Zum Geleit • Lauenstein, mein liebes Heimatstäatchen,dir gilt mein Gress! Vier zehn Jahre glücklicher»unbeschwerter Kindheit durfte ich in dir verlebt.Im HZuschen Nr.57 an der Fronfeste kam ich zur Welt,Flei scher Jäpels Kinder waren meine Gespielen,meine Eltern arme Leute. Der Grossvater war ein Jahr vor meiner Geburt in der Narkose ver storben »mein Vater,Kutscher bei dem Rittersutspchter »hatte einen Zasammonstoss mit seinem Brotherrn gehabt,war entlassen woren und heiratete hier ein.Was ich daheim zu sehen bekam,war schwere Arbeit und äusserste Sparsamkeit .Ober das,was bessor gestellte Kreise bewegte und wovon z .B .Prof essor Meltzer berichten kann, wurde bei uns kaum gesprochen. Alljährlich kamen Sommergäste in unser Haus.Wie oft schwärmten sie von der herrlichen Natur,von der bunten Ptacht einer Wiese, von einem wogenden Kornfeld oder der würzigen Luft.Ich konnte ihre Schwärmerei durchaus nicht verstehen und hielt die Leute für etwas sonderlich.Mir bedeuteten Wiese und Feld Arbeit und ausser dem alltägliche Umgebung.Aber schon,wenn ich einmal einen Blick in eine fremde Kirche warf,kam mir zum Bewusstsein,welchen Schatz wir in Lauenstein besassen.Und bei meinen Fahrten in den Ferien durchs Müglitztal begann ich leise die 1 Schönheit meiner Heimat su ahnen. Aber wirklich aufgegangen ist sie mir erst nach Reisen durch ganz Europa,vom Rande der Karpaten bis zum Felsen von Gib raltar,vom Skagerrak bis zu den Dardanellen.Und heute,in meinem 70 „Lebensjahre, bin ich unglücklich,wenn ich nicht ein paar Wo chen in meinem HeimatStädtchen verleben darf .Jetzt kenne ich die Geschichte fast jeden Häuschens,ich weiss meist,wer darin lebte und kann von der- Beschäftigung und den Schicksalen der Bewohner