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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260618015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-18
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1926
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Ar. 281 Seite 2 — vreodner Nachrichten — Areilog. 18. Juni 1S2V 1?- schaft einflußreiche Kreis«, dt« erkannt haben, dab die Ver ewigung des inflationistischen Zustandes der Währung un weigerlich zum Ruin führen muh. und da« daher die Stabilisierung des Franken unbedingt und ohne Verzug er» folgen muß. Von dieser Leite sind bereits Wühler tu Nom und Brüssel auSgeslreckt ivorden. um womöglich eine gleich« zeitige Stabilisierung in den drei »mlularisch notleidenden „Siege rsiaaien" durchzuführen. Außerdem sind geschlossen geseu die Inflation die Rentner, die in Frankreich eine besonders einflußreiche Bevölkerungsgruppe darstellen. Di« Linke h>itte also schon aus dem Gebiete der Jnilations. bekämpfung envas erreichen können, wenn sie imstande ge wesen loäre, die sozialistische» Parteiichrullen an den Nagel zu hängen und positive Arbeit zu leisten. Statt dessen hat sie mit freigebiger Hand Millionen auf Millionen kür For derungen der Strafte hinansgeworsen, die Beamtenstellen an» Parteiriicksichten vermehrt, kapiialfeindltche Maßnahmen ge troffen. produktionshemmende Lkeuern eingeführt, teure, um des Prestiges willen geführte Kolonialkriege gutgeheißen und NüstungSkredite iiir fremde Vasallenstaaten bewilligt. Die französische Linke hat also genau dieselbe Unfähigkeit zur Bändigung der InfialiollSgeister zur Schau getragen wie unter ähnliche,> Verhältnissen der deutsche Radikalismus. Wenn sich nunmehr Frankreich von Staatsmännern und Politlkern solchen Schlages bei der Lenkung seiner natio nalen Geschicke befreien will, so muft das für uns eine Mahnung sein, diesem Beispiel zu folgen. Da die französische Auftenpoiitik in ihren Grnndzügen seftgelegk ist und über dies aller Voraussicht nach in der Hand Briands bleiben wird, so besteht für uns zunächst kem Anlaft, nach dieser Richtung Besorgnisse zu hegen, Im Innrn wird eine rechts gerichtete Regierung mit einer entsprechenden Mehrheit, die non der äußersten Rechten über die miniere Gruppe der ge mäßigten Republikaner bio zum rechten Flügel der biirger- Uch demokratischen, radikalsozialistischen Partei verläuft, sich den Wünsch«» der lvrupve Millerand—Potucars—Marsal an. passen müssen, die ein« Aenderung der Verfassung im aiitoritativen Ginne durch Verstärkung der Machtbefugnisse des Präsidenten der Republik und de» Senat- sowie ent sprechende Einschränkung der Rechte de- Parlamrnt- sondert. Gerade dies« Seit« der inncrpolittschen Bewegung in Frank reich bietet für unsere Verhältnisse manchrrlrt Vergleich-- und Ankn-Üpfung-pmiktr, Vor allem dürfen wir nicht tn den Fehler verfallen, nach dem Scheitern de» volkSent- scheidS der Sozialdemokratie wieder die Arm« tn d«r Großen Koalition zu öffnen. GS geht da» Gerücht, bah -i« «in sichtigeren sozialistischen Führer selbst «tn Gefühl de- Grauen» vor den Folge» eine» AuSgangeS de» Volksentscheide- tm radikalen Sinne mit der dann unvermeidlichen ReichS- präsidentenkrtse hätten, und dah sie tn-grheim den Gegnern -er Enteignung den Sieg wünschten Diese Seelen, stiinmung ist voll verständlich. Wenn aber weiter geraunt wird, die Sozialdemokraten hätten unterderhand schon ihr Einverständnis mit einem Kompromthentwurf über die Fürstenabfindung erklärt, falls man ihnen dafür dt« Trohe Koalition gewähre, io ist eS notwendig, gleich von vornherein unzweideutig festzustellen, dab die betont nationalen Kreise unseres Volkes tn einer solchen Gruppierung nur bi« denk bar schlechteste Lösung erblicken könnten. Di« nationale Schuld, welche die Sozialdemokratie durch ihre Beteiligung an der kommunistischen VolkScntscheidShctze auf sich geladen hat. ist viel zu grob, als dah diese Partei jetzt wieder tm Hand, iimdrehe» tn der Regierung erscheinen dürft«. E» gibt für alle zielbewußten nationalen ,vnd bürgerliche» Kreile tn Dentschiand heute mehr als je nur die rin« Parole einer Umbildung der NeichSregierung nach recht», damit den zügcl- losen agitatorischen Ausschreitungen de» sozialistisch-kom munistische» Radikalismus endlich ein fester Riegel vor geschoben wird. Das Neichsehrenmat. ge Miarheit der Lage in Paris. Die SctMerigkeilen eines überparteilichen Kabinetts. Paris, 17. Juni. Briand hat heute früh eine längere Besprechung mit Herriol gehabt, über deren Ergebnis noch keine zuverlässigen Angaben vorUegen. Die Bewegungsfrei heit HerrivtS in durch die gestrige Resolution des radikal- sozialistischen Kongresses beträchtlich eingeschränkt. Die Re solution ftchlieftr die Anwesenheit Pvineares innerhalb deS Kabinetts nicht ans, wohl aber die der rechtsstehenden Gruppe Marin, als Bestandteil der neuen Regierungsmehrheit. Anderseits liegt die Frage nahe. iview'.ik ohne die Gruppe Marin eine ausreichende Mehrheit erreicht werden kann, ohne daß -ie Sozialisten zur Unterstützung des Kabinetts heran- gezogcn werden. Ist auch die entscheidende Frage der Stellungnahme OerriokS zurzeit noch incht geklärt, >'o kann anderseits die aktive Mitarbeit Pvincaroö an dem neuen Kabinett als gesichert betrachtet werden. Darin liegt das erste greifbare Ergebnis der Bemühnngen Briands, Poincars hat im LausedeS Vormittags eine längere Aus sprache mit dem Ministerpräsidenten und im Anschluß daran im Finanzministerium eine dreiviertelstündige Unterredung mit Peret gehabt. An seinen Eintritt in das Kabinett hac Poincars weitgehende Forderungen geknüpst, so u. a.. dah ihm zur Durcssiiikrung seines Finanz»» ogrammcs absolute Vollmachten durch das Parlament übertragen würden. Briand hat diese Forderungen angenommen. Wenn es setzt auch noch ungewiß ist, ob cs Briand gelingt, das neue Ministerium zustande zu bringen, so scheint doch be reits das eine sicher zu sein, daß seine ursprüngliche Idee, eine über den Parteien stehende, durch die Zusammenarbeit der hervorragendsten Politiker ans allen Lagern der denkbar größten Autorität sichere Regierung ans die Beine bringen zu können, bereits nlS gescheitert anznsehen ist, Briand dürste auf Grund -er Sondierungen, die er heute bei den ver schiedenen Parteien und Politikern unternommen hat, sich kaum noch darüber täuschen können, daß er den Gedanke», zwei in ihren innen- und anftenpolitischen "Ansichten so verschiedene Persönlichkeiten wie Poincare und -Herriot in ein Kabinett einbeziehcn zu können, fallen lallen muß. Es wird sogar die Ansicht geäuhert, daß Briand den ihm gestern gegebenen Auftrag in die Hände dcs Präsidenten wird z u r ü ck l e g c n Müllen, um einem anderen Politiker die Bildung der neuen Negierung zu überlassen. Ans dem Devisenmarkt hat sich nach lebhaften Schwankungen die Erholung des Fran ke» nicht zu behaupten vermocht, Jan offiziellen Verkehr an der Vörie schlossen daS Pfund mit 170,05 der Dollar mit 85,ll Franken. Der heute veröffentlichte WvchenanswciS der Dank von Frankreich weist keinerlei bcerkensiverte Verände rungen auf. Die Höhe der Vorschüsse an d-en Staat ist mit 46.4 Milliarden stabil geblieben. Der Notenumlauf weist mit 53,3 Milliarden einen leichten Rückgang um 32V Millionen auf. » Paris. 17, Juni, In den Dandelgängcn der Kammer wurde heute abend die Aussicht für das Zustandekommen eines Ministerium der nationalen Einheit, in dem alle Parteien von den Sozialisten bis zur Gruppe Marin vertreten waren, ungünstig beurteilt, da die Sozialisten an dem aus ihrem Parteitag von Clermont Ferrand auf gestellten Programm sesthalten und anderseits ein großer Teil der Radikalen nur dann mit der Heranziehung der Marin-Gruppe einverstanden sein werde, wenn gleichzeitig die Sozialisten in das Kabinett eintreten. Deshalb gewinnt der von dem Vorsitzenden der radikalen Linken, Borst, an geregte Gedanke, ein Kabinett der Mitte unter Ausschluß der Sozialisten und der Grnppc Marin zu bilden, immer Die Pläne der englischen Grubenbesitzer. London. 17. Juni. Das Zentralkomitee der Bergbau- besitzervereinignng hielt beute tn London seine Jahresver sammlung ab. Die Grubenbesitzer bereiten die Wiederauf nahme der Arbeit in den Bergwerken vor. Sie wollen alle Grubenbezirke in drei Kategorien einteilen : 1. Bezirke, in denen keine Lohnherabsetzung stattfinden soll; 2. Bezirke, in denen die Löhne um 5 bis 10 Prozent ver mindert werden sollen,- 3. Bezirke, tn denen alle Löhne um rund 10 Prozent her abgesetzt werden sollen. Die Grubenbesitzer werden, wie cs heißt, alles tu«, »m möglichst viele Bergwerk« in die erste Kategorie einznrciheu und de« Bergarbeiter» die Wicderansnahme der Arbeit io leicht wie möglich z« machen. Aus die Kategorien 2 und 3 sollen je die Hälfte der übrigen Gruben entfallen. In der Hauptsache handelt eS sich um die Aussuhrbeztrke, die infolge ihrer großen Unrentabilität tn Gruppe 3 eingeretht werden sollen. Hier erachtet man außer der Rückkehr zum Achtstundentag auch eine Reduzierung um mindestens 10 Prozent für unvermeidlich In Kreisen der Grubenbesitzer glaubt man, daß die neuen Bedingungen eine große Anzahl von Bergarbeitern zur Wiederaufnahme der Arbeit bewegen werden. ITU.j Die Köhe der ausliinbifchen SkreikunlerUüyttngen. London, 17, Juni. Ans Anfragen im Unterhaus« erklärte der Innenminister, Ivonion Hicks, daß die englische Regierung während des Generalstreiks Geldbeträge von russischer Seite, die durch deutsche und amerikanische Banken überwiesen worden seien, znrückgeschtckt habe, weil e» sich um die Unter. mehr an Boden und scheint nunmehr auch von Briand als Lösung der Kammerkrise tnS Auge gefaßt zu werden. Her riot scheint bet seiner heute abend abgehaltenen Besprechung mit Briand das ihm gemachte Angebot zwar nicht sormell abgelehnt, aber die Mitarbeit der radikalen Partei davon ! abhängig gemacht zu haben, daß Briand das Finanzmindest- progrannn der Partei annehme. Nach Abschluß seiner Belprcchnng mit Herriot erklärte Ministerpräsident Briand aus die Frage, ob er au der Formel eines ZuiammenschlusscS aller Parteien z» einer ReaiernngS- kombination sestbalte. Diele Kombination scheine ihm nun mehr ganz unmöglich zu sein. Auhenpolilifcher Kurswechsel Poincarös? Paris. 17. Juni, In Paris wurde behauptet, daß nur. weil von Poincars gesprochen wird, der Frankenkurs ge stiegen ist. Potncare selbst unternimmt zunächst allerdings noch überaus schüchterne Versuche, zu zeigen, daß er in der äußeren Politik Briand zu folgen wünsche. So bat er in einer spanischen Zeitung — bezeichnenderweise bat er sich in keinem seiner ihm ergebenen Pariser Organe so ausgesprochen — einen Artikel veröffentlicht, in dem er sich mit der Locarno-Politik einverstanden erklärt. Wenn Briand trotz der nnleugbar vorhandenen anßcnpoiitilchen Gegensätze mit Poincaro gerade aus dielen verfallen ist. so glaubt er dadnrch die Mitwirkung der Rank von Frankreich und -erienkgen französischen Kreise zn erkalten, ohne die eine Stabilisierung der iranzösischen Währung undurchführbar scheint. Die Frage spitzt sich zu der Entscheidung zu. ob man mit eigenen M i t t e l n die Währung festigen will oder sich dem ausländischen Großkapital in der gleichen Weise ausltesern soll, wie dies Deutschland tun mußte Es scheint sestznsteben. daß die amerikanischen Bankiers mit Krediten nur ein. greifen, wenn ihnen Vollmachten eingeräumt. sowie eine Kon- rrvllmvglichkeit aegebcn wird. Herriot liätt sich vorläufig iekir zurück, und es ist mehr alS fraglich, ob er gemeinsam mit Poinear« in eine Negierung eintreten wirb, Nack dem Be schluß deS Parteikongresses der radikalen Sozialisten muß so gar mit einer offenen Opposition gegen ein neu es Kabinett Briand gerechnet werden, die sich bestenfalls in eine Neutralität verwandeln würde, wenn der Ein- c- >- -es nationalen Blocks nickt zu stark tn Erscheinung tritt. Locarno bleibl aus jeden Fall gtUtta. Paris, 17. Juni. In einer Besprcchuna der Aufnahme der iranzösischen Negierunaskrsse in Deutschland schreibt der „TempS", Briand werde stets zur Stelle sein, um den Ver trag von Locarno zn verteidigen. Wenn Briand kein Kabi nett zustandebringe, io werde nicht» an den in London Unter zeichneten Abmachungen, zu deren Ratifikation daS Parla ment den Präsidenten der Republik ermächtigt habe, geändert werden. Frankreich achte leine gegebenen Unterschriften, die die ganze Nation verpflichteten. sW, T. B.s Sine Besprechunq des elsälsischen Zlonslikles. Keine Stellungnahme der elsaß-lothringischen Abgeordneten, Paris, 17. Juni. Die elsaß-lothringischen Ab- geordneten mit Ausnahme der Sozialisten Weill und Pcirotcö sowie des Kommunisten Huber traten heute vor mittag zu einer Besprechung über die Maßnahmen deS Justizministers gegen die Unterzeichner des Manifestes dcs HeimatbuudeS zusammen. Die Ansicht, die Parlamentarier des Elsaß und Lothringens hätten die Pflicht, gegen diele Maßnahmen Protest zu erheben, blieb in der Minderheit. Es wurde beschlossen, von einer Stellungnahme abznschc«, da die Frage banptlächlich unter die Zuständigkeit der Regie rung falle. iW. T. B.j stützung eines ungesetzlichen Streiks handle. Die englische Re gierung habe aber nichts gegen Geldsendungen zur Unter, stützung der Opfer eines gesetzlichen Arbeitskonfliktes unter- nommen. Die Regierung werde vorläufig in dieser Haltung verharren und. wenn notwendig, nicht vor geeigneten Ab- wehrmaßnahmen zurückfchrecken. Die russischen Geld sendungen für die Bergarbeiter hätten rundöOSOOOPfunb betragen, während der Betrag der Bergarbeitergewerkschasten Deutschlands 5000 Psund, der der anderen Kontinental- länder 6000 Psund und der Amerika« 10 000 Pfund betragen hätte. Eine Moskauer Protestkundgebung gegen dte englische Aste. Moskau, 17. Juni. fTel. - Aaentur der Sow.» Union.) Ueber 80 000 Gewerkschaftsmitglieder nahmen an einer Kundgebung netzen dte britische Note teil, dte heute nach- >ittan mit den Losungen stattfanb: Hände weg von de» Lowjetgewerkschasten! Mir werden auf Solidarität mit den Arbeitern anderer Länder nicht verzichten. Wir weisen eine Einmischung tn die inneren Angelegenheiten der Sowset- Unton zurück. In Betrieb», und Straßenversammlungen wurden Entschließungen tm obigen Sinne gesaßt. <W. T. V.j Wosciekt -rvhl mir frinem RückIrUI Warschau, 17. Juni. Wie in RegierungSkretsen verlautet, wird Präsident MoScicki zurücktreten, wenn der Vor schlag zur Acnderung der Verfassung von den gesetzgebenden Körperschaften nicht angenommen werden sollte. Auch der Sesmvorsttzcnbe Rataj erklärte nochmal» entschieden, baß er tn diesem Falle zurücktreten werbe. iT^UI Berlin, l7. Juni, Mittwoch, den 16, Juni, fand unter Vov- sitz de» ReichStnneumtntsterS Dr. Külz eine Besprechung der verschiedenen Frontkämpserverbände i» Sachen de» Reich»» «hrrnmal » statt. Völlige Uebereinstimmuna herrscht« von vornherein darüber, daß sür das Ehrenmal lediglich eine Gegend in Betracht komme» könnte, in der dir Ehrung der Gefallenen tn dte Form eine- Ehrenhatn» gekleidet werden könnte, ohne dabei den Gedanken der Heldenehrung tn üenkmalmäßtger Form auSznschließen. Nack eingehender Aussprache ergab sich, daß von den zahlreichen durch den Reich-kunstwart geprüften Orten von den Erschienenen ledig» ltch de» «alb »o» Berka t«t Welma« «nd die Gegend »»« GoSlar sür geeignet gehalten wurde. Der Stahlhelm, da» Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der Deutsche Rrtckskrtegerbund Kyffhäusrr. der RetchSbund jüdischer Frontsoldaten, die Arbeitsgemeinschaft der Ber» etnigungen ehemaliger Kriegsgefangener Deutschland-, die Netck-oereinigiing ehemaliger Kriegsgefangener erklärten sich für dir Gegend von Weimar. Der Tannrnbergbund. der Deutsch« Ossizterdunü. Ker Nattonalverband Deutscher Offiziere, der Bund Deutscher Martneveretne, der Marine» ofstzterverband und der RetchSofsizterbund erklärten, daß sie GoSlar den Vorzug geben mürben, aber auch eine Helden- ehrung in der Gegend von Weimar ihre Mitwirkung nicht versagen würden. Zu den von den Frontkämvferverbänden gewünschte« Orten Weimar und GoSlar wurden noch folgende Orte t» die engere Wahl gezogen: A u g.u st u S b u r g. Eisenach, Ko bürg, das W e s e r g e b t e t. die Insel Lorch. Dies« Gegenden werden in allernächster Zeit durch den Ausschuß unter Hinzuziehung von Vertretern der NeichSregierung uni in Gegenwart de» Reichskunstwart» besichtigt werben. Der zuständige Ausschuß des MetchSratS wird sich in kürzester Frist mit ber Angelegenheit befassen, so Laß ein« endgültige Entscheidung wohl tn Kürze bevorsteht. Der Besahunqsfkan-al. Berlin, 17. Juni, Nach der Denkschrift deS Reichswehr. Ministeriums für die besetzte» Gebiete waren tm März diese» Jahres insgesamt 10070 Wohnungen bei ch lag. nahmt. 880 mehr gegenüber -cm Stand vom September 1025. Die Hälfte dieser Wohnungen sind reichSeigen. Dte Anzahl der von der Besatzung beansprnchlen Einzel zimmer ist schätzungsweise um I5M znritckgegange», und zwar vorerst in der französischen Vesatzungszone. Die Zahl der verheirateten Truppenangehörigen wird aus etwa 8000 geschätzt, denen noch 25 OM bis 30 000 Familien,nghlrigc zu- zurcchncn sind. Vom September 1825 Ns März l!>26 sind au- dem französischen Kontingent fast llOO Verheiratete zu. rückgezogen. Es ist aber ungefähr die gleiche Anzahl verheirateter Mitglieder der eng- lischcn Besatzung hin zugekommen, io daß eine Mehrbelastung de» Wohnungsmarkte» gerade tn einem relativ kleinen, von den Engländern besetzten Gebiete fest, zustellrn ist. Bon der Truppenvermehrnng in Höhe von 3268 Man« wurden lg Städte betroffen. Eine Anzahl von Städten und Ortschaften hat allerdings eine Verminderung der Truppenstärke erfahren, die aber bet weitem weniger ins Gewicht fällt, als die Vermehrung in den anderen Städten. Die heutige Belegung von Koblenz entspricht ungefähr der deutschen Belegung nvr Sem Welt» kriege, aber Aachen, das im Frieden 2120 Mann deutscher Truppen auswics. zählt setzt rund 4000 Mann Besitzung», truppen. Düren, das vor dem Weltkriege nur als Garut» sonstadt in Aussicht genommen war. aber noch keine brutsche Belegung hatte zählt rund 3760 Mann Besatzung, Kaisers, lautern 2450 gegenüber 2600 in der Vorkriegszeit. .Kreuz nach 2100 gegenüber 1600, Mainz 16 600 gegenüber 11482, Wiesbaden 4650 gegenüber 1846,- nur Trier, WormS, Germershcim und Griesheim hatten tm Frieden eine stärkere Besatzung als jetzt. Beschwerden über Beschwerden. Zur Beschlagnahme der Papiere der Industrielle». Essen, 16. Juni. Zu der Beschlagnahme der Papiere ber Industriellen und über den gegenwärtigen Stand der An gelegenheit erfährt die T.-U. von' unterrichteter Seite folgende»: Gegen die Beschlagnahme der Papiere der Industriellen wurde von ihrem Anwalt beim Amtsgericht Ellen Ein spruch erhoben. DaS Amtsgericht Essen hat dieser Be schwerde stattgcgeben. Unterdessen hatte der Polizeipräsident von Ellen widerrechtlich die Papiere an t>e„ Polizeipräsidenten von Berlin, der Polizeipräsident von Berlin weiter a» den OberreichSanwalt und der Oberreichsnvwalt weiter an den Untersnchunasrichter beim AmtSaericht Dr. Nenmann weiter- geneben. Dr. Nenmann bat die Neschlaqnahme von sich auS bestätigt, die in Wirklichkeit durch daS Urteil deS Amts gerichts Ellen nicht mehr zu Recht bestand. Nun hat der hiesige Anwalt ber Industriellen eine zweite Beschwerde an das Reichsgericht wegen dieser Bestätigung gehen lallen. Ueber diese Beschwerde ist noch nicht entschieden. Das Urteil deS Amtsgerichts Ellen über Aushebung der Beschwerde konnte durch den Staats anwalt Essen auch im Aufträge eine« der beteiligten Polizci- vrälldcnten anae^ckien werden. Dies ist nicht aeschehen. Da gegen ist an den LandgericktSvräsidenten Ellen eine Be schwerde deS Berliner Polizeipräsidenten gelangt, in der die disziplinarische Bestrafung dcs Richters verlangt wird, der die Beschlagnahme beim Amtsgericht Ellen ansgeboben hat. Eine derartige Beschwerde ist völlig u n s u r i st i s ch und noch nicht vorgekommen. sT.-U.s Das hessische Volksbegehren aus Lanbkags- auslösung. Darmstadt, 16. Juni. Die Unterzctcbnungslisten de» Volksbegehrens aus Auslösung des hessischen Landtages wer den am DvnnerSiag vormittag dem Landtggspräsidium über- reicht werden. Der Erfolg -eS Wirtschasts- und Ordnung», blocke« hat alle Erwartungen übertrosien. Statt der gesetz lich vorgeschriebenen 42 000 Unterschriften haben sich rund 164 000 Lanbtagöwähler in die UnterzetchnungSltstev eingetragen. DaS Volksbegehren richtet sich gegen die seit der Revolu tion bestehende KoalittonSmehrheit (Weimarer Koalt- ttoni, die sich während der letzten Landtagsverhandlungen den Anträgen auf Auflösung deS Landtage« widersetzt hatte. Wassenadbau bei Krupp. Berti». 17. Juni. Das Direktorium der Firma Krupp, A.-G., Ellen, beschloß, bis 1. Oktober abermals tausend Angestellte abzubauen, darunter leitende Beamte. Giftgas Ursache -es Aifzufammenbruchs. Tanger, 17. Juni. Die Tatsache des Todes sämtlicher von Abd el Krim gefangener spanischer Offiziere wird btS heute von -er spanischen Presse mit Stillschweigen übergangen. Die Erklärung für diese merkwürdige Zurttckhultung ist fol gende: Dte spanischen Flieger verwendeten während der letzten Sämpse im Risgebiet fast ansschlleßlsch KiftaaSbombe», die üder de« meisten Ortschaslen des Riss abgcworscn wurden «nd dort fnrchtßare Wirkungen Hervorriesen. Dies ist anch ber Grund sür de« raschen Zusammenbruch des marokkanische« Widerstandes. Um dte GaSbombardementS zn verhindern, brachte Ab- el Krim viele gefangene Spanier tn die be drohten Gegenden, wo sic nach und nach den To sanden, da dte spanischen Flieger weiter mit GiftgaS arbeiteten. In Spanien wurde über die Verwendung der Giftgase nicht» Vckanntgegrben.
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