctt»krr»6l>i»n<i>-r. pnvumrliv-, Kissen- » Massivs Lummiesitsn — lluttsobiäucks, I-'o <j L > s , ^ u <1 -HU 1 x, KIt 1, «li» k?vpaea1ueutan8il!vn Li»««,!»-», ^«Nin»r»>r, 28, LvilldLrälLsupoll, »suslw.»,sse«.llus«>» nscli vr. weck. Volker (I). ir. 6. ^1. I^'r. 56515» empört VLLP^tSI». ^ Kll8tav üjtr8clioIiI, IIol'itr8trrl88H 14. ß V»p«tSN. ^ llsil WeilllselilieliM Al'MSll'.N. Ai» 1 Politik de, ReichSrcnieruna. Hofnachnchten. Stadtverordnetcn-Kollcgiiim. Sächsiich-Thi'ittngffchc Ans- Mitthmaßliche Witterung:! Hl slellunn, Landesverrathö-Prozeß. Gerichtsverhandlungen. „Lohenzrin", „Hans Lange", „Macccllc". Kühl, theilioeiic nah H. «VlUs» Politische». Die letzte Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses brachte zwei kleine Episoden, die für die innerpolitischc Situation charakteristisch sind. Der konservative Abgeordnete v. Kwcher unternahm bei der Berathung des Kultusetats einen Strcffzilg in das Gebiet der Rcichspoiilik, uni eine Attacke gegen den Staats sekretär des Auswärtigen Herrn v. Marschall zu richten. Er meinte, für den beschränkten Unterthancnverstand sei die schwäch liche Haltung völlig unverständlich, welche die ReichSregicrung dem Bestreben der Amerikaner gegenüber eingenommen habe, einen großen Theil unserer Industrie und unserer gcsammten Landwirthschast das bischen Fell, das wir noch haben, über die Ohren zu ziehen. Die Bertreter der ehemaligen Eaprivi ichcn Re gierungsmehrheit gerieihen über diesen Angriss tn große Auf regung, die insofern begreiflich ist, als sie besonders Herrn v. Marschall unter Ihre schützenden Mittige genommen haben, als die letzte Säule, die stehen geblieben ist. um von der Herrlichkeit der Politik der zweiten Neichskanzlerschast auch fernerhin Zeugnis; ribzulcgcn. In erster Linie fühlte sich Herr Nickcrt bcruse». für seinen Schützling in die Schranken zu treten. Er behauptete, das; die Politik der Reichsregiccung Amerika gegenüber das nationale Interesse vertreten habe — das nationale Interesse in der frei sinnigen Auffassung, der die Redner des Freisinns männlicher wie weiblicher Linie im Reichstag bei der Besprechung der amerikani schen Zollerhvhiingcn einen so angemessenen Ausdruck gegeben hatten, daß sic als „Dclcgirte des Auslandes" bezeichnet werden konnten. Dem Führer der Wadenstrümpfler scknndirtc der Redner des Eentrums, das sich während der erwähnten Reichstagsvcrhand- lungen in Stillschweigen gehüllt hatte, offenbar unter dem Ein druck der Kriscngerüchle. nach denen die Position des Herrn b. Maischall erschüttert sein sollte. Nachdem sich inzwischen heraus- gcstellt hat, daß ein Besuch des Herrn v. Lucanus bei dem Staats sekretär des Auswärtigen noch nicht in Aussicht steht, haben die nllramonlanen Opportunisten die Sprache ivicdcrgeiunde». Der Eentrumsredncc erklärte am Sonnabend im Abgeordnetenhaus die Politik der Reichsregierung für eine .vorzügliche". Es fehlte nur noch, daß der Dritte im Bunde, .die Sozialdemokratie", der .nationalen" Retchspolitik ihre volle Anerkennung aussprechcn ließ. Aber da es big heute im preußischen Abgeordnetenhaus noch keinen Sozialdemokraten giebt, so hat das Singer'icheEentralorgan diesen Mangel zu ersetzen gesucht, indem es bei Besprechung des Kröcherichen „vusarcnrittes" seiner Svmpathie für Herrn v. Marschall und dessen äußerer Politik Ausdruck giebt. Also auch beute noch, beinahe drei Jahre nach dem Sturze deS Grasen v. Eaprivi, ist es die uitramontan-sreisinnig-iozialdemokra- tische Coalition. die sich für autorisirt hält, die Reichspolitil gegenüber den Angriffen von nationaler Seite zu verlheidigen. Aus blos persönlichen Shmpathien für die gegenwärtigen Leiter der Reichsangclegenheiten geschieht das sicherlich nicht, sondern der wahre Grund ist darin zu suchen, daß der thatsächliche Effekt der Politik, wie sie nach dem Rücktritt des zweiten Kanzlers ge trieben morden ist, in der Hauptsache ein solcher ist. daß das Trei- gcstirn Richter-Liebcr-Singer seine Ansprüche und Bedürfnisse be friedigt sicht. Herrn v. Miguel, der einzige Berliner Minister, der sich bisher des Beifalls der Linken nicht zu erfreuen gehabt hat, dürste wohl nicht recht behaglich zu Muthe geworden sein, als die Abwehr eines persönlichen Angriffes aus seinen Kollegen b. Marschall. zu der er sich wohl oder übel entschließen mußte, von der Linken beifällig begrüßt wurde. Graf zu Limburg-Stirnm hakte gesagt: Ich bin fest überzeugt, wenn einmal eine Wendung in die Politik kommt, so wird Herr v, Marschall mit derselben dialektischen Geschicklichkeit auch andere Politik machen. Der preußische Finanzminister wies diesen Vorwurf zwar mit Ent schiedenheit zurück; aber er wird dabei vielleicht selbst empfunden haben, ein wie großes — leider nur selten vorhandenes — Maß von Willensfestigkcit bei der Unberechcnbarkeit und Unsicherheit der Berliner Negiernngsweise für die heutigen Minister noth- wendig ist, um der Gefahr, eine Schwenkung gegen die bisherige Ueberzeugnng mitzumachen, Trotz zu bieten. Zeigt sich doch die Unzulänglichkeit der gegenwärtigen Regierungsmcthodc schon darin, daß Herr v. Miguel, der sich aus einem liberalen Parteipolitiker zu einem konservativen Staatsmann entwickelt hat und als solcher das Vertrauen der konservativen Partei genießt, in die Lage versetzt wird, für einen Kollegen einzutretcn, der die entgegengesetzte Ent wickelung durchgemacht hat und aus einem konservativen Politiker zu einem Vertrauensmann und Günstling der antinationolen Reichstagsmehrheit geworden ist. Und noch viel schärfer tritt jene Unzulänglichkeit in der auffälligen Erscheinung zu Tage, daß jenes sreisinnig-ultramoman-sozialdemokratischc Triumvirat zwar einerseits die zur Wahrung und Förderung der wichtigsten nationalen Interessen gestellten Forderungen beharrlich ablehnt und dafür mehr als einmal von allerhöchster Stelle als vaterlandslose Gesellschaft gegeißelt wird, andererseits sich aber nach w c vor be rufen fühlt, die Politik der Reichsregierung zu stützen und zu schirmen. Einen weiteren Beitrag für die in Berlin herrschende Regier- ungsweise bildet der zweite Zwischenfall, der sich in der Sonn- abendsitzung des preußischen Abgeordnetenhauses ereignete und einer Episode ganz analog ist, die sich Anfang voriger Woche im Reichstag abspieltc. Dort war an die Regierung die Anfrage ge richtet worden, welche Bewandtniß es denn mit der vom Reichs kanzler für den verflossenen Herbst angekündigten Militärstraf- prozeßresorm habe. Eine bestimmte Antwort konnte vom Bundes- ralhsliich nicht effheiit werden. Dem preußischen Abgeordneten haus war in der letzten EröffnungSthronrede und wiederholt früher eine VercinSgesetznovelle in Aussicht gestellt worden. Als nun am Sonnabend die Regierung gefragt wurde, wie es mit diesem Vcrcinsgesetz stehe, da erwiedertc Herr v. Miguel: Ob und wann ein Vercinsgesetz kommt, kann und werde ich Ihnen nicht sagen. Diese Antwort wie die entsprechende im Reichstag erregte schallende Heiterkeit. In Wahrheit bieten freilich solche Antworten keinen Grund zur Heiterkeit, sondern sie enthüllen mit bitterem Ernst die Zerfahrenheit, Programmlosigkcit und Ohnmacht, die in Berlin in den regierenden Kreisen herrschen muß. Wo bleibt die Autorität einer Negierung, die Versprechungen macht, die sie nachher nicht cinzulvsen vermag, die Vorlagen zu einem bestimm ten Zeitpunkt einzubringen veffprlcht und, nachdem dieser Zeitpunkt vorüber ist, sich gänzlich außer Stande sieht, die Frage, ob diese Vorlagen überhaupt »och zu erwarten sind, anders zu beantworten als mit dem Geständnis; der absoluten Unwissenheit? Wenn eine Regierung eine Vorlage ankündigt, so muß doch zuvor über ihren Inhalt bei den zunächst maßgebenden Faktoren eine Verständigung insoweit erzielt sei», daß der Fertigstellung für die parlamenta rische Berachung Hindernisse nicht mehr in den Weg treten können. Seit geraumer Zeit sind fast täglich über die Militärstraspcozeß- reform und über die preußische Vercinsgesetznovelle die wider sprechendsten Miltheilungen in die Ocssentlichkeit gelangt; wenn dann schließlich, nm endlich der fortwährenden Bcnnrnhignttg ein Ende zu bereiten, im Parlament Auskunft verlangt wird und die Ne- gicrnngSVertreter erklären: Wir wissen selber nichts, so muß in den weitesten Kreisen der Eindruck verstärkt werden, daß in Berlin ein einheitlicher, selbstständiger, zielbewusster Regierungswille nicht vorhanden sein kann. Aernichreib- nnd Kernivrech-verichte vom 10. Mai, * Athen. Uhr 30 Mir, Abends. tHavas-Mcldung.) Wie verlautet, ist der Tezt der Note betreffend die Vermittelung der Mächte heute festgestellt worden. Der Ministerpräsident Nalli und der Minister des Aeußeren Slnlndis hatten heule aus der deutschen Gesandtschaft mit Frhr. v. Plessen eine länger dauernde Unter redung. Berlin. Das Abgeordnetenhaus begann heute die dritte Etatbcralhung. In der Generaldebatte begründeten die Abgg. Rintelen, Hirt und Kirsch die ablehnende Haltung der Regierungen gegenüber den Besoldungserhöhungen. Der Erste» verwies dabei aus die europäische Lage, die sehr leicht das Verkehrswesen nach theilig beeinflussen könne, Abg, v. Zedlitz erwiderte: Wenn Herr Rintelen an eine Kriegsgefahr glaube, io sollte er für die Bewilligung nothwendiger Verstärkungen für untere Rüstungen zu Lande und zur See eintreten Bei dem Domäneneiat erwiderte Landwirlhschastsminffter Freiherr v, Hammcrstein auf eine Anfrage des Abg, v. Riepenhausen, er glaube, daß die Verhandlungen in Sachen Stantien und Becker noch so zeitig beendet sein würden, daß ec über das Vorverfahren gegen Becker und gegen Unbekannt noch in dieser Tagung dem Landtage werde Miltheilung machen können. Bei dem Etat für Handel nnd Gewerbe erwiderte Minister Breicld aus eine Anfrage des Abg. Gamp, daß eine Beschluß fassung des BundeSratho über Abänderung der Bückereiverocdnung in kurzer Zeit herbeigesührt werden solle. Bei dem Justizetal thcille der Justizminisler Schönstedt mit. daß ein Gesetzentwurf zum Schutze der Banbandwerler letzt ausgearbeitct sei und dem Staats- minisrerium zur Bcschlusffassung vocliegc. Der Entwurf suche die Interessen des NealkrediiS mit denjenigen des Bauhandwerks zu vereinigen. Die Regelung tolle durch Reichsgesetz, das dem Reichstage hoffentlich in seiner nächsten Tagung zugehen werde, erfolgen, doch solle darin den Landcsverwaltungen die Bestimmung der Bezirke uberlassen werden, für welche ein Bevürfniß zu der Neuregelung bestehe und daher für diese in Kraft treten solle. Abg. v. Ezarlinski beschwerte sich gegen eine Verfügung des Ober- landeszerichtsvrasidenten in Maricnwerder, welche ans dte Fest- Haltung des Deutschen als Gerichtssprache dringt. Justizminister Schönstedt erwiderte, er billige diese Verfügung durchaus. Auch die Justizverwaltung habe die Pflicht, den nativnalpolnischen Bestrebungen in ihrem Bereiche entgegcnzutreten. Wciterberath- ung morgen. Berlin. Der »Reichsanzeiger" theilt mit: Nach einer Mittheilung der griechischen Regierung sind seit dem 8. d. M. 6 Uhr Morgens die Kirsten von Evirus und ein Theil des Küsten gebietes des GolseS von Saloniki in Blockadezustand versetzt worden. Die Grenzen der Blockade sind in folgender Weise fest gesetzt: Vom Golf von Saloniki erstreckt sich dte Blockade von dem Peneusflusse bis zum Flusse Haliacmon. Das Küstengebiet wird in einer Entfernung von 5 bis li Seemeilen von der Küste blockirt sein. An der .Küste von Epirns wird sich die Blockade von Preveia bis einschließlich Santi-Tuaaranla erstrecken. Von der Küste aus geht die Blockade bis Kanonenschußweite. Tic durch die Insel Korfu gebildeten Meerengen sind nicht einbegriffen und bleiben für die Schifffahrt frei. Die Schiffe, wenn sie diese Meerengen durchfahren, werden durch die Schiffe der griechischen Marine durchsucht, welche den Auftrag hat. die Blockade aufrecht zu erhalten. Magdeburg, Tie Jäber'sche Buchdruckerci beging gestern die Feier ihres 250iährigen Bestehens unter zahlreicher Theilnahme aller Kreise der Stadt. Von auSwärtS traten viele Telegramme und schriftliche Glückwünsche ein, Frankfurt o. M. 9" Anwesenheit von Vertretern der Staats- und städtischen Behörden wurden heute die Verhandlungen der Centralstelle für Arbeilerwohlfahrtsetnrichtunge» durch den Vorsitzenden Staatssekretär a. D- Herzog eröffnet. Etwa 80 Per sonen waren erschienen. Seitens der Regierung begrüßte Obcr- präsident Magdeburg, seitens der Stadt Bürgermeister Heusscn- stamm die Versammlung, Hierauf hielt Stadtrath Dr. Fleich- Frankfurt a. M. einen Vortrag über »Kommunale Wohlfahrts pflege". Die Verhandlungen werden morgen fortgesetzt. Köln. Der wegen Unterschlagung von 97,000 Mark in Untersuchungshaft befindliche Kassner Mariens der Lescgesellschaft ist plötzlich gestorben, Tie Todesursache ist noch nicht festgcstcll! Es verlautet, in einer anderen großen angesehenen Kölner Gesell schaff seien gleichfalls Unterschleffc des Kousircrs in der Höhe von 10,000 Mark Vv.gekommen Friedrichsru h. Pwseffor Schweningcr wnnicht dringend, daß Fürst Bismarck in diesem Sommer einen längeren KnraiffenI halt in einem Bade nehmen möchte. Der Erfüllung des Wunsches steht noch des Fürsten große Abneigung gegen eine längere Effen- bahniahrt rittgegen, Breslau, Tie weiblichen Vertrauensverionen der hiesigen sozialdemokratischen Partei, Frau Elise Geiser-Liebknecht und Frau Jda Geiser, die der Fortsetzung eines 1892 gecichllich geschlossenen Vereins, der Aufnahme weiblicher Mitglieder und der Verbindung mit deni hiesigen Männervercin angeklagt waren, wurden zu w 100 Mark Geldstrafe vccurtheilt: außerdem wurde die Auslösung des Fmnenvereins ausgesprochen. Apen rode, Der deutsche Dampfer „Doris", der hiesigen Rhederei Jcbsen gehörig, ist am 7. d, M, an der lavanischcn Kiffte im Korea-Kanal gestrandet. Kapitän und Mannschaften sind gerettet. Metz. Der Kaffer berührte zu Wagen, von Urville kommend, die hiesige Stadt und wurde am Bahnhofsvlatze von der zahlreich ^ versammelten Menge jubelud begrüßt. Der Kaffer begab sich -s » 2. nach dem großen Ercrzicrvlatze von Frescati, um iein Königs " ^ ä Jnsanteneregimenl Nr. 145, sowie kleine Abtheilnngeu der übrigen Truppen zu besichtigen. Die Stadt ist reich geflaggt. Kissi 11 gen. Die Kaiserin von Oesterreich ist in strengstem Jncognito heute Mittag hier cingetrosfcn. München. Heule Mittag wurde der neue von Professor Friedrich Thiersch erdanle Justizpalast in Gegenwart des Prinz- reaenlen nnd aller zur Zeit hier weilenden Prinzen und Prin zessinnen des königlichen Hauses eingeweiht. Wien, Das letzte Bulletin über das Befinden Eharloiie Wolters lautet wieder sehr ernst; man glaubt nicht, daß dieselbe den beutigen Tag überleben wird, Wien. Der „Pol. Eorr." wird aus Cetinic gemeldet: An läßlich des Besuchs des Königs von Serbien in Cetinie einigten sich die beiderseitigen Regierungen bei der Wiederaufnahme des tückischen NesormpcoiektS seitens der Großmächte, gemeinschaftlich bei der Pforte und den Kabinetten dahin zu wirken, daß aus reichende Garantien für die kulturelle und nationale Entwickelung des serbischen Volksstammes ini ottomanischeu Reiche geschaffen werden. — Nach einem Athener Telegramm hat sich die dortige Lage wieder bedenklich verschlimmert. Der König wandte sich von Neuem an Delyannis, sodaß der Fall des Ministeriums Ralli zu, erwarten steht. Auch aus Kreta laufen für die Griechen ungünstige S— I Nachrichten ein. Der größte Theil der Insurgenten verlangt den i Abzug der Griechen. Es kam bereits zu mehreren blutigen Zn- 2^«° Z? sammenstöße» zwischen Insurgenten und Griechen. — Die „N. Fr. s 8»^» Pr." theilt den Inhalt der türkffchen Kriegsbedingungen wie folgt ,, s- mit: 1) 3 Millionen türkische Pfund, d. i. ca. 55 Millionen j" Mark Kriegsentschädigung. 2> Regelung der türkisch-griechi schen Grenze bei Preveia. Metzovo. Muna. Damassi, Nezerv und Analvpsis. und zwar bei Preveia wird die Abtretung des gegenüber liegenden Aktive verlangt, 3> Abtretung der griechischen Panzer slotte. .4) Aufhebung aller Spezialverträge zu Gunsten der griechischen Unterthanen in der Türkei, 5, Regelung der kretensi- schen Frage unter Einschränkung der Autonomie zu Gunsten der Pforte. Teplitz. Gestern Nachmittag sind das Maschinen- und das FörderhauS deS der Brürer Kohlenbergbau-Gesellschaft gehörigen Doblhofschachtes bei Maliaschein total niedergebranilt. Pest. Die Onotenverhandiungen, dle am Sonnabend von den beiderseitige» Ministern unter Vermittelung des Kaisers in Wien geführt wurden, sind bisher ohne Reinltat geblieben. Ter ungarische Ministerpräsident Bansst, will absolut nicht bis auf 36 Prozent dec O.uote gehen, der österreichische Ministerpräsident Gras Badem behauptet, davon nicht adgehen zu können, da als dann jeden Augenblick eine Ministerkrisis eintreten könne. Paris. Eine Note der „Agence Havas" erklärt die Meld ung des „Figaro" für unriclUig, daß die ungenannte Spenderin, welche dem Komitee des Wohlthätigkeitsbazars 967,438 Francs zugehen ließ, die Baronin Hirsch sei. Brüssel. Die offizielle Eröffnung der internationalen Aus stellung fand Nachmittags in Gegenwart der Minister, des diplo matischen Korps, der Spitzen dec Behörden und zahlreicher Ein- geiadenen statt. Ju seiner Eröffniingsndc gab der Vorsitzende des aus-führenden Ausschusses einen Ueverblick über die Einstellung der Ausstellung, welche den belgischen Gelehrten und Künstlern zur Ehre gereiche. Der Arbeitsminister erinnerte in seiner Erwieder ung an das schmerzliche Eceigniß, von dem Frankreich betroffen worden sei und welches den König und die Königin, sowie die Mit glieder des königlichen HauieS wegen ihrer Trauer verhindert hätten, der Eröffnungsfeierlichkeit vcizuwohncii, Der Monster wies dann auf den friedlichen Charakter der Ausstellung und aus die zahlreichen Kongresse hin, welche Gelehrte und Denker aller Nationen in Brüssel vereinen werden und dankte den fremden Völkern für ihre Belheilignng an der Ausstellung, Die königliche Familie erschien gegen !> Uhr in der Ausstellung und machte einen Niliid- gang durch dieselbe, London. Wie aus Washington gemeldet wird, ist der Direktor der Münze der Vereinigten Staaten amtlich benachrichilgt worden, daß die Republik Peru mit dem heutigen Tage die Präg ung von Silbermünzen elnstellt und die Einfuhr von Lolbcrmünzen nicht gestattet. K 0 n st a n i i 110 p c I. (Offizielle Depesche,) Der Komman dant des Trupvenkorps von Evirus meldet, aut Grund eines Tele gramms Husni Paschas, des Kommandanten der 1. Brigade: Ein griechisches, aus Regulären und Freiwilligen bestehendes Detache ment, das sich ans den Hohen nahe Kamarina, einem Dorse 25 Kilometer nördlich von Preveia, festae'ctzt hatte, wurde van 3 Bataillonen türkischer Truppen mit Getchützen angegriffen. Nach einigen Kanonenschüssen wurde Kamarina von den Türken erstürmt. Die Griechen zogen sich in die dahinter liegende Kirche zurück, welche gleichfalls von den Türken erstürmt wurde. Die Griechen, welche große Verluste erlitten, zogen sich uunmebr über Cisco Tepr in's Thal bis zur Brücke des heiligen GeorgioS zurück, wo sie einen verzweifelten Angriff unternahmen, der icdoch von den tür kischen Truppen zwückgewicsen wurde. Die Griechen sind in wilder Flucht davvngeeilt. Der Bali von Ueskueb meidet, daß 800 Freiwillige von Ivel abgcgaugen sind, welche einen Eid ge- leistet haben, sich streng nach dem Befehl des Sultans zu halten.
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