Di» Gründung Lauensteins als BT^staat. Wie die Gründung der Burg in Dunkel gehüllt ist,so auch die Ent- stehung der Stadt. Aber wir werden wohl nicht fehlgehen, wenn wir annehnen,dass die Burg zuerst entstanden ist.Nun wäre es an sich möglich,dass sich in der Mähe der Burg eine Bauernsiedlung entwickelt hätte,die allmählich zur Stadt heranwuchs.Doch dürfte das für Lauen stein nicht zutreffen.Wir finden nirgends einen alten Siedelungs- kern,keine Spur von hufeneinteilung,auch lockte das Lauensteiner Gelände keineswegs zu bäuerlicher Siedelung .Die steilen Müglitz- hänge machen die Landwirtschaft ausserordentlich beschwerlich.Lie benau,Dittersdorf oder Johnsbach liegen viel günstiger,da sie breite Quellmulden zur Verfügung haben.Wie mag nun der Ort Lauenstein ent standen sein? Als im Jahre 1540 die Herren von Bercow die Herrschaft Lauenstein Peter Droysan zu Lehen gaben, werden das Gericht,das Kirch- 12 lehn, und die Eisenhämmer besonders genannter Ort war also schon so stattlich,dass er sich eine Kirche hatte bauen kennen.Und dieses Aufblühen verdankte er nicht der Landwirtschaft, sondern seiner Eisenindustrie.Daraus ist zu schliessen,dass bereits im 13. Jahrhundert reiche Eisenerzlager gefunde;bgebaut wurden.Auf die Eisenverarbeitung deuten auch die Namen Kratzhammer und Blechmühle hin.Diese Eisenindustrie hielt auch in den folgenden Jahrhunderten an.1470 verlangten Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht Auskunft vom Rate zu Chemnitz,von wem die »snede» 2) (Schmiede) ihrer Stadt ihr »Lauensteinisch ysen(Eisen )seinkauf ten. Und für das folgende Jahrhunert haben wir das Zeugnis des Albinus, der 1589 in seiner Meissnischen Land-und Bergchronik schreibt: »Das dritte und fürtrefflichste Eisen wird zum Lawenstein und Berg giesshübel und Glashütten gemacht/sind alle drey nicht weit von l)Siehe 8.17.2) Cod. Sax.11.VI.188•