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Dresdner Nachrichten : 09.12.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187412096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741209
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-12
- Tag 1874-12-09
-
Monat
1874-12
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.12.1874
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Lr.»«» r« - vt»»»««. «« ». v««»»» LS»«. > Bmftr fttnstig jeder Kaufmann oder LictualimhLndle» kom- und »om Lehrer verlangen, er sdlle seinm Kindern verimtdm. daß neue Pökling«, saure Gurken, frischer Kttsr oder die langen Luckerstengel für 1 Pf. wieder angekommen seien! — In dem Hause an: Schießhaus Nr. 9t>, sind t« der vorver gangenen Nacht in der 3. Stunde die Bewohner de« 4. Stage durch glühende Funken erweckt worden, welch« von einem Brand« der Decke herrührten. In Folge des darauf im ganzen .Hause gemachten LLrmS begab man sich nach der b. Stage, dem Herde de-Brandes, . ..... . . hinauf, fand die Thür zu der von einer ledigen Wäscherin. Namens gangenen Wochen mehr oder wenig«, beträchtliche Diebstähle an Keßler aus Aussig bewohnten Kammer, warin »S brennen mußte, I nasser, noch in den Wannen befindlich gewesener Wäsche in derMa- " thildenstraße, Pillnitzcrstraße, großen Ziegelstrgße re. vorübt worden. »uckindhß — unterlief den UHifovmirten KrtagShelden, packt« ihn unter d« Armen und hob Hn an« dem Sattel. Nachdem die bei den entschlossenen Kämpen «ie zwei Nußsäcke zur Erd« gefallen »ar», da« Mädchen weidlich Zetne geschrieen und sich der «acht- ltchen Zeugen mchrrre herzugefunden hatte», welche Partei für den angegriffenen Theil nahnien, machte sich der BaterlandSvertheidiger — Ln der Pinwischen Vorstadt giebt «S seit einiger Zeit Diebe, welche die Waschhäuser plündern. So sind in den letzter- von Innen verschlossen und mußten in Folge dessen die Thür aufsprengen. Beim Betreten der Kammer fand man die erwähnt» Wäscherin in der Nähe der Thür todt auf dem Fußboden, und zwar erstickt von dem die Kammer anfüllenden Rauche. Die arme Person hatte keinen Ofen in ihrer Kammer und um sich zu wärmen, vorgestern Abend spät ein Kohlenfener in einem Blecheimer «»gemacht. Sie scheint dann eingeschlafrn, durch den überhand «ommenen Äohlendampf aber geweckt worden zu sein und sich bis nach der Thüre geschleppt zu haben, wo sie zusammengesunlen ist und den Tod in dieser Stellung gefunden hat. Der Brand hatte den Fußboden ergriffen und war durch bis nach der darunter befind lichen Wohnung gedrungen. Den gemeinschaftlichen Anstrengungen ter Hausbewohner gelang es, den Brand zu löschen — WeihliachtSschau I. Das Jahr naht seinem Ende; der eisige Winter ist erschienen und mit ihm seine Leiden und Freu den. Den Kindern pochen ihre Herzchen, was ihnen wohl der Weihnachtsmann bringe und die vielen hübschen Kinder, wekche man „junge Damen" nennt, zerbrechen sichwie niedlichen Köpfchen über die Bälle, Schlittenfahrten, das Schlittschuhlaufen und all die anderen Vergnügen, welche von ferne winken. Freilich giebt'S auch einen — und zwar leider den zahlreichsten Theil der Menschen — die Armen nämlich welcher mit weniger freudigen Gefühlen der grausen Kälte entgegensieht. Kalte Stube, schlechtes Essen und dabei, bei jetzigen Verhältnissen, wenig oder womöglich gar keinen Verdienst! Wir haben hier zu Lande viel wohllhätige Vereine und wir glauben sie wohl nicht umsonst daran zu erinnern, welchen Gotteslohn es ihnen einbringt, wenn sie, gerade jetzt, fleißig die Wohnungen der „Armen und Elenden" aufsuchen und sehen wie und wo der großen Noth Abhilfe zu thun ist. Kehren wir unS aber von diesem traurigen Bilde ab und lasten wir dafür lieber die glänzenden Schauläden, welchen wir jetzt in unserer Residenz auf jrder Straße, wir möchten sagen ans jedem Schritte entgegentreten, eine kurze Zeit die Revue passiren. AuS der Geschäftswelt selbst als auch besonders aus dem Publikum sind uns zahlreiche Wünsche zugegangen und wir hoffen denselben in Nachstehendem einigermaßen Rechnung tragen zu können. — Zuerst denkt der Papa und vor allen die Frau Mama an die Minen, wenn der Christtag heran naht und was ist den kleinen Burschen denn am liebsten — natür lich Spielsachen. Die „jungen Fräuleins" ziehen Puppen vor, aber den „Jungen" treibt es fort mit StnrmeSwehen fürs Vater land in Kampf und Tod zu gehen, er greift nach Helm und Speer und nichts ist mehr sein Ideal als ein feuriger Rapp« oder ein wackerer Schimmel, wenn sie auch nur au» Holz sein sollten. Race- pferde aller Art und Größe, in den schwärzesten und weiheften Farben, von besonderer Zahmheit, wenn der kleine Reiter nicht selbst gar zu unzahm sich ausführt, sind in dem Geschäft von Ernst Gottschall, DippoldiSwaldacr Platz, zu Dutzenden aufge stellt und jauchzt jeder Keine Stammhalter in Gedanken hoch auf; denn so ein Roß kann ja auch ihm zu Theil werden. Wenn man ein Pferd besteigt, muß man aber, um cS zu regieren, auch Sporen haben; die kann man nun, — besonders zur kalten Winterzeit — nicht an die bloßen Füße schnallen, man braucht Stieseln; für die kleine Gesellschaft hat nun Moritz Sommer, große Brüderg. 13,' ein großes Sortiment von Knabenstieftln ausgestellt (im vorigen Jahre wurden in der Weihnachtswoche 2200 Paar in dem Geschäft verkauft). Sinddie kleinen Füße nun beschuht, so sieht man sich auch die Garderobe der Nachkommenschaft an; da giebt's auch manche Lücken au»- zustillen. Glücklicherweise ist dieSchösfergasse nichtaveit und es geht hinein in Nr. 24 zuNagclstock, wo man billig undgutKnaben-und Mädchenanzüge bekommt für Kinder von 3 Monaten anbiszn 14Jah- ren. Ist dies abgethan, hat man Spielzeug, Beschuhnng und Kleidungs stücke für die Jugend angeschafft, so denkt wohl auch der Vater an die Mutter, die Mutter an den Vater, oder Ettern, der schüchterne Jüngling an die im Stillen Airgebetete und was noch Alle» freundschaftlich und liebend sich umfaßt. Alle wissen, daß dem Einen oder dem Andern irgend eineKleinigkeit fehlt, irgend etwas angenehm ist und sie gehen hinein zu Petermann "Galerie straße 10) oder zu Bernhard Feller (Schloßstraße 27^, wo Ga lanteriesachen, Lederwaaren, Porzellan. Syderolith, Gußeisen, Bijou terie-, Nippsachen rc. in der größten Auswahl sich vorfinden und au« deren Läden wohl Niemand unbefriedigt herausgehen wird. (Forts, folgt.) — Unsere Svcialdcinokraten, welche sich ja darauf steifen, nur „friedliche Revolution" machen zu wollen, roerden sich freuen, daß bei Gera Sonnabend Abend ihre italienischen Brüder eine wirkliche Revolution gemacht haben, freilich aus ziemlich gerecht fertigten Gründen. Die Fremdlinge arbeiteten an der Gera-Roda- Weimarer Bahn. Plötzlich verschwanden zwei Unternehmer, unbe kannt wohin? und so blieben die Armen 5 Wochen ohne allen, eigentlichen Lohn; nur kleine Abschlagszahlungen erhielten sie. Das erbitterte dieselben natürlich. Eie rückten vor da» Bureau der Bahn in UntermhauS und forderten ihren Lohn. Al« dieser Wunsch von dm Beamteten nicht erfüllt werden konnte, nahmen die Jtalimer eine drohend« Haltung an. Der Bürgermeister de» Ortes fürchtete Schlimme» und forderte von Gew militärische Hilfe. Diese kam dann auch, 60 Mann stark, und stellt« die Ordnung rasch wieder her. — In der Sonntagsnacht haben sich Diebe gute Braten zu holen gewußt. Ein im englischen Viertel eine erst« Etage bewohnen der Graf hatte von seinm Güten, jüngst ein Reh, 6 Stück Hasen und 3 Stück Fasanen erhalten und dieselben nebst /inrm großen Rindslendenstück vor dem Küchenfenstrr aufhängm lassen. Von dort sind diese leckeren Fleischbissrn in jener Nacht gestohlen worden und haben die Diebe sich dazu einer von ihnen mitgebrachlen, auf dem Schauplatz« ihrer Thättgkrit aber zurückgelaffmen Leiter be dient, die sie möglicherweise auch erst in einem benachbarten Grund stück zu jenem Zwecke gestohlen haben. -i- In der Mitten,achtssiund- vom kotzten Sonntag zum Montag ging auf der Weißeritz-Promenade in Friedrichstadt, Arm in Arm mit seiner AuSerwähltm, «in Civillst nach der Friedrich«» brücke zu, als plötzlich ein Soldat dem Paar« dm Weg vertrat Und sich handgreiflicher Zudringlichkeiten gegen das Mid chm erlaubte. Dessen Begleiter nahm jedoch diese Unverschämtheit nicht ruhig bin, sondern verbat sich in bestimmtester Form derlei Ungebühr. Sofort zog der mragirt« VaterlandSvertheidigex seinm SattaS und ging dem Bürgersmann« zu Leib«. Der Angegriffen« aber auch nicht faul und - »st «» schien — de, Finten e«nl>m »atul nicht «W» ohne daß es nur in einem einzigen Falle gelungen wäre, den Dieben auf die Spur zu kommm. — Vom Einnehmerhau» bi» über das Feldschlößchm hatte der Fiskus die Maurnsch« Chaussee vorgestern ausschütten, aber nicht abwalzen taffen. Die Wagen der Pferdebahn konnte nicht «ehr fort und mußte abermals für kurze Zeit dm Betrieb emstellcn. — Am vorigen Sonnabend Nachmittag ist rin Kutscher, wel cher ln der Schneider'schm Brauerei aus hiesiger Rhänitzgaffe Bier zu holen hatte und in di« inneren Räumlichkeiten des Brauhauses hineingcgangen war. in einen gefüllten Bräubottich gestürzt. Er wurde zwar sogleich wieder herausgrzogm, ist aber doch, nanieittlich an der einm Körperseite, stark verbrüht worden. Er hat sein Geschirr darauf nach Hause dirigirt, sich alsbald nachher aber nach der Dia komffenanslalt zur Kur begeben. — Eine Frau aus Radebrul ließ vorgestern früh in der 10. Stunde ihren mit Dietualien und einigen andern Gegen ständen gefüllten Korb in der Neustadt vor eine», Hause, in ivclche», sie etwas zu besorgen hatte, auf der Straße stehen in dem naiven Glauben, daß Dreien Radebeul und das unbeauf sichtigt gelassene Eigenthum hier so sicher sei, wie vielleicht dort. Als di« Frau nach geraumer Zeit wieder aus dem Hause heraus kam, war der Korb sammt Inhalt verschwunden. — In Berlin verlautet, daß der köuigl. Musikdlrector Saro vom Kaiser Frimz-Regiuicnt die Stelle des Gcucraldttccwrs der Garbemuslkchore erhalte, sofern der Posten vom ReicvStag geneh migt wird, wäbrenb Saro'S Stelle für de» in Sachsen „gemaß- regcltcn" Ha»S Girvd aus Dresden, zur Zeit in Berlin, desttinmt sei» soll. — Die öffentlichen unentgeltlichen Borträge deS hier gegrün deten „Gemeinnützigen Verein»" beginnen morgen Abend im «aale de» Stadtvrn>rdnetrn-««a»glum». Für eine vortreff liche Belehrung bürgen sowohl Vie Themata, welche zunächst zur Sprach kommen, als auch dle Redner. Den c,stc» Borlrag hält der Direktor des städtische» statistischen BurcauS He:r Ist.-Jan- nasch: „lieber die englischen Gewerkvercine." Am >?. tiS. folgt Herr Diar. Oe. Peter: „Pom Mnssuß der sittlichen Ucberzeug- ung des Arbeiters auf feine Arbeitskraft". »Nach Weihnachten wird Herr Oberlehrer Engelhard praktische Frage» unter dem Titel: „Dle Braunkohlen, lhrc Entstehung und Verbreitung" behandeln. Darauf folgen: Die Papftrlavrifation von Prof. I)r. Hartig. Wohnung imd Kleidung von Etadtbez.-Arzt 11r. Niedner, Die Arbeitsmittel und die Großindustrie von Ingenieur Pieper. HanS Sachs von Prof. vr. Stern, Dresden und seine Theater von E. Bürde, DaS Verhältnis; veö Volkes zur Musik von E. v Stcelhamcn, Die neueren Entdeckungsreise» von DIac. 1>r. Sturm, Die Sonne von Direktor vr. Drechsler, Ucdrr Pflege dco menschlichen Körper» von vr. msä. Schramm. Wei tere Vorträge sind zugesagt von den Herren Prof. vr. Hettner, Hoirath Pros. DR Winckcl. Hofschauft'iettr Koberstcin, Archidia- eon»s vr. Frommlwld. Die nächste Ausgabe wird sein, eine gewählte Volksbibliothek zu etabliren. Der Vorstand des Vereins ist deshalb mit VcrlagShantkmge» und anderen g'eichartigcn Vereinen wegen llebcrlasscn von Donblctten in Einvernehmen getreten. Auch haven eine Anzahl Privaten bereits Bücher zu kiesen, Zweck zur Verfügung gestellt und rieVolstandSmitglteder, »amenllich ,-crr Stadtratb Böhnisch, Direcror vr. Iannaich, Ingenieur Pieper, Bibliothekar Vr. Schnorr von Caroloield, Baron von StEauseu, SciMcrstraße S8, PrivatnSAIcr. Krolm, Ferbinanvftraßc ll, sich zur Entgegennahme weiterer Zusendungen ... gca> Im Interesse des Vereins bereit erklärt. Die Mitgliederliste weist bereits nahe Zweihundert Namen auf. - Am Mvmag Abend gegen U Uhr betraten zu tist gekleidete, ist—17jährige Ängiinge cinRestauratlo wer anstän- onölocalter Wilsdruffer Straße, verlangten Bier und Essen, vertilgten Bei des und verdnstetk» «ans paypr. Der Kellner, dies gewahr wer dend. eilt den Herren Jungend nach, erwischt aber nur einen, den er eben mit seinen Riesenbauten am Ohr und Kragen festhält und ins Loeal zurückbringt, wo Mensicur Zechpreller aus einem .gittgeküllten Portemonnaie die Doppelzcchc zu bezahlen sich ge- nöthigt sieht. Rack'ApvII.trung einiger kräftiger Ohrteigen wurde taS Bürschchen entlassen, dessen Flegelei man au» Rücksicht iür auch di« Kinder an di« A'Agaren Eltern iür diesmal nicht Las Ziel setzte, welches - Ein gutes Glaö Bier ist eine schöne Sache! Da« haben wir schon auS dem Munde unserer Altvordern gehört, und Misere Zeitgenossen vertilgen auch so manche» Seidel. Zu den belieb testen Bieren Dresdens gehört daS de» Bairischen Brau hauses; alS beste Empseblnng Ist Ihm nachznsagcii cS ist süffig, und waö daS bedeutet, weiß Jeder, der einmal seine Lippen an ein Biertöptchen gesetzt bat. Dem Unternehmen sieht eine große Zukunft bevor, zumal cS in unmittelbarer Nähe deö ,»künftigen Berliner Bahnhof« liegt. — Ein nicht minder den Gaumen und die Kehle letzender unk daS Gemülh srkhlich stim mender Satt ist der, den die Lcitinerltzcr Eibschloß- Brauerei sabricirt und den die Restauration von Pclermann u.Tnnschcl lehemals O.Renncr), Maricnstraße, in schönster Qua lität verzapft — In Folge der neuen Wasserleitung bat sich aus der Wal- senbanSstraße ein n«ieS Mchblissement von WilhelmHritlcin ans- gclhan, weiche» sich zur Ausgabe stellt, durch plastisch poröse Kohle daS Trink« und Kochwasicr für die Haushaltungen noch- mals zu Mkdlrc». Nach einem, kürzlich durch u»S rcfcrirteu Dor trag de» Herrn Apotheker Innghänel würde eine speciellc Filtra tion dev Wägers durch Kohle, wie solche in jeder großen Stad« Anklang gesunden bat, Von wesentlichem Stutzen sein, und ist ta- eimr i« hinterm Parterreramn befindlichen Aschlerwerhtckt W» gekommen. Zwei Mahlgänge wurdenmtt zerstört. — Zwei Arbeiter in Bvlkmarsdvrf bei Leipzig siele» am 7. Deeember von dem Gerüste eines Neubaues und »rrlrPen sich schwer. Sie wurden durch einm Wagen in'» Leipziger städtische Krankenhaus gebracht: da» Pferd des Wagen» ging durch und dabei wurde der Kutscher »on den'Hufen desselben so getroffen, daß auch er in s Spital kemmen mußte. Zwei Unglücke auf einmal! — In Ernstthal bei Hohenstein ist die Aufhebung de» Schulgelde« für die Bolk»sch,«le von dm Stadtvertretungrn ein stimmig beschlossen worden. Möge dos baldige und zahlreich« Nach folge finden, auch bei uns in Dresden! - Berlantvarungen im Handelsregtstrr. An« der Firma: „Lcvi u. Charlg" ist l» Folge Ablebens Herr Selig Wols Lcvi auSgcschlckcn. Erloschen dle Firma: ,H»»ov Vxvunaiim, R. Schleyer". - Oesfe»tliche Gerichtssitzung am 8. Deeember. Auf der Anklagebank befinden sich zwei Bruder, Earl Theodor Herzog auö Weinender«. tm Jahre tvLV geboren und gelernter Kaufmann und Emil Mar Alfred Herzog, I8äls geboren, Pro lession nach Gärtner: beide Angeklagte find »och nicht bettralt. Die Hauptschuld von dem gcmelmchastllch anSgciübrtrn Diebstahl fällt ans den ältere» Herzog. Ai» 2:>. Octobcr tsö. I„ zu welcher Zeit der letztere ohne Arbeit sich befand und drückende Noth leiden mußte. überredete dieser seinen Brüter A>ireb. Beide begaben sich ans die Holzbotgaffe u»v statteten hier dem Stallgrbäuve deö Kutscher» Görlitz einen nächtlichen Besuch ab. Theodor Herzog stieg, nachdem der Binder mit seinem Rock eine Fensterscheibe eingedrückt, durch daö Fenster In das Innere eines Wohnzimmers und statt eine Uhr mit Kette und Ntekaillon, ein Paar Hosen, einen Nock, ein Album und noch mehrere kleinere Sachen. Ohne Beihilfe deö jüngere» Herzog gelangte daran, der Dieb wieder In'o Freie. Am andern Tag fuhr er nach Pirna und verstopfte tort eine Anzahl der gestohlenen Sachen für 7'/r Tblr. 'Nach den eigenen Angabe» des Bestoßene» beträgt der Werth der DlebslahiSobiektc zulainmcn 15 Thlr. Der Nock. daS Medaillon, sowie ein Album und ein Kästchen mit Karten, wurden bei der Arretur der Angeklagten »och in deren Besitz vorgesunde». Die von Herrn Advokat vr. Schafftest» gekühlte Vcnheiblgung plal- dirte kür Annahme mildernder Umstände. Daö Schöffengericht vcrurtbeilte de» älteren Herzog zu 8, den Bruder de,selben zu 3 Monalcn Gefäiignih. — Ocsscntliche Sitzung der Stadtverordne ten, den 9. Deeember, Abcnko 7 Uhr. Tagesordnung: Bericht deö FInanz-AusschnsscS über den HauShaltplan pro 1875. über Pos. 2L der Einnahmen miv Etat der Gaö Fabriken; über den 'Amwand sür die nach dem vormals 'ebauer schrn, letzt rommun- lichen Grundstücke übersletelte* Filiale des VersorävansrS; die Anstellung'eines Maschinenmeisters im Stabtkramenhause: die Ermictknlng einer Wachtstube kür die Lakerneim'ärter der Neu- städter Beleuchtungs-Station; den Antrag deö Stadtverordneten Engrrt, aut Eiiuichftiiia von GaSbeltuchttiiia in Vorstadt Neu- dort; über die vom Slabiv. Prlv. Schmidt beantragte Verbesse rung der Beleuchtung ans der Schillerstraße. — Angekündigte Gericht» - Berhandlnngen. Heute Vormittag st Uhr Hauptverhanklung wider de» Handar beiter IohapucS Louis Georg KaminSky aus Eamenz und Gen. wegen Diebstahls. — Witterungs-Beobaefttima am8.December.Abd.5Ubr. Barometerstand nach Otto L Bösolbt hier: L7 Paris. Zoll N L. «seit gestern »/- L. gestiegen). — Thermometer nach Reanmur: t Grad über Null. — Die SchlMhuruisahlie zeigte West- Wind. Himmel trübe. - Glbhöhe iii Dresden, 8.DecVr.,Mltt.: 144 Senk, unter 0. :de »znicra von Herrn Hertlcin günstig gebotene Abonnement «sieh tcttthclljmirzu empfehlen. — In Meerane sind lm Laute deS nunmebr bald beende ten Iabreö Im Schulwesen so vielfache Personalvcränd^rungrn vvrgckommin, daß man wirklich staunen muß. Die „Sächs. Schul leitung" bemerkt auch ganz richtig dazu: „Bei wlchcm Lehrer wechsel, der einer wahren Flucht gleicht, kann daS Schulwesen eine« Orte» nickst gedeihen! Tbut die Stadt Meerane nickst», um ihren Schulen die Lehrer zu erhaltene Zur Beseitigung de» Schaven» bürste der Köuigl. Bezirk»>ch«li»spector ein große» Ar beitsfeld zu bestellen haben." El» Lehrer, welcher viele Jahre bei 400 Thlr. Elnkvmmen tn Meerane wirkte, sagte dem Lctzrer- stande völlig „Adle»", Mdem er al»Beamter in der Versicherung»- brauche mit 1000 Thlr. Gehalt eine Anstellung sank. Zu Ostern gingen s und im Lauft de» Sommers 2 Lehrer tort, unv seit MlchellS haben noch 2 Lehrer, I Lehrerin und am l. November auch der Schnldlrector der Stadt Meerane „Adieu" gesagt. — Aus Stollberg wird eine schändliche Schwindelei be richtet. Bei einem dortigen Weber sind am 30. v. M. zwei — wie man der Schilderung nach annehmen muß — jüdische Männer in betrügerischer Absicht gewesen und haben den Weber und dessen Mutter vermocht, gegen Urberlaff,mg von Leinewand von etwa 42 Thlr. im Werth, einen Wechsel von 300 Thlr. zu unterzeichnen Di« Betrogenen haben gar keineAhnung vonWechselangelegenheiten. Gin Leipziger Kaufmann ist jetzt im Besitz dieses Papiers und muß deNsAsien natürlich den deuten gegenüber geltend machen. Die Staatsanwaltschaft ist aber bereits thätig, A»n di« Heiden Betrüger p» erlangen - Die in der Mitte von Burkh«rd»dorf strhenhe Herren- Mßl« ist in brr «»NntagSnacht nstdeWbrmmt. V»A Feuer ist in Tngt-st,schlichte. Deutsche» Reich, lieber die FreitaaS-SItznng de»Reichs tages bringt bie Magd. Ztg. eine tcuiUetonistiiche Darstellung aus der Fever des Reichstags-Abgeordneten vr. Karl Braun. Derselbe schließt seine Darstellung wie solgt: „Fürst BlSmarck korriglrt mit großem Bleistift daö Stenogramm seiner Reden. Ein Schriftlührcr tritt an ihn Hera» «nd fragt ihn, wie man Im Foyer erzählt, ob er nicht diese Arbeit einem talentvollen Assessor übertragen könnte: Haben Sir vielleicht i» letzter Zeit von einem talentvollen Assessor gehört? antwortet der Reichskanzler. Mit diesem Epigramm auf die Assessoren der Gegenwart endet dtt KiillmannS-Affaire im Reichstag. In Potsdam ist einem der Schlächter, welche an da» Publi kum schlcchtr ftltijchwaare« au» bereit» verdorbenen in Berlin bezogenen Stoffen verkauft haben. daS Präbicat eines .Hofliefe ranten entzogen worden. Frankreich. Victor Hugo hat an die italienischen Demo kraten, die Ihn am Tage von »Mentana beglückwünschten, solgen. de» lkpitare Telegramm gerichtet: „Ich tanke meine» Freunden, de» Demokraten von Italien. Hoffen wir Alle aus bie grvßeBe- treiung! Italien und Frankreich haben dieselbe Serie, die rö mische Serie, die Republik. DE Repnbllk, welche die Vergangen heit Italien» ist, ist die Zukunst Frankreich» und Europas. Die europäische Republik woucn, heißt die Föderation brr Völker wollen und dle Föteration der Völker Ist bie höchste Verwirklich ung der Ordnung In der Freiheit, also der Friede. Ordnung, Freiheit, Friede, — die Monarchie sucht» die Rrpubllt finde» sie. Viktor Hugo." Der „MonsteuO' schreibt, daß der Krieg»minister de Etssev sein Amt nlekerzulegen beabsichtige, laliS der Gesetzentwurf über die Organisation der Cadreo der Armee nickst die Genehmigung der Nationalversammlung erhalten sollte. Die „Agence Havas" bestätigt, daß die Regierung einen Vertrag mit Deutschland über den Schuh de- literarischen E gentbumö vorberelte. Die Grund lagen. aus denen die Convention abgeschlossen werben solle, seien indessen Im Einzelnen noch nickst scstgesieUt. Spanien. Die bonapartisllsche „Post" veröffentlicht einm madrider Brief, demzuiplae bie 'Ankunft Marschau Bazalnes in der spanischen Hauptstadt keine Veranlassung zu unangenehme« Demoiistratlvncn gegeben bat. Ein Franzose machte eine Art von Katzenmusik vor dem.Hame, um ihn zu ärgern. Aber gleich zu Anfang des Lärms trat der Portier zu ihm unv fragte, wie viel er iür sein Spielen bezahlt erhaltet Die Antwort lautete ,^wet Duroo". „Sehr gut", war die Erwiderung. „Hier sind vier, und sort mit Dir'^ und der Mann machte sich sofort davon. Der Marschall lebt durchaus zurückgezogen. ES steht setzt kkst. daß der Marschall Serrano sich nächste- Freitag oder Sonnabend nach dem Norden begeben wird, um den Oberbefehl der Nordarmee zu übernehmen. Die Journale veröffentlicht» ein Schreiben deS Bischof» von Scn de lirgrl. In welchem dieser auvsprlcht, daß er die rar- Mische Partei verlasse und Don Alphon» von Bourbon aussor- dert, sich ebenfalls von der Sache bcö KarlismuS loSzusagcu. Schwelt. AuS BeUsnzmm lÄantou Tessin) wird gemeldet, daß die Eröffnung der Bahnstrecken Bellinzona-BlaSka unbLugano« Chiajso der Gotthard-Bahn stattgetundrn hat. «ngl«nd. Da» mit Recht berühmte SiemenS'sche Hans ha, Master Zeit mit der Versenkung seiner Kabel viel Unglück. Man weiß noch nicht, ob sein zur Versenkung des neuen atlantischen Kavclv auögesandter Dampftr Faraday seine Ausgabe gelbst hat. MIttkerwelle sank ein andere» ebenfalls mit einem EltinenS'scben Kabel bcsrachtetcS Fahrzeug, der „La Piata". im fürchterlichen Sturme an der brclagnischen Küste. Auch viele Menschenleben gingen leider dabei zu Grunde. Der ausgetauchte Verdacht, daß taS unglückliche Schiff zu stark befrachtet und nicht genügend mit Rettungsbooten versehe» worden, stellt sich als grunvlos heran». Denn fei« Totalgewicht betrug nur 1180 Tonnen, und außer süni Booten führte rS noch zwei amerikanische Patentflbß« mit sich. Leider konnten sie nicht alle flimltten tkS heftigen Sturmes, welcher dem Schiffe den Untergang bereitete, zur Verwendung gebracht werten. Am vorigen Freitag hafte da» Schiff b«e Höhe der Anftt Wight passirt. Von da an stürmte e» mit kuchtbarer hpewalt Tag und viaclst. Zwei Boote wurde» vom Deck gerissen. Ein schwedischer Matrose wurde über Bvrv gespült, ein Theil der DchiffSwand erhielt einen Leck da» Wasser drang mlt Macht eM ist den Maschinemaup, unv da» Feuer unter reu Kessem er« losch. Vergebtti« war leb« Beinil-upg, rin Segtl «ftPtehe«. verpAtz«» dft ^rlüchteruna de» SWfie». durch Abwinden von
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