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Dresdner Nachrichten : 15.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-15
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.07.1874
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Lllgl. Vsrtvn, RostLur. I. RLuxos, Vaissnlurusstr., k^Ioc>r1ek»»Uov 14. »«»» ». - sch»di^tcn begonnen. Der städtischeEinnebnierwar der erste,, der Nähe LeS Gasthauses zum Kronprinzen, wegen ganz gering- der, alö er schätzend Angriff, maltraltrrt und mit einer scharle» ^ s„niner »ll-iberei .ineinanver aeratben und bald in d?>- h.,,- b-vrvht wurde. Ebenso erging cö Jedem, der den steche.. ! ^ Ker7en -mg^.ll^t. H^ff^ttlck'iM diese?7m'betten Taae an" ^ -ult lynchen, schwere Thätlichkeiten sind verübt worden, von einer sreguentcn Strasse begangene An,all zu einer euer- ^ gischen »Be st rasu»g. „ Der Polizei solle» die Strolche be kannt sein. — Ein grober Unfall und Frevel wird uns von der Sldo- nienstraßc initgctbcilt. Dort habe» in der Nackt zum vergangenen Donnerstag niedrere iunge Leute, welche Morgens in der vierten Stunde die Strasse vaisirt, an einem Gartenzaune sckwere Per. Wüstungen angericktct, indem sie von mehreren steinerne» Psei- lern die sogenannten Eapitälchen dcruntcrgerissc» und zertrüm mert haben. Die Tbätcr sind von Bedienstete» im Hause, welche um diese Zeit bereits wach gewesen, beobachtet, leider aber nicht sofort fcstgenommc» worden. — Als ein Kutscher vorgestern die Ammonstrasie. gegenüber der kleine» Planensckcnstrasse mit seinem Geschirr ,uhr, entlud allen Seiten ward auf die Student«, lovgeschlagen, die sich unter dem wildestenStraßenkampf nach demNathhaua flüchteten, woselbst sie Schutz fanden. Die Menge zertrümmerte die Fenster und ver langte die Herausgabe der Studenten. Bis Mitternacht hat das Lärmen gedauert. Unterdessen hatten die Studenten doch Gelegen heit gefunden, sich zu flüchte» und nach Leipzig zu gelangen, zwei aber mußten schwer verwundet Zurückbleiben und in ärztliche Be handlung gegeben werden; einer von ihnen hat einen Messerstich tief in die Brust erhalten. Eine Dame aus Leipzig, welche Zeugin der entsetzlichen Straßensccn.n gewesen, verfiel in Krämpfe und zeigte nach diesen Spuren geistiger Störung. sick plötzlich ärri der Blaircr 'dec dortigen Taub,ilriiiiiienäiistalt ein . . kleines Feuerwerk, wodurch seine Picrve dcrmalttn schtnien, daß ^-^'. ,^H"^ sic an, die Sette vraüie». mW dabei bald eine Frau ri>rrri,scn. j ,'7,7. 2-lrr>uiahcungg-o>cunc,lück ,n die tort mit einem Kinderwagen nihr Endlich gelang es» die Pferde zur Rnbc zu bringen, zugleich aber zwei Iunge Bursche» sesizunchmen. die taö F-euerircrk dort aus Unfug abgebrgniit hatte». Sie wurden der Polizei übergebe». — Mir gedachten vor einige» Lage» cincS BewobncrS der Königitraße, welcher sich a»S sciucr und seiner Familie Woh nung unter Verhältnissen culferut batte, welche die Besorgnis) reattfertigte», das, er sich ein Leib angctban baben könnte. In Bezug auf ihn geht uns eben die neuerliche Mitweilung zu, das, er woblgcmuth wieder bei den Scinige» eingctrosfcn, und b!c Schwermut», die ih» übcriaUeu, aus einer mehrlagige» E.rcursio» in die säcl,s. Schweiz überwunden bat. — Eine unbekannte Diebin, die mit grauem Regenmantel und braunem Faoouput bekleidet gewesen, hat sich v r einigen Abende» in einem Hotel der Altstadt einguartiert, am anderen Morgen aber das Gasthaus wieder verlassen und zwar »nrcr Mitnahme des StubemchlüssciS und verschiedener Tisch- und Bettwäsche. Sie sott »och heute kaist» zurückkehrc». — Eine Dicustvcno» aus Hosterwitz war so unvorsichtig, beim Besuch des biesigcik Wochenmartteo am vergangenen Mon tag ihre Lcdcrtchchc mit einem Iubalt von 1«', Thalcrn vv» sich ab- und auf einen neben ibr siebenden Gemüsekorb z» legen, vbnc der Tasche fortwäbrcnd ihre Simmcrliamkeit zu schenken. Ais sic nach kurzer Zeit nack ibr greisen will, um sie wieder an sich zu nehmen, war sic von ihrer stöbern Stelle verschwunden. — M'rgeste!» Abend spielte sich aru dein Roscnweg eine zu- nächst gehcimurßvollc Leciic ab. Da schlick aui weiche» Hans- schnben ein Mann an daö Haut- Nr. 8 heran, in seiner Haut glänzte ein weißer Zettel, eben — so schien cS — wollte er den selben an die Wand ankleben, als zwei oder drei Männer and einem Hinterhalt bccvorstnrttcn und den weickbeschulsten Menschen mit eine», Hnrrab! ergriffen. Schnell hatte der Mann den Zettel weggcworwn, cs ball ihm das aber nichts, kenn man hatte cs wohl bemerkt »nd erkannte i» ihm — einem dort wohnende» Agenten — den Menschen, der schon mehrfach nächtlicher Weile a» daö obenbczeichncie HauS solche Zettel mit ordinären Bcrsm.'c., aiff einen Bewohner dieses .Haules zielend, angcklcbt hatte. Der lustige Aiffchcnr ward zur Polizei gebracht. — F reib erg. Die Bewohner der Häuser an der äußern Balmbomraffc äußern Schöncgaffc und am rotbcn Wege in der Vorstadt Freivergö haben schon wiederholt, aber biS jetzt leider vergeblich, an den käsigen Stadturlh di: Bitte gerichtet, die Be seitigung zweier recht grosser Ucbclst.intc sich angelegen sei» zu Nt!iäe'KKschmred?.md da^m'der Nchstw beMiZDömsttt! Wf'-'ß» l^^ne'G^e^.is Os^m '"d'chnte mtt NS sar Prostitnirte. Der Bau der ersteren im vorigen Iahr- w..r^ K O^lll'str Wiüttcr in KlAn- Nicderkrciscba, 250» Thir. tarirt — Ocss entliehe Gerichtssitzung am I. und L. Juli. Der HnntlungscommiS Heinrich Oöwald Schmidt. ans Oickatz gebürtig und vcrbclratbet. war längere Zeit Buchhalter und St.rdtt eisender sür de» Eiigroö-Bierbändler Herrn Kaulitz hier. Von Buchbatten war nun aber keine Rede, die Bücher waren wohl kaufmännisch angelegt, aber lischt ivrtgciührt; trotz-' bcm merkte erst, alü im Januar Schmidt sich selber anzclgtc, .Naulitz de» ihn betroffenen barten Verlust. Seit Dcccm- bcr 1871 nehinlich hatte Sckniitt eine grosse Anzahl außen- sichcndcr Posten elngezogcn (wozu er berechtigt war), dieselben aber entweder gar nicht oder nur zum Thcil an Kaulitz avgciic- scrt. Die dadurch vcm Prinzipal veruntreute Summe bellet sich aus weit über 2000 Thir. Schmidt legte beute ein umfaffeiikeS Gcsländnisj ab; er entschuldigte sich aber damit, daß sein Ealair slii Thir. und :r Thir. Auslösung monatlich) äußerst gering gewesen sei, das, er durch sei» Geschäft gezwungen, sastauöschließ- Uch in Rcstaurationcn habe verkehren müffen, das; er dort natür lich stark constnnirt bade. Er iei dadurch in einen wahre» Zu stand von Trunksucht gefallen und habe manchen Tag wirklich nickt gewusst, was er vereinnahmt gehabt; übrigens schiebt er Kaulitz einen Thcil der Schuld zu, indem dieser durch einen Blick i» die Bücher ihm schon längst hatte daö Handwerk legen können. Herr Stgatsauwalt Reiche Eiscnstnck beantragte Bcstrastmg dev Angeklagte». DaS vom Herrn Gerichtvraih Eincrt präsidlrte Schöffengericht erkannte aus 1'/- Jabr Gcsängniß. — Der Laekircr Earl Theodor Alexander Arnold, genannt Starke, war der Beihilfe zum Betrug angcklagt, weil er einem gute» Freunde Galle, welcher eben aus dem Zuchthausc entlasse» worden war, durch ialschc Vorspiegelungen bei Herr» Geheimen Rcgicrungo- eath Friedrich, dem Vorsitzenden des Vereins sür Unterstützung entlassener Sträflinge, ei» Paar Hose», eine Jacke und '/» Tblr. Geld erschwindelt hat. Galle war schon bei dem Geheimen Rc- gierungörath gewesen, aber abgcwlcscn worden, bis er nickt feste Wohnung und Arbeitsstelle Nachweisen könne. Er traf Arnold in einer Kneipe aus tcrBatergassc, erzählte ihm davon und bat, l, er als Vcrmiltikr cinzutrctcii. »Arnold ging auch init und log rcm »Vorsitzende» dcS genannten Vereins vor, das; Galle bei ihm Wohnung gcstmdcn und bei einem DceorationSmaler »Arbeit er halten habe, durch die er sick die Woche gegen 5 Tblr. verdienen könne. »Aus diese AirSsagen hi» erhielt Gaste auch schon oben er wähnte Gegenstände, welche natürlich soiort in Silber nmgcictzt wurden. Arnold batte längere Zeit i» UntcriuchnngShast ge sessen und so sah man die ihm heute zutlckirte Strafe , l Woche Sie wusste, taff die Lausitzerin Geld in ihrer Lade habe und auch wo dieselbe den Schlüssel zu derselben verborgen bicit. Sic bat sick nun zu zwcimalen, nachdem sic den Sehlnsicl ans seinem Verstecke hervorgeholt, über das Geld, wcl- alo Lagerhaus angezcigt, bald aber zur Kcnehchiimdc cmgcrich tet und diese lärmt nun tagtäglich vom Morgen bis »Abend mit ' v-Z geringen Unterbrechungen kcnngffcn, kaff eS inr Geiunde kaum '" .inSznbalten, für Kranke aber geradezu rincrträgiich ist; mehrere Fälle sind schon vvegckominen, taff Hanskämc rückgängig, LogiS- miethcn auigcgcbcn wurden, nrrr nur dem rast Höllenlärm auszuweichcn. — Was letztere »Anstalt leider zugestandc» werden, raff cS l criizntagc in e micil mw a7'cM^ »Angeklagte leugnete durchaus nicht, auch gestand sic, in ihrem, wo», Mercie^ pcrichicdcnc Rasuren vorgcnemmen zu baben. so wein im ^mcicl'e rc^.riuci reu nrcr.g gucneir 'crm gc /nsich > ^ >st daraus eine ortsgcrickstlrche Bcmcrkiing über eine von dock also der geehrte Stadtrath ron ,zrc steig die ihm gesetzlich.,-,,. zustehenderr Mittel zur Abwendung der genannten beiden Nebel- P,. stände nun recht bald und energisch zur »Anwendung bringen l — »Aus Groffenbain. Montag den Ist. d. Gestern hatten wir hier »Volks-Fest der hiesigen social - demokratischen » " -»rinra r Partei, welches im großen Garnen rubig verlies unv im »AUgc- mcincn wenig glkcigrmg iiir die Herren Lori.rl-Dcinokratcn Seitens unserer übrigen Groffenbaincr Bcvötterung zeigte. Unter Ande ren hielt auch der Reichstagöeantidat Wols a»S Ehcmnitz eine Volkörcde, bei deren »Airhören cs Einem ganz komisch zu Muthc ward. Er zog »Alles herbei, um de» Arbeiter gegen die bcsrtzcnde Elgsse einzilucbmeri, sogar der „»Verlobiingssrcund" muffte ihm Material bieten, denn wen» kacmncn sortwährcnv Mätchen mit io-, 2d>-, sto.noo Thir. gesucht würden, waö bliebe den» kann dem armen Arbeileemädchen: dieses müsse nehmen, was da kommt. »Auch gegen die aui kommenden 2. Scpt. angescittc Setamcicr Diebstahl vcrbusste Gciängniffttrafe verschwunden Garbe lauleke auf 4 Monate und 2 Tage Gc- z>n gestrige» Rcierale der Gerichtssitzung vom stO. Juni, Triirkö bclresicnd, muff cs anstatt st Zshtk, »drei Jahre" Ehccnrcchlovcrlnst heißen. — Ocsiciitliclre Sitzung der Stadtverordne ten, Mittwoch, den I.',. Juli, AbcndS «> Uhr. Tagesordnung: »Berichte des Rcchrsansschuffcs über die Slaturallsation bcsKans- man» Schotcl ans .Holland; die Bebauung des vorni.Gräsc'schcn. Grundstücks an der Schisterstraffc; das »Tocaistatut zrr-'dcn Als stst bis V<> der rcv. Städieordnung; die »Vctitlon des Bczlrkövcreins für die WIlStruffcr »Vorstadt wegen besserer IZcarrnichllgnng des Gerbercibctricbcö; die »Anlage des Berlin-LreSdner Bahnhofes. DcS Finanzausschusses: den »Auswand sür Stellvertretung sttr einen erkrankten Dbcrlchrcr an der KreuMuIc ; die Einleitung von Wasser in das Schweizcrhäuschen auö den Mitteln der ».'Rädchen, von ihnen fordernd, sie möchten ibrc Männer und Ge liebten anspornen, der guten <-ache beizutrctcn, und tbätcn sic LaS nickt und mißbilligte sic einer, dann dcnsclbo» „abstract" zu bebandcln. Es war eine schreckliche Stunde, die Herr Wott todt- schlug! — »Am selben Abend entlud sich ein heitlgcS Gewitter, während dessen der »Blitz zweimal einschlug, einmal in einen Garten, das andcrcmal in ein Haus am Ratcburgcr Platze; der Blitz inbr durch die Este und verletzte zwei »Wände und zwei Tvürcn. Bon den Eisenschwffern und Nägeln ist der »Blitz immer abgesprungen und stets ungefähr 4-0 Zoll weiter lortgesahrcn im Stadttraukenbairsc. DcS VerwaltungS- und Ncchtöaiiöschnsscö die »Art der »Abgabe des Wassers aus der neuen Wasserleitung; den Fortbau LcS neuen Wasserwerks. DcS VcrwaituiigSaus- schusses: den Eristofanischen Antrag betr. Tuichsühruirg der Trabantcngasse »ach dem Schützcuplatzeg die Erhöhung dcS Zu schusses zu den Schlenffcnbantcu and der Stattkaste. DcS»Wahl- auSschuffes: die Wahl der Mitglieder der Deputation sür taö Gcsammtlokalstatut. — »Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute den 15. Juli, »Vormittags !> Ubr unter Ausschluß der gemeldeten, in Folge des Gewitters entstandenen Stteunenbrand Privgikl.uziacheii »'Rarien Louisen Tiwmel wstder Friedrich Eduard ' lrcaenden Güter in aroffc Karlcö hier. — II in »Vrivatklagiachen Friedrich Wilhelm Mich. in Stauda gcricthcn auch die gegenüber liegenden Güter in große Geiahr und waren bald auch ein 'Raub der Flammen geworden. Zur selben Stunde starb i» einem »Rachbargrundstücke eine Frau Naumann, welche erst vor 2 Tagen entbunden worden war. Man sagt, der Schreck habe sie getödtet. — »Am 10. d. früh ist auf der iiamenz-Radeberger Eisenbahn, ziemlich in der »Mitte zwischen der Brücke bei Lückersdorf und dem BahnwürtcrhauS Nr. 2, von dem Bahnwärter zwischen dem Geleise liegend, ein anständig gekleideter Unbekannter, muthmaßlich in den stO er Jahren stehend und anscheinend dem Handwerkerstand ange hörend, mit zerschmetterter Hirnschale todt aufgesunden worden. Durch die angestellten Erörterungen hat sich noch nicht feststellcn lassen, ob Verunglückung od« Selbsttödtung vorliegt. — In der »Rächt zürn !>. d. M. ist bei dem Banquier Winkler in Zittau ein gewaltsamer Einbruch verübt worden und sind dabei aus einem verschlossenen Pulte im Geschäftslocale 371Thlr. 17Ngr. und 42 Gulden 46 Kr. österr. Währung bis jetzt spur- und verdachtlos entwendet worden. Das gestohlene Geld bestand in Silbermünzen und in Papierscheincn zu verschiedenen Werthen. — Am Sonnabend ertrank bei »Riesa der zehnjährige Sohn deS Hammerarbciters Winkler. Am Sonntag »Abend ist vor Eölln bei »Meißen ein Schuhmacherlchrling in der Elbe ertrunken, lieber Zittau brach am Nachmittage des Sonntag ein Schloßenwetler los, welches vielen, bis jetzt noch nicht festgestelltm Schaden ver ursacht hat. — Am Sonntag Abend ist, wie die „L. N." berichten, Zwenkau, die Nachbarstadt Leipzigs, der Schauplatz eines großen Excesses gewesen. Etwa 15 Studenten sind mit Mitgliedern des ncrtS wider Earl Heinrich Theodor Müller hier. — De» 1i>. Juli Vormittags st Ubr unter Ausschluß der Ocffcntlichkeit Hauptverhandlung wider den Schneidergcscllen und Handarbeiter Ernst Louis Zähnig auS Mittwcida wegen Unzucht mit einer Person unter 14 Jahren. — Den l<>. Juli Nachmittags 4 Ubr Hariptverhandlmig wider den Zuschneider »Wilhelm Jonathan Schulze aus Stolzenhain wegen Diebstahls. - Den 17. Juli »Vormittags !» Uhr Hauptvcrbaiidlung wider den Handarbeiter Eduard Friedrich Kramer aus Rcinboidsbain wegen DiebstalstS. — 10 Uhr Hauptverhandiung wider den TischlergescllcnFriedrich Ernst Pal'schkc von hier wegen Diebstahls. - Nachmittags 4 Ubr .Hauptberhaiiblung wider den Zimnrcrgcsellcn Varl Wilhelm Kci- ling aus Scikari wegen Diebstahls. - Den 18. Juli »Vormittags st Ubr Harrptverhanbliuig wldcr den Handarbeiter Gustav Gott lob König auS Krlcblk wegen Urkundenfälschung. - Den 20. Juli Vormittags st Uhr Hariptrerhanklnug wider den Hand- arberter Ernst Elemens »Boden aus Großröhrkdors wegen Störung dev öffentliche» Friedens. — Witterungs-Beobachtung am 14. Juli, AbendS 5 U. Barometerstand nach Dtto L Bösoldt hier: 28 Paris. Zoll l L. liest gestern I L. gclailen). — Thermometer nach Ncaumur: 2l Grad über »Rull. — Die Schloffthurmiahne zeigte West- Wind. Himmel bewölkt. — ElbhSlic in Dresden, 11.Juli,Milt.: 140Cent, unter0. . . , . > -er Mörder wurde lm Zwenkauer Militär-Vereins, der am selben Tage em Fest feierte, m i Wuth des PublicumS entrissen TngcsstksÄichtk. Deutsches Neich. lieber das Attentat in Kissingen liegen folgende TciastS vor: Fürst »Bismarck wollte seine Wohnung verlassen, um nach den Soolbädcrn zu fahren. Da sci-off cl» Individuum «ack ihm. Der Fürst hatte die Hand zum Grüßen crbobcn, und streikte die Kugel glücklicherweise nur die reckte ' and an der Verbindung des DaumballenS mit Ver Handwurzel, ... gement gefaßt und nur mit Noth der . Der F' ^ ' kürst zeigte sich unter vcm Nr. LS«, Ulttvoad. cksv »». äuU 1874. Hoch des PublicumS mehrmals am Fenster. Fürst VUmarck und Irin Sohn Herbert besuchten am Abend daraus den Luraarten unv wurden vpn vem Badrpublikui». d«> Einwohnern der Stabt und der berbeigeströmlcn Landbevölkerung mit miausbbrltchen Hoch- begrüßt. Die vurkapellc spielte vaterlänbllche Lieder. Um iu Uvr würbe dem Fürsten UiSmarck von vcr.Büracrlchast und den Eurgästrn u»tcr Vorantritt der Liebertaiel nnv der Babe- kapelle eine Serenade dargebracht. Fürst Bismarck dankte vom Balkon für die ihm kundgcgevsne Sympathie. DaS Attentat gelte nickt seiner Person, sonder» der Sacke brr Freiheit und Unabhängigkeit, die er vertrete. Bismarck schloß mit einem Hoch aus daS brutsche Reich und die verbündeten Fürsten. Das enthusiastisch erregte Publikum erwiderte mit nnaushörliche» HockS auf den Fürste» BiSmarck. Mittwoch ftn- dct in der protestantischen Kirche ein DankgotteSblenst für die Rettung bcö Fürsten statt. — lieber daS Verhalten Kullmann'S beim Verhör verlautet, baß derselbe unumwunden seine Absicht, den Fürsten Bismarck zu ermorden, rlngestanb und Acußerungen falle» ließ, welche mehrere Personen der Mltwlssenschast ver dächtigen. Uevrigenö zeigte sich Kullmann sehr störrig und ver weigerte die Beantwortung detFragen, die a» ihn gerichtet wur den. - Mit dem »Attentat aus Bismarck wird die Verballung deS Geistlichen Kotkelcr in »Verbindung gebracht, die bei Ankunft deS um 2 Uhr von Kissingen avgegangene» Zuges ln Schweinsurt erfolgte. »Bei der Zusammenkunst de- Königs von verlern mit dem deutsche» Kaiser trugErstcicr die Uniform cincö ihm verliehenen preußischen HnsarcnregimcntS, der Letztere ven Stern dcS bai rischen Hubcrtrisordeno über dein Elvllklcide. In Königsberg l. Pr. erregte ein Zug, welcher sich durch die Straßen der Stadt bewegte, allgemeines Auisehen. Er be stand aus acht kriegsmäßig ausgerüsteten Jnsanteristen nebst einem Unteroffizier, welche in ihrer Mitte sieben gebundene Jun gen eskortirtcn. Die Jungen hatten auS Aergcr, daß ihnen die iLoldaten, hie bei Baircth daS Schießen mit scharfen Patronen übten, während dessen daS Tannenzapsensucbe» im Walde ver boten batten, daselbst einen Torsbruch in Brand geletzt. Die Jungen wurden dem LanbrathSamte überliefert. Die Dämpsung deö von ihnen entzündeten Brandes soll alöbaid erfolgt sein. »Bei der Qucdiraiicr RcvoltelOstpreußenjzogdieMeutererbande auch vor das Hauö cineSGirtövesitzerS. Dasselbe war verschlossen, die Ebesrau ober lag im Fenster unv iragte die Anstürmenren nach ihrem Verlangen. „Wo ist der Herr?" war die säst einstimmige Frage, und aus die Gegenfrage der Frau, waS sie von ihm haben wollten, die einstimmige »Antwort: „»Wir wollen lbn aufhän- acn!" Die erschreckte Frau faßte sich rasch, sagte den Kerlen, daß ihr Mann nicht zu Hause sei, sie aber warten möcktcn, bitz er zu- rückkchrc, woraus die »Bande allgemeine gute »Bcwirthung verlangte. Die Frau wandte vcgrlligend dagegen ein, daß sie alle aui einmal doch nicht speisen können, doch der Elnwanb fand kein Gehör, da gegen der Vorschlag, den die Dame machte, daß die Bande nach dem Gastharrse gehen unv aui ihre Rechnung essenmud trinken möchte, waö ibr beliebe. Sie war eben dabei, die dazu erforder liche schrfftllchc »Autorisation auszuscrtlgcn, alS sich der Bande ein eigeuthünUicheö verdächtiges Geklirre bemerkbar machte und die selbe sehr rasch die Helme der Kürassiere blitzen sab. Gerade noch rechtzeitig rückten in diesem Moment die Kürassiere an. Oesterreich. In Wie» beschäftigt ein sonderbarer Vorfall gegenwärtig die Sicherheitöbebögbe. ES handelt sich um die Ver folgung eines Mannes, der kein geringeres Verbrechen, als di- Auöiührung eines »Attentates auf den Kaiser von Oesterreich be absichtigen soll. Der in Meidling wohnhafte Schuhmacher Ho- mekcr machte vor einigen Lagen in angeheitertem Zustande Acußerungen, welche der Vermuthung Raum gaben, daß der Geselle von einem gegen dzm Monarchen geplanten Attentate Kcnntniß habe. »Ans Veranlassung mehrerer Personen wurde Homekcr verhaftet und gestand nach längerem Verhöre dem am- tirciidcn Polizeibcanllen,, daß er vier Tage hindurch mit einem unbekannten Man» im Schönbrunner Park verkehrt habe. Dieser »'Rann soll dem Gellsten den Plan anvcrtraut haben, eln Atten tat gegen den Kaiser zu beabsichtigen oder überhaupt an einem »Wohlhabenden eine» Raubmord anSzustihren. Der Unbekannte zeigte auch dem Schuhmacher die »Waffe, mittelst der er das Slt- sentat anssührcn wolle, ein langes, dolchartlgcö Messer. Die Polizei.versendete einen darauf bezüglichen Steckbrief an ihre EoiinniiMiatc. England. El» schreckliches Unglück, schreibt man vom ll.d. auS London, trug sich in der »'iahe des Ercnwrne Garden zu. Ein Belgier mit Namcn De Groos behauptete einen Flug-Apparat criunken zu haben, mit welchem er durch die Lüste zu segeln im Stande wäre. Einmal war ihm das Kunststück auch bereits ge lungen und er kam glücklich und wohlbehalten ans der Erde an. Am Domrcrstag »Abend wurde die Flügclniaschinc, welche den Flügel» einer F-Icdcrinans ähnlich sieht, mit einem Stricke an eine» Luftballon befestigt und in einer Höhe von unge'ähr -100 Fuß gebot der „fliegende Mann", wie er sick nennen ließ, dcnröLnstschiffer im Ballon, de» Strick zu Durchschneiden. Kaum war dies jedoch geschehen, als die Flügel sich um den Körper des Mannes legte» und dieser mit furchtbarer Schnelligkeit und Kpgit zur Erde stürzte. Er wurde leblos aufgehoben nnb seine Frau, die sick, unter den Zuschauern bcstnidcn batie, siel bei dem 'Anblicke ihres zerschmetterten Gatten in Ohnmacht. Feuilleton. 4 Frl. Voth setzt, trotz der Gluthitze, Ibr Gastspiel im K> Hoftbcatcr fleißig sort und bat unbestritten rasche Fortschritte in der Gunst der Theaterfreunde gemacht, so daß mit ihrem Enga gement die Masson-Fragc als erledigt angcllhc» werken könnte. »Montag spielte Frl. »Bolh mit hervorragender Gewandtheit die Grille, allerdings mehr dic-ereentriicke Originalität deö EharactcrS alö die Gemütbstiese desselben erschöpfend. Hr. Kramer gab znm ersten Male den »Vater »Barbcaud kräftig und eckt bäuerisch. Etwas weniger Beweglichkeit und Hast in der Rede hätte freilich nickt geschadet, um den behäbigen Stolz deö Dorf-PairizicrS in den »Vordergrund treten zu lassen. — Bel dieser Gelegenheit sei eonstatirt, daß der Ailllntlalt im Nenstädter Theater vcr- hällniffmäßig angenehm kühl ist. — Sonntag rn der „Einzigen Tochter" wirkte Frl. Gras in er, dle mithin engagirt ist, mit. Hr. Dettmcr, der seinen Urlaub mit Ausnahme Pest'ö zu seiner Erckolung in Oberitaiicn zuhrachte, kehrte gestärkt und bei trefflichem Ausscl'rn hierher zurück. s Daö Evmltee zur Errichtung cincö Julius-Otto-DenkmalS veröffentlicht im Jnscratcnthcile die 2, Quittung, Alan wird daraus ersehen, da« wieder recht ansehnliche Beiträge auS ver- schicdcncn Theilen Deutschlands Angegangen sind nnb sogar bas neue Reichölant durch Weißcnburg im Elsaß vertrete» ist. Bis jetzt haben sich 77 Gcsaiig-Vercine mit R>7 Tblr. U Ngr. 8 Ps bctbeiligt. Da man nach Schluß dieses MoualS an die Aussüh- ru»g dcS Unternehmens gehen wist', wird die baldige Einsendung der erbetenen Beiträge von den noch restircnden »Vereinen recht erwünscht sein. v Dem in »Berlin jctztconcertircndcnKapeNmclstcrH.Girod vom Regiment 108 (Eiskeller-Restaurant) ist am Tage seines »Bcneff.z-Eoncerteö vom Wirth desselben, Gustav Gcrlh. ein prachtvolles »Piston vom reinsten Silber zum sreundlichcn »An denken verehrt worden. Die Eoncerte unserer 108cr Kapelle er stellen sich eines stets übervollen »Besuches. 4 Daö Trompelcr-Eorps des 17. Ulanenrcglmentö in Oscbatz hat unter Leitung deö Herrn StabLtrvmpctcr Franz mit großem »Belial! dieser Tage in »Baten-Badcn conccrtirt, Namentlich werben die Troinpctliicn-Solo.Vortr igc dcS Dirigenten sehr gelobt. e Der vorgestern in Eisenach verstorbene Dickster Fritz Reuter, allbekannt durch seine geirrnd - volksthümlichen, im Dialekt seiner mecklenburgischen Heimat» verfaßten „plattdeutschen Geschichten" ist nur 04 Jahre alt geworben. El» Schlags.»!! machte seinem Leben ein Ende. »Wenig bekannt ist der gegen wärtigen Generation, daß der Dichter wegen der „vurschensebast. licken Umtriebe" I8:i:z zum Tode vernrtheilt und als dann zu ooiäbriger FcstnngSbait „begnadet" wurde, »hier Jabrc saß er in preußischen Festungen, 1840 begnadigt, warb er Lantwirth, Lcbrcr in rer Hcimatb und endlich T ci rillslcllce. 1180lt siedelte er nach Eisenach über. Seine unvergänglichsten c> kc, sein, gcmüthovost und echt wahrhaftig, sind „Ut ,»i»c Ltromliv" und „Oste Kamelle»".
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