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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020206016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902020601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-06
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1902
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Emzelstaaten erlassen. Tie Verhandlungen Lesu darüber ^ ^ . r ... . W»Mni l »och: er hoffe ledoä,. de» der dritte» Lesung vtäheres «ittheileu LU k-mne» Hinsichtlich der Vertrauensärzte Hab« er schon gelter» gefugt. da», die Arbeiter gegen eine Herabsetzung der «vite beim! Schiedsgericht aus «inen unpaneiischeu Arzt «kurrire» lönulen.! ilubedingt müsse vermieden werden, daß ein unparteiisch« und al» solcher von dem Arbeiter angenijener Arzt in den verdacht komme, doch vielleicht in irgend einem anderen Abhängigkeit»-1 »erhalt»!» zu der BerufSgeiiosseufchaft zu stehen. — Nachd »och Abg. -Ltadchagen sein« gestrigen Behauptungen in Istündi Rede aufrecht erhallen hat. wird der Etat Reichs genehmigt uird sodann noch eine Lesung der Eta! ,ujch« RerchSansialt und Kanalamt. — M umts. dann Marinertat. Berlin. iPrrv,.Tel.j Im Anschluß a» die heutige» MittheU- unge» des ^Staatssekretärs Grafen Posadowsky in der Zolltarif- kommrssion d»S Reichstages verlautet, daß di« gemischten Transit- >äger in Frankfurt a. rvt.. Lindau am Bodens««. München. Dres- den. Friedrichshafen. Heilbronn. Stuttgart. Ulm, Constanz, Rkainz, WonnS, Nordenham sür di« demnächstige Aushebung in Aussicht genommen worden sind. — Die Budgetkommisto» des Reichstags begann heute die Berathung der einmaligen Ausgabe» des MiIitäretot». Die Forderungen sür den Neubau eines Geschäftshauses sür daS Militarkabinet und Umbau der Grneral- militärkaffe m Berlin wurden nach längerer Debatte abaelehnt, locil durch den Bau. wie er projektirt ist. daS preußische Avgeord- uetenhaus verbaut und diesen» Lust und Licht genommen würde. — Weilerberathung morgen. Berli». iVriv.-T el.i In der P e t i t i o n s k o m m i s s i o n des Reichst alg s knüpfte sich eine längere Erötterung an bie " " -vu ' Äudaves». Im Adgeordnetenhuus« meldete Zborav eruale Lvlksoaneij eia« Jaterpellatian an: Welche Beträge i ungarisch« Baut sür Handel und Industrie auf Grund de» lingllgeletzes als Gudvennou bezogen bade, »nd > ..ch ui, davon, habe», daß ge getroffen ist. daß dte welche bei der erwähnten Lörderuna der zu fördern, abgcwichen ist. und od A 24000W Kronen NeaierungSgelder. .. ^ , Bank dla^tt sind, mcht verloren gehen. .Ress» iKossuchpart-ij wünscht zu wissen, ob dex. Unlerrichlsnualsttr davon Keniitmß habe, daß die zuständigen -stellen jämmtlicher Bezirke Budapest», mtt Ausnahme einer einzigen, sich gegen den Unterricht de» Deut sche» »n den städtischen Elementarschulen ausgesprochen haben, daß aber trotzdem der Magistrat «in« entsprechende Bersügung nic^ getrosten habe. Der Abgeordnete fragt den Minister, o! r - HZ ä G s» ves mela> sk aig s rnupfie uw euie tangere Eroitcruna an die Bittichlisten einer Reihe von Iournalisteiiveieincu. beliefst»!» den Strafvollzug bei Preßvergehen. ES handelte sich hier um den bekannten Fall Vredeiibeck ES wurde beschlossen. d>e Peti tionen dem Reichskanzler zur Beiücksicdtignng in dem Sinne zu Überwege». daß dem Reichstage baldmöglichst ein RelchSgeietz über Len Strafvollzug vorgelegt werde. Berlin. fPrio.-Tels Das Abgeordnetenhaus rahm in fortgesetzter Berathung deS Etats sür Handel und Ge- werbe den Antrag Feilsch mit dem Unterantrag des Freiherr» o Zedlitz an. wonach die Lehrlingsausbildung den geprüften eistern Vorbehalten, dabei aber gebührend Rücksicht auf die zur Zeit der Lehrlingsausbildung Berechtigten geiwinmen werden >oU Ebenso wurde der zweite Tbeil des Antrags Hrtze aus Ein- >.i.»ruiig des Befähigungsnachweises für das Baugewerbe anae- eommen. — Äeilerberathung morgen. Berlin. Die Beerdigung des Hauptmanns v Sigsfeld wird Freitag, den 7. d. M-. Nachmittags 3 Uhr in Ballenstedt am Harz stattfmden Berlin. sPrtb.-Tel.s Der Bestich des Prinzen von Wales Kat. wie der „Ncit.-Zlg" bestätigt wird, auch zu einer .luSiprache des englischen Thronfolgers mit deui Reichskanzler, »»rasen Bulow. über die Vorgänge geführt, die sich in Berlin .nd London an die vielerörterte Rede deS Herrn Cbamberiain 'nüpftcn. Darnack Lars dieser Zwischenfall nunmehr als er- üSigl ange-eken werden, wie den» überhaupt der ganze Verlaus des com Prinzen von Wales dem Kaiser in Berlin abgcstattcteii tZeiuche» sür beide Seiten ein durchaus befriedigender war. — Der nur Mimnerresident in Caracas. Dr. Schmidt-Leda. der >ni> auf Urlaub in Deutschland befindet, ist aus GeluirLheilSrück- nchten aus dem ReichSkienite ausgeschieden. Zu seinem Nach- ! »olger i»t der deutsche Ministerrendent ui Port au Prince. -Pelldram. ernannt wvideil. deni pei'önlick der Ebarakter als ! Ge'andkcr verliehen worden ist. — Der hiesige griechische Ge- s > andke scheidet deinnächst definitiv von Berlin. Herr Ranghab« wird den Posten des griechischen Gefchäflsrrägers in Kon- stautinopel udernehmen. Kassel D r e d e r t r v ckn u li g s p r o; eß I»i weiteien. Verlaufe der Verhandlung bemerkte der Koukmsverwailer Justiz-: ralb Dr. Fließ aut die Frage des Staatsunwalies. die Geiellicbatt! habe ihr Kapital um 3 Mill Mk erhöbt und Fahr Ipäker wuide beichlossen. 50 Pro,ent Dividende zu bezahlen, d. h., bie Halite des gciammreu Aktienkapitals den Aktionären ziilückznzablcn. Wenn man nicht annimntt. daß die Auinchisraiksmitglieder von der einnehmenden Periönlichkrii des Generaldirektors Schmidt geradezu hypnotisirt waren, w müsse man die Uedrrzeuguug ge winne», die Angeklagten habe» nicht in gukem Glanben gebandelt. Wenn man erwägt, daß die Aufsichtsrathsmitglieder jugeilinimt haben, daß innerhalb zweier Jahre M Prozent de- ganzen Akiirn- kavitals als Dividende an die Aktionäre gezahlt wurden, io müsse man annehmen, cs iei den AussichtsratbSmikgliebern ebenso wie Schmidt nur auf die hohe Agiotage angekommen. Nachdem d r Prokurist der Leipziger Bank Wutke über eine Stunde lung sich über die Verhältnisse und Beziehungen zwittben der Drebertwcknungs- geiellichuft und der Leipziger Bank ausgelassen und u. A- bezüglich des Roniortialkonkos der Trebeileute berichtigend bemerkt harte, daß dieses nicht l8. sondern 22 Millionen iibeistiegen habe. «gchien als Zeuge der aus Leipzig vorgestibtte frühere Direkior der Leip ziger Bank Epner. Der Zeuge ließ sich in lehr ausführlicher Weise über ielire Beziehuiiaen zum Generaldirektor Schmidt der Treder- rrochilungSgeiellscha'k und zu den Tiederlenkei, aus. Die Leipziger Bank stand nach Auslagen des Zeuge» seit 1695 mit der Tieber- ttocknungSgeiellichasi in Verbindung. Zeuge habe Schmidt früher persönlich nicht gekannt, «ei aber mir ihm durch einen anderen Geichu'tsfreund bekannt geworden, der de» Generaldirektor bei ihm cinge'ühtt habe. Die Kasseler TredertrocknuiigSge»ellichuil erhielt! erst einen Kredit von 200 000 Mk. bei der Leipziger Bank, später erst! not der Auisichtsralh mit einem Konsortialkoutv in daS Schuld-! Conto der Leipziger Bank ein. um das Schuldkonto der Kasseler Trcherrivcknungsgeiellichait bei der Leipziger Bank zu entlasten, i d »er schildert eingehend, daß er Schmidt beioogen habe, die AuiuchiSratlismitgiieder der Tledertrockiiuiigsgeielljchaft zu veran lassen, sich solidari'ch haftbar zu machen und dann auch erreicht habe, daß sie »cd verpflichteten, mit einem solidarischen Konsorttal- lruko in daS Konto der Leipziger Bank einzutrcien. Dafür gaben als Sicherheit die Werth« der Dochteraklren ein. Zeuge spricht 'lsdann bi- Ueberzeugung aus. daß Schmidt der alleinige leitende Na»n in der ganzen TrebeitrocknuiigSangelegenheit gewesen sei. und erklärt, daß cs iein Bestreben war. die Sache >u halten, sowie daß er v.uei^gaiize» Einstuß auigebole» bade, die AuisichtsrakhSmitglieder Lcr TicbertrockiiungSge'ell'chait persönlich kaiibar zu mache» Er bube de» Eindrnch gewonnen, daß Schmidt »ehr nervös ..rweien sei. wenn man ihm Vorstellungen gemacht habe. 7 »in Hube er mit Niederlegung seines Amtes gedroht: so habe er ! '»mal an die Leipziger Bank geschrieben, sie möchten einen s deren Drektor ernennen, er sei müde. ES sei ihm die Antwort s worben, es iei nicht Sache der Leipziger Bank, einen Direktor -r die Kasseler TrcbcrtrockiiungSgesellichaft zu ernennen. Da § rchinidt alle Fäden in der Hand chielt. hätten die Mitglieder der s rre'octtrvcknungSgei'ellichast das Schlimmste befürchten müssen,! . in er sein Amt uiedergclegt und ihnen den Stuhl vor die Thüre ^ aci yt hatte Erner äußert uch auch über die Wechseibcziehungen uurlchen der Lervzrger Bank, den Treberleuten und der Trebcr- nochiiungSgesellschust und erklärt, Hermann Sumvs habe ihm gc- wiNeruiaßeii vorgeworfe». daß die Wechsel der Trebertrockmings- eesellschait in Kurs gekommen secen: er habe daraus geantwortet, eine ganz bestimmte Zusicherung, die Wechsel der Drebertrock- uungSgescllicha't und der Treberleute etwa im Portefeuille zu behalten und sie nicht weiter zu begeben, lzabe man nicht leisten können. In, weitere» Verlaufe ieiner Vernehmung theille E;ner nüt. da>: ^chnndt gegen das ausdrückliche Verbot der Leipziger Bank cum Intervention zu Gunsten der Trebertrocknungsaeiell- tchait Mit Scn Nisttcln der Leipziczer Bank voraenoii'.men habe. Iwnchcn Schmidt und Hermann Sumpf halten Rivalitäten, per- anlaßt durch deren Frauen, bestände». Exner will in den Jahren i^Kri und 1897 vergeblich den Versuch gemacht haben, in den Aus- ttchlsrath der Lreoertrocknungsge'ellschaft zu gelangen. Gegen > Uhr Nachmilkags wurde die heutige Verhandlung geschlossen. Erner blieb unvereidet Kassel. tPriv.-Tel.f Im Prozeß der LrebenrocknungS- Attzengesellschaft nellle der Sachverständige fest, daß Wechsel reitereien ohne «Neichen Ilaltgefunden haben: in einem Jabre nurden t 600000 Mk. biSkonttrt. Schmidt's Wechsel'onto soll 97 tNill. Mk. betragen haben. M ünche ». Der Bcgebungskurs für die am 14- Februar zur nentlichen Subskription gelangenden L> »prozenligen Eisrn- t'ahnanlcih« von 66 Millionen Mart und für die 9 'wrozentige allgemeine Staatsanleihe von 20 Millionen Mark beträgt 99.85 Mk Trplttz. sPriti.-Tei.s Auf den nordböbmischen Kohlen- wcrken ist eine 25- bis Morozentige FLrderungseinschrank- ii ng erngctreten. Auf sämmtlichen -Schächten sind Feierschichten eingelegt worden er den Unterricht im Deutschen vom nächsten Jahre ab in den Volksschulen aufzuheben gedenke. Pari». Gesten, wurde hier der wegen verschiedener, in Deutschland verübter Betrügereien verfolgte, autz Rußland ge bürtige Prinz Sabin «lin« Graf von Toulon-Lautrec ver haftet. Nach Erledigung der nothwendigen Formalitäten wird er an Deutschland ouSgeliefert werden. Brüssel. sPriv.-Tel.j Heute früh reisten die Bürender- trrter Dr. Levds und Dr. Fischer nach Utrecht, um unter Vorsitz deS Präsidenten Krüger über die englisch« Antwort zu de- rathen, insbesondere über die Frage, ob Fischer, Weisel und Ävlmarans freies Geleit nach isüdasrika verlangen solle». I» diplomatischen Kreisen glaubt man nach wie vor. daß König Eduard vor seiner Krönung den Krieg beendet sehen wolle. London. Lord Kitchener telrgraphirt aus Pretoria vom 4. Februar: Eiue engsische Abtheilung unter Bong's Kommando griff nach einem von L>el'eubergolei ouSaebenden Nachtmarsche Len Kommandanten Wessels a». Die Engländer erbeuteten zwei Geschütze, die den. Oberst Firman vorher obgenommen worden waren und das letzte Geschütz Dcwet's Aus «eiten der Buren »lelen 5 Mann, 6 wurden verwundet und 37 gefanaen genommen Unter den Gefallenen befindet sich Feldcornet Wessels, unter den Gefangenen Kapital, Müller von der Staatsartillerie. Die Ver luste der Engländer sind klein. Die Briten nahmen ferner drei Mumtionswaaen fort. Die Nationaljckützen auS Middelburg machten 13 Gefangene. Oberst Plumer bei Amersfoort 7 Ge fangene, Hilpert Hamilton nabm 32 Buren gesangen. 2 Buren sind im Kampfe gegen ihn gefallen. London. iPriv.-Telj Wie berichtet wird, wurden die venezolanischen Reaierungstruppen in Calabano ge schlagen. Zahlreiche Personen in Caracas wurden verdöstet, darunter mehrere frühere Minister, 2 Generäle »nd 8 angesehene Industrielle. Wie ferner milgetheilt wird, wurde der Insurgenten- General MartoS bei Maracaybo avisirt. Er trachtet darnach, in venezolanisches Gebiet einzudringen und führt große Mengen Kriegsmunition mit sich. Peshawar. Ans Kabul wird berichtet: Die Fanatiker machen sich in ungewöhnlicher Masse bemerkbar und cs sind Un ruhen zu befürchten. Anstifter ist. wie man annimmt, der Hadda- Mullab. der den Emir in jeder Beziehung beeinflussen soll und der bei der formellen Einsetzung des Emirs am 20. März amtire» wird Wie es heißt, führen zwei Fakirs mit zwei oder drei Mullahs die Erregung in Malakand und Buner. * - u». ?rrtu 217.20. 182,20. T>r«<bAer Vank l37.40 S loatsbabn 11S.S0 vc-mbarv," 20 2S d«uk»LLrt» —. v»«« Gold —. Oonugte<«n 26,—. Fest. S>ri» » Utzr «enr, lvl.M. 100.0L. Svam«r 78.27»,^ Vorru<n-Mt> 76 8L. rnrken 76 15 L-rk«nl»,f» US 80 0tt»««nda»k 874 -. -raarsbahn 728 — 8omdard»n —. Föst. ^ar>». l'rodukienvar?». v,k ^kbruar 21 60. Mat-Aug. 22.6^ß ruhtq S-1riru4 76.80 per Hepremder-Dezember 26.78. beh. »« Fedrua» üit.7ö. per Serftemder-Deiencher 64 e» fest. jimftcrdnm. lirovukren - ^-r'chl per Mcir, . per Mat . geich<ktt«'o4. «oggen oer Mär, 1Z0.VV. oer Mal an4'«h<'»d. London. Drodukrenmarkt. Äetreidemarkt <«st. Preise unv«rä,:dert. von ureuden G-ireide Denen träqe. Äerfre stetig. Mais fester, für nahe Lieferungen fest, für entfernter? Termin« willig. — Detter: Nachtfrost. zog. daß die Vorlage berechtigt daß man nach dem Voraanae i» .Gesetz üb« di« Fürso antragte alsdann, «an ' l Wirkungen O' j. gab « Greußens 8 >»tat von schiedenen ^ ... dem «dg. Kühl in vielen Fäilc . ibend grwesen sei. a die Frag« e, weiterdi» von»«-«ltch ödn d« -oste« regM «er- srtzes ras,- , da ! igkeu darauf . VON eminent'hoher, praktrscher Bedeutung ha »dl«.'gegenüber d« die wissen Lttk düngen begegnend, bemerkt de, rgen gegenüber, daß bei Absa» em mchr landtsgtsediicher G» aedend gewesen lei. wenn der Aog. Boge! bemängelt tzad, di, Viadle mit revidirter Städteordnuna unter die Zustän! der Amtshauptmannschaften gestellt würben, so weise « 1 hin, daß es sich hier um eine Frag« von sozialpolitischer, «vment — ^ ^ ^ Frag« möchte: dachten OertlicheS und Sächsisches. — Die beiden Prinzen Georg und Friedrich Christian, Söhne Ihrer Könial. Hoheiten Prinz und Prin zessin Friedrich August, besuchten gestern Vormittag in Begleitung ihres Erziehers, Hauptmanns Freiherr» O'Byrn, den Ober meister der Böttcherimnlng. Herrn Karl Voigt, Friesengasse 4, um in seiner Werkstatt die Herstellung von Fästern ,n Augenschein zu nehmen. Beide Prinzen folgte» den Arbeiten mit großem Interesse während ihres IiIslündigen Aufenthaltes. — Dem ui den Ruhestand getretenen Briefträger Klebeck in Werdau ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Herr Kammergerichtsrath Richter in Berlin wurde zum Relchsgerichtrath ernannt. — Dem Faklor Ivieph Claus in der Bncbdruckerei von Hern, Ulrich in LeiSnlg iir nach 50iähugrr Thätigleit daS Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — In der vorvelgangene» Nacht starb hier nach ku«em Kranksein der Direktor des Statistischen BurrauS deS Ministe riums deS Innern. Herr Geh RgierunaSmth Dr. med. Arthur Geißler, im 69 Lebrnsinhrr. Der Perstoidene erfreute sich als Statistiker eines weit über die Greife» des Vaterlandes gehenden Rufes. Aus seiner Feber sind zahlreiche Arbeite» hervorgegangen Rachvem er viele Jahre im Statistischen Bureau tdärtg gewesen war, wurde er al« Nachfolger deS Herrn Geh. Regierung-,ards Dr- Bödmert an dir Spitze de- Bmrcnw aemir» - Dstr Berrdta- ung veS Verstorbene» erfolgt am Freitag Nachmittag halb 8 Uhr von der Parrntativn-dalle des Tirnitatisfrieddosr« au-, — Herr Stavtraih Wetzlich. der erste Vorsitzende de- HandweckerveremS. ist am Freitag von etnem Schlaganfall ge trosten worden. Die linke Seile rst gelähmt. In dem Befinden des Palieisten ist seit gestern glücklicher Weise eine Besserung eingeueien — In Stuttgart starb vorgestem der König!. Württem- belgische Baudrrektor. Herr Professor Adolph von Haenel. im 76. Lebensjahre. Der Entschlafene ist der Vater des Herrn Hos- raths Dr. Friedrich Haenel hier. — Landtag. Die Zweite Kammer nahm in ihrer gestrigen 37. öffentlichen Sitzung den Entwurf eines Gesetzes über die Zwangserziehung Minderjähriger in allgemeine Borberathung. VorauSgefchickt sei, daß sich von keiner Seite prinzipielle Bedenken gegen das Gesetz geltend machten, dagegen wurden hinsichtlich der Nebenbestiminungen verschiedene Ern- wände erhoben. Als erster Redner sprach Abg. Gräsc-Anna- berg iwild-lib.). der die Vertretung in den BezirkSversammlunaen bemängelte und eine zu hohe Belastung einzelner Gemeinden be fürchtet. — Namens der nationalliberalen Fraktion gab Abg. Dr. L o g e l - Dresden die Erklärung ab. daß es ihn mit Genugthu- ung erfülle, daß diese so flüchtige Materie eine einheitliche Neu- regelung finden solle: es werde dies einen segensreichen Einfluß au' gewisle Mißstände ansüben, namentlich hoffe er, daß durch das Gesetz die Verrohung der Jugend beschrankt werde. Bezug- lich der Ausführuiigsbcstimmungen scheine chm die Autonomie der Gemeinden in einer nicht gerechtfertigten Weise beschränkt zu werden. Wenn die Regierung das Prinzip der verminderten Rechte geltend machen wolle, so rönne sie auch aus eine Verminder ung der Leistungen zukommeu. Redner bemerkt des Weiteren, daß durch das Gesetz die kleinen, rein ländlichen Gemeinden gerade auf das Härteste betroffen würden. — Abg. Dr. Leupold- Dresden skonf-I stimmt mit der wohlwollenden Beurtheiluna seiner Vorredner im Ganzen überein, gleichwohl müsse er irr der Haupt- sache dieselben Bedenken wie sie erheben. In den großen Ltädteu iTresden. Leipzig. Ehemnitz usw.s würde» die Verhältnisse nicht gebessert, sie hatten zum «roßten Thetle schon Da«, was der Ent- wurf anslrebe. — Abg. Dr. Kühlmorgen-Dresden lkons.s: Wenn sich außerhalb des Hauses einige Stimmen erhoben hätten, die eine bedeutende Erwertetung des Gesetzes in der Richtung gewünscht hätten, baß man für Sachsen ein allgemein« ^ igesetz erlassen solle m äewissen Etikett, doch in den Kuttermnmd treten fe» zu berücksichtigen, daß die Regierung de» ge- len Städten elne aewill« Erleichterung verschaffe, da sie ihnen nlltzt unerhebliche Zuschüsse auS Staatsmitteln zuführen volle Nach den bistzerigen Erfahrungen werd« sich der Zuschuß aus jährlich etwa 120000 Mk. belaufen. Was die Frage der Titulatur anlange, so lege di, Regierung daraus kein besondere- Gewicht Den Wünschen gegenüber, etwa« weiter zu gehen, habe « zu be- merken, da^ sich die Regierung von den Rücksichten aus die finanziell!. Geile leiten lasse, sie sei aber einer Erhöhung durch- au- mcht entgegen, falls die Stände dies mit den Verhältnissen des Landes glaubten ui Uebereinstimmuna zu bringen. sBravofj Wen» der Abgeordnete Gräfe bemerkt habe, daß bei der Gesetz, gebung sür die Landtagswahlen di« materielle Leistungsfähigkeit des Einzelnen anders gewerthet werde als in dem vorliegenden Gefetze. so verstehe er den Zusammenhang mit der jetzigen Vorlage nicht. Grgenüdrr dem Abgeordneten Vogel sühne der Mimst« des Weiteren aus. daß die Landgemeinden keineswegs besonders hart getrosten würden' auch hätten diese Gemeinden «inen g«. misten Vortheil dadurch, daß ihnen zwei Fünftel der Kosten vom Staate erstattet würden. Sie würden seiner zu einer gewissen Ersparnis, insofern gelangen, als ihnen aus einer für das ganzc Land einheitlich geregelten Zwangserziehung manche jetzt nolh- wendigen Ausgaben nicht mehr zusielen, z. B. durch die Untei- bringung Zwangseiziehungsbrdürstiger in ver Familie. Die Ge meinden sollten sich auch vor Augen halten, daß sie eine Pflicht der Gesauimtheit gegenüber erfüllten, indem sie Anthril nahmen an der Behebung eine» Schadens, der unsere ganze Bevgikerung Hort betreffe. Nachdem der Herr Minister aus einige Aeußer- ungen de- Abgeordneten Dr. Leupold bezüglich der Unterbring ung Minderjäyriaer in Zwangscrziehungsanstalten Angegangen war. bat er die Kammer »um Schluß, zu erwägen, daß die Re gierung diese- Gesetz vorgeleat habe nicht etwa in der Absicht, einer LieblingSneigung zu solgen, die Kammern noch mehr mit einem Gesetz zu belasten, sondern sie sei der Ansicht, daß die Vor- läge geboten sei durch die Situation, wie sie ans dem Gebiete ragende sozialpolitische Ausgabe. Tie Kammern möchten sich bei Berathung des Gesetzes gerade diesen Standpunkt gegenwärtig halte». — Abg. Dr. Vogel erwidert aus die vom Minister gegenüber seinen Ausführungen gemachten Bemerkungen, daß die Regierung bei Ausarbeitung der Vorlage doch hätte die Unter- ^ ... ^ de keiner Weise verkannt werde, sie möchten nur gewisse thatsächlich vorhandene Härten gemildert sehen. — Abg. v. Kirchbach- Dresden spricht ausführlicher bezüglich des Kostenstandpunkles der Vorlage und deinem, daß deren Aufbringung, abgesehen vo» den drei größten Städten des Landes, den Gemeinden neue Lasten auserlegen in als . ..... Bedürfnissen entsprechen dürsten, eine gewisse Staffel ausgenom men werden könnte. Die Bezirksverband« würden ganz erheb lich belastet werden und versuchen, auf andere Weise sich hiervon zu befreien. — Nach einer Bemerkung deS Aba. Gräfe erklärt Abg. Dr. Leupold, daß durch die Erklärung des Herrn Mi nisters bezüglich der Unterbringung Minderjähriger in Zwangs- erziehungsanstalten ein Hauptbedenken seiner Erwägungen, aus- ' " " habe sonach nur noch Befürchtungen hinsichtlich der Seite und auch in Bezug auf den Verwaltungr apparat, der ein viel umfänglicher sein werde als jetzt, was Red, ner durch einige Beispiele zu erläutern versucht. Derselbe be merkt schließlich, daß die großen Städte schon längst Dem genügt hätten, was das Gesetz jetzt anstrebez es bestätige sich wieder die Thatsache. daß die Regierung bezüglich der Zwanasrrziehuna hinter den großen Städten zurückstehe. — Gegenüber ver Anreg, ung des Abg. v. Kirchdach bezüglich einer Staffel für den Staats- zufchuß bemerkt der Herr Minister, daß ihm eine Abstufung, wie sie der Abgeordnete vorgeschlagen habe, unerfindlich sei. — Hirrau, beschloß die Kammer einstimmig im «sinn« des Antrages d«S Ab geordneten Dr. Kühlmorgen. — Nächste Sitzung heute Vormittag 10 Uhr. — Leipzig. 5. FeLr. Auch heute war da- Wetter kühl, sogar kalt, aber trocken. Bon Vormittag- 9—'/«IO Üdr bracbir den Majestäten da» Tiomveterkorvs d«S 7. Feldartillerie- RealmentS dir 77 unter Leitung leine- Dirigenten Eurtä im Belleln einer großen Menichcnmenge vor dem Konigl. Palais die Morgenmusik dar. Kur, vor '/«li üdr wurden mit klingend,m Ivi« durch eine Kompagnie des 7. Insanterle-Reaiment- Prinz Georg Nr 106 die Fahnen der hier gornilonlrende« drei Ju- tanlerte-Regimenter nach dem Palat- gebracht, »m dort wädrrnd der Anweiendeit Sr. Majestät zu verbleiben. Während de« Emviana« des Vorstandes der diesigen OrtSaruvp« de- Deut schen Flottenvereins am Vormittag Hütte Ee. Majestät aus dem Munde des Herrn v Breffendott mit reger Dhetlnahme von den Fortschritten, dte der Deutsch« Flottrnveretn in letzter Zell gemacht, und erkundigte sich beim Reich-- grr>cht»ra«h Stellmacher nach dem Befinden de» erkrankten Reich-gerichtSpiüsidrnten Sr Excellenz de» Wirk!. Geh. Raths Dr. v Ledlicklaeger. — Bei dem Besuch de» neuen Stadttdrater» am Abend wurden die Maiestätrn am Portal de» Haule- vom Direktor Geh. Hosrath Slaegemann. Theater- und Inventar- Inspektor Witte und den Herren der Stadltheater-Abordnuna em- viangrn und nach dem Köniaszimmer geleitet, wo die Maiestäten von der Familie des Geh. HofraihS Staegemann begrüßt wurden und eine der Töchter dcr'clben die Ehre batte. Ihrer Majestät ein Bouauet überreichen zu dürfen Bor Eintritt de» KönigSpaareS in die Königsioge winde von 4 Herolden die Königsiarucne gc- blalen: al» die Majestäten dem Publikum sich ,elglen, brachte Stadtrath Lampe ein mit Begeisterung ausgenommenes Hoch aus die Maiestäten uns. Ihre Majestäten wohnten mit ersichtlichem Interesse der Vorstellung bei und nahmen in der Bause zwischen Oper und Schauspiel den Tber im König-zimmrr ei». — Noch regen s große Fasching«, glanzvoll wie möglici Barislös Len ch Hunderte von fleißigen Hände», um die Kedoute im Central-Theater so zu gestalten, um in den prächtigen Räumen rinzen Carneval so o->ginell wie möglich de» Äben» Ernst für enzu lassen. Da» Brld. , ^ . . Neater den Festtheil- nehmern bitten wird, verspricht ebenso wirksam, wie künstlerisch vornehm zu werden. Malerei und Plastik, dt« beiden holden westerkünste, haben sich zusammengethan, um i» lieolicheu dazu Feste» an den Abmb^miOsöuveräner Laune > dir ' " ' ' etz ertasten wlle, >o könne er au» allgemeinen Rücksichten Hinsicht auf die finanzielle Seite nicht dafür Antreten, denn Nie» dann zu Zuständen gelangen, wie sie Bebel in selnem »Di« Frau und Vellamv darstellten. Do- Gesetz finde wegen seiner Tendenz als auch wegen sein« Ziele die Billigung seiner politischen Freunde. Nachdem Redner verschiedene statistische Nachweise mttgetheilt hatte, au» denen er den Schloß »» u wir würl,. Buche .Di« Frau mit allerhand Witz und Satire gespickte Thronrede iruizen Carneval. den Herr Theodor Francke darstellt, ' da» hrigi- beitragen wird, bedarf keiner besonderen Versicherung, «sonder- hoch wird e-, wie schon da» letzt« Mal, in dem a» auerntori-plak dekoritten Keil« zuaeden. der al« Treffpunkt lustigen Carnevalgesolges wieder sehr in Ausnahme kommen . Da auch dte Verpflegung in den bestz r genügend Raum zum Schmausen «nd dars m " - alle- wird man wohl den hmern o»
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