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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050127010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-27
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.01.1905
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HH« Hn^^nlil ir, Kedssuktiz- lnul l.liM-l.küki'Ml'kli. »1 te.O- H> lUt, I. Moll NLIer <»> ,»s«>tes vn«H s«i nr»I«u«iu1i»» l.8lies«sl'8N-8p8riü!-888l:tlsf1 2« I'ia^cn i!ilin»i»v 20. tu» §dit»n^l' KRstr8^''wirtslag. Fürst v.Bulg.rttei,. Bestenernng der Reichsbank.ArGchnI Titel. Kielsanssiim';. j Mut,nosstickieWitterungA "7.»-e,»fr»r» f»V7^ ^ooiiotz» b» ^» ^»» » ^z!»»H»I. BniikSilusichui;. Ansst.indiintlinhrgcPiet. U,iinbcninRlii;la„k> Litcrariicker Verein. SclilUer-Feier». Kälter, meist beiter, td * ^ "''"t c»> » ^^UNIINs I »L^saD. Kaiserflevurtstag — bulgarischer Besuch. Eine Natiolinlseiet ist der GebmMan miselcS .is.ilierS: lieiile vereinigen sich alle vaterlniidsliebciive» und »lniinrchiic'ii gesiniile» Deuticbrn aus dem ganzen Erdenrund in licrzliciien Glüctwüuschcn und lmldigende» Miiis;cn für den Tiüger der Koiierktvite. I» dem Kaiser verkörpert sich der deulsche EindeitZgedailke. dns Beivus;llr>» der Zusamnieilgeiiöriakeit und Uiitieiiliti.ukelt aller drullcheu tliolksslöinme. das Bvllgewicht deullldcii älseiens und dculichcr Kraft, nationaler Ehre und Glühe. Gerade in diese» Tagen, in denen Stürme den Thron des scheinbar gewa-ligtlen Ncichcs umtosen, mag unsere Nation erkenne», welches hohe valer- ländiiche Beschlum ihr in dem deutschen Kauert»»! gegelicn iü, das, so lange es ans dem Fclieiignuide nnuervrüchl «her Tlenc und Liebe des Volkes beruht, durch keine SchichalSschläge von auhen oder von innen bedroht und enchintert werden kann. Eine grohe Partei in Deuischland hat zivar den revublikanischc» Gedanken in ihr Programm ausgenommen, aber noch immer steht die be ruhigende Tatsache fest, daß im Deutschen Reiche der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung die inonalchische Gesinnung nichl bloß Vemunstsache, nicht bloß das Ergebnis realrwliiischcr Einsicht, sondern vielmehr ein festgewurzeltes Bedürfnis des Herzens ist und als eine besondere Gnade der Vorsehung gilt, an der Spike des Vaterlandes auf dem Kaiierlhrone einen Heröcher zu fehen, der kein willenloses Schattendasein führt, der in seiner stark ans- grprögten Persönlichkeit die Kaiiciidec macht und glanzvoll repräsentiert und weit über Tenlschlands Gaue in Worte» und Talen als ein Vorbild höchsten menschliche» WollenS und edelsten Strebend, als ein Muster monarchischer Pflichtersüllnng hinanS- lencdtet. Ein Schatten fällt auf die heutige Kaiscricier« einer der Kaisrtsöhne, Prinz Eiiel Friedrich, ist ernstlich ertrankt, bange Sorge umwölkt die Gemüter im Kaiser- und Könizsichlosse der Hohenzollern und trübt die Gednrimagsnende. Möge alsbald dieser Schatten wieder weichen: möge das Leben in dem neue» Zeitabschnitte. der beute stir Kaiser Wilhelm beginnt, dem Herricher nur die Sonnenseite bieten und Glück und Frieden, Heil »nd Segen in der Familie wie im ganzen Vatcrlandc bungen' Unter den Gäste» des Kaisers, die zum 27. ?a»uar in der NcichS- hanptstadt erwartet werden, bcanspinrht einer ein besonderes Interesse, der Fürst Ferdinand von Bulgarien. Es sind zunächst Momente wohl nur persönlicher Natur, die diese» lettenen Besuch charakterisieren. Bei den LeichenscicrUchkciten in Koblira, die unseren Kaiier mit dein Fürsten Ferdinand in nalicre per>önliche Bezielmng brachte», ist die taiicrlichc Emiadnng nach Berlin elsoigt. Wenn der Koburger jefst dieser Einladung ent spricht, so sind es in erster Linie seine Peisönlichkeil und sein Schicksal als Bulgnrensürst, das Interesse erweckt, da eine politische Tragweite dem Besuche kaum beigrincsscn werden kann. An den Geschicken Bulgariens hat Denlsrhland keinen nn- mstielbaren, naturgemäßen Anteil, »nd cS mag heute erwähnt werden, daß es einst Fürst Bismarck gewesen ist. der in den Zeiten des Battenbelgers. des Vorgünaeis des Fürsten Feidinand. den Ge südlspoliltkrrn in Deutschland, die sich über das Schickial desiinglink- lichen Fürsten Alexander nicht bloß ansregien. sondern am liebsten die deutsche Politik dafür engagieren wollten, einen kräftigen Dämpfer aufschen mußte. Bulgarien ist ein wesentlicher Faktor der Balkanpolitik: wird dieser Faktor im friedlichen Sinne, zur Wahrung der Ruhe und Ordnung und der Konsolidierung der Verhältnisse im nahen Orient geltend gemacht, so liegt daS ge wiß in der Richtung der deutschen Politik, die vornehmlich den europäischen Friedensgedanken vertritt und der uni dessen- willen die Aufrcchterhaltung des «tatrw <zuc> .ans der Raikan- halbinsel erwünscht sei» muß. Wen» der bevorstehende Besuch des bulgarischen Herrschers in Berlin dazu beiträgt, die fried lichen Tendenzen der bulgarischen Politik zu befestigen und zu verstärken, so ist dies also vom deutschen Standpunkte mst Genug tuung zu begrüßen, zumal uns unter wirtschaftlichen Gesichts punkten ein Bulgarien willkommen sein muß, das nicht das großbulgarische Idol der Landesveryrößcrnng, sondern daS Fortschreiten auf den Gebieten friedlicher Arbeit und Kultur als seine Hauptaufgabe ansicht. In den Bereich dieser Aus gabe fällt die nach mehrjährigen Verhandlungen erzielte Er richtung einer eigenen diplomatischen Vertretung Bulgariens in der Hauptstadt des Deutschen Reiches, ein Erfolg, der dazu angetan ist, die deutsch-bulgarischen Handelsbeziehungen, die seither schon nicht unbeträchtlich gewesen sind und eine noch regere Pflege verdienen, erheblich zu jördcrn. Ein unbefangenes Urteil kann dem Bulgarenfürstcn aus dem Hause Koburg die Anerkennung nicht oorenthaltcn, daß er sich im Laufe der siebzehn Jahre, während deren er die bulgarische Krone trägt, die größte Mühe gegeben und selbst schwere persönliche Opfer nicht gescheut hat, um sich in dem slawischen Staate zu behaupten und diesen womöglich aus der Reihe derjenigen Balkanländer cmporzuhcbeu, von denen mau im Auslande nur aus Anlaß innerer Wirre», Katastrophen und Umwälzungen etwas Näheres zu hören bekommt. Leicht ist ihm diese Aufgabe nicht gemacht worden: hatte er doch von vornherein als Nachfolger des Batlenbcrgers, der persönlich besondere Sympathien genoß, mit einem Mangel von Wohl wollen zu kämvscn, der noch eine toi'ächlichc Rechtfertigung zu erfahren schien, als sein treuer Berater Stambulow, der größte bulgarische Patriot, unter Mörderhänden elendiglich ver bluten mußte. Akanche Scb'.iitc ferner, die er nach Stambulows Tode ans zwingender reaivoüttjchcr Noiwcndigkci! tun mußte, so z. B. die Taille des Erbnrinzcn Boris nach orthodoxem Ritus, haben die össenlliche Meinung in Europa nicht zu seinen Gunsten liinznstiminen vermocht. Aber man darf gercchtcr- tveise nicht die Schwierigkeiten verkennen, die zu überwinden waren, um zunächst wenigstens aus der Aiiönabmestcllnng heransznkoinmen, in der er sich inwlge der jahrelangen Richlancrkcnnung als Fürst Bulgariens befand. Rußland war es. das einst gegen seine Thronbesteigung cnlschiedenen Einspruch erhoben hatte. Als Prinz Ferdinand von Koburg, am 25. Ium 1887 in Tirnvwa von der bulgarischen Nationalversammlung der Sobranjc dmch einstimmigen Beschluß zum Fürsten von Bulgarien gewählt, am IN. August desselben Jahres den Ent schluß faßte, dem Rute der bulgarischen Volksvertretung zu solaen, schwankte die politische Welt in ihrer Anpassung über dicstn Schritt. Man wußte nicht, ob man es hierbei mit einem ans reifer Erwägung aller möglichen Folgen beruhenden Ent schluß, Bulgarien aus der Sackgaise zu retten, zu tun habe, oder mit dem abenteuerlichen Unternehmen eines Jünglings, een bloß der Ehrgeiz trieb, eine Nolle ans der politischen Schaubühne zu spielen. Es nbcrwog damals die Meinung, daß cs sich nur um eine „koburgijche Episode" Hanseln könne. Ter Bo.ttenbcrger, ein Mann, zweifellos von größerer Begabung als der Koburger, war dem Zorne Rußlands zum Opfer aemllcn, obwohl er, der Held von Slionißa, die bulgarische Nation znm Siege geführt hatte. Gegen den Willen des Zaren zoy anch Prinz Ferdinand in Sofia ein und wenig schien auf seinem Konto zu stellen, was mm die Herzen der Bulgaren dauernd hätte znwcnden können. Aber Fürst Fcrdmana hat sich trotzdem behauptet, weil er ungleich mehr diplomatisches Geschick bewies, als sein Vorgänger, und etwas weniger von dein, was man Charakter zu nennen pflegt. In der richtigen Einsicht, daß nach Lage der Dinge Bulgarien nicht der russischen Protektion entbehren könne, bat der Koburger als sein Nächstliegendes Ziel die Versöhnung mit Rußland ins Auge ge faßt, und er hat es schließlich nach jahrelangen Bemühungen, die mancherlei Demütigungen entschlossen, erreicht. Anderer- ieits hat er noch erlangter Anerkennung von seiten Nnß'andS Wert daraus gelegt, die Verstimmung des Wiener Haies gegen sich zu zerstreuen und dort der llebcrzcuguuq Raum zu schassen, daß er nicht bloß ein einseitiger Va'ail Rußlands sein wolle, sondern das Wohlwollen Ocsterreich-Nngarns und seines Monar chen sür sich und litt Bulgarien als eine Notwendigkeit er kenne und erstrebe. Nicht allein in seiner äußeren Politik hat er Erfolge zu erringen gemußt: er hat sich auch al-5 Führer eines schwer zu behandelnden Volkes bewährt, dergestalt, daß die Mehr- Heu der Buigare» heute überzeugt nt, daß sich in dem von ihnen gewählten Fürsten das Glück und die Zuluntt ihres Staates, ihre Wohlfahrt und Setb'iäiidigkeil verkörpert. Daß gerade in de» letzten Jahren Bulgarien nicht der Versuchung anheimgcsallen ist, Makedoniens halber einen Wasscngang mit der Türkei zu riskieren, gilt vornehmlich als das Verdienst des Fürsten Ferdinand, und dieses ist cs, das ihm die Anwartschast ans eine freundliche Ausnahme in Berlin verieihl. Neueste Truhtmel-unnen vom 26. Januar. Deutscher stirichstag. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Beratung des Poslctais wird fortgesetzt. — Abg. Dovc streif. Vereinig.! ,wchtdc» sich gegen die in der Zcntrumsiesolulwn geforderte Einiäiränknng der Schalterstunden sür den Paketvcrkebr an den Vorabenden von Sonn- und Festtagen und macht die Zustimmung seiner Freunde zu den Unlcrüntzunas-Tiictn des neuen, Etats, von denen befürchtet werde, daß sie lediglich eine Enüchmuggeinng der im Vorjahre abgelchnten Ostmarkcn-Znlagen bedeuten, von genanercm Ansschlusse über den Verwendungszweck in der Kom- Mission abhängig, und äußert schließlich Wünsche betreffs Ver- kchrsverbilligung, n. a. hinsichtlich des Postanweisnnasportos im Nachbarortverkchr - Abg. Lipinski sSoz.) will zur Ver hinderung des übermäßigen Andrangs zu den Pakelaunahme- ichaltcrn in de» letzten abendlichen Schaltcrstnnden, daß die Annalnncschaltcr nicht über 7 Uhr hinaus osfcnachalten werden. — Abg. Stöcker plädiert sür Unterbeamten-Ansschiisse. Die Uiiterslntzungssonds für Fälle oon Notlage seien durchaus zu billigen. Zu bedauern sei. daß die Sekretäre so spät zum Be züge höherer Zulagen gelangten. Für die Beamten ans dem Lande müsse mehr geschehen. Auch der Wohnungsgeldzuschuß müsse erhöht werden: denn seit Jahrzehnten habe sich ein Um- schwnng darin vollzogen, so daß die Teuerung aus dem Lande eine viel größere geworden sei, als in den «tädtcn. lieber 6N Stunden dürfe der Dienst der Unterbcainten pro Woche nicht betragen. Der Sonntagsdienst müs'c »och viel mehr ein geschränkt werden. Besonders notwendig sei endlich auch eine Besserstellung der Tclegraphenarbeitcr. — Abg. Wallau snat.-lib.s erklärt es als unbillig, von deutschen Postbeamten zu perlaiMN, daß sie über und über mit unaussprechliche» pol nischen Wörtern bedeckte Briefumschläge beförderen. Die Polen wollten offenbar auf solche Weise die Gleichberechtigung der polnischen mit der deutschen Sprache erzwingen. Das sei eine Anmaßung, die znrückgcwiescn werden müsse. Redner befür wortet dann weiter Ausdehnung des Fernsprechnetzes aus dem platten Lande. — Unlcrstaatsscrrctär svdow erwidert: Es geschehe aus diciem Gebiete, was nur möglich sei. Tie Mitte! und tteätte der Verwaltung seien gerade für die Erweiterung des Fernipreavietzcs aus dem platten Lande voll in Anlprncx« genommen. Natürlich würden zunächst die Gemeinden berück' sichtiat. ui Scncn das Bedürfnis am offenbarsten, und wo der 'Nachweis hierttir oon vornherein dadurch erbracht sei, 'saß dir Gemeinde snr eine gewisse Brulto-Einnahme Garantie über nähme. Abg. p. Gerlacü streif. Vereinig.!: Die Aeiißerung Bvck'ers gegen dir in der Post- und Teiegraphen-Verwaltu"» deschäslictcn weiblichen Beamten hätte» nicht die Minder Wertigkeit der Frauenarbeit, sondern nur die Niedrigkeit des Ni teaus bewiesen, von der aus solche Kritik geübt werde. Redner tritt dann sür Znlasi'nng einer mächtigen Organisation der Unterbeamlc» ein, in dar ne ihre Bcnstsinteressen wahr nehmen könnten. Anch mit dem ehemalia so befehdeten Assistenten Verlxindc habe sich ja doch die Postoerwaltting mit der Zeit ab gefunden. Ter Staatssekretär habe dem Verlangen nach einer Verkürzung der Dienstzeit gegenüber ani die Handelsgchilsen kiiuaewiesep, deren täglicher Dienst eher noch länger sei. Die Handelsaehilscn könnten sich aber wcnigslenc, aller modernen Er rungenichatten bedienen, sich zinammeni'chl'.ehen: das könnten die Beamten nicht. — Abg. Raab iAnt.s bemängelt die Erhöhung oon Bestellgeldern, wünscht Erhöhung des Brieiaewichts mit einfachem Porto ani Gramm anch im Weltverkehr, und ver- ianal für Ha»ib»ra mehr Postämter. — SlantS'ekrelär Krätke: Das Bestellgeld ist mit 17 Millionen ctalisiert. Werde es ab- ae'chasit, mutzten die Gebühren erböbt werden. Die Gehälter zu erhöhen, kann niemand rringlicber wünichen als die Postverwal- tnng st-lbst: ober das Tempo, in dem wir Vorgehen, kann nur ein langsames sein. — D-er Titel „Staatssekretär" wird genehmigt und die beiden Zeutrumsresoluttonen werden ,a n g e n o in m e n. — - Beim Kantel ,.E b e r p o st ü i r e k t i on" führt Abgeordneter Kuriert iSoz.j Beschwerdc über Fälle, in denen das Brief geheimnis seileus dee Poslvcrwaliung nicht gewahrt worden sei, — Staalsickreiär Krätke: In dem vom Vorredner angeführten Kasseler Falle habe die Nnter«uchung siattgesimocn. Die Direk tion habe auch Strmanttaa gestellt, aber die Vcrdachtsgriinde genügten dem Staatsanwalt wohl nicht. Für die Verwaltung waren die Verdachisgründe jedenfalls io stark, daß sic den Be- »reffenden entlasten hat: alio was will der Vorredner'? - Nach einigen weiiercn nnerhebsichen Debatten ret'p. Anregungen zu gniisicii ooa Landbriesträgern, Postagcnten, Posihil'sbolcn usw. wird der Poitctat. soweit er nicht der Budgctkoimnissioii überwicscft ist, genehmigt. — Schluß der Sitzung 6'/st uhr. — Montag 1 Uhr: Sndwcstafrikanischer Nachtrags-Etat pro 1001. PrcnsZscher Landtag. Berlin. lPriv.-Tel.) Im Abgeordnetenhause erwiderte Minister v .Podbielski in der fortgesetzten Be ratung des l a n d w i r t s ch a i t I i ch e n Etats auf eine Be schwerde über eine Verösientlichung aus dem Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn i» einem österreichischen Blatte, daß für die ReickSregicrung die 'Verpflichtung vorlicgc, nickst eher mü der Publisistion der Handelövcrträge vorjn>,chcn, als bis dien Sitzung. Nach längerer Kommiisions-Beratling am Nachmittage wurde die Sitzung des Landtages wieder eröffnet. Die erste 'Vorlage vetrenend Fortführung der Regentschaft durch den Grafen Leopold bis zur Fällung des Schiedsspruchs wurde an genommen. Tie Beschlußfassung über die zweite Vorlage, in der der Landtag ersticht wird, den zu erwartenden Schieds spruch als maßgebend sür die Thronfolge in Lippe anzuerkennen, wurde abgeietzt da der Landtag einzelne Bestimmungen der Vorlage ahneäiiderl wisttn wollte. Gleichzeitig wurde die Ein gäbe des Graten Erich zur Liopc-Wcißenscld zuriickgcstellt bis zur nächsten Sitzungsperiode. Der Landtag wurde dann vertagt. Be» am beite»-tttnsstand. Berlin. lPrio.-Tel.s Im Rnhrkoblenrcvier kubren gestern zur Frühschicht 50132. zur MittagSichicht 205, insgesamt also 50 537 Mann, 910 mehr als am vorbergcgnngenen Tage, an Essen. iPriv.-Tcl.j Die Belegsckraftcn der fiskalischen Gruben bei Gladbeck beschlossen, die Arbeit wieder anizu- nchmei,. sobald die Regierung mit der Sicbcncrkommisfion in Verhandlungen tritt. B ocv n in. Infolge des Streiks ist das Wasser in den Gruben stark gestiegen. Besonders bat die Zeche „Bruch straße" darunter gelitten. I» Witten beschlossen die Bäcker. Frcibrot an die notleidenden Bergarbcstcrfamilien zu ver teilen. Bochum. iPrw.'Tc!.! Die „Bergnrbciter-Ztg." tmsttierl beule über 92.533,91 Mark, die beim Verbandtzburevu snr die streikenden Bergleute cingcaangen sind. Brü sc l. lPriv.-Tel.> Nächsten Sonntag finden große Versammlungen der Bergarbeiter-Organisationen des Kohlen reviers von Mons statt, wo vielleicht der Generalstreik beschlossen werden wird. Die Nnr«l,en in Rnkland. Petersburg. Im Auslände ausgetretene Gerüchte von der Erinvrdiing des Kaisers Nikolaus sind völlia unbegründet. — 'Ans der Wnborger Seite ist heute in keiner einzigen Fabrik die Arbeit wieder ausgenommen worden. Die Arbeiter zeigen sich gegcn die Bekanntmachung des Finanz- »iiiiistcrs und des Gencralgonvcrncnrs gleichgültig. Sie sagen, daß man sich morgen darüber ent'chließen werde, ob die Ärocir wieder ausgenommen werde. Petersburg. Im Hcüministerium «ingeholter Er kundigungen zuiolge sind die Gerüchte von der Ermordung der GD oßsurstcn Sergius gänzlich unbegründet. Petersburg. lPriv.-Tel.j Leute haben unter dem Einflüsse der Versprechungen des FinRnzniinisters und des Gencralgouverncnrs, den Arbeitern einige Erleichterungen zu ge währen, mehrere Fabriken die Arbeit wieder ausgcnom- m e n. Auch die Zeitungen werden morgen, nach einer Unter, brcchung von fast einer Woche, wieder erscheinen. Auf Len Pntilolv-Werken kann die 'Arbeit noch nicht beginnen, da meh rere Hochösen beschädigt sind. — Gestern begab sich der Herzog von Leuchtenberg nach Zarskojc-Sselo und erstattete dem Zaren einen völlig wahrheitsgetreuen Bericht über die Bor- gange. Der Zar soll völlig fassungslos gewesen sein. Wohl hierauf erfolgte schon gestern die Freilassung von "mbreren Verhafteten. — Gapo» befindet sich schwer-
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