Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905072901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905072901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-29
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«a .§ ?! L'- LZ öS M d ^-Z Gleichberechtigung der Abiturienten der deutschen Gymnasien. Neaigtzmnasicn und der deutschen Oder- Realschulen hinsichtlich ihrer Zulassung »u allen badischen Staatsprüsungen ausgesprochen wird. Die bisher vor aeschriebenc EigänzungSpiivsuna. der sich Abiturienten der Realgymnasien und Ober-Roalschulen unterziehe» mußten, wenn ne in Baden beispielSiveise i« die innere oder in die Finanzvcr- loaltun« aiffgenommen werden wollten, fällt von jetzt ab weg. Die einzelnen Ministerien werden durch eine Revision der bis herigen Prüfungsordnungen für den Höheren össentlicken Dienst Bestimmungen erlassen, in welcher Weise die Kenntnis der alten sprachen, soweit solche sür einzelne Studienzweige erforderlich Nt, zu erwerben und nachznweisen ist. Dieses Vorgehen des NnterrichtSministertz Frhrn. o. Duich, der Io entschieden mit einem alten Zopf ausräumt, wird in weiten Kreisen aufrichtige Freude Hervorrusen. In einem Artikel über die deutsche auswärtige Politik, der die Tendenz der englischen Politik beleuchtet, alle anderen Mächte in ihren Bannkrcis hineinznziehen, macht die „Deutsche Revue" aus einen Borgang aufmerksam, der in Deutschland bisher fast gar keine Beachtung gesunden hat: „Der amerikanische Independencc-Dah, der Rationalfesttag, war diesmal seitens der amerikanischen Kolonie in London wegen des Ablebens des Staatssekretärs Hay erst am 8. statt am I Juli begangen worden. An dem Festmahl nahmen wie üblich Vertreter der englischen Regierung und Mitglieder der fremden Diplomatie teil. Lord Lansdowne l-atte in ein«» Toast aus den Präsidenten der Vereinigten Staaten der angelsächsischen Gemeinschaft und der engen, aus gemeinsamer Abstammung be ruhenden Beziehungen der beiden Nationen mit sehr herzlichen und warmen Worten gedacht. Der amerikanische Bot- iwa'tcr dankte in nicht minder tvarmer Erwiderung, wies aber dann darauf hin, daß die Bevölkerung, die heute das amerikanische Volk darstelle, keineswegs nur i> ritij ch c r A bsta m mung sei. Er sagte unter ander»,, «reue sich sehr, an diesem nationalen Festtage den offiziellen 'Ver, erlern w vieler Länder zu begegnen, zu denen die Be nagen Amerikas von Jahr zu Jahr enger werden, „nicht IN.-- e.'.'. v Reise und Handel, sondern durch die aktuelle Er- g e. ü'.ii ihres Mutes in die nationalen Adern Amerikas." und auerte sodann, daß mit einziger Ausnahme von Mriin , e!v vv r k eine größere deutsche Stadt sei als > >' e n d eine im Deuts ch e » R e ich e. Am Schlüsse der " re, die in einen, Toast auf König Eduard als den groben !> ','.ochen Diplomaten und Staatsmann auSklang. wies der sb-ich,alter mii Stolz daraus hin, daß die Einruhr Amerikas t»N Millionen Dollars, die Ausfuhr 1,460 Milliarden Dollars ich,, habe, betonte Las schnelle Sinken der Staatsschuld seit Bürgerkriege und daß, „seitdem die Ozeane die Nationen nickt »lehr trennen,'sondern verbinden," die Zahl der Nach barn Amerikas sich enorm vermehrt habe. „Wir berühren uns nicht nur mit unfern kanadischen Freunden im Norden und nufer,> mexikanischen Freunden im Süden, sondern von Manila aus blicken wir in ine Augen anderer Völker in Peking und "vkio, mit denen wir dauernd in Freundschaft zu leben hoffen. Mit allen Nachbarn, ob sie durch geographische Lage oder durch das Blut uns nahe stehen, sind unsere guten Beziehungen im Wachsen, und wir sind glücklich im Frieden mit aller Welt, hoffend, das, es so bleiben möge." Der deutsche Botschafter er widerte, das,, nachdem die Nationen der Alten Welt in der Neuen Welt gemeinsam ein« neue große Nation gebildet hätten, sie sich diese zum Beispiel nehmen, alle Differenzen, die etwa zwischen ihnen noch bestehen, begraben und über den Ozean hinüber Amerika eine vereinigte und freundschaftliche Hand darbieten sollten. In der deutschen Presse sind Liest' Reden, die — namentlich in der des amerikanischen Botsclzaiters — manch« feine und interessante Pointe enthalten, »oft unbemerkt geblieben. Früher würde ein amerikanischer Bolichafter schwer lich der englischen Regierung gegenüber Newyork öffentlich als die zweitgrößte deutsche Stadt nächst Berlin bezeichnet haben. Es lag darin ein unausgesprochenes „Etwas", auf das hier nicht näher eingegangen z» werden braucht." I« Breme« trafen 650 Teilnehmer des W nrttcmber ischen Flottenvereins ein zur Besichtigung der Stadt. Anlagen «mb Gebäude, u, a. auch der neuen Verwaltungs gebäude daS Norddeutschen Llotch Hieraus sindet die Besichtigung vom Bremer Hafen und seiner Anlagen statt, woraus der Nord dentsche Lloyd der Gesellschaft ein Diner an Bord des Dampfers .Kaiser Wilhelm H," veranstaltet und dieses Schiff auch für die Üebernachtung Mr Verfügung stellt. Am 30. Juli schließt sich eine Fahrt inn d«« Lloyddampfer „Karlsruhe" nach Helgoland und Brunsbüttel an, von wo aus ein Extrazng die Deiluehmer nach Kiel und zwei Tage darauf nach Hamburg führt. Ueber das Dunkelfärben der Degen und Säbel scheiden bat das preußische Kriegsniinistcrinm folgende Bestini mimgen erlassen: Die Degen- und Säbelscheiden werden gebräunt wie die Lausniäntel a» den Schußwaffe» 88 und !»I und die Läuse an deu Schußwaffen 98, und außerdem mit einem Zaponanstrich versehen. Die Erneuerung des Deckungsmittels erfolgt, wenn durch Instandsetzung oder Abnützung blanke Stelle» eiikslanden sind. Die Arbeit wird bei den Truppen durch die Regiinents- und Bataillons-Büchsenmacher oder die Waffenmeister, in de» Artilleriedepots durch die Zeughaus-Büchsenmacher ansgcführt. Vernickelte Scheiden sind vor der Bräunung erst durch Abschinir- geln vollständig zu entnickeln. Offizieren und Beamten, sowie den :>,r Beschaffung der Waffe verpflichteten Personen des Untcrofsizier- standes wird es überlassen, wo sie ihre Scheiden dunkler färben lassen wolle». Auch der „ B orwärts " rückt nunmehr vom Abg. v. Voll - !u a r ab, weil dieser in einem a» die „Tägl. Rniidich " gerichtete» "eiegrainin einen Zusammenhang zwischen seiner Perivn und de», > wunte» Artikel der ..Münchner Post" in Abrede stellte. Das mweu-.okratffche Zeiitrglvrgaii ist mit icner Beschimpfung der d. uffciicn Svldatenehre inhaltlich vvll einverstanden und findet de» Artikel „eher noch zu milde". Aba. v. Vellmar > , erhält folgenden Denkzettel: „Wir verstehen das Verhalte» M ffiuars ga„; und gar nicht. Wir wiffe» nicht, warum er sich > n.'drncOich von dem Artikel lossagt, jedenfalls würde es uns wuudeni, wenn gerade Vvllmar der Sinn für die bcijnvarische ' r-ffik des Artikels geschwunden wäre Wie cs aber auch mit i rr Meinung Volliuars über den Artikel selbst sich verhalten inag, — was i» aller Welt treibt ihn, der „Tägl. Rnndschw tele- e. '.-.Plüsch ieinc Nichtübereinstimmung mit dem Artikel des Münch ner V rrleil'lattes ;n e>klären? Warum sagt Vvllmar das. was er a sagen wüiüchl, nicht in der „Münchner Poft"? Auch der M:wärts ' batte ihm gern zur Verfügung gestanden. Wie ge jagt, wir verstehen »nd billig«, das Verhalten Vvllmars ganz und gar nicht." Damit hat alw die Tonart Mehring, die jetzt in ganz Deutschland der „Tauherdeiiton" genannt wird, innerhalb der ,.„e»c» Kiiltnrpcirtci" über die anständige Preßpolemik den Sieg davongetragcn. Belgien. Ter König, der aus Anlaß der Unabhängigkeits- ieier nach Antwerpen gekommen ist. erwiderte auf eine Ansprache des Bürgermeisters: Ich bin glücklich, hier im Rnthanse die Ver sicherung zu vernehme», daß alle Einwohner Antwerpens den Vorschlag der Regierung aus Erweiterung der Hnfenanlagen ein mütig billige», und ich hoffe, daß die Kammer» den Gesetzentwurf aiinelimen werden. I» winer Antwort an die Vertreter des Han dels tagte der König: Der Plan der Regierung entspricht moder nen Forderungen und sindet den volle» Beifall aller Ingenieure. In Belgien ist man ziemlich mißtrauisch, und Mißtraue» ist eine Krankheit. Ein Volk, das nicht vorwärts schreitet, geht zurück »nd setzt sich der Möglichkeit aus, in eine Lethargie zu verfallen, die dem Tode gleicht. Wollen Sie sich aiff de» verhängnisvollen Weg des Niederganges reißen lassen? (Ruse: Nein! »ein! Es lebe der König!) Nun, dann verschließen Sir diesen Weg. Die Ausführung des Planes wird Antwerpen z»m größten Haken der Welt mache» und sei» Gedeihen »nd dasjenige Belgiens sicher». Der König fügte i» flämischer Sprache hinzu: Für Antwerpen und darüber hinaus sür ganz Belgien. (Ausführlicher wiederholt.) England. Im Hause der Lords brachte am Dienstag Lord Tweedmoutb zur Sprache, daß der englischen Armee Offi ziere fehle», nämlich der regulären Armee 242. der Miliz lOlO, der Deomanr» 342 und den Volnnlecrs 2792 Offiziere: die eng lische Armee habe also im ganzen 4386 Offiziere weniger, als sic habe» müßte. Verschiedene andere Redner erklärte», in diese». Zustande eine große Gcsahr zu erblicken, und teilten inancherlei Beschwerde» der Offiziere niit, die erklären, warum di« stärke des Ossizierkvrps so bedeutend zuruckging. Lord Donoughmore gab im Nam«r der Regierung bis zu gewissem Grade zu, daß die Lage enist sei, und erklärte, daß dir Regierung sich mit ihr ein gehend beschäftige. Die Zeitungen widmen diesen Erörterungen des Oberhauses lange Artikel, die fast alle mehr oder weniger da- Krirg-niinisterium für die Lage verantwortlich machen. Der „Standard" ist der Ansicht, daß Lord Tweedmoutb der Wahrheit ziemlich »ad« kam. tvenn er betonte, daß die Armee durch die Un sicherheit des Berufes demoralisiert sei. Bor allen Dingen wirk« dir Tatsache, daß gute Leistungen nicht eine Garantie für dir Beförderung böte», abschreckend. ES sei vorgekommen. daß Leute, die sich in« Feld« auSzetchnete». solchen Kamcraden Platz machen mußten, von denen daS Gegenteil gesagt werden könne. Offiziere, die sich zurückaesetzt fühlten, reichten ihien Abschied ein und rieten ihre» iniige» Freunden ab, wen» diese L»st zeigte,«, in den Mili tärdienst cinzutreten. Das regierungsfreundliche Blatt geht nach dieser Betrachtung zu einem direkten Angriff auf das SriegS- >ni»isterium iiver, dem cS vorwirft, daß es die Wünsche der Regu lären unberücksichtigt lasse, daß es nicht verstehe. waS dir aktive Armee nötig habe und daß es die militärische» Traditionen außer acht lasse. Den Volunterrs gegenüber habe man deu unglück liche» Gedanken gesoßt, daß sich aus ihnen Reguläre »rachen ließe» Die VolimtcerS hätten deshalb vollständig Recht, wenn - . - s, - sie sich gegen die von de», Kriegs»,inislerium anaeordnete ärztliche Untersuchung zur Wehr setzte». „Daily Ehrvnirte" ist der Ansicht, daß der Hauptgrund für de» Mangel an Offiziere» in der schlechten Bezahlung zu suche» sei. Man könne nicht erwarten, eine ge nügende Anzahl gebildeter Leute »um Militärstande heranzuziehen, so lange eS sür die Offiziere uinnv! "' ' ' lebe».' Dieser Gesichtspunkt nicht mehr neu uinnöglich sei, von ihrem Gehalte zu ist dem Deutschen bekanntlich längst Knust und Wissenschaft. s Im Residenztheater gelangt heute KadelburgS ' mel „D er Familientaa" zur Aufführung. Morgen gten Preisen „A lt Heidelberg" Residen Lustspiel „Der Familie nachmittag wird bei ermäßigten Preisen „Alt Heidelberg" gegeben: abends 7^ Uhr wird die mit so großem Beifall aus- genvnunene Komödie „L i e b e s k u n st" wiederholt. -s Central-Theater. Heute abend geht „F ranzla" zum dritten Male in Szene. Morgen finden wiederum zwei Vorstellungen statt »nd zwar wird nach mittags >ä,4 Uhr bei halben Preise» „M. d, R." (Mit glied des Reichstages!, Abgeordneten-»omödic in 4 Akten von Heinz Gordon gegeben: abends >28 Uhr bei gewöhnlichen Preise» „F ranzl a", Schauspiel in 4 Auszügen von Otto Fuckis-Talab, wiederholt. 4 I», heutigen Konzert der Königl. Belvedere-Aapell« komme» zur Ansfülnung : I. M»sslim»-Ma,sco v. (5arl 2. Ouvertürez. Op. „Marltana" v. Wallacc. 3. „Schön Java»", gapanoche Mazurka v, Ganne. . Balle!,musik ». d. Op. „Der Prophet" v. Meperdeer. 5. Ouvertüre zu Ügmo»," v. Beethoven. «. ?«nt»»is Snöckloeo s. Violine v. H. LSoiiciro. 7. Große Fan,alle a. d. Op. .Samson uns Dalila" v. Saint-TäSnS. n. Karneval »» Parts" v Svendien. 8. „Gelchläüen ans dem Wiener Wald", Walzer v. Strauß. 10. „Am Meer", Lied sür Posaune v. Schubert. 11. „Kupserberg-Gold". Marsch v. Fonverk. 's In Bayreuth tverden im Jahre 1906, wie jetzt sest- gesetzl wurde, während der Festspiele zur Aufführung gelangen: „Lannhäuser", „Ter Ring des Nibelungen", „ParsisaO und neu inszeniert „Tristan und Isolde", -j- Der Stadtrat zu Karlsbad i, B. erläßt die A n s - schreibung zur Besetzung der K u r o r ch e st e r - M u s i k- direkter st elluna. Dre Stellung ist mit 8000 Kronen dotiert. Gesuche sind vis zum 15. August d. I. beim Stadtrate Karlsbad cinzurcicheii. Berücksichtigt werden nur Bewerber, die das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Zu dein mehrfach erwähnte» Großen eidgenössischen Länge, fest in Zür ich, a» dem sich 10 000 Säuger beteiligte», teilt n»S verr P r o sc s s o r H n g v In» g st, der zu dem Fest als Mitglied des „Kampfgerichts" berufen morde» war, nachstehende interessante Einzelheiten mit: „Von sämtlichen Vereinen der vierten Kategorie (schwerer Kimikgesnng!), welche in ihren s c l b jt gewähl ten Cliören. die ieil,veste von eminenten Schwierigkeiten waren, Ausgezeichnetes geleistet hatte», vermochte auch nicht ein einziger Vereli, diese» löge». Ttnndenchor, von Hegar komponiert, auch nur annähernd genügend zni» Vortrag zu bringe», da derselbe sich seiner potrwhomschen Gestaltung wie seines vorgeschriedenen äußerst rasche» Tempos wegen zu schwer erwies. — Das Kamps- " ' ' ^ ' "' " ' beideEhötc, gericht wurde dadurch In die peinliche Lage gedrängt, nämlich sclbstgewählten Chor »nd Ltnndeiichvr. statt in ihren Bewerbungen zilsaincinnznziehe». voneinander getrennt zu kalte», indem sonst „ach de», vorgeschriebeiie» Plinkuernngsshstem lein einziger Verein dieser Kategorie mit einem ersten Preis hätte ans- gezcichnet werden können, was jedoch — „„> nicht das Ansehen der Vereine, worunter die größten und hervorragendsten der Schweiz, und das Fest selbst dadurch schädigen zn wollen — un- hediiigt vermiede» tverden mußte. Durch diese vorgenvmmcne Trennung beider Chöre kam es nun zu de» sonderbarste» Ergeb nissen. indem z. B. gerade derjenige Verein, „Har»,onie"-St. (»allen, welcher de» Ttnndenchor trotz zweimalige» Beginnens überhaupt nicht zu Ende zn führen vermachte dagegen aber leinen eigens gewählten, sehr schweren Chor „MeereSstimmen" von C. Hirsch, in tadellosester Weise zum Vortrag gebracht hatte, de» ersten Preis erhielt, was natürlicherweise bei der Preisverkil»- dignng in der bv» etwa l'.Gio Menschen besetzte» Festhalle allge meine llebcrrcischiing bereiten mußte. Die Hauptschuld hieran trägt lediglich die Mnsikkonimiffivn, welche verabsäumt hat, l. ein besonderes Reglement über de» Stmidcnchor für die Kampfrichter ausznarbeite», und 2, einen volkstümlicheren Komponisten dafür zu bestimme»." — Aehnlich läßt sich die „Konstanzer Ztg." über das Schicksal des ..Stundenchvres" ans. Die für alle Gesangvereine gewiß inteieisaiite Kritik lautet: Der St » » de » ch v r bei», eid- gcnöffisthe,, Sängerfest i» Zürich rieht widerwärtige Folgen »ach sich. Die „Harmonie" St. (»alten, die bekanntlich beim Vortrage des Stniidenchvrs vollständig verjagte, hat trotzdem de» ersten Lvrbeerkranz im Knustgesang erhalte», während der Stadtsänger- vcrei» ..'Winterthur" mit der besten Leistung im Stundcnchor de» letzte» Lorbeerkranz erhielt! Diese und andere Seltsam keiten in der Rangordnung der Vereine führen natürlich z» leb haften Erörterungen. Nach dem Festrcgulntiv fällten Stunden- chor und Wettlied als ganz gleichwert i a e Faktoren gelten; ans der Punktzahl von «tundcuchor und Wetllied sollte das arithmetische Mittel gezogen und darnach die Rangordnung der " ' ' ^ " Das Kampfgericht hat ist das auch Herrn wettsingenden Vereine bestimmt werden, sich in»! über diese Bestimmungen hinweggesetzt. Es ist i vom Sprecher des Kampfgerichts sür den Kunstgesang Direktor Glück in Frankfurt, vor der Preisverteilnng zugestanden worden. ES habe sich, so führte er aus, um einen Versuch ge handelt, und der sei incht gerade glücklich ausgefallen. Wen» man diesen Hcgarschcn Stnndenchor mit dem Stundenchor in Karls ruhe im Jahre l8t»8, de», i» Kassel im Jahre 1699 oder den, in Frankfurt in, Jahre 19«)3 vergleiche, so müsse man sage», es sei mit „Jung Volker" de» Sängern eine harte Nuß zn knacken ge geben worben: das Lied stelle so große Anforderungen an die Sänger, daß der Frankfurter Stnndenchor i»i Jahre 1903 dagegen ein reines Kinderspiel gewesen sei. lJn der „Basler Ztg." erklärt demgegenüber ein Mitglied der „Basler Liedertafel" es als un richtig. wenn „Jung Volker" als so sehr schwer bezeichnet werde: die Liedertafel habe das Lied nach halbstündige», kleben vollstän dig los gehabt und der Fehler habe einzig an der Organisation ge legen. die eine zn lange (zweistündige, Panse zwischen Probe und Aus führung vorgesehen hatte, AehnticheS ist auch von St. Gatten- schen Vereine» gesagt worden.) DaS Knnipfgerickt habe nun, so sühne Herr Gluck weiter ans, gesunden, daß es Sänger der Kate gorie Knustgesang nicht „strafen" dürfe für den inißlnngenen Ver such niit dem Stundcnchor. Dies wäre der Fall gewesen, wenn die Noten sür beide Vorträge — Stnndenchor und sclbstgewählte Chöre — in einen Tiegel geworfen worden wäre», um darnach dann die Rangordnung festzuslellen. Da»» hätte sich das Uner hörte ergeben, daß nicht ein einziger Verein in die erste Klasse rranz erhalten hätte. Das wäre ,i der Geschichte des cid- DaS Kampfgericht habe ver hüten wollen, daß der Stundcnchor in gewaltigem „Krach" wieder untergche; er verdiene es nämlich, zn leben. Nach der Ansicht des KampsgerlchtS ist er eine sehr zweckmäßige Institution und geeignet, de» Reiz des WettgesangeS z» steigern. Das Kampf gericht hnt also die Absicht gehabt, eine» „Mißgriff" der M »s i k k o »> in i s s i o n bei der Auswahl des Stnndenchors zn korrigiere» und damit die Institution des Stnndenchors seihst vor den, Mißkredit zu retten. Es ist aber daniit mit den Bestimniun- egulativs in Konflikt geraten und hat sich den Zorn der badet der gen des meisten Kunstgesangvereine zugezogen, ohne daß Mr die Zukunft aestcherl oeirachtet re sicher, meint die „Th.u meint die „Thurg. seinen bedauerlichen Kons«- den Wert oder Unwert des Fnr die am er, kantlche Akademle >n Nom, non deren beabsichtigter Gründung bereits mshrsach berichtet wurde, sind bereits reiche Stiftungen gemacht worden. Die Universität Chicago zeichnete allein 400 000 Mark. Die neue Stundenchor al« gerettet und m werden dürste. So viel ist a( daß dieser ver»»glückte Versuch mit .ttlenzen ein richtiges Urteil über Stundenchow nicht zuläßt. * Ein« ständige Bühne in Rom. Dt« langiährigeii Bemühungen, in Rom eine ständige Bühne in der „llasa di Goldoni" zu schassen, scheinen endlich von Erfolg gekrönt »u sei». Das Theater soll in den« Gebäude deö Arg«nti»a. Theater» eingerichtet »oerdrn, das die Stadtdehürde abgetrel«« I)«t: dazu hat sie eine jährliche Subvention von 25(XXI Lir« be willigt. Die Gesellschaft der Autoren hat 40 000 Lire beige- steuert, und der König Viktor Snmnurl hat aus seiner Brinat- >chatnlle einen jährlichen Beitrag von 20 000 Lire auSgeletzl. — Für die amerikanische Akademie in Rom, von ^ ' "ttt neue Akademie verfügt bereits über einen ersten Betriebsfonds von 3 200 000 Mar-s s Der Nestor der neapolitanischen Maler, Francesco Martini, ist im Alter von 76 Jabien gestorben. Martini, ein vortrefflicher Lanvschasts- und Mililärmaler, hat lange in Wien und London gelebt und war >n der Bella Napoli nur als „Lord Martini" bekannt. Die besten seiner Bilder bongen im Königlichen Schlosse Eapodimonte und in der Römischen Nationalgalerie. s Der Amsterdamer Wagnerverein beabsichtigt in Zukunft jede» Jahr „P a r s i s a l"-Aufführung«n »u ver anstalten. Die Kosten der ersten sind so hoch gewesen, daß man aus diese Weise sich einigermaßen schadlos kalten will. Der Verein wird im Herbst ..Tristan und Isolde" aufführen. s AuS Moskau wird geineldet: Die Testamentsvoll, strccker des verstvrbcnen Moskauer 'MllionärS und Kunst- mäcens Sergius Tretjakow l-aben der Pkoskauer Stadtver- tretuug eine Million Rubel überaeben, welche der Ver ewigte zur Errichtung eines Asyls für die Witwen und Waisen von Künstlern testiert hat. Da« Asyl soll in Moskau erbaut und derart eingerichtet werden, daß die darin ausgenommenen Witwen und Waisen ihren vollständigen Unter- lßilt daselbst finden. Bis zur Erbauung des Asyls sollen die Zinsen des Kapitals zur Unterstützung von Witwen und Waisen von Künstlern verwendet werden. Während des Drucke» «ingegangeu« Neueste Drahtmeldungeu. Danzig. Der Kaiser traf, von Elbing kommend, heute nachmittag nach 3s,4 Uhr in Marieii'bnrg rin, besuchte da» Schloß und setzte um 6 Uhr die Reise nach Danzig fort. 7^ Uhr traf Se. Majestät in Langfuhr ein, wo der Divisionskommandeur Generalleutnant v. Mackensen znm Empfange erschienen war, Se, Majestät fuhr alsdann nach dem Kasino der Leibhusaren. Brigade und verweilte dort etwa eine Stunde. 8s4 Uhr abends erfolgte die Abfahrt nach der Kaiserlichen Werst; von dort begab sich Se. Majestät an Bord der „Hohenzollern". Glauchau. Die „Mauchauer Zeitung" berichtet: Heute nachmittag fand eine Versammlung von Färberei- besitzcrn und Abgeordneten der Arbeitnehmer statt, an der auch Vertreter des sächsisch-thüringischen Webereiperbandes teilnahmen. Es wurde den Arbeitern ein Mindestlchn vor- geschlagen. Ueber den Vorschlag soll morgen vormittag seiten» der Arbeiter Beschluß gefaßt und die Entscheidung bi» mittags 12 Uhr den Fabrikanten mitgeteilt werden. Im Falle der Annahme er- folgt die Wiederaufnahme der Arbeit am Montag, andernfalls Aussperrung. Den Arbeitern wurde durch die anwesenden Ver treter des sächsisch-thüringischen WebereiveLbandes milgeteilt, daß im Weigerungsfälle auch der sächsisch-thüringisch« Webereiverband genötigt wäre, die Anssperrung vorzunehmen, wovon dann etwa 30000 Arbeiter betroffen werden würden. Essen. Im Verlauf der ElniguugSverhoud- lnngen über den Streit im Ba u g e w e rbe wird bekannt, daß beschlossen wurde, die bisherigen Ergebnisse der am kommenden Montag tagenden Generalversammlung des Arbeitgeberbundes zur Beschlußfassung zu unterbreiten, London, Unterhaus. 'Nach weiterer Erörterung, in deren Verlauf noch Gibjon Bmvles lkonserv.j die Ansicht verfocht, daß Chat (mm als Wottenbasis Rosyth strategisch überlegen sei, wurde die M a r i n e ba u t e n v o r I a g e mit 203 gegen 129 Stimmen angenommen, Lissabon. (Meldung der Agence Havas.j Di« portugiesische Regierung beschloß, demnächst den Beitritt zu der von de», Sultan von Marokko vorgejchlagencn Konferenz zu er klären, Stockholm. Wie verlautet, ist die Absicht, die Verhand lungen desRcichstages zu vertagen, ausgegeben worden Der Reichstag wird in der nächsten Woche geschlossen werden, so bald das neue Ministerium gebildet worden ist. Christian io. Der Storthing beschloß einstimmig, -am 13. August die V o l k s a b st i in m u n g über die Frag« der Unionsau flösung abjnhalten. «vrtterberich» des Kgl. Sächs. Mrlrorolo». Instituts tn Dresden vom 28 Juli 8 Uhr morgen» (Temperatur nach EelsiuS). Wetterlage In Europa am 28, Juli 8 Uhr früh: St»r»«w. 7SI Nlal. H«a» US Haoarand. »r, tkcw««n-I, «I k« »" «»IN«! Lwinem Sk««i> «,I» H»mdg. I L«,S»r IV8V i«icht nrv kt«, s o I«cq> «cm «MI rcnv im halb»«» boldbM 4>» IV «80 V nrv ,»><ht »Ich« IrNch „ich. NNO ,«>», NNO Ichw. »al»b«» >1« woirii r i» ha,bd»d >d«d«<« b«d«<II h«i,«r -Me» wo,!,« H-Idbed Ti« 4«» «cw, Aach«» 1 B-rlin N-r,«»»^» Aranv. Me»« I Pac« I» München » Dt«»de» 7 glor«»» Nom MM N Ichwach!»a,dSe» NNV leicht Nebel nv »Mch»-Wt«t. IV «chwaS heiter 8 «chwachchalvdeh SM letchlwolktg O leicht woM» 8V letcht SU» «0 letcht N tchcoach SU» »ehe« wolle»« wollen! wollen! wolle»! l? «8 ra r» z-r« ..!» r> -4« r» « 4-« Im äußersten Norden lagert da« Minimum des Luftdrucks mit weniger 70» ?- - - - al« 70» Mm. am Bottnischen Meerbusen, da« Maximum besiudet sich mit 7«S Mm. im westlichen Teil der britischen Jnieln: «in« stach« Teildepression ist in Südd »iscbland vorhanden, «in Vortag bäufig Gewitter mit Regen- fällen (Hannover LI Mm.!. Dag ruhige, warm«, vielsach heitre« Wetter duckte auhalten. doch besteht Gewüterneiguna. Prognose sür den SS. Juli. Wetter: Trocken mit wechselnder Bewölkung, Gewitter nicht ausgeschlossen. Temperatur: Uebernormal. Windursprung : Nordosten Barometer. Mittel. Wittrrungsverlauf in Sachsen am 27. Jult. See- rem». «,»» St»«»» See- rem». StaUo» »»»' § m s ß Dr»«b»n lir 27.7 12 7 StUt Fretter, Schnee»«», «ist« llteitenba,» Militel»«« »es L.L I»4 88W » Sei»,,, u? 1 1k 1 880 I w« l»» o , gichadraß Hautzen res 2^ « 29.l> 17 U 1S8 ü 2 8SV 2 eoo r»i .74 w" » ßtttmi Ldemcitc rbt" 2S.K 10 6 Still 17» - - F1N es.s l,e Sttll llt» gl.» !».» ri » «m 27. Juli berrschte vielfach heitere«, sonnige«, «arme« und duech- wtg trocknet Wetter. Die Temperatur «rretcht« im Mnrimmn mrtst 2« Gr. und sttea nahezu bis La Br. (gichadraß 2S,S Br.). Die Lustströmung war eine leta»e, unbestimmt«, das Barometer glng langsam zurück, war aber immer noch «twaS Ndernocmal. Meldung vom Fschtelberg: Starker, lang- anhaliender Tau: glänzender gelber Sonnenunter- und Aufgang. Dresden, 28. Juli. Barometer von Optiker -duard Wiegand (vorm. OSkar Bösoid), Wallslratze 2. Abend- S Ubr: 7S4 « gefallen. Tbermometrogravb nach (LelftuS. Temperatur: höchste 28 Sr. Wärme, niedrigste 17 Gr. Wärm«. Dormtttag« heiter, schwül, mittag» und nachmittags dunstig. Noedost.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)