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Schnurrbart, drn ich gewissenhaft jeden Morgen zehn Minuten lang in der Binde «rüg — „fuß- frei" machen zu laffen. Meiu ganzer Männrrstolz bäumt» sich dagegen auf. Aber nachdem nun ein mal mein Haupthaar schon gefallen war, erging e» mir, wie dem guten Samson, meine Widerstands- kraft war gebrochen. „wird keiner froher darüber sein alr vu selbst!" n eckte sie dazu, nachdem ich glücklich diewasfen aestreckt hatte. Und meine liebe Therese hatte Recht, wie immer. Als ich an dem Abend als halber Eng länder zum Dienst antrat, da erhielt ich — o. ich vergeß es nie, hinter der Portiere de» zweiten Fenster» des Wohnzimmer» war es, — den ersten I»ßen Ruß. Vas legte paar vom Kopfe hätte ich mir dafür ausreißen lasten mögen. So ist es mein Grundsatz als Verlobter geworden, mich langsam an kleine Entbehrungen zu gewöhnen, erfahrene Leute sagen nämlich, daß es in der Ehe oft noch schlimmer komme. Ich habe übrigens gar keine Angst vor der Ehe, denn meine Therese ist ein ganz wunderbarer Käfer, — nein, ein richtiger EngelI Ich schätze gewiß meine sehr verehrten Leserinnen; auch darunter gibt'» kleine Engel, und diejenige, die mir letzthin einen Radi und eine ausgewachsene Leberwurst zum Morgenfrühstück zusandte, sei noch besonder» er wähnt, — doch an Therese kann wirklich kein« tippen I — Milch und Blut, Geist, Edelsinn — und Beefsteak mit Bratkartoffeln und Zwiebeln kann der Küchenchef von Adle» und vreffel in Berlin nicht mit mehr Liebe und Pausfrauentalent zube- »eiten, als st». Seit einem Monat sind wir beide nun völlig einig, und der Segen der Mutter ruht ebenso lange auf unserm Haupt. Sei der Gelegenheit hat es ivirkliche, ehrlich» Tränen abaesetz», denn Mama deklamierte dazu eines meiner schönsten Gedicht« I — wenn man nun, um —wie bei allen Geschichten — einen notwendigen Konflikt herauszudokter», an- nehmen wollte, »nein Schwiegervater sei rin Barbar, der uns niit Gewalt ausrinanderreißrn wolle, oder mit dem ich mich auch nur schlecht gestanden hätte, — so ist das verehrt« Publikum vollständig auf dem Holzwege. Meine Therese ist sein Augapfel! Und über haupt, wenn das Mädel was will, dann kann der stärkste Mann nicht dagegen an. Zudem ist Schwiegervater Freund «ine» gut » Lrovfen», und wenn ich auch noch »ine schlanke Taille habe, so kann ich ihm dabei doch in der besten weise Bescheid tun. Beide» lirat wohl so im Bern,. So hat, wenn wir etwa bei der Flaschen-Nun» , vier oder fünf angelangt sind, sein Auge schon o>, wohlgefällig auf inir geruht. „Ah, rin junger Mann muß seinen Stiebe! vr> tragen können", pflegt er dann mit dem innerst » Grundton seiner Ueberzeugung zu sagen. Nur wenn er so ab und zu von Geld anfäiio dann pflegt mir da» arme Herz jämmerlich in d Posen zu fallen. „Sehen Sir, daß einer nichts hat, da» ist „»> schlimm, — aber erwerben muß er etwa» köm» arbeiten, sparen, da» ist die Parole, wenn m heiraten will. Frau und Kinder wollen ernährt st- von der Luft und Liebe kann man nicht lebe» Vas sind alles so schön« Binsenwahrheiten, d ich sie als Sinngedichte alle Jahre einmal unfern» Sonntagsblattchen veröffentliche. Aber, selbst wird es doch ganz schwach zu Mute bei i Sache, litt ich doch selbst bisher meist an Um ernährung, bevor ich zu den gesegnete» Fleischtöp, dipes Hauses geladen war. <z»«,i»,ung ,°i<» Sie weift es besser. Er: „warumichsozurückhaltendbin? Ja, wahre Liebe ist eben schweigsam!" Sie: „Nein, nein, wahre Liebe spricht — mit Mamal" Bei Gelegenheit. Gatte: „was liest vu denn da, liebe Frau?" Gattin: „Ich lese gerade, wie man seidene Bluse» reinigt. Geh, kaufe mir eine!" Anders gemeint. „wie, als Bierausgeber haben Sie sich soviel erworben, daß Sie sich jetzt einen Gastbof kaufen können... da müssen Sic aber recht viel Bier eingeschenkt haben ?" „„Nein, >m Gegenteil... recht wenigl"" Im Lifer. Arzt (znm Patienten): „Sie hätten viel früher zu mir kommen müsse denn von dem Kurpfuscher sind Sie ganz verkehrt behandelt worden wieviel haben Sie denn im ganzen geopfert?" „„An die fünfhundert Mark!"" „Skandalös! Vie könnt' ich jetzt haben!" Nebel angebrachte Sparsamkeit. Frau (nach der verlobungsfeier der ältesten Tochter): „vu warst dies , Abend viel zu sparsan« mit dem wein, Otto! Post Vu denn nicht deiner wie zärtlich der Referendar zuletzt wurde? wenn der noch eine einz- Flasch« getrunken hätte . . . dann wären wir unsere zweite Tochter auch I> gewesen!" Die Aünstlerin als Hausfrau. Junger Gatte (begeistert): „Ich weiß nicht, ob ich Dich als Maler oder als pausfrau mehr bewundern soll, Schatz! Vas Stillcben ist so natürl» daß man's anbrißen möchte — und der Eierkuchen ist wie gemalt!" Ans leisen Sohlen. X ' ^ Kunde (zu», Schuhmacher): „Meister, machen Sie mir unter sämtlichen Stiefel Gummiabsätze l" „„Ah, Sie haben sich wohl verheiratet, Herr vuckmeierl""