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Dresdner Nachrichten : 17.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189906178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-17
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1899
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4 «Dresdner Nachrichte»" EklEö 4 So,u,abend, 17. Juni 18SV ^ Nr. 1V« derülducte» die Person dcZ Pächters niit zu bestimmen haben, hierzu tbestt ein Lewziger Blnlt mit, das, »ach alte», zwischen Ran, und Stadlvewrdnelen aettoffeireii Abmachungen über die Person drS Pachters nur der Rail, beschließt, während hingegen alle Nvntraktsänderungen von den Stadtverordneten mit genehmigt werden muffen, rbenlo wie sie zu bewilligen habe», ob überhaupt eine Lzeitcrverpachtniig oder eine Ucbernahme des Theaters in Uadliiche tb'cgie ftattfindcn soll. Findet eine solche Aenderuug, also die Einrichtung einer Intendanz, für die indeß keine Stimmung vorhanden zu sein scheint, nicht statt, so ist anznnehmen, dag die Pacht des Herrn Direktor Staegeman» bis IM weiter läuft. i Ein aeradez» einziges Jubiläum, das zum Min deste» seit Menichengcdenken nicht gefeiert worden ist. beging gestern der greise Berliner Maler Pros. A dolf Henning: das Jubiläum der Muihrige» Mitgliedschaft der Kvnigl. Akademie der »miste in Berlin. Der Künstler war erst 30 Jahre alt, als ihn diese Körperschaft am 16. Juni 1839 in ihre Mitte ansnahm: er verdankte diese Wahl damals in erster Reihe dem Fnmilienbilde der vier Malen Raczhnski Adolf Henning, der im 91. Lcbcns- iahre steht, entstammt einer Berliner Künstlersamilie. In der Jugend schwächlich, hat er nichtsdestoweniger das biblische Alter längst überschritten. Sein Sohn ist der Abgeordnete Henning. s Der Münchener Bildhauer Pros. Konrad v. Kn oll ist am Mittwoch, 69 Jahre alt, gestorben. Knoll'S letztes Werk war daS Marmvrstandbild Kaiser Wilhelm's I. in der Walhalla, wofür er geadelt wurde. Sein bekanntestes Werk ist der Fischbrunnen am Münchener Mariciiplcitze. ft Johann Straus, hat seiner Gattin die Verfügung über seine nachgelassenen Kompositionen übertragen. Die Wittwe wird die Entscheidung hierüber im Herbst treffen, nachdem ihr Schwiegersohn, der Tvnkünstler Richard Epstein, die von ihm übernommene Sichtung der nicht vollendeten Arbeite» des Meisters durchgcfubrt haben wird. Zu diesen gehört auch das begonnene Ballet „Aschenbrödel". Von vielem Interesse ist. daß zu der Operette „Indigo" im Einverständnis; mit Johann Strauß ein neuer Text von Hugo Felix verfaßt worden ist. Der Autor sollte das Libretto am 3, Juni dem Meister vorlesen, aber Straub starb an diesem Tage. i Die Ehrcnmedaille des Pariser Salon ist Tattegrain für sein großes Bild „Auszug der Frauen aus Saint-Ouentin" verliehen worden. v Eine werthvolle, mit großer Sorgfalt und hervorragender Sachkenntnis; gearbeitete Studie über Napoleon Bonapartc's Leben und Wirken hat kürzlich der GeschichtSsvrlchcr Licurgo Eappclletti, Professor am Technikum zu Livorno, unter dem Titel „dirrpo- Isons I." im Verlage von Ulrico Hoepli, Mailand, herans- gegeben. TnS in dreißig Abschnitte getheilte Buch behandelt auS- jührlich die Abstammung Rapvleon's, die Studienjahre in Brienne, folgt, Stufe sür Stufe, der Entfaltung seines Genies, der Größe seiner Macht, dem Riedergauge und den Vorgängen ans St. Helena bis zur Todesstunde und der provisorischen Beisetzung. Das mit Bildern und PvrtraitS des Kaisers, der Kaiserinnen Josephine und Marie Luise und andere» bildlichen Darstellungen geschmückte Werk darf Anspruch ans lückenlose Vollständigkeit erheben und wird in der Kürze seiner Darstellungen namentlich als Nachschlagebuch, insbesondere für Italiener, gute Dienste leisten. — In demselben Verlag erschien in dritter Auslage „Lüi l'ba ckstto'?", ein von Giuseppe Fumagalli herauSgegcbener Citaten-Schatz, der für den Italiener zweifellos den gleichen Werth und die gleiche Be deutung hat, wie Büchner's „Geflügelte Worte" für uns. Das Buch führt, nach Büchner's Muster, sämmtliche geläufige und gebräuchliche Citate ans dem Italienischen, Französischen, Dcntschen, Lateinischen re. an und weist deren Ursprung und Deutung nach. Die Anordnung ist übersichtlich und beguem, die Ausstattung vor- Sport - Nachrichten. (Mttgcihkilt »OM TrcSdncr tzpori-Weii-Bermittclungabureau Vikar Richter, Dr eiben Marti» üutherftratze L.) — Bei dem vorgestrigen Nennen zu Stuttgart wurden fol gende Resultate erzielt: 1. Rennen. I. „Schramasares", 2. „Kilimandscharo". 3. „Misi Nmi,". «Tot. 28 ^ ia, Platz 2». 20:29) II. Nennen, t. „Laics". 2. „Saune", tl. „Prinzeß Folly". <Tot. Lj : 1», 3 Pferde liesen.) III. Ren nen. I. „Laedsut", 2. „Argyle", 3. „Clinton". «Tot. 138 : 10. Platz 32, 32, 24 : 20.) IV. Nennen. 1. „Rauicndelein". 2. „Narziß", 3. „Docslau". (Tot. 32 : 10, Platz 28, 28 : 20.) — Bei de», vorgestrigen Rennen zu A S c o t lEnaland): Gold Cuv wurden Sieger: 1. „Eyllene", 2. „Lord Edward". 3. „Gardcscu". (Tot. 6 : 4). — Bei dem vorgestrigen Nennen zu Paris «Frankreichs: Prix de Rocouencvurt wurden Sieger: I. „Gcrmain", 2. „Cognac", 3. „Wille- chetive". (Tot. 37 : 10. Platz 17. 21 : 10.) die Bewohner beseitigt OerMcheS und Sächsisches. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Die Erlmtbniß zur Ausführung und Instandsetzung von Wafferanlageii, sowie elektriicben Anlagen haben erhallen: s) Wasseranlagen betreffend, 1. in Mantel- und Blcirohr: Wache, Emil, Klempner, Maxsiraßeb, FriedericlS, Albin, Klempnermeister, Schnorrstraße 37, Heumann, Gustav, Kleinpiieriiieister, Döbelnerstraße 76, Riedel, Richard, Klempnermeister, Altcnbergerslraße 15, Drescher, Ernst, Klempnermeister, Altenbergerstrnße 15, 2. in Gußrohr: Türcke, Paul Anglist, Klempnermeister, Freidergerstraße 5: b) elektrische Anlagen betreffend: Dreßter, Michael, Inhaber der Firma Dresdner Elektr. JiistallniioiiSwerke. Clrnveslrnße Li. Dcttmann, Ferdinand, Jnbnber eines optisch-mechanisch-photographischen Instituts, Moritz- ftraße 11. — Dem Fabrikarbeiter Earl Friedrich Roll in Löbtau bat der Rath in Anerkennung seiner länger als 25jährigen un unterbrochenen treuen und gewiffenhasten Dienste bei der Firma Friedrich Siemens, Fabrik patentirler Betcuchtuiigs- und Heizungs- Apparate in Dresden, das städtische Ehrenzcugnitz verliehen. — Sv ganz unrecht hat Falb mit seinem Wetteransagen für den Monat Juni nicht gehabt. Wenn auch der Anfang des MonatS glücklicher Weise nicht den Prophezeihnngen Falb's ent sprach. da das Wetter noch ziemlich erträglich blieb, so hat er für den weiteren Verlaus in geradezu unheimlicher Weise Recht be halten. So sagt er unter Anderem für die Zeit vom 12. bis 17. Juni: Die Gewitter und Riederschläge nehmen etwas ab, dafür werden sich mehrfach, wenn auch mir unbedeutende Sclmee- lälle, einstcllc». Die Temperatur fällt tief unter das Mittel. — Für die gegenwärtig anstehende Heuernte wäre es wirtlich sehr zu wünschen, wenn der Himmel endlich seine Schleusen etwas ver schlösse. Nach den reichlichen Regengüsse» der letzten Woche wür den ein paar schöne sonnige Tage recht angenehm empfunden werden. Zumal die Rosen, die jetzt Ihre Hanptblüthezeit haben, unter dem liiigünstigcn Wetter stark leiden. Für die aber, die aus der Stadt geflohen sind, um aus dem Lande Erholung zu suchen, wird die Sommerfrische zu einer „Irische" in des Wortes wörtlichstem Sinne. — Polizeibericht. 16. Juni. In einem Privat-Elektrl- zitätswerk wurde gestern einem 20 Jahre alten Schlosser das erste Glied des rechten Daumes ziemlich abgeauetscht. — Auf dem Bahnhofe Wettinerstrnße ist heute früh eine unbekannte Frau plötz lich umgefallc» und alsbald verschieden. — Die Generalversammlung der freien Vereinigung Kampf genossen von 1870/71 findet heute Abend 9 Uhr ,m „Carola- garten", Gcrokitraße, statt. — Soeben erschien in 7. verbesserter Auflage Saremba's Heide karte. Derselben ist ein 22 Oktavieitcn umfassender Führer beigegeben, der nicht nur zu 22 Wanderungen die nöthigen Fingerzeige hiebt. sonder» anck in einer Einleitung allerlei rnleressante ans die Dresdner Heide bezügliche Mittyeilungen, biographischer und geschichtlicher Natur, ,a sogar ein schwung volles, nach der Melodie: „In der Heimath ist es schön" zu singen des Heidelied und als Anfang eine Adreffentafel von an und in der Heide gelegene» Restaurants enthält. Ließ die Saremba'sche Heidekarte von icher in Bezug auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit nichts zu wünschen übrig, so bietet diese neueste Auflage insofern etwas Neues, als in ihr bereits der Plan des projektirten König Albert-Parkes mit seiner breiten Zufahrtsstraße, seinen vielfach ver schlungenen Wegen, Gebäuden und Teichen Aufnahme gefunden hat. Der Preis der Karte, die sich anzuschaffen kein Heidebesucher versäumen sollte, beträgt incl. Führer unausgczogen 1,20 Mk., auf Leinwand gezogen und gebunden 2 Mk. — Die Maulwürss verursachen den Gartenbesitzern und Landwirthen gerade in diesem Jabre wieder einmal großen Schaden. ES ist daher dringend noil,wendig dielen unierirdischen Wühler aus'S Nachdrücklichste zu verfolge». Zu diesem Zwecke kann die von dem Laus und Kuchenmagazm Gebr, Eberftein, hier, Alrmartt 7, eingesührle Maulwurfs- satte, sowohl wegen ihrer Einfachheit als auch wegen ihres unbedingt hchercn Erfolges nnt doppeltem Portbeile verwandt werden. Die Falle, ans federndem Trabi gefertigt, hat einen mit runder Oessnung versehenen, sestst'benden nnd einen in eine Kralle endenden beweglichen Schenkel. Die>'cr d mit der linken Sand möglichst vorn aufwärts gezogen, wäh rend mü der rechten -and der Ring, welcher «inen kleinen Laken bat, hin ter die kenntlich gemachte Krümmung geschoben wird. Hieraus wird die Falle in möglichst gerader Richtung, also dem Lockie angepaßl, an dieser, gestellt und mit 1—2 kleinen Lolzvstöcken von rückwärts verstellt, danitt he vom Maulwurf nicht verschoben werden kann. Sodann wird die Falle lose mit etwas Erde bedeckt. Der Preis sür das Stück stellt sich auf 40 Psg. Ebenso einvfelilciiSwerlh dürste der Flaschenverschluß sein, mit dem dieselbe Firma ihren Kunden auswartel und der außerordentlich geeig net ist Diebstahl von Wein, Cognac, Liqueur, Kruchtsast ,e. zu verhindern, da er mit Leichligkcit an allen Flaschen angebracht werden kann. Der Ver schluß besteht aus einer Nickelbülse, die um den Lais der Flasche gellemnit wird und einem daran beseitigten Bügel, der über den Kork gebogen, sich mit der erwähnten Hülse wieder verbindet und dann mittels bcigegcbenen kleinen Schlößchen zu verschließen ist. Jeder unbefugten Entnahme ist durch diesen Verschluß unbedingt vorgebeugl. Der Preis sür jeden Verschluß ein- schließlich Schloß beträgt nur 80 Psg. — Gestern Vormittag in der 9. Stunde wurde die Feuerwehr nach dem Grundstück Rietschelstraße 12 alarmirt, wo i» einer Wohnung im 4. Stockwerk, durch das mit Streichhölzern spielende 5;ä" ' ' " " standen war und eine größer brauchte, da sic die Gefahr schon dur fand, nicht mehr einzugrcifen. — Sonderzüge von Leipzig nach Hamburg werden in diesem Sommer »och am Sonnabend, den 1. Juli, den 18. Juli und den 12. Aug. abgclaffen werden. Außer Fahrkarten nach Hamburg mit 30-tägiger Gil tigkeit zum Preise von 22,10 M. in 2. Klasse und 14,80 M. in 3. Klasse werden auch Fahrkarte» nach Altona. Kiel. GlückSlmrg, Bühn», Eurbcwen, Helgoland, Norderney, Juist, Borkum über Helgoland, Wvk aus Föhr oder Wiltdün-Amrum und Westerland auf Sylt ausgcgeben. Auf den sächsischen Stationen Chemnitz-Crimmitschau, Döbeln Bahnhof, Dresden-Altstadt Haupl- bahnhos, Dresden Wettinerstrab«, Dresden-Neustadl Leivzigcr Babnbos, Frei- bcrg, Glauchau, Greiz, Meerane, Meißen-Cölln, Plauen r, V. oberer Bahn hof, Reichenbach i, V, oberer Babnbos, Riesa, Werdau und Zwickau werden wieder Anichlußrücksahrkartcn zu ermüßiglen.Preisen nachLcipzig in Verbind ung mit Sonderzugskartcn anSgegebcn. — An der Dcuiichen Veriuchüanftalt sür Lederindustrie in Freib « rg bat am Montag der erst« Kursus sür Oberledcrgerbcr begon nen. Zur Tbcilnahme sind 6 Herren einnetrossen. Seit Juli v. I. haben nunmehr «in Ganzen 9 Kurie (mit insgcsanimt 86 Tbcilnehincrn) stattgeiun- den, von welchen 8 sür die Ojsiziere der Bekleidnngsämter des deutschen Heeres und der Leuhchen Marine, 2 sür die Ossiziere und Beamten der ArliNeriewerkslätten und 2 sür Lederindustricllc bestimmt waren. An dcn 8 Kursen für die Herren der Bckleidungsümtcr baden 10 Oberste, 6 Oberst leutnants. 22 Majore, 6 HauptleMc, 2 Marinc-Oberzablmeister und 1 In genieur der Torpedowerkitätten tbeilgenommen, an den 2 Kursen sür die Offiziere «nd Beamten der Artilleriewcrkfiälten 1 Obersilemnant, 1 Major, 9 Hauvtlcule, 4 Ingenieure, 1 Chemiker und 4 Obermeister. Bei diesen 7 Kursen waren die sämmilichcn Belleidungsämter der derttichcn Armee und Marino vertreten. Die zwei Gerderkurse waren von 19 Theilnehmer» besucht. — Bädersreqnenz. Karlsbad, 18. Juni 14,796 Parteien mit 19,176 Personen: — Franzensbad, 14. Juni 1188 Parteien mit 1723 Per sonen : — Flinsberg, 12. Juni 297 Partcieir mit 436 Personen; — Elster, 12. Juni 1300 Parteien mit 1838 Personen. — Spurivs verschwunden ist seit dem 5. d. M, die bei ihrer Tante in M ügeln aufhältlich gewesene, 23 Jahre alte Frau Antonie Sclma Hartmnmi geb, Rüger, welche erst am 31, Mai d. I. nach etwa Vsjähriaer Anwesenheit auf der Landesheilanstalt Somrcnstei» dort als geheilt entlassen worden war. — Der Verband sächsischer Kreditgenossenscliasten. der in den letzten Tagen in Meißen unter dem Vorsitze des Verbands- dircktors Hüfner-Chemnitz tagte, umfaßt gegenwärtig 33 Genossen schäften nnd 2 Aktiengescllichaftcn mit 7257 Mitglieder». Die Genossenschaften erzielten im vergangenen Jahre einen Geschäfts ertrag von 1,247,140 Mk. An Dividende konnten 147.783, Mk l18 Prozent) vertheilt werden, dem Reservefonds wurden 114,336 Mk. zugewicsen. In der ersten Versammlung waren 18 Vereine vertreten. Der Verbandsanwalt. Rechtsanwalt Dr. Alberti in Wiesbaden, berichtete über die Äenderungen bezüglich der Bürg schaft nach dem neuen HandelSgesetzbuche und dem Bürgerlichen Gesetzbnche und über die beabsichtigte Einführung des Postcheck- vcrkehrs- In letzterem Referate einvfahl er den Vereinen, den Eheckverkchr zum Nutzen des Kleingewerbetreibenden mehr zu pflegen und nicht zu warten, bis der PostsisknS dieses nnd in der Folge noch manches andere nutzbringende Geschäft an sich ziehe, lieber das Gesetz betreffend die freiwillige Gerichtsbarkeit vom 17. Mai 1898 und die Stellung der Geiioffenschastcn zu demselben berichtete ebenfalls Dr. Alberti. Die neue» Bestimmungen schließen sich zu meist an die bisherigen an. Ueber Besteuerung der Kreditgenossen schaften in Sachsen berichtete Verbandsdirektor Hüfner. Dr. Alberti ist der Ansicht, daß eine Doppelbesteuerung vorliegt, wenn einmal das Einkommen der Vereine und sodann das Einkommen jedes Einzelnen besteuert werde. Die Kreditgenossenschaften Sach sens sind, in dieser Beziehung schlechter gestellt als die in anderen deutschen Ländern, wo Genossenschaften, die ihren Geschäftsbetrieb aus die Mitglieder beschränken, nicht zur Einkommenstcuer hcran- gezogen werden. Man beschloß nach dem „Meißner Tagcbl." die Sache im Auge zu bebalten, bei der Stellung der Regierung gegenüber den Ralsfeiseii'schcii Genossenschaften dagegen für dies mal von einer Petition abzuseben. — Vom Vcrbandsvorstand war empfohlen worden, behufs Erleichterung der Kreditgewährung: n) in geeigneten Fällen den Mitgliedern laufende Rechnung z» eröffnen nnd das Diskontgeschäft einznsnhren: b) die Zins- nnd Provisionssätze bei Darlehen an Mitglieder den Verhältnissen entsprechend möglichst niedrig zu bemessen; v) dementsprechend dcn Zinsfuß für Spareinlagen nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse nicht zu hoch seslzusetzen; 6) die Dividende in mäßigen Grenzen zu halten. Man nahm hiervon Kenntniß. — Am Dienstag Abend sind wiederum zwei Arbeiter in das Krankenhaus Bautzen cingeliescct worden, welche in den Stein brüchen in Putzlau infolge vorzeitiger Entladung eines Sprena- schusses verunglückt sind. Dem einen Arbeiter sind die Beine uiid Anne vollständig verbrannt resp. zerschmettert, während dem anderen beide Augen ausgebrannt sind. — In Rosien wird morgen Sonntag. Mittags 12 Uhr, die Hunde-Ausstellung eröffnet. Von Nachmittag 3 Uhr an findet Thontaubcnscbießcn und Concert von der Stadtkapelle statt. — Von Montag den 19. dieses Monats ab wird der früh 5 Uhr 15 Minuten von Skossen nach Döbel »-Leipzig ver kehrende Personenzug auch in Paunsdorf-Stünz zur Aufnahme von Reffenden auhalten. — Leisnig, 15. Juni. Frau Ernestine Horn, die sich kürzlich durch Ausgießen von Petroleum in die brennende Lampe schwer verbrannte, ist ihren Verletzungen erlegen. — Leipzig. 16- Juni. In der Humboldtstraße miethete sich ein Man» ein und gab an, er wolle o»> 15. Juni als An gestellter bei der Thüringer Bah» cintreten. Indem er als Pfand eine Lebensversicherunaspolice über 2000 Mark, ausgestellt für Gastwirth Franz Nuß in Crölpa, hingab, wußte er von seinem Lvgiswirth 20 Mark als Darlehn zu erhalten. Hierauf verschwand er. Wie sich ergeben hat. ist die Police mit mehreren auf den gleichen Namen ausgestellten Sparkassenbüchern dem erwähnten Gastwirth Anfang Mai mittelst schweren Diebstahl gestohlen worden. Der Werth des Gestohlenen beziffert sich auf über 3000 Mark. Der Unbekannte ist etwa 30 Jahre alt. mittelgroß, kräftig, dunkelhaarig, hat schwarzen starken Schnurrbart und tmg dunkelbraunen Jacket- anzug. — Ein Generalausstand der Leipziger Former und Eisen gießerei-Arbeiter ist in Sicht. Nachdem der Verband der Metall- Industrielle», Bezirk Leipzig, am 3. Juni dcn Beschluß gefaßt, sämmtliche Fornrer und Eisena>>>bnrni^9lifinttn>- u. Co. in Leutzsch, die bekanntst sind, auf volle 2 Jahre von jcd . , , . wenn sie nicht dort bis zum 12. Juni die Arbeit wieder auf- nehmen, faßte gestern eine von etwa 1000 Personen besuchte öffentliche Vcrsammluiig der hiesigen Former und Berufsgenvssen den Beschluß, nächsten Montag einhellig die Arbeit niederzulege». wenn nicht bis dahin die 14 von den Gehilfen ausgestellten For derungen von den Arbeitgebern bewilligt worden sein sollten. Die Hauptforderung darunter ist die auf Rücknahme des den Bccker- schen Ausstand betreffenden Beschlusses des Metall-Jndustriellen- Berbandes. — Leipzig, 16. Juni. In einem großen Konfektions geschäft in der Grimmaischen Straße wurde gestern eine Frauens person wegen Verausgabung eines falschen Tausendmarkscheines verhaftet. — Hier und in arideren Städten ist in letzter Zeit eine " ^reu mit . . . . dien-und Goldwaarengeschäften Maaren vorlegen ließ und dabei Diebstähle verübt hat. — Hinsichtlich der Deckung der Rathhausbaukosten in Leipzig hat der Rach beschlossen, daß, entsprechend der früher schon ertheilten Zustimmung der Stadtverordneten, der Betrag von 4>/g Millionen Mark aus Anleihemitteln. die weiteren Kosten dagegen aus bereiten Mitteln des StammvermöaenS. welche sich aus den Erlösen für verkauftes Pleißenburgareal und aus anderen Arealverkänfen ergeben, entnommen werden sollen. Die Gesammtkosten des Neu baues sind aus 6,773,000 Mark veranschlagt. ließerei-Arbeiter der Firma Becker stlich schon seit längerer Zeit ausständig jeder Arbeit im Bezirk auszuschlicßeii, um 12. Kit» 9lrkl'it wrpkt'r nus- — Deil iu der Hospianofortefabrkr von JulinS Blüchner tn Leipzig beschäftigte» Instrumentenmacher» Gottfried Franz Geiisch. Joses Kramer, Heinrich Carl Ed. Bauchipieß und C. Gvttl. Pcchstcin ist das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. — Seit Bestehen des neuen LandtagSwahlgesctzes tritt im Wahlkreise Aunabera - Buchholz. da es sich dortselbst nur um eine Ergänzungsmahl sür Herrn Kaufmann Erüwell handelt, der sein Mandat aus Gestmdhcltörücksichten freiwillig niedergelegr hat. zum ersten Male 8 23 in Kraft. Dieser Paragraph besagt: „Mit Ausnahme des Falles einer Äuflösuuadcr Kammer sind die Wahlen der Wahluiünucr sür die ganze Wahlperiode dergestalt gillig, daß bei einer erforderlich werdenden Ersatzwahl eines Ab geordnete» nur an Stelle der inzwischen durch Tod, Wegzug aus dem Wahlbezirke oder sonst ausacichirdenen Wahlmänner neue zu wählen sind. Bei der Ersatzwahl sind die für die Hauptwahl aus gestellte» Urwähler- und Abthcilunaslisten zu Grunde zu legen." — Da die in Frage loinmenden 65 Wahlmänner »ur durch ewige Rcnwahlen zu ergänzen sind, io tritt eine allgemeine Wahlaufrea- ung in diesem Krclse bei der bevorstehenden Wahl iedenfalls nicht ein. — Ter bormalige verantwortliche Redakteur des „Sächsischen Bolksblattcs". der „Genosse" Wilhelm Drognitz in Zwickau, wurde von der 2. Strafkammer des Landgerichts Zwickau wegen Beleidigung des Herrn Stadtrath Dr. Krippendorff in Reichenbach zu einer Gcfängnißstrafe von 6 Monaten verurthcilt. Die Be leidigung war begangen durch einen im Dezember 1898 erschienenen Artikel des „Sächsischen Bolksblattcs": in diesem war die seiner Zeit verfügte Berichtigung über die Stadtverordneten-Wädlerliste und insbeivndree die aus 8 17 Nr. 5 und 8 44d der Nev. Städte ordnung beruhende Streichung solcher Personen aus derselben, welche nicht wenigstens 3 Mark Staatssteuer bezahlen und deshalb nach 8 41l> nicht wahlberechtigt sind, besprochen, diese Maßregel eine „kleinliche Politik der Nadelstiche" genannt und gesagt worden, daß die Streichung einzelner Wähler aus der Wahlliste „je nach dem Stande der Parteiangehörigkeit" erfolgt lei. Wegen zweier weiterer Beleidigungen anderer Beamten wurden in derselben Ber, Handlung zwei Gcfänginßstmfen von 2 Monate» ausgeworfen und aus dielen drei Gescingnißstrafen eine Gesammtstrafe von 9 Mo naten gebildet. — Landgericht. Im November und Dezember v. I. trieb in der Großenhainer Gegend ein Schwindler sein Wesen, welcher nach dem bekannten volkstbümlichcn Ausspruche „Die Dummen werden nicht alle", namentlich aus dem Gebiete der so genannten Symvathiekuren schon früher wiederholt Gastrollen ge geben und deshalb empfindliche Strafen wegen Betrugs verbüßt hatte. Ter Biedermann ist mit dem vormaligen, gestern vor die 6. Strastämmer verwiesenen Banteclmiker und Militär-Invaliden Friedrich Ernst Schäfer ans Bischofswerda identisch. Er machte sich anheischig, alle Krankheiten zu heilen und besaß, wie er an- gab, die Fähigkeit, die Krankheit einer Frau von den Augen ihres ManneS abzulescn. (!) Zur ,.Heilung" bediente er sich mit Vor liebe neben nnsinnigen „Ncceptcn" der von ihm angeblich ver grabenen Taschentücher seiner „Patienten", die je nach ihren Ver hältnissen den Geldbeutel ziehen mußten. Ta Schäfer u. A. bei seinen „Kuren" eine kränkliche Frau durch die Angabe, sie leide an galoppircnder Schwindsucht, in nicht geringe Angst versetzte, und einmal sogar die Herbeizichung eines Arztes verbot, als der betreffende Patient von einer tödtlichen Krankheit befallen war, charakterisicte er sich als ein durchaus gemeingefährlicher Betrüger. Der Angeklagte erschwindelte sich ferner unter dem Vorgeben, er sei ein geriebener Vertreter in Rechtsangelegenheiten und wolle den Prozeß eines Schmiedes führen, Beiträge von zusammen 16 Mk- und machte sich überdies gegenüber der Sportelkasse bei dem Amtsgericht Großenhain des Betrugs schuldig. In diesem Falle war S. als Zeuge in einer Prvzcßsachc geladen und ließ sich unter der Angabe, er habe als Arbeiter bei dem Tiefbauamt in Dresden 3 Mk. Arbeitslohn, sowie 1 Mk. 50 Psg. für 2 Fahr karte» 4. Klasse von Dresden nach Großenhain und zurück zu be anspruchen, 4 Mk. 50 Psg. Zcngengebüliren ciuszahlcn, obwohl er arbeitslos war und Großenhain, seinen Wohnort nicht verlasse» hatte. Nach dein Gutachten des Herrn GcrichtSarztes Mcdizinal- rath Dr. Donau ist Schäfer, der 1893 von zwei Strolchen an gefalle», dabei durch einen Schuß am Kaps verletzt und hierdurch zeitweilig „schwindlig" geworden sein will, durchaus zurechnungs fähig, wenn schon sich bei ihm mitunter Defekte am Erinnermrgs und Denkvermögen zeigen dürsten. Das Urtheil lautete aus 3 Jahre Gefängnis; und 5 Jahre Ehrenrcchtsverlust. — Derselbe Gerichtshot unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Becker erkannte im objektiven Strafverfabren nach 8 41 des Reichsstraf- gcsetzbriches betreffs einer bei Pierson erschienenen Druckschrist „Das Reich Gottes" dahin, daß sämmtliche beschlagnahmte» Exem plare sowie die zu ihrer Herstellung benutzten Platten und Forme» iiiibrauchbar zu macken seien. Gegen den Verfasser der Schrift. Organist Seiler zu Freiburg i. B. ist das Verfahren eingestellt worden, weil derselbe zur Zeit der That unzurechnungsfähig war. Anlaß zu dem gerichtlichen Einschreiten gaben massenhafte Stellen der Schritt, bei denen cs sich um eine Beschimpfung der christlichen Kirche handelte. — Nach einer geheimen Sitzung wurde der en. 19 Jahre alte Bäckergehiife Emil Paul Vogel auo Weinböhla wegen SitllichteitsvcrbrcchcnS (8 176 Absatz 3 des Reichsstrasgesctzb»chcs) zu 6 Monaten Gefängniß vemrtheilt. — Am 23. Dezember v. I. vernrtheilte die 3. Strafkammer de» vormaligen Kohlenhändler Carl Friedrich August Gerlach aus dem Weißen Hirsch, jetzt in Lanbegast wohnhaft, wegen falscher An schuldigung zu 3 Monaten Gefängnis;. G. hatte den Nachtschutz- mann Ludwig Jorsthofer in einer Eingabe an die König!. Amts- hauptinaimschaft Dresden-Neustadt vom 17. August v. I. wider besseres Wissen sowohl der unbefugten Uebcrschreitung seiner Amtsbefngniffe als auch der vorsätzlichen Körperverletzung be schuldigt und in Bezug hieraus behauptet, F. habe am 30. Juli 1898 Nachts nach 12 Ubr ohne Grund sein, G 's Grundstück, be treten, ihn dann drei Mal vor die Brust gestoßen und schließlich die Arretur angetündigt, obwohl hierzu von ihm, dem Angeklagten, gar kein Anlaß gegeben worden sei. Nachdem das Urtheil die Rechtskraft erlangt hatte, beantragte der Verlheidiger Gerlach's. Herr Rechtsanwalt Dr. Frederking die Wiederaufnahme des Ver fahrens mit der Begründung, daß der Angeklagte zur Zeit der Begehung seiner Strafthat nicht zurechnnngssähig gewesen sei. Dieser Antrag wurde vom Gericht sür zulässig erklärt und die Ein holung eines gerichtsärztlichen Gutachtens über den Geisteszustand Gcrlaai's angeordnet. Lins diesem umfänglichen, von Herrn Ge richtsarzt Medizinalratb Dr. Donau verfaßten Gutachten geht hervor, daß der Angeklagte einer ziemlich weit vorgeschrittenen Verblödung verfallen ist. die einen Zustand krankhafter Störung der GcistcSthätigkcit darstcllt. unter welchen! die freie WillenS- bcstimmung ausgeschlossen ist und daß sich G- in diesem Zustand bereits befunden hat. als er die ihm zur Last gelegten Handlungen beging. Bei dieser Sachlage gelangte das Gericht nunmehr unter Aufhebung des erwähnten Urtheils und Ucbernahme der Kosten des Verfahrens auf die Staatskasse zur Freisprechung des geklagten. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts tn vom 16. Juni, 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). Or». Bar. Wind, i Wetter. Tp. Or». Bar. wind. Wetter. r Bad» 763 IV rnäßiqibedeckt - 8 Chemnitz 762 d(0 leicht wolttg Haaarand. 61 NW leicht l'albbed. 14 Wien 61 8 leicht bedetti Memel 63 WKW leicht heiter ^15 Prag 60 tt leicht bedeckt Hamburg 61 X0 leichtvedeckt -11 Peierid. 62 »r? leicht mölke nl. Cherbourg 65 W leichthetter Herinstdt. 62 V lcich l bedeck» Berlin 62 XO schwachhalbtied. s-14 Triest 60 still walken!. München 60 W schwachMgen - 0 Aberdeen 67 0 leicht halbbed. Sltnlmum und Niederlchlüge werde» om Mittag »dgelelen. Am 16. Juni herrschte in gan, Sachsen bei schwachen nordw , Winden trübes und re«ncrisches Wetter. Bon Zittau wurden auch , wittererschcinuiiaen beobachtet. Die Temperatur war gegen dm Bortag um ein Weniges gestiegen: die Maxima bewegten sich zwischen S.l und 14,a Gr. (Fichtelbera-Leipzig). Wenn auch noch immer der höchste Druck über Eng land herrscht, so unterscheidet derselbe sich nur wenig von demjmigm des Kontinents. Di« Druckvertheilung ist säst gleichmütig, nachdem daS Baro meter überall auf dcnr Kontinent über 760 Mm. gestiegen ist. Nur im Süden über Trieft lagert eine flache Depression, und ist infolgedessen eine nördliche bis östliche Strömung eingctrclen. Die Temperatur lst mitwenig Ausnahmen allerorts gestiegen, auch bat dieBewölkungabgenommm. Die in Teinichland vorberrichcndm müßig nordöstlichen Winde dürften volle Aufklärung, aber Temveraturabnahme brtngm. GreSben, 16. Juni. Barometer von Optiker Wiegand (vorm Otto Bösold», Wallftraße 2. Abends « Ubr. 785 Millimeter, 2 ge stiegen. Aussichten: Veränderlich. Tbermometrograph nach Eelftu«. Dem. peralur: höchste 29 Gr. Wärme, niedrigste 9 Gr. Wärme. deckt. Süd ostwind. Zeitweise de- 1». Nim» »s. huai Mafsorstand dev Gide und Moldau. lSudwkt» Prag Pardubitz MrlnN Leltmeritz Lr«I»«n ft- 4 ft- S ft-M' - ,4 - ft. « ft- , ft. io - ra - , - rya Walserwirme der «lde ,m 1«. klunl iS Prad 0.
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