Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280206025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928020602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928020602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-06
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bon Genf nach Wien? Geleille Meinung -er Schweiz über Hie Verlegung oes Völkerbundes. lDrahimc Iduna unsrer Berliner Sch»tltlettv«g.t Berlin, 8. Febr. Wir berichtet«» über die neue Df», kussio», die darüber entstanden ist, ob der V ö l k e r b n» d von Gens »ach Wten verlegt werden soll oder nicht. Für die großdeutsche Zukunft wäre naturgemäß et« solcher Gtadt Wechsel eine recht große Gefahr, denn er würde doch irgendwo die französisch-italienische» Pläne einer dieutraltsferung Deutschösterreichs fördern. Damit wäre dann der Zusammen schluß mehr denn je in Frage gestellt und die Lucke verriegelt, durch die Deutschland seinen Blick nach Düdosten Europas lenken könnte »ud lenken muß. Aus der anderen Leite würde die angeblich geplante Verlegung natürlich in Gens selbst auf grössten Widerstand stoßen. Gens wünscht Geld zu verdienen. Gens liegt in einem late» Winkel. Ein keil der politischen Kreise der Schweiz glaubt anstcrdem Frankreichs Begehrlichkeit dadurch Wider part bieten zu können, daß man den Bölkerbnnd in Genf etabliert hält. Insoweit durste die Rechnung auch richtig sein. Die Schweiz ist seit Versailles mehr und mehr von setnen westlichen Nach baru bedrängt. DaS sogenannte G e n f e r Z o » e n a b k o m - men ist durch Aktionen Frankreich gebrochen worden. Immer wieder bat Parts seine begehrlichen Hände nach dieser Pforte des Rhonetals ausgcstrerkt Bei all diesen unverkennbaren Schwierigkeiten, die der Schweizer Sorge um den Genfer Zipfel entspringt, darf aber nicht vergessen werde», dast eS auch politisch« Strömungen in der Schweiz selbst gibt, denen die Beherbergung des Bölkerdnndeö durchaus nicht »ngcicilte Frend« bereitet. Es wird geltend gemacht, dast die Schweiz damit praktisch ihre Neutralität ausgegcbe» habe, denn auch die Eidgenossenschaft selbst ist ja Vvlkerbundsmitglied und bat sich damit in eine Kombination begeben, die zu Zeiten recht schwierig war und auch in Zukunft wieder schwierig werden kann, da jedes Völkcrbundsmitglied in oftmals sehr heiklen Fragen Stellung nehmen must, also nicht unbedingte "Neutralität üben kann. Das ist aber - gesehen auS der Perspektive der Schweizer Tradition unbedingter Neutralität — eine nicht ungefährliche Vage, und es ist durchaus denkbar, dast manchem gutgesinnten Schweizer ein Stein vom Herze» fallen würde, wen» sich der ganze, zwar viel Geld einbringende, aber irgendwie doch un heimliche Bölkerbundsapparat eines Tages nach einer cckre- deren Stadt verfrachtete. Im übrigen hat die VerlegnngSangelegenheit auch recht menschlich-persönliche Ltnkergrüa-e. Tie Propaganda des Planes einer Verlegung des Völker bundes ging aus von amerikanischen Journalisten. Tie amerikanische Großpresse unterhält eine reckt beachtliche Anzahl von Korrespondenten in Gens. Nun ist Gens fraglos eine sehr schöne u«d reizvolle Stahl. Aber aus die Dauer dort leben müssen? — Da» ist vielleicht etwas für behagliche Ncutner. HvchzeltSrrisende »nd höhere Töchter, Im übrigen ist dies« Stadt kleinbürgerlich, kalvinistsfch stell n«d langiveilig. Wie wir au» mit den Genfer Verhältnisse» WohlvertraMpv Meisen hören, sollen darum zuerst diese Ume^kane» a» Gehanhe« gekommen sein, der Völkerbund Hatzte Hetzer Wien. Dertn Wien ist schön und pro st und leichtlebig. Da» Ist die persönlich-men,»licke Seit« her NnaejeaenV tk, von der Kenntnis zu nehmen vou Werl erscheint. Deutschland geht aber die politische Seite etwas an. »nd die ist, frag» loS recht ernst, -7 selbst dann noch, wen«.»!« aefchrlien. ei» entschiedenes Dementi an» Wie» erfolgt ist Wse list schon haben tu der Vergangenheit höchst persönliche Wünsche politische Probleme ins Nöllen gebracht. Sei es wie eS sei: Wachsam keit erscheint am Platze. Strafversetzung zweier französischer Vesatzungsofsiziere. Pari», 8. Febr. Der Mainzer Korrespondent des „Oeuvre" kvmmt heute aus die erfolgt« Besudelung des BtS. m a r ck - T c n k m a l s in Zweibrücken durch sunge srainöstlche Offiziere zurück, die nach seiner Ansicht die Tat im Zustand der Trunkenheit begangen haben. Jetzt seien über die Strafe des Ortskommandanten hinaus die in Frage kommenden Offiziere von der französischen Mtlitärobcrbehörde nach Algier und Marokko versetzt worden. Unruhen tn Barcelona? Paris, 8. Febr. Der „New Bork Herold* meldet au» Perpignan: An» Barcelona eintressende Reisende erklärten, dast die Lage in Barcelona sehr gespannt sei. Zwischen ruppen und Arbeiter» sänden blutige Z n s a m in e n st ö st e statt. Der Grund soll in der Cinftthruna der neuen Ein kommensteuer liegen. Entführung deutscher Missionare in China. London, 6. gebe. „Times" meldet ans Peking: Während eines Gottesdienstes drangen Kundert Banditen bet Tag tn das Gebäude der deutschen römisch-katholischen Mission in Futsch au ein und entführten nach einem Zusammenstoß, bei dem einige Chinesen getötet »nd verwundet wurden, drei beuischeMisslonare und eine Nonn e. Voten, die nach Tungischangsu gesandt wurden, »m ein Lösegeld von 88880 Dollar für die vier Deutsche,, zu fordern, wnrden verhaftet. Darauf wnrden Truppen zur Befreiung der Deutschen ab aeschickt. Als die Trnvren zum Angriff schritten, stellten die Banditen die Deutschen vor sich aus. Während des Kampfes starb, wie gemeldet wird, die Nonne vor Ausregung. Ein Deut- scker wurde verwundet. Der Deutschenhasser Klon- in München. München, 8. Febr. Gestern nachmittag erschien der pol- nische Kardinalerzbischof Hlond, dessen Besuch in Deutsch land den ausgesprochenen Zweck hat. die deutsch-polnischen Beziehungen verbessern zu Helsen, in Begleitung des Kardi- nalerzbischofs Faulhaber in einer Festversainmlnng der Freunde des salesianischen Werkes. Die Festrede hielt Frei herr o. Cramcr-Klett, der die Entwicklung der katholischen Kirche von der Zeit der ersten Christen bis zur Gegenwart darstelite und dabei betonte, daß seit Pins IX. keine aus wärtige Politik und seit Leo XIll. keine Sozialpolitik mehr gemacht werden könirtc, ohne daß man gefragt hätte: „Was s a g t d e r H e i l t g e Stuhl dazu?" Im Weltkriege habe nur der Thron des Papstes seinen unverminderten Glanz behauptet. Kardinal Hlond wies in einer kurzen Ansprache auf die Bedeutung des salesianischen LiebeSwerkes hin »nd gab dem Wunsche Ausdruck, daß ein Band der Liebe die ganze katholische Well umschlingen möge. Am Abend fand zu Ehren des polnischen Kardinals ein festlicher Empfang aus dem pol nischen Generalkonsulat statt. <T.-U.> Der Kardinal Hlond ist ein fanatischer polnischer Natio nalist, auf den die These zuruckgcht: Wer nicht polnisch ist, der ist auch nickt katholisch: auf dessen Einwirkung hin vielfach die Gläubigen aus dem Beichtstuhl zurnckgeivicsen wurden, weil sie nicht Polnisch sprachen: Kardinal Hlond brachte es sogar fertig, in einer gottesdienstlichen Feier das polnische Haßlied gegen Deutschland zu singen, und zwar in einer vorwiegend von Deutschen bewohnten Gemeinde. Diesen Mann hat der Heilige Stuhl, dessen Glanz angeblich allein unvermindert fortdauert, znm Erzbischof von Gnesen-Posen ernannt zur großen Enttäuschung der deutschen Katholiken in Ostober- schlesten. die hier von dem „Band der Liebe", das die ganze katholische Welt umschlinge, nichts bemerken konnten — ebenso wie ein Protestant diese Begrüßung Hlonds in München nicht wird versieben können. Ob Hlond der gegebene Mann ist. die deutsch-polnischen Beziehungen zu verbessern, darf man znm mindesten bezweifeln. rumutt in einer Warschauer Wahlversammlung« Warschau. 6. Febr. Gestern wurde hier eine große Wahl versammlung des katholischen nationalen Blocks, zu der sich etwa 18i>8 Personen elngefundcn hatten, von politi sche» Gegnern gesprengt. In dem Augenblick, als der bet den PiUudskt-Anhängern besonders unbeliebte ehemalige Ab geordnete Prof. Stronskt die Rednertribüne beträt, wurden ans ein verabredetes Zeichen der Redner und der Vorsitzende der Versammlung mit Eiern beworfen. Im An- schluß hieran entstand eine Prügelei. Polnische Rache. Posen, 8. Febr. Vom Poscner AppellattonSgertcht wurde der Redakteur des „P o s e n e r Tageblatt»". Robert Ltyra, und der Schriftsteller Dr. v. Behren» tn der Re- vtsionsverhandlung wegen eines im Jahre 1V25 veröffentlich ten Artikels zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde erklärt, daß der Artikel die Gefühle des polnischen Volkes beletdigt habe. In der ersten Instanz waren beide Angeklagte freigesprochen. Die vage im nor-bvhmifchen Revier. Prag. 8. Februar. In den VertrauenSmännerversamm- lnngen des »ordwestbühmischen Reviers wurde nach erregter Debatte beschlossen, den S t r e t k b e g i » n b t S zum 18 Fe - bruar zu verschieben und Inzwischen mit den Unter nehmern zu verhandeln. Falls bis znm l3. Februar keine Einigung zustanockomnit, soll sofort der Streik ansgernfen werden. (W. T. B.s Der Lea»« ,,h» i« «saß «>. Gtraßbnrg, 4 Februar. Di« vor Wochen begonnene „LänberungSattton" in Elsaß. Lotbrt»«»« geht rastlos weiter, der Henker »eht wieder im Land« «m. Jetzt bat er den .Lchlißf»»«,," erreicht, das l» GkrobburgZrit Jahren erscheinende fatyrtsch« Wochenblatt, »e, Durch Verfügung vom 30. Januar hat der «tniftrr des nach Lmrern die Verbreitung, den Verkauf »nd dt« Verteil»»!, ^ ^dtefe» Blatte« auf dem gesamten sranzöfffchrn Gebiet unter, sagt. Wahrscheinlich hattp man nach der Verhaftung seines Bebakte«,» Schall, seine» G«fchäst»flthr«rS Schlegel und seine» Drucker» Hautz erwartet, daß da» Blatt von selbst «ingehc» werde, »nd daß man sich dadurch der Unterdrück»^, entziehen könne. ES fanden sich aber Mitarbeiter genug, die den „Schltssstaau" weiter erscheinen ließen, Ja. man konnte beinah« sagen, er sei inzwischen «her besser al» schlechter ge worden. In seiner Ausgabe vom 31. Januar znm Beispiel glossierte er trefflich den neuen Grntz der Elsässer, mit dem sie sich ans der Straße, in der Eisenbahn, in der Wirtschaft, beim Friseur »sw. begrüßen, nämlich: «Noch nicht verhaftet?" Er brachte auch den Wortlaut einiger LonalitätSerklärungen der Bezirkstage von Oberelsaß, Nntcr- elsaß nick» Lothringen, worin die sranzüsische» Ansprüche ans Elsaß-Lothringen zuriickgewiesen wurden, worin die Zu gehörigkeit zum Deutschen Reiche betont und das Gelöbnis der Treue feierlich erneuert wurde. DaS scheint den «Patrioten* doch sehr ans die Nerven ge gangen zu sein, und so wurde der „Lchlmstaan" kurzerhand ebenfalls verboten. Dazu bemerkt' der katholische «El sässer*: «Wir sind der Meinung, daß rin Prcsscerzeugnts, wie sedcr Bürger, den Gesetze» unterworfen ist. Wenn die Gesetze verletzt sind, soll der Strafrichter rinschreiten, nicht aber die Verwaltung. . . . Vir vertreten bi« absolute Forderung der Pressefreiheit, die. wenn sie die erlaubten Grenzen über schreitet, vor dem Strafrichter sich zu verantworten hat. Im übrigen: Man beseitige die Ursache», dann entfällt von selbst die Wiking!" Vielleicht hätte der .Elsässer', der tn der letzten Zelt wieder sehr „französisch" tat, auch diesen schwachen Protest unterlasse», wenn nickt das „Journal dcö DabatS", der „Tcmpü" und andere Pariser Blätter sogar Maßnahmen gegen den „Elsässer", den „Elsässer Kurier" und die „Lothringer VvlkSzeitung". also die drei große» kathvlsicbcn Tagesblättcr, verlangt hätte» weil sie noch schlimmer seien als die Autonomtsten. Neuerdings verlautet, die Pariser Regierung habe auch die Unterdrückung des „Neuen Elsaß", de» Wochenblattes der elsaß-lothrtngtschen Fortschrittspartei, in» Auge gefaßt. Diesem Gerücht tritt die hinter der Regierung stehende Straß burger „Rspublique" „vorläufig" entgegen. Wenn aber der neue Schriftleiter deS «Neuen Elsaß", Camille Dahlet. der frühere Chefredakteur der „Röpubliqne", so weiter schreibt, wie in den letzten drei Ausgaben, bann wird der Henker auch Ihn am Kragen nehmen. Camille Dahlet hat nämlich am 28. Januar im „Neuen Elsaß" geschrieben, die französisch« Politik in Elsaß-Lothringen sei in eine neue Phase ein- getreten, die von internationaler Bedeutung ist. Frankreich habe mit der Verhängung der Diktatur seine moralische Stellung tn den ihm durch den Versailler Friedensvertrag von neuem ,»gesprochenen Gebieten ausgegeben. Noch einmal so, dann wirb auch das „Neue Elsaß" dem Pariser Henker zum Opfer fallen, denn Paris braucht ein „französisches" Elsaß und „nationale" Wahlen am 22. April. Käuferstreik -er hessischen Dauern. Marburg, 5. Feb.-, Sine Versammlung deS Hessischen Bauernvereins zu Marburg, die von mehreren tausend Land wirten besucht winde, proklamierte, den Blättern -usolge, den Käuferstreik. Die Bauernschaft wirb ausgefordert, keine Düngemittel und Maschinen anzukaufen, wenn Barzahlung ersolgen muß. Ein an schließender DemonstratlonSzug führte die Bauernschast vor das LandratS- und Katastcramt, wo die Forderungen öffent lich vorgetragen wurden. Arbeilssrteöe bei den Deutschen Werben Kiel. lDurch Funtspruch.) Kiel. 8. Febr. Die Verhandlungen zur Beilegung des .Konfliktes bei den Deutschen Werken wurden hone vormittag in Harburg durch den Oberpräsidenten Kürbis unter Hinzuziehung des Vorsitzenden de« Angestelltenrates der Deutschen Werke fortgesetzt. Es wird mttgeteilt, daß beiderseits befriedigende Vorschläge gemacht wnrden. die iür beide Teile annehmbar sind. Der Oberpräsibent wird heute nachmittag tn einer Versammlung berichten, und es steht zu erwarten, -aß die Arbeit morgen wieder ausgenommen «wird. tW.T.B.» Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatSthcater. Opern haus: Dienstag und Mittwoch, den 7. und 8. Februar, außer Anrecht. Gastspiele von Frau Anna Pawlowa mit ihrer Tanzgruppe. Am Dienstag gelangen folgende Tanzwerke zur Ausführung: 1. „Amarilla", Ballett tn einem Akt nach der Musik von Glazounosf und Trigo. 2. „Chopiniana", Tänze von Chopin, orchestriert von russischen Komponisten. 8. Diver tissement. Dirigent: K. Baranowich. Am Mittwoch gelangen zur Aufführung: 1. „Tie Puppensee". Ballett in einem Akt und zwei Bildern. Musik von Joies Baner. 2. „Hcrbstblätter". rin choreographisches Poem von Anna Pawlowa. Musik von Chopin. 8. Divertissement. Dirigent: E. Schtcketanz. Die am Dienstag, dem 7. Februar ausfallende Opern- anrechtsvorstellung der Reihe v wird Mittwoch, den 15. Fe- bruar nachgeholt Schauspielhaus: Dienstag, den 7. Februar. An. rechksrethe L. w ö l s t a u s e n d" von rBuno Frank. Spiel, leitung: Georg Kiesau. Anfang !^8 Uhr. Mittwoch, den 8. Februar. Anrechtsreihe S, ,Hhr Mann" von Paul Gerald». Spielleitung: Alfred Meyer. Anfang Uhr. Die Anrcchtskartenausgabe für die zweite Hälfte der Morgenfeiern 1927-28 erfolgt an die bisherigen Anrechts- Inhaber noch bis mit Mittwoch, den 8. Februar von vor mittags 18 bis nachmittags 3 Uhr an der SchauspielhauZk'sse. diene Anrechte werden Donnerstag, den 9. Februar auS- gegeben. Spiciplanändernng im Opernhaus. Am Donnerstag, dem st. Februar 1928. beginnt der Mozart-Zyklus wegen Er- kranknng von Fra» Enaenie Burkhardt nicht mit „Ido. menens". sondern mit „Tie Hochzeit des Figaro" sAnrechts- reihe Ui. Anfang 7 Uhr. f* Op«r»I»»l« Petr««,. „Der Schritt zur Bühne und die Dpcrnlch ule Petrenz Dresden im Urteil Ihrer ehemaligen Schüler" 19 der Titel einer kurzen Abhandlung, die soeben !m Buchhandel erschienen Ist. Beiträge von Herbert Stock. Elisabeth Retbbcrg, Erich Ztnimermann, Paul Papsdors, Hanns Kümmel vervollständigen daS vornehm auSgestattete Hesichen. Der Anhang bringt ein Nepertoire-verzeichniS von Opern-Partlen oller Sttmmcnfächer. , s» Dresdner «»»stier ««»»srtS. Do» Dresdner Stretch- enartett iyritzschc. Schneider. Riphahn, Krovhollcri ist sür den Sommer dieses Jahres Gr eine über ül> Konzerte «mfahende Tournee durch Niedcrländisch-Indien iJava und Sumatra) »er, pflichtet wovden. s* 18. Lindner-Konzert im Zov. EdwlnLtndner ver bindet mit seiner sorgsamen, großzügigen Ausdeutung von Orchesterwerken neuerdings eine Art „BersnchSbühne" sür sunge Talente. Das ist srkr hübsch in doppelter Hinsicht: den Kunstnovizen bietet sich wohlfeile Gelegenheit. Konzerterfahrun gen zu sammeln, und das Sonntagspublikum bekommt Sachen zu hören, die ihm sonst viel schwerer zugänglich sind. Ein solcher Versuch war auch die Ausführung des Konzertes sür Pianosorte, Violine und Cello von Beethoven durch Wolf ram Zeller. Willibald Roth und Bernhard Günther. Daß dabei nach der Seite des WohlklanaS. der Reinheit und Gestaltung noch mancher Wunsch ossen blieb, wer den die sunge,, Künstler selbst am besten wissen. Aber sie gaben doch eine sichere» gewanüte Darstellung des frohgemut lon zertterenben Werke- und kamen auch mit dem Orchester besten» zusammen. Auch wa» der Pianist an Solostückcn von Liszt spielte, verdient das gleiche Lob. Reiser war zweifellos, wö bt« Wedektnd-Schülerin Ntse Peterich an GesangSkünsten hören ließ. Künste im virtuosen Sinne mit der Arie „Frag' ich mein beklommenes Herz" aus Rossini- „Barbier". Künste tiescrer Art mit Liedern von Reger. BrahmS. Pfttzner und Wolf. DaS zweite ist mehr als da« erste. Die Stimme trägt, füllt, perlt, aber sie wärmt und gestaltet auch, und daß sich die Sängerin in dieser Richtung etwas zutrauen darf, bewies auch die Auswahl der Lieber, deren Begleitung JosefGold- stetn meisterte. Herzlicher, anhaltender Beifall nötigte der Künstlerin noch Wolfs „Morgenwanberung* ab. Der Pianist Zeller durste mit einem Chopin-Walzer danken. Die große Leonorcn-Ouvertüre. SmetanaS „Moldau" und StraußcnS „Donauwalzcr" waren di« Orchestergaben, mit denen Lind- ner mit bekannten Vorzügen außerdem Freu-« und Beifall weckte. —cd— -f* GesangSkonzert. Der schon oft mit wohlgelungenen, abgerundeten Konzerten hervoraetretene Gesangvereln „Ltedcrkranz", Dresden lPost- und Telegraphen- beamte), hatte auch diesmal — er musizierte zum Besten der Nnterstützungskasie genannten Vereins — und eine abwechs lungsreiche Programmfolge zusammengestellt und sich wertvolle soltstische Kräfte gesichert, nämlich die Herren de» Reiner- Quartett» <R einer. Sters ch. Hammer und Große), die Bartattonen über da- Lied „Tod und Mädchen" au» dem bekannten Streichquartett von Schubert, das Heuer, im Schubertsahr. zum festen Bestandteil aller Kammermusik- spieler geworden ist, und Haydns Streichquartett, OpuS 74, mit ausdrucksvoller Beseelung de» Tones und unvergleich-> ltcher klanglicher Abtönung zu Gehör brachten, wobei übrigen» u a der Umstand nicht unerheblich tn« Gewicht fallen bürste, daß der Bratschist aus einem prachtvoll klingen, l den. dem Vernehmen nach ziemlich alten und, wie man hört, seiner Zeit unserem Königshaus« vom Papste geschenkten Instrument spielt, -a- herrliche Tonfülle besitzt. Der Ge- sangveretn war tn lobenswerter Weise bestrebt, mit seinen Leistungen hinter solchen Genüssen nicht zurückzublet- be»r- Viele Gesangvereine machen es sich gerade jetzt, im Schubertsahr. insofern ein wenig bequem, als sie sich auf den Vortrag Schubertfcher Chöre beschränken, die gar nicht einmal immer das bieten, was die ganze Struktur de» Männcr- gesanaeS erfordert: um so lieber stellt man fest, bah sich der ^Lteoerkranz" verpflichtet fühlte, auch noch einige andere Meister zu Wort kommen zu lassen, wie Curtt mit seiner „Morgendämmerung", Wtesner s,Hcimat"). Bezler. Stlchct und andere, deren Eigenart von dem mit charaktervoller Ge bärde dirigierenden Führer Johannes Göthe durchweg voll erkannt wurde, während die Sänger erfreuliche Sorg falt auf deutlich« TertquSsprache legen. Ein mit zarter Ton gebung gesungener Chor heiterer Prägung von Fritz Hoff man» war tn dieser Hinsicht besonders auf die Gewinnscite des Abend- zu buchen, der allseittge dankbare Würdigung fand. kV v. l-. s Gedächtnisfeier für Ott» Urbach. Tine eindrucksvolle Feier zum Gedächtnis von Professor Otto Urbach, der am 14. Dezember vorigen Jahres gestorben ist. rief gestern vormittaa in das Pädagogium der Tonkun st, daS der Dabingcgangene vor 7 Jahren begründete. Dr. H. Müller entledigte sich in pietätvollen und die wesentlichen Stationen tn Urbachs Leben namhaft machenden Worten der Ausgabe der Gedenkrede, kennzetchnete den so früh Dahingegangenen al? Lehrer, Führer, Künstler und Menschen, und gab dann de» ausübenden Künstlern, die sür die Feier gewonnen waren. Gelegenheit, seine Worte mit der Wiedergabe zahlreicher Werke von Urbach musikalisch zu vertiefen. Man hörte mit Genuß Proben aus dem reichen Schasse» des Verstorbenen. So fesselt z. v. in den Liedern für Sopran und Mezzosopran die feinsinnig und im Geiste eines guten Klavier- satzes auSgeführte Begleitung, die die Stimmung vertlest, übrigens ebenso, wie die GckangSstimme. für die Wiedergabe ziemlich anspruchsvoll ist, z. B. In dem Gesang „Zwei Glück liche" mit der svnkoplschen G-aenbewegung der Begleitung. Vornehmer Schwung i» der Art LIszis oder RachmaninossS zeichnet die beiden aufs Slnsonikchc anarlegten „Konzert- malzcr" a»S, lebendige rhythmische Bewegung und figurative Gegcnbeweaung die zahlreichen Klavierstücke, als deren beste die „Gestalten" anS OpuS 24 erschienen, die Magdalena Dreßler auö Freitak mit äußerst kultivier tem Anschlag und reifer geistiger -GcstaltnnaSkrast inter pretierte. Aber auch die übrigen Werke, so die schönen Lieder Opus 81. mit denen Urbach sein Liedl^alsen beschlossen hotte, fanden durch Hertha, Paula und Sigrid Urbach, die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)