Volltext Seite (XML)
Frau verw. Fohrwerk, die Lischlermstr. Beyer u. Mertig, Bäckermstr. Giersch, Photograph Schreiber, Mechanikus Roth, Handarb. Zischang, Groß wegen Ansässigm., Hokz- und Kohlenhändler Tcrp, die LotterieuntercoUecteure Leh mann u. Lehmann, Frau verw. Kreidner wegen Verkaufs selbstgef. Strohhutwaaren, Frau Victualienhändl. verw. Haufe, Nadlermstr. Ganßauge, Gold- u. Silberarb. Lim- bert, Schuhmachermstr. Wulff, Viktualienhändler Thomaß, Leihbibliothekar Biedermann, Frau Bez-Ger.-Sporlcl- Contr. Weinert wegen Ansässigm., Frau Kleinstück wegen desgl., Frau Band- u. Zwirnhändl. Eidam, Frau verw. Wobst u. Frau verehel. Büttner wegen Ansässigm., Frau Lackirer Petzold, Frl. Band- u. Zwirnhändlerin Schulze, Frau Trödelhallenbes. Philipp, Frau Dachsel wegen Con- cession zur Photographie, Geh. Kirchen- u. Schulrath I). Gilbert und Gärtner Herschel wegen Ansässigmachung. — Die erste der am Sonnabend stattgefundenen Gerichtsverhandlungen, bei welcher es einige Heiterkeit er regte, daß irrthümlich der Jnc. der späteren Verhandlung vorgeführt und mit diesem das, bei den ersten Fragen ent täuschende Personalvcrhör begonnen wurde, war gegen den des ausgezeichneten Diebstahls bezüchligten, noch nicht be straften Handarbeiter F. A. Haschke aus Wilthen gerich tet. Derselbe hatte am 23. Juli d. I. dem Papierfabri- kanten Hrn. Naumann in Helfenberg durch Einsteigcn nach eingetretener Nachtruhe einen Rock, ein Paar Bein kleider und eine lederne Geldtasche (zusammen 7^ Lhlr. gew.) entwendet. Die Kleidungsstücke waren bei ihm vor gefunden worden, die Tasche behauptete er verkauft zu ha ben. Der Vorsitzende zieh ihn sofort der Lüge, und Jnc. war sichtlich consternirt, als ihm die Tasche vorgehaltcn und mitgetheilt wurde, daß er sie einem seiner Bekannten nebst noch anderen gestohlenen Gegenständen, wegen deren eine neue Untersuchung gegen ihn eingeleitet werden müsse, zur Aufbewahrung übergeben habe. Er wurde von, dem Gerichtshöfe zu 6 Mon. Arbeitshaus verurtheilt. — , Die zweite Verhandlung betraf den des ausgezeichneten Diebstahls angeklagten, bereits mit Arbeitshaus bestraften Dienstknecht F. L. Fleischer aus Klingenberg. Derselbe war in den ersten Morgenstunden des 5. Aug. d. I. in die verschlossenen Gehöfte des Gemeindevorst. Schneider und des Gulsbes A. Schneider in Liebau eingestiegen und hatte daselbst eine silberne Uhr und ein Paar Stieseln ge stohlen. Ein von ihm an der äußern Hofmauer des Er stem, durch den er verscheucht wurde, zurückgelafscner Spa zierstock führte zu seiner Entdeckung. Jnc. weiß alle die Umstände, die den Diebstahl als einen ausgezeichneten qua- lificiren, z. B. das Einsteigen, die späte Nachtzeit -c. mit großer Sachkenntniß hinwegzuläugnen, welche vier vereide ten Zeugen gegenüber bewiesene Frechheit die Staatsanwalt schaft veranlaßte, auf eine Bestrafung nach der vollen Strenge des Gesetzes anzutragen Er wurde zu 8 Mon. Arbeits haus verurtheilt. Die nächsten Hauptverhandlungen sind für morgen früh 9 und Nachm. 4 Uhr anbcraumt. — Morgen, Dienstag, wird im zweiten Theater zum Benefiz des Komikers Hrn. Freitag eine Novität: „Tand lerin, Marquis und Schuster" gegeben werden. Dem ta lentvollen Komiker, welcher so manche frohe Stunde ge schaffen, wäre ein recht zahlreicher Besuch zu gönnen. — Die Gewerbe-Ausstellung in Pirna wird noch bis ! Mittwoch den 9. Sept. geöffnet bleiben, und sind Ver- loosungs-Actien ü 10 Ngr. in Dresden bei Hrn. Kaufm. Gierth (Ecke der Scheffelgasse) zu haben. — Die Butterfrage ist nicht allein in Dresden die Noth der Hausfrauen. Vor etwa 14 Lagen wurde auf dem Wochenmarkte in Bromberg einem Verkäufer die Butter consiscirt, weil der Mann auf den sinnreichen Ein fall gekommen war, statt der reinen, unverfälschten Butter ein künstliches Präparat, nämlich Brodkrume mit einer Rinde oder Umhüllung von Butter, zu verkaufen. Eine Käuferin, welche ein Stück Butter entzweibrach, weil sie dieselbe nicht anders verpacken konnte, entdeckte auf der Stelle den faulen Kern und machte Anzeige von dem Be trüge. Aus Halle a. S. schreibt man zur Butterfrage unterm 2. ßept : Die Hausfrauen unserer Stadt sind in großer Aufregung über die hohen Butterpreise. Auf dem gestrigen Wochenmarkte kostete wiederum das Stück (rin halbes Pfund) 6 Sgr. 6 Pf. In Berlin kostet die beste Tischbutter gegenwärtig 11 Sgr. das Pfund. — Vergnügungen: Heute und morgen Einzugs fest in Felßners Restauration; heute zum Besten des 3. Unterstützungsvereins in Krankheit und Tod in der Re stauration zum Bergkeller großes Vocal- u. Jnstrumental- Concert vom Winklerschen Musikchor und dem Gesang verein Neutralia. LömZIieIi«8 üoMealvr. Montag den 7. September. In der Stadt. Deborah. Schauspiel in 4 Akten von Mosenthal. Deborah — Frl. Bücher vom k. k. Carlstheater in Wien als letzte Gastrolle. Anfang 6 Uhr. Ende gegen 9 Uhr. Dienstag den 7. Sept. In der Stadt; Robert der Teufel. Oper in 3 Akten von Meyerbeer. (Bad): Vor hundert Jahren. Ko misches Sittengemälde in 4 Akten von Raupach. Lvv6it68 Iliester. Sommer-Saison im König!, großen Garten. Gastdarstellung des FrlMeirntv vom deutschen Theater in Amsterdam. Montag den 7. September. Die Stricknadeln, ov.: Der Weg zum Herzen. Schauspiel in 4 Akten von A. v. 'Kotzebuc. Baron Durlach, ein reicher Landedelmann. Hr. Herrmann. Amalie, seine Gattin. — — Frl. Koch. Landgräfin v. Durlach, seine Mutter. — Agnes Ncsmüllcr. Christian, sein alter Diener. — — Hr. Krilling. Pauline, Amaliens Kammermädchen. — Frl. Conradi. Graf v. Eßlingen. — — — Hx. Röhl. Advokat Burmann. — — — Hr. Pauli. Ein Diener. — — — Hr. Broda. Hierauf: Meyer ohne Frack. oder: Pepita! Nicht Pepita und doch Pepita! Schwank mit Gesang und Tanz in 1 Akt von Max v. Heßling. Musik von demselben. Sennora Pepita de Oliva. — — Fr. v. Sabatzky. Franziska, ihr Kammermädchen. — * » * Meyer, Banquier. — — — Hr. v. Sabatzky. Ein Kellner. — — — Hr. Broda. * . * Franziska: Frl. Josefinc Mennle. Anfang 5 Uhr. Ende 7 Uhr. Dienstag, den 8. Sept., zum Benefiz für Hrn. G. Freytag zum ersten Male: Tandlcrin, Marquis und Schuster, oder: Der be strafte Ehrgeiz. Posse mit Gesang in 3 Acten von Frd. Blum. Musik von I. Scheeneck. Arbeits-Anstalt M. Querner.