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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260105012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926010501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926010501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-05
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.01.1926
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8. Januar 1S2S EM» ^laryrnyrr« Nr.» 5eUe Z Me rätselhafte Abdankung in Bukarest. Kronprinz Larot und -te Politik. verlt«, 4. Jan. Am Sonntag kam e» in Bukarest zu Demo» st rattonen. Dt« rumänischen Turn- und Sport vereine. deren Ehrenpräsident der Kronprinz Larol ist, wollten «inen Umzug abhalten, um stir tlarol zu demonstrieren. Polizei schritt ein, und e» kam zu Zusammenstößen. Schließlich gelang e». die Demonstranten zu zerstreuen. Die Leitungen dürsen nur in ossiziellen «ommuntgu^S Uber die Assäre des Kronprinzen berichten. Gleichzeitig wurde eine Zensur der Telegramme eingestihrt. Dies« Anzeichen deuten daraus hin, daß doch politische Momente tm Spiele stehen. In Belgrader Blättern wird behauptet, dah zum politische« Glauben»« »»kennt««» de» Kronprinzen die Ueberzeugnng gehört, dah di« »»«Sniscke Monarchie in eine Republik «mgewandelt werden «Affe. Au» Belgrad wird seiner gemeldet, dah die Ossi- giere angeblich sltr den griechischen Weihnachtsabend eine Revolution vorbereitet hätten. E« war geplant, dah der Kronprinz Rumänien ver lasse, um bei Ausbruch der Unruhen nicht zugegen zu lein, und dah er erst zurückkehren sollte, wenn die etngesevte Dik tatur alles vorbereitet haben würde. Inzwischen sind mehrere seiner Anbänger verhallet worden. Man sand in ihren Wohnungen Beweise für den geplanten Staatsstreich. Aus Grund dieses Belastungsmaterials wurde der Kronprinz »ur Abdankung gezwungen. Nach einer Information der Bukarcster Zeitung „llui- versul" au» den Kreisen des rumänischen Patriarchats kann die Scheidung EarolS von seiner Frau derzeit weder kirch lich noch rechtlich üurchgeslihn werden. Eine Trennung der Ehe könnte vielmehr nur aus Grund eines neuen Gesetzes erfolgen, das das rumänische Parlament eigens zu diesem Zwecke schassen mühte. Das rumänische Parlament tritt heute nachmtitag zusammen und wird den Thronverzicht EarolS und die Proklamation seines vierjährigen Söhnchcns Michael zum Kronprinzen zur Kenntnis nehme». Außen- minister Duca übergab der Presse eine Erklärung, dast der Throuverzicht CarolS keine austenpolitischcn Folgen haben werde. Dessenungeachtet scheint man in Belgrad u«d in Prag von dein Thronverzicht keineswegs angenehm berührt z» sein. Wie die Wiener „Nene Freie Presse" durch ihren Mai länder Korrespondenten scststellcn liest, hält sich Kronprinz Larol noch immer in Mailand im Hotel Eavvur auf. Seine Gemahlin, die Prinzessin Helen«, hat für den 8. ds. MtS. ihr Eintressen in Mailand äuge meidet. Die Regelung -er Thronfolge. Bukarest, 4. Fan. Die Reaentschaft soll für den Fall deS Ablebens -cS Königs, der Königin und dem Prinzen Nikolai in Gemeinschaft mit dem General Prezau und dem Prinzen Stirben übertragen werden. Der rumänische Ge sandte in Nom, Lafovarn. ist hier etngetroffen und bat dem Mintsterrat Bericht über den Aufenthalt des Kronprinzen ln Venedig erstattet. Wie der Vertreter der Telegravben- Union aus bester Quelle erfährt, soll die Kronprinzessin beabsichtigen, nicht in eine Scheidung etnzu- wtlltgen. Ferner wirb mttgeteilt. dast die erste Frau hes Kronprinzen. Lambrino. sich bereits seit sechs Fahren in Baris aushält. Sie soll bet der Trennung eine einmalige Ab findung von fünf Millionen Lei erhalten haben. Paris. 4. Januar. Der Sonderberichterstatter de» „Daily Expreß" in Mailand hatte den Prinzen Karol um eine schrtftltch, Erklärung gebeten. Daraus ging ihm ein Brief zu. ln dem der Prinz erklärt, alle von den Blättern veröffent lichten Etnzelhrtten seien völlig au» der Lust gegriffen und nicht» andere» al» eine Hetze gegen ihn und leine Familie. Er werde keine Erklärung über dt« Angelegenheit abgcben. Der „Mattn" will von gut unterrichteter Seite erfahren haben, dast der Thrvnverztcht nur aus „Abneigung gegen die königlichen Funktionen" »urückzusühren sei. (TU.) Die Königin-Muller von Malten Nom, 4. Ja«. Wie ans Bordighera gemeldet wird, ist dort die Königin-Mutter Marguerita ßente vormittag Iß Nhr im Alter von 75 Fahren verstorben. Die verstorbene Königin Mutter wurde am 20. No vember >8kl als Tochter des Prinzen Ferdinand von Savoyen und der Prinzessin Elisabeth von Sachsen geboren. 1808 ver mählte sie sich mit dem damaligen Kronprinzen und nach» herigen König Humbert von Italien. Rom, 4. Jan. Anlästlich deS Ableben» der Königin- Mutter richtete Mussolini ein« Bvtschastan die Nation, in der er die hohe» Tugenden der verstorbenen Fürstin prteS und sagte, sie sei ei» Sinnbild de» Königtums und der italie nischen Ritterlichkeit gewesen. Der Gouverneur von Rom ordnete an. dah die öffent lichen Schulen bis auf weiteres geschlossen bleiben. Die Bibliotheken und Museen werben drei Tage geschloffen. Sämtliche Festlichkeiten wurden abgesagt. Die Theater in ganz Italien haben bis aus weiteres die Vorstellungen ein gestellt, ebenso die Kinos und Tanzinstitute. (W. T. B.) Beilei-slelegramm -es BelchsprSsi-enten. Berlin, 4. Jan. Der Reichspräsident hat folgendes Bei leidstelegramm an den König von Italien gerichtet: Eurer Majestät und Ihrer Majestät der Königin bitte ich, meine auf richtigste Teilnahme anlästlich des Ableben- Ihrer Majestät der Königin Marguerita aussprechen zu dürfen. Reichs präsident v. Hinbenburg. jW. T. B.) ASchlliche Sitzungen -es Faschlflenralesi Mailand, 4. Jan. In Nom ist der grobe Faschistenrat zu seiner ersten diesjährigen Session zusammengetreten, die durch eine Rede Mussolinis eröffnet wurde. Die kommenden Sitzungen finden nachts statt, damit Störungen vermieden werben. Der Rat beschloß, jede- Kompromiß von sich zu weisen und in dem bisherigen Geiste wciterznarbeiten, um die weite ren Ziele deS Faschismus zu verwirklichen. Alsdann begrüßte der faschistische Große Rat die italienischen Unterhändler, die übermorgen nach London abreisen, und erinnerte daran, daß Italien bet den Friedensschlüssen keine Kolonien, Territorien, Rohstoffe und Reparationen erhalten habe. Schließlich gab der Grobe Rat der Meinung Ausdruck, daß die italienische Nation die notwendigen Opfer bringen müsse, um Heer, Marine und Flotte in Bereitschaft und aus der Höhe zu halten. Damit der Faschismus nicht unter den zahlreichen Ucberläusern der letzten Zeit zu leiden habe, wurden strenge Vorschriften sür Neuaufnahmen tu die faschistische Partei er lassen. Amerika und Polens MrtschaftszerrMung. Monalelange Unlerinchunaen -es amerikanischen Kommissars. Warschau, 4. Jan. Der amerikanische Finanzkommiffar Kemmerer ist gestern in Warschau eingetrofsen, und eS zeigt sich jetzt, dast die an seine Ankunft geknüpften Erwartun gen über die Erlangung einer baldigen groben polnischen Danierungsanleihe zum mindesten stark verfrüht waren. Professor Kemmerer erklärte ausdrücklich, daß zuerst «in eingehendes und sorgfältiges Studium der polnischen Wirtschaftslage erfolge» werde. ES dürsten nicht nur Kochen, sondern aller Roranssicht «ach mehrere Monate vergehen, bis der Sachverständige seinen Bericht fertiggestellt haben wird. Da inzwischen keine Sanierung der Währung erfolgen kann und auch die vielfach verbreiteten optimistischen Anleihe- aerüchte demnach wohl nicht mehr in bisherigem Maste aus die Märkte wirken werden, läßt sich noch gar nicht absehen, wie sich die Bedingungen der späteren Anleihe gestalten wer- den. Erst an den Bericht Kemmerer» sollen sich die eigent lichen Sanier» ugSverhanblungen anschliestcn. Nachdem man wochenlang eine Verpfändung des TabakmonopolS an die Amerikaner in Aussicht gestellt batte, muh man in Warschau nunmehr auch zugeben, dah die rechtliche Basis für eine solche Aktion nicht vorhanden sei, da die Italiener aus Grund einer früher gewährten Anleihe gewisse Ansprüche auf diese» Monopol erbeben können. Man beabsichtigt jetzt in Warschau, Verhandlungen mit de» Italienern auszunehmen, um diese zu bewegen, Im Interesse einer neuen aincrikantschcn Anleihe die italienischen Garantieansprüche auszugeben, um aus diese Weise zu einer Sanierung Polens und damit auch zu einer Besserung der italienischen Forderungen betzutragen. Ob sich aber die Italiener aus diesen nicht gerade sehr verheißungsvollen Vorschlag einlassen werden, mnst allerdings sehr zweifelhaft bleiben. Im Zusammenhang« mit dtesem Kinanzprobtem wird tn der polnischen Presse auch vielfach dir Frage aufgeworfen, wann der Staat denn ansangcn wolle, sein« Lieferungen zu bezahlen. Nach einer Verordnung GrabskiS, die auch von der jetzigen Regierung ausrechterhalten worden ist, haben alle Zahlungen an Lieferanten vorläufig z« unterbleiben, so »all schon infolge der Weigerung von Handwerkern, Indu strielle« und - Handelsfirmen, weiter« Lieferungen und Leistungen vorznnehmcn, gewaltiger Schabe« angerichtet wor, de« ist. Eine Zusammenstellung der hier im Laufe der letzten Monate entstandenen Verbindlichkeiten dürste kaum noch da zu beitrogen, das Bild, das der amerikanische Finanzkommisiar non der polnischen Wirtschaft erhalten wird und das die Grundlage zu den Sanierungsverhandlungen abgcben soll, zu verbessern Locarno als Sicherung -es Derlailler Europas Briand Eber daS französisch-polnische Verhältnis. Berlin, 4. Jan. In oincm Interview mit einem Ber. kreier des .„Kurier Polskt" erklärte der französische MtnDerpräsidcnt Briand: Wir können nicht zngeben. dast diejenigen Völker Mittel europas, die durch die Frlcdcnövcrträge bcsreit worden sind, in ihrer Unabhängigkeit geschmälert werden. Nur unter der Bedingung, dast dies nicht geschieht, kann ei» wirklicher Friede Zustandekommen. An der Grundlage dieses neuen europäischen Status ivon Versailles) rühren, heißt, da» ganze Gebäude zu Fall bringen. Um Europa vor solchen Gefahren zu schlitzen, haben wir die Verträge von Locarno unterzeichnet. Wenn Frankreich, ebenso wie Polen, leine Unterschrift daruntergcsctzt hat, so ist das alsi' kein Pakt deS Egoismus, der gewisse dtativnen, dde das Recht lmbcn, gegen den Krieg geschützt zn werden, beiseite setzt. In Locarno sind die Bande, die Frankreich mit Polen verknüpfen, verstärkt worden: denn wir haben einen Svezialvrrirag ge schloffen, in dem wir nnS gegenseitig die Wohltat der am gleich«« Tage «nterzeichnetcn anderen Verträge znstchern. Polen, da» daS gleiche Interesse am Frieden hat wie Frank- reich, wird in dem neuen Zustand die SichcrhcitSgarantten Weden, die seinen Wünschen entsprechen. Briand bestätigt tn diesen Ausführungen also, daß die Locarno-Verträge von Frankreich alk eine Art Ersatz für das Genfer Protokoll angesehen werden und von seiner Seite dem Zweck dienen sollen, di« gegenwärtig« Kart« Europas und damit bi« Grundlage ber französischen Vorherrschaft un veränderlich zu machen. Polnlskh-russlsrke Aeukralllalsverhan-lunge«. Berlin, 4. Jan. Aus Warschau wird gemeldet, dast in dortigen führenden politischen Kreisen da» Gerücht kursiere, daß zwischen Rußland und Polen eine zunächst unverbindliche Fühlungnahme Über einen polnisch-rnsstschen NentralitätS» vertrag nach Art des russisch-türkischen Vertrags stattgcfunden habe. Der Abschluß eines solchen NeutralitätSvertragS er gebe sich für Polen automatisch auS der Wendung, die die große europäische Politik durch den Abschluß des Locarno- VcrtrageS genommen habe. Eine Bvlschail Eooli-ges zur Abrilskung. Ei« Antrag zur Bewilligung der Koste« für die Genfer Vorkonferenz. Washington. 4. Jan. Präsident Eooltdge hat den Kongreß tn einer besonderen Botschaft um die Bewilligung von öVVVV Dollar zur Bestreitung der Kosten der Teilnahme der 8e einigten Staaten an den Arbeiten beS vorbereitenden Aus schusses für AbrUstnngSfragen ersucht. Looltdge betont tn die ser Botschaft, die Beteiligung an de« Arbeiten de» vorbereiten den Ausschusses bedente keine Verpflicht««, hinsichtlich der Teilnahme an einer späteren Konferenz znr Herabsetzung und Einschränkung der Rüstnng. Die Haltung der Regierung in dieser Hinsicht könne nicht im voran» vor der Einberufung solcher Konferenz sestgelegt werden. Eooltdge erklärt, daß nach feiner Ueberzeugnng die Bereinigten Staaten, soweit die vorbereitende Untersuchung <n Betracht komme, bis zu den Grenzen Mitarbeiten sollten, die sich mit den festliegendcn politischen Richtlinien der vereinigten Staaten vertrügen. tW. T. B.) Ausbau -er amerikanischen Luslslelle. Neuyork, 4. Jan. Im amerikanischen Kongreß wurde der weitere Ausbau der Luftflotte und die Schaffung einer ae- sonderten Luftmartne gefordert. Wte verlautet, soll die Regierung dem Vorschläge zusttmmen. tT. U.) SIreikauskchreUnagen in Amerika. Haltfax. 4. Jan. «Neuschottland.j Die Provtnztalversamm- lung ist zu einer außerordentlichen Sitzung zusammrngetreten, um über Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit tm Aohlenhergbau zn beraten. In Glacebay kam e» gestern zu Ausschreitungen arbeitsloser Bergleute. Etwa tansend Arbeitslose Übersiele« «ach einer vom Bürgermeister ei«» berufene« Versammln«« ei« Lebensmittelgeschäft ««d plü»» derte« es, ohne daß die Polizei wirksam etngretfen konnte. Der Wert der gestohlenen Waren wirb auf mehrere tansend Dollar geschätzt. <W, T. B.) Aufhebung -er Filialen -er KoniroNkommlsfian? Berlin. 4. Jan. Wie eine demokratisch« Korrespondenz be. richtet, hat G e n e r a l W a l ch, ber Präsident ber Jnteralitier- tcn Mtittärkvntrvllkonimtsston, zu Beginn diese» Jahres an den General von PawelS ein Schreiben gerichtet, in dem mitgetetlt worbe» ist, dast mit dem 1. Januar die bi» dahin «och bestehenden «ontrollzweigstellen der Interalliierten Militärkontrollkommission ansgeyobe« würden. Gleichzeitig würden auch die Kontrollposten, die sich in der neutralen Zone, und zwar in Frankfurt und Karlsruhe befanden, aufgehoben. Als provisorische Posten blieben einstweilen lediglich in Königsberg und München Gruppen von je zwei alliier- ten Offizieren als Abgesandte der Berliner Zentralstelle be- stehen. — Die bisherigen KontroNzwcigsteNcn befanden sich tn Dresden, Brcölau. Düsseldorf, Köln, Hamburg, Münster, Stettin und Stuttgart. Die SelbMtberichätzung -er Tschechen. Da» angesehene schwedische Blatt „Svrnska Dag» bladet" veröffentltchtr kürzlich einen Artikel über die Tichecho-Slowaket, der verdient, tn wetteren Kreisen bekannt zu werden. Da» Blatt schreibt da u. a. wörtlich: „ES gibt Irin tschecho-iiowakische» Volk: bas tschechische Volk hat >» seinem eigene« Staate kaum die Mehrheit... Wir kommen zu dem Paradoxon, bah die Tschechen tn Ihrem eigenen Staate eine Minorität sind. Zum MehrhettS- oolke «verben sie erst durch dir Fiktion der Einheit zwischen den beiden verwandten slawischen Stämmen, den Tschechen und den Slowaken .. . Der »Ttchecho- Slorvak" ist ein Regriss, welcher praktiich die ga«z« de«,- krattsche Theorie ans den Kopf stellt . .. Die zwei wichtigste« Staatüprobleme sind das Verhältnis der Tscheche« z« de» Deutschen und da» Berhältuis der Slowaken z« de« Deut schen. Erst wenn diese Fragen gelüst lein werden, wirb man von Liberalismus und Demokratie sprechen können. Erst dann werden die eigentlichen Minderheiten, die Magnare», Nuthenen und Polen, zur Diskussion gelangen. Die Fiktion vom tschecho-slowaktschen Bolle stthrt dahin, daß kein Koali tion-Politiker den Mut findet, öffentlich da» grund legende Problem des Staates zu erörtern. Sogar der Präsident und Schöpfer der Tschecho-Slowakei. Mala- ryk, verwickelt sich tn Widersprüche und jongliert mit der Dtattsttk. Die ungelöste Konstellation Tschechen-Dlowaken- Deutsche hat die Verknöcherung deS SnstemS zur Folge. In der Tschccho-Slowaket spricht der Staatsmann immer im Namen ber tschechischen Koalition, während man mit der größten Sicherheit damit rechnen kann, dast dt« zweite Hälfte der Bevölkerung sein« Arusterungen grundsätzlich nicht an erkennt. Da dt« Politik keine sentimentale Beschäftig»««, ist, son dern ein höchst wirklicher Ausgleich der Kräfte, ist es sonnen klar, dast die Tschechen den Slowaken und den Deutichen frei willig keine Zugeständnisse machen werden. Die Tschechen sind ein junges, vitales und fleißiges Volk, welchem eS un gewöhnlich schwer fällt, wirkliches oder eingebildetes Unrecht zu vergessen, und welches während beS ewigen Kampfes tn Böhmen, des Ringens gegen die Habsburger und deS passiven Widerstandes gegen die Donaumonarchie vergessen hat, auf richtig zu sein . . . Die Opposition lder Tschechen tn Oester reich) war eigentlich passiver Widerstand, welcher jetzt im neuen Staat von seiten des MehrheitSvolkeS gegen die Natio nalitäten infolge des Satzes über die Beharrlichkeit fortgesetzt wird. Die tschechische Taktik der „Minoritätenpolitik" ist über haupt das legitime Kind des passiven Widerstandes gegen die Donaumonarchie. Die Tschechen begehen den Fehler, baß sie die Vorteile, we^'- eine günstige internationale Konstellation herbei führt, für rin Ergebnis ihrer eigenen Tugenden halten. Sie «eigen znr Selbsttäuschung «nd zur Selbstüberschätzung, während sie über ihren nationalen Jntereffen die eigene» StaatSintereflen vergessen." Man sieht, daß sich die Wahrheit trotz.aller Gegenwtrku«. gen der kostspieligen tschecho-slowaktschen AuSlanSSoropaganda doch allmählich Bahn bricht. Der Artikel beS schwedischen Blattes hat natürlich einen Sturm der Entrüstung tn der tschechischen Presse entfacht und u. a. die „Narodnt Politika" In solche Wut versetzt, dast sie den Schweben mit dem Boykott der schwedischen Waren und mit dem Verzicht ber Tschechen auf künftige Nordländ er t s e u droht. Wetterführung -er Eckener-Syen-e. Berlin, 4. Jan. Eine letzthin von Dr, Eckener -er Presse übergebene Erklärung über den Verlauf der Zeppeltn-Eckener- Spende bat durch die Art. wie sie -um Teil mit Kürzungen tn ber Presse wledergegeben wurde, zu irrigen Auffassungen An laß gegeben. Im Austrage von Dr, Ecken» erklärt hierzu der ReichsauSschub. daß von einer Einstevn«, der Spende keine Rede sein kan«. Dr. Eckener hat ausdrücklich erklärt, -aß di« Sammeltätigkeit nur tn den bislang nicht ei«, bezogenen LandeStetlen, daS heißt im bisher besetz ten Rheinland und im Industriegebiet Westfalen, ver schoben werden soll, btS dort eine Besserung der wirtschaft lichen Verhältnisse eingetreten ist. Die Sammlung wird also mit Ausnahme der beiden vorgenannten Gebitte ohne jede Einschränkung In allen LandeStetlen weitergeführt. lTU.) Der Abschluß -er Deutschen Derkehrsausslellung München. »7V VV« Mark Ueberschnß. In der am Montag abgehaltenen Schlußsitzung der Deut schen VerkehrSaußstellung München 1925 wurde vom General schatzmeister Dr. Hergt mttgeteilt, daß die Ausstellung mit einem Ueberschnß von rnnd »7« ßß» Mark abl-stlicße. AuS dte sem Ueberschuß wurden u. a. dem Deutschen M«se»m 50 MO Mk., dem bayrischen Innenministerium 20 MV Mk. für WohltättgkeitSzwecke, dem Kultusministerium der gleiche Betrag zur Unterstützung des Kunsthandwerks überwiesen. Für WvhltätigkeitSzwccke erhielt noch 20000 Mk. die Münchner Wohlfahrtvzentralorganisation und 6000 Mk. dt» Zeppelin-Eckener-Spende. Von den Vertreter« deS Präsidiums wurde allen Mitarbeitern, insbesondere auch de« Reichs- und Staatsbehörden sowie der deutschen Presse beson« derer Dank und Anerkennung ausgesprochen. Der Geschäfts führung und dem Schatzmeister wurde einstimmig Entlastung erteilt. «Snlg All als Flüchtling ln Bombay. London, 4. De». Der ehemalig König Alt der He-f-aS ist ans der Reise nach Bagdad Ku seinem Bruder König Fetstrl mit einigen Freunden als mittelloser Flüchtling in Bombay angekommen. Er gibt an. er habe größeren Kredit ans der Bank in Bombay. Er fuhr auch zum Bankgebäutze. fand kü« Bank aber geschloffen. Infolgedessen muHte er sich Gel leihen, bevor er et» Zimmer nehmen konnte. Anlergnng eine» englische« Dampfers. Die gesamte Besatzung ertrunken. Hamburg, 4. Ja». A«S Odense kommt die Meldtmg, daß der englische Dampfer „ElSdon", ber am 18. Dezember «st einer Kohlenlabnng von Tyne abgegange« war, währe«d der Stürme, die in den dänische« Gewässern herrschen, mit ber ge samte« a«S17Ma«nbeftehe«denBefatz««g««ter- gega « ge « ist. (TU.) London, 2. Jan. In der üblichen NeujahrSliste der Ver leihung von Orden und Adelstiteln wirb die Erhebung deS britischen Botschafters in Berlin Lord d'Aberno« tn den Grafen st and bekanntgegeben. Berichtigung. In dem Leitartikel vom 24. Dezember 1936 (Nr. 001 de» „Dresdner Nachrichten") ist versehentlich an einer Stell« von Alkohol- anstatt von Stammwürzeprozenten gesprochen wor. den. Die Bezeichnung „18 Prozent Starkbier" z. B. bezieht sich nicht auf den Alkohol, sondern den Stammwürzeaehalt. Um den tatsächlichen Alkoholgehalt zn erhalten, ist die Menge beS StamtnivarzegehalteS noch einmal durch 4 zn dividieren. /^usslsusr-VVLseks k»nn »eblictit - muü »ber qi>«m»1i, bocbvcrlle -ein, Meine 8r,«ugnl,,e ber0cIr,ieMi«en d«<- yaslit.llen ru bülix-len Kr»I-«i» Volls,liniU-«V«»cb«-»r»i»l-<z»»»eou»en- KM »VS,- »n wr Lena« ron KM 07.10 «n p-cblcunNi«« ker-kmx unO VersrdeiNmk Sr0iwima»j»>,r 1« ffT, plVOlll Sp.ricüdaur kör gut» iziteok« WWAMffsssMkl
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