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Dresdner Nachrichten : 31.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190507317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050731
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050731
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-31
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.07.1905
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verugrgedühr: «nkiimsia f»' ».I tüan« »«««»««er kuiraeun, dm» »wer« B«t« «B»»« und «»»,«,». « So«»- und Mon lasen nur «inmall »LN. »o v!. dar» autwürlioellom- «iiflauür« » LN. de. » Lik »0 «». Bei elnmaliaer tzulieNinio durch d>« Voll »Ml. iotmeBckiellselki. nnNul- land niit entivrech'udkni kulchlaoe. -i achdru« aler Uriitel». Orisinai- Mliteilun,«,, nur «ii »rutlichtk Ouellenanaabec.Dretd Nackr') «Mi«, «acht,»,»che Lonorar- oniprüch« dleidea »nbeniiMchNat: «moerianale Manultrivi« «erden mcht aulbewadn. »«lriramm-ildrell«: »«chrtchte» L «»de» StßrSukel 1856. Lu«>»«VlL O«. 8vkUvtvn»i»tev Sr LlnjpsUtt tle» Lünifr« von 8nLi»»en L7L»o»I»«r«Z», Dossv^t«. kinrolvsrlcauk I»rve>,l«i>, Xttmarlct 2. LamügelchLftrstellei «»rtenftr. »8/4». Unresgen-kaM. WMmd«« dan >nkündt,un,eie »w »achniIllagL » Ulir Soim- und «ieria,« „ur Marieiiltraß« « von U btd V.l Ubr Di« i ir»IN«e»nn>d. Me 'ca. » Stltmo « M».. «n- mndiaan,«,, «,! d«r LrivaNeile keile » Vla. ^ d>« ,t»alti,e 8«il« aul Den- leite « Big . als Lingeiandt keil« *> Big An Bnmmer» nach tzon». und «eieri^e, r Ivalttge «rundeeile « Big . au! Brivaiieite « L!« . rlvaltige keile aul Lerlieite und als ringelLNdiso Psa. «u»wiirli,e«ul. träge nur gegen vorau»be»alilu»g. Belegdlätter werden mil lo Big- berechn«!. »ernlvrechanschluli: «mt I Rr. U und «». ro««. 2vd6döri6ll6 ^'^.'.7? ovl lllial Ul, «»»v »» A4v^r-«rdr«r«««««e«» 8vl«I«l X»a«,«nn» ltSIrnirrcIiiimi 8t»'uv«».te't«!,u« 1», /.un.lobst ä. kiaxor 8tr. Julius 8eI>L6IieIi ^NI 8«« l«, p«»rt. «. I. Lt. I-Iamsmslisssifs ^ÄMSmsIissLlbs V Stück 50 ktz. öiicbss 50 ktk, 75 I'kx. unä 1,25 Llrrrli M « Lldiianal« Neueste Drahtberichte. Stadtvcrordnctcn-Mahlrecht, Konserenr sächsischer Mietervercine, Zum Fäibcrstreik in I tlZinidte,«, v»»» idRV* TDldl»!. Glauchau-Meclane, Unwetter-Nachrichten. Briesknsten. I «DA» LNv»^. j;cc,'k»n Somme, »p, oü8cn, Soimsn- s-iuiul, Hautjuc>Ir>.'n, >VuncIsoiir st,«. V'«r8»iiil n»el» »usvliit«. Nöüigl. «ofWlIieke »>>W> Liv»r8«»t«r. Neueste Drahtmeldunjlen vom 30. Juli. Deutsch-Tüdweftafrtka. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Leut nant Ludwig Salm, geboren am 24. 1. 76 zu Saarburg im Rheinland, früher im Pionier-Eataillon Nr. 16, am 28. Juli dieses Jahres im Feldlazarett 12 Lüderitzbucht an Herzschwäche gestorben. Reiter Emil Zahn, geboren am 15. 9. 81 zu Langenberg, früher im Feld-Artillerie-Regimcnt dir. 31, am 18. Juli d. I. auf Patrouille bei Harugas gefallen. Reiter Hermann Müller, geboren am 20. 10. 79 zu Braunschweig, am Ä. Juli d. I. in Karibik verstorben. Der russisch-japanische Krieg. Petersburg. General Stössel ist unter Belastung in seiner Eigenschast als Gk»cralads»ta»t des.Kaisers der Stellung als Kommandeur des dritten sibinichen ArineelvrpS enthoben worden. Petersburg. Nns ein Telegramm, in dem die Geistlich keit eines Bezirks des Orenburger Kreises im Nanie» der 38 000 Köpfe zählende» Bevölkerung de» Kaiser gebeten hatte, keinen schimvslichen Hrieden zu schlichen, machte der Kaiser den Bermerk: Das russilche Lolk kann sich anf mich verlassen; niemals werde ich einen schimvflichen oder des grogen Ruhlands uu- wüidigen Frieden schließen. Tokio. Amtliche Meldung. Die SachalI» armee be richtet: Am 27. Juli wurde bei Tagesanbruch der Bormarsch unter «ueraischer Z urii ckd rä n g u n a der Russen sortgesetzt: um 3 Uhr nachmittags besetzte die Avantgarde Derbenskuje, während die japanische Kavallerie in Lonikow einrückte. Eine javanische Ab teilung. die ostwärts durch den Bezirk von Hovomich Arlowskoje vorrückte. schlug am 27. Juli nachmittags die bei WedernikvwSki stehende russische Infanterie und Artillerie und ging sofort zur Verfolgung der Russen über. T okr o. Die Japaner vertrieben am 28 Juli die Russe» ans dem Gebiete von Rnkowsk aus Sachalin und nabmen die Stadt et», wobei es zu heftigen Straßenkämvie» kam- Später stießen sie südlich von Rvkowsk auf 800 Mann russische Jiifauterie und schlugen sie. 200 Russen sielen. 500 wurden gefangen g e n o m m e». Zur Lage iu Rustland. Petersburg. Zum Stad tha np tma n n von Moskau ist der bisherige Gehilfe des Stabschefs des Gcndarmeriekorps Generalmajor v. Medem ernannt worden. Petersburg. Die Petersburger Telegravhenagentur meldet: In der vergangenen Woche brachten ausländische Blätter eine Reihe von Meldungen über Unordnungen und Insubordination i» der russischen Armee. Es wurde sogar gemeldet, daß ga»ze Truppenteile desertiert wäre». Zur Kategorie dieser Meldungen ört auch das einem Wiener Blatt aus Petersburg zngegangene «ücht von einem blutigen Zusammenstoß zwischen dem littauischen cidgarde-Regrment und Kosaken in Warschau. Wir können ver sichern. daß diese Sensationsmeldungen aus der Luft gegriffen sind. Nischni-Nowgorod. Die Arbeiter in den Sormowo- Werken und auf den Landnngsvlähen. sowie die Angestellten auf den Dampfern gehen friedlich ihrer Beschäftigung nach und legen offen das Bestreben an den Tag. den Agitatoren ent- aeqenzutreten, welch« bemüht sind, Unruhen hervorznruscn und den ruhigen Verlauf der Messe zu stören. Jnbetresf der Un- ruhen in der vergangenen Woche ist sestgeslellt, daß eine Juden- Hetze nicht stattgesunden hat. Gegenwärtig ist die Ruhe völlig ttiederhergestellt, und es liegt kein Grund vor, abermalige Ruhe störungen zu befürchten. Die Messe belebt sich allmählich. Danzig. Der Kaiser unternahm beute vormittag eine Fahrt durch die Stadt und stattete der Gieldzinskischen Kunst sammlung einen längeren Besuch ab. Danzig. Der Kaiser hat heute abend an Bord der »Hohciizollern" die Reise nach Kopenhagen cmgetreten. Berlin. Der neue deutsch-bulgarische Handel vertrag ist heute hier durch die deutschen und bulgarischen Delegierten paraphiert worden. Kassel. Tie Eisenbabndirektion Kassel Außer den von uns anläßlich der Gleis! Altenbekener Tunnel durch rote Bekanntmachung ver> öffcntlichten Anordnungen zur Ausrechtcrhaltung des Verkehrs sind noch folgende durch Nachtrag veröffentlichte Verkehrs- erlcichtcrungen eingerichtet: In Buke snächste Station von Alten beken an der Strecke Altenbeken—Marburgs halten bis auf weiteres noch folgende Schnell- und Personenzüge: Sz. 182 um 11,12 vorm., Pz. 5 um 12,34 nachm., Sz. 185 um 1,59 nachm., che Handels, bi macht bekannt: perrung im kirnst geben können. Ferner hält Sz.. 34 um 3,32 nachm. in des e^rden lStrecke Hofzminden—Scherfedes zur Aufnahme Anschlusses von Pz. 284 von Northeim. Ischl. Ter Kaiser ist mit dem Prinz« Leopold von Bayern und dessen Söhnen Georg und Konrad zu den Hosjagdcn nach Radmer abgcreist. . ^ Budapest. In Kirchdranf lSzePeSvaiasta) brach Feuer au-, wodurch fast die ganze Stadt mit etwa 300 Häusern samt den Nebengebäuden eingeäschcrt wurde. Sech- Personen find verbrannt, zahlreiche wurden verwundet. -- In der Nachbargemeinde Kolbach sind infolge Blitzschlages 38 Häuser niedergebrannt. Antwerpen. Da- deutsche Panzerschiff »Kaiser Karl der Große" ist heute mittag wieder von hier abgegangen. Eine große Menschenmenge hatte sich am Hasen rinaefunden und brach bei der Abfahrt de- Schiffe- in laute Hurrarufe au- El» ristiania. Der Storthiiig tzat den Zoll auf Kar toffeln auf 50 Oere für 100 Kilogramm festgesetzt' Ko nsta n t i n oprl. Alle Beamt« der bulgarischen Schiff fahrtsgesellschaft sind verhaftet worden. ES geht da» bi-her zedoch noch unbestätigte Gerücht, daß da» Attentats«? den Sultan von einem Bulgaren verübt sei. Athen. Die Kammer nahm in ihrer gestrigen Sitzung di« Getreidezollvorlagc und verschiedene andere lmrtschafnich« Nesormvorschläge an. Daraus wurde die Session geschlossen. — Der König wird heute nach Aix-les-Bains abreisen. Tanger. Der erste Dragoma» bei d e n t s ch e» Gesandt schaft ist von Fez und der Legationssekrelär der deutschen Ge sandtschaft in Portugal, Freiherr Lnngwerth von Simmern, von Lissabon kommend hier eingetroffen. Elfterer hat Fez aus Ge sundheitsrücksichten verlassen, während Freiherr Langwerth von Simmern die Führung der Geschäfte der deutschen Gesandlschast in Tanger an Stelle deS beiiriaubten Legatioiissekietäis von Kichl- mann übernimmt. Athen. Der bisherige Mariiikminislcr N n d »r i s ist znin Kriegsminister und Delyanuis zum Mariiieminisler ernannt worden. DieElektrizttäts-Akt.-Ges. v o r»i. W. Lab >ne« cr LCo.. Frankfurt a.M., schließt das abgelanseneGeschästsjabr mit 4 7851,71 M. Bruttogewinn ab, wovon t SS6N10 M. sw »»kos!«», 289 218 M. zu Ab schreibungcn auf die Fabriken und 283 552 M. aus die eigenen Werte ver wandt werden, so daß 1 272 584 M. <i. V. 616 632 M > als Reingewinn verbleiben. Davon werden 6t 638 M. der Reserve überwiese», l37 812 M. zu Tantieme». 1006 000 M. als Dividende von b 7« <i. V. 2' ,7o) und 52231 M. zum Vortrag verwendet. Zeitliches un- Sächsisches. — Ter Rat hat uuumebr den von den städtischen Körper schaften bcschlosieuen und vom M inisterium deS Innern bestätigten 14. Nachtrag zum OrtSstatule der Stadt Dresden — Aenderung des Stadtvcrordneten-Wahlrechts betreffend — amllich veröffentlicht, wodurch die Wahlrechtsändc- rung Rechtskraft erlangt hat. Für das AnSjchciden der im Jahre 1905 im Amte hcsindlichen Stadtverordneten bleiden die bisher gellenden Bestimmungen in Krait; dieselben scheiden nlso, ivwcit nicht ein außerordentlicher Austritt einzelner stattsindet, mit dem Abläufe derjenigen Wahlperiode, für welche sie gewählt sind, aus dem Stadtverordneten-Kollegini» ans. Tie deshalb notwendige Wahl sinket zu der bisher vorgelchriebenen Zeit, sonst jedoch allenthalben »ach Maßgabe der Bestimmungen dieses Nachtrages <8 7 stg.) statt, sie wird aber das erste Mal nur für eine vier jährige, daS zweite Mal für eine sünsiährigc und erst vom dritten Male an für eine sechsjährige Amt-da»er vorgeiiommen. Hiernach wird erst mit dem Beginne des Jahres 1908 die volle Zahl von Stadtverordneten und Erjatzniänneru nach Maßgabe der Bestim mungen dieses Nachlmges erreicht. — Konferenz Sächs. Mictervereine. Ter Landesverband sächsischer Mietervercine hielt am Sonntag in Dresden eine Dele giertenkonferenz ab, deren Programm die Stellungnahme iu den Forderungen der Hausbesitzer an die Landtagskandidaten und zur Gemeindesteuer- reform bildete. U a. wohnte Herr LandtagSaligeordncter, Handelskammersyndikus Schulze der Sitzung bei. Vcrjamni- lmrgsleiter war Herr Rechtsanwalt Türk-DreSdc». Nach Eröff nung der Beratungen referierte HerrZüpbel-Chemnitz über die Forderungen der Hausbesitzer nn die Landtagskandidaten. Er wies zunächst ans die Hausbesitzer-Forderungen bin betreffend die Staatsgriindsteuer. die Landesbrandkasse, die dingliche Kirchensteuer, ffent- WahlrcchtS- refvrm. Nach dieier Einleitung sprach sich der Redner gegen die Aufhebung der Stantsgrundstencr ans. Diese Steuer sei zur Reallast geworden Ihre Aufhebung würde für die Mieter keine Vorteile bringen, wohl aber hätte die minderbemittelte Menge den bei Aufhebung entstehenden 'Ausfall zu decke». Die Forderung gegen die Baugenossenschaften sei ganz ungerechtfertigt und der Ausfluß einer krassen Jnteressenpolitik. Die gemeinnützigen Bau genossenschaften hätten bisher sehr segensreich für weite Kreise gewirkt. Auch gegen die Aufhebung der dinglichen Kirchensteuer müßten sich die Mietervereine wenden. Die schrankenlose Ge- incindeantonomie. wie sie die Hausbesitzer fordern, habe arge Be denken gegen sich und könne das Gemcindelebcn sehr nachteilig beeinflussen. Wenn die Hausbesitzer eine besondere Vertretung in der Ersten Kammer und bei Berufswahlen zur^Zweiten Kammer forderten, so dokumentierten sie sich als ein staut im Staate. Wenn aber der Hausbesitzcrstand als solcher anerkannt werde bei der Wahlrechtsreform, jo müsse man auch die Mieter als Stand behandeln und ihnen eine entsprechende Sondcrvcrtretung im Parlament einräumen. Zum Schlüsse seiner Ausführungen empfahl Redner den Mietern, sich bei der bevorstehenden Lnnd- tagswahl die Kandidaten recht^genau cmzniehen und nur diejeni gen zu unterstützen, die nicht Sonderinteressen vertreten, sondern die der Allgemeinheit. Herr Dr. Rahn- Dresden berührte in seinem folgenden Referate über die Gemcindcsteiierrcform die Grundsteuer, die Wcrtznwachssteuer und die Forderung der Steuer nach dem gemeinen Wert, nachdem er in der Einleitung dem im porigen Landtage zurückgezogenen Genieindcsleiicrirfoiiii- Gcsctzentwurs anerkennende Worte gewidmet haue. Das Referat Sc . ich Herr Zöphel faßte iedergclegten Gedanken z« einer Resolution zn- Belvrechung der Referate wurde eine dieselben nicht laut und verschiedentlich angeregt, gipfelte in einem Anträge, an die Landtagsknndidaten die Forde rnna z» richten, daß sie einer Gemcindcstcilerrcfornwvrlage im Lanvtage nur zustiminen. wenn dieselbe enthält: 1. Die Viertel deckung des Genieindebedarfs durch die Grundsteuer: 2. die Wcrt- znwachssteiier. wie sie in dem zurückgezogenen Geineindesteiier- resorm-Gcsetzentwurfc vorgesehen war und 3. die Forderung der obligntorischen Einführung der Grundsteuer nach sein gemeinen Wert in sämtlichen (ffemcindrn. Auch Herr Zöphel faßte die in feinem Referate niedergclegten lammen. In der " Opposition gegen . . . im Lande anfklärend zu arbeiten, die Landtagsknndidaten über ihre Stellung zu den Mieterforderungen zu befragen und nn den Landtag Petitionen zu richte», um einer einseitigen Beurteilung und man bet deren Beurteilung t übertrieben seien. rmi denken solle, daß die Haus besitzer in jahrzehntelangen gute» Zeiten die Situation ganz ge hörig ohne Rücksicht anf die Mieter ausgenützt haben und dies nach Eintritt besserer Zeiten wieder tun werben. Beklagt wurde der ungünstige Einfluß des herrschenden Wahlgesetzes auf die Ver tretung der Mieter iin Landtage, da dieselben größtenteils der dritten Wählerklasse angcbören. Herr Landtagsabgeordnetcr Schulze stinnnte dieser Meinung zu, warnte aber vor einer zu großen Spezialisierung der Forderungen, mit denen er sich in der Hanplsachc in verschiedenen Pnnlle» einverstanden erklärte, dabei allerdings verschiedene Kriterien (Gcnieindesteuerreformvorlagei nicht zurückhaltend. Mehrere Redner bezeichneten die Mehrheit des Landtags als eine solche, die an den Mieterinteresscn nicht das geringste Interesse nimmt. Schließlich wurde folgende Resolu - l i o » einstimmig angenommen : „Die Konferenz empfiehlt den Mitgliedern der Mictervereine, den Landtagskaudidaten ihre Unter stützung >n versagen, die sich zur Bertreinng der Progranunpunkie der Hausbesitzer bereit erllärt haben. Insbesondere wendet sich die Versammlung gegen die von den Hausbesitzern gesardcrtc Aus hebung der Staats- und Kircheugrnndsteuer und verurteilt ent schieden die von den Hausbesitzern verlangte Bckäinpsung der Bau genossenschaften. Das Verlangen der Hausbesitzer, i» d-n Stände- kanuuerii besonders bertreten zu sein, verwirft die Versammlung als durchaus »»gerecht. Dagegen empfiehlt die Versammlung die Unterstützung der Landtagskandidaten, die für eine obligatorische Einsäurung der Steuer nach dem gemeinen Werte sich erkläre» und folgende zwei Bestimmungen des früheren Gcmeindesteuerent- wnrfs der Regierung zu vertreten geneigt sind: 1. die Viertel- teilnug der direkten Stenern ans die Grundsteuer; 2. die Einführung der Wcrlznwachsslencr." Im Sinne dieser Resolution soll ein Flugblatt hcrausgeacben und vom Landesverband sächsischer Mieter- Vereine an Negierung und Landtag petitioniert werden. — Zw a n z i g in a r kst ü cke mit dem Bildnisse des Königs Friedrich August sind jetzt in Umlaus gebracht. Das im Profil von der rechten Gesichisseite ansgenvunnene Kopjbild ist gut ge troffen und zeigt viel Aehniichleit mit demsenigen König Georgs. — Der Vogelwiesen.Sonntag. „Schaffner, ich werde mich beschweren, was soll das heißen: 18 Sitzplätze sind angeschlagen — 22 Personen sitzen schon, und Sie lassen noch Leute zum Stehen herein? Kennen Sie Ihr Reglement nicht?" —^,,Nur ruhig, lieber Herr, der Wagen geht zur Vogelwiese, da ist das nun nicht anders." — „Ganz egal, Vogelwiese ober nickt, ich verlange, daß das Gedrängele auchört. Wozu ist das Reglement da?" — „Damit Personen, die Skandal machen, an die Luft gesetzt werden können!", ruft eine Stimme aus dem Hinter gründe unter allgemeinem Gelächter, und der zornige Fahrers! schweigt von da ab. Der Wogen war überfüllt, schon an ver Absahrtsjtclle in Plauen, ebenso sein Vorgänger und di« nach folgenden, in gleicher Weise auch die Wagen der zahlreich«» anderen Linien, die irgendwie in Verbindung mit der Vogel wiese stehen, und das vom Mittag ab bis zum späten Abend. Je näher man dem Festplatzc kam, um so stärker war der dort hin sich wälzende kompakte Strom der Fußgänger: Männ lein und Weiblein, jung und alt, paarweise und allein, in un zähliger Mengc strömte Dresden nebst Vororten im wahren Sinne des Wortes znm Schießplätze am Elbufer. Die Ein- gänge, die doch weit genug sind, waren in der Tat noch zu eng. und der Menschenstrom staute sich iu drangvoll fürchterlicher Enge, bis er sich drinnen nach den verschiedenen Richtungen teilte: die einen znm Bioskop, das die Huldigung der . , rich August u. a. m. zeigt, andere wurden von den Slngspicl- lzallen angelockt, wieder andere eilten zu Malfserteiners Mena gerie, die Jugend stürmte auf die Karussells, die Riesen-Krino- linen-Schaukcrbahn los, ältere gesetztere Herren trugen die rund liche Fülle ihres Leibes zum Augustiner, zum Brotwurstalöckle. znm Globus oder zur Hamburger Jischhalle, um erst des Leibes Notdurft zu befriedigen, ehe es zum Genüsse der zahllosen Schau stellungen ging. Trotz des mehrfach niedergehenden nicht eben mäßigen Regen? herrschte überall ein Gewühl, das sedcr Be schreibung spottete, und wer da geglaubt hatte, daß dos drohende Aussehen des Himmels dazu beitragen würde, das Festgewiihl wenigstens etwas berabzumindern, hatte sich gründlich getäuscht. Ein Gutes ober hatte der Regen doch: der im Voriahre so fürchterliche Stank war beseitigt und die drückende Hitze etwas gemindert worden. Wie viele Tausende oder Zehntansende den Platz wohl besucht haben mögen? 50 000 reicht sicher bei weitem nicht! Die Nestanrations- und Spielhallen waren bis aus den letzten Platz gefüllt: im Augustiner, im Globus usw. warteten ' »nderte in Geduld, bis der eine oder andere Tisch frei wurde, icht minder überfüllt waren die sonstigen Schaustellungen, und kZ r ' sich als durchweg sehr zweckmäßig und trugen wesentlich zur Er leichterung des Verkehrs bei. Das Publikum selbst bcncchm sich durchweg mustergültig, so daß keinerlei Lärm- und Radauszcnen trotz aller ausgelassenen Lustigkeit vorkamen, wenigstens bis zur vorgerückten Abendstunde nicht. — Mit Rücksicht ans die leichte Entzündbarkeit des Spiritus und die geringe Widerstandsfähigkeit der Baulichkeiten ans der Vogelwiese gegen die Ausbreitung eines entstehenden Brandes wird die Verwendung von Spiritus zum Koche» und Heizen auf der Vogelwiese bei Strafe bis zu 60 Mark untersagt. — Straßensperrungen. Vom heute ab ist die W ü rz - burger Straße zwischen Kielmannsegg- und Sosmnhkenftraße wegen Ausbesserung der Asphnltdecke der Weißeritzbuicke, von morgen ab die Mittelstraße zwischen Flemmingsttaße und Stärkengasse wegen GaSrohrlegungsarbeiten aus die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. — Die selbständigen Graveur«. Ziseleure und verwandtenBerufsgenossenDeutichlands hatten sich gestern im Hotel Hoeritzsch am Hauptbahnhofe zu ihrem ersten B u n desto a e zusammenaefunden. Zweck der ganzen Tagung war der Zusamnrenichluß der A zu einem festgefügten lokale Oraanisationcn. Zweck der ganzen . . ... Arbeitgeber dieser Berufe einem festgefügten Verbände. Bis jetzt bestanden lediglich okale Oraanisationcn. Die Sitzung wurde von Jacob-Berlin, dem Vorsitzenden des dortigen ÖrtsverbandeS, eröffnet und pro- vlforisch geleitet. Er referierte zunächst über „Zweck und Ziele" deS zu gründenden Bundes. Aus der Erkennt«» her- 4L pz ««VstN «»»
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