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Dresdner Nachrichten : 17.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-17
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1888
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Nr. »SS. Seite S. »M Montag. 17. Der. I8«8. ?e- Tntwuck- s^on von voiuhere^n^ch dabin ausati t» diel« Beziehung das OrtSstatut wegen Einvertzlbung .. Reudnitz und Anger-Crotlendorl Genrhmiguna nicht finden könne Der Wortlaut de- WatzlgrletzeS bindert hier d»r Bestätiauna, Bei einer stattacdabtrn Unterredung mit dem Herrn Minister des Innen» sind drei Möglichkeiten erwogen worden, um über die Schwierig, teilen hinwegzukvmmen. und zwar erstens: man unterwirft sich den Anschauungen de- König!. Ministerium-, daß die Wöbt« gedachter Orte m>t zu den Leipziger Lnndrag-wahlnrlsen gehören, oder zweitens, man schiebt den Anschluß auf. l»S der Landtag, der im Herbst nächsten JabreS jusi»i»nen trete» wird, bezügliche gesetzliche Bestimmungen getroffen hat: endlich drittens aber, man giedt der Vereinigung der Gemeinde nicht die Hon» eine- vollständigen An schlüsse-, sondern vollzieht nur eine Gemiindevereiniauna. wobei jede Gemeinde ihre bejondere Verwaltung und ihren Gemeinde- Vorstand bebalt. Narb eingebenden Veraihunge» hat man sich seitens des R.ttheS dabi» jchiiiisig gemacht, daß keiner der beiden lrhten Ausivcge zu wähle» sei. da die Nothwendigkeit de-baldigen »nd volllttindtgen Anschlusses der beiden Gemeinden genugsam und ausduüküch. naineutlich in wirtbschaitlicher Beziehung, betont worden ist. Nachdem nun feitens des Herrn Minister- de-Inner» ein Beschluß de» Gesi»»i»lm»usiertumS, dadin gebend, daß bei er- tolgier Einverleibung der geianmilen Vororte die Zahl der Vertreter im Landtage von 8 aus 5 iiir die Stadt erhöht und dement sprechende Vorlage an de» Landtag gemacht werden soll, in An regnng gebracht worden ist, Hai sich der Rach ttir den echteren AuS weg entschlossen und deingemäj; die Streichung der betr Bestimmung »n Lnsnakul beschlossen. — Das Stadlvervrdneten-Kvllrgium ist Dem allentbalben beigetreten. — A in l s g e r i ch r. Einen Diebslahl. der sehr nahe an schweren slieitl. vollssihrte das Dienstmädchen Bertha Selina Neu- mann, 1870 zu EotibuS geboren, zu Ungunstrn eine- mit ihr gleichzeitig diraciiden HerdingdrdeaS m emer Restauration aut der Wilsdruffer Sliaße. Die ltzjährlge Angeklagte stubl auS dem Reisrkorbe des nul ihr eine Schlaikainmer tdeilcnden Mädchens l4 Mk. 50 Pig. In dem Korde, der mlt zwei Oesen verleben war, befand sich ein kleines Vorlegeschloß, Außerdem blieben drei Fmnenheinden im Geiainnttweilli von 9 Mk. an ihren Fingern klebcn. Das Schöfiengencht nnlcr Vorsitz des Herrn AnitSchchlerS von der Decken erkennt dem Anträge des Herrn AmtSanwaltS Reiche-Eisensluck gemäß aui eine Geiängnißslrase von 2 Monate» und 1 Worbe — Des Widerstandes gegen einen in der Ausübung seines Amtes sich befindenden Wächters der stacht ist der Fabrik arbeiter Edmnd Goppe. l868 geboren, für überwiesen erachtet. Gvppe muß denselben mit 3 Wacken Gesängniß und tHMk. Geld strafe sühnen. — Wegen Diebstahls hatte sich die 1962 geborene HandorbetterSehe'rau Anna Mathilde Tietze vor dem Schöffen gericht ui verantworten. Sie eignete nch widerrechtlich von ern.m Merallichleiser ei» Paar Stieseln und später von einem Klridcrhänd- ler zwei Paar Kinderschuhe an. Für Vieles Eigen thumsvergrheii erkennt der GellchkShos ans 2 Wochen und 4 Tage Geiängntß. — Zn nächllicber Zeit eriönle» Tronivetenklänge kürzlich aus der Psotenhaneistraße, daß der Nachtwächter gebührendermaßen sich narb der Ursache dieses ohne Eilaudniß aaSgeliibrlen EoncerleS erknndigle. Er kra> drei jungc Steininetzgebil>en, Kaspar Döhmer. Frieduch Aagusl Kleve! und Arnim Felix Schmidt a». welche die Trompete, die sie sich aus emer Gaslwirthschasl aus der Blumen- Ilraße wlderrkrbNich aneigncken, abwechseind alS ausübendes In. slrnmr'iil an de» Mund diachlen und daduich Töne eizieiten, die Menschen ratend und Steine erweichend machen konnten. Der Trompeter wurde zunächst i» Kiepel erkannt und Ihm du Arretur angckündigk Die beiden anderen Genossen sonderten den Gesunge ne» ans, nicht milzugeben, wobei Töbmer mit iemei Slcinnietzkenlc den Nachtwächter verletzte, der dadurch Kiepel frei lassen maßte. Tie unmanierlichen Steinmetzen wurden zur Verantwortung ge zogen und Döbmer als Hguptmalador zu 3 Monaten Geiängniß und 2 Tagen Halt, Kiepel zu 3 Wochen Gesängniß und 2 Tagen Halt, der Dnttaiigekiagte Schmidt zu einer Geldstrafe von 10 Mk. wegen groben Unfug» vcrnrlbeüi. — A inksgeri cht. De, Korbkutichwagen deS 1837 geborenen FuhrwerkSbZitzers Peter Schenker stand am Abend deS l8 N'ovcmbers anisichlSlos vor dem Ärimiiier'schen Restaurant in Neu- Gruna, nulten aui der Straße. Zwei Gendarmen inachten Schenker daran' ausli>e»k>am, stießen aber aus erheblichen Widerspruch. AlS die Polizcibeainten sich Mühe gaben, den renitenten Schenker zu arrcliren, rie> er denselben : „Greisen Sie mich »ich! an. sonst sollen Sie sehen, waS palsirt !" Der Widerstand war fertig und gelangte der Beruriacker desselben vor das Schöffengericht, welches ihm eine 5wöchge Gesängniß- und eine Ktäaige Hattstraie zudiktirt. — Mil mehrfacher Freiheitsstraie ist der Knnstaarinergehilsk Carl Heinrich Hermann Herichel, ans Kiistrm gebiiitig, schon belegt, trotz dem machte er sich wieder des Betrugs schuldig, indem er sich einen Geldbetrag von 54 Mk. ans schwindelhafte Weise aneigncle. Dieses Geld gehörte einem Bäckermeister, mit dem er i» Verbindung ge standen. Das Strauuthcil lautet auf 4 Monate Mesängiliß. - Sch. » meluere Nächte trieb sich der 45iährige Handarbeiter Friedrich Ernst Pflaume, aus Schönbach bei Löbon gebürtig, m der Frird- richstadt unibcr, wodurch er die besondere Aufmerksamkeit des Nachlwächros Zettel aui sich zog. Am 30. Novbr. hielt er sich au» der Schätemraßc in einer Wirthschatk aus, in welche der Nacht wächter einlrat und dem Pflaume zniiei: „Willst feiner Pflaume Du mit mir gehst! /" Es kam zum Widerstand, vcibnndcn mit dem »üblichsten Un'ug, Ter wegen gleichen Vergehens und andcier Lelicke niehrrgch vorbesiuifle Angeklagte muß eine Gctängnißstrme n der Dauer von 2 Worhen antrewn. Wirrer»»« von, lS. Tezemder, Kirvmeter nach L«k»r B-ialt >Wav- Irake >8», Nachmuia«« l lN>r: Id!> Milliniclrr. Z «rtaUe». Aussichi: öcriüiScrlicheL Weiler, liiermsmerroaravd nach Reaumur. demveratur : düchsre Gr. Wärme, »iräriaslr i! Gr. Mille. Bann, schwacher Rege». Westwind. Wasierilanv derSläramtli. Deermdcr i lv< Skm. unter Null. l. WW M r?»esl»«»Wt>e »»««»»» vsi»«- »»»er tzvzono, r» >«r »ns» ßhr Stodtverochuelenvenammlnnam Görltj -MV Mk. . IrsterstanddUd Kaiser Wilhelm'- T. mlt großer Majorität bewilli-t. De, Plan, ein Awei-Kaiser-Dentmal lü» Wilhelm!, uns Friedrich zu errichten, wurde abgriebat. In der letzte» Plenarsitzung des BundeSralhS wurde dle Bor- lag« detrefiend hi« weiter« Ausprägung von Zehn- und günlpsrnnia- stucken den Alchschüssen für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr überwiesen. Ferner ivurtze de»Hlossen. den Zusatzvertrag zu dem Handelsvertrag« zwischen Deutschland und der Schweiz zur allerdüchsten Ratification vorzulegcn. Ferner lehnte der BnndeSralb die Eingaben, detrefiend Aushebung eine« Identitätsnachweises bei der Getreideausfuhr, und dir Eingabe deS BranerbtindrS, brtressend dir Fixation einer Brausteuer, ab: ebenso die Eingabe wegen einer Entschädigung der Rechtsanwälte kür die Vertretung in Armen- vrojrßsachrii. Auch wurde deschlossr», duß die für eine bcistimmtr Brennerei zum niedrigere» üomulusteuersab bemessene »ahreSmenge Brannnvei» nicht aus eine andere Übertragen werben bars. A»S Hambnra begab sich eine au- fünf Offizieren deS GeneralsladS, der Artillerie und der Marine bestehende Kommission »ach Euzhaven. um das Tenrnn zum Behuf der Anlegung neuer Besestiannatn an der Unterelbe und an der Anfahrt de- neuen Nordostsre-KanalS zu stndiren. Die Befestigungen sollen »ist schwere» Krupp schen Geichüben armict, der Kanal soll auch im Kriegsfälle durch unte>seeiichc und Schlepp»»»»» aeschiltzt «verde» Zur Besetzung der Besestigungswerke sollen Artillerie, Pionier« und >seeioldate» »ach Cuxhaven verlegt werden. Die „Köln. Ztg. ' r» »>>i>>-i die schreibt: Ztn »»seren Abgcordiietenkrrise» Nvthwendigkeit der Erhöhung der Dotation wird neuerdings d iiir die kaiserliche Hofhaltung erörtert. Schon zur Zeit des Kaisers Friedrich war diese Nolbwendiakeit iinmer deuilichcr zu Tage ge treten : hcnte aber scheint die Berncksichiigung derselben kaum mehr ausgeichoben werden zu könne». Die letzte Echöhung fand mit Rücksicht aus die Vergiößerung Preußens im Jahre >867 statt und wurde im preußischen Landtag vhne Verhandlung beschlösse» Seit dem hat der König als deutsche» Kaiser überaus beträchtliche Re- piäjcnlalioiiskosien übernommen, seitdem lst der Werth des Geldes nicht unerbeblich aelunken. seitdem sind ferner an die Hoibaliung durch die Pcnsionirnng eines große» TdrileS des Hofstaates der beiden Kaiier Wilhelm I. und Friedlich II. bedeutende Mehitorde- rungen gestellt, seitdem sind endlich die Hochallnngen der beide Kanerinnen-Wiktwe» hinzugekomme», die gleichialls aus der Reut des Kronsideikoiumlssrs große Zuschüsse erdalte». Die Verdältniss sind in de, Thal so drücken» gcivo>de». daß eine Abhtste sich »ickt mebr lange wird binnnsichicbcii lassen. Run erscheint e- »iizwe»el- dast. daß. sobald dem Parlamente der Nachweis dieser Notbwendig- kelt erbracht werden wird, die etsvrdrrllchrn Bewilligungen auch deute ebenso widerspruchslos ertrügen werden, wie das am lO. De zember 1807 im preußischen Landtage geschehen ist. Eine andere Frage aber ist. wer den Zuschuß leisten soll, das Reich oder Preu ßen. Nun ist eS gewiß richtig, daß eine Anzahl sachlicher Gründe Iiir die Bewilligung durch das Reich iprechcn, vor allem die Thal- fache, daß die Elhöhung der Repräientalioiiskoileii dem Kauer durch die Rücksichten aus das Resih entsteht. Indessen sieht dein gegenüber, daß der Kotier dieie Würde eben nur als König von Preuße» bekleidet. Tie Bersassnng sagt ausdrücklich: D»s Piäsi- dium des Bundes siebt dem König von Prengen zu, welcher den Rainen deulicher Kaste» sübrk Die Reichsvertasinng bat dem Kaiser keinerlei Bezüge ausgeietzt, um die L>ülen vieler Wurde zu erleichtern: er erhält als Knurr allerdings einen Tispositious'onds zu Giiadenbeivilliaungen alljährlich un Reichshaushast unsgeietzt. allein in de» Erlänielungeo ist genau angegeben, wostst dieser Fonds auszugede» ist. So ist es nach wie vor juliessend. daß das Reich deni König von Preuße» keinerlei Zuschuß zu den ihm als denischem Kauer obliegendcn Rrpra>e»tatlvnc>kv»en bisher bezahlt Hai, und im Wunsche der großien Mehrheit in P>enße» wird es gewiß auch stegen. daß dieses Bcrhällniß auch dauernd und tur die Zukmüt in G-ltuiig bleibt. Oesterreich. Am Sonnabend Vormittag fand in Wien die »eierliche Einhüllung der Kanriilalue in der Universität stall. Die Mitglieder der Studentenvcrbindunge» snbcen in vollem Wichs »i «!0 Wagen vor der Universität vor, wo dieselben von dem Uoelor ms!.'niticns empfangen und in den Festiaal geleitet wurde». Hier hallen sich c>as arsammle Prvseisvrenkvlte,üum, der Unterrichls- ininiste, v. Äautich. >ow>e die übrigen Feiigäue veriammeil. Nach der Festrede, welche der Pro». Dr, v, Zeigberg hielt, eriolgte die Enthüllung unter lebbasien patriotische» Ovationen. Frankreich. Zum Beuchtcrstaller der Kommission, welche das Gesetz beir. des PannmakanalS tunell), war Jninel. der größte Feind des Unlernehmens, gewählt worden. Das Notbgeietz. weiches die Panamagksrllicha»t crinächltgen sollte, drei Monate lang ihre .-»er wt« eine E»vlak«t erschien! Entfinust Du Dich »o ersten Christabends, den wi> in der Pension zusammen verlebten» Wir waren die einzigen Mädchen, dl« verwaist, keine eigrutllche Familie hatten. Dle anderen reisten strahlenden Angesicht» Helm zu Vater. Mutter und Geschwistern, tausend Wünsche auf den Lippen, tausend Hoffnungen >m Herzen. Un» brachte die Post alS Erlaß für den btlmalhlichtn lichtumflossenen Taunenbaum »elche Gelchruke. kostbare Kleider von einer Tante au« England. Schmuck und Geld von dem Bruder meines ValerS. Wohl regte sich die Eitelkeit; wir stellte» unS vor de» Spiegel, probicten uud berech nete» de» Effekt, den unsere neuempsangenen Herrlichketten auf Andere mache» würde». Aber die rechte Freude, da» rechte Bebagen blieb uns fern. Je näher der Festtag zu kommen schien, desto träger ging der Zeiger der Uhr semen Weg; desto unerträglicher wurde der Ester der Pcnsiviisvorsteherin, da« Unterste ru Oberst z» kehre», in de» Zimmer» neben, über und unter uns eine sistm- liche Hetzjagd aui Gardinen und Teppiche zu veinnstalle». Und immer bücke man dazwischen das Geplauder ber Mägde, dessen Thema natürlich nur das bevorstehende Fest bildete. Endlich, ich erinnere mich genau des Augeublicks, rief man unS in den großen Saal El» Lied wurde äugest»»»». Madame putzte liizwischen ihre Brille, nm sie zu einer Ansprache, bei der ihre große» grane» Augen beständig umhersiichten. ans die Nase zu setze». Der Anblick reizte unsrie Lachlust, mit Milbe unterdrückt''» wir daS bekannte, halb aus Verlegenheit, halb ans Uebermulh z»samme»gcsctzte Kichern ber Backsifchchen: et» Kicher», das die Eller» oft in die vclnllchste Situation, ireinde Leute jedoch i»Zoru bringt. DaS Ergebnis! der Selbslbeberrschciiig gesellte sich zur Weibunchtsspende, die sür die „beiden Fraulem", wie Madame spöttisch betonte, aus einem Ejtcn-Tiiche lag. Du cclsiesteit rin Buch m braunem, ich eines in schwarzem Elnband. der Inhalt blieb derselbe: eine neue Aus gabe von L»n>aiige'S Werken. Dir Weisheit emeS Mathematikers, wenn auch die eines der größien, dem die Ehre widkrluhr, im Pantheon beigeictzl zu weiden, als Ebrislgeichenk >ür junge Mäd chen ! Wer weiß, woher die gute Madame Bonjour die Bücher nahm, gekauft hatte sie jedcn>alls keines. Etwas meiischllchcr mulhete» uns ein paar Kuchen an. welche gewissecmaßen de» Zucker zur Mcdizin lieirrle». Erleichtert aibmete» wir aus, alS die Dniikesbuiiineii verklungen, das Geschcci der Freundinnen — Ma dame besaß deren mindestens tür alle Fälle brauchbar, zwei Dutzend — und die verschiedenen „Ab" und „Ob" verstummt waren. Nach dem Adendbrod blieb uns Zeit genug, über die Bedeutung des AdendS »achzngrüdelu. Unsere Stuben dursten nicht über Ui Grad Wärme enthalten. An bei, Fenstern glitzernde EtSblumen vor deinclben das milde L>chl der Sterne. Während durch die Tbiir- ipaltr der Dust seinen Punsches heremzvg, hüllte» wir unS fröstelnd in die seidenen Steppdecken und ließen u»S das allein allmächliac Heilmittel, das Pauacee dcö Schlafes reichen. Glücklicherweise übertragen Mädchen von 14 Jahre» die Stnnniling nicht von einem Tage zum anderen: am nächsten Morgen lachte» wir über die Mathematik, über das feierliche Wesen unserer Vorsteherin, kurz über Alles. — Ziehe ich einen Vergleich zwischen danmlS und jetzt, so MUß ich kinaeslehen. dgß die Verhältnisse dcö Menschen, in denen er von seinrr Kindheit bis zum 'päte'len Alter einmal »nt dem Schicksal jlstüeden ist, einmal grollt, sich fortwährend wieder holen. Renaissance, gleichviel in welcher Gestalt »nd Sprache, ist daS ganze Getriebe. — Auch heut' dünkt noch die Woche bis Weihnacht endlos, eine Reihe von ZecstöcungS- und Schöptniigs- wecke», an denen All nnd Jung, Reich nnd Arm Tbecl inmint. Tic Arbeit erstreckt sich bis in die höchsten Kreise. Man erzählt z. B im Volksmund, daß eine der Frau Erzherzoginnen Puppen in, arme Kinder aickleide, eine andeie hohe Dame spendet den Rothlcidenden ihres Bezirkes setbstgesertigle Wä'che: die Fürstin M. arrangirt zu wohltbäligen Zwecken einen Tandelmarkt in ihren Salons, kurz Jeder bat ein Ziel, cine bestimmte Absicht. Auch in meinr» Kiesten brrrichi iene Aniregnua, tue man am beste» dem Vall- siebcr vergleicht. Tägcich höre ich von meinen Freundinnen, was sie von dem Gallen oder von der Hand der Eitern erwarten. Meist stchtet sich das Peciangen »ach «chnnick »nd zwar »ach strahlenden Steine». Für diele Saison wählte die Mode die unscheinbaren nnd doch so thenren echten PerlcvllierS und Ovale neben Diamanten. Will der Einkäufer nicht Tausende oder doch wenigstens Hun derte von Mark aus dein WeibnarblStstcke der Götti» seines Hanfes nnd Heizens opfern, so slebl ihm >rei, die reizende» bimien B»o»x kcimzntragen, die aus der Rococozeit zu stammen scheinen. Vor etwa 18—20 Jahren wurden sie zuerst von Paris aus aui den Modemcirkt Deutschlands »nd Englands gebracht. Die Kaiserin Eugenie soll als Uchtes Geschenk ihres Geinabls ein Kreliz, ein - , Alinband und Nadeln aus Golftbroncc empfangen haben, aui Zahlungen ecnzusiellen. iand namentlich deshalb keinen Anklang,! denen blau, roth, grün und lila Edelsteine auSgcslreut lagen, weil eS doch nicht den schließlichen Zilsaininenvruch drö Kanalunter» § Selbstverständlich ließ die Jmi'alion nicht aus sich warten und man »ehmens, der nur zur Halste fertig ist. ausgehaite» hätte. Lesseps: erblickte dato nicht allein die vorgenannten Schmuckstücke mit un- ist immer noch boffniingsvoll: er äußerte sich dahin, daß die ictzige! echten Rubinen, Türkise», Smaragden rc. verziert, sondern auch Pauamakrisis ungefährlicher und leichter zu überwinden sei, als! Kamme, Gürtellchlößer. Regen- und Sonnenschningriffe. Bougnrk- icinerzeit die Schwierigknten deS Suezkanals. Das Publikum ver- i Haller, Riechfläschchen. Voabonniörrn und Schuhschnallen aus Gald- Tagcsgtschichte. Tcutiches Reich. Ter am Lonnabcird gestorbene Prinz Alcrander von Heise» mar am 15 Juli >82:7 geboren nnd vermüblte sich 1851 mit der Prinzessin Julie von Battenberg. Tochter des polnische» KliegsmimslcrS, Generals der Arl llerie v. Hanke. AuS dieser Ehe sind eine Tochter und 4 Söhne entwrungen, von denen Prinz Alexander als ehemal ger Fürst von Bulgarien der bekannteste rst. Prinz Alexander von Hessen trat mrt 10 Jahren als Sckondeleul- »g»l in d i - Großherzogliche Leibgarde-Regiment ein. Zum Oberst avnncirt. trat er I84>« in rassische Dienste als Rittmeister mit Oberstleutnants-Rang im Küraisiei-Rcgimertt der Ebevaiicrs-Gardes der .Kaiserin. !845 zur Armee deS Karikn'ns verfetzt. übernahm der Prinz in dem blutigen, dreimonatlichen Feldzug gegen die Berg völker unter Imam cchaimfl das Kommando der Eavalerie. Für sein Verhalten im Geiechr von Audi und bei der Eroberung Dargos, der Residenzstadt Schamvi's als Führer einer freiwilligen Slarinköionne erhielt er das Ritterkreuz des Militär-St.-Georgen- Ordens. 18.52 verließ dann Prinz Alexander den russischen Dienst und lral als jüngster Gencralmaior in die österreichische Armee ein. Im Feldzug 1859 gegen die Franzosen und Piemonlesen wurde der Prinz »ist sein tapferes Verhalten in dem Treffen bei Mmttebello. 20. Ma>. zum Feldmarschall-Leutnant befördert. Die Schlacht von Solferlno gab dein Prinzen Gelegenheit, sich hervor- zntbnn Mit seine» beldenmütbigen Truvven gelang eS ihm. die sranzösiiche Garde und das Eorvs des Malschalls Mac Mahon au'zuhgtten und das Schlachtfeld bis nach vollendetem Rückzug der österrejchi'chen Amree über den Mincio zu behaupten. Für diese Wafsenthal erhielt der Prinz das Ritterkreuz des Maria-Tberrsia- Ordens. AuS Fanolienrücklichten 1863 in Disponibilität getieten, übernahni der Prinz I8M im Feldzug gegen Preußen das ihm vom Könige von Württemberg angelrugene Konnnando deS 8. Deutschen Bundescows unter dem Oberbciehi des Prinzen Karl von Bayern. Zum großbcrzogl'ch hessische» Generrst der Cavaiene 1866 ernannt. er»olgte 1668 «eine Beförderung zum österreichischen Grnerul der Eavalerie Prinz Alexander war Ebes des «chleswig-Holsteinischen Drngoiier-RegiinentS Nr. 13 und 2. Inhaber des 2 grvßherzoglich hessischen Jmunierik-RegimenIS sGroßberzog) Nr. ll6. lÄZ »'eierte er sein 50jäbriges miiitäniches Tienitjudiiüum. Unter den vielen Orden schmückle auch der Schwarze Adler-Orden seine Brust. Der Kaller hat das Protektorat über den Verein sür Besserung entlassener Strafgefangener übernommen. Der Verein, der nun mehr bereits ieit 60 Jahren besteht, hat sich von Beginn an der besonderen Huld des Hobenzollernkarises zu erneuen gehabt. Fried rich Wilhelm lll. iiilcressirte sich persönlich für seine Begründung und bestimmte leinen Sohn, den damaligen Kronprinzen, zum Protektor desselben. Friedrich Wilhelm IV. behielt das Protektorat auch nach der Thronbciteigung bei. dann wurden Kaiser Wilhelm und nach diesem Kaiser Friedrich Protektor. Der ungemein thälige Verein bat auch im letzien Monat wieder 18l Straientlnssene in Arbeit bringen können, 44 mehr wie im gleichen Zeitraum deS Vor jahres JiiSgesammt sind in diesem Jahr« von 27l2 NotlrtenAW oh« tL Proz. uittekgedrachl Word«» gegru 2198 «m Voualie- ngt: die Negierung solle kerne halbe Politik treiben: entweder das Un lerne tunen ganz fallen lasse» oder ganz zu dem ihrigen »rachen und 'eine Ausführung sicher». Am Sonnabend hat denn auch die Depulirteiikammer die Vorlage der Regierung über das Panama-Unternehmen mtt 262 gegen 188 Stimmen abgeiehal. Der Finaiizmiiiister war mi Laufe der Debatte sür ine Vorlage eingetreien. Italien. Der Ministerrath hat definitiv beschlossen, aus die Berakhung seiner Finanzvoriagen in dieser Session zu verzichten und die Kammer nach Erledigung der Militärvorlagc und nach der Berichtraung der Etats deS lausenden Jahres am 22. Dezember zu schließen. Afrika. Noch immer lebst eS an glaubhaften, verbürgten Nachrichten über daS Schicksal von Emin Bey. Höchst ver wunderlich ist die in London verbreitete Angabe: der englische Pe'edisbabcr in Suakin. General Glcniell, habe einen egypischen Offizier an seinen Belagerer. Osman Tigma. adge'endrt. bannt dieser fick von >bm Nachrichten über de» Verbleib Emin's und des anderen Europäers einziebe. Daraufhin hätte Osman Digma die bereits bekannte Antwort geschickt. Eine größere Naivetül, als sich bei seinem Feinde erkundigen, ist kaum zu denken. Grentell selbst soll bestätigen, daß er der Verfasser eines Brieses an Stanley sei. von dem ihm jetzt eine Abschrift zugeschickt worden ist. Wenn auch dieser Brief echt sei» sollte, so lrewcist das noch Nichts, da man nicht weiß, aus welche Art die Mabdistcn in dessen Besitz gelangt find. Osman's Briet erwähnt auch einen zweiten weißen Reisen den. der enlkvniine» sein soll. Im rngiischcn Unterhause erklärte dir Regierung: sie könne unmöglich die Operationen in Suakin einstellen, es werde aber Nichts geschehen, dieselben zu beschleunigen. (Also die aste lahme Uiicntschlossenheil der englischen Kuegslührung.) Feuilleton. 4- Außer Frln. Malten und den Herren Scheidcmantel und Svlva hat nun auch Herr Conceltmellter Pros. Lautrrbach seine Mitwirkung bei dein von Herrn Hosrath Schuch tür den 28. d. M. veranstalteten Eoncert zum Besten des V>ncentius-Vere»ls zugesugt. f Unter den kürzlich erschienenen Abbildungen von Mit gliedern des preußischen Herrscherhauses hebe» sich zwei >m Kunstverlage von Stiesdolv und Comp, in Berlin be>ausgegrbene Stahlstiche als wirkliche Kunstblätter au» bas Vortdc>lba»teste ab. Das eine dieser vornehmen Bilder stellt in Original-Radirung von H. Kohncrt, in einer Größe van 46,30 Centim.. Koller Wilhelm l. ans Schloß Babrlsberg. das andere, als Pendant hierzu Friedrich den Groben in der Schlotzkirche zu Charlottenburg, nach dem Ge mälde von O Begas, radirt von Pros. W. Unger, vor Die vollen det schöne» Stiche im Preise von 20 und 25 Mk.. die vor allen anderen Borstige» überraschende Porträtähnlichkeit bieten, empieh- len sich als künstlriisch-gedirgener Zimmerschmuck ganz von selbst. In Folge der allgemeinen Anerkennnng, welche die bekannten Bilder „Kauer Wilhelm und sein Kanzler" und „Kaiser Wilhelm's letzte Unterschrift" bei dem kunstsinnigen und patriotischen Publikum gesunden haben, hat das Könlgl. Hol-Kunst-Jnstitut von Otto Trostsch in Berlin auch hierzu ein Seitrnstiick: „Kaiser Wilhelm ll. und Gras Herbert Bismarck" nach dem Ociamal-Gemälde von O Dannenberg rrlcheincn lassen. Alle, welche die beide» genannten Bilder von Kaiser Wilheln, l. besitzen, werden das neueste Kunstblatt: „Kaiser Wichest» U. und Graf Herbert Bismarck," au> weißem Kar ton in farbigem Lichtdruck auSgesührt lBildergröhe 42/45 Crntim., Cartvngröße 7><9l Crutim ), mit Freuden als tresfllchcs Pendant be grüßen. Preis 15 Mk. Bedeutend billiger, aber trotzdem aut in der Anssüdrung, stellt sich ein vom Maler und Photographen O-kar Rothe. Schttscrstraße, hier, berausgegebencs Reitrrbild Kaller Wil bronze uns farbigen Steiiien. Diesen Dingen bat die Mode sich neuerdings wieder zngewandt lind mit Erfolg. Besonders wohlge fällig betrachtet die jüngere Frauenwelt die znm Verschluß weißer Gesellschaftskleider bestimmten Knöpte. Wären alle die herrlichen Steine, die an diesen zierliche» Knöpfen »unkeln und gleiße» nur EarneolS, ChrhivpraS, Aiiiazoiiensteiue. Cttnne u. s. w., nlio Halb edelsteine, so könnte ein heiratliSlusliger Verehrer aus den Kiiöpstn der Driinc ihre Mitgift errathc» nnd brauchte in kritischen Momenttn das „soll ich" oder „soll ich nicht" nicht von de» eigenen Knöpfen abznzählen. — Ein eittsch'edencr Gegner der eleganten Boutons ist das Mieder aus geblümtem Teidenbrokat. dos sich namentlich zu Ballloilettk» einzu'cbnieicheln trachtet. Anfangs glaubte ich. es handele sich um einen Notisbehel», man wolle den Müttern bafl- sähigcr Töchter eine Erleichtcrnng schaffen nnd dir Möglichkeit biete», Leibchen, die in der Taille zu kurz oder, um cs ganz oenllich zu lagen, die nicht mit der Besitzerin in die Länge nnd Brette ge wachsen sind, doch zu benützen. Vielleicht entstand aus beabsich tigter Sparsamkeit die Mode: jetzt schlägt sie derselben ein Schnipp chen. Der Brocalslofs, der, strotzend von Gold und Silbmädcir, zu den, Mieder, oder wenn Du es anders nennen willst, zu den zwei Hände breiten Gürteln gehört, ist lehr kostivirlig, zumal da die Schürze, welche zur Seite mit dem Gürtel verknüpft wird, voll kommen harmoniren muß. Wie mir Frau v. Z. vertraute, zahlte sie sür Mieder und Schärpe viermal so viel, als für daS einfache weiße Cibpckleid, das dazu dient, ei» Feiertagssonper zu verschönen. Ich habe »och nie, so weit ich zurückocnke. eine solche Masse weißer Kleider bemerkt, wie jetzt Jede Fra» erscheint beinab an einem Abend des Jahres, nämlich zu Sylvester, in weißem Tnch-Cacbc- mir, Voll», Cheviot, Voilo broekö nryö. Batist. .laars-aZ»'». 8!>tin Llsivsilsterix mit breiten Flisöstreiten, Indisch Mull rc. Schwere Seidengewebe eikallen nur da den Vorzug vor Wolle und Baum wolle. wo es sich um eine cercmvnicUe Repräsentation handelt. Offen gestanden, ich war von der diesbezüglichen Bvrichrzst, die wie ein Lauffeuer in der Gesellschaft von Boudoir zu Boudoir eille, nicht sonderlich erbaut. Weiße Anzüge richten an uns eine Menge Vorbedingungen. Und dann verleihen sie stets eine Miene, die sentimental wirkt. A» jedem weißen Kleid steht. noli mn tanp-srv! Wenn man aber schon mit dieser Aiisschrllt versehe» den Tummel platz geselligen Veckchs betritt, lv, meine ick, dürste die Hülle, die unantastbare, vor der die Männer mit dunkle» Handschuhen einen aewissen Respekt heucheln, gediegener sein. ES fragt sich freilich, was man unter gcdiegcn versieht. Ob den Preis, die .Haltbarkeit, oder das Aussehen. Fm Preis nnd in der Dauer stehen Wolle und Seide aus einer Höhe: im Aussehen nicht, Seide macht stets älter. Du meinst, daß dieser UrthellSspruch genügt, die Seide zu ver bannen? Täusche Tick nicht, meine Liebe. Die meisten unseres Geschlechtes verlachen solche Warnung. Ihr einziger gianbwürdigcr Freund ist der Spiegel und der — je nun, der redet >eder Frau vor, daß sie, trotz ihrer oit häßlichen Kleider, die schönste und scheinbar jüngste sei. Schade; ohne die Selbstsucht, die ans dem Spiegelglas blickt und die zur Warnung Aller im Märchen von Schneewittchen sogar Sprache gewinnt, wären wir den Männern überlegen. Wir würden sie besiegen ohne Waffen und ohne Ver luste. Genug I Solltest Du in Deinem Hause Shlvestergäste em pfangen. so vergiß nicht die Fache der Unschuld und Anmuth an- jnlraen, die unS jedenfalls sicher ln das dunkle Reich der Zukunft hinüber geleitet. O die Mode kann auch sinnig sein und der Poesie huldiqcn. Ihre Feinde malen sie immer als Kokette, als Ver schwenderin, als gefühlloses Weib, das zu Triumphen über händ liches Glück und yänslichen Frieden schreitet. Die Leute thu» Un recht. Um Jemand verdammen zu können, muß man seine Fehler und seine Vorzüge zu unterschclden wissen und die Mode wird jeden Augenbltck mißverstanden, jeden Augenblick mit den Launen deS Einzelnen veiwechsclt. — Susanne bringt soeben ein Packet Helm ll. T'tu, charakteristische Pvrträlähnltchkeit, sowie lebendige — „ . — -n Aufsalsung sind auch bei diesem, au, photographischem Wege erzeug- ^niaduiiaen. Welch eine Au'aabe sür dle Kammersrau und für ten hervorzuheben. die Geduld der Herrin, di« Umhänge, Roben, Blumen und Spitzcn- l beiütze zu besltmmr» l Unter letzteren nehurru die Bulavcuie» zur
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