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Dresdner Nachrichten : 27.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-27
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1875
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»r»«elnl iLgllck Irl!» 7 Udr der Lxpedition Wiarirnurulik Ni. Abon- >iemeni»p,,,i> viertrljä!>r- IiÄ .-Mork , -p,>,e .»urch di, Pol! !- Kail ^0 Piti». Slntel. üluimntni >»P!gr. lluslagc! 27000 irr»!- igllr dir Rnilgaie einzt» fandier Manulcriple Mo», iich di» «rd-cll« «uchl ocrdtiidllch. Sasrratrn-Lnniibmk a«>< »lirtt II»»»»»'I«>» uo» >!> Hamourn, Bei >i„, Wien, SclnUg. Begel. Vie«Inu, tzremlsnet a M. — 1t»<. «io,»» in »rrlii>, Lrlpj!,. LN«,!. Hoinduej, Üranlsurl o M., Mun> che» — vaii!»» » Üv. in Jrar/sull a M, — !». s°i«l in illiemnltz. — U»- kiulii,, t IN Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt in Dresden. Aninal, werden M« - iraxe Ni angenomm»« »i» nd k> i.iir, Sonnl^t di» Äiiitad» »2 Udr. 2» «!c»>»'d>: grol.r Sliftrl- ,li„e Lvi> !!>>chin. 4 Uhr. 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Aus hoher Tafel prangten diese Worte des Kaisers Joseph II. von Oesterreich am vergangenen Sonntag im Augarten zu Wien, an welchem Tage dieser Garten vor 100 Zähren dem Bolle eröffnet und „der Menschheit von ihrem Schwer gewromet" ward, nach den eigenen Worten des unvergeß lichen BolkSsreundeS. Selbstverleugnung allein kann große Zwecke fordern und diese Eigen>chast empfehlen wir den Denkern des deutschen StaatsschisfeS. Wer eine solche Idee vertritt, von so hoher weltgeschichtlicher Bedeutung, ivie diejenige ist, daß der Staat nicht mehr eine Genossenschaft in der Kirche, sondern die Kirche eine Genossenschaft im Staate ist, die sich den Staalsgesetzen zu fügen hat, der sollte gegen das freie Wort nicht Polizeimaßregeln ausrufen uno gegen wahnsinnige Schwärmer eine heldenmiithige Todesver achtung zeigen. Begierig ergreifen die Iesmten die Gelegenheit, die Werl.euge, die sich ihnen zur Beseitigung des verhaßten Reichskanz lers für schnödes Geld anbieten, selbst der Behörde in die Hände zu liefern. Mit aufregenden Neden haven sic die schwachen Köpfe erst verwirrt, die Phantasie derselben bis zum Wahnsinn überreizt, wür den auch die Fruchte einer unseligen Thal ruhig einernten, aber die Gemeinschaft der Mörder fliehen sie und diese Morlimer sind gerade gut genug, um den Orden vvr Aller rrugcn als unschuldig verdäch tigt hinzuftellen. Ler Manu, welcher vom Geschick vor der Mord- liist BUnd's und Kullmann s so wunderbar beschützt worden, sollte der DucheSne's, Dunin's und Wiesiuger's wegen teiuc diplomatischen Verhandlungen mit Rußland, Belgien und Oesterreich pflegen, son dern durch eisige Verachtung der Attentäter, ihren Versuchen den Stempel der Lächerlichkeit ausprägen. Persönliche Angelegenheiten zu weltgeschichtlichen Fragen zu machen, ist um so gefährlicher, iveil die Gegner schließlich wirklich glauben tonnten, die ganze Eultur- srage stünde und siele mit einem sterblichen Menschen. Ebenso be denklich aber ist es, gegen den freien Meinungsausoruck einer unab hängigen Presse den Knebel der Polizeigemalt nnzuwenden, ivie dies in neuerer Zeit gegen die Frankfurter Zeitung geschehen ist. „Mein Fürst, das muß die Besseren uns entfremden!" sagt Buttlcr zum Wallenstein. Tie Frage des Zeugcnzwauges berührt die ganze deutsche Presse. Zwingt man die Nedaeleure wirklich, künftig die Verfasser irgend eines mißliebigen Artikels der Behörde zu denunciren, dann wagt kein außerhalb der Rednctioncn stehender Gelehrter, Anwalt, Arzt, Techniker u. s. w., Mitarbeiter einer Zeitung zu wer den. Mit der Anonymität fällt das freie Wort und eine Ver dummung und Versumpfung der Zertungsleser tritt ein, welche die unseligsten Folgen haben wurde. Der frische Luftzug des freien Wortes ist zur Gesundung des deutschen Staates dringend nöthig und ist verstimmten 'Nerven aus ü Wärmste zu empfehlen. Die Lust von Varzin stellt sich als minder zuträglich heraus als früher behauptet worden und soll deshalb der Reichskanzler diese Besitzung verkaufen wollen und die Absicht haben, sich in Süddeutsch- land anzuiausen. Die unglückseligen Nerven! Sie sind doch gewiß allein Schuld, daß Kaiser Franz Joseph jetzt den Plan aufgegeben hat, Galizien jund die Bukowina zu bereisen, nachdem Dalmatien »»ehr Anstrengung und Kosten verursacht, als vvrausznsehen war. Tie Nerven des reizbaren englischen Premiers Disraeli lind durch die L-.ssenrede des deutschen Botschafters Grasen Münster ebenfalls st rk .'.regt, der sich gestattete, aus die irische Wunde etwas unzart zu fassen. Auf e ninal ist die grüne Insel dem Pscndv- Palmerston ans Herz gewachsen, dasselbe Irland, dessen letzte Hungersnoth bei dem englischen Minister nur Nathlosigteit und den wohlwollenden Wunsch fand, sie eine Viertelstunde lang unter Wasser setzen zu dürs.n. Dem irritirten Greis empfehlen wir eine kleine Reise zu seinem papistischen Freunde Pope Henessy, der seine französischen Syu pathieen und Antipathie gegen Deutschland aus einem westindischen Gouvcrneurposteu abbüßt. Mit Gladstone und Ruffel am Ruder Englands wird Deutschland sich wieder befreun den können. Die 'Nerven der Eolonialwaarenhändler Berlins scheinen ebenfalls stark angegriffen durch das energische Vorgehen des HausfrauenvereinS unter Leitung der Frau Lina Mor genstern. Im Laufe eines Jahres hat dieser Verein den Kaufleuten eine bedeutende Eoncurrenz geinacht und sich von Einzellieferanten völlig emancipirt. Durch einen Mitgliederbeitrag von 1 Thlr. pro Jahr deckt derselbe Ladenmicthe, Einrichtung, Besoldung des Perso nals und sämmtliche Inserate, da die Mitglicderzahl bereits in das vierte Tausend angewachscn ist. Die offenbare Mißstimm ung der Kaufleute über solche Schädigung in der jetzt so wie so ge schäftslosen Zeit, ist durch eine unbesonnene Acußerung der Frau Morgenstern verschärft worden. Es haben sich die Kaufleute dahin ausgesprochen, daß die bestehenden Consumvereine, weil mehr den Unbemittelten dienend, den Haussrauenvercin entbehrlich machten, der nur eine wirthschaftliche Einschränkung der Begüterten begün stige. Ww halten diese Streitfrage, welche uns noch kein festes Urtheil gestattet, so lange die betreffenden Verhältnisse nicht tlarer mn Tage liegen, der Aufmerksamkeit nicht unwerth, vielmehr von volkswirthschaftlicher Bedeutung. Auch für unsere Verhältnisse ist die Frage berechtigt, ob und in welcher Weise die bereits bestehenden Haussrauenvereine zu einer segensreichen Wirksamkeit ge langen können. LocalcS uud Sächsisches. - - Se. Majestät lpit sich gestern Morgen nach HcrrnSdore zur Jagd begeben, ist gestern Abend zurückgekehrt und wird heut» Vormittag die Pferde-Ausstellung besuchen. — Der k. sächs. außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister vvn Nvstiy Wallwitz zu Berlin hat den Kroncnorden erster Klasse, der Zoll- und Steuereinnehmer Johann Christian Böttcher in 'Neustadt b. Stolpen die zum Verdienstorden gehörige goldene Medaille und der Untersteuereinnchmcr Earl Gottfried Liebschner in Stollbcrg die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold erhalten. — Die erste Dresdner Pferde-Ausstellung. Ob schon die Eröffnung auf gestern Morgen 8 Uhr angesctzt war, herrschte doch schon um 7 Uhr vor und auf dem Ausstellungsplatze ein reges Leben und ein lebhafter Handel. 'Nennen wir zuvörderst die Mitglieder des Komitees und die als Preisrichter fungirenden Herren. Das K omitee besteht aus den Herren: Landstallmeister von Mangoldt, Vorsitzender; Advocat Lesky, hier, stellver tretender Vorsitzender; (5. F. H. Brückner, hier; Koch, Direetor des Eentral-ViehhofS; Geh. Nath von König aus Noschkowitz; Eommcrzienrath O. Krause aus Helfenberg ; William Meier, Stallmeister a. D. I. Maj. der Königin von England ; Lieutenant Schepeler zu Gönsdorf; Hauptmann Schlaberg in Chemnitz; Graf Wilding von Königsbrück auf KönigSbrück. — Als Preisrichter sind dem Komitee zugescllt die Vorstände derb landwirthschaftlichen Kreisvereine iinKönigreichSachsen: die Herren Rittergutsbes. v. Metzsch-Reichenbach auf Friesen, Mehnert, Leute ritz auf Deutschenbora, von Schön derg auf Bornitz, Lich lenste in in Lawalde b. Löbau; ferner Herr 'Rittmeister und Adjutant von Hinüber, hier, Hr. Rentier Richard Kramsta, hier, Hr. Rentier Preußer, hier, Hr. Rittmeister und Adjutant von Hammerstein in Dresden, Hr. Ov. Siedamgrotzky, Professor an der hies. königl. Thierarzneischule und der kgl. sächs. Eorpsroßarzt Jacob, hier. Nunmehr sei zunächst ein Blick auf das Arrangement der Ausstellung geivorfen. In den geräumigen Ställen vor dem Börsengebäude sind die Pferde untcrgcbrachl, neben dem Börscngebäude befindet sich in einer halboffcnen Bretcrhalle die Ausstellung von Equipagen aller Art und von Wagen-, Neit und Fahrutensilien, die des Neuen und namentlich für Sportslcute des Interessanten Vieles bietet. Vor den eigentlichen Ausstellungs räumen, neben der großen Fleischhalle und dem vorderen Restaura- tionszcbüude, befindet sich der Platz, aus welchem die Pferde vorgeführt, geritten und ein- und abgefahren werden. Hier bietet sich manch schönes Bild auch dem Nichtpferdekenner, indem er die edelsten Thiere in jeder Gangart bewundern kann; hier jagt ein elegantes Viergespann pfeilschnell im weiten Bogen umher, dort ga- loppirt ein prächtiges Reitpferd, welches sein Reiter im glänzendsten Lichte zu zeigen bestrebt ist, da traben Hengste, Stuten, Wallachen an der Leine und so fort ; der Platz ist keinen Augenblick leer, in seiner Mitte sieht inan fortwährend Gruppen bekannter Sportsleute ihre sachkundigen Meinungen austauschen, die Herren des hohen Adels, Offiziere und sonstige Cavaliere fehlen nicht. Für körperliche Stär kung ist reichlich Sorge getragen. Neben den schon vorhandenen Nestaurations-Mumen hat man hinter dem Börsengebäuve ein großes Zelt eingerichtet; dort ist auch das Orchester aufgestellt, von welchem herab die Militär - Capelle ihre ermunternden Melo dien ertönen läßt. Ein Gang durch die Ställe muß für den gewiegten Pscrdckenner hoch interessant sein, ist aber auch sehr unterhaltend für Denjenigen, den, das eigentliche Pscrdeverstäudniß abgeht. Unter den circa 400 in diesen Ställen befindlichen Pferden sahen wir Prachtlhierc und wei ter unten werden wir einiger der besonders hervorragenden und prämiirten Thiere gedenken. Andererseits ist aber nicht zu ver schweigen, daß bei einer hinlänglichen Menge Pferde die Qualifika tion zu einer Ausstellung sehr zweifelhaft erscheint, da sie sich viel mehr als zu aewöhnlichem Schlage gehörig zeigen. Der Katalog führt -17 verschiedene Aussteller an und von diesen Huben die Pferdehändler Gebrüder Oppenheimer aus Hannover allein 143 Pferde ausgestellt. Von Dresdnern sind je mit mehreren Pferden vertreten die Herren Pferdehändler Moritz Hirsche!, Gustav Hillmc und H. Schäfer, der Neustädtcr Ncitelub, Fabrikbesitzer I. Klacbe, Mr. IenkinS und die Kaufleute Alwin Neimann und Aug. Kraft. - - Bei unserem gestrigen Nachmittagsbesuche gegen 4 Uhr war auf der Leipzigerstraße ein wahrhaft colossalcr Verkehr vvn Fuhrwerken aller Art, Omnibusse, Zweispänner und Droschken, so- daß wir uns als bescheidener Fußgänger in einer fast gedrückten Stimmung befanden. Bei den Thoren der Schlachthofgebäude an gekommen, wurde man durch eine Menge ausgestellter Häckselmaschi nen belehrt, welchen Thieren die Ausstellung galt. Unter der Menschen menge, welche die Räume ansüllte, wurde noch ein lebhafter Handel mit Loosen betrieben, deren Preise bis zur Höhe von 7 bis 9 Marl hinaufgingen. Auf dem geräumigen Rcitbahnplatze fand die Vorführung der zur Verloosung angelauftcn Pferde statt. Dabei war das kunstgerechte Einhcrsprengen der Reiter, namentlich der Herren Stallmeister Lehfeld aus München, Schulz von hier, Schäfer aus Frankfurt, von großcmJntereffe, wie auch ein herrliches Zweigespann eines Herrn Hirschfeld, auf OOO FricdrichSd'or geschätzt, allgemein Bewunderung erregte. Ein Gang durch die Ställe zeigte deutlich, welche Thätigkeit von Seiten der Comit« Mit glieder und des gesammten Ccntral-Schlachthof-Personals entwickelt worden war, den Pferden seit Montag, wo in den Ställen noch Rindvieh stand, ein bequemes und freundliches Unter kommen zu verschaffen. Die schönen, herrlichen Roste gehörten den verschiedensten und edelsten Raccn an, die an den Stünden an gebrachten Schilder trugen die Namen der Besitzer. Zwischen den Percherons, Rheinländern und Hannoveranern wandelten die Roßhändler und Roßkämme in eifrigen, von den lebhaftesten Gestikulationen begleiteten Gesprächen umher, welche durch die von den Anstrengungen heiser gewordene Stimmritze oft nltt zu eine»» gedämpften unheimlichen Geflüster herabgedrückt wurden. Interessant war z. B. auch eine Stute, Elisa, welche mit 13 Mona ten von dem 13mo»atlichen Hengst Othello gedeckt, zwischen ihren beiden Spräßlingen, Adelheid und Elise, eine gar stattliche Erschei nung ivar. Ferner fanden ivir das aus zwei Stuten und zwei Wallachen, sämmtlich fünsjuhrig, beuchende Viergespann mildem dazu gehörigen Landauer, welches, sowie das pracht volle stlbcrbeseyte Geschirr mit dem Neubrandenburgcr Wap pen, von zwölf Herren des hiesigen Neustädter ReitclubbS aus acht Loose der Ncubrandenbmgcr Pferdcausstellung gewonnen worden ist. Unter den ausgestellten Wagen zeichneten sich ein Landauer von Herrn Damm hier und ein Anrerieain von Herrn Trebst in Leipzig aus; ein prachtvolles Pferdegeschirr für Doppel gespann von Herrn Opitz in Dresden war zur Verloosung an erster Stelle angeknuft. Ueber die Pramiirung theilen wir Fol gendes mit: Den 1. Preis Sr. Majestät des Königs ' 1 silberner Pokal, aus dessen Teckel ein Roß und an dessen Füße 4 Pferdeköpfe, sowie der Königliche Namenszug und das Widmungsschild angebracht sind), erhielten die Gebrüder Oppenheimer in Hannover auf einen Viererzng; der L. Preis Sr. K. H. des Prinzen Georg leine ca. 40Eenlimeter hohe Pferdegruppe von Broncc mit Widmung aus silbernem Schilde und Picdestal von Ebenholz) Herr Emil Lözius auf ein Reitpferd, dunkelbraune Fuchs stute; den 3 Preis des Landw. Vereins zu Wurzen (1 silb Pvkal) Herr A. Hirschfcld aus Charloltenburg auf 2 Wallachen; den 4. Preis des landwirthschaftlichen Vereins zu Lschatz 1 silberner Pokal) Herr Oscar Wolf aus Priesa aus eine in Sachsen gezüchtete rothbraunc 5jährige Stute; den 5. Preis des landwirthschastl. Ver eins im Erzgebirge i 1 silberner Pokals Herr Gutsbesitzer August Steudtner in Altbernsdorf aus eine 3jährigcJsabcllcnslute. 'Außer dem kamen noch 20 Ehrendiplome zur Verthcilung, welche als Tableau 8 reizende Pferdcgruppcn, gezeichnet vonsHcrrn Lieutenant von Harützsch, in ihren verschiedenen Branchen und Verrichtungen, in geschmackvoller lithographischer Ausführung von Rau. zeigen. Die Entree-Einnahme belief sich gestern schon nahe ans lOCO Thlr. Wenn inan namentlich erwägt, daß diese Pferdcausstellung die erste in Dresden war und es doch immerhin nur einen Versuch galt, so könnten die vielfachen Mühen, welche das Zustandekommen derselben und die getroffenen Einrichtungen der Eomitcemitglledern gemacht hatten, nur rühmend anerkannt werden. Die jetzt gesam melten Erfahrungen aber werden bei einer Wiederholung ivohl ver- werthet werden iönnen. — Gestern Morgen hat man eine in den 50er Jahren stehende, in der Stärkengasse wohnhaft gewesene, ledige Handarbeiterin, Namens Pohle, in der 'Nahe des Kanonen BohrrrerkcS lodt im Weißentz-Mühlgraöen gefunden. Dieselbe war schon seit einigen Tagen vermißt worden. — Wir wollen nicht unterlassen, die Herren Gastwirthe und Restaurateure darauf aufmcrlsnm zu machen, daß uns zugegaugenen Mitthcilungen zufolge, seit einiger Zeit bereits ein Dieb hier sein Wesen treibt, der cs vorzugsweise aus die Büffet- und Bierausgabe- Eassen abgesehen hat. Derselbe läßt sich entweder in die betreffen den Häuser einschließen und stiehlt dann, wenn sich Alles zur Ruhe begeben hat, oder er steigt von 'Außen durch eingedrückte Fenster iv das betreffcilde Local ein. 'Also Vorsicht und Wachsamkeit l — Bei der diesjährigen Aushebung sind in hiesiger Stadt 1128 und im ganzen Bezirk Dresden 2135 Mannschaften ausge hoben worden. — In den nördlichen Theilen der Lausitz grabt man jetzt wegen des geringen Ertrags des Feldbaues zu den schon vorhandenen vielen alten Teichen überall neue, da die Fischhändler 24 THaler für den Ecutner Karpfen zahlen. — Gestern Nachmittag tummelte auf der Kaiserstraße ein Reiter seinen nmlhigen Schimmel und ließ kiesen vor dem Publi kum seine Eapriolon machen. Doch mit LcS Schicksals Mächten:c., denn plötzlich wurde der courbeltirende Ritter, welcher sich in etwas angeheiterter Slimmung zu befinden schien, bügel und sattellos und fiel mit ziemlicher Heftigkeit in den Staub. Obgleich sein Roß ihn in nicht etwa zarter Weise init den Hufen bearbeitete, so kam er doch ohne Verletzungen davon. - AuS kltt > ca bei N c >v. P o rk ickneibt uno ein Adouncut: Die Arbclierrerhältniisc sind dicr in Wahrheit jetzt veffer. als dci ihnen driiöc» ; zwar läßt sich kein'Amerikaner eine grove Vctzand- luiig gcialle», er schlägt in solchem Falle gleich zu, wenn er stranlci ausgctzt: allein in Venig am die Fadrikortnuiig und die gute Oualität der Arbeit muß cin jeder 'Arbeiter im nrcugllcn Sinne hasten. So wird ein falscher Faden in, Gewebe bier mit einem Dollar Abzug bestlast und am Arbcitovcliäumiiiy geht soiortige Entlassung. Die Leute alte sind heilich und genüg,am; alle Einrichtungen i»r Kost undAnscnthalt dci Aibcilcl find bo» icncr and Unordentliche grenzenden Eimachl'cit: bcrlrciiltche Oeien und Kochheerdc aber schlechte Küche, Alles muß in A> Minuten ierlig gekocht sein uud wird meist siebend eingenommen; selbst i» den Kiicixeu vermißt man das aemüthilche Beisammen- sitzen; stehend am langen Bunct nimmt Jede» seinen Wbiolh und politislrt, wobei auch ein Glaö oi't tcö Guten zu viel und zwar in unglaublich kurzer Zeit und stets stehend entnommen wird. In New-Bork mag eö webl anders sei», aber Alles dafür auch furchtbar thcucr, so zahlt mein Vetter V. für eine möblirte Wohnung bon.'i Fenstern Fronte In :r Etagen cingctbcilt MMtt Dollars jährlich, ,'ür einen Anzng 1>>t> Dollars, cin paar gute Handschub :i Dollars ,'c. — Ein wundcriicblichcr Natlirpunkt in unserer sächs. Schweiz, welcher unbedingt weit mehr Beachtung verdient, als er blöder fand, ist der mit netter ländlicher Wirtbschait versehene WoliS bcrgbci ReInbartSdvrs, abStation Krippen im S pagersclnittc in I'F Stunde erreichbar. 'An! seinem nut alierlicbslc» Ruhe- Plätzen ausgerüstete» Scheitel bat man eine vollständige Rund sicht. DaS Wesentlichste sei kurz genannt: Der Pavtlitein, die Festung, der kl. Bärcnsiei». Borsbcrg, die Schönbdbe bei Dit tcrSbach, HohburkcrSdortcr Linde, Bastei, Brand, der Weizdoncr Berg, der GIckclSberg. der Ilngcr, der Falkcnslein, die langen Wände der Schrammstcine, beite Winterbergc, Kaiiertrone, Iir- kelstein, der Woltsberg bei Numburg, der Tannenberg, Nessel. Asch-, Kalten, und Rosenbcrg, MarienfeiS nnd Rnrollste>'li bei Eamlliß. der Zinkcnstein bei Aussig, der Kleis, der hohe Schnccbcrg. die beiden Fschirnsteine nnd noch eine Anzabl kleinere Stiite. Buckel, Runzel, Löcher und Falten, welche unsere alte Schweiz ewig jung, schön lindrcizeiid erscheinen lassen. Diesoustnoch iiidelgaiizenNuiid« sichtbaren bekannten nnd unbekannten chrtt i anen ie,>» bier bbe-r
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