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Dresdner Nachrichten : 22.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-22
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1874
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«n l»7 »t«n. durch die htoft »» pgr. ch<Nj»liie pummrni l N»r. «»sl«,,: 24O00«r»l. Mir die Rückgad« ein,,. siuidter Manigcrlplc macht sich die Rcdaclton nicht verbindlich. Inseraten <«nnabme au>- wdrtd: üeaeaaetain uoä V»i>»e in Hamburg. Her. Itn. «Sie», Lctiuig. vaiei, «»»lau, tzraiilsur, a. M. — Luch dlu»«« in Berlin, Lech,ig, W,en. Hamburg, Manksnr, a, M„ Miln- che», — Vaud« L c». in Iira«sfnrl M. — i r. v»igt in Lliemnid, — ile »»», ch c«. in Part» Tageblatt für ttnterhaltmig »ad Gcschästsvcrkchr. -— dU Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ljepslh ^ Keichardt in Dresden. Verantwort!. Redaeteur: InllUS in Dresden. ^ dl- Ad. 'r Udr. dtt »2 Um. .-L". vr^u'tsdl-. ürol.c »Nos'.sr- aa'ie ü dt^!-t2<d,-.4 Ul:r. Der "itcnttn ci.'rr cin ipatttien P.ttlzcl'. 7 I ', PfF. ^lt-stslauLt Lte Zeile:t eine ^'.rtlurie jör te.L n.i r'u: l ii.ßi e neo der IiIL.Dlt '.rirü nlü) t i'.c.'.c c c u. A-.re-wirl, e ?U'iionctu- ?r.3^rüIc voll iluL U'.'dc- k'.AUlC!'. ' !..N N >!. io::.' t i'.'.'t Vi'.c.t i'.ir u'',.' irt'->.':l P.-.ni » Z oi'.-tt - >t '' tnarkcn oder - - lunv Till'Nt ld.l u I', 'A'r. i l.-t. > r d.r '.A. '.-l', Z '.'-.Ul.t'.trr odcv na > i.tteui XZnc-ii' dre Z<tlc 2 Nr. Z03. Reimzehnter Jahrgang. Mitredaetciir: I)r. ISrnil Für baS Feuilleton: II»rti»avn. Dresse», Mittwoch, 22. Juli W74. Politische«. Allmählig ebbet sich dl» Hochfluth der Kullmann-Artikel in den Zeitungen, Seitdem der Pfarrer Hauthaler seine Neugierde, Bis marck zu sehen, in Folge des Kullmannschusses mit 3 Tagen Unter suchungshaft verbüßt hat, im Ucbrigen aber mit dein besten Lau- muydszcugniß nach seinen Tiroler Bergen zurückgeschickt ist, ver cinfacht sich das AltentatZsauf den Fall: Kullmann contra Bismarck, Die Verschwörung der Ultramontanen gegen den Reichskanzler verliert, zur Stunve wenigstens, an materiellen Unterlagen. An» nyine Briefe, schriftliche Drohungen, die Bismarck erhält, wollen nicht viel besagen. Wollte man Kleines mit Großem vergleichen, so sind auch an den gemuthmaßten Schreiber der Leitartikel der Dresdner Nachr. in neuerer Zeit von Ultramontancn heftige Droh briefe ergangen; er ist, weil er sich über Kullniann's Schandlhal entrüstet hat, als ein „Pergöttcrcr Bismarcks" aufs Aergsie körpc: lich bedroht worden. Wer wird deshalb die ganze Partei verant wörtlich machen? Nein, wir haben eL bei.Kullmann augenscheinlich init einem Einzelsalle von Fanatismus zu thun. Selbst ein General Pächter der Reichslrene, wie Oe. Biedermann in Leipzig, warnt die preußische Regierung vor der Anstrengung von Tcndenzprozcssci: gegen die Ultramontancn, da hierbei wenig Erfreuliches heraus komme; man solle sich hüten, der Regierung Waffen in die Hand zu geben, die sie auch einmal gegen andere Parteien als die Ultramontancn ailwcndcn könne. In der That, wenn am Rhein ein preußische: Gensdarm eine Volksversammlung auslöst, weil darin über ein „Thema" gesprochen werden sollte und der Gcnsdarm in dem 'Wort: „Thema" Hochvcrrath witterte, wenn der Berliner Polizeipräsidcn ganz allgemein die Discussion der „sogenannten Arbeite:frage" in öffentlichen Vcrsammlnngen verbietet, so zeugt dies schon von de: Allmacht der Polizei, welche sich wenig um die Gesetze kümmert Wollte man diese Allmacht noch vermehren, so entfernten wir unc deshalb, weil es einem albernen Faßbindergesellen eingefallen ist, seinen Arm gegen den ersten Ncichsbeamtcn zu erheben, imme: tiefer vom Rechtsstaat zurück in den Staat der Polizciwillkür Hauthaler hat die photographischen Abbildungen von Kissingen, di: er sich an: AormittagdcS Attentats dort gekauft hatte, alle verschcnlt, ,)J brauch's nöt mehr, hat er gesagt, i hob' Andcnk'n an Kissing': g'nug." Er ist mit der angeblichen „Verstcllungsbrille" und der Fläschchen übelriechenden MargarcthcnölS wieder von der Schwei:: furter Polizei versehen, bereits in Küsste:» anaekomm.cn und dort haben ihn: die Tiroler einen festlichen Empfang bereitet. Andcrcr- seitS hat es der Polizei von Kissingen noch nicht glücken wollen, die Kugel aus dem Kullmann'schen Pistol auszusiudcn, die doch zu»: Verbrechen nothwendig gehört. Der Grund zu den Tumulten, welche vor Kurzem in Ost preußen durch landwirthschastliche Arbeiter erregt wurden, lag i: dem Umstande, daß die »eueingcführte preußische Krcisordnung di: polizeilichen Befugnisse der bisherigen königlichen Beamten in di: Hände von AmtSvorsichcm legte, die meistens die Arbeitgeber de: ländlichen Bevölkerung sind. Nun braucht man sich nur zu denken, welchen Eindruck es auf unsere Arbeiter machen würde, wenn man etwa in gleicher Weise unsere Fabrikanten zu Polizei-Verwalter: machen wollte, um zu begreifen, daß die neue Einrichtung eine groß: Aufregung in der ungebildeten ländlichen Bevölkerung hat hervor rillen, und Unverstand und Leidenschaft sie zu Excesscn hgiireiß-.» können. Namentlich galt der Zorn der Landarbeiter den „Klüsen" den Amtsgcfängnisten, in welche Mehrere der Ihrigen gesteckt wor den waren. Nach ncuerlichm Eriinttclnngcn sollen, wie die „Os: preußische Zeitung" meldet, vor dem Tumulte in O.ucdnau untc: der dortigen Landbevölkerung ein in Ehemiütz gedruckter „Mahnruf an die lanbivirthschastlichc Bevölkerung", gerichtet an die „Feld arbeiter" und „Ioh. Niest" unterzeichnet, ebenso Exemplare' der ü Zürich gedruckten „Soeialdemokratischcn Arbeiterlieder" verbreit:! worden sein. Bekanntlich hat das Reichskanzleramt, trotz des Widerspruchs der Handelskammern, den Eisenbahnen eine Erhöhung der G: t.r iarise um -0 pEt. gestaltet. Trotz dieser bekuicl tlichen Vorthcile gehen einzelne Bahnen aus diese Erhöhung nicht e-i::, wcil der Bun dcSxath an die Tariferhöhung die prinzipielle Anerkennung des so- ocnaimtcnWagenranmtärifs, wie solcher in Elsaß Lothringen besteht, als Bedingung gecnüpst hat. Der Wagcuraumtarif bezweckt näm 'ich eine Vereinfachung der Tarife und dies ist vielen Bahngescll- schasten unangenehm, da ein Tariswirrwarr ihnen größere Vorthcile zu bieten scheint, als die beträchtliche Erhöhung um 20 pEt. Das Eisenbahnwesen bildet sich immer mehr und mchr zu einer organisir- tcn Art des AuskcutenS des Publikums durch die Finanzwclt aus mrd die Privalbahncn wachsen täglich zu einem immer mächtigere» Staat im Staate heran. Mit Muhe hat Mac Mahan seine neuen Minister gefunden, Bis zum Donnerstag hat die Nationalversammlung die Bewachung LeS Antrags Pericr verschoben, nach welchem die Republik in Frank reich organisirt werden soll. Wichtig wäre es, die Ehancen dieses 'Antrags zu untersuche», da offenbar dia streitenden Parteien sich Zeit nehmen, Alles für die Entschcidungsgchlacht vorzubereiten. Nur so viel steht fest: Mac Mahon laßt sich an seiner Herrlichicit .ein Jota beschneiden und eö ist ihm ziemlich gleich, ob er sein? Amtsgewalt mit einigen republikanischen Emblemen verbrämt be kommt oder nicht. Dadurch, daß die Nationalversammlung beschloß, die Kriegsvorschüsse, welche die Bank von Frankreich dem Staate geleistet hat, nicht mit jährliche» Summen von 2M Millionen Francs, sondern nur mit solchen von k üO Millionen zurnckzuzahlcn, hat sie das Gleichgewicht in den französischen Staatshaushalt ge bracht und die ermüdende Jagd nach der Auffindung neuer Sterirr- objckte abgeschlossen. Die StaotSregiernngs-Verhältnissc in Ungarn und die Ver» kchrthejtcn des ungarischen PorlamentanemuS wcrden in charak» Uristischer Weise durch die neueste Tagesordnung der Regierungs niäimcr illustrirt. 'Neulich saßen die Minister von 10Uhr Vor-!Abend in der siebenten Stunde, turz vor Abgang des Berliner mittags bis >'i Uhr Nachmittags in der tropischen Hitze und in dem j Bahnzuaeü, daß ihm seine gefüllte Brieftasche, in welcher sul, gegen schlecht ventilirtcn Saale im Reichstage zu Pest, Abends von 0 bis j 1200 Thaler Papiergeld befanden, aus seiner Umhängetasche vec- 10 Uhr setzten sie in der Deal Elubeonfercnz ihrer Partei mehrere schwunden war, Ta er kurze Zeit auf einer Bant in: Besiibul de in'S Leben eingreifende Angelegenheit:» auseinander. Gleich nach dieser Eonfcrciiz traten sie zu einer Beralhung zusammen, die bis 1 Uhr nach Mitternacht dauerte. Morgens daraus um K Uhr waren sic wieder in der Elubconfermz und saßen sie wieder von 10 bis 3 Uhr ccntinuirlich in: Reichstage. Um ö> Uhr müssen sic even tuell in den Scctionssitzungen erscheinen,' Und nult geringeren und größeren Variationen geht das so durch zehn Monate in: Jahre fort. Und diese Minister sollen mit radiealen Neformvorschlägen austre- lcn, um das Land auf jedem Gebiete besser zu orgauisiren; diese Minister sollen auch verwalten und in der Schwebe befindliche Un terhandlungen von großer Tragweite in Wien pflegen. Und über oiese Minister wundert man sich noch, wenn sic beim Austauche:: irgend einer wichtigeren Frage sich Zeit erbitten, un: die Frage zu sludiren. Sv ist die ungarische parlamentarische Etiguette und Ver halttmgSwcise beschaffen! Locales »nd LiichsischcS. — Nachdem gestern früh I. Maj. die Königin nach Marien bad kbgereist war, erfolgte die Abreise Sr.-Maj. des Königs nach Bcebad Ostende gestern Abend, Es steht wohl nunmehr die Be kanntmachung zu erwarte», wein während der Abwesenheit des Kö nigs aus dem Lande die Nea-.ütschast verfassungsmäßig zu führen obliegt: Sr, K. H. Prinz Georg oder dem Gcsammttniinsterium? — Der Pfarrer K. Schubert in Treuen hat das Ritterkreuz vom AlbrechtSerdeu, der Ober Appellations-Rath von Friesen den Eharaktcr eines „Geheimen Ratheü" erhalten. — Tic Steinkehlcvför'oerring in: .Zwickaucr Reviere erreichte nach dem „D7 B. n, H.-Bl." im Jahre 1673 die Höhe veu t.">,212,55:0 E:r. Die Zahl der Beamteten betrug 333, die der Arbeiter 0310 und der Iahrcsverbienst der letzteren pro Kopf durch- chmttlich 311H. Thlr. Von diesen 9310 Mann poaren 3667 mit der eigentlichen Kohlengewinnung beschäftigt, so das; hiernach oie Leistung eines Hauers !u: Jahre 1673 rund 11,820 Ecntncr betragen hat, Tödtlichc Vcrunglrlckun.gcn fanden 30 statt; d, i. ! dcrgl. aus je 1,270,182 Elr. Förderung oder 3,7 auf je 1000 Naun Belegschaft (:»el. der Aeanttern. Die 0 verschiedenen Knappschaften besaßen mit Schluß des Jahres ein Vermögen von 505,920 Thlr,. d, i, pro Kops ca, Ol zP Thlr. — Um das durch Beförderung dcS Direktors Pstrthelt zum Bozirksschulinspector erledigte Tireetorat der hiesigen ersten Lür- crschule sind so viele Bewerbungen orngclaufen, daß der Stadtrarh 5>cnnuth!:ch von öffentlicher Ausschrcibung einer Bewerbung absehen -vird. ES gilt, der ersten Bürgerschule das Renommee zu bewahren, xiß sic nicht bkos numerisch die erste Dresdens ist. — In Betreff der gestrigen Berichtigung über die Lchrcr- zehaltSsrage wird uns Folgendes mitgethcilt: „In wie weit die rcn Jlmcn in Nr. 202 d. Bl, gegebene Darstellung den Thatscuhcu ent- pricht oder nicht, kann jeder nnücsangcne Leser aus den gestern im Auiteblatte ;Nr. 202,- veröffentlichten RalhSverhandlungcn ersehen. Dort heißt cs wörtlich: daß man ein stimmig in dem Beschlüsse Vwrsen, daß eine erhöhte Steuer zum Zwecke der Nachzahlung von öchrergchaltserhöhlwacn in keinem Falle ausgeschrieben werden Anse. Daß durch eine Entnahme d.r nöthigen Summe uuö den: NcservssonbS die Steuerzahler im nächsten Jahre neben den ohnehin ich steigernden Abgaben auch diese Summe durch weiter zu er ,'öhcnde Steuern wieder ausbringcn müßten, gicbt die Berichtigung Albst zu. ES bleibt daher schwer erfindlich, wie man die Behaup tung aussprechcn kann, der Beschluß des StadlrathS, welcher nach; ocn amtlichen Miltheilungen init „erheblicher" Majorität gefaßt worden ist, befasse sich mit Schcingrüiidcn und versteife sich auf eine zweifelhafte Finanzkunst. Eine weitere Polemik, zumal in den: Tone eeS Brricbtigcrs, dürste nach der Ansicht des Einsenders gegenwär tiger Zeilen der Sache weder angemessen noch förderlich 'ein, wes halb diese kurzen Bemerkungen genügen mögen," — Gestern Mittag ist der Leichnam eines unbekannten ManncS in den zwanziger Jahren in der Nahe des Blockhaus gäßchcnS ans 'Neustädter Seile angeschwommen und polizeilich auf gehoben worden. — In seiner Villa in Loschwitz hat sich am Montag, Abends H/O Uhr, der schon bejahrte preußische Hauptmann Nithack erschoß sen. Körperliche Leiden sollen die Ursache zum Selbstmord sein, — Freilag, den 2-1, d.M,, feiert dcr hiesige Bürger und Schuhmachcrmcister August Viehrig HLaubhausslraßc 18, 2. Etage)'! sein 2,-ijährigeS Bürgcrjubilaui». sck'Iicl, siabicn sie siel; aii ilni heran und zogen ihn: bas Porte — Vorgestern Mittag in dcr zwölften Stunde hatte ein in ! »irnnaie nur mchrcren 5Haler» Inhalt and tcr Tasche. Wohl mittleren Jahren stehender Herr verschiedene Gepäckstücke auf dem! wachte darüber der Beitohlcne aus, allein, che er zur richtigen Gütcrboden des Leipziger Bahnhofs abgegeben und war kurz darauf in Folge cingetrel.'nen Unwohlseins nmgcfallen und alsbald ver schieden. Ta'sofort herbcigcholte ärztliche Hilfe erfolglos blieb und Oahnhoss neben mehreren jungen Handwerke:::, welche e.breistn wollten, gesessen halte, so vermuthete der Bestohlene, daß ihm diese die Brieftasche gestohlen haben tonnten, und setzte die Polizei in Kenntnis;. Von dieser wurden auch sogleich die in Verdacht Ge kommcnen wieder aus dem Bahnznge, wohin sie sich inzwischcn b: geben hatten, hcraucgenouimcn und gründlich vistiirt, wobei jedoch das in Verlust geratene Geld nicht vorgcfundcn worden war, no.s halb man denn auch sah, daß die juvgcu Leute an ihrer Weiterreise nicht behindert worden waren und nech abreistm. Ob dcr Bestohlene noch andere Verdachtsgründe sodann angebracht hat, welche zur Hcrbcischaffung seines Geldes dienen konnten, und ob der Tiebstahl auf dein Bahnhose erst geschehen war, blieb uns unbekannt. — Beim Baue der Berlin-Dresdener Eisenbahn in Friedrich- sladt, hinter dcr Restauration „Bellevue", war gestern Lohntag, Die Hort beschäftigte große Anzahl'Arbeib.r sind meist Polen und hatten — sie arbeiten ün Aecord — nach ihrer Meinung neuerdings zu wenig verdient; der Mann brachte cs pro Tag auf einen Thaler und einige Groschen. Da die auf Tagclohn arb.iteudcn Hand langer :e. für die Stunde 20 Pfennige erhalt:», so v.r- kicntcn dieselben täglich beinahe eben so viel, was gegen über der allerdings viel anstrengenderen Accordarbcit den Leuten ungerecht erschien, Ihre bereits gestellte Forderung auf Erhöhung der Accordlöhne fand leine Berücksichtigung, was thaten darauf die Leute? Sie fuhren ihre Karren noch ein oder mehrere Riale in. der gewöhnlichen Weise richtig auf und dann, auf ein ertönendes Evmmando, ließen sie a tempo diestlben stehen, hoben sämmtlich beide Arme in die Höhe und blieben so eine Weile stehen, dann gingen sie sämmtlich in das Restaurant Bellevue, wo sie sich im Saals niedcrlicßen und leine Schaufel mehr anrührlcn Sie wollen, wenn ihre Forderung nicht berücksichtigt wird, in ihre Heimath zurücklehren. — Drei auswärtige Geschäftsleute waren vorgestern Abend in der Ostra-Allee mit einander in Streit gerathen, der bald i.« Thätlichlciten überging. Dies hatte einen Menschenzusammcnlauf wie gewöhnlich zur Folge, der immer mehr auschwoll, als die drei Urheber freiwillig den Weg nach dem Pelizcigcbäude cinschlugen, um dort ihre Sache zum Austrag zu bringen. Ohne die Veran lassung des Zusammenkaufs zu kennen, folgte:', eine Masse von Menschen, darunter selbstverständlich eine Menge scandalsüchtigcr BuZch^n. die mit dein von der Szwee importirten Ruse „Haut ihm", den Lärm geflissentlich zu vergrößern suchten. Tie wenigen Gcndarmericpoftcn, auf welche die 'Menge auf ihren: Wege nach den: Ncumarkle sii.ß, waren nicht im Stande, den Zusammcnlaufzu zerstreuen, sic merkten sich aber die Hauptschrcicr, welche nach dem Polizcigcbäude folgten und nahmen dort eine» dcr Hauptkrakchler, einenMaschincnarbeitcr ansWarschau, fest, während »essen Genossen eiligst das Weite suchten. Für diese, die er, wie n: erwarten stand, nicht kennen will, wird nun der Pole bei der für ihn in Aussicht stehenden Bestrafung mit büßen müssen. — Ten Freunden kleiner Auöllügc können wir einen reck l lulbscl: gelegene», freundlnben und gut bcwntlücl'attetc!: Nellau- rationöort neune», woselbst sie einen beirUcl e:: Rundblick aber dao Tbal der tllicdcriölnutz, die E ibe u. s. w. staben und gut und billig betreut werden. Os in dieser >T:t die „Villa Oonita:: ia' in Blieen tz. Ter große, sck'öuc und scstarlige (Parten bietet in den jetzigen stcißcn Tagen immenOicl: einen angcnebmcn Au - eutstaltsort. — In neuerer Zeit sind die beriibmte», unter dcr Firma „La Fcrmc" in Rußland und Tculick'la: d betwbcndcn (Ogarcitcn-Fa- i'likcn unter eine gemeinsame Leitung gestellt worden. Ter ocn- tralpunct tcricibcn soll, wie wir bereu, Trcedcn wcrtcn. Llc »cuc Verwaltung wird ganz bewiiders darauf bedacbl icin, den Fabrikanten und .Hänttern von Falsiiicatcn cnrgcgcuzittrctcii. :'llie alle guten Fabrikate, werden anm die dcr genannten Finna in der läii'cbcndllcn Weite naestgcahmt, und nicstt allein das Pu- bOknm, sondern sogar der Händler muß sic!: bei Kämen versetzen. Aucst tu Trcstcu in, wie verlautet, die Falsi'icattabrikatieu bc triebe:: word:N, In neuerer Zeit sind mck't allen: bei Fabritanten von Falsifikaten,' scmdcri: aneb bc> Händlern mit dergleichen gc- iälsck'ten Maaren gerichtlicheNachnicl'iivgen und 'Vescblaguatzmcn cu'o'.gt, ani deren Grund einer dcr Fabrikanten zu !ia> V Val er Gclduraic veruritzcilt wurde, wabreuk üdcr Vaanclc gc- iätschtcr L-aarcu mit gerici tlichen: Bescsttag belegt wurden. — Ein hiesiger.Kutscher war vor einigen Abende:: im Begriff, in seine Wol'iiung .znrückzulcbrcn. atö er beim Verübergei en an der FrictrichSallce sich ans eine dortige Bant setzte, um sich zu vor noch ein wenig anSzurutzc». Zw:i in seiner Räte, aber ani einer andere» Bgnk sll-cntc Strolche mochten itzn beobachte: l'ckbcn, und alö cs das Unglück wollte, daß ce vor Bindigkeit ev'- der Tod.constatirt worden, so hat inan den Unbekanntm, welcher A'cniscS eine Kiitc mit Bncstcrn. Lils sic ciiu jpätcr als ein 'Naturalien Eabinctbesitz.er Schneider ans Liebstei::. -O, „ c,,, vlacucn bcichlv'i, mußte ne zu »nein ^zeeaiw: >:'stges:cllt worden, v.ach den: Neustabter FrieShsf gcschafit, Als j^jM :chv„ ein Anderer, ieellick: ol nc ibrcn Au rigc Erlcnntniß darüber tam, wo er siel; befand, und was ilnn damit, waren die Strolche seinem Blicke entschwunden. — Eine aui der -Htstestraßc wotzni-aite Tarne verwahrte in einem leider nicht immcr vcrfchlosscnen Schitt'l'cn Istrcs Wrbn- 0 tzauscö eine Kiste mit Bncstcrn. Als sic eines Tages die Kt sw Bücher andcrcwoliii -u aiwrn ivahiuehuw::, dal: ' I dies schon ei» Anderer, freilich ol ne ihren Auftrag und ohne it".' dodesursache dürste die große-Hitze anzunchmcn sein, welche einen AK-:sscn, besorgt hakte. Tie .niste fand sich erbrochen und chrco Herzschlag herbeigcsührt hatte. ^ I I'WallcS vollständig beraubt vor. 'ur Ermittelung des Ticdeo . , Als siu) vorgestern Mittag ein ^Adat der Infanterie cnr ' - der Ollattzlldenüraßc winde vorgcsic:» Abcnb von der B:Uct nach Leipzig loste, um mit dem nächsten Bahnzugc dahin zu ^ Volizci ein Herr verbaiiel. der »ecl, blo rer mein clncn: an: fahren, wurdc er von einem am Bahnhof dicnstthucndcn Gcndarmcrch biesigcm Platze bestandene» 'llerlinc: .Klcidcrgescl'äst vorgcsiaiitcn als verdächtig ungehalten, als ein wegen Desertion und verübten PP- Mai; vermnltzct, daß dle wider itzn verliegcude'Aiiklaae, DiebstMS flüchtig gewordener Gradier erkannt und fcstgenenimen, j sn-gcren Stellung'in Iw.n Kaglu,' Abätt inVcrbindung '.ttl-0 Emen vheit des gestehlcncn Eieldcs soll er noch bei sich gesnhrt, - Vorgestern '.llacl'willaa 'vergriff s-cl' ein Arbeiter ani der haben. ! Schubmachcrgassc an einem Schnltiiabcn. Er schlug denselben — Ein Handelsmann au-S dcr preußischen Prornnz Sachsen, affsOP »lallraliirte !b» >0 lange , bis ein Hand- war und verschiedene Gelder emkespu statt-, bemerkt" am sclben und aus eie Polizei schaßte. Ter Arbeiter mar etwas betrimtc» I
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