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Dresdner Nachrichten : 08.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-08
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1887
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«» «»» »ii,e»he«i« «tr». »I» U«t<«ch» an»er An»»». d»R r» de« P«H» vor ollen Dt««« ^»»k „ttEni. «ttritztt »n Eonverttnelt» ,url,i« ,u «r»aldm. Lee P->» «tr» als» oh« »El mich el« «ln»» hadcn wollt» u« lieht l« einer l-Iche» rl« «olhwew-e ri»e Art Lktbwache für «ich. Darmnl «lrt schwerlich »av«n dt« *«»» sel«' können, da» mim dem Padstr m« «a« vailkanllche Geaiet überUstch. raaeaen ntumit ma» an. »atz drrs Papst nicht »>NNiMa»de der«au,rn' Liadt «oi» destetien wird. kdotoLrllpIll« M ü. Mr. »»>>» U»M. »1, nllvdst äcm vippoläiswslckaor I'Iat». Spse.iickitLton: «lucker. nnä «rnppeouasllutiw,,«, Loprociueflonao, V«r- Ui Saaei-oorsn osed zsäsm Lilä in icünstl. ^.lwkadriwzs dis I»donsxr8ws. rar«««e. La»»»«. 7. Juni, «an», n.l«. «ans.» r«7!trr «aste» Ä-,.. Ital. AI. r»«d. 7. «an», Türke« L/°I»°d.«m«r.UI2V.. «»/..Una. Galk.stwi.. Oeft. Goldr.««. Preup. Lankolt!«>/,. «,«»ter7.'>. Sieur »a,»i-r St«. Saran».«,»Pt. vtwinaapank!»>/,. 8uej-ilct.HI>,. «panier 67"/„. Nutzt«. — vewölkt. «»eltln, 7.Juui, «achm. >,«. I»eirei»«m.> Witzen »i,»». luc, Nd-UiL. Iunt-Jult l««, Septbr.- Oki-tzer M.oo. Roogeu flau, lae» lü« >Lt, Juni-Jul« >26,«v, «eptbr.-OIidr. lN.IX>. Rüdij« ma«l. ». Jnni k>3HU,Se»i..0k».!tt,!Ut. Sviri- »u» matt, loco tNM, Inni-Iui« «7M, An,.-St». «».!>«. Sttzt.-Ottbr «7^6. Peirrlcum 1«r,3L. ZV. Uxl. LLods. u. Lxl. krsu88.8o1pk0tv§rs.pk, z Vresävn, L»ukd»a«, Svestrsstzv X«. 10. »orUw, I.«Ip»Isr««»I»t» RL. össlsLlisLk-u.^- frisoiiunFSAsli-Snk, «rpradt dal llu.t«,, Uolilirantz- dalten, «»,»»-UI»,«aI,»t»rrtz. ln OI«»»k0dl-puol»t»in d. Vrckiiliim Ullt amsrikauiseber Iftoisechsaft, tnrllrilulco KSeluzt vorllivoll. Lxl. Uofrijiollivlio Vrk^ilvv, an» QlvorkeoNior. L «k. SV I>5. krok. ZM'8 M«ILl-8MLk- v. k«i8tz-veekM, 7°LL^M°L^ XgLLk. Nr. 159.ZL.Jahrci. Jahres-Aufl^43,vtt0 Expl.! °LÄL? I Dresden 1887 Mittwück 8 w» , Zuwachs L,4va . ! oertzültniilm,»«, warm. - vemrrkun«: »krtgun« ju örtlicher Gew«,trrbtt°nng. > icioi. rVR»RRivR>,yp o. ^»»1. Senmlwortllcher RrdaNeiir Mr Poltttslhet vr. Imll viere» t» Dresden Ohne den vielbesprochenen, seit Jahren in allen Börsenberichten als maßgebender Faktor hervorgehobenen „Kapitalüberfluß" würde der landesübliche Zinssuß in Deutschland nicht von 4 auf 3'/- Pro;, herabgesetzt worden sein. Ohne jenen „Kapitalüberfluß" hätte sich das Publikum die Verkürzung seiner Rechte nicht gefallen lassen und wäre in weiterer Folge der Conversionen nicht so leicht zum Umtausch seiner sicheren Papiere in höhere Verzinsung ver sprechende, aber unsichere AuSlandswerthe zu verlocken oder zu be wegen gewesen. Die großen Kapitalisten können sich mit einem Zinsfuß von 3'/» Proz. absinden, aber sie bilden bei Weitem nicht daS GroS der Kapitalisten. Dieses besteht in kleinen Ren wem, aus Personen und Familien, die eS ln allen Städten, und auf dem Lande womöglich noch zahlreicher giebt. Gerade die kleineren und mitt leren Vermögen aber bilden den Hauptthcil der sogenannten Er sparnisse der Nation, von welchen in neuerer Zeit so viel gesprochen wird. Es ist ein zum Theil bewußter Irrthum, dessen sich die Ad vokaten unserer großen Financiers und Großindustriellen schuldig machen, wenn sie behaupten, daß die Zunahme dessen, was sie Na- tionalreichthnm nennen, vorwiegend in dem Effectenmaterial der Banken und in den Fabrikanlagen zu suchen sei. Stach einer wohl etwas zu schwarz sehenden Bemerkung der „Kr.- Ztg." kann die .hüllte des heutigen Esfectenmaterials der Danken nach zehn Jahren bedeutend cntwerthet sein. Die Fabrikanlagen rechtfertigen mir dann den hohen Kurs ihrer Aktien, wenn ein günstiger Betrieb vorhanden ist; mit dem Anchören desselben fällt auch der Werth. Die wirklichen Ersparnisse der Nation, der vielberu^ene Zuwachs deS Nationalvermögens, wird in den mittleren Schichten der Be völkerung gesammelt, und für diese ist cs von großer Bedeutung, ob sie mit einem Zinsfuß von 3'/> Proz. oder von 4 Proz. rechnen. Diele Vermöqen verdienen deshalb viel mehr Beachtung, als die Wünsche unserer Financiers und Großindustriellen. Wenn der Zinsfuß von 3'/» Proz. sich bei »nS in Deutschland einbürgern würde, was jedenfalls eiutrcten wird, wenn die Reichsregiernng mit einer neuen 8'-prozentigen Anleihe vorgeht, so greifen diese mittleren und kleinen Kapitalisten nach den ihnen leider sehr zahlreich ange- bvtenen schlechten oder doch wenigstens zweifelhaften ausländischen Anleihen, weil dieselben einen höheren Zins versprechen. Die Folgen werden sich zeigen in einer Auswanderung des Kapitals und in einer früher oder später deutlich sichtbar Werdenden Schädi gung der Vermögens-Verhältnisse in Deutschland. Immer aber würde die Verlockung deutscher Kapiralisten, ihre Ersparnisse dem Auslände anzuvertranen, weniger stark sein, wenn der viclgerühmte „Kapitalüberfluß" schon im Jnlande bessere Ver wendung fände. Van diesem Ucberfluß und dcni daraus ent- wriingeuen billigen Kredit und niederen Zinsfuß hat aber Niemand weniger Nutzen, ja ihn bemerkt Niemand weniger, als der gewerbc« und gcschäststrcibende Mittelstand. „Solche Banken für Handel und Industrie d. h. Kreditinstitute, welche sich auf die Pflege des Kredit- Verkehrs mit de» breiten Massen des geschäftlichen Mittelstands entlassen, haben wir eigentlich gar nicht", klagte ein süddeutsches Blatt. Das erscheint etwas übertrieben: die Wirksamkeit der Spar- und Vorschußv.'rciiie allein genügt, um obige Beschwerde einzuschränken. Aber man hört auch aus Berlin: Jemand brauche nur einiual in einer größeren oder kleineren Versammlung von Berliner Kaufleuten und Industriellen dieses Thema zur Sprache zu bringen, um sofort allseitig daS dringende Bedürstriß nach größerem Interesse unserer Bankgeschäfte im Waarenhandel und Gewerbe scstgcstcllt zu hören. Die Sache stehe in der That so: während der Grundbesitz durch den billigen Hypothekarkrcdit um Millionen erleichtert ist, während die „Großen" der Geschäftswelt eines Ncbcrflnsfes im Kapitalangebot sich erfreuen, werden trotz des billigen Zinsfußes und des niedrigen Privatdiskontos „eine große Masse von Gewerben und Unternehmungen durch Kapitalmangel an der entsprechenden Entwickelung und Verwerthung ihrer Chancen verhindert." Hänfig spitzt sich nun bei den Kaufleuten und Industriellen der Ausdruck der Unzufriedenheit mit diesem Zustande zu direkten Klagen über die Geschäftspraxis der Bankfinnen zu. Alan hört diesen letzteren einen Vorwurf daraus machen, oaß das Emissivnsgeschäst, die Börsenspekulation, die Arbitrage allein für sie Interesse hätte, daß sie nur noch die „voll gedeckten" Kredite dem Waarcnhändler und dem Industriellen gegenüber als berechtigt betrachten, obgleich ein solcher voll gedeckter Kredit eigentlich gar kein Kredit sei, ja daß sie nicht nur die Kreditgewährung über die Kontokorrent-Grenze hinaus ablehnten, sondern den darum nach- suchendcn Geschäftsmann mit dem äußersten Mißtrauen zu be trachten geneigt seien. Wenn ein derartiger Vorwurf auch nicht berechtigt sein mag, da die Bankiers das gute Recht haben, Ge schäfte, die ihnen minder beguem, minder sicher, minder gewinn bringend erscheinen, von dcrHnnd zu weisen, fo wird dadurch leider an den bedauerlichen Thatsachen für den Waarcuhandcl und die Industrie nichts geändert. Und die üblen Folgen dieser Zustände liegen auf der Hand. Der Hebel wäre am zweckmäßigsten da an- mletzen, daß sich die Waarcnhändler mit den betreffenden Indu striellen über ergiebigere Krrditgewähnma verständigten. Der groß städtische Gewervestand muß sein Kreditbedürfniß zweckmäßiger be friedigen können, als ihm zur Zeit möglich ist. Stur wenige Tage nach Schluß des ungarischen NcichsrathS bat sich die furchtbare Katastrophe eingestellt, die jetzt dir Gemüther des ttngarenvolks a»f'S Tiefste erregt und ans lange Zeit hinaus aiwschließlich beschäftigen wird. Der ganze „GlobuS von Ungarn" ballt wider von den furchtbarsten Verwünschungen gegen das Ne- ginient TiSzaS. Der Gegensatz ist auch zu grell. Die Thronrede hatte zwar die üble Finanzlage Ungarns berührt, aber >n> Hinblick aus den bevorstehenden reichen Erntrsegen auf eine glücklichere Zukunft verwiesen. Planche freudige Erwartung mag in dem von der Natur so vielfach begünstigten Lande fcklschlaacn, — so bald nur die Ernte reiche Erträge liefert, schnellt der fluche LcbcnS- niuth der Enkel ArpadS flugs empor. Unaarn ist eben wesentlich ein Ackerbaustaat: alle Bemühungen der Regierung und des Volks, denselben in einen Industriestaat übcnusühreii, haben etwas Ge waltsames, oder doch Gekünsteltes. Wie toll aber der- Finanz- minister für die Bedürfnisse des Staates sorgen, wenn der ui» seine Ernte betrogene Bauer, wenn weiter der bürgerliche Gcwerbtrci- bendc, bei dem der Bauer einkaust, keine Steuern zablen kann? Und mehr denn je ist der Finanzminislcr dort aus reichliche Stener- eingänge anarwicscii. Schon haben die Staatsschulden Ungarns eine erschreckende Höhe a»genommen: ihre Verzinsung frißt den Staat auf. Als der unselige Dualismus in der Monarchie der Habsburger eingelührt wurde, hatte die unaarüchcNeichshälste eine Schuldenlast von' W7 Mill. Gulden. Die 20 Jahre seiner Sclbst- ständiakeit bat das Uugarvolk dazu benutzt, eine Schuldenlast von 2,027 Mill. Gld.aufznhäuicn: cS hat also seine Staatsschulden mehr als verzehnfacht. Das aus seine Selbstständigkeit honst so stolze Mcigyareiivolk hat, vom Größenwahn befallen, nicht gezaudert, sich in die Schnldkncchtschoft der Äcldmächte zu stürzen. Wohl ist ein erheblicher Tbeil jener Anleihen, wie der landesübliche Aus druck lautet „invrstirt", d. h. theils zur Schaffung einer Anzahl neuer Behörden verwendet. theils in Unternehmungen angelegt, die wie Eisenbahnen und dcrgl. sich verzinsen, theils doch dem Staate und besonders seiner Hanvtstadt Pest Glanz und Pracht verleihen. Aber ein anderer Tbeil ist in die Tasche der Hochfinanz geflossen. Rothschild und die anderen großen Banken in Wien und Pest sind jetzt die wahren Herren der Ungarn. Mit dieser leichtlebigen Schuldenmacherci ging die thörichtste Groß- mnnnsucht Hand in Hand, die sich flir ihr Prunken und Prahlen nicht cimnal aus tüchtige wirthschaftliche und staatliche Leistungen berufen darf. In dem Streben, sicb völlig von Wien srei- znmachen, verjagte man alle „schwäbischen" Beamten aus der Verwaltung und mißachtete deutsche Redlichkeit und Tüchtigkeit. Hätte daS Mngparenvolk nur aus seiner eigenen Mitte beraus an gemessenen E'satz für die vertriebenen pedantischen „Schwaben" stellen können ! An de» leeren Platz setzte sich aber eine samuiervolle Impotenz »ud eine verblendete Sorglosigkeit, der Schlendrian und die Bestechlichkeit der niagvarilchen Beamten. Die Ueberschwcm- mnng des Alsöld zeigt, was man mit diesem Tausche erzielt hat. „Die Sünden der Flußregulirnngsbeamten schreien gen Himmel" ruft ein Pcstcr Blatt zornig ans. Ja wohl, so ist's. Die unglaublichsten Versäumnisse, ja die „Niederträchtigkeiten", deren die ungarischen Blätter jetzt die Be hörden zeihen, sollten sie aber nicht ausschließlich den Staatsbeamten Vonversen. Die „Cvmitatswirthscyast", eme ganz spezifisch magvn- rische Eigenthümlichkeit. auf die man dort zu Lande sehr stolz ist, trägt cm reichlich gerütteltes Maaß von Schuld an dem jetzt offen barten Elend. Nnler ihr versteht inan die Autonomie, die Selbst verwaltung. die Gememdeversassung. Sie galt als das festeste Bollwerk der maghnmcken Freiheit gegen die ccntralisirte Tyrannei der österreichischen Staatsmänner. I» Wahrheit ist die Comitats- veriassmifl der Tummelplatz der Familien- und Cligueuwirthschaft des Kleinadels: hier spreizen sich Verwandtschafts-Rücksichten. Gimstlinasuuwesen, Käuflichkeit, hochnäsige Unfähigkeit, Bornirtheit und Schlendrian. Leider verzweifelt man in Ungarn selbst an einer Besserung. An Stelle der Comitatswirtl,schall mit ihrer ticflingewm-zelten Corruviion eine eentrcüisirte Staatsverwaltung zu setzen, gilt als un möglich. Niemand wagt sich daran. Das Regicrunnsivstem dortzulande stützt sich ans einen großartig entwickelten bureau- kratischen Apparat, der eine» guten Theil der Landcseinkünste ver schlingt, ohne jedoch, siehe die Wassersnoth! etwas Richtiges zu leisten. Tisza hat immer wieder neue Behörden geschaffen, um durch fette Staatsämter verdiente Parteimänner zu belohnen. Welcher Geist diese Beamten beseelt, hat »och vor den Ucber- sclnvemmuugen der Unterstaatösekretär im Handelsministerium, Dr. Matlekovitich, in einer Rede dargclcgt. Um die Finanzen zu bessern hätten. Noch erstaunlicher und dem deutschen Billiakcitsgefühl nicht entsprechend, sei der Angriff am' ein früheres Mitglied des Hauses, das sicb hier nicht vcrtheidigen könne. Meyer habe seine Pflicht als Abgeordneter gethan und konnte nickt wissen, daß der Lloyd die subventionirte Linie erhalten würde. Es sei bis am den letzten Augenblick zweifelhaft gewesen, wer dieselbe erhalten würde. In Handelskrcisen werde das Anlaufen in Genua dringend ge wünscht. Gebhardt und Woermann l»nt.-lib.) weisen die Angriffe ans Meyer zurück und befürworten die Vorlage. Bambcrger ist für dieselbe, aber prinzipiell gegen Subventionen überhaupt. Es sei nicht richtig, daß die deutschen Schisse die flanzösischen »nd englischen ausgestocben. Die deutschen Steuerzahler müssen erkleckliche Summen anfbringen, damit ausländische Passagiere und Maaren billiger be fördert würden. Die Einrichtung einer Linie nach Sansibar hieße Geld wegwcrsen. Er wünscht schließlich eine Statistik des Passa- cfier- und Waaren-Berkehrs auf den subventionirten Linien. Staats sekretär v. Bötticher erklärt, eine solche Statistik sei bereits inAus- arbcitnng begriffen und weise ziffermäßig nach, daß die deutschen Schiffe schneller feien, als die Concmrenz. Er bestreitet Bamberaer gegenüber, daß die Zwciglinie nach Korea aufgegcben sei. Winot- horst ist gegen die Vorlage, die in Oesterreich verstimmen könnte, worauf v. Bötticker entaegnct, die subvcntionirtcn Linien seien in deutschem Interesse, nicht für andere Länder errichtet. Bulle (freist), bezeichnet die Damvsersubvention als eine ungemnoe Einrichtung. Der „Lloyd" habe keinen Vortheil davon und würde ohne dieselbe walmchemlich nicht den Verlust eines Schiffes zu beklagen haben. — Ter Reichstag siebt von einer Commissioiis-Verwcisuugab; die zweite Berallnmg ist demnächst im Plenum vorzunebmen. Morgen: Arbeiterschuh und Petition. Brüssel. Ter belgische Kriegsminister schloß bei Krupp Lieferung von Stahlkanonen im Gesammtbctrage von 16 Milli FrcS. ab. London. Aus Sansibar wird berichtet. Dr. Peters habe in Dar? es Selem Soldaten angeworben und zwnrge Nnterthanen des Sultans, Verträge mit ihm zu unterzeichnen. Die Berliner Börse war anfangs reservirt aus daS Be finden des Kaisers hin. später versuchte eme Contrrmine einen Conrsdnick durch Ausstreuung von allerlei Gerüchten auszuüben, doch konnten sich die Conrse behaupten, nur Bergwerke waren weichend, infolge Verschiebung der Sckienen-Cartell-Conferenz und für inländische spekulative Bahnen erhielt sich reges Interesse; österreichische Bahnen waren schwach, Elbethal steigend, spekulative Banken schwächer, ebenso russische Anleihen. Im Kassaverkehr waren deutsche Bahnen fest und vielfach besser, Bergwerke, Industrien und deutsche Fonds gleichfalls seit, Banken ruhig, österreichische Prioritäten fest und gelchäftslos. Privatdiskont 2'/» Proz. z Kranes«»» a. M„ 7. Jnni. Credit W9-/,. Staat»»«»» I82>/>. iöa». borden 7t>> «. Galizier —. Tandter 7ö,R. «vroc. Ungar, «»wer»«« 8l,S0. Dircont, N2,7<>. Mer Nassen —. Laura —. Schwach. Wien. 7. Jnni. Tredlt L87.I». StaatSdabn —. Lombarden —, Rordwcftb. —. Marknole» —. Ung. lkredlt—. Ung. Sold. GeschiftSlol. Var«». 7. Juni. iSchludO «rntc 82.00. «»leibe lOS.O». Italiener 9S.SS. Staatrbabo IWF». Lombardrv «7K.2S, d». vriorUSten —.—.7 Svaulcr 67,81. «govtrr 37». Ottomanen SU. i»enc Anleihe —. Türke» —. «ehanpte». Amsterdam, 7. Imst, vroduklrn («chlaly. «etzea per Aodember 230. Roggen der Oktober 12S. »nd die Sckmldzinsen auiznbnugcn, empfahl derselbe das letzte Staatseigentbiim, das die Vonabic» hmterlassen haben, die letzten Bergwerke, Salinen und Stantswälder zu verkaufen und die ganze Sknerverwaltimg einer Bank in Gcncralcnkrcprise zu übergeben. Also der Staat verpachtet die Steuern an die Hochfinanz. Daß Letztere nicht magyarischer Abstammung ist. weiß Jedermann in Ungar». Ein geradezu verzweifeltes Drittel! Wohin es führt, wenn der Staat das Eintreibcn der Steuern Generaluntcrnehmern aiivcrflaut, dafür ist daS Frankreich vor der 1789er Revolution ein ewig denkwürdige- Beispiel. «eueste T«le»r«mwe »er ..Dresdner vom 7. Juni. Berlin. Der Kaiser hat die Nacht gut geschlafen, es hat sich jedoch eine leichte katarchalische Entzündung der Augen eingestellt. Er empfing heute Vormittag den Besuch des Kronprinzen. Die kronprinzliche Familie reist Lonntag nach England ab. Der Kron prinz nimmt später einen mehrwöchentlichen Aufenthalt in Wight. Prinz und Prinzessin Wilhelm reisen einige Tage später, weil der Kaiser vor seiner Abreise nach Ems, die am 17. erfolgen wird, noch eine Besichtigung des Garde du Corps und der Garde-Husaren vornehmen will. Dr. Mackenzie, der heute cintrisft, wird etwa eine Woche hier bleiben und nöthigenfallS einen operativen Eingriff zur Bcseitigung des HalSübels deS Kronprinzen vornehmen. — Der Biindcsrath beräth morgen die Einführung der Gewerbeordnung im Elsaß und dte Anwendung ahgcändertcr Reichsgesetze ans die Reichslande. — Fürst Bismarck reift morgen oder übermorgen nach einer Unterredung mit dem Kaffer nach Friedrichsruhc. - Fürst Alexander von Bulgarien hat sich znm Kurgebrauch nach Kisfingen begeben. — Die Braimtweinsteuercommission des Reichstages setzte heute den von Gamp verfaßten Bericht fest. Morgen hält sic ihre Schlußsitzung ab zur Beschlußfassung über die Nachsteuer und den Termin für das Inkrafttreten des Gesetzes. Berlin. Reichstag. Die Novelle zum Nahrungsmittel- geictz wurde in zweiter, daS Unfallversichcrinigsgesetz flir Bauar beiter in dritter Lesung debattelos angenommen. Es folgt die eckte Berathiing zum Postdampsergcictz. Grad (Elsässer) wünscht baldige Neutrnlisirung des LnezkanalS und Errichtung einer Zweig-Linie Suez-Sansibar. Nintclen (Ccntr.) ist damit einverstanden, daß in Alexandrien nicht angelanfen werde, verlangt dagegen die Beive- baltnng der Mittelnieerlmic mit dein Ausgangspunkt Triest. Der Nordd. Lloyd habe mir sein eigenes pekuniäres Interesse >m Auge. Es sei unerhört, daß der Leiter des Llovd, der frühere Abgeordnete Meyer, sich seiner Zeit in die Dampserkommysion und sogar in die »fl lriilium uv».l vle vl».li.n >.>irlyumer ocö Vörrkonerv, öer doch an der Beratlnmg der Dampfcrvorlagc umfassenden Antheil ge nommen habe. Von einem Wegfall der Mittelniecrliutc sei gar keine Rede. Dieselbe solle nur nicht mehr in Triest anlaufln. von wo die Schiffe verschwindend wenig Passagiere und Güter eine ionen Ihrer Kgl. Majestäten wäh- f. wird dem „P. A." ge- LokaleS nutz Sächsisches. — Bezüglich der Gepfloflenh rend des Aufenthaltes in Sibyllenort, ^ schriebe»: Gewöhnlick war König Albert, meist in Begleitung der Königin, schon ain frühen Morgen im Freien zu finden, oft in größerer Entfernung vom Schlosse. Täglich um 8 11 hr Morgens fuhren die Majestäten nach dem nahe bei Babnhoi Sibyllenort gelegenen Dorfe Langewiesc. in dessen Kirche sie der Messe bei wohnten. Im Laufe des Tages wurden dann noch meist Fahrten nack den entfernteren Gütern unternommen. Die dort Angestellten, Pächter rc. sind durch die liebenswürdige Huld Ihrer Kgl. Maje stäten abermals hach erfreut worden. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August nahm vor gestern an der Festtafel Theil, welche mit der Feier des diesjährigen Königsschießens der seit dcni Jahre 1564 bestehenden Großcnhainer Stahlbogemchützen-Gesellschast verbunden war. Hierbei toastete der Prinz ans das Wohl der Gesellschaft. — Morgen, Donuecktag, Ivird in der katholischen Hoskirche das Frobnleichnnmssest begangen. Ihre Majestäten der König und die Königin und die Prinzlich Georg'sche Familie, Kal. Hoheiten, werden zu der Feier in den großen Galaeauipagcn nach der Kirche fahren. Mannschaften des Gardcrciter-Ncgiments und 2. Grenadier- Regiments bilden Chaine bei der feierlichen Prozession, welcher ein von Herrn Bischof Bernert unter großer Assistenz celcbrirtes Hoch amt vorangebt. Als Schleppenträger flmgiren wiederum Zöglinge des kgl. Kadettenkorps. An dem pompösen Zuge werden u. A. Lbcrlwsmcisler v. Lüttichau, Ccrcinonicnmeistcr v. Miltitz, Hof- mackchall v. Gutschiiüd, Mistor Freiherr v. Oer, sowie die Hof damen Gräfin v. Einsiedel, Frl. v. Gärtner rc. Theil nehme». — Ter Lcmdtagsausschuß zur Verwaltung der Staats schulden ist jetzt, wie alljährlich um diese Zeit, in Dresden ver sammelt, um die planmäßige Ausweisung der Staatsschuldenscheine vorziinchnic». — Zu den Schuldscheinen der vierprozentigen, früher süns- Prozciitigen Dresdner Stadtanleihc vom Jahre 1871 werden neue ZinSbogoi, bestehend ans der Zinsleiste und aus 12 Zinsscheinen auf die Vermine 2. Januar 1888 bis 1. Juli 1898 ausgegeben. Die Aushändigung eckoigt gcacn Rückgabe der vom 1. Februar 1881 datirten Talons vom 16. Juni d. I. an bei der Stadthauptbuchhaltcrei vier — Alistädtcr Rathhnus, zweites Ober geschoß, Zimmer Skr. 19 — an jedem Wochentage während der Vormittagssflindcn von 9 bis 1 Uhr. Die Erhebung von Posten bis zu 5 Stück kann ohne Weiteres stattfinden. wogegen stärkeren Posten ein Nummcrverzeichiiis; beizusiigcn ist. Auswärts Wohnende wollen den Umtausch erforderlichen Falles durch eine Mittelsper son bewirken lassen, da die Stadthauptbuchhaltcrei Zusendungen nach auswärts nicht übernehmen kann. — Infolge von Verhandlungen zwischen Rath und Stadtver ordneten bezüglich des Mangels namentlich an mittelgroßen und kleinen Wohn n u g c n wurde im Mai v. I. das Baupolizciaiiit ver anlaßt, sich gutachtlich darüber auszusprcchcu, ob und iiiwicweit von den letzt geltenden Vorschr'iftcn über die Größe der Wohnungen und dir Anzahl der Aborte für dieselben belmis Schaffung kleinerer Wohnungen abgckeheii werden könne. Die baupolizeilichen ^Vor schriften, welche hier in Frage kommen, bestimmen, daß iedc ,zami- lienwohuuiig au Gniudsläche der zu ihr gehörigen LwIMniiuie mindestens üv Onadwlmcrer enthalten und einen besondere» Ab tritt für sich haben ,i'N. Die,e Vorschriite» sind in, Aahir 18<8 beschlossen und icstdem ,„r Rickischimr acm'»„i>cn worden. Auizer-
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